Disclaimer: Alle Figuren, die ich erwähne und erwähnen werde, gehören J.K.Rowling.
Reviews: Bitte schreibt mir irgendwas, bin bewertungssüchtig…
Summary: Warum tut Liebe weh? Weil sie die Freundschaft zerstört. Ein leidender Ron weiß das…Und jetzt auch Harry…
Pairing: RW/HP
Widmung: Diese FF widme ich Dimfalathiel, meiner Inspiration, meiner Muse, meiner Beta-Leserin und der Inhabern der Exklusivrechte als Erstleser, in einer Person.
@alle Reviewer: Ein gaaaaaaaaaaaaaaaaanz dickes Dankeschön!!!!!!!! Ich fühle mich geehrt. Ich werde natürlich weiterschreiben, auch wenn ich mit einem Update mal etwas länger brauchen sollte…
In diesem Kapitel widme ich meine Aufmerksamkeit ein wenig mehr Harry, doch eigentlich ist Ron mein Hauptakteur…*ich liebe Ronispatzimausi*
Diese Kapitel ist wieder mal vollgepfropft mit Gefühlsbeschreibungen, aber ich liebe das einfach. Außerdem sind die Gefühle der wesentliche Teil der Handlung und wenn ich erst mal drin bin, kann ich schwer wieder aufhören. *lalala* Wenn es jemandem zu viel, ist sagt Bescheid bzw. wenn es euch gefällt. *hundeblickaufsetz*
Warum tut Liebe weh?
3.Kapitel
Ein erleichtertes Seufzen ging durch die Klasse. Harry schluckte und ging langsam, mit weichen Knien nach vorn. „Na, da haben wir doch einen würdigen Kandidaten! Doch zuerst möchte ich euch erklären, was der Zauber bewirkt und ich bitte euch mitzuschreiben." Harry stand etwas unschlüssig vor der Klasse und trat unruhig von einem Bein aufs andere, doch Prof. Flitwick sprach unbeirrt weiter. „Der Zauber heißt Re-amor-amare! Dieser wird auch als Fluch wahrer Gefühle bezeichnet. Er zeigt demjenigen, auf dem er liegt, die Gefühle desjenigen, der ihn am meisten liebt. Jetzt werdet ihr verstehen, warum ich euch nicht sagen konnte, wie er wirkt. Das ist verständlicherweise bei jedem anders. Es ist ein Ritualzauber." Ein Raunen ging wieder durch die Reihen und Harry fühlte sich noch unbehaglicher. Auch Ron war innerlich knapp vor einem Panikanfall. Gefühle? Etwa seine Gefühle? Er liebte Harry, aber was wenn…
[Nein! Nein! Liebe zerstört die Freundschaft…]
Ron hob die Hand und bemühte sich ruhig zu sprechen. „Professor? Was heißt, er spürt die Gefühle? Weiß er dann, wer ihn liebt?"
„Nein, die Identität des Liebenden gibt der Zauber nicht preis. Harry wird die intensiven Empfindungen und Gefühle des andern miterleben. Schöne, wie weniger schöne… Ja, Mister Malfoy?"
„Wie lange wirkt denn diese Gefühlsduselei? Man kann schließlich nicht sein ganzes Leben mit fremden Gefühlen herumlaufen."
„Ebenfalls eine gute Frage! Fünf Punkte für Gryffindor und Slytherin. Wie lang er genau wirkt, kann ich nicht sagen, aber für gewöhnlich hält er an die 12 Stunden an!"
„Warum wenden sie den Zauber nicht bei allen von uns an?" Neville sah den Professor etwas verwirrt an.
„Gefühle können eine Last sein, wissen sie, Mister Longbotton?! Nicht um sonst, heißt es, Fluch wahrer Gefühle. Ich könnte sie alle damit belegen, doch es könnte sein, dass dann die ganze Klasse depressiv wird oder im Gegenteil, vor Glück zu schweben beginnt!" Einige kicherten, doch Harry, der immer noch verloren vor der Klasse stand, wurde blass.
„Das hört sich vielleicht lustig an, doch in der Realität reicht es, wenn ein Schüler das erlebt. Außerdem ist es vom Ministerium so festgelegt worden, nachdem sich 1265 die Hälfte der fünften Klassenstufe vom Astrologieturm gestürzt hat, aus Liebeskummer." Das Kichern verstummte und Harry wurde nun grün im Gesicht.
„So schlimm wird es schon nicht werden, Mister Potter! Aber nun kommen wir zum Ritual. Ich habe die benötigten Dinge an die Tafel geschrieben. Übernehmen sie das bitte in ihre Hefte! Ich werde derweil unsere Veranschaußlichung vorbereiten. An der Tafel stand:
1.Zwei schwarze Kerzen
2.Zwei weiße Kerzen
3.Eine rote Rose
4.Etwas gehmahlendes Einhornhorn
Der kleine Professor wuselte nun um Harry herum und brachte alle Gegenstände in Position. Die Kerzen stellte er im Quadrat um Harrys Füße, wobei auf eine schwarze eine weiße folgte. Die Rose legte er in die Mitte und bestreute sie mit dem Einhornhorn.
