@Severin * Herm84: Hier ist die Fortsetzung, ich hoffe ihr habt viel Vergnügen.
Kapitel 2
Das Kennen lernen
Die nächsten Tage und Wochen waren für ihn nicht leicht. Sein Zögling hatte einige Angewohnheiten, die das Leben nicht leichter machten. Eine davon war nicht zu schlafen.
Vielleicht sollte ich es mir auch abgewöhnen. Dann könnte sie nicht dauernd aus ihrem Zimmer verschwinden. Warum kann sie nicht lesen, wenn sie schon nicht schläft.
Dachte Severus griesgrämig.
Er wusste schon nicht mehr, wann er das letzte Mal eine Nacht durchgeschlafen hatte.
Nicht das er es in den letzten Jahren gekonnt hätte, aber dass war selbst ihm zuviel.
Hinzu kam noch die Angewohnheit ihre Mitmenschen zu verprügeln. Was die meisten Schwierigkeiten herauf beschwor.
Fast täglich kamen Beschwerden auf seinen Tisch.
Was soll ich nur machen. Sie arbeitet auch nicht mit und legt überhaupt keinen Wert auf gute Noten.
Nicht das sie es nicht gekonnt hätte, er fest davon überzeugt, das sie es gekonnt hätte, wenn sie nur wollte und genau da war das Problem. Sie wollte nicht. Es war ihr egal. Severus konnte ihre Magie spüren, sie war sehr stark, aber sie ignorierte sie. Er wusste nicht, was er noch mit ihr machen sollte, so hatte er sich das nicht vorgestellt. Eigentlich hatte er sich nichts vorgestellt. Er wollte nur seine Ruhe.
Sein Weg führte ihn wieder mal zum Schulleiter. Wieder eine Beschwerde, nur gut, das er Albus auf seiner Seite hatte, sonst hätten sie das Mädchen schonlange der Schule verwiesen. Aber es konnte so nicht weitergehen. Unten wartete der alte Mann schon auf seinen Zaubertranklehrer. „Komm, diesmal ins Lehrerzimmer. Es sind schon alle da. Es wird schwer werden."
„Was hat sie diesmal angestellt!" Er resignierte.
Überrascht schaute ihn Dumbledore an. Er nahm den Professor genauer in Augenschein und was er da sah, gefiel ihn nicht. Er war noch bleicher geworden und er schien noch dünner zu sein, als bei ihrer Ankunft. Tiefe dunkle Ringe hatte er unter den Augen und überhaupt sah er nicht gut aus.
Er nahm im Lehrerzimmer seinen gewohnten Platz ein und stützte seinen Kopf auf seine Hände, dann ging es los.
Alle sprachen gleichzeitig auf ihn ein, genervt schloss er die Augen. Plötzlich herrschte tiefe Stille nur von weiter Ferne hörte er noch leises Gemurmel, bis auch das verstummte.
Das Gestreite ging weiter. Es schien kein Ende zunehmen, immer wieder fand sich jemand, mit dem Kira noch schlimmer umgesprungen war. Die Stimmen wurden immer lauter, um dann schlagartig zu verstummen.
Ein leises Schnarchen hatte sie alle Ruhig bekommen.
Erstaunt schauten sie auf den großen Tränkemeister, der hatte es sich auf seinen Ärmeln gemütlich gemacht hatte und eingeschlafen war.
Minerva McGonagall, die strenge Verwandlungslehrerin, schaute ihn nur an.
„Was sie mit uns macht, macht sie Tausendfach auch mit ihm und er muss sich unsere Klagen auch noch anhören. Wie lange er wohl nicht geschlafen hat?"
Dumbledore zauberte eine Liege herbei und ließ den Professor hinüberschweben. Dann folgte eine Decke und alle verließen leise den Raum.
Draußen vor der Türe saß das Mädchen und schaute erstaunt auf.
Das ging diesmal aber schnell. Eigentlich müsste er mir Leid tun, aber er ist nur ein Lehrer und wie alle Lehrer verdient er es nicht anders. Warum können sie mich nicht in Ruhe lassen? Ich schaffe das schon alleine.
Dumbledore wandte sich an das Mädchen.
„Komm mit in mein Büro."
Sie stand auf und folgte ihm.
