Lovestory 2003/2004 - Look Back Again
Teil: 3/?
FanFiction: Yu-Gi-Oh!
Autor: Akiji
E-Mail: Akiji@web.de
Pairing: lasst euch überraschen.. *trälla*
Rating: PG-16?! Keine Ahnung.. *drop*
Disclaimer: Nix gehört mir außer die Story
Warnung: Siehe oben *nach oben auf die so bunten Hinweiße zeig*
Geplapper meinerseits: hn...ich werde nicht so schnell auf die Liebe eingehen.. das heißt Joey wird nicht auf einmal irgendwem in den Armen hängen und sagen: Ich liebe dich!
So was könnt ihr bei mir vergessen, da es unlogisch ist und ich doch versuchen will mehr auf das ganze einzugehen.. einen Schritt nach dem anderen.. ^^ Falls ich das hinkriege..
Im zweiten Teil hab ich im übrigen einen Fehler gemacht. Einmal hab ich geschrieben dass es noch zwei Wochen bis zu den Ferien und dann dass es nur noch eine ist. Also: Nur noch eine Woche dann sind da Ferien! Damit es nicht zu Verwirrungen kommt oder so.
Noch ne Anmerkung: Seth ist hier in der Story Kaiba! Das heißt es sind keine zwei Seelen in Kaiba´s Körper. Seth seine Seele wurde ja nicht in irgendeinen Gegenstand gesteckt und konnte so wiedergeboren werden. Yami steckte ja im Puzzle fest und konnte so nicht wiedergeboren werden, deswegen ist Yugi nicht Yami. Hoffe ihr habt das verstanden XD"
Ich weiß nicht ob das wirklich so ist, bzw. abgelaufen ist aber hier ist es so, basta! *g*
Noch mal Anmerkung: Joey´s Vater ist in meiner Story kein Säufer!
So nun viel Spaß beim lesen!
"..." - Geplapper
‚...' - Gedanken
+...+ - Vergangenheit bzw. Erinnerungen
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kapitel 3
Joey gähnte und die Vögel hätten sicher seine Innereien sehen können, so weit wie er den Mund aufmachte. Meine Güte war er müde. Aber an schlafen dachte er gerade wenig. Er versuchte viel mehr Kaiba abzuwimmeln, der aus unbestimmten Gründen hinter dem Blonden herging. Warum fuhr der nicht mit seiner Limousine? Wohnte der nicht auch in der anderen Richtung? Seto hatte wohl bei seinem Urlaub einen Sonnenstich gekriegt. Das würde auch erklären warum der sich so komisch benahm.
"Was willst du eigentlich du Klette?!" fragte Joey schon zum x-ten mal. Kaiba schwieg einfach nur und fixierte sein Hündchen mit den Augen. Joey bekam so langsam eine Gänsehaut und ein mulmiges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus.
"Hast du nichts besseres zu tun?" So langsam floss die Selbstbeherrschung von Joey wieder ins Nirwana und er wurde immer gereizter. Seto schwieg immer noch und ging langsam aber sicher immer etwas schneller, so das er bald neben Joey herlief.
"Hallooooohoooo!!! Erde an Großkotz! Hast du nicht besseres zu tun oder ist dir so langweilig?!" Hatte der denn wirklich nichts zu tun? Sonst war der Braunhaarige immer voll beschäftigt und stürzte sich in seine Arbeit. Irgendwas war hier faul. Eindeutig. Joey blieb ruckartig stehen und funkelte Kaiba an. "Entweder du verpisst dich jetzt oder.."
"Oder was?" unterbrach Kaiba ihn und blieb ebenfalls stehen.
"Willst du mich mit deiner Tollwut anstecken?", fragte er belustigt und drehte sich zu seinem Hündchen um. Dieses fing schon wieder an zu kochen und knurrte.
Es war wirklich amüsant wie Wheeler sich immer aufregte. Das hatte Seto den ganzen Urlaub über vermisst. Überhaupt hatte er seinen kleinen Hund vermisst, seit dem er sich wieder erinnern konnte. Gut, er hatte es am Anfang ignorieren und verdrängen wollen aber die Gefühle wurden immer stärker. So gesehen hatte er auch schon früher Gefühle für sein Hündchen gehegt aber die wurden unter der Arbeit vergraben und da waren sie auch noch nicht so stark. Wenn Joey sich doch nur erinnern würde..
In Kaiba kamen schmerzhafte Erinnerungen hoch.
+++
+Ein weinender Junge kniete neben einer fast leblosen Gestallt. Nur der nackte und blutige Brustkorb, der sich unregelmäßig hob und senkte, gab zu erkennen dass noch Leben in dem Körper steckte. Die Hände des Jungen drückten auf die Wunde und waren deshalb ebenso mit Blut verschmiert. Es war ein Versuch der nichts mehr bringen würde. Es war zu spät. Die sterbende Person lächelte schwach und konnte gerade noch so ihre zitternde Hand auf die des anderen legen.+
+++
"..rde an Kaiba! Hast du einen Hitzschlag oder was?!" Kaiba war heute mehr als komisch drauf. Erst ging er Joey mit seiner Anwesenheit auf Senkel, verwirrte ihn mit diesem Satz in der Schule und nun starrte er einfach vor sich hin. Das war doch sonst nicht seine Art! Joey hatte wirklich nicht die Nerven sich darüber Gedanken zu machen, schon gar nicht über diesen Schnösel.
Auf einmal löste sich Kaiba aus seiner Starre, packte Joey an den Schultern und zog ihn ganz dicht zu sich ran. Der Blondschopf gab einen überraschten Laut von sich und bekam kaum noch Luft so wie Kaiba ihn da an sich drückte. So langsam wurde das richtig gespenstisch. Das Benehmen von Kaiba war doch echt nicht mehr üblich. Seto hielt sein Hündchen fest an sich gedrückt und dachte wohl nicht mehr dran es heute noch mal loszulassen.
Ja, er war zurück gekommen, um sein Hündchen an sich zu ketten und nie wieder gehen zu lassen. Was Seto Kaiba wollte, bekam er ja schließlich auch!
Joey war noch immer wie erstarrt und seine Augen leicht aufgerissen. Allmählich regte er sich wieder und versuchte sich aus der Umklammerung, die ihn festhielt, zu befreien. Keine leichte Sache, wenn ein Liebeskranker seine Tentakeln um einen geschlungen hielt. Kaiba war ihm sowieso überlegen aber man konnte es ja versuchen.
Seto juckte das Gezappel wenig und er kramte sein Handy aus der Tasche. Dafür musste einen Arm wegnehmen und das nutzte Joey gleich aus. Mit einer Flinkheit die er seinem Hund nicht zugetraut hätte, befreite Joey sich. Aber Kaiba war schneller. Er packte Wheeler schmerzhaft am Handgelenk und hielt ihn erneut fest.
Während er versuchte seinem Chauffeur zu erklären wo er war, was sich als schwierig erwies, da Joey angefangen hatte zu fluchen, zu knurren, zu keifen und zu ‚beißen'. Der Chauffeur verstand kaum etwas und fragte auch lieber nicht was denn da los war. Man wollte ja seinen Arbeitgeber nicht nerven und seinen Job riskieren.
