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Als der Morgen dämmerte erreichten Haldir und Legolas die ersten Posten der Waldelben. Diese waren scheinbar nervös und begrüßten die Ankömmlinge mit dem Bogen im Anschlag. Als die Wachen allerdings erkannten, wer da vor ihnen stand, verbeugten sie sich tief und baten um Verzeihung. Haldir schmunzelte, als er sah, wie verlegen sein Geliebter darauf reagierte. Nachdem ein paar Worte gewechselt waren, wandte sich Legolas wieder ihrem Weg zu. Allerdings wollte die Wache anscheinend ihr Verhalten von vor wenigen Minuten wieder gutmachen. "Mein Prinz, ich werde einige meiner Männer anweisen, sie als Eskorte zu begleiten.", sagte er. Legolas aber lehnte das Angebot ab. "In der Nacht wurden wir von Orks angegriffen. Ich denke ihre Leute werden hier mehr gebraucht.", erwiderte er ernst. "Außerdem reise ich nicht allein." In diesem Moment fiel Legolas auf, mit welcher Missbilligung Haldir von der Wache betrachtet wurde. Aber er reagierte nicht darauf und zog seinen Geliebten zurück auf ihren Weg.
Nachfolgend trafen sie auf immer mehr Wachen. Diese begrüßten den den Prinzen mit Hochachtung und echter Freude, sein Begleiter allerdings wurde die ganze Zeit nur eines kurzen und weniger freundlichen Blickes gewürdigt. Allein die Gesellschaft von Legolas verhinderte, dass man den Elben aus Lothlorien schon an der äußeren Grenze erschoss. Die Sonne stand hoch am Himmel, als vor ihnen endlich der Palast Thranduils auftauchte. Eingefasst in die Bäume des Düsterwaldes sah er in Haldirs Augen fast ein wenig zu unscheinbar aus.
"Hier lebt dein Vater, der König der Waldelben??", fragte er etwas unsicher. Legolas nickte und lächelte. "Das ist alles Tarnung, warte bist du das Haus von innen siehst."
Wenig später erkannte der Wachmann Lothloriens, was sein Geliebter meinte. Als die Türen aufgingen, war es, als scheine ihnen eine zweite Sonne entgegen. Die Wände waren getäfelt mit feinstem Holz, die Fenster waren so ausgerichtet, dass es genau in die Richtung einer Lücke im Blätterdach des Waldes zeigte, um so das Licht und die Wärme der Sonne einzufangen. Überall hingen Bilder der schönsten Orte Mittelerdes, mit Liebe zum Detail gemalt, aus der Zeit, bevor die Schatten zurückgekehrt waren. Und an jeder Ecke konnte man Blumen entdecken, sicher nicht von solch spektakulärem Anblick, wie die des goldenen Waldes, aber auf ihr schlichte Art und Weise wunderschön. Der Elb aus Lothlorien stand beeindruckt inmitten der Eingangshalle. Legolas legte ihm die Hand auf die Schultert.
"Glaubst du jetzt, dass dies die Wohnstätte meines Vaters ist?" Haldir nickte, doch bevor er etwas erwidern konnte, wurden sie unterbrochen. "Legolas......verzeiht, mein Prinz..."
Dieser fuhr herum und ein Strahlen legte sich auf sein Gesicht. "Narion...!!", rief er erfreut und lief auf den fremden Elben zu, um ihn herzlich zu umarmen. "Mein Prinz, ihr seid unversehrt..." "He, warum so förmlich, Narion, für sie war ich doch immer 'Legolas', und ich möchte nicht, dass sich das ändert.
Der Elbenprinz lächelte und drehte sich dann herum, um Haldir zu sich zu winken. "Das ist Narion, ein Bediensteter im Palast.", stellte er den Fremden vor. Der Waldelb näherte sich freundlich und reichte Haldir lächelnd die Hand. Er war der Erste, der dem Wachmann Lothloriens mit Wohlwollen entgegentrat und der Diener schien diesen Gedanken in seinen Augen lesen zu können. "Legolas und ich haben sehr viele Dinge verzapft und gemeinsam die Strafen entgegengenommen.", erzählte er lachend. "Er ist mir sehr ans Herz gewachsen, und die Freunde des Prinzen sind auch meine Freunde! Für andere Geschöpfe hatte er nämlich schon immer ein untrügliches Gespür."
Haldir schaute seinen Geliebten immer wieder lächelnd an. "Es ist eine Ehre, den jüngsten Erben des Hauses als Freund zu haben", fügte Narion leise hinzu. "Er ist etwas besonderes!"
