Kapitel 7
Nachtschatten
Lautlos schlich die fast unsichtbare Gestalt durch die alten, verlassenen Gänge des Palastes. Er kannte jeden Zentimeter und wußte selbst ohne Licht, wo er sich befand und das er gleich an die Tür gelangte, die zu seinem Reich führte. Eine Sekunde später streckte er die Hand aus, erfaßte die Klinke und betätigte sie. Vor ihm lag jetzt ein Raum, der seit Jahrhunderten nicht mehr bewohnt war. Einrichtungsgegenstände aus längst vergangenen Tagen standen hier und staubten vor sich hin. Er hatte diesen Raum entdeckt, als er neugierig durch den ältesten Teil des Palastes gestriffen war und er wußte, als er den Raum das erste Mal betrat, dass dies seine Zuflucht werden würde. Er betrat den Raum nicht wie andere durch eine Tür, sondern durch ein Netzwerk von Geheimgängen, auf die er durch Zufall gestoßen ist. Die Geheimgänge durchzogen den gesamten Palast und mündeten alle in einem Hauptgang, der tief im Düsterwald an die Oberfläche kam.
Mit einem Lächeln betrat er den Raum, in dessen Mitte und neben der Tür mehrere Kandelaber mit frischen Kerzen standen, doch bevor er sie entzündete, öffnete die Gestalt vorsichtig die schweren Vorhänge, die vor dem Fenster hängten, einen Spalt breit und spähte in den Garten. Voll blinder Wut, Haß und Eifersucht sah der Schatten, daß der Prinz immer noch mit seine Liebsten durch den Garten ging, manchmal stehen blieb und sie dann küßte. Sein Herz klopfte wie wild und wollte sich nicht beruhigen. Am liebsten wäre er eben aus dem Gebüsch, von dem er aus Morwen und Legolas beobachtet hatte, gesprungen und hätte Morwen aus den Armen des Elben gerissen, ihn gerne zur Hölle geschickt. Bei dem Gedanken, wie er sein Schwert oder seinen langen Dolch in den Körper von Legolas stieß , grinste er und hätte diese Idee gern sofort in die Tat umgesetzt. Oder sollte er Legolas heimlich töten und dann als Seelentröster für Morwen dasein? Dann würde sie bestimmt gerne sein Schicksal teilen und mit ihm Mittelerde regieren. Ja und dann würde sein Sohn weitermachen. "Ja, Morwen du wirst mein sein." Seine Stimme war nur ein rauhes Flüstern und angeekelt von den Bild, das sich ihm von seinem Fenster aus bot, schloß er sorgfältig die schweren Vorhänge damit kein Licht nach außen dringen konnte, wenn er gleich die Kerzen entzünden würde."Mach dir keine Sorgen, mein Sohn, welche Frau kann dir schon widerstehen?" Die Gestalt vernahm die weiche Stimme seiner Mutter und antwortete: "Warte Mutter, ich mache erst mal Licht, dann können wir uns besser unterhalten.." flüsterte der Schatten und ging zu den Kandelabern neben der Tür. Er brauchte sich wegen dem Licht hier keine Sorgen machen, denn diese Flure waren versiegelt und die Fenster vom Staub und Dreck der Zeit blind. "So Mutter, jetzt ist es besser." Das sanfte Licht der Kerzen erhellte den Raum. Es dauerte ein paar Sekunden bis sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatte und dann dreht er sich bevor der Tür weg. Er ging auf ein mit Laken verhülltes Gebilde zu und zog die verstaubten Tücher herunter. Die Laken gaben den Blick auf eine Staffelei frei, die Maler zum fertigen ihrer Meisterwerke benutzen. Die Gestalt ging um die Staffelei herum um das Bild, das er bis in Detail kannte, wie immer mit dem selben Erstaunen zu betrachten, als ob er es zum ersten Mal sähe. "Du siehst wie immer hervorragend aus, Mutter." Das Bild zeigte das Porträt einer dunkelhaarige Frau, einer Elbe. Ihr ungebändigtes Haar, dass in wilden Locken ihre Rücken herunterfiel, war das wie die jadegrünen Augen das Auffälligste an ihrem Erscheinungsbild. Sie hatte ein friedliches Gesicht und der Künstler hatte ihr volle, rote Lippen geschenkt. Es war ein Werk höchster Vollendung. Voller Ehrfurcht verneigte sich die Gestalt vor dem Bild. "Sie gleicht mir bis aufs Haar, doch hat sie auch die selben Augen?" fragte ihn die Stimme in seinem Kopf. "Nein, sie hat leider nur die normalen blauen Augen der Elben. Es tut mir leid." "Sei nicht traurig, mein Sohn, dennoch hat sie es geschafft hierher zu kommen. Ganz so wie dein älteres Ich es vorausgesagt hat. Ach, Sohn, dein Vater wäre stolz, wenn er es sehen könnte, dass sein Blut letzten Endes doch noch Mittelerde beherrschen wird." schwärmerisch klang die Stimme in seinem Kopf, doch plötzlich wurde sie so kalt wie Eis. "Dieser dämliche Hobbit. Das so ein unbedeutendes Wesen der Untergang und Tod deines Vaters sein konnte, ist mir unerklärlich."
Bilder des Ringkrieges vor fast 125 Jahren liefen vor seinem geistigen Auge ab und das schockenste Erlebnis war der Einsturz Barad-dûrs, den er nur knapp entkam. Er war zu der Zeit bei seinem Vater gewesen, um dessen Triumph mit zu erleben. Als Elb hatte er sich in Mordor nicht unbedingt wohl gefühlt und zu Anfang hatten die Horden der Orks eher lieber gegrillt, als akzeptiert, dass er Saurons Sohn war."Ich denke, ich werde zuschlagen, wenn wir in ein paar Monaten nach Thal aufbrechen." "Ja, tu das, mein Sohn, doch vorher umwirb sie, sei höflich, hilfsbereit und ... Räum diesen verdammten Prinzen aus dem Weg. Er ist gefährlich für unser Vorhaben. Sorge außerdem dafür, dass sie nicht den Bund eingehen:" sagte die Stimme seiner Mutter. "Warum? Wenn ich Legolas danach töte ist es doch auch in Ordnung." "Du Narr," sagte seine Mutter verärgert, "Du weißt, dass wir Elben in den meisten Fällen unser Herz nur einmal vergeben und es dann beim Tod des anderen zerbricht. Mit dem Bund wird die Liebe gefestigt und besiegelt." "Sie ist aber anders aufgewachsen," entgegnete der Schatten, "und hat selbst mit ihren 424 Jahren schon viele Menschen überlebt und Schicksale erlebt. Sie sah das es nach dem Tod auch noch eine Liebe geben kann und da werde ich zur Not ansetzen. Laß mich nur machen, Mutter. Ich habe jede Kleinigkeit bedacht." "Na gut," sagte sie schließlich zufrieden.