Schließlich legte Kaiba auf und grinste Joey an. "Du wirst jetzt mit deinem Herrchen nach Hause gehen, ob du willst oder nicht!"
‚Und dann werde ich dir deine Erinnerungen schon irgendwie wieder zurück bringen!' fügte er in Gedanken hinzu und packte Joey noch am anderen Handgelenk, damit dieser null Chancen hatte zu entkommen.
Joey fand das ganze unterdessen überhaupt nicht mehr lustig und so langsam überkam ihn ein wenig Angst, die er mit seinem Gekeife überspielte.
"Was fällt dir eigentlich ein?! Bist du jetzt völlig übergeschnappt?! Lass mich gefälligst los oder du wirst dein blaues Wunder erleben!" Schon folge ein Tritt gegen Seto´s Schienenbein.
Kaiba verzog nur minimal das Gesicht und blieb sonst kühl und gelassen.
"Du wirst noch früher verstehen was das ganze soll, als dir lieb ist! Und so lange solltest du auf dein Herrchen hören!"
"Du bist nicht mein Herrchen und ich bin nicht dein Hündchen, verdammt! Du eingebildeter Fatzke! Du bist doch völlig irre!" Joey´s Stimme überschlug sich fast vor Zorn.
"Genau so wie früher, du hast dich wirklich überhaupt nicht geändert. Aber ich werde dich schon wieder zu einem Schoßhund erziehen, mit Manieren!"
"Lass mich endlich los! HILFE! ENTFÜHRUNG! VERGEWALTIGUNG!" schrie Joey verzweifelt aber niemand war in der Nähe, der ihn hätte hören können. Nur die Limousine kam wie auf Befehl um die Ecke gebogen und hielt vor den zweien.
Der Chauffeur stieg aus und erkannte schon am Blick von Kaiba, dass es besser war keine Fragen zu stellen und die Klappe zu halten.
"Verriegle hinter uns die Türen." war alles was Kaiba sagte, bevor er die schwere Tür der Limo öffnete und Joey reinwarf. Er stieg gleich hinter ihm ein, denn Joey wollte wieder anstallten machen abzuhauen. Der Fahrer schmiss hinter ihnen die Tür zu und verriegelte mit der Fernbedienung die Türen. Zentralverriegelung konnte einem wirklich zum Verhängnis werden. Zumindestens, wenn man im Moment in der Haut von Joey Wheeler steckte.
Wie ein ängstliches Tier versuchte Joey einen Ausweg zu finden. Vergeblich rüttelte er an den Autotüren oder versuchte die Fenster zu öffnen, um so hinauszuschlüpfen. Alles zwecklos.
Kaiba setzte sich in aller Ruhe hin und beobachtete den Blonden.
"Mach Sitz! Du brauchst es erst gar nicht versuchen hier rauszukommen!"
"Man Alter! Was willst du von mir?! Ich hab nichts getan!" Joey hämmerte mit der Faust gegen die dicke Trennscheibe. Doch der Fahrer, der gerade wieder eingestiegen war, stellte sich taub und fuhr einfach los, direkt zum Kaiba Anwesen.
‚Du hast dein Versprechen gebrochen.' antwortete Seto in Gedanken und schwieg. Joey würde schon noch alles verstehen und dann würde alles wie früher werden.
Wheeler gab es nach einiger Zeit auf gegen die Innenwände der Limo zu treten und setzte sich so weit wie möglich von Kaiba weg. Er lies den Eisberg auch nicht aus den Augen und funkelte ihn giftig an. Gedanklich wünschte er ihm noch den Tod, die Pest, den Bankrott und alles Unglück der Welt an den Hals.
‚Vielleicht ist Kaiba ja wahnsinnig geworden, durch die viele Arbeit, das Geld, die Macht und Duell-Monsters.'
Es war ja nie zu übersehen gewesen das Kaiba besessen von seinen Karten war und immer mehr Macht anstrebte. Also war das für Joey die logischste Erklärung die es gab. Besser man reizte den Machtgeilen nicht noch weiter.
So saßen die zwei still im Wagen und starrten sich gegenseitig an.
Ca. eine halbe Stunde später parkte die Limousine direkt vor der riesigen Tür des Anwesens. Der Fahrer entriegelte die Türen und Joey flitzte sofort aus dem Wagen raus. Tollpatschig wie er war, flog er gleich auf die Nase und machte Bekanntschaft mit dem neuen Fleckchen Erde. Kaiba stieg seelenruhig aus, schnappte sich den Kragen von Joey und zog ihn so hoch auf die Füße. Er zerrte den sich mit aller Macht wehrenden Joey hinter sich her, in die Villa. Hätte Joey Zeit gehabt, um sich die Villa näher anzusehen, wäre er sicher nicht mehr aus dem Staunen herausgekommen. Geschmackvoll, gepflegt und riesig wären wohl die passenden Worte gewesen.
Aber Joey war ja damit beschäftigt sich irgendwie aus diesen Griffeln, die ihn festhielten, zu befreien. Wieder schrie er aus voller Kehle, so das sämtliche Angestellten zusammenzuckten und dachten jemand würde aufgespießt werden.
"Jetzt stell dich nicht so an! Ich tu dir schon nichts!"
"Das soll ich dir im ernst glauben?! Du verschleppst mich doch gerade und benimmst dich wie ein Geistesgestörter, der nicht mehr weiß was er tut!"
"Oh, glaub mir, ich weiß genau was ich tue! Und bald wirst du einsehen das ich nur das beste für dich will!"
"Ich lach mich tot! DU willst das beste für mich?!" Joey lachte gekünstelt und zerrte an dem eisernen Griff von Kaiba rum.
Seto verstärkte dafür seinen Griff noch erbarmungsloser und führte Joey mehr oder weniger durch die endloserscheinenden Gänge. Zum Glück war Mokuba noch in der Schule und bekam das Theater hier nicht mit. Einige vom Personal schauten neugierig um die Ecken. Diejenigen die es doch tatsächlich wagten Fragen zu stellen oder näher zu kommen, wurden mit einem tödlichem Blick bestraft.
Endlich kam Kaiba am gewünschte Zimmer an und trat die Tür regelrecht auf. Joey wurde wieder grob reingeworfen und ehe er noch was sagen konnte oder Kaiba an die Gurgel springen konnte, hörte er wie die Tür wieder zufiel und der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde.
Eingesperrt wie ein Hund im Zwinger. Das würde es jetzt dem Anschein nach am besten beschreiben. Armes Hündchen.
Entführt, eingesperrt, verlassen und allein stand es im großen Zimmer. Zudem noch verwirrt, sauer und angepisst. Armes, armes Hündchen.
Nirgends eine Aussicht auf Flucht oder Freiheit. Nirgendwo stand ein Telefon, mit dem Joey irgendwem hätte Bescheid sagen können oder um Hilfe rufen hätte können. Aus dem Fenster könnte er auch nicht springen oder klettern. Dieses Zimmer befand sich einfach zu hoch. Denkbar im 4ten oder 5ten Stock?
