Disclaimer: fast alles JKR, nur ein bisschen mir
@Severin1: Ich hoffe, dir gefällt die Fortsetzung... es passiert noch nicht richtig viel und wenn du jetzt denkst, das es hier endet, muss ich dich enttäuschen, es geht erst los...
Kapitel 6 Die Zusammenkunft
Zögernd betrat sie die Wiese vor dem See. Sie hatte eine Decke und einen großen Korb in Händen. Sie suchte sich einen schattigen Platz, dort breitete sie die Decke aus und öffnete den Korb um seinen Inhalt herauszuheben.
Ein kleines Bündel lag vor ihr und bewegte sich. Vorsichtig öffnete sie es und ein kleines Baby schaute sie an.
Sie schaute sich um, es war das erste Mal seit der Geburt, dass sie den Kerker verlassen hatte. Es war Unterricht und zu Beginn der Pause wollte sie wieder im Kerker sein. Ich lasse mich nicht angaffen, wie das siebte Weltwunder. Sie hatte noch zwei Stunden Zeit, das war genug, um mal wieder frische Luft zuschnuppern. Es war noch nicht zu warm.
Sie spielte ein wenig mit ihrem Töchterchen, als eine kalte Stimme erklang. „Soso, das Muggelweib ist kein Muggel, wer hätte das gedacht. Habe ich Dich gefunden, Du Miststück!"
Sie schluckte und hob den Kopf, um der Stimme ins verhasste Gesicht sehen können. Langsam stand sie auf und stellte sich schützend vor das Baby, den Zauberstab in der Hand.
„Was wollen Sie, Malfoy?" Der Mann mit den weißblonden Haaren schaute ihr kalt ins Gesicht. „Ich wollte mir mal das Weib anschauen, das es mit Severus Snape aushält. Kompliment, er hat einen guten Geschmack." Er griff nach ihr. „Das würde ich nicht tun. Diesmal bin ich nicht wehrlos." Sie blickte ihm wütend in die Augen. Er zögerte einen Augenblick, er hatte schon wieder den Eindruck, als würde sich ihre Augenfarbe ändern.
„Mr. Malfoy, wird sie bestimmt nicht angreifen…" Albus Dumbledore hatte die Ankunft von Malfoy bemerkt und sich sofort zu der Mutter begeben. „Sie sind bestimmt gekommen, um mit mir zureden!" stellte er fest. Mit blasiertem Gesichtsausdruck drehte sich Lucius Malfoy zu Dumbledore um. „Ich habe das Recht zu wissen, mit wem mein Sohn Umgang hat, insbesondere, wenn es die Frau eines Lehrers ist, der dazu noch sein Hauslehrer ist. Ich erachte es als meine Pflicht, gegebenenfalls die Eltern der anderen Schüler zuwarnen und eine Empfehlung auszusprechen." Von oben herab sprach er mit dem Schulleiter. „Ich denke, da Sie sich nun überzeugt haben, werden sich uns sicher bald verlassen." Mit diesen Worten nahm der alte Mann den jüngeren am Arm und geleitete ihn von den beiden weg. Als sie ein Stück gegangen waren, meinte Dumbledore „und denken Sie das nächste Mal bitte daran, dass sich die Eltern anmelden müssen!" „Seid wann wohnen die Ehepartner der Lehrer in Hogwarts?" „Sie wissen doch, das es den Angehörigen freigestellt ist hier zuwohnen." Inzwischen waren sie an der Grenze von Hogwarts angekommen. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag." Mit diesen Worten drehte sich Dumbledore um und ging. Malfoy stand mit wütendem Gesicht an der Grenze und schaute dem alten Mann hinterher. Das werden sie bereuen. Severus, der Verräter, seine Schlampe und Dumbledore! Ich hätte nie gedacht, dass er noch mal eine findet. Wie macht er das nur? Seine Frauen sind immer sehr schön. Sein Gesicht verzog sich zu einem kalten Lächeln. Als ich damals im Wald auf sie traf, war es ein wahrer Glücksfall. Sie hat sich ganz schön gewehrt. Er lächelte süffisant. Er hat nie erfahren, wer seine Frau umgebracht. Sie lag im Sterben als ich ging. Das hatte mir Spaß gemacht. Seine neue Frau bekomme ich auch und auch sie wird mir viel Spaß bereiten, bevor sie sterben wird. Seine Gesicht verwandelte sich in eine Grimasse und laut lachen wandte er sich zum gehen.
Aus einiger Entfernung beobachteten ihn brennende bernsteinfarbene Augen hasserfüllt.
Für seine Tat wird er sterben, langsam und qualvoll.
