Kapitel 6 ein alter Freund - eine neue Liebe
Alarmiert von dem, was beide draußen hörten, liefen sie ohne zu zögern zum Waffenschrank. Das Hufgetrappel kam schnell näher und Legolas lauschte wieder. "Es sind fünf Reiter. Sie kommen aus der Richtung aus der wir kamen. Morwen lief zum Fenster und schaute in die Richtung aus der sie gekommen waren. Erst sah sie nichts, doch dann erschienen auf der Lichtung fünf Reiter. "Warte Legolas, es sind Haldir, Menelwen und noch drei andere, davon sind zwei Soldaten." Froh über die Entwarnung legten die beiden Elben ihre Waffen zurück in den Schrank. Morwen brachte ihm dann ein Hemd, das er sich anzog. Bevor sie jedoch die Tür öffneten um die Ankömmlinge zu begrüßen, sagte er: "Ich möchte mich noch mal in aller Stille für deine Hilfe und deinen Mut bedanken." Zärtlich küsste der Elb Morwen noch mal, dann betraten sie die Veranda. In diesen Moment erreichten die Reiter die Hütte und Haldir ergriff sofort das Wort. "Was ist geschehen? Nicht weit von hier heben wir drei tote Orks entdeckt." Legolas lächelte seinen Freund an. "Mae Govannen, Haldir. Kommt rein, dann erklären wir euch alles." "Ach so und alte Freunde begrüßt man nicht mehr. Die Manieren von Thranduils Haus lassen nach." Ein Elb trat hinter Haldir hervor. Er war etwas kleiner und schmaler als Haldir, der unter den Elben schon als Hüne galt. Legolas machte große Augen als er den Elben erblickte. "Aphadon! Es ist ja eine Ewigkeit her, dass wir uns gesehen haben." Mit einem freudigem Lachen begrüßte der Prinz seinen Freund. "Es sind jetzt fast 250 Jahre her. Wenn wir wieder im Palast sind musst du mir unbedingt von deinen Reisen erzählen, aber jetzt kommt rein." Aphadon jedoch hielt Legolas zurück. "Also, deine Manieren sind wirklich schlecht geworden im Laufe der Jahre. Wer ist diese Schönheit?" Mit gemischten Gefühlen, die Morwen jedoch nicht erklären konnte trat sie vor und streckte ihm die Hand entgegen. "Mein Name ist Morwen, Helegorns Tochter." Der Fremde machte eine tiefe Verbeugung und stellte sich ebenfalls vor: "Aphadon, Adars Sohn, zu euren Diensten." "Na na na du alter Chameur," lachte Legolas und klopfte seinem Freund auf die Schulter, " nicht so schnell. Ich freue mich auf jeden Fall sehr dich zu sehen. Kommt jetzt rein." Das Mahl verlief ruhig und danach berichtete erst Legolas und dann wurde Morwen gehört. Sie erzählte alles was passiert war, verschwieg aber den Entführungsversucht, genauso wie sie es Legolas verschwiegen hatte. "Wir müssen mit meinem Vater sprechen. Es müssen einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Wir wissen nicht was diese Monster von uns wollten, aber was es auch war, wenn es ihnen gestern nicht gelang, dann versuchen sie es wieder." schloss Legolas und Haldir stimmte ihm zu. Eine Stunde später waren alle zur Abreise bereit. Während Haldir, Legolas und Aphadon an der Spitze der Gruppe ritten und die Soldaten am Ende, ritten Menelwen und Morwen in der Mitte. "Ich bewundere deinen Mut, Morwen. Ich glaube ich wäre vor Angst gestorben." brach Menelwen das Schweigen. "Ich BIN fast gestorben vor Angst. Was mir aber mehr Sorgen macht ist die Tatsache, dass irgendjemand mein Buch hat und wir nicht nach Hause kommen. Außerdem will er mich noch dazu." beichtet Morwen ihrer Freundin. Menelwen erschrak "Was? Hast du es Legolas gesagt?" "Nein," "Das musst du. Die Sache mit dem Buch ist doch völlig egal, aber nicht die Tatsache, dass ein Irrer dich entführen will." Menelwen war furchtbar aufgeregt und fragte weiter: "Hat der Ork gesagt wer dich haben will?" "NEIN," sagte Morwen, " er nannte ihn nur 'Chefchen' und dieser Ork, der sich Bortcz nannte lachte immerzu wie ein Irrer." Dann drehte sich die dunkelhaarige Elbe zu ihrer Freundin. "Ich verbietet dir mit irgendjemanden darüber zu reden." Der Nachdruck in Morwens Stimme zeigte Menelwen deutlich, dass ihre Freundin es ernst meinte. "Nein, ich sage nichts." knurrte sie zähneknirschend. Den Rest des Weges verbrachten sie schweigend.