Die Angestellten würden ihm vermutlich auch nicht helfen. Möglicherweise Mokuba?! Genau! Mokuba musste ihm einfach helfen! Immerhin war er nicht so herzlos wie sein großer Bruder. Aber vielleicht half er Joey auch nicht. Vielleicht tischte ihm Seto irgendeine Geschichte auf. Wer weiß.
Unter Umständen erzählte Kaiba ihm nicht mal das Joey hier war und verdonnerte das Personal dazu, zu schweigen. Dieses Domizil war ja auch so riesig das Mokuba überhaupt nie Joey´s Schreie hören würde. Was wenn er hier drin elendig verhungern müsste?! Was wenn Kaiba ihn für immer hier fest hielt?! Schauderhafte Vorstellung!
Joey wollte raus hier. Nach Hause! HA! Moment! Yugi und Tristan würde ihn suchen gehen! Sie hatten heute doch eine Verabredung! Sie wollten sich im Schwimmbad treffen. So was würde sich Joey bei dieser Hitze nie entgehen lassen. Deswegen mussten sie einfach drauf kommen das etwas nicht stimmte. Wie schön es doch war Freunde zu haben..
Aber Moment.. wie wollten seine Freunde ihn dann bitte schön finden? Wer würde schon auf den Gedanken kommen das er bei den Kaiba Brüdern war? Geplatzt war die Hoffnung, die sich soeben in Joey breitgemacht hatte.
Er peilte die Tür an, gab einen Kampfschrei von sich und stürmte wie ein wilder Stier auf die Tür zu..
..BONG! Was für ein Rums!
Tür heil, Joey futsch. Ja ja, nur weil die Tür wie Holz aussah, hieß es nicht das sie auch vollständig aus Holz war. Joey hätte mal zu aller erst an die Tür klopfen sollen, dann hätte er auch gehört das die Tür aus Metall war und nur mit Holz verkleidet.
Joey lag etwas benommen auf dem Boden und in dem Augenblick hörte er wieder, wie sich der Schlüssel in der Tür umdrehte. Kurz darauf kam auch schon Kaiba rein und schloss die Tür hinter sich ab.
"Was stellst du jetzt schon wieder an? Kann man dich nicht mal 5 Minuten aus den Augen lassen ohne dass du dich selbst verletzt?"
Der Tollpatsch stand murrend auf und rieb sich die schmerzende Schulter. Woher sollte er auch wissen dass die blöde Tür so hart war!?
"Kannst du mir endlich sagen was du im Grunde von mir willst?!" Joey beherrschte sich noch und wartete zu aller erst ab was Kaiba zu sagen hatte. Man konnte ja außerdem auf eine Entschuldigung oder so was hoffen.
Mr. Oberschnösel ging an Joey vorbei, setzte sich auf den Sessel und schlug die Beine übereinander. Mit einem Handzeichen deutete er Joey das der sich ebenso hinsetzen sollte. Aber der dachte im Moment nicht mal daran Kaiba den Gefallen zu tun und blieb stehen. Dieser Sturkopf.
"Gut, wenn du dich nicht setzten willst. Sag, ist dieser möchtegern Pharao schon wieder aufgetaucht?"
"Nein und ich wüsste nicht was dich das angeht!"
"Jetzt kläff nicht wieder rum. Wie auch immer.. ich frage mich heute noch, wie du es angestellt hast das die ganze Kraft unserer Millenniumsgegenstände ausgebrochen ist. Ich kann mich wieder an meine Vergangenheit erinnern aber dummerweise nicht mehr an diesen Vorfall.. Ich weiß nur das du irgendwas damit zu tun hattest.. kannst du mir das erklären?"
"Nö.." war alles was Joey rausbrachte. Er erinnerte sich selbst kaum genau daran. Er weiß nur noch dass er Angst um seine Freunde hatte und er musste irgendetwas tun. Und da brach aus ihm diese Energie aus, sicher nicht so mächtig, wie die von Yami und Seto aber offenbar genug, um als Auslöser zu dienen. Das ganze war wie ein Traum, der nunmehr verschwommen ist.
"Soso.." Seto konnte sich bestimmt genau denken was passiert war. Sein kleines Hündchen war damals, vor 5000 Jahren, so was wie sein Schüler gewesen. Seth hatte ihm ein paar kleinere Tricks beigebracht und ihm etwas von seiner magischen Energie übertragen. Heimlich schnüffelte sein Hündchen auch mal ohne Erlaubnis in irgendwelchen Büchern rum. Wer weiß was es da aufgeschnappt hatte. An und für sich doch gar nicht so dumm..
"..na gut, ich glaube dir ausnahmsweise. Du weißt ja schon lange das Yami einst der Pharao war, weißt du wer ich mal war?" fuhr Kaiba fort.
"Ich glaube du warst irgend so ein durchgeknallter Priester, der Yami das Leben schwer gemacht hat." kam es übellaunisch von Joey.
"Oh, sieh mal an, das Hündchen hat aufgepasst. Weißt du denn auch wer du mal warst?"
"Ich..?" wer sollte Joey damals schon gewesen sein? Er war da bestimmt noch nicht mal geboren. Er konnte sich nicht vorstellen das er ein früheres Leben gehabt hatte.
"Stell dir vor, du hast zu jener Zeit ebenso gelebt wie ich und Yami."
Nun hatte es Joey die Sprache verschlagen. Das waren vielleicht Neuigkeiten. Ob Kaiba die Wahrheit sagte? Das war so unglaubwürdig für Wheeler.
Seto stand wieder auf und ging ohne weiteres auf Joey zu. Knapp vor dem kleineren Jungen kam er zum stehen und sah zu ihm herunter. Der Blondschopf hatte den Kopf gehoben und sah nun störrisch hoch zu Kaiba, direkt in dessen Augen.
"Tz, du hast wirklich einen Vogel! Solltest dich mal von den weißen Männern abholen lassen!"
So schnell konnte Joey gar nicht gucken, da hatte Kaiba sein Kinn fest gepackt und ihn ein Stückchen hochgezogen.
"Meinst du im ernst das ich mir so was ausdenke? Meinst du das ich extra meine Zeit verschwende, um dir das zu sagen?"
Na ja.. gutes Argument, trotzdem wollte es Joey nicht in den Sinn. Er schluckte, als Kaiba sich zu ihm runterbeugte und eindeutig zu nahe kam.
Der Versuch nach hinten auszuweichen ging daneben, da Kaiba einen Arm um seine Hüfte geschlungen hatte und ihn wieder festhielt.
"Na, was ist? Krieg ich keine zänkische Antwort von dir?"
Seto erwartete im Grunde auch keine Antwort und wartete auch auf keine. Ehe sein Haustier noch was machen konnte legte er seine Lippen sehnsüchtig auf dessen.
Wie weich und warm doch diese Lippen waren..
