6. Rebellion

Draco setzte die verstörte Faith auf die Couch und hetzte dann zur Schulküche um ihr etwas Tee zu besorgen. Als er wenig später wiederkam schlief sie unruhig. Er wusste nicht so recht was er tun sollte, Hermione war nicht da. Sie war sicher noch mit Potter unterwegs. Vielleicht würde sie auch wieder im Gryffindorturm schlafen, aber das wusste Draco halt nicht, wohin also mit Faith? Sein Zimmer war die einzige Möglichkeit, denn auf dem Sofa wollte er sie auf keinen Fall lassen, eher schlief er dort, als ihren zierlichen Körper auf diesem unbequemen Ding liegen zulassen. Sachte hob er sie hoch und trug sie in sein Zimmer. Faith schlug ihre Augen auf, gerade als Draco sie auf seinem Bett ablegte. "I.. Ich muss gehen!" Sie wollte aufspringen, doch er drückte sie sanft zurück in die Matratze. Verschreckt sah sie ihn an. Was hatte er mit ihr vor? Wollte er ihr etwa noch mehr physische Schmerzen zufügen? "Faith bleib liegen. Ich will dir nichts tun, versprochen!" Sie zitterte am ganzen Körper, was Draco überhaupt nicht gefielt. "Hier komm, zieh den Pullover an!" Er zog unter einem seiner Kissen einen langen, Pullover hervor. Vorsichtig setzte Faith sich auf und sah sich um. Sie saß auf einem großen Himmelbett aus Mahagoniholz mit schwarzem Baldachin und Vorhängen, die von silbernen Schnüren zusammengehalten wurden. Die Kissen und das Plumeau waren mit moosgrünem Satin bezogen. "Danke!", wisperte sie. Ohne zu überlegen zog sie ihren Pullover aus, um dann kurz nur in einem schwarzen BH vor Draco zu sitzen. Als ihr dies bewusst wurde, färbten sich ihre Wangen dunkelrot. Draco drehte sich um, doch nicht bevor er noch einen letzten Blick auf ihren vollkommenen Körper warf. Schnell zog sie den Pullover über, und zog ihren Rock auch direkt aus, da ihr der Pullover eh bis zu den Knien reichte.

Aufeinmal hörte Draco sie lachen. Draco drehte sich ruckartig zu ihr um. "Was ist?" "Sorry... haha... aber ist das nicht dämlich?" "Was?" Draco wusste garnicht wovon sie sprach. "Du verabscheust Muggel und Hexen und Hexer die von Muggel abstammen, doch du bist im Besitz von einem