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Beim Palast angekommen stiegen sie von den Pferden und übergaben diese dem Stallmeister, der sofort anfing Morion und Ivor nach Verletzungen abzusuchen. Legolas wandte sich an Morwen. "Ich werde jetzt mit Vater sprechen. Da ich die meiste Zeit bewusstlos war musst du auch noch einmal das ganz erzählen. Morwen erkannte die Ernsthaftigkeit in seine Stimme. "Natürlich werde ich das." "Gut dann sei in einer Stunde im Audienzsaal." sagte er und ging mit Haldir fort. Menelwen, die gekränkt war von Morwens Verhalten bei der Rückreise, war schon vorher mit schnellen Schritte verschwunden. "darf ich euch zu euren Räumen begleiten?" Die Elbe dreht sich um und sah dass Aphadon hinter ihr stand. Sie zögerte, denn irgendwas störte sie an dem gutaussehenden Elben, der sie mit einem Lächeln bedachte, dass Eisberge zum schmelzen bringen könnte. Er bemerkte ihr Zögern und sprach: "Ich beiße nicht." Morwen lächelte zurück. "Gern," sagte sie schlie0lich und ergriff den dargebotenen Arm von Aphadon. Auf dem Weg zu Morwens Zimmer, das sie immer noch mit Menelwen bewohnte, plauderten sie über belanglose Dinge wie Wetter und Umgebung. An der Tür angekommen verbeugte sich der Elb in galanter Manier. "Ich hoffe, dass ich beim Abendessen den Platz an eurer Seite einnehmen darf, Frau Morwen." "Bitte nicht so förmlich. Ich bin nicht von hoher Geburt." sagte sie lachend. "Das ist für mich ohne Belang." erklärte Aphadon, " Für mich könnt ihr mit Elbereth´ Licht konkurrieren." Mit einem Lächeln auf den Lippen, drehte sich dann der Elb um und ging. Kaum hatte Morwen das Zimmer betreten, kam ihr auch schon eine höchstaufgebrachte Menelwen entgegen. "Wenn du glaubst, dass ich seelenruhig dasitze, kein Wort sage und darauf warte bis dich irgendjemand unter Umständen entführt, wieso, weshalb, warum auch immer, dann hast du dich aber ganz gewaltig verrechnet. Dann, meine Liebe, wäre ich KEINE gute Freundin. Morwen schaute Menelwen mit großen Augen an, denn sie war überrascht wegen ihrem plötzlichen Gefühlsausbruchs. Menelwen war sonst immer eher etwas zurückhaltend. Morwen schwieg und heftige Tiraden von Menelwen prasselten auf sie nieder. Sie schämte sich wegen ihres Verhaltens auf dem Heimweg, denn Menelwen machte sich ja nur Sorgen um sie und wollte, dass ihr nichts passiert. " Du WIRST nachher auf der Versammlung ALLES sagen, auch das mit der Entführung, sonst sehen ich mich gezwungen es selber zu tun." "Nein," sagte Morwen entschieden, " damit ich unter Arrest oder so was gestellt werde und nur noch mit Wachen oder andere Beschützer an mir kleben habe? Das kannst du nicht von mir verlangen. Menelwen hatte plötzlich das unbändige Verlangen ihre Freundin für ihr Dummheit zu erwürgen, doch sie ging in Richtung Tür und sagte beim Hinausgehen: "Wenn du es nicht tust, dann tue ich es. Du bist für mich wie eine Schwester und ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas geschied und ich habe nichts getan, obwohl ich es hätte können." Damit verließ Menelwen den Raum und zurück blieb eine Elbe, die immer noch sprachlos war. Eine Stunde später wurde Morwen von