Joey war wie vom Blitz getroffen. Seine Nackenhärchen stellten sich widerspenstig auf und sein Herz fing an zu rasen. Seine Augen waren vor Entsetzen geweitet und in seinem Kopf herrschte absolutes Chaos. Was dachte sich dieser arrogante Kerl schon wieder?!
Heiße und kalte Schauer schossen durch seinen Körper und etwas Übelkeit machte sich in seinem Magen breit.
Er spürte kurz darauf auch die warm feuchte Zungenspitze von Kaiba, die beinnahe schon andächtig über seine Lippen fuhr. Das war zu viel! Viel zu viel! Das musste sich Joey nicht auch noch gefallen lassen!
Mit aller Kraft riss er sich von Seto los, schupste ihn von sich und sprang gleich mal von ihm weg. Angewidert wischte er sich mit dem Handrücken über die Lippen und zog ein Gesicht, als wäre er verseucht worden.
"DU PERVERSLING!" krakeelte Joey empört.
Der so eben ernannte Perversling leckte sich nur genüsslich über die Lippen. Er wünschte er hätte mehr kriegen können aber er wollte sein Hündchen schließlich nicht ganz verschrecken. Mit Gewalt wollte er sich nichts holen, jedenfalls nicht alles. Joey sollte wenn schon aus freien Stücken zu ihm kommen.
Schade, er hatte sich trotzdem mehr erhofft. Zum einen das sein Geliebter sich vielleicht wieder erinnert oder wenigstens etwas Interesse an ihm gezeigt hätte. Geduld war derzeit wohl am angebrachtesten. Davon hatte er ja genügend.
Stumm verlies er Joey einfach und lies ihn abermals alleine. Notwendigerweise wurde wiederholt die Tür abgeschlossen, damit sein Hündchen nicht abhaute. Er lies ihm ab jetzt für ein Weilchen in Ruhe damit er sich beruhigen und seinen Gedanken nachhängen konnte.
Wheeler starrte dem Besitzer dieses Anwesen noch eine Weile nach, besser gesagt er starrte die Tür an, nachdem Kaiba ohne ein Wort aus dem Zimmer verschwunden war.
Was er von dem ganzen halten sollte, vor allem von dem Kuss, wusste er wirklich nicht. Es war so absurd und unwirklich. Joey fasste sich an die Lippen und legte sich zunächst auf die Couch. Völlig abwesend war sein Blick auf die Decke gerichtet, als er seinen Gedanken nach hing.
Wenn er wirklich damals gelebt hatte, was war da wohl alles passiert? Ob er auch zu dieser Zeit der Freund von Yami war und ob er Seto kannte? Wie seine Vergangenheit wohl ausgesehen hatte?
Warum hatte ihn Kaiba geküsst? Und das noch so.. behutsam?!
So viele Fragen und keine Antworten in Sicht.
Joey´s Augenlieder wurden immer schwerer und seine Gedankengänge langsamer. Stetig rutschte er tiefer in die Traumwelt rein, bis er ganz eingeschlummert war. Das war heut auch ein abstruser und anstrengender Tag gewesen..
+++
+Lauter kleine bunte Funken tanzten fröhlich vor seinem inneren Auge herum, als er wieder zu sich kam. Womit hatte diesen brutalen Schlag vom Wachmann verdient gehabt?! Wo war er hier überhaupt? So langsam klärte sich sein Blick und er konnte sich fast unbeschränkt umsehen. Das erste was er sah war ein geräumiges Zimmer. Er konnte nicht alles erkennen, da die Nacht schon hereingebrochen war und nur die Sterne, sowie der Mond etwas Licht spendeten. Langsam schälte er sich aus der Bettdecke und stand vorsichtig auf. Bloß keine hastigen Bewegungen machen, sonst würde sein Kopf nur noch mehr pochen, als er es jetzt schon tat. Der kleine Junge fasste sich ganze sachte an seine Beule am Hinterkopf. Das Ding dürfte mit Sicherheit nicht zu übersehen sein und als kleiner Leuchtturm für Schiffe dienen. Schlagartig zuckte er zusammen, als er noch einen anderen Schmerz spürte. Die Seite von seinem Beckenknochen fing an sich unangenehm bemerkbar zu machen. Gerade fiel ihm auch auf das er seine Straßenkleidung nicht mehr anhatte. Jemand musste ihn in ein Nachthemd gesteckt haben, das viel zu groß war. Er zog das Hemd kurzerhand hoch und sah nach was sich da gerade eben an seinem Becken bemerkbar gemacht hatte. Damit er mehr identifizieren konnte was die Ursache dafür war, rückte er mehr ins Mondlicht. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg ihm in die Nase und da stellte er auch schon mit entsetzen fest das ihm ein Zeichen aufgebrannt worden war. Was ging hier vor sich? War er ein Sklave geworden ohne das er was davon mitgekriegt hatte? Der Wächter hatte sicher etwas damit zu tun.
Es gab zwei nun Möglichkeiten:
1. Er war vom Wachmann verschleppt worden.
2. Er wurde von diesem Dicken gleich verkauft.
Aber normal kamen die Sklaven erst an eine Sammelstelle, wenn man es so bezeichnen will. Sie kamen eben zu erst zu einem Großhändler. Aber dann wäre er gegenwärtig nicht in so einem Zimmer, sondern eher in eine Zelle oder einem Zelt, bei anderen Menschen.
Am besten er machte sich aus dem Staub. Gedacht, getan. Der blonde Junge schlich sich aus dem Zimmer und erkundete die Lage. Niemand war zu sehen, so tapste er leise und so unauffällig wie möglich den dunklen Flur entlang. Hoffentlich stieß er nicht gegen irgendwas und verursachte damit Lärm, der ihn verraten könnte.
Verdammt, ging er überhaupt in die richtige Richtung? Unter Umständen lag der Ausgang in einer ganz anderen Richtung. Was soll´s, er musste eben sein Glück versuchen.
Nach ein paar Metern sah er eine halb offene Tür, aus der Licht strahlte. Er hörte zwei Stimmen, die sich zu unterhalten schienen. Neugierig wie er war musste er natürlich näher hingehen und lauschen. Er stellte sich neben die Tür und spitzte die Ohren. Die Stimme vom Wachmann war eindeutig nicht dabei, das hieß doch schon mal gutes oder?
Unerwartet wurde es auf einmal ruhig. Ob sie ihn gehört hatten? Lieber schnell weg hier.
Zu spät! Die Tür ging weiter auf und eine imposante Gestallt kam aus dem Zimmer.
"Iek." Piepste der Blonde erschrocken und weitete die Augen.
‚Das ist doch dieser Kerl vom Marktplatz! Der mit dem eiskaltem Blick!'+
+++
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
So, erst mal einen großen Dank an meine Beta-Leserin Sanctus! Danke das du dir das antust! ^^" *ganz doll knuff*
Falls ihr ihre Geschichten hier nicht kennt: Unbedingt lesen! XD Sind echt gut!
Also den nächsten Teil gibt es voraussichtlich in einer Woche. ^^
Akiji
Teil: 3/?
