Als ich habe mir wieder viele schöne Dinge ausgedacht und wenn es Anlass zu Meckern oder wenn es etwas gutes ist dann wisst ihr was zu tun ist "frech grinst"

Achtung ! : Die Figuren, die bekannt erscheinen sind von Tolkien, der Rest ist von mir.

PS : Ein Geheimnis !!!

Kapitel 9

Das Erbe

Morwen lief in ihrem Zimmer auf und ab. Sie wusste nicht, ob sie langsam verzweifeln sollte oder ob sie sich über die Halsstarrigkeit eines gewissen Elbenprinzen ärgern sollte. Nein sauer konnte sie ihm nicht sein, denn sie hatte ja den Düsterwald ohne ein Wort zu sagen verlassen. Sie grübelte hin und her, ob er ihr je verzeihen könnte, denn wenn sie richtig überlegte, dann würde sie wahrscheinlich auch wütend werden, wenn sie an seiner Stelle gewesen wäre. Sie grübelt so ziemlich lange hin und her und überlegte auch, wie sie sich bei Legolas entschuldigen könnte. Der Tag verging wie im Fluge und sie merkte es als es schon fast zu dunkel war, dass es unter Umständen nicht schlecht wäre etwas zu essen und so setzte sie sich an den Tisch, der am einem Fenster stand. Sie aß ein paar Weintrauben und während sie so aus dem Fenster schaute, bemerkte sie, dass der Wald, der am Tag im ein sanftes goldenes Licht gehüllt war, jetzt zur Abenddämmerung ihn ein kühler, silberner Glanz einhüllte. Ihr fiel ein, dass sie vor Jahren ein Buch über die Unsterblichen Lande gelesen hatte und dort, bevor von Morgoth und Ungoliath vernichtet, zwei Lichtbäume Valinor erhellten. Es waren der goldene Baum Laurelin und sein Bruder, der silberne Baum Telperion.

Morwen schaute dem Lichtspiel noch eine Weile zu und bald darauf schaute sie hinunter in die Gassen von Calas Galadon. Es war ruhig und nur eine Gestalt huschte durch die Gassen. Die Elbe erschrak. Das war doch die weiße Frau von der Furth. Morwen erkannte sie vom Weiten, denn sie trug immer noch den Strahlend weißen Mantel wie vor ein paar Tagen. Die Fremde stand jetzt direkt unter ihrem Fenster und schaute nach oben. Nur kurz war der Blickkontakt zwischen ihr und Morwen, doch sie hob die Hand zum Gruß. Plötzlich drehte sich die Fremde um und wollte gehen. Morwen musste mit ihr reden. Sie hatte das Gefühl, dass es sehr wichtig ist sie zu sprechen. "Warte auf mich! Ich muss unbedingt mit dir reden!" rief Morwen nachdem sie hektisch das Fenster geöffnet hatte und dabei fast eine Scheibe zerschlagen hätte mit ihre Schwung beim Öffnen. Die Worte blieben nicht ohne Wirkung, denn die fremde Elbe blieb kurz stehen und schaute nochmals zu ihr hoch. Morwen schnappte sich ihren Mantel, der wieder frischgewaschen auf ihrem Bett lag, eilte zur Tür hinaus und rannte den Flur entlang. Es bemerkte sie es nicht, doch dann blieb sie kurz stehen und schaute sich um. Der vorhin noch so belebte Saal war jetzt einsam und verlassen. ES war keine Elbenseele zu sehen oder zu hören. Dann ohne weiter darüber nach zu denken lief sie weiter und raus auf die Strasse. Die Elbe sah gerade noch wie die Fremde hinter einer Hausecke verschwand und lief eilig hinterher. "Warte doch!" rief sie ihr nach und lief ein bisschen schneller. Sie lief durch irgendwelche Gassen und irgendwann erreichte sie das Stadttor. Jetzt merkte Morwen, dass etwas nicht stimmen konnte, denn die grimmigen Wachen, die vorhin noch hier gestanden haben und sie misstrauisch beäugt hatten, waren einfach weg.