einem Hauptmann der Wache abgeholt. "Frau Morwen? Mein Name ist Aeglerun. Ich soll euch zum Audienzsaal geleiten. Der Elb verbeugte sich und folgte Morwen folgte ihm zum Audienzsaal. Vor der Tür klopfte er und ließ der Elbe dann den Vortritt. Morwen holt tief Luft, straffte die Schultern und betrat den Saal. Wie immer stand am Ende die große Tafel in deren Mitte König Thranduil saß und rechts neben ihm Legolas. Er trug immer noch die staubigen Sachen wie auf dem Heimritt. Dann kam neben ihm ein Freier Stuhl und auf dem letzten Stuhl der rechten Seite saß Aphadon. Links vom König saß Haldir o Lorien. Neben ihm saß Menelwen und einen Stuhl weiter nahm jetzt Aeglerun, der Hauptmann der Soldaten platz. König Thranduil machte ein sehr ernstes Gesicht und sprach:" Ah, Frau Morwen. Tretet doch näher. Mein Sohn hat mir berichtet was passiert ist, soweit er überhaupt dazu in der Lage war." Nach einer kurzen Pause fuhr er dann fort. "Ich danke euch, dass ihr ihn verteidigt habt, als er bewusstlos war." Nervös spielte Morwen mit ihren Händen. "Der Dank gebührt mir nicht, denn die Ork hatten es auf mich abgesehen." Ein Raunen ging durch den Saal und Legolas stand sogar auf und blickte Morwen mit einer Mischung aus Überraschung und Ärgernis an. Die Elbe wich seinem Blick aus und sah hinüber zu Menelwen. Ihre Freundin nickte und lächelte sie ermutigend an. Der König hob die Hand und augenblicklich kehrte Ruhe ein und Legolas setzte sich wieder, doch der Ausdruck in seine Augen hatte gewechselt. Morwen konnte Trauer und Frust darin erkennen. "Erklärt mir was ihr damit meint, Frau Morwen." sprach Thranduil.

Morwen berichtete:" Nachdem ich den ersten Ork getötet und Morion den Zweiten niedergetrampelt hatte, stieg ich von Ivors Rücken um den Prinzen zu schützen und um mich selbst besser verteidigen zu können. Es waren noch zwei Ork übrig. Bortcz, ein kleiner drahtiger Ork und Ashnuz. Sie wollten, dass ich aufgebe und mit ihnen gehe zu ihrem Meister. Bortcz meinte, dass sein Meister mich haben will, doch warum sagten sie nicht. Ich erklärte ihnen, dass ich nie mit ihnen gehen würde und im folgenden Kampf erstach ich Ashnuz mit einen von Legolas Pfeilen. Danach wollte ich mich dem kleinen Ork zuwenden, doch dieser floh und sagte noch: "Ich komme wieder, denn Chefchen will dich haben und dann soll er dich bekommen." Ich legte dann Legolas auf Ivors Rücken, nachdem ich seinen Kopf verbunden hatte. Ich ritt dann auf Morion. Ich sucht die Jagdhütte, die nicht weit sein sollte und ritt in die Richtung, die Legolas mir vor dm Überfall gezeigt hatte."

Der König hörte den Ausführungen der Elbe zu und als sie endete, machte er ein ernstes Gesicht. "Ich danke euch trotzdem für das Leben meines Sohnes, aber warum erzählt ihr erst jetzt, dass es eine Entführung sein sollte?" Morwen schaute ihn an. "Ich will nicht eingesperrt werde oder gehen müssen." sagte sie dann etwas kleinlaut. Die Miene des König hellte sich für einen Moment auf. "Eingesperrt werden nur Verbrecher und gehen müssen nur die Verbannte, aber ich muss sagen, dass es mich ein bisschen Sorgt? Was wollen die Nachtwesen von euch?" "Ich weiß es nicht."