FanFiction: Yu-Gi-Oh!
Autor: Akiji
E-Mail: Akiji@web.de
Pairing: lasst euch überraschen.. *trälla*
Rating: PG-16?! Keine Ahnung.. *drop*
Disclaimer: Nix gehört mir außer die Story
Warnung: Siehe oben *nach oben auf die so bunten Hinweiße zeig*
Geplapper meinerseits: hn...ich werde nicht so schnell auf die Liebe eingehen.. das heißt Joey wird nicht auf einmal irgendwem in den Armen hängen und sagen: Ich liebe dich!
So was könnt ihr bei mir vergessen, da es unlogisch ist und ich doch versuchen will mehr auf das ganze einzugehen.. einen Schritt nach dem anderen.. ^^ Falls ich das hinkriege..
Im zweiten Teil hab ich im übrigen einen Fehler gemacht. Einmal hab ich geschrieben dass es noch zwei Wochen bis zu den Ferien und dann dass es nur noch eine ist. Also: Nur noch eine Woche dann sind da Ferien! Damit es nicht zu Verwirrungen kommt oder so.
Noch ne Anmerkung: Seth ist hier in der Story Kaiba! Das heißt es sind keine zwei Seelen in Kaiba´s Körper. Seth seine Seele wurde ja nicht in irgendeinen Gegenstand gesteckt und konnte so wiedergeboren werden. Yami steckte ja im Puzzle fest und konnte so nicht wiedergeboren werden, deswegen ist Yugi nicht Yami. Hoffe ihr habt das verstanden XD"
Ich weiß nicht ob das wirklich so ist, bzw. abgelaufen ist aber hier ist es so, basta! *g*
Noch mal Anmerkung: Joey´s Vater ist in meiner Story kein Säufer!
So nun viel Spaß beim lesen!
"..." - Geplapper
‚...' - Gedanken
+...+ - Vergangenheit bzw. Erinnerungen
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kapitel 3
Joey gähnte und die Vögel hätten sicher seine Innereien sehen können, so weit wie er den Mund aufmachte. Meine Güte war er müde. Aber an schlafen dachte er gerade wenig. Er versuchte viel mehr Kaiba abzuwimmeln, der aus unbestimmten Gründen hinter dem Blonden herging. Warum fuhr der nicht mit seiner Limousine? Wohnte der nicht auch in der anderen Richtung? Seto hatte wohl bei seinem Urlaub einen Sonnenstich gekriegt. Das würde auch erklären warum der sich so komisch benahm.
"Was willst du eigentlich du Klette?!" fragte Joey schon zum x-ten mal. Kaiba schwieg einfach nur und fixierte sein Hündchen mit den Augen. Joey bekam so langsam eine Gänsehaut und ein mulmiges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus.
"Hast du nichts besseres zu tun?" So langsam floss die Selbstbeherrschung von Joey wieder ins Nirwana und er wurde immer gereizter. Seto schwieg immer noch und ging langsam aber sicher immer etwas schneller, so das er bald neben Joey herlief.
"Hallooooohoooo!!! Erde an Großkotz! Hast du nicht besseres zu tun oder ist dir so langweilig?!" Hatte der denn wirklich nichts zu tun? Sonst war der Braunhaarige immer voll beschäftigt und stürzte sich in seine Arbeit. Irgendwas war hier faul. Eindeutig. Joey blieb ruckartig stehen und funkelte Kaiba an. "Entweder du verpisst dich jetzt oder.."
"Oder was?" unterbrach Kaiba ihn und blieb ebenfalls stehen.
"Willst du mich mit deiner Tollwut anstecken?", fragte er belustigt und drehte sich zu seinem Hündchen um. Dieses fing schon wieder an zu kochen und knurrte.
Es war wirklich amüsant wie Wheeler sich immer aufregte. Das hatte Seto den ganzen Urlaub über vermisst. Überhaupt hatte er seinen kleinen Hund vermisst, seit dem er sich wieder erinnern konnte. Gut, er hatte es am Anfang ignorieren und verdrängen wollen aber die Gefühle wurden immer stärker. So gesehen hatte er auch schon früher Gefühle für sein Hündchen gehegt aber die wurden unter der Arbeit vergraben und da waren sie auch noch nicht so stark. Wenn Joey sich doch nur erinnern würde..
In Kaiba kamen schmerzhafte Erinnerungen hoch.
+++
+Ein weinender Junge kniete neben einer fast leblosen Gestallt. Nur der nackte und blutige Brustkorb, der sich unregelmäßig hob und senkte, gab zu erkennen dass noch Leben in dem Körper steckte. Die Hände des Jungen drückten auf die Wunde und waren deshalb ebenso mit Blut verschmiert. Es war ein Versuch der nichts mehr bringen würde. Es war zu spät. Die sterbende Person lächelte schwach und konnte gerade noch so ihre zitternde Hand auf die des anderen legen.+
+++
"..rde an Kaiba! Hast du einen Hitzschlag oder was?!" Kaiba war heute mehr als komisch drauf. Erst ging er Joey mit seiner Anwesenheit auf Senkel, verwirrte ihn mit diesem Satz in der Schule und nun starrte er einfach vor sich hin. Das war doch sonst nicht seine Art! Joey hatte wirklich nicht die Nerven sich darüber Gedanken zu machen, schon gar nicht über diesen Schnösel.
Auf einmal löste sich Kaiba aus seiner Starre, packte Joey an den Schultern und zog ihn ganz dicht zu sich ran. Der Blondschopf gab einen überraschten Laut von sich und bekam kaum noch Luft so wie Kaiba ihn da an sich drückte. So langsam wurde das richtig gespenstisch. Das Benehmen von Kaiba war doch echt nicht mehr üblich. Seto hielt sein Hündchen fest an sich gedrückt und dachte wohl nicht mehr dran es heute noch mal loszulassen.
Ja, er war zurück gekommen, um sein Hündchen an sich zu ketten und nie wieder gehen zu lassen. Was Seto Kaiba wollte, bekam er ja schließlich auch!
Joey war noch immer wie erstarrt und seine Augen leicht aufgerissen. Allmählich regte er sich wieder und versuchte sich aus der Umklammerung, die ihn festhielt, zu befreien. Keine leichte Sache, wenn ein Liebeskranker seine Tentakeln um einen geschlungen hielt. Kaiba war ihm sowieso überlegen aber man konnte es ja versuchen.
Seto juckte das Gezappel wenig und er kramte sein Handy aus der Tasche. Dafür musste einen Arm wegnehmen und das nutzte Joey gleich aus. Mit einer Flinkheit die er seinem Hund nicht zugetraut hätte, befreite Joey sich. Aber Kaiba war schneller. Er packte Wheeler schmerzhaft am Handgelenk und hielt ihn erneut fest.
Während er versuchte seinem Chauffeur zu erklären wo er war, was sich als schwierig erwies, da Joey angefangen hatte zu fluchen, zu knurren, zu keifen und zu ‚beißen'. Der Chauffeur verstand kaum etwas und fragte auch lieber nicht was denn da los war. Man wollte ja seinen Arbeitgeber nicht nerven und seinen Job riskieren.