Die Blicke der anderen Schüler folgten ihr. Die meisten schauten Schadenfroh. Sie hatte die meisten Schüler verprügelt. Doch die Slytherins hatten am meisten unter ihr zu leiden.
Schon zweimal hatte sie Draco Malfoy verprügelt. Seine Leibwächter konnten ihn nicht schützen, sie hatte sie ebenfalls verprügelt.
Die anderen Häuser fanden es witzig. Es schien ihr keine Mühe zu machen, so viele Schwierigkeiten ihr die Magie zu machen schien, wenn man nicht spricht, ist es wirklich schwer zuzaubern, hatte sie keine Probleme selbst 7. Klässler zu verprügeln.
Verwirrt schaute sie sich um. Wo war ihr Onkel?
Als Severus erwachte fühlte er sich ausgeruht. Dann stellte er fest, dass er sich nicht in seinen Räumen befand.
Es ist das erste Mal seit vielen Jahren, das ich keine Alpträume hatte. Was mache ich hier? Es fiel ihm ein und er nickte.
Kira! Die Besprechung! Ich bin eingeschlafen! Scheiße! Das ist mir noch nie passiert! Zum Glück interessiert es mich nicht, was die anderen Denken. Aber das Nickerchen hat mir gut getan.
Eilig verließ er das Lehrerzimmer und ging zu Dumbledores Büro. Dort fand er, wie erwartet, seine Nichte vor. Sie saß in einer Ecke und las ein Buch.
Sie kann es also doch. Ich hatte schon befürchtet, dass sie nicht lesen kann.
„Danke Albus, dass du auf sie geachtet hast."
„Keine Ursache." Der alte Mann schaute den Tränkemeister ins Gesicht.
„Es hat dir gut getan, wie ich sehe. Du solltest öfters versuchen, etwas zu schlafen."
Severus zog die Augenbrauen zusammen und schaute den Schulleiter wütend an.
„Du findest es wohl sehr lustig, oder?"
Albus nickte lächelnd. „Du brauchst deinen Schlaf!"
„Das sage bitte Kira. Seid sie hier ist, hat sie keine Nacht geschlafen und ich auch nicht."
„Ich habe mit ihr eine Abmachung getroffen, sie liest, wenn sie nicht schlafen kann. So solltest du zu deinem Schlaf kommen!"
„Danke."
Severus winkte seiner Nichte zu.
„Komm, es ist Zeit zum Essen."
Das schöne junge Mädchen stand auf und ging zu den Männern. Fragend schaute sie Dumbledore an. Der nickte.
„Du kannst es mitnehmen und wenn du es ausgelesen hast, dann bringe es mir zurück."
Sie strahlte den alten Mann an.
Albus Dumbledore sah den beiden nach.
Sie sind schon ein seltsames Paar. Jeder könnte dem anderem helfen, aber keiner traut sich, sich in die Hand des anderen zu begeben. Ich hoffe, sie lernen es noch.
Während der Mahlzeit saß Kira am Tisch der Slytherins. Sie saß am äußersten Ende des Tisches. Immer wieder trafen die Blicke der anderen auf das Mädchen. Teilweise bewundernd doch meistens abfällig. Draco schaute aus den Augenwinkeln auf das Mädchen.
Sie sehr schön und das wichtigste, sie plappert nicht den ganzen Tag irgendwelchen Blödsinn. Sie hat einen guten rechten Haken. Wie sie Crabbe und Goyle in der Mangel hatte, war richtig gut.
Innerlich musste er lachen. Dann rieb er sich über sein Kinn.
Sie hat einen guten Schlag, dabei wollte ich ihr nicht zunahe treten oder sie beleidigen. Immerhin ist sie Slytherins zugeteilt.
Das Mädchen bemerkte seinen Blick und streckte ihm die Zunge raus, dann wandte sie sich ihrem Essen zu.
Der Tränkemeister hatte den Blickwechsel der beiden bemerkt und auch die Reaktion des Mädchens. Seine Mundwinkel verzogen sich fast unmerklich nach oben.
Sie ist schon in Ordnung. Schade, dass sie mir nicht vertraut. Was verlange ich von ihr. Ich vertraue ihr ja auch nicht.
Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Er fasste einen Entschluss.
Ich werde mit ihr reden müssen.