"Folge mir..." flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf und schlagartig vergaß Morwen die fehlenden Wachen und lief wieder der Fremden hinterher, die an einem Baum stehen geblieben war und zu ihr herüberschaute. Außerhalb der Stadt standen die Bäume abseits der Wege dichter, als anderswo. Immer wenn Morwen dachte, sie hätte die geheimnisvolle Elbe aus den Augen verloren, tauchte sie plötzlich hinter irgendeinem Baum auf und wies Morwen damit den Weg durch den aufziehenden Nebel.

Morwen wusste nicht wie lange sie gelaufen war oder wie weit, doch sie erreichte eine Lichtung und sah die Fremde dort stehen. Sie hatte zwar die Kapuze übers Gesicht gezogen, doch Morwen wusste, dass sie es war, die sie Nachts beobachtet hatte und sie am Tag danach auf der Furth über den Anduin getroffen hatte, denn sie hatte ja auch vorhin schon ihr Gesicht gesehen. Morwen rang nach Atem, als sie die Fremde endlich eingeholt hatte. Die Fremde nahm jetzt die Kapuze ab und Morwen blickte in das Gesicht einer alterslosen Elbe. Ihre Weißblonden Haare schimmerten mal silbern und mal golden wenn sie den Kopf bewegte.

"Folge mir" sagte sie und ging voraus. Morwen schaute sich auf der Lichtung um. Vor Ihr lag eine kleine Wiese, voll wunderschöner Blumen mit Kelchartigen Blüten. Morwen pflückte eine und roch daran. Eine plötzlich Sehnsucht nach dem Meer und den Unsterblichen Landen. erfasste sie und mit einem Mal war Morwen sehr traurig. Die Fremde drehte sich um und nahm Morwen vorsichtig die Blume aus der Hand. "Du musst vorsichtig sein, meine Tochter, denn nicht alles was schon ist, ist auch ungefährlich. Schau her, das ist Alfirien und die Wirkung dieser Pflanze merkst du gerade. Sie weckt die Sehnsucht nach Valinor." Sie nahm Morwen bei der Hand und ging weiter. Tatsächlich verflog die Wirkung der Blume schnell und Morwen konnte wieder klar denken.

Die beiden Elben hatte jetzt einen aus Bäumen und Ästen gemachten Pavillon betreten. Er war circa fünf Meter im Durchmesser. Mittendrin stand ein Podest und dahinter lief silberfarbenes Wasser von einem Baum herunter und in ein kleiner Becken, das aber nie überlief. Auf dem Podest stand eine silberne Karaffe und ein Ziemlich großer Teller, der mit seiner blankpolierten Oberfläche eher einem Spiegel glich. Endlich gewann Morwen ihre Stimme wieder und fragte: "Wer bist du?" Die Elben Lächelte sie an. "Einst war ich die Hüterin dieses Waldes, doch nach dem letzten großen Krieg entschied ich mich wieder zurück zu gehen in die Unsterblichen Lande." Morwen überlegte kurz und ließ ihren Geschichtsunterricht Revue passieren. "Dann musst Du Frau Galadriel sein, Celeborns Gefährtin." sagte sie schließlich und fragte dann weiter: "Warum bist du zurückgekommen?" Galadriel schritt in dem Pavillon umher. "Ich bin nicht zurückgekommen, obwohl ich sagen muss, dass ich meinen Wald vermisse. Es gibt jedoch eine Sache, die mein jetziges Erscheinen verlangte." "Welche Sache?" fragte Morwen weiter. Sie hatte das Gefühl, dass die Luft vor Spannung knisterte. Galadriel antwortet nicht gleich, sondern schritt lautlos auf Morwen zu. Als beide Elben sich in die Augen schauten antwortete sie. "Du warst es, meine Tochter."

~*~

Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als Legolas endlich wieder erwachte und sich frisch und erholt fühlte. Er lag noch eine Weile auf dem Bett und überlegte, wie er am besten mit Morwen sprechen sollte, denn obwohl sie ihm eine riesigen Schrecken eingejagt hatte und er mehr als Grund genug hatte auf sie sauer zu sein, verstand er auf der anderen Seite warum sie das getan hatte. Es war ganz einfach: Sie liebte ihn und war sogar für sein Wohlergehen dafür bereit ihn zu verlassen.

