Disclaimer: wie immer...
Kapitel 9
Nichts ist wie es scheint Teil 1
Es vergingen drei Jahre, in denen der Mörder nicht zuschlug.
Das letzte Jahr war schlimm gewesen. Voldemort hatte sich zurückgemeldet, seine Macht wuchs immer mehr, doch das Zaubereiministerium schenkte dem Schulleiter keinen Glauben und so standen sie mal wieder alleine da.
Sharon erwachte, als ihr Mann aufstand.
Sie beobachtete den Mann vor ihr mit liebevollem Blick. Sie wusste, dass er sich wieder einmal selber in Gefahr bringen würde und sie wusste, dass es das letzte Mal sein konnte, dass sie ihn lebend sah. Er schaute seine Frau besorgt an.
Er war letzte Nacht von seinem ersten Todessertreffen wiedergekommen und sie wunderte sich, warum er nicht gefoltert worden war. Sie war froh, wegen dieses Umstandes, aber sie traute dem Frieden nicht.
"Was war letzte Nacht? Er hat dich nicht gefoltert, also was will er als Beweis von dir?"
Er schüttelte den Kopf und presste die Lippen zusammen.
"Ich werde diesen Preis nicht zahlen und auch Albus wird dagegen sein!"
"Wenn du es nicht tust, dann werden sie dich töten!" Stellte sie nüchtern fest.
"Und wenn ich es tue, dann werde ich meines Lebens nicht mehr glücklich!" Er schüttelte trotzig den Kopf.
"Was will er von dir? Einen Trank oder sollst du jemanden umbringen?"
"Wenn es nur das wäre... Nein, es ist viel schlimmer!"
Sie stand vor ihm und schaute ihm tief in die Augen.
"Bitte sag es mir, ich will es wissen!" Sie flehte ihn an.
"Er... Er will... Er will das wertvollste, was ich habe...!"
"Dann gib es ihm!"
"NEIN! NIEMALS!" Er wandte sich ab und wollte den Raum verlassen
"Ich dachte, du vertraust mir..." Flüsterte sie leise.
Er trat hinter seine Frau und schlang die Arme um sie.
"Ich vertraue dir auch mein Leben an und das weißt du, aber ich kann es nicht sagen..."
"Du vertraust mir also doch nicht!" Wütend drehte sie sich um und wollte die Wohnung verlassen.
Er wusste, sie würde nicht wiederkommen, bis er es ihr gesagt hatte. Er hob die Hand und hielt sie fest.
"Bleib... Er will dich oder die Kinder! Ich kann das nicht und ich werde es nicht tun!"
"Ich denke, diese Entscheidung musst du schon mir überlassen!" Sie streichelte über sein Gesicht.
"Ich muss nachdenken. Ich gehe nach draußen!"
Beim Rausgehen griff sie nach ihrem Umhang.
Sie ging zum See und setzte sich. Mit dem Rücken lehnte sie sich an einen Stein. Ohne sich zu rühren verbrachte sie dort Stunden. Sie bemerkte nicht, dass Severus immer wieder aus dem Schloss kam und zu ihr schaute.
Geräusche drangen an ihr Ohr. Dort prügelten sich zwei Jungen. Sofort stand sie auf und schritt um den Stein. Sie erkannte die beiden sofort.
"Draco... Harry... Hört auf, sofort."
Doch die Jungen dachten nicht daran. Immer wieder schlugen sie aufeinander ein.
Sie zückte ihren Zauberstab und trennte die beiden mit einem Fluch. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie ihr Mann auf sie zulief. Sie schaute ihn an und bedeutete ihm, dass er dort bleiben sollte. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt heute die Feindseligkeiten zwischen den beiden zu beenden. Sie sollten keine Freunde werden, aber Verständnis für den anderen aufbringen, denn beide waren Opfer ihrer Umgebung.
"Was ist los?" Wie oft hatte sie heute schon diesen Satz benutzt.
Die Jungen redeten durcheinander.
"STOPP! Einer nach dem anderen! Kommt, wir setzen uns hier hin und ihr erklärt was los ist!"
Sie zog die beiden auf den Boden. Die beiden gifteten sich an. Dann öffnete Draco seinen Mund und begann.
"Potter hat gesagt, dass alle Slytherins Todesser sind!"
Erschrocken sah Sharon zu Harry.
