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Gemeinsam hatten sie Haldirs Wache beendet und als Orophin kam, um seinen Bruder abzulösen, lächelte dieser schon wissend. Doch weder Haldir noch Legolas sahen es, sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie konnten kaum die Finger voneinander lassen. "Würdest du mir beweisen was du damals gesagt hast?" flüsterte Haldir seinem Geliebten ins Ohr, als sie die Leiter zu seinem Flett empor klommen. "Was? Dass eine Trennung unser Wiedersehen um so schöner machen würde?", meinte Legolas lächelnd und sah wie Haldir leicht errötete.

"Würdest du es mir beweisen? Heute Nacht?"

Legolas schob einen Finger unter Haldirs Kinn und hob seinen Kopf, so das er ihn anschaute:

"Alles für Lirimaer, wenn du es nur willst."

Haldir strahlte und stahl sich einen Kuss von den Lippen seines Geliebten, bevor er ihn hinter sich in seine Wohnung zog. Das war Legolas Antwort genug. Kaum hatte sich die Tür hinter den beiden geschlossen, hingen ihre Lippen aneinander in einem leidenschaftlichen Kuss, Hände gingen auf Wanderschaft und nur wenig später fiel das erste Kleidungsstück zu Boden. Haldirs Mantel folgte der von Legolas.

"Wir haben so viel Zeit verloren.", seufzte dieser.

"Aber wir haben alle Zeit der Welt das wieder aufzuholen" meinte Haldir als er seine Finger in Legolas Schnürung verhackten. Doch als der Elb aufblickte, sah er, wie ein Schatten das Gesicht seines Geliebten verdunkelte. Schnell küsste er die dunklen Wolken weg.

"Denke nicht darüber nach, was sein wird, nin bain. Nicht heute Nacht" flehte er.

Legolas lächelte ihn an. "Du hast recht, diese Nacht gehört nur uns, und würde Mittelerde in sich zusammenstürzen, ich würde bei dir bleiben."

Haldir strahlte und küsste den Elbenprinzen so lange, bis keine düsteren Gedanken mehr in dessen Kopf herumschwirrten und Legolas leise aufstöhnte. Ungeduldig zerrte dieser an Haldirs Obergewand und lies seine Hände schließlich über die weiße Haut gleiten. Der Elb aus Lorien erschauderte. Woher wusste der Prinz nur, wie sehr es ihm gefiel, wenn federleichte Berührungen über seine Seite strichen. Langsam öffnete er die Schnürung von Legolas Hemd und küsste liebevoll die freigelegte Haut. Dieser zitterte und ein leises Stöhnen entwich den Lippen des Elbenprinzen. Lächelnd nahm Haldir seinen Geliebten hoch und trug ihn zum Bett. Sanft legte er den Elben nieder und richtete sich auf, um den atemberaubenden Anblick der sich ihm bot in sein Gedächtnis aufzunehmen. Da lag sein Geliebter, die goldenen Haare um sich gebreitet wie ein Kranz aus Licht, das Gesicht leicht gerötet, die Augen halb geschlossen und die Lippen nur das kleinste aber so verführerische bisschen geöffnet. Eine Vision. Mit dem Unterschied, dass diese Vision lebendig war, denn sie streckte die Arme nach ihm aus. Glücklich lies sich Haldir zu Legolas in die Kissen sinken und bald hatten sie sich auch schon der letzten Kleidungsstücke entledigt. Der Elbenprinz dachte er müsste verglühen bei dem Gefühl der nackten Haut seines Geliebten auf seiner. Dennoch scheute er ein wenig zurück, was Haldir sofort bemerkte. "Was ist lirimaer?" fragte er und blickte Legolas fragend an. Doch diesmal war er an diesem, zu erröten und den Blick zu senken. Plötzlich traf Haldir die Erkenntnis wie ein Schlag. Dass er da nicht früher dran gedacht hatte.