Er stand auf und schaute aus dem Fenster und sah dem Farbwechsel des Lichtes zu. Einige der älteren Elben meinen, dass es fast wie in den Unsterblichen Landen sei, weil der Wald tagsüber golden und nachts silbern schien. Man sagte es solle sie an die Lichtbäume Valinors erinnern, die einst dort gestanden haben. ES gab manchmal Tage, da fragte sich Legolas schon wie es in den Unsterblichen Landen sei, doch zur Zeit wollte er weder den Düsterwald noch Mittelerde verlassen.

Während er weiter aus dem Fenster schaute zog, er sich ein paar saubere Hosen und ein Hemd an. Seine Stiefel, die noch vor ein paar Stunden dreckig und mit schwarzem Orkblut besudelt waren, standen jetzt geputzt in der Ecke und sahen aus wie neu. Legolas zog sie ebenfalls an und ging zurück zum Fenster. Still und ohne etwas zu denken schaute er weiterhin dem Farbenspiel des Lichtes zu. Plötzlich hörte er wie im Zimmer nebenan das Fenster geöffnet wurde und eine vertraute Stimme etwas rief. Es war Morwen, die mit jemanden, der auf der Strasse stand, sprach. Er schaute hinunter, doch er konnte niemanden sehen. Die meisten Elben waren um diese Zeit beim Abendessen. Er überlegte dann für sich, ob er nicht auch etwas essen wolle, als in dieser Sekunde Morwen Zimmertür zu geschlagen wurde. Ohne groß zu überlegen, entschied der Prinz, dass es besser sei der kleinen Elbe zu folgen und so machte er sich ohne Mantel und mit noch halbgeöffneten Hemd auf um Morwen zu folgen.

Legolas wusste nicht in welche Richtung sie gelaufen war, doch er fand hier und da mal eine Spur und merkte sehr bald, dass sie immer tiefer in die Wälder Loriens führten. Er konnte jetzt schneller laufen, denn jetzt waren Morwen Spuren deutlich im silbernen Licht zu erkennen. Nach kurzer Zeit erreichte er eine Lichtung in dessen Mitte ein Pavillon aus Bäumen und Geäst stand. Er konnte zwei Gestalten vom Weitem sehen. Die eine war Morwen und die andere war eine Frau, die er vor fast mehr als 125Jahren das erste und letzte Mal gesehen hatte. Es war Galadriel, die zwei Jahre nach Beendigung des Ringkrieges mit Elrond, dem Herrn von Bruchtal , Gandalf, dem Weißen, sowie Frodo und Bilbo Beutlin, den einstigen Ringträgern zu den Grauen Anfuhrten aufgebrochen war um zurück zu kehren in die Unsterblichen Lande. Lautlos, wie es nur Elben können schlich er sich an. Er konnte sich hinter einem Baum verstecken und hörte das Gespräch, welches die beiden Elben führten mit an.

"Ich weiß, dass ich dir eine Menge erklären muss, meine Tochter, Aber dafür ist jetzt keine Zeit, denn der Feind ist zu nahe, als dass ich zu lange hier verweilen kann. Doch eines kann ich dir jetzt schon sagen und das ist die Tatsache, dass Du meine Nachfolge antreten wirst." Legolas konnte nicht hören, was Morwen sagte, doch es hörte sich tränenerstickt an. Ihre Stimme war nur noch ein flüstern und Legolas konnte sich nur entfernt vorstellen, was das ganz für Morwen bedeutete. Er hatte das Gefühl, dass sein Herz ihm bis zum Hals schlägt.