"Aber Harry... Wie kannst du so etwas behaupten? Es werden nicht alle Slytherin zu Voldemort gehen, genauso wenig werden alle Gryffindor zu Dumbledore gehören. Du kannst doch nicht das Wesen eines Menschen durch sein Haus bestimmen! Ich... Es ist nicht alles in der Welt schwarz oder weiß, es gibt auch viele Grautöne. Ich... Ich halte euch beide für sehr intelligente junge Männer und bald müsst ihr euch entscheiden auf welcher Seite ihr stehen werdet, aber ich bitte euch entscheidet euch nicht wegen der Häuser oder lasst euch in Kategorien stecken... Oder weil es jemand von euch erwartet... Tut es, weil ihr der Meinung seid, dass ihr das Richtige macht... Versucht euch zu respektieren, ihr solltet nebeneinander stehen und nicht gegenüber... Ihr müsst keine Freunde werden, das würde wahrscheinlich nicht funktionieren, aber hört auf euch zu bekriegen!"
Als sie verstummte, hatte sie Tränen in den Augen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen.
Die Jungen schauten entsetzt auf die schöne Frau, als sie zu weinen begann. Hilfe suchend blickten sie sich um. Da fiel Dracos Blick auf seinen Zaubertränkelehrer und er rannte zu ihm.
Als Severus Draco auf sich zu laufen sah, rannte er ihm entgegen. Bei seiner Frau ging er in die Knie und nahm sie in den Arm. Draco trat zu Harry und zog ihn auf die Füße. Einträchtig schritten sie davon.
"Willst du ein Todesser werden?" Harry schaute auf seine Füße.
"Auf keinen Fall!" Draco sah Harry an. "Und du? Wirst du Dumbledore folgen?"
Harry nickte.
"Ich würde mich freuen, dich an meiner Seite zu wissen." Die Stimme war sehr leise gewesen.
Draco hielt Harry die Hand hin und Harry ergriff sie.
"Gut, dann kämpfen wir gemeinsam gegen Voldemort! Aber wir sind keine Freunde!"
"Nein, wir sind keine Freunde, aber Kampfgefährten!"
"Damit kann ich leben!"
"Ich auch!"
Die beiden Jungen trennten sich.
Sharon und Severus beobachteten die Szene.
"Ich bin Stolz auf dich, du hast sie dazu gebracht miteinander und nicht gegeneinander zu kämpfen!" Er streichelte ihr über das Haar.
"Lass uns hineingehen!"
"Ich werde zu Voldemort gehen!" Die Stimme war sehr leise, aber er hatte es gehört.
"Nein. Ich will das nicht und du musst an unsere Kinder denken."
"Das tue ich. Gerade WEIL ich an unsere Kinder denke, werde ich gehen. Sie sollen einmal in Frieden leben können. Sie sollen selber lernen können, dass nicht alles schwarz oder weiß ist! Severus, wir haben keine andere Möglichkeit. Wir brauchen dein Wissen und er tut das auch. Du bist der beste Tränkemeister und er kann dich nicht ersetzten, aber er will einen Treuebeweis, also musst du mich ausliefern!"
"Er will dich nicht als Opfer, sondern als Todesser! Er will dir sein Mal einbrennen, damit er mich unter Kontrolle hat. Es kann auch sein, das er deinen Körper will, ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass er dich nicht töten will!"
"Aber ich dachte, er will, dass du mich tötest..."
"Er bestraft mich viel schlimmer, wenn er mich dazu zwingt, dich zu meines gleichen zumachen!"
Sharon schwieg und schaute auf den stillen See. Der Krake tauchte auf und winkte zu ihnen herüber, sie winkten zurück.
"Gut, dann werde ich Todesser, wenn es das ist was er will!"
"Du musst eine Aufnahmeprüfung machen... meistens muss jemand getötet werden, oder du musst jemanden foltern. Ich glaube nicht, dass du das schaffst und wenn nicht, dann wäre es unser beider Tod!"
Wieder schwieg sie.
"Lass uns zu Albus gehen! Wir werden ihn informieren, dass er bald einen zweiten Spion in Voldemorts Reihen hat."
"Das kannst du nicht machen..."
"Doch, ich kann und ich werde. Wir brauchen deine Informationen!"
Gemeinsam gingen sie zu dem alten Schulleiter.