Legolas sog die Luft scharf ein, denn er wusste, dass sie log, doch er verriet aber nichts. Sein anfänglicher Ärger schlug in Wut und Trauer um. Er trauerte darum, dass sie doch so wenig Vertrauen zu ihm hatte. Der Elb spürte zum ersten Mal was es heißt innerlich statt körperlich verletzt zu werden. Er spürte ein Ziehen im Herzen. "Mein Entschluss steht fest." hörte der Prinz seinen Vater sagen, "Legolas wird weiterhin der Begleiter Frau Morwens sein. Wir werden die Wachen am Tor und an den Außenposten verstärken. Wer immer dieser Meister der Orks ist, er wird es bestimmt noch einmal versuchen., obwohl mir nicht ganz klar ist, was er von euch will." Thranduil blickte Morwen lange an, dann wandte er an seinen Sohn. "Hast du dem noch irgendwas hin zuzufügen ?" "Nein, Vater." sagte dieser knapp. "Gut dann weiß jeder was er zu tun hat. Hiermit beende ich die Versammlung." Der König erhob sich und verließ den Saal. Menelwen lief zu ihrer Freundin. "Ich bin stolz auf dich." sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. "Und warum fühle ich mich dann so bescheiden?" fragte Morwen zurück. Legolas ging an ihr vorbei und sein trauriger Blick traf die Elbe mitten ins Herz. "Legolas....!" rief sie und lief hinter ihm her. Er blieb stehen doch dreht sich nicht um. "Ich dachte du vertraust mir, doch das war wohl weit gefehlt. Ich werde weiterhin dein Begleiter sein, aber du solltest dir wirklich überlegen, ob du mir vertrauen willst, denn Vertrauen, Achtung und Treue sind das Maß aller Dinge." Dann ließ er Morwen stehen.

Der Elbenprinz betrat seine Räume. Eine Wanne mit heißem Wasser stand schon für ihn bereit, denn er war gleich nach seiner Rückkehr zu seinem Vater geeilt ohne zu baden. Jetzt legte er die dreckige Kleidung ab, öffnete das Fenster und stieg in die Wanne. Legolas wusste nicht wie lange er schon in der Wanne lag, als es an seiner Tür klopfte. "Herein!" Die Tür öffnete sich und sein Freund Aphadon trat ein. "AH mein Freund, kommt herein. Entschuldige, dass ich mich noch nicht um dich gekümmert habe, aber diese Versammlung ging vor." "Macht nichts. Es freut mich dich gesund und munter wieder zu sehen. Wie ich gehört habe war hier vor geraumer Zeit die Hölle los? Stimmt es , dass Sauron zurückgekehrt war?" "Ja ," antwortet Legolas und nachdem der blonde Elb sich auch den letzten Schmutz vom Körper gewaschen hatte, berichtete er seinem Freund vom Ringkrieg. Er berichtete von Frodo und wie er an den Meisterring geraten war und unter welchen Umständen er von Arwen nach Imladris gebracht wurde. Legolas berichtete auch von Galadriel, der Herrin des Waldes und natürlich von Gimli seinen kurzen Zwergenfreund. Legolas schloß seinen Bericht mit den Ereignissen der letzten Tage. "Aufregende Zeiten hattest Du, mein Freund." kommentierte Aphadon die Erzählungen seinen Freundes, der gerade aus der Wanne aufstand und mit einem Handtuch um die Hüften geschlungen im Nebenraum verschwand. Als er zurückkehrte trug der Elbenprinz beige Hosen und Stiefel. Sein Jacke war grün wie die Blätter des Mallornbaumes. Er ließ sein feuchtes Haar offen und wandte sich an Aphadon. " Nun erzähl, was führt dich nach Düsterwald?" "Eine Hochzeit in Thal. Eine Geschäftsfreundin meines Ziehvaters heiratet in 4 Monaten. Und eben hast du mir sogar von Ihrem Zukünftigen erzählt. Es ist Gimli, Gloinssohn. Ich dachte mir, dass ich ein bißchen früher los reiten sollte, dann kann man noch ein paar nette Tage zusammen verbringen und jetzt haben wir sogar den selben Weg." Aphadon lachte, stand vom Stuhl auf und klopfte dem Prinzen auf die Schulter. "Wir sehen uns beim Abendessen." sagte er. "Ich freue mich, dass du mal wieder hier bist." Mit einem Lächeln und der Freude über die aufgefrischte Freundschaft verließ Aphadon den Prinzen