Nach diesem Vorfall hatte sich die junge Mutter, mit dem Kind, wieder in die Kerker zurückgezogen. Sie hatte Phoebe ins Bett gebracht. Jetzt saß sie in einem Sessel und dachte über den Vorfall nach. Ich habe sie nicht gesehen, aber ich habe sie gespürt. Ich glaube nicht, dass sie uns vertreiben wollte, sondern sie wollte uns schützen. Sie ist mein…unser Schutzengel, hoffe ich. Sie nahm sich eine Decke und legte sie sich um die Schultern, sie fröstelte.
Was mache ich, wenn ich sie nicht mehr unter Kontrolle habe. Sie wird Wüten, wie man es noch nicht gesehen hat. Ich fürchte Malfoy ist zu weit gegangen.
Die Tür ging auf und Severus stand im Raum, langsam ging er auf seine Frau zu. „Was ist mit Dir?" Besorgt schaute er sie an. Sie war bleich und verschreckt, ihre Augen flackerten unstet. Er erhielt keine Antwort. Als Severus näher herantrat, bemerkte er ihren leeren Blick. „Sharon! Was ist mit Dir?" Vorsichtig fasste er an ihre Schulter, sie zuckte zusammen und nahm ihren Mann wahr. „Was hast Du gesagt? Ich habe Dir nicht zugehört." „Ich will wissen, was mit Dir los ist? Etwas stimmt doch nicht…" „Malfoy war hier! Er hat mir Angst gemacht. Albus hat ihn vertrieben, aber er wird wiederkommen. Wir müssen etwas tun, um unsere Kinder zuschützen!" Erschrocken schaute Severus Sharon an. „Wieso hat Albus mir nicht Bescheid gesagt? Was wollte Malfoy hier? Ich gehe zu Albus und frage, was er von Malfoy erfahren hat. Vielleicht weiß er schon etwas. Kann ich Dich alleine lassen?" Sharon nickte.
Eilig verließ er seine Frau um zu Dumbledore zugehen.
Sharon stand auf und ging zu ihrer Tochter. Das Baby schlief selig. Vorsichtig deckte sie das Kind zu, dann ging sie zum Spiegel um sich zukämmen. Als sie in den Spiegel schaute, sah sie brennende bernsteinfarbene Augen, die sie anstarrten. Erschrocken sprang sie zur Seite.
Sie ist hier. Bei Merlin. Dann drehte sie sich um, um ihr in die Augen zuschauen, doch niemand stand hinter ihr. Vielleicht kann ich sie nur durch den Spiegel sehen? Sie fasste sich ein Herz und trat entschlossen vor den Spiegel. Ein paar sanfte blaue Augen schauten ihr entgegen, es waren ihre eigenen. Nichts deutete auf das hin, was sie wenige Augenblicke vorher gesehen hatte. Sie fröstelte. Ich verliere den Verstand. Ich sehe schon Dinge, die nicht wirklich sind. Ich muss zum Arzt. Sie eilte zum Kamin und setzte sich in einen Sessel, dann schlang sie die Decke um die Schultern und zitterte. Verängstigt schaute sie sich immer wieder um, aber sie konnte nichts von ihr sehen. Melina, warum quälst Du mich so. Ich habe für deinen Sohn und deinen Mann gesorgt. Strafst Du mich, weil ich Severus liebe? Sollte ich das nicht? Ich habe immer gemacht, was du wolltest, außer in dieser Sache. Ich habe dir den Mann weggenommen, aber wenn Du wiederkommst, dann gehe ich. Dann überlasse ich dir Severus und den Jungen, aber Phoebe nehme ich mit. So kann ich mich immer wieder an Severus erinnern und an das Glück, das ich mit ihm hatte. Ihre Gedanken verwirrten sich immer mehr und bald war sie eingenickt. Leises Weinen weckte sie. Sie stand auf und ging zum Kinderbett und nahm das kleine Mädchen hoch. „Du hast wohl Hunger, mein Schatz?" Langsam ging sie zum Wickeltisch. „Ich glaube, ich verpasse Dir erstmal eine frische Windel." Sie begann das kleine Mädchen zu entkleiden. Vergnügt zappelte das Baby, so dass es seine Mutter schwer hatte, dem Kind die Windeln zuwechseln. Nach einer Weile hatte sie es geschafft, dann nahm sie die Kleine und setzte sich wieder in den Sessel vor dem Kamin. Sie öffnete ihre Bluse und begann das Kind zustillen. Lächelnd nahm sie das Bild in sich auf. Sie sieht genauso aus wie Stephen, als ich ihn gestillt habe. Sie hielt einen Augenblick inne. Wieso habe ich Stephen gestillt? Ich hätte doch keine Milch haben dürfen, da ich nicht schwanger war. Irgendetwas stimmt hier nicht! Unbemerkt war ihr Mann in den Raum getreten und beobachtete die Beiden. Langsam ging er auf seine Frau zu und räusperte sich, damit sie sich nicht erschreckte. „Oh, Du bist wieder da. Das ging aber schnell." lächelte sie ihn an. Sie hatte beschlossen, ihre Ängste für sich zu behalten. Er gab ihr einen Kuss. „Albus hat nichts erfahren. Er konnte ihn nur vom Gelände vertreiben, aber das gibt dir und den Kindern keine Sicherheit. Deshalb haben wir beschlossen, das Du das Gelände nicht mehr alleine verlassen darfst." „Ich lasse mich nicht einsperren. Ich habe mich all die Jahre versteckt und ich werde es nicht länger hinnehmen. Ich will meine Freiheit behalten." „Bitte nimm doch Vernunft an! Es ist zu deiner Sicherheit und der der Kinder." Flehend sah er sie an. „Ich will Dich nicht verlieren, das könnte ich nicht verkraften!" Sie überlegte eine Weile, dann nickte sie. „Gut, aber auf dem Gelände von Hogwarts bewege ich mich frei!" Severus nickte nur. Er wusste, er konnte sie nicht mehr einsperren. Sie hatte zulange als Flüchtling gelebt, sie hatte es satt und er konnte sie gut verstehen.