Der Wachmann Loriens blickte den Waldelben vor ihm an und nickte. "Ja, das ist er." "Ach, nun hört aber auf..", fuhr Legolas grinsend dazwischen, bemüht seine roten Ohren zu verbergen.
Der Bedienstete lachte fröhlich. "Ich bin froh, dass ihr wieder da seid. Der König war sehr besorgt." Mit seinen letzten Worten holte Narion die zwei Elben vor ihm wieder in die bittere Realität zurück. "Wo ist mein Vater?", fragte der Elbenprinz. "Er weilt in seinen Privatgemächern.", bekam er als Antwort. "Ihr solltet ihn nicht länger warten lassen."
**************
Der Weg zu Thranduils Gemächern war länger als Haldir gedacht hatte. Als sie schließlich ankamen, meldete Narion die Ankömmlinge an. Nach einer Weile steckte der Bedienstete wieder den Kopf durch die Tür und winkte die beiden Elben herein.
Als Legolas die Räume seines Vaters betrat, kämpften Freude und Angst in seinem Herzen um die Vorherrschaft. Und auch Haldir war unsicher. Was würde jetzt auf sie zukommen? Doch er kam nicht mehr dazu, sich diverse Situationen auszumalen. Thranduil stand im Raum, eines Königs würdig. Der Wachmann Loriens sah seinen Geliebten, der den Blick senkte, um seinen Vater mit Hochachtung zu begrüßen. Dieser trat gemessenen Schrittes auf Legolas zu.
"Willkommen zu Hause, mein Sohn.", sagte er. Die Stimme des Herrschers ließ Haldir zusammenfahren. Entweder hatte der König nie daran gezweifelt, dass sein Sohn irgendwann ohne Verletzung wieder auftauchen würde, oder er war ein Meister darin, seine Gefühle tief in sich zu verbergen. Haldir wurde wieder aufmerksam, als seine Geliebter ihn offiziell vorstellte. Der Elb aus Lorien verbeugte sich, aber als er den Kopf hob, blickte er in zwei eiskalte Augen, die ihn wie einen Schmarotzer taxierten. Dann wandte sich der König seinem Sohn zu, der sichtlich nervös wurde.
"Es hat wahrlich noch keiner meiner Söhne gewagt, einen Elben aus Lothlorien mit in mein Haus zu bringen!", donnerte die Stimme Thranduils. "Was hast du zu deiner Verteidigung hervorzubringen."
Legolas zuckte zusammen, straffte aber gleich darauf seine Haltung wieder. "Haldir von Lorien hat mich auf meiner Reise hierher begleitet und ich verdanke ihm außerdem mein Leben.", antwortete der Prinz mit bemüht fester Stimme. "In all der Zeit ist er....." sein Blick traf den seines Geliebten und Haldir hielt den Atem an. ".....mir ein guter Freund geworden."
Thranduil schnaubte verächtlich. Legolas musste plötzlich daran denken, was wohl passieren würde, wenn er seinem Vater jetzt noch sagt, dass zu seinem Freundeskreis auch ein Zwerg gehört. Der König hätte ihn vermutlich sofort enterbt, aber eine scharfe Stimme ließ ihn zusammenfahren. "Es ist eine Schande für den Erben des Waldlandreiches, in der Schuld eines Elben aus Lothlorien zu stehen!", zischte der Herrscher.
Haldir war nun kurz davor, für seinen Geliebten Partei zu ergreifen. Schließlich war es eher er selbst, der in der Schuld stand. Aber ein Blick von Legolas ließ ihn seinen Plan verwerfen. "Aber es ist passiert!", fuhr Thranduil fort. "Aus diesem Grund werde ich seine Anwesenheit hier dulden, aber erwarte nicht mehr!"
Der Prinz nickte leicht und sein Vater beruhigte sich wieder. "Und nun ruhe dich aus, mein Sohn. Morgen früh wünsche ich dich hier zu sehen. Wir haben wichtige Dinge zu besprechen."
Dann fiel sein Blick noch einmal auf Haldir. "Narion, sorge für ein weiteres Zimmer.", befahl er darauf und verließ das Zimmer. Legolas atmete hörbar durch und trat zu seinem Geliebten. "Es tut mir leid, die Worte meines Vaters waren hart und ungerecht..", sagte der Prinz leise. Aber der Elb aus Lorien winkte ab. "Es ist nicht deine Schuld.", gab er zurück. "Die Differenzen unserer Völker sind doch noch sehr stark."
Der Elbenprinz aber schüttelte den Kopf. "Nein, es sind nicht die Völker, es ist mein Vater und seine sturen Ansichten.!