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Unruhig lief Morwen in ihrem Zimmer auf und ab. Sie hatte ein schlechtes Gewissen wegen Legolas. "Morwen, setz dich hin! Du machst mich ganz nervös. was ist los mit dir?" Menelwen beobachtete ihre Freundin schon eine ganze Weile und diese Art von Unruhe kannte sie bei Morwen nur, wenn sie wirklich etwas plagte. "Los erzähl schon. Du kannst doch sonst auch nicht den Mund halten wenn dich irgendwas beschäftigt." Morwen schaute ihre Freundin an. "Man kann aber auch gar nichts vor dir verbergen." Menelwen ging zu ihrer Freundin, legte den Arm um sie und flüsterte: "Es geht dir danach besser und wir könne zusammen überlegen was zu tun ist." Die beiden Elben setzten sich an den Tisch und Morwen fing an zu erzählen, was in der Hütte geschehen ist und endete mit dem was Legolas nach der Versammlung zu ihre gesagt hatte. Menelwen schwieg und stand auf. Schließlich sagte sie zu ihrer Freundin: "Es ist eigentlich ganz einfach: Erstens, du bist verliebt. Sag jetzt nichts sondern laß mich ausreden und zweitens mußt du Legolas reinen Wein einschenken. Sag ihm wer wir sind und woher wir kommen, sonst wird er dir wohl nie verzeihen, denn er scheint mir trotz seiner Güte sehr stolz zu sein. Am besten du sagst es ihm wenn das Abendessen beendet ist und jeder Gast seiner Zerstreuung nachgeht." Morwen atmete tief ein überlegt und sagte schließlich: "Du hast recht. Was täte ich bloß ohne dich." Menelwen lachte und zuckte mit den Schultern. "Du würdest wahrscheinlich von einem Fettnäpfchen ins nächste treten. Los wasch dir das Gesicht und laß uns essen gehen."

Zehn Minuten später saßen beide an der Tafel. Legolas war ungewöhnlich schweigsam und bedachte Morwen nur mit der nötigsten Höflichkeit. Sie bemerkte, dass sie ihn sehr verletzt haben mußte, denn er vermied jeden Blick- und Körperkontakt. Das Abendessen zog sich endlos lange hin und mit jeder Minute sank Morwens Mut mehr und mehr in Richtung Nullpunkt. Nach dem Essen begab sich der Prinz auf die Terrasse und Menelwen gab ihrer Freundin zu verstehen, dass sie ihm folgen sollte. Haldir ging auch in Richtung Terrasse wurde jedoch von Menelwen geschickt aufgehalten und Morwen hatte freie Bahn.

Morwen teilte die Vorhänge und trat in die Nacht hinaus. In einiger Entfernung stand Legolas am Geländer und schaute hoch zu den Sternen. "Ich habe die ganze Zeit überlegt, warum Du mir die Sache mit der Entführung nicht anvertraut hast. Du hast mir in der Hütte doch schon mehr Vertrauen entgegen gebracht, als es für Leute, die sich erst seit ein paar Tagen kennen üblich ist. Ich komme auf jeden Fall mit meinen Gedanken auf keinen Nenner. Ich weiß nur, dass mir dein mangelndes Vertrauen weh tut, nur weiß ich nicht warum." Morwen trat zu ihm. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals und sie war aufgeregt. Legolas Stimme klang traurig und sie konnte nur vermuten wie tief er verletzt war. "Bitte laß uns ein paar Schritte gehen, denn ich möchte dir endlich eine Erklärung für das Ganze liefern." Der Prinz nickte und sie Stiegen die Treppe hinunter in den Garten, der friedlich und dunkel vor ihnen lag. Der Vollmond war als Lichtquelle ausreichend und die zwei Elben gingen nebeneinander auf dem breiten Weg. "Du wolltest doch vor dem Ausritt wissen warum das Buch für mich so wichtig ist und warum ich es in den nächsten Tagen brauche. Das ist einfach zu erklären: Ich brauche das Buch, um nach hause zu kommen. Frag nicht woher wir kommen, denn die Stadt, die ich dir nennen müßte, gibt es noch nicht." Legolas zog eine Augenbraue hoch und sah sie fragend an. "Was heißt NOCH NICHT ?" "es heißt, dass ich in dieser zeit noch nicht einmal geboren bin. das passiert erst in ca. 3600 Jahren. Menelwen und ich kommen aus den 5. Zeitalter ungefähr 4000 Jahre in der Zukunft. Ein Elb gab mir das Buch." Morwen erzählte ihm die ganze Geschichte bis hin zu ihrem ersten Treffen vor ein paar Tagen. Als sie endete schwiege beide. Nach einiger Zeit fragte Legolas dann: "Du brauchst also das Buch um in deine Zeit zurück zu kehren und das muß in den nächsten 9 Tagen passieren, sonst sitzt du ein ganzes Jahr hier fest?" "Ja, aber das ist nicht der Punkt, denn mittlerweile ist es mir egal ob und wann ich zurück kehre, denn für mich ist das nicht mehr wichtig. Ich weiß nicht warum dieser "Meister" unbedingt haben will. Vielleicht wegen des Buches oder nur wegen der Tatsache, dass Menelwen und ich wissen was in der Zukunft passieren wird. Mehr kann ich dir wirklich nicht sagen." Morwen Stimme wurde zu einem Flüstern. "Ich wollte DEIN Vertrauen nicht erschüttern und noch weniger wollte ich dich verletzen." Sie drehte sich um und stand vor Legolas. "Ich hoffe du kannst mir verzeihen, doch selbst für mich hört sich das alles zu phantastisch an und ich hatte Angst, dass du denkst ich lüge oder ich sei verrückt."