Schließlich legte Kaiba auf und grinste Joey an. "Du wirst jetzt mit deinem Herrchen nach Hause gehen, ob du willst oder nicht!"
‚Und dann werde ich dir deine Erinnerungen schon irgendwie wieder zurück bringen!' fügte er in Gedanken hinzu und packte Joey noch am anderen Handgelenk, damit dieser null Chancen hatte zu entkommen.
Joey fand das ganze unterdessen überhaupt nicht mehr lustig und so langsam überkam ihn ein wenig Angst, die er mit seinem Gekeife überspielte.
"Was fällt dir eigentlich ein?! Bist du jetzt völlig übergeschnappt?! Lass mich gefälligst los oder du wirst dein blaues Wunder erleben!" Schon folge ein Tritt gegen Seto´s Schienenbein.
Kaiba verzog nur minimal das Gesicht und blieb sonst kühl und gelassen.
"Du wirst noch früher verstehen was das ganze soll, als dir lieb ist! Und so lange solltest du auf dein Herrchen hören!"
"Du bist nicht mein Herrchen und ich bin nicht dein Hündchen, verdammt! Du eingebildeter Fatzke! Du bist doch völlig irre!" Joey´s Stimme überschlug sich fast vor Zorn.
"Genau so wie früher, du hast dich wirklich überhaupt nicht geändert. Aber ich werde dich schon wieder zu einem Schoßhund erziehen, mit Manieren!"
"Lass mich endlich los! HILFE! ENTFÜHRUNG! VERGEWALTIGUNG!" schrie Joey verzweifelt aber niemand war in der Nähe, der ihn hätte hören können. Nur die Limousine kam wie auf Befehl um die Ecke gebogen und hielt vor den zweien.
Der Chauffeur stieg aus und erkannte schon am Blick von Kaiba, dass es besser war keine Fragen zu stellen und die Klappe zu halten.
"Verriegle hinter uns die Türen." war alles was Kaiba sagte, bevor er die schwere Tür der Limo öffnete und Joey reinwarf. Er stieg gleich hinter ihm ein, denn Joey wollte wieder anstallten machen abzuhauen. Der Fahrer schmiss hinter ihnen die Tür zu und verriegelte mit der Fernbedienung die Türen. Zentralverriegelung konnte einem wirklich zum Verhängnis werden. Zumindestens, wenn man im Moment in der Haut von Joey Wheeler steckte.
Wie ein ängstliches Tier versuchte Joey einen Ausweg zu finden. Vergeblich rüttelte er an den Autotüren oder versuchte die Fenster zu öffnen, um so hinauszuschlüpfen. Alles zwecklos.
Kaiba setzte sich in aller Ruhe hin und beobachtete den Blonden.
"Mach Sitz! Du brauchst es erst gar nicht versuchen hier rauszukommen!"
"Man Alter! Was willst du von mir?! Ich hab nichts getan!" Joey hämmerte mit der Faust gegen die dicke Trennscheibe. Doch der Fahrer, der gerade wieder eingestiegen war, stellte sich taub und fuhr einfach los, direkt zum Kaiba Anwesen.
‚Du hast dein Versprechen gebrochen.' antwortete Seto in Gedanken und schwieg. Joey würde schon noch alles verstehen und dann würde alles wie früher werden.
Wheeler gab es nach einiger Zeit auf gegen die Innenwände der Limo zu treten und setzte sich so weit wie möglich von Kaiba weg. Er lies den Eisberg auch nicht aus den Augen und funkelte ihn giftig an. Gedanklich wünschte er ihm noch den Tod, die Pest, den Bankrott und alles Unglück der Welt an den Hals.
‚Vielleicht ist Kaiba ja wahnsinnig geworden, durch die viele Arbeit, das Geld, die Macht und Duell-Monsters.'
Es war ja nie zu übersehen gewesen das Kaiba besessen von seinen Karten war und immer mehr Macht anstrebte. Also war das für Joey die logischste Erklärung die es gab. Besser man reizte den Machtgeilen nicht noch weiter.
So saßen die zwei still im Wagen und starrten sich gegenseitig an.
Ca. eine halbe Stunde später parkte die Limousine direkt vor der riesigen Tür des Anwesens. Der Fahrer entriegelte die Türen und Joey flitzte sofort aus dem Wagen raus. Tollpatschig wie er war, flog er gleich auf die Nase und machte Bekanntschaft mit dem neuen Fleckchen Erde. Kaiba stieg seelenruhig aus, schnappte sich den Kragen von Joey und zog ihn so hoch auf die Füße. Er zerrte den sich mit aller Macht wehrenden Joey hinter sich her, in die Villa. Hätte Joey Zeit gehabt, um sich die Villa näher anzusehen, wäre er sicher nicht mehr aus dem Staunen herausgekommen. Geschmackvoll, gepflegt und riesig wären wohl die passenden Worte gewesen.
Aber Joey war ja damit beschäftigt sich irgendwie aus diesen Griffeln, die ihn festhielten, zu befreien. Wieder schrie er aus voller Kehle, so das sämtliche Angestellten zusammenzuckten und dachten jemand würde aufgespießt werden.
"Jetzt stell dich nicht so an! Ich tu dir schon nichts!"
"Das soll ich dir im ernst glauben?! Du verschleppst mich doch gerade und benimmst dich wie ein Geistesgestörter, der nicht mehr weiß was er tut!"
"Oh, glaub mir, ich weiß genau was ich tue! Und bald wirst du einsehen das ich nur das beste für dich will!"
"Ich lach mich tot! DU willst das beste für mich?!" Joey lachte gekünstelt und zerrte an dem eisernen Griff von Kaiba rum.
Seto verstärkte dafür seinen Griff noch erbarmungsloser und führte Joey mehr oder weniger durch die endloserscheinenden Gänge. Zum Glück war Mokuba noch in der Schule und bekam das Theater hier nicht mit. Einige vom Personal schauten neugierig um die Ecken. Diejenigen die es doch tatsächlich wagten Fragen zu stellen oder näher zu kommen, wurden mit einem tödlichem Blick bestraft.
Endlich kam Kaiba am gewünschte Zimmer an und trat die Tür regelrecht auf. Joey wurde wieder grob reingeworfen und ehe er noch was sagen konnte oder Kaiba an die Gurgel springen konnte, hörte er wie die Tür wieder zufiel und der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde.
Eingesperrt wie ein Hund im Zwinger. Das würde es jetzt dem Anschein nach am besten beschreiben. Armes Hündchen.
Entführt, eingesperrt, verlassen und allein stand es im großen Zimmer. Zudem noch verwirrt, sauer und angepisst. Armes, armes Hündchen.
Nirgends eine Aussicht auf Flucht oder Freiheit. Nirgendwo stand ein Telefon, mit dem Joey irgendwem hätte Bescheid sagen können oder um Hilfe rufen hätte können. Aus dem Fenster könnte er auch nicht springen oder klettern. Dieses Zimmer befand sich einfach zu hoch. Denkbar im 4ten oder 5ten Stock?