~*~

Zorn überwältigte Morwen, als Galadriel ihr sagte, dass sie ihre Tochter sei, denn ihr Vater hatte ihr immer gesagte, dass ihre Mutter schon lange tot sei. Die Tränen rannen ihr übers Gesicht, als sie in Galadriel Augen sah und erkannte, dass die Elbe die Wahrheit sprach. "Warum hast du mich dann alleine gelassen? Bist Du nie auf die Idee gekommen, dass ich dich brauchen könnte. War der Mann eigentlich mein Vater oder war das auch nur eine Lüge?" "Nein, Ildris war dein Vater. Du bist zu Zeiten des Ringkrieges geboren und damals stand alles auf des Messers schneide. Ich habe die Gabe der Weitsicht und sah, dass dein junges Leben nicht lange gedauert hätte. Dein Vater und ich berieten uns und wir entschieden, dass es besser sei ihn und dich weit weg zubringen. Damals konnte ich dich nicht nach Valinor schicken, denn der Valar Manwe hatte uns, die wir nicht zurückgekehrt sind, nicht verziehen. Mit Magie aus dem Buch der alten Weisen habe ich dich und deinen Vater dann in die Zukunft geschickt, doch es ging etwas schief und ich konnte euch nicht zurück holen. Ich musste warten, dass die Zeit verging, meine Gabe zeigte mir, dass Du hier im goldenen Wald erscheinen würdest und ich entschied, dass es am besten sei mich zu offenbaren." Morwen hörte den Erzählungen Galadriels aufmerksam zu, die dann mit sanfter Stimme fortfuhr. "Du und Legolas. ihr seid in großer Gefahr und das Schicksal der Welt liegt in euren Händen. Ich möchte dir etwas zeigen." Sie winkte Morwen zu sich an das Podest und wies auf den Spiegel. "Dies ist mein Spiegel. Es ist ein magischer Spiegel. Er zeigt Dinge, die waren. Dinge, die sind und Dinge, die sein mögen. Komm her und schau hinein." Mit einer einladenden Geste wies sie auf den Spiegel und goss Wasser aus der silbernen Karaffe in ihn. Morwen trat vor und sah hinein.

Erst war alles verschwommen, doch langsam wurden die Bilder klarer. Morwen sah den goldenen Wald, doch es war nicht friedlich, im Gegenteil. Sie sah Orks; Uruk-hai und sogar Olog-hai, die in Scharen in Calas Galadon eindrangen. Sie erschlugen Frauen und Kinder. Dann sah sie Galadriel mit einem Bündel auf dem Arm, fest ans ich gedrückt. Mit hastigen Blicken sah sie sich um und plötzlich kamen einige Orks mit gezogenen Waffen auf sie zu. Sie schaute sich um, wollte fliehen, doch es gab kein entkommen. Mit dem Bündel auf dem Arm und an die Wand gedrängt sah sie die Orks näher kommen. Dann bog ein Elb um die Hausecke und Galadriel rief ihm etwas zu. Er kämpfte sich den Weg zu ihr frei. Es war Morwens Vater. Die Szene wechselte und Morwen sah einen dunklen Raum, ein Buch und Galadriel mit ihrem Vater. Er trug jetzt das Bündel und wog es hin und her. Morwen schien, dass die beiden über etwas stritten, denn Galadriel wies auf das Bündel und ihren Vater und dann klopfte sie auf das Buch. Ildris schüttelte den Kopf und wies auf sein Schwert. Dann erschraken beide und schaute zur Tür. Morwen sah, dass die Tür zitterte, als ob jemand versuchte sie auf zu brechen. Galadriel wies voll angst auf die Tür und weinte. Sie schien förmlich um etwas zu flehen. Morwen erkannte, dass ihr Vater nachzugeben schien. Dann sah sie wie sich Galadriel und ihr Vater leidenschaftlich küssten und Galadriel nahm noch einmal das Bündel in den Arm. Die Decke verrutschte und Morwen konnte ein kleines Baby sehen, das friedlich schlief. Es hatte schwarze Haare. Dann ging alles ganz schnell. Galadriel schlug das Buch auf und im selben Augenblick in dem die Tür nachgab, schoss aus dem Buch eine riesige Feuerwalze, ergriff Morwens Vater und das Baby. Die Orks, die vor der Tür standen, brannten im Feuer und vergingen. Zurück blieb eine Elbe, die weinend mit dem riesigem Buch in der Hand zusammenbrach.