„Du musst wieder mit dem Zauberstab üben, damit Du ihn wieder beherrschst. Damit Du dich schützen kannst." Sie nickte. „Wann fangen wir an? Ich habe bestimmt viel vergessen." Er lächelte. „Ungeduld kenne ich nicht von Dir. Würdest Du mich heute Abend zum Essen begleiten? Du kannst Dich hier nicht verstecken. Die Schüler wissen, dass es Dich gibt und nun wollen sie Dich sehen, Dich kennenlernen. Bitte tu mir den Gefallen…" Er sah sie mit einem Blick an, dem man nur schlecht widerstehen kann. „Was ist mit Phoebe? Ich kann sie ja schlecht hier lassen." „Natürlich nicht. Sie kommt mit. Oben neben deinem Platz steht schon eine Wiege für unsere Tochter." „Du hast wohl an alles gedacht. Dann muss ich ja wohl, aber ich mag es nicht, wenn mich jemand anstarrt!" „Irgendwann werden sie damit aufhören und je eher Du dich ihnen stellst, desto eher starren sie Dich nicht mehr an."
Es klopfte. Das Baby war inzwischen wieder eingeschlafen und sie hatte die Bluse geschlossen. Severus ging zur Tür um nachzuschauen. „Hagrid… Komm rein." Severus trat zur Seite und ließ einen riesigen Mann eintreten. Ein zotteliger Bart und schwarze kleine Augen, umrahmt von Lachfalten, das war Hagrid, ein Halbriese. „Ich habe etwas fürs Baby…" Sharon war inzwischen aufgestanden und mit dem Baby auf dem Arm zu ihm getreten. „Oh, Hagrid. Das ist doch nicht nötig, ein Holzdrache. Hast Du den geschnitzt? Er ist wunderschön. Danke." Hagrid hatte sich zu dem Baby runtergebeugt, in diesem Moment gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Verlegen schaute Hagrid erst zu der jungen Frau, dann zu ihrem Mann. Severus lächelte ihn an. „Du hast sehr viel Zeit damit verbracht, den Drachen zuschnitzten, er ist so Detail getreu. Ich wusste nicht, das Du so talentiert bist." Das Gesicht des Riesen wurde noch roter. „Ach, das ist doch nichts." meinte er abwertend. „Ich bringe die Kleine ins Bett, und den Drachen stelle ich auf ihr Regal, so dass sie ihn sehen kann." Mit dem Baby auf dem Arm verließ sie den Raum. „Kommt sie heute Abend zum Essen?" fragte Hagrid Severus. Der nickte nur.
Einige Stunden später.
Sie saßen am Lehrertisch, die Wiege stand fast neben ihr. Sie wurde eingerahmt von ihrem Mann und Professor Dumbledore. Gleich würde der alte Mann aufstehen und sie vorstellen.
Severus hielt ihre Hand fest, er wusste genau, dass sie am liebsten fortlaufen würde. Er lächelte ihr zu und versuchte ihr Mut zumachen. Die Schüler beobachteten die schöne Frau.
Völlig unvorbereitet stand Albus auf und stellte sie vor. „Ich habe heute das Vergnügen, Ihnen die Frau unseres geachteten Zaubertränkelehrers vorzustellen. Madame Snape wird hier in Hogwarts leben und arbeiten. Sie wird einige der Lehrer unterstützen." Er hielt kurz inne. Applause kam von allen Seiten und die Frau wurde rot. Beschwichtigend hob Dumbledore die Arme um die Menge zu beruhigen. „Dann lassen sie uns das Essen beginnen."