Die Angestellten würden ihm vermutlich auch nicht helfen. Möglicherweise Mokuba?! Genau! Mokuba musste ihm einfach helfen! Immerhin war er nicht so herzlos wie sein großer Bruder. Aber vielleicht half er Joey auch nicht. Vielleicht tischte ihm Seto irgendeine Geschichte auf. Wer weiß.
Unter Umständen erzählte Kaiba ihm nicht mal das Joey hier war und verdonnerte das Personal dazu, zu schweigen. Dieses Domizil war ja auch so riesig das Mokuba überhaupt nie Joey´s Schreie hören würde. Was wenn er hier drin elendig verhungern müsste?! Was wenn Kaiba ihn für immer hier fest hielt?! Schauderhafte Vorstellung!
Joey wollte raus hier. Nach Hause! HA! Moment! Yugi und Tristan würde ihn suchen gehen! Sie hatten heute doch eine Verabredung! Sie wollten sich im Schwimmbad treffen. So was würde sich Joey bei dieser Hitze nie entgehen lassen. Deswegen mussten sie einfach drauf kommen das etwas nicht stimmte. Wie schön es doch war Freunde zu haben..
Aber Moment.. wie wollten seine Freunde ihn dann bitte schön finden? Wer würde schon auf den Gedanken kommen das er bei den Kaiba Brüdern war? Geplatzt war die Hoffnung, die sich soeben in Joey breitgemacht hatte.
Er peilte die Tür an, gab einen Kampfschrei von sich und stürmte wie ein wilder Stier auf die Tür zu..
..BONG! Was für ein Rums!
Tür heil, Joey futsch. Ja ja, nur weil die Tür wie Holz aussah, hieß es nicht das sie auch vollständig aus Holz war. Joey hätte mal zu aller erst an die Tür klopfen sollen, dann hätte er auch gehört das die Tür aus Metall war und nur mit Holz verkleidet.
Joey lag etwas benommen auf dem Boden und in dem Augenblick hörte er wieder, wie sich der Schlüssel in der Tür umdrehte. Kurz darauf kam auch schon Kaiba rein und schloss die Tür hinter sich ab.
"Was stellst du jetzt schon wieder an? Kann man dich nicht mal 5 Minuten aus den Augen lassen ohne dass du dich selbst verletzt?"
Der Tollpatsch stand murrend auf und rieb sich die schmerzende Schulter. Woher sollte er auch wissen dass die blöde Tür so hart war!?
"Kannst du mir endlich sagen was du im Grunde von mir willst?!" Joey beherrschte sich noch und wartete zu aller erst ab was Kaiba zu sagen hatte. Man konnte ja außerdem auf eine Entschuldigung oder so was hoffen.
Mr. Oberschnösel ging an Joey vorbei, setzte sich auf den Sessel und schlug die Beine übereinander. Mit einem Handzeichen deutete er Joey das der sich ebenso hinsetzen sollte. Aber der dachte im Moment nicht mal daran Kaiba den Gefallen zu tun und blieb stehen. Dieser Sturkopf.
"Gut, wenn du dich nicht setzten willst. Sag, ist dieser möchtegern Pharao schon wieder aufgetaucht?"
"Nein und ich wüsste nicht was dich das angeht!"
"Jetzt kläff nicht wieder rum. Wie auch immer.. ich frage mich heute noch, wie du es angestellt hast das die ganze Kraft unserer Millenniumsgegenstände ausgebrochen ist. Ich kann mich wieder an meine Vergangenheit erinnern aber dummerweise nicht mehr an diesen Vorfall.. Ich weiß nur das du irgendwas damit zu tun hattest.. kannst du mir das erklären?"
"Nö.." war alles was Joey rausbrachte. Er erinnerte sich selbst kaum genau daran. Er weiß nur noch dass er Angst um seine Freunde hatte und er musste irgendetwas tun. Und da brach aus ihm diese Energie aus, sicher nicht so mächtig, wie die von Yami und Seto aber offenbar genug, um als Auslöser zu dienen. Das ganze war wie ein Traum, der nunmehr verschwommen ist.
"Soso.." Seto konnte sich bestimmt genau denken was passiert war. Sein kleines Hündchen war damals, vor 5000 Jahren, so was wie sein Schüler gewesen. Seth hatte ihm ein paar kleinere Tricks beigebracht und ihm etwas von seiner magischen Energie übertragen. Heimlich schnüffelte sein Hündchen auch mal ohne Erlaubnis in irgendwelchen Büchern rum. Wer weiß was es da aufgeschnappt hatte. An und für sich doch gar nicht so dumm..
"..na gut, ich glaube dir ausnahmsweise. Du weißt ja schon lange das Yami einst der Pharao war, weißt du wer ich mal war?" fuhr Kaiba fort.
"Ich glaube du warst irgend so ein durchgeknallter Priester, der Yami das Leben schwer gemacht hat." kam es übellaunisch von Joey.
"Oh, sieh mal an, das Hündchen hat aufgepasst. Weißt du denn auch wer du mal warst?"
"Ich..?" wer sollte Joey damals schon gewesen sein? Er war da bestimmt noch nicht mal geboren. Er konnte sich nicht vorstellen das er ein früheres Leben gehabt hatte.
"Stell dir vor, du hast zu jener Zeit ebenso gelebt wie ich und Yami."
Nun hatte es Joey die Sprache verschlagen. Das waren vielleicht Neuigkeiten. Ob Kaiba die Wahrheit sagte? Das war so unglaubwürdig für Wheeler.
Seto stand wieder auf und ging ohne weiteres auf Joey zu. Knapp vor dem kleineren Jungen kam er zum stehen und sah zu ihm herunter. Der Blondschopf hatte den Kopf gehoben und sah nun störrisch hoch zu Kaiba, direkt in dessen Augen.
"Tz, du hast wirklich einen Vogel! Solltest dich mal von den weißen Männern abholen lassen!"
So schnell konnte Joey gar nicht gucken, da hatte Kaiba sein Kinn fest gepackt und ihn ein Stückchen hochgezogen.
"Meinst du im ernst das ich mir so was ausdenke? Meinst du das ich extra meine Zeit verschwende, um dir das zu sagen?"
Na ja.. gutes Argument, trotzdem wollte es Joey nicht in den Sinn. Er schluckte, als Kaiba sich zu ihm runterbeugte und eindeutig zu nahe kam.
Der Versuch nach hinten auszuweichen ging daneben, da Kaiba einen Arm um seine Hüfte geschlungen hatte und ihn wieder festhielt.
"Na, was ist? Krieg ich keine zänkische Antwort von dir?"
Seto erwartete im Grunde auch keine Antwort und wartete auch auf keine. Ehe sein Haustier noch was machen konnte legte er seine Lippen sehnsüchtig auf dessen.
Wie weich und warm doch diese Lippen waren..