Als der Morgen dämmerte erreichten Haldir und Legolas die ersten Posten der Waldelben. Diese waren scheinbar nervös und begrüßten die Ankömmlinge mit dem Bogen im Anschlag. Als die Wachen allerdings erkannten, wer da vor ihnen stand, verbeugten sie sich tief und baten um Verzeihung. Haldir schmunzelte, als er sah, wie verlegen sein Geliebter darauf reagierte. Nachdem ein paar Worte gewechselt waren, wandte sich Legolas wieder ihrem Weg zu. Allerdings wollte die Wache anscheinend ihr Verhalten von vor wenigen Minuten wieder gutmachen. "Mein Prinz, ich werde einige meiner Männer anweisen, sie als Eskorte zu begleiten.", sagte er. Legolas aber lehnte das Angebot ab. "In der Nacht wurden wir von Orks angegriffen. Ich denke ihre Leute werden hier mehr gebraucht.", erwiderte er ernst. "Außerdem reise ich nicht allein." In diesem Moment fiel Legolas auf, mit welcher Missbilligung Haldir von der Wache betrachtet wurde. Aber er reagierte nicht darauf und zog seinen Geliebten zurück auf ihren Weg.
Nachfolgend trafen sie auf immer mehr Wachen. Diese begrüßten den den Prinzen mit Hochachtung und echter Freude, sein Begleiter allerdings wurde die ganze Zeit nur eines kurzen und weniger freundlichen Blickes gewürdigt. Allein die Gesellschaft von Legolas verhinderte, dass man den Elben aus Lothlorien schon an der äußeren Grenze erschoss. Die Sonne stand hoch am Himmel, als vor ihnen endlich der Palast Thranduils auftauchte. Eingefasst in die Bäume des Düsterwaldes sah er in Haldirs Augen fast ein wenig zu unscheinbar aus.
"Hier lebt dein Vater, der König der Waldelben??", fragte er etwas unsicher. Legolas nickte und lächelte. "Das ist alles Tarnung, warte bist du das Haus von innen siehst."
Wenig später erkannte der Wachmann Lothloriens, was sein Geliebter meinte. Als die Türen aufgingen, war es, als scheine ihnen eine zweite Sonne entgegen. Die Wände waren getäfelt mit feinstem Holz, die Fenster waren so ausgerichtet, dass es genau in die Richtung einer Lücke im Blätterdach des Waldes zeigte, um so das Licht und die Wärme der Sonne einzufangen. Überall hingen Bilder der schönsten Orte Mittelerdes, mit Liebe zum Detail gemalt, aus der Zeit, bevor die Schatten zurückgekehrt waren. Und an jeder Ecke konnte man Blumen entdecken, sicher nicht von solch spektakulärem Anblick, wie die des goldenen Waldes, aber auf ihr schlichte Art und Weise wunderschön. Der Elb aus Lothlorien stand beeindruckt inmitten der Eingangshalle. Legolas legte ihm die Hand auf die Schultert.
"Glaubst du jetzt, dass dies die Wohnstätte meines Vaters ist?" Haldir nickte, doch bevor er etwas erwidern konnte, wurden sie unterbrochen. "Legolas......verzeiht, mein Prinz..."
Dieser fuhr herum und ein Strahlen legte sich auf sein Gesicht. "Narion...!!", rief er erfreut und lief auf den fremden Elben zu, um ihn herzlich zu umarmen. "Mein Prinz, ihr seid unversehrt..." "He, warum so förmlich, Narion, für sie war ich doch immer 'Legolas', und ich möchte nicht, dass sich das ändert.
Der Elbenprinz lächelte und drehte sich dann herum, um Haldir zu sich zu winken. "Das ist Narion, ein Bediensteter im Palast.", stellte er den Fremden vor. Der Waldelb näherte sich freundlich und reichte Haldir lächelnd die Hand. Er war der Erste, der dem Wachmann Lothloriens mit Wohlwollen entgegentrat und der Diener schien diesen Gedanken in seinen Augen lesen zu können. "Legolas und ich haben sehr viele Dinge verzapft und gemeinsam die Strafen entgegengenommen.", erzählte er lachend. "Er ist mir sehr ans Herz gewachsen, und die Freunde des Prinzen sind auch meine Freunde! Für andere Geschöpfe hatte er nämlich schon immer ein untrügliches Gespür."
Haldir schaute seinen Geliebten immer wieder lächelnd an. "Es ist eine Ehre, den jüngsten Erben des Hauses als Freund zu haben", fügte Narion leise hinzu. "Er ist etwas besonderes!"