Die Bilder im Spiegel verschwammen wieder, doch bevor Morwen den Kopf hob sie, dass ein neues Bild erschien. Es zeigte Legolas und Morwen erkannte, dass es ein Bild der Gegenwart sein musst und sie erkannte, dass er auch hier ist und schaute zu dem Baum, wo er sich versteckt hielt. "So nun kennst du die Vergangenheit. Bevor ich nun gehe, möchte ich dir noch sagen, dass dies jetzt dein Spiegel ist und du ihn einzig und allein mit deinem Willen steuern kannst. Er wird ab sofort nur noch dir gehorchen." "Warte..." Morwen hob den Kopf, doch sie war alleine in dem Pavillon. "Mutter...?" fragte sie leise und sie hörte Galadriels Stimme in ihrem Kopf. "Es wird die Zeit kommen, dass wir reden können. Doch jetzt hängt alles von dir, Legolas und euerer Liebe ab. Der Spiegel wird dir helfen. Nutze ihn weise, meine Tochter. Namarie." "Namarie, Mutter" sagte sie leise und mit tränenerstickter Stimme.

~*~

Legolas trat aus dem Schatten und sah, dass Morwen alleine im Pavillon war. Mit seinen scharfen Elbenaugen sah er über die Lichtung, konnte aber Galadriel nicht erblicken. Er schaute zu Morwen und sah, dass sie über etwas gebeugt war, dass auf dem Podest lag und er erkannte Galadriels Spiegel. Legolas betrat den Pavillon und er sah ihr tränennasses Gesicht. Legolas eilte zu ihr. "Sag, was ist passiert, moralph nîn.?" Zögernd berichtet sie ihm von Galadriel und den Geschehnissen und Legolas wurde wieder daran erinnert, dass die Liebe und das Wohlwollen zu einen anderen manchmal selbst Seelische Wunden zuführt. Morwen Flucht aus dem Düsterwald und Galadriel Zauber waren die besten Beispiele. Als Morwen ihr Geschichte beendet hatte warf sie sich in Legolas Arme. "Jetzt weißt du was in der Vergangenheit geschehen und ich glaube du kannst stolz sein auf deine Mutter, denn ihr Verzicht rettete dir das Leben."

Sie saßen noch eine ganze Weile schweigend auf eine Bank, die in dem Pavillon stand. Dann berichtete Morwen ihm über ihr Erbe und dem Spiegel. Legolas schaute zum Podest, wo der Spiegel immer noch lag. "Ich kenne den Spiegel, aber ich gebe nicht viel auf seine Zukunft, denn ich bin den Meinung, dass jeder seines Glückes eigener Schmied ist." Legolas streichelte zärtlich mit seiner Hand durch Morwens Gesicht und er sah wie sie die Augen schloss und seine Berührung genoss. "Lass uns zurückkehren in den Düsterwald, meine Liebste." flüsterte Legolas ihr leise ins Ohr und hauchte ihr anschließend einen Kuss in den Nacken. "Ich möchte dich bei mir haben, bis wir dein Buch wieder in den Händen halten und du sicher bist. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn dir etwas geschied. Ich will dich beschützen, denn nach der Sache mit den Ork im Wald, als du mich gerettet, bin ich dir was schuldig."