Joey war wie vom Blitz getroffen. Seine Nackenhärchen stellten sich widerspenstig auf und sein Herz fing an zu rasen. Seine Augen waren vor Entsetzen geweitet und in seinem Kopf herrschte absolutes Chaos. Was dachte sich dieser arrogante Kerl schon wieder?!
Heiße und kalte Schauer schossen durch seinen Körper und etwas Übelkeit machte sich in seinem Magen breit.
Er spürte kurz darauf auch die warm feuchte Zungenspitze von Kaiba, die beinnahe schon andächtig über seine Lippen fuhr. Das war zu viel! Viel zu viel! Das musste sich Joey nicht auch noch gefallen lassen!
Mit aller Kraft riss er sich von Seto los, schupste ihn von sich und sprang gleich mal von ihm weg. Angewidert wischte er sich mit dem Handrücken über die Lippen und zog ein Gesicht, als wäre er verseucht worden.
"DU PERVERSLING!" krakeelte Joey empört.
Der so eben ernannte Perversling leckte sich nur genüsslich über die Lippen. Er wünschte er hätte mehr kriegen können aber er wollte sein Hündchen schließlich nicht ganz verschrecken. Mit Gewalt wollte er sich nichts holen, jedenfalls nicht alles. Joey sollte wenn schon aus freien Stücken zu ihm kommen.
Schade, er hatte sich trotzdem mehr erhofft. Zum einen das sein Geliebter sich vielleicht wieder erinnert oder wenigstens etwas Interesse an ihm gezeigt hätte. Geduld war derzeit wohl am angebrachtesten. Davon hatte er ja genügend.
Stumm verlies er Joey einfach und lies ihn abermals alleine. Notwendigerweise wurde wiederholt die Tür abgeschlossen, damit sein Hündchen nicht abhaute. Er lies ihm ab jetzt für ein Weilchen in Ruhe damit er sich beruhigen und seinen Gedanken nachhängen konnte.
Wheeler starrte dem Besitzer dieses Anwesen noch eine Weile nach, besser gesagt er starrte die Tür an, nachdem Kaiba ohne ein Wort aus dem Zimmer verschwunden war.
Was er von dem ganzen halten sollte, vor allem von dem Kuss, wusste er wirklich nicht. Es war so absurd und unwirklich. Joey fasste sich an die Lippen und legte sich zunächst auf die Couch. Völlig abwesend war sein Blick auf die Decke gerichtet, als er seinen Gedanken nach hing.
Wenn er wirklich damals gelebt hatte, was war da wohl alles passiert? Ob er auch zu dieser Zeit der Freund von Yami war und ob er Seto kannte? Wie seine Vergangenheit wohl ausgesehen hatte?
Warum hatte ihn Kaiba geküsst? Und das noch so.. behutsam?!
So viele Fragen und keine Antworten in Sicht.
Joey´s Augenlieder wurden immer schwerer und seine Gedankengänge langsamer. Stetig rutschte er tiefer in die Traumwelt rein, bis er ganz eingeschlummert war. Das war heut auch ein abstruser und anstrengender Tag gewesen..
+++
+Lauter kleine bunte Funken tanzten fröhlich vor seinem inneren Auge herum, als er wieder zu sich kam. Womit hatte diesen brutalen Schlag vom Wachmann verdient gehabt?! Wo war er hier überhaupt? So langsam klärte sich sein Blick und er konnte sich fast unbeschränkt umsehen. Das erste was er sah war ein geräumiges Zimmer. Er konnte nicht alles erkennen, da die Nacht schon hereingebrochen war und nur die Sterne, sowie der Mond etwas Licht spendeten. Langsam schälte er sich aus der Bettdecke und stand vorsichtig auf. Bloß keine hastigen Bewegungen machen, sonst würde sein Kopf nur noch mehr pochen, als er es jetzt schon tat. Der kleine Junge fasste sich ganze sachte an seine Beule am Hinterkopf. Das Ding dürfte mit Sicherheit nicht zu übersehen sein und als kleiner Leuchtturm für Schiffe dienen. Schlagartig zuckte er zusammen, als er noch einen anderen Schmerz spürte. Die Seite von seinem Beckenknochen fing an sich unangenehm bemerkbar zu machen. Gerade fiel ihm auch auf das er seine Straßenkleidung nicht mehr anhatte. Jemand musste ihn in ein Nachthemd gesteckt haben, das viel zu groß war. Er zog das Hemd kurzerhand hoch und sah nach was sich da gerade eben an seinem Becken bemerkbar gemacht hatte. Damit er mehr identifizieren konnte was die Ursache dafür war, rückte er mehr ins Mondlicht. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg ihm in die Nase und da stellte er auch schon mit entsetzen fest das ihm ein Zeichen aufgebrannt worden war. Was ging hier vor sich? War er ein Sklave geworden ohne das er was davon mitgekriegt hatte? Der Wächter hatte sicher etwas damit zu tun.
Es gab zwei nun Möglichkeiten:
1. Er war vom Wachmann verschleppt worden.
2. Er wurde von diesem Dicken gleich verkauft.
Aber normal kamen die Sklaven erst an eine Sammelstelle, wenn man es so bezeichnen will. Sie kamen eben zu erst zu einem Großhändler. Aber dann wäre er gegenwärtig nicht in so einem Zimmer, sondern eher in eine Zelle oder einem Zelt, bei anderen Menschen.
Am besten er machte sich aus dem Staub. Gedacht, getan. Der blonde Junge schlich sich aus dem Zimmer und erkundete die Lage. Niemand war zu sehen, so tapste er leise und so unauffällig wie möglich den dunklen Flur entlang. Hoffentlich stieß er nicht gegen irgendwas und verursachte damit Lärm, der ihn verraten könnte.
Verdammt, ging er überhaupt in die richtige Richtung? Unter Umständen lag der Ausgang in einer ganz anderen Richtung. Was soll´s, er musste eben sein Glück versuchen.
Nach ein paar Metern sah er eine halb offene Tür, aus der Licht strahlte. Er hörte zwei Stimmen, die sich zu unterhalten schienen. Neugierig wie er war musste er natürlich näher hingehen und lauschen. Er stellte sich neben die Tür und spitzte die Ohren. Die Stimme vom Wachmann war eindeutig nicht dabei, das hieß doch schon mal gutes oder?
Unerwartet wurde es auf einmal ruhig. Ob sie ihn gehört hatten? Lieber schnell weg hier.
Zu spät! Die Tür ging weiter auf und eine imposante Gestallt kam aus dem Zimmer.
"Iek." Piepste der Blonde erschrocken und weitete die Augen.
‚Das ist doch dieser Kerl vom Marktplatz! Der mit dem eiskaltem Blick!'+
+++
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
So, erst mal einen großen Dank an meine Beta-Leserin Sanctus! Danke das du dir das antust! ^^" *ganz doll knuff*
Falls ihr ihre Geschichten hier nicht kennt: Unbedingt lesen! XD Sind echt gut!
Also den nächsten Teil gibt es voraussichtlich in einer Woche. ^^
Akiji