„Wie sie sehen können, ist es ein recht einfacher Zauber, ich werde ihn jedoch selbst ausführen! Bereit, Harry?" Harry fühlte sich überhaupt nicht bereit, nickte aber.
„Also los!" Flitwick trat einen Schritt zurück und richtete den Zauberstab auf Harry. Er atmete tief durch und Harry und der Rest der Klasse hielt die Luft an.
„Re-a-mor-a-ma-re!" Es blitzt kurz und alles wurde in rosa Rauch gehüllt. Als der Rauch sich legte, fielen alle Blicke auf Harry, der immer noch mit zusammengekniffenen Augen da stand. Es war keine große Veränderung zu erkennen, um genau zu sein hatte sich überhaupt nichts verändert.
„Tja, Professor, ihr ach so einfacher Zauber scheint nicht funktioniert zu haben!"
„Seien sie nicht so voreilig, Miss Parkinson! Erstens bringt der Zauber keine äußerlich sichtbaren Veränderungen und zweitens wird die Wirkung erst in höchstens 12 Stunden einsetzen. Oh, unsere Zeit ist fast um! Mister Potter, sie werden uns in der nächsten Stunde beschreiben, was mit ihnen passiert ist! Auf Wiedersehen, ihre Stunde ist beendet!"
„Faszinierend! Spürst du schon was, Harry?" flötete Hermine aufgeregt.
„Nein und ich hoffe, dass das so bleibt!" Harry war nicht gerade begeistert, Flitwicks Versuchkaninchen spielen zu müssen.
„Aber Harry, das ist doch eine tolle Erfahrung. Schade, dass ich nicht…"
„Tolle Erfahrung? Wenn ich mich so mies fühle, dass ich mich umbringen will?"
„So schlimm wird es schon nicht werden, da hat Prof. Flitwick Recht! Außerdem, wessen Gefühle könntest du schon spüren?"
„Danke!"
„Ach, Harry, so war das nicht gemeint! Vielleicht Ginnys? Wahrscheinlich würdest du dich die ganze Zeit schämen. Oder Sirius und dich besorgt fühlen. Da ist doch nichts dabei." „Ich weiß nicht, ich werds ja merken! Oh Mist, gleich haben wir Zaubertränke! Nicht schon wieder Slytherin…"
Sie beendeten ihre Diskussion und machten sich auf den Weg in den Kerker. Ron hatte sich an dem Streitgespräch der beiden nicht beteiligt, zu sehr war er mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Gefühle spüren, das konnte doch nicht sein… Nicht seine Gefühle…
Was würde Harry spüren? Seine Angst, seine Verzweiflung, seinen Schmerz? Niemals!
Harry würde Sirius spüren und niemand sonst. Damit verdrängte Ron diesen Gedanken und rannte seinen Freunden hinterher.
Zaubertränke war wie üblich eine Qual und Snape zog den Gryffindors wieder 30 Punkte ab. Wie Dumbledore einen so parteiischen Lehrer unterrichten lassen konnte, war ihnen ein Rätsel und so beschränkten sie es auf leises Murren. Missmutig verließen sie den Kerker und machten sich auf den Weg zum Mittagessen. Bei Mittagessen aß Ron wieder fast nichts und auch Harry schien keinen rechten Appetit zu haben. „Was ist bloß mit euch beiden los? Wollt ihr die Hauselfen entlasten, oder was? Wenn, ist das nicht der richtige Weg, B.E.L.F.E.R wäre da…"
„Das ist es nicht, ich hab so ein komisches Gefühl, vermutlich der Zauber." Harry schob den Teller von sich weg und lehnte sich zurück. Ron antwortete nicht, erst als Hermine mit der Hand vor seinem Gesicht herum wedelte, rührte er sich.
„Wa…Was? Schon Zeit?"
„Ron, was ist los?"
„Ich will nicht darüber reden, ok?" Er stand auf und verließ schnell die Halle, wieder ohne auch nur einen Bissen gegessen zu haben. „Harry, kannst du nicht mal mit ihm reden? Irgendwas stimmt nicht, aber ich habe das Gefühl, er geht mir aus Weg."
„Ja, kann ich machen! Nachher…" Er schloss die Augen, denn sein Magen rebellierte. Er stöhnte leise, öffnete dann wieder die Augen und sagte dann zu Hermine:
„Ich werde vor Wahrsagen noch schnell zu Madam Pomfrey gehen, hab Magenschmerzen…" Damit stand er auf und wollte gehen.
„Soll ich nicht mitkommen?" Hermine machte schon wieder ein besorgtes Gesicht.