Der Schatten stand noch ein Weile schweigend da und sagte dann schließlich: "Ich werde jetzt gehen. Ich wünsche dir schöne ruhige Tage bis wir uns wiedersehen." Mit diesen Worten deckte er das Bild wieder mit den Laken zu, löschte die Kerzen und schaute noch einmal in den Garten, der jetzt einsam und verlassen dort vor seinem Fenster lag. "Meine schöne Morwen..." seufzte er, verließ den Raum. und ging durch die Geheimgänge zurück in den bewohnten teil des Palastes zurück
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Morwen und Legolas ahnte nichts von den Vorgängen, die in dem verlassen Zimmer geschahen. Sie waren völlig gefangen von ihrer neu gewonnenen Liebe zueinander. Die Luft schien zu knistern und am liebsten hätten sich beide sich der Leidenschaft ergeben, die von Sekunde zu Sekunde wuchs, doch Legolas hatte den Vorschlag gemacht, es offiziell zu machen und nicht heimlich. Mein Vater ist in alt hergebrachten dingen sehr altmodisch und er möchte auch, dass es dann auch diesen Weg geht." "Was meinst Du damit?" "Ganz einfach: er möchte gefragt werden, ob er etwas gegen unsere Verbindung hat." antwortet Legolas. Morwen zog eine Augenbraue hoch, doch sagte aber nichts dazu. Der Elbenprinz sah diese Geste und fragte neugierig: "Müßte ich deinen Vater nicht fragen?" "Nein," antwortete sie, "weil erstens der Herrscher Illond den Bund zwischen zwei Elben und Mensch und Elb verbat und..." "Was sagst du da ? Illond??" Plötzlich war Legolas sehr aufgeregt. Er stellte sich vor Morwen und legte seine Hände auf ihre Schultern. "Ja," antwortete Morwen irritiert, "er ist seit fast 400 Jahren unser selbsternannter Herrscher." "Erkläre das bitte meinem Vater, denn die Orks und Uruk-hai bei unserem ersten Treffen war eine seiner Horden." "dann hat es schon begonnen." entgegnete die Elbe resigniert. "Was hat begonnen? Sprich nicht in Rätseln." forderte er ungeduldig und Morwen begann zu erzählen: " In unserer Zeit herrscht Illond seit fast 4000 Jahren, doch genaues weiß man nicht, denn viele Dokument aus der Zeit wurden vernichtet. Es gibt nur noch wenig Elben in Mittelerde, so wie Menelwen und mich. In unsere Stadt sind wir beide die letzen Elben und Valinor ist nur Legende, eine Gute-Nacht-Geschichte." "Was ist mit mir?" fragte Legolas weiter. Das war die Frage, die Morwen am meisten gefürchtet hatte und senkte den Blick. "Erzähl es!" forderte er mit einem Nachdruck, der keine Widerstand zuließ. Morwen seufzte. "Soviel es die Geschichtsbücher hergeben bist du mit den Rest des Elbenvolkes gegen ihn angetreten. An deiner Seite war deine Gefährtin." "Und weiter?" forderte er unerbittlich. "Du hast gesehen, wie sie starb und mit ihr starb dein Herz. Du hast die Schlacht bei Dol Guldur verloren und hast danach Mittelerde verlassen, doch wohin du gingst war niemanden bekannt." Legolas wurde die Bedeutung ihrer Worte klar "Was ist mit dir? Was passiert mit Dir?" "Mir? Keine Ahnung, denn normaler Weise wäre ich doch garnicht hier, oder? Es wurde nirgendwo erwähnt wer deine Gefährtin war." Er trat ganz nah zu ihr und flüsterte zärtlich: "Wer dann, wenn nicht du? Ich will keine andere außer dir." Er schloß sie in die Arme. " Mach dir keine Sorgen, denn ich werde auf dich achtgeben." flüsterte er weiter bevor Morwen ihm den Mund mit einem Kuß verschloß.
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"Das ist unmöglich. Wie in Elbereths Namen geht so etwas?" Thranduil schaute Morwen an und konnte nicht glauben, was er soeben gehört hatte, doch Morwen widersprach: "Es ist alles wahr, was ich gerade erzählt habe." Morwen und Legolas hatten dem König von Morwens und Menelwens Herkunft erzählt und als er hörte, dass der Kampf der Elben verloren sei, geriet er in Rage. "Nein, unser Volk sind Kämpfer, wenn es sein muß. Wir haben schon in jungen Jahren Morgoth bezwungen, die Drachen besiegt und jetzt hängt alles davon ab ob Du lebst oder stirbst?" " Nein, es hängt davon ab ob ihr trotz allem nicht aufgebt. Das Schicksal hängt nie von einer einzelnen Person ab. Frodo hätte es ohne Sam oder Gollum nie geschafft, den Meisterring zu vernichten und selbst der Rest des Ringbundes war nicht untätig gewesen, sondern haben das reich Gondor verteidigt, sonst wären allen Bemühungen zum trotz Aragorn ein König über einen Haufen Schutt und Asche geworden. Deshalb werde ich nicht meinen Kopf hinhalten und als Sündenbock für den Untergang der Elben dienen." Verteidigte sich Morwen.