Der Wachmann Loriens blickte den Waldelben vor ihm an und nickte. "Ja, das ist er." "Ach, nun hört aber auf..", fuhr Legolas grinsend dazwischen, bemüht seine roten Ohren zu verbergen.
Der Bedienstete lachte fröhlich. "Ich bin froh, dass ihr wieder da seid. Der König war sehr besorgt." Mit seinen letzten Worten holte Narion die zwei Elben vor ihm wieder in die bittere Realität zurück. "Wo ist mein Vater?", fragte der Elbenprinz. "Er weilt in seinen Privatgemächern.", bekam er als Antwort. "Ihr solltet ihn nicht länger warten lassen."
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Der Weg zu Thranduils Gemächern war länger als Haldir gedacht hatte. Als sie schließlich ankamen, meldete Narion die Ankömmlinge an. Nach einer Weile steckte der Bedienstete wieder den Kopf durch die Tür und winkte die beiden Elben herein.
Als Legolas die Räume seines Vaters betrat, kämpften Freude und Angst in seinem Herzen um die Vorherrschaft. Und auch Haldir war unsicher. Was würde jetzt auf sie zukommen? Doch er kam nicht mehr dazu, sich diverse Situationen auszumalen. Thranduil stand im Raum, eines Königs würdig. Der Wachmann Loriens sah seinen Geliebten, der den Blick senkte, um seinen Vater mit Hochachtung zu begrüßen. Dieser trat gemessenen Schrittes auf Legolas zu.
"Willkommen zu Hause, mein Sohn.", sagte er. Die Stimme des Herrschers ließ Haldir zusammenfahren. Entweder hatte der König nie daran gezweifelt, dass sein Sohn irgendwann ohne Verletzung wieder auftauchen würde, oder er war ein Meister darin, seine Gefühle tief in sich zu verbergen. Haldir wurde wieder aufmerksam, als seine Geliebter ihn offiziell vorstellte. Der Elb aus Lorien verbeugte sich, aber als er den Kopf hob, blickte er in zwei eiskalte Augen, die ihn wie einen Schmarotzer taxierten. Dann wandte sich der König seinem Sohn zu, der sichtlich nervös wurde.
"Es hat wahrlich noch keiner meiner Söhne gewagt, einen Elben aus Lothlorien mit in mein Haus zu bringen!", donnerte die Stimme Thranduils. "Was hast du zu deiner Verteidigung hervorzubringen."
Legolas zuckte zusammen, straffte aber gleich darauf seine Haltung wieder. "Haldir von Lorien hat mich auf meiner Reise hierher begleitet und ich verdanke ihm außerdem mein Leben.", antwortete der Prinz mit bemüht fester Stimme. "In all der Zeit ist er....." sein Blick traf den seines Geliebten und Haldir hielt den Atem an. ".....mir ein guter Freund geworden."
Thranduil schnaubte verächtlich. Legolas musste plötzlich daran denken, was wohl passieren würde, wenn er seinem Vater jetzt noch sagt, dass zu seinem Freundeskreis auch ein Zwerg gehört. Der König hätte ihn vermutlich sofort enterbt, aber eine scharfe Stimme ließ ihn zusammenfahren. "Es ist eine Schande für den Erben des Waldlandreiches, in der Schuld eines Elben aus Lothlorien zu stehen!", zischte der Herrscher.
Haldir war nun kurz davor, für seinen Geliebten Partei zu ergreifen. Schließlich war es eher er selbst, der in der Schuld stand. Aber ein Blick von Legolas ließ ihn seinen Plan verwerfen. "Aber es ist passiert!", fuhr Thranduil fort. "Aus diesem Grund werde ich seine Anwesenheit hier dulden, aber erwarte nicht mehr!"
Der Prinz nickte leicht und sein Vater beruhigte sich wieder. "Und nun ruhe dich aus, mein Sohn. Morgen früh wünsche ich dich hier zu sehen. Wir haben wichtige Dinge zu besprechen."
Dann fiel sein Blick noch einmal auf Haldir. "Narion, sorge für ein weiteres Zimmer.", befahl er darauf und verließ das Zimmer. Legolas atmete hörbar durch und trat zu seinem Geliebten. "Es tut mir leid, die Worte meines Vaters waren hart und ungerecht..", sagte der Prinz leise. Aber der Elb aus Lorien winkte ab. "Es ist nicht deine Schuld.", gab er zurück. "Die Differenzen unserer Völker sind doch noch sehr stark."
Der Elbenprinz aber schüttelte den Kopf. "Nein, es sind nicht die Völker, es ist mein Vater und seine sturen Ansichten.!