Morwen hörte seine Worte und spürte seinen Atem, der ihr eine wohligen Schauer über den Rücken jagte. Sie stand auf und entfernte sie ein Stück von Legolas. "Ja," sagte sie , "doch versprich mir mich nicht weiter zu bevormunden. Ich bin alt genug und ich weiß was ich will. Versprich es." Legolas stand ebenfalls auf. "Ich verspreche es." sagte er auch, wenn er sie am liebsten gefesselt, geknebelt und sie vor sich selbst gern beschützt hätte. Der Elbe genügten diese Worte. Legolas umfing sie mit seinen Armen und als sie den Kopf auf seine Brust legte konnte sie sein Herz rasend schnell schlagen hören. Sie hatte ihre Arme um seine Hüften liegen und schob ihre Hände langsam unter das Hemd, welches immer noch halboffen war und locker über der Hose hing. Ihre Hände streichelten die Haut seines Rückens und sie spürte die Wärme die von Legolas ausging. Seine Haut war weich, doch seine Muskeln, die er bei jeder ihrer Berührungen anspannte, waren hart und fest. Aus einem Impuls, denn Morwen nicht mehr unterdrücken konnte, fing sie an Legolas Brust durch das offene Hemd zu küssen. und als ihre Lippen seine Haut berührten, hörte sie wie er tief einatmete. "Wenn du so weiter machst, weiß ich nicht ob ich aufhören könnte, wenn ich dich anfange zu küssen." Das sprechen fiel ihm schwer, denn Legolas merkte, wie er sein Körper nach den Zärtlichkeiten Morwen schrie. Dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Erst zaghaft und vorsichtig, dann steigerte sich langsam die Intensität, denn Morwen schmiegte sich an seinen Körper. Seine Hände wanderten jetzt über ihren Körper. Der Pavillon war erfüllt von Leidenschaft.

~*~

Die Nacht war fast vorüber und das Farbenspiel der Bäume setzte wieder ein, nur diesmal vom silbernen ins goldene Licht des Tages. Die Vögel, die langsam erwachten waren etwas erstaunt, als sie zwei Elben nackt unter einem Mantel liegend im Pavillon. Sie schliefen Arm in Arm und nur aus Vorsicht heraus flogen die Vögel weiter zu einem Bach um dort ihr morgendliches Bad zu nehmen.

Legolas erwachte als erster und fühlte Morwen Kopf an seiner Brust er blieb noch lange so liegen und genoss das Beisammensein. "Wann kehren wir heim?" hörte er Morwen fragen. "Wenn du möchtest können wir morgen aufbrechen. Mich hält hier nichts weiter, außer dir." Langsam erhob sich Morwen und Legolas beobachtete sie, ihre katzengleichen Bewegungen und er musste kurz die Augen schließen, bevor sein Blut wieder in Wallung geriet. Immer wieder von Küssen unterbrochen zogen sie sich an.

Morwen stand rat los vor dem Pavillon und schaute nach links und nach rechts. "Wohin müssen wir?" fragte sie und schaute weiterhin in der Gegend umher. Sie lief noch mal in den Pavillon um den Spiegel zu holen. "Er sieht eigentlich ganz harmlos aus. Lediglich ein großer, blankpolierter Teller." sagte sie während beide durch den Wald in Richtung Calas Galadon gingen. "Es ist ein mächtiges Werkzeug." sagte Legolas, "Benutze ihn Weise." "Warum weißt du soviel darüber?" fragte Morwen und Legolas erzählte ihr von Ringkrieg, der Gemeinschaft und ihren Aufenthalt hier in Lorien. Sie kamen auch auf Gimli zu sprechen. "Gimli hat mich zu seiner Hochzeit eingeladen und ich möchte, dass du mit mir kommst. Würdest du mich begleiten?" fragte Legolas. Sie schaute ihn an und erwusste, dass sie ihn nie alleine gehen lassen würde. "Sehr gerne." sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