"Du hast noch nie einen Elben geliebt, oder?" fragte er. Legolas errötete noch ein bisschen mehr, nickte und wich Haldirs Blick aus. Doch dieser drehte das Gesicht seines Geliebten so, dass sie sich ansahen.

"Ich werde die zeigen, wie es sich anfühlt.", sagte er sanft, "Alles für dich nin bain."

Der Elbenprinz lächelte glücklich und zog Haldir zu einem leidenschaftlichen Kuss zu sich. Dieser löste sich nach einer kleinen Ewigkeit von Legolas Lippen, um dessen Körper zu erkunden. Seine Lippen glitten sanft zunächst über den Hals und wenig später über die Brust und den Bauch des Elbenprinzen. Derweil fanden auch Haldirs Hände sanft ihren Weg über die sanfte Haut von Legolas. Dieser atmete heftigst und bald wurde Haldirs Tun zu einer süßen Qual. Immer wieder stöhnte der Elb des Düsterwaldes auf, wenn seines Geliebten Lippen oder geschickte Finger eine besonders empfindliche Stelle fanden, während er selbst den Körper seines Geliebten erforschten. Zufrieden stellte Legolas sehr bald fest, dass seine Berührungen sein Gegenüber genauso aus der Fassung brachten. Sie pressten sich gegen den anderen und ließen ihre Zungen miteinander spielen, nur unterbrochen von immer heftiger werdenden Stöhnen.

"Erlöse mich..", presste Legolas hervor.

Haldir lächelte, spürte aber, wie der Elbenprinz scheu zurückschreckte, als seine harte Männlichkeit dessen zarte Öffnung berührten. Legolas ganze Körper verkrampfte schlagartig. Der Elb aus Lorien schlang seine Arme um seinen Geliebten und fuhr mit seinen Lippen spielerisch über dessen Hals. Sehr bald bemerkte Haldir, wie sich sein Geliebter unter diesen Berührungen entspannte, so dass er den Weg in Legolas Inneres ohne Probleme und ohne seiner Liebe wehzutun, fand. Dieser stöhnte auf, als er seinen Geliebten so nah spürte wie nie zuvor. Haldir genoss es für einen Augenblick bewegungslos, ein Teil von Legolas zu sein. Wenig später verlor er die Kontrolle, die Welt verschwamm um sie. Legolas wand sich lustvoll unter den Stößen des Elben aus Lorien. Haldirs Hände glitten über die bebenden Muskeln des Elbenprinzen, bis er dessen harte Männlichkeit ergriff, um sie mit heftigen Bewegungen zu massieren. Legolas war in einem Rausch gefangen und krallte sich am Bett fest. Haldir spürte wenige Augenblicke darauf, wie sein Geliebter unter seinen Händen mit einem lauten Stöhnen den Höhepunkt erreichte. Der Elb aus Lorien stieß heftiger zu und heiße Wellen liefen durch seinen nun verschwitzt glänzenden Körper. Dann war er mit einem Aufschrei genau dort, wo Legolas kurz zuvor gewesen war.

Die beiden Elben sanken erschöpft auf die Kissen. Während Haldir noch nach atmen rang, spürte er bei seinem Geliebten ein leichtes Zittern. Schnell zog er ihn ganz nah zu sich.

"Alles in Ordnung, nin bain?", fragte er ihn flüsternd.

Legolas nickte und schaute in die wunderschönen Augen von Haldir. Dann küsste er seinen geliebten sanft und lächelte.

"Ich liebe dich..", seufzte der Elbenprinz seelig, "Du bist wundervoll..." Haldir stich eine Haarsträhne aus Legolas Gesicht.

"Ich liebe dich mehr."

Bevor Legolas etwas dagegen sagen konnte, verschloss ihm der Elb aus Lorien mit seinen Lippen den Mund. Dann verwöhnte Haldir seinen Geliebten mit tausend kleinen Küssen, die der Elbenprinz glücklich erwiderte und zurückgab.