Der König dacht kurz über ihre Worte nach und nickte schließlich: " Ja, ich denke ihr habt recht, Frau Morwen, doch wir müssen heraus finden wer oder was Illond ist um eventuell seinen nächsten Schachzug voraus zu sehen." Die Versammlung ging noch die ganze Nacht, jedoch ohne Ergebnisse. Schließlich brach der König die Versammlung im Morgengrauen ab. "Wir müssen warten, bis er den nächsten Schritt macht und dann können wir eventuell zurückschlagen." Mit diesen Worten erhob sich der König und die Versammlung wurde aufgelöst.
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"So ihr wollt also wissen wer ich bin? Na da werdet ihr euch noch ein bißchen gedulden müssen und fangen werdet ihr mich sowieso nicht." dacht der Schatten und blickte sehnsüchtig zu Morwen, die gerade den Saal in Begleitung von Legolas, Haldir und Menelwen verließ.
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Stunden später...
"Willst Du ausreiten?" Morwen zuckte zusammen, als sie die Stimme hörte. Sie dreht sich um und vor ihr stand Aphadon, der ihr Tun neugierig beobachtete. Unsicher lächelte sie ihn an und ging zu Morion, der unruhig in seiner Box umherlief. Sie strich dem grauen Hengst beruhigend über Hals und redete leise mit ihm. Aphadon trat neben sie und schaute auf den Hengst. "Ein sehr schönes und edles Tier ist es. Doch verrate mir warum du reiten willst, wenn es draußen schon fast dunkel ist und dazu noch mit Legolas Pferd ?" Ich möchte lernen zu jeder Tages- und Nachtzeit mit einem Pferd umgehen zu können." antwortet sie hastig und Morwen merkte wie dämlich ihre Ausrede war. Sie konnte ihm ja wohl kaum sagen, dass sie seit dem Ende der Versammlung darüber nachdachte, was für Legolas und dem Kampf zwischen ihm und Illond, der wohl nicht mehr all zu lange auf sich warten läßt, das Beste ist. Ich lief den ganzen Tag im Garten spazieren und kam zu dem Entschluß, dass es für alle das Beste wäre, wenn er nicht durch ihr Anwesenheit und ihrem damit verbundenen Tod abgelenkt ist. Sie beschloß Düsterwald zu verlassen, auch wenn ihr Herz ihr schmerzte und ihr davon abriet.
Über die Ausrede von Morwen konnte Aphadon nur mit den Schultern zucken und damit sein Misstrauen bekunden. Die Elbe ignorierte dies und schwang sich auf Morions Rücken, nach dem sie ihn aus der Box geführt hatte. "Ich werde dich begleiten." sagte Aphadon schließlich. "Nein," sagte Morwen heftig, "ich will alleine sein und auch über verschiedene Dinge nachdenken." Mit diesen Worten und ohne auf einen Widerspruch von Aphadon zu warten, trieb sie Morion an und ritt damit durch das Palasttor.
"Menelwen!!" Legolas Stimme war wutverzerrt, als er durch die Gänge des Palastes rannte, zu dem Zimmer, dass Morwen mit Ihrer Freundin bewohnte. Ohne zu klopfen stieß er die Tür auf. Menelwen saß am Fenster und sah gerade einen einzelnen Reiter im Wald verschwinden.
"Menelwen, wo ist Morwen?" Legolas konnte seine Wut kaum noch beherrschen und kam bedrohlich näher. "Wo ist sie?" "Weg. Sie hat uns verlassen." antwortete sie leise "wo will sie hin?" fragte Legolas, doch als er keine Antwort bekam packte er sie an den Schultern. "Deine Freundin, dieses verdammte Weib, ist da draussen. Der Wald wimmelt wohl möglich von Orks und Du schweigst wie ein Grab. Hier lies!" Der Elb gab ihr Schulten frei und übergab Menelwen einen Brief. Er war von Morwen.