„Nein, das schaff ich schon allein!" Langsam ging sie ihm auf die Nerven, aber er wusste nicht wieso und aus irgendeinem Grund wollte er allein sein. Also verließ er die große Halle und stieg die Treppen zum Krankenflügel empor. Dort angekommen trällerte ihm Madam Pomfrey schon ein „Schön sie zu sehen, Mister Potter!" entgegen. Harry brachte ein knappes „Hallo" hervor und sagte dann: „Ich habe leichte Magenschmerzen. Hätten sie einen Trank für mich?"
Madam Pomfrey gab ihm einen lindernden Trank und schrieb ihm für den Rest des Tages eine Entschuldigung, weil er so blass aussehen würde. Erst sträubte er sich, doch eigentlich war er ihr unendlich dankbar. Harry fühlte elend und wollte nur noch ins Bett. Also ging er in den Gryffindor-Turm, geradewegs in den Jungenschlafsaal und legte er sich in sein herrlich weiches Bett, wo er sofort einschlief.
Als er aufwachte, war es stockfinster um ihn herum und Harry wusste zuerst nicht, wo er sich befand. Doch dann spürte er die weichen Kissen seines Bettes und die Erinnerung an den vergangenen Tag kam zurück. Und damit die Erinnerung an Flitwicks Unterricht und den Zauber, ihn fiel ein, dass nun eigentlich die Wirkung eingesetzt haben musste. Doch er fühlte sich nicht im mindesten verändert, also drehte er sich auf die Seite, um wieder einzuschlafen.
Er fiel in einen unruhigen Schlaf und hatte einen Alptraum. Als er mit einem Schrei aus Schlaf hochfuhr, hatte er Tränen in den Augen, doch konnte er sich nicht erinnern, was er geträumt hatte. Der Gryffindor fuhr sich hastig mit der Hand über die Augen, stand leise auf und griff nach seinem Tarnumhang. Er spürte den unwiderstehlichen Drang die Sterne zu sehen. Auf dem Weg zum Astrologieturm überlegte er, warum er dies eigentlich tat, aber konnte sich selbst keine Antwort geben. Oben angekommen, trat er hinaus in die kühle Nachtluft und sah hinauf. Tausend und abertausend Sterne funkelten dort am tiefeschwarzen Himmel, und Harry kam sich so klein vor und einsam, unendlich einsam. Dieses Gefühl überkam ihn plötzlich, griff nach seinem Herz. Er fühlte sich allein, so allein. Er spürte Sehnsucht, Sehnsucht nach etwas, was ihm ganz nah war, doch auch unerreichbar. Diese Sehnsucht brachte solch mentalen Schmerz mit sich, dass er glaubte, sein Herz würde zerspringen. Er spürte die Tränen, die seine Wangen herab liefen gar nicht, als er an die Brüstung herantrat und wieder zu den Sternen aufsah. Ein Schluchzen drang aus seiner Kehle und er ließ auf die Knie gleiten, als würden seine Beine ihn nicht mehr tragen. Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg, doch sie konnten den Brand seiner Seele nicht löschen. Die Verzweiflung fraß sich in sein Herz und nie würde er dieses schwarze Gefühl vergessen. Verzweiflung! Kein Ausweg aus einer schwarzen Wolke, die ihn fest umschloss. Er erhob sich langsam und trat noch näher an das Geländer, er würde springen. Er wollte nicht mehr fühlen! Er wollte keine Tränen mehr spüren! Er wollte nie mehr so verletzt werden! Nie wieder! Doch etwas hielt ihn zurück. Etwas was ihn allen Schmerz vergessen ließ, etwas was ihn für jede Träne entschädigte. Ein Bild zeichnete sich in seinem Kopf, doch als er versuchte danach zu greifen, verschwamm es und so sehr er sich anstrengte, es blieben nur trübe Umrisse. Er wich an die Wand zurück, geschockt über seine eigene Reaktion. Die intensiven Gefühle, die ihm so zugesetzt hatten, schien plötzlich zu verblassen und zurück blieb nur die Erinnerung. Erinnerung an unvergesslichen seelischen Schmerz. Wieder ließ er sich zu Boden gleiten, an die kalte Steinwand gelehnt, schloss er die Augen. Völlig erschöpft, atmete er tief durch.
Und dann kam ihm ein ganz neuer Gedanke. Dies waren nicht seine Gefühle gewesen! Dieser Schmerz war nicht seiner! Nicht er allein fühlte so! Er hatte jemanden gespürt…
Wie er denn Weg in den Gryffindor-Turm geschafft hatte, war ihm später ein Rätsel, doch er war unbemerkt zurück gekommen. Harry stieg ins Bett und zog die Vorhänge zu, er kroch unter die dicke Decke und versuchte das eben erlebte zu vergessen. Doch ihm war klar, dass er es nicht vergessen würde und auch dass er es mit niemanden teilen wollte.
Zu tief hatten ihn diese Gefühle berührt…