Legolas nahm ihre Hände, die die ganze Zeit nervös mit einem Taschentuch spielten. "Verrückt bist du. das steht außer Frage, denn du hast es ganz alleine mit vier Orks aufgenommen und für mich dein Leben riskiert." sprach er und blickte Morwen liebevoll in die Augen. " Ich habe im Ringkrieg zuviel gesehen und erlebt, was außerhalb so mancher Vorstellungskraft liegt, als dass ich nicht die Tatsache der Zeitreisen in Betracht ziehen würde. Ich werde nicht nach meiner Zukunft fragen, denn ich will sie selber erleben und nicht jetzt schon wissen." "Dann glaubst du mir?" "JA," antwortete der Elb. Morwen Herz tat einen Luftsprung und sie atmete erleichtert auf. "Eines möchte ich hier und jetzt aber noch klar stellen," fing Legolas ernst an "verletze mich nie wieder, denn der Schmerz frißt einen auf." "Nie wieder, muin nin." versprach Morwen. der Mond schien hell und Legolas konnte ihren erleichterten Gesichtsausdruck sehen. Er legte die Arme um sie und zog die Elbe an sich. Seine Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern. "Morwen, gen milin. Wir kennen uns erst seit 4 Tagen, was für uns Elben nur als Sekunden erscheinen und doch bist Du die Frau, die ich mir als Gefährtin wünsche." gestand er ihr. Morwen konnte den Duft seines Körpers riechen und schloß die Augen. "Mir erging es genauso, als wir uns das erste Mal trafen. Legolas, Thranduils Sohn, ich liebe Dich von ganzen Herzen." Mit diesen Worten nahm sie ihre Kette mit dem schwarzen Stein ab. " Die Kette schenkte mir mein Vater kurz vor seinem Tod. Er sagte, dass ich sie eines Tages an den Mann geben werde, dem mein Herz gehören wird und wirklich es fällt mir nicht schwer." Sie hielt die Kette hoch und es schien als würde der schwarze Stein glühen. "Ich möchte dir mein wertvollstes Kleinod als Pfand meiner Liebe schenken." Morwen legte Legolas die kette um und der Stein baumelte direkt vor seinem Herzen. "Sie soll dir Glück bringen, wie mir in den letzten Minuten." Legolas war gerührt und sein herz schlug so heftig als wolle es zerspringen. Ihm wurde die Kostbarkeit dieses Geschenkes klar. "Nein," sagte er, "es soll nicht mir Glück bringen, sondern uns." Mit diesen Worten senkte er seinen Kopf und beide Elben verschmolzen zu einem endlosen Kuß.

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Das Paar, das sich im Mondschein ihre Liebe schwor wurde von zwei haßerfüllten Augen beobachtet. "Freue dich nicht zu früh, Legolas. Ich will sie und sie wird mir gehören. morwen wird mein sein." Mir einen teuflischen grinsen auf den Lippen verschwand die dunkle Gestalt wieder im Palast.
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Ich hoffe es ist nicht zu langweilig, aber eure Reviews würden mir sehr ermutigen. BITTE SEIT LIEB ZU MIR; ABER SAGT WENN ETWAS VERBEESERUNGSWÜRDIG IST: *fleh* *jammer*