Mein Liebster,
ich weiß, dass was ich tue ist dumm und wird dich zutiefst kränken, aber ich kann deinen Zorn ertragen. Was ich jedoch nicht ertragen kann, ist die Tatsache, dass Dein Herz zerbricht und du dich aufgibst, wenn ich sterben sollte. Ich habe mich entschieden zu gehen, denn dann ist gewiß, dass ich nicht vor deinen Augen sterbe. Es ist dumm und unverzeihlich, aber ich will nicht, dass Du dich aufgibst, wenn es darauf ankommt. Sorge dich nicht um mich, denn ich werde dich wissen lassen, ob es mir gut geht.
In Liebe
Morwen
Menelwen gab ihm den Brief zurück. "Wo will sie hin?" "Ich darf es dir nicht sagen, aber was ich Dir sagen kann ist, dass ihr Weg historisch ist." Legolas überlegte kurz und rannte dann hinaus. Am frühen Abend, fast vier Stunden nach Morwen brachen vier weitere Reiter vom Palast auf. Es waren Legolas, Haldir, Aphadon und Aeglarun, der Hauptmann der Wache. Sie ritten nach Westen, denn die alte Furth war hier im Norden von Düsterwald der einzige Übergang über den Anduin. "Entweder will sie über den Caradhras und von dort aus nach Hobbingen oder sie will einfach nach Lorien." "Wieso der Caradhras?" fragte Aphadon "Die Minen sind seit dem Ringkrieg nicht mehr begehbar." antwortet Legolas kurz. "Bist Du dir sicher, dass sie diesen Weg nimmt?" fragte Haldir. "Nein, aber das ist für mich historisch genug und die beiden wollten sowieso nach Lorien, bevor sie vor einer Woche auf uns trafen." Haldir merkte, dass Legolas nicht die beste Laune hatte, eine Tatsache, die für ihn verständlich war. Selbst er hatte Menelwen gezürnt und war ohne Aussprache gegangen. Jetzt tat es ihm leid.
Es war spät am Abend und langsam fing die Nacht an sich über Mittelerde auszubreiten. Die kleine Gruppe schlug ihr Lager am Waldrand auf, bestiegen die Bäume und benutzten die alten Wachtürme als Lagerstatt. In der Nacht erwachte Haldir. Irgendwas war anders und er schaute in die runde der Schlafenden. Er bemerkte, dass Aphadon und Aeglerun fehlten. Lautlos erhob er sich und lauschte in die Nacht hinein. Mit seinen feinen Elbengehör konnte er Stimmen vernehmen und Sie sprachen miteinander. "Du bist so ein Trottel," hörte er eine weibliche Stimme sagen, "da siehst du sie weg reiten und tust nichts." "Mutter, ich sagte doch schon, dass es mir leid tut. Woher sollte ich, denn wissen, dass sie nicht wiederkommen will? Aber keine Sorge, wir finden sie und werde dafür sorgen, dass Legolas sie nicht bekommt." antwortete eine andere Stimme flüsternd. Haldir lauschte jedes Wort, doch er kannte weder die Stimme der Frau noch wusste er wer dort flüsterte. Haldir überlegte nicht lange und zog seinen Elbendolch. Er musste wissen, wer es war, der dort im Dunkel der Nacht über Morwen und Legolas sprach. Er schlich zu der Stelle an der die Unterhaltung stattgefunden haben musste, doch es war niemand mehr da. Als er seinen Dolch wieder weg steckte und zurück zum Lagerplatz ging, bemerkte er nicht die finstere Gestalt, die ihn beobachtete.