Die Tische bogen sich unter der Last der Speisen fast durch.
Snape beugte sich zu seiner Frau. „Siehst Du, es war nicht so schlimm wie Du gedacht hast." Vorsichtig und zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie lächelte ihn an. „Phoebe ist nicht mal wach geworden." Sie wandte sich an Albus. „Finden Sie wirklich, dass ich den anderen Lehrern helfen soll? Ich meine, ich habe schon lange nicht mehr gezaubert."
Er lächelte. „Aber natürlich, mein Kind. Sie waren früher eine der Besten und Talent verlernt man nicht. Ein bisschen Übung und Sie sind so gut wie früher! Wo sollten Sie mehr Übung bekommen als im Unterricht." Sharon konnte nur nicken.
Einige Tage vorher
„Stephen? Warum bist Du in Gryffindor, wenn dein Vater ein Slytherin ist?" Hermine Granger war die Frage raus geplatzt. „Meine Mutter ist eine Gryffindor gewesen." Das hatte eingeschlagen wie eine Bombe. „Ich dachte deine Mutter wäre ein Muggel?" setzte Hermine nach. „Habe ich auch gedacht, bis gestern Abend habe ich nicht gewusst, dass sie eine Hexe ist. Sie haben sich lange versteckt und deshalb haben wir bei den Muggeln gelebt."
„Das könnte ich nicht!" meinte Ron. „Ohne Zauberstab und Magie leben ist für uns sehr schwer. Oder hat sie Muggeleltern?" „Soweit ich weiß, kommt sie aus einer alten Zaubererfamilie." Kopfschüttelnd stand Ginny bei den Vieren. Harry schaute Stephen ungläubig an. „Deine Mutter muss deinen Vater wirklich lieben, sonst hätte sie sich einen anderen ausgesucht… vor allem wenn man so schön ist wie sie!" „Wie ist denn das, wenn Du abends nach Hause kommst und dein Vater ist nicht da?" „Es ist schon seltsam, mal ist er da, mal nicht, aber wenn er da war, dann hatte er immer Zeit für mich. Wir haben ein Baumhaus gebaut und Drachen steigen lassen." „Reden wir hier von dem gleichen Mann? Von Severus Snape ,dem Zaubertranklehrer von Hogwarts? Der Mann der keine Chance auslässt uns Punkte abzuziehen?" Immer noch ungläubig schüttelte Ginny ihren Kopf. „Wenn er seine Familie schützen musste, dann kann ich ihn sogar verstehen. Stell Dir vor: Du hast eine Frau und ein Kind und jemand oder etwas bedroht sie und Du bist immer gezwungen, sie versteckt zuhalten. Du kannst nicht abends nach Hause gehen und mit deiner Familie den Abend genießen. Ich stelle mir das fürchterlich vor!" Hermine schaute die Jungen und das Mädchen herausfordernd an. „Kein Wunder warum er so ist." „Er muss ganz schön gelitten haben. Ich hätte das nicht gekonnt." Ron´s Stimme klang bewundernd.
Severus stand in den Kerkern und unterrichtete die Slytherins und die Gryffindors.
Unmerklich für ihn selber hatte sich sein Unterricht geändert. Er war nicht mehr ungerecht und bevorzugte auch die Slytherins nicht mehr. Der Unterricht begann den Schülern Spaß zumachen. Während er die Klasse beobachtete, behielt er bestimmte Schüler fest im Auge. Die Köpfe der Schüler waren über die Kessel gebeugt und sie arbeiteten konzentriert.
Sharon hat heute ihre erste Stunde. Hoffentlich nimmt Minerva sie nicht so schwer ran, sie ist ganz schön aus der Übung. Ein Lächeln umspielte seinen Mund.
Er ging durch die Reihen. Manchmal blieb er stehen um zukontrollieren. Wenn er Fehler bemerkte, dann machte er die Schüler ruhig darauf aufmerksam. Seit er nicht mehr versuchte, die Gryffindore fertig zumachen, arbeiteten alle besser mit, sogar Neville hatte es geschafft keinen Kessel in die Luft zujagen. Überhaupt war der Unterricht sehr viel angenehmer geworden.
Als die Stunde zu ende war, eilte er in seinen Kerker. Er war neugierig wie es seiner Frau ergangen war, außerdem wollte nach seiner Tochter schauen. Die Hauselfen betreuten sie.
Er ging sofort in das Kinderzimmer, dort sah er die Hauselfe, die neben dem Kinderbett saß und das Kind beobachtete. „War sie lieb?" fragte er die Elfe. „Sie ist ein Engel, Sir. Sie hat nach dem Essen geschlafen." „Danke." Er lächelte die kleine Elfe an. „Brauchen Sie mich noch Professor Snape, Sir?" „Heute nicht mehr. Danke für deine Hilfe."