~*~

Der Tag verlief ohne große Zwischenfälle und als Legolas, Morwen, Aphadon am Abend mit Haldir zusammen saßen, holte Morwen den Spiegel aus ihrem Zimmer. Als Haldir ihn sah, lächelte er die Elbe an. "Ich freue mich, dass Lorien wieder eine Hüterin hat. Dieses Haus ist ab sofort wieder das Haus der Hüterin." Verlegen schaute Morwen in die Rund und erkannte Erfurcht in den Augen Haldirs. "Ich möchte vorab jedoch in den Düsterwald zurückkehren bis mein Buch wieder da ist und die Sache mit den Orkangriffen geklärt ist." sagte Morwen. Wann werdet ihr zurückreiten?" fragte der große lorische Elb an Legolas gewandt. "Wir wollten morgen in aller Frühe aufbrechen." antwortet dieser. "Gut," fuhr Haldir nachdenklich fort, " aber... ich muss noch zwei Tage bleiben, aber ich gebe euch eine Eskorte zu eurem Schutz mit. Ich werde euch schon einholen. "Warum kommst du eigentlich wieder mit nach Düsterwald??" fragte Legolas nach ein paar Minuten Stille. Verlegen schaute Haldir zu Boden. "Tja... das ist schnell zu erklären: Nach der ganzen Entführungsgeschichte gegen Morwen und den neuesten verstärkten Überfällen der Orks, gefällte es deinem Vater besser zu wissen, dass du ein Kindermädchen bei dir hast." Erstaunt schaute Legolas seinen Freund an. Haldir lächelte "Nein beruhig dich so hat er das nicht gesagt. König Thranduil meinte nur, dass es für alle besser wäre wenn wir nicht als kleine Gruppe reisen sondern eher mit vielen Leuten. Aber ich habe auch Gründe nach Thal zu reiten." Haldir trank einen Schluck Wein und fuhr dann fort: "Auch wenn ich von den Zwergen nicht gerade begeistert bin, haben wir doch schon seit bald mehr als 600 Jahren mit Penatas Familie gut gehende Geschäftsbeziehungen. In ihren Mine werden Mithril und andere Metalle und Erze geschürft, die wir für Waffen und Baumaterial brauchen."

"Habe ich euch eigentlich erzählt, dass ich ebenfalls nach Thal reisen will, auch aus den selben Gründen wie Haldir. Na ja jeden falls der Zweite ist der selbe wie seiner, aber egal. Und was soll ich sagen..."Aphadon wandte sich an Legolas, "meine Schwester Valariel ist bereits dort." "Oh, das freut mich. Ist sie schon vorgereist?" fragte Der Elbenprinz neugierig. "Ja, du kennst sie doch. Sie fühlt sich in einer Stadt mit allen Annehmlichkeiten wohler, als im Wald mit den, wie sie es immer nennt, Kriechviechern." Legolas lächelte amüsiert "Ich freue mich schon darauf deine Schwester wieder zu sehen." Aphadon beugte sich über den Tisch und sagte leise. "Du musst es ihr ja bei deinem letzten Besuch vor 250 Jahren ja mächtig angetan haben, denn seit dem wartete sie immer darauf, dass sie endlich erwachsen wird, aber tu mir bitte ein Gefallen, sei nett zu ihr auch wenn sie Nerztötend sein sollte." Dann setzte Aphadon die Miene des großen Bruders auf und sagte im theatralischen Ton: "Wehe, wenn du meiner Schwester den Kopf verdrehst:" Dabei fuchtelte er wie wild mit seinem Zeigefinger vor Legolas Nase herum. Der Elbenprinz lachte seinen Freund an und sagte dann mit einem Blick auf Morwen: "Keine Sorge, denn ich habe meine Wahl getroffen."

~*~

Spät in der Nacht ...

"So, du willst mir also meine Liebste nehmen??? Dafür wirst du bezahlen!!!" Voller Hass waren die Gedanken der dunklen Gestalt, die im Schatten einer riesigen Statue saß und von dort aus Morwens und Legolas´ Zimmertüren sehen konnte. Er konnte sehen wie die von Legolas sich öffnete und der Elb an Morwens Tür klopfte. Sie öffnete und ohne ein Wort zu verlieren küsste sich das Paar leidenschaftlich auf dem Flur, dann gingen sie in Morwens Zimmer. Sein Herz verkrampfte sich. "Ich werde dich töten. Das Verspreche ich dir und dann ist sie mein und ich werde sie dafür bestrafen, dass sie dich vorgezogen hat." "Hast du jetzt genug gesehen?" hörte er die gehässige Stimme seiner Mutter. "Sei Still!" giftete er zurück. Voll Hass und mit gebrochenem Herzen verließ er seinen Beobachtungsposten.

So.... "sich die Hände reibt" das war das 9. Chap "Stirn abtupft und wunde Finger pustet" !!!!!!!REWIVS !!!!!!!!!