Als Haldir wieder im Lager eintraf lag Aphadon in seinem Mantel eingerollt und schlief. Haldir rüttelte an seiner Schulter und fragte ihn: "Wo warst du?" Aphadon schaute den großen breiten Elben an und antwortete: "Ich bin Aeglerun gefolgt, als er einfach das Lager verließ, doch ich verlor ihn aus den Augen. Danach bin ich hierher zurückgekehrt." "Also war es Aeglerun...." überlegte Haldir laut. "Was war Aeglerun?" fragte Legolas, der von den Stimmen seiner Freunde erwacht war. "Aeglerun ist verschwunden. Ich habe ein Gespräch zwischen ihm und einer Frau mitbekommen. Er nannte sie Mutter." Haldir berichtete seinen Freunden von dem Gespräch, dass er belauscht hatte. "Ich denke, dass er auch für die Orkhorden verantwortlich ist, die hier so weit im Norden ihr Unwesen treiben und für diesen Entführungsversuch gegen Morwen." "Du meinst, er ist Illond von dem ihr die ganzen Tage im Palast erzählt?" fragte Aphadon erstaunt. "Ja, davon gehe ich aus." Dann wandte sich Haldir an Legolas. "Er will dich töten. Er sieht in dir wohl einen Konkurrenten, doch er will Morwen für sich." Legolas wusste, dass es nichts brachte seinem Freund vorzuspielen, dass Morwen ihm nur als Freundin etwas bedeutete, denn dafür kannte Haldir ihn zu gut. "Dann müssen wir ab sofort vorsichtiger sein, denn wir wissen nicht was dieser Kerl als nächstes vorhat, beziehungsweise wann er wieder zuschlägt. Am besten zeigst du uns bei Sonnenaufgang, wo Du das Gespräch stattfand. Vielleicht finden wir noch irgendwelche Anhaltspunkte und jetzt lasst uns schlafen. Wir haben noch viele Meilen morgen zu reiten und es ist besser, wenn wir ausgeruht sind." Aphadon erklärte sich bereit die erste Wache und die anderen nickten zustimmend.
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Ihr wollt mich haben? Ihr kriegt mich nicht! Bei diesen Gedanken lachte die schwarze Gestalt leise vor sich hin und erwartet den nächsten morgen.
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Die Nacht verlief ohne weitere Zwischenfälle und am nächsten Morgen wurden Aphadon und Haldir von Legolas geweckt, der die letzte Wache übernommen hatte. Legolas hatte die Ruhe, die er während seiner Wache wahrgenommen hatte genossen und die frische klare Luft eingeatmet. Er dacht an Morwen, was sie wohl jetzt täte oder ob es ihr gut ginge. Erneut stiegt die Wut über ihr dummes Verhalten hoch und er beschloss seine Freunde zu wecken um wieder auf andere Gedanken zu kommen. Nach einem kurzen Frühstück, dass aus frischem Wasser und Lembas und ein paar Früchten bestand, führte Haldir sie zu der Plattform auf der das Gespräch statt gefunden hatte, dessen unfreiwilliger Zeuge er gewesen war. "Hier ist nicht eine Spur zu finden, aber das habe ich erwartet. Kommt, lasst uns aufbrechen, denn Morwen hat schon einen ziemliche Vorsprung." Legolas war etwas gereizt, denn er konnte sich nicht erklären, dass einer der treuesten Untertanen seines Vaters ein gefährlicher Verräter war und Jagd auf Morwen und ihn machte. Die drei Freund stiegen von den Bäumen und pfiffen nach den Pferden, die die Nacht im Walde verbracht hatten. Nur drei von ihnen kamen aus dem Unterholz und ließen ihre Herren auf ihre Rücken steigen. "Er musst weiter geritten sein. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren." Legolas trieb seine Freunde zur Eile an und die kleine Gruppe ritt weiter nach Westen zu der alten Fuhrt, dem Übergang über den Fluss Anduin.
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Ja beeilt euch!! Wieviel Zeit habt ihr noch?? Schnell, Schnell Legolas, sonst könnte es zu spät sein......Im i-Dhúath!!
So das war das nächste und ich hoffe, dass es ein bißchen spannend war. Bittet und bettelt um viele Reviews
Es kann sich nur um Tage handeln, wann das 8.Kapitel abgeschrieben ist. Ich hoffe es dauert euch nicht zu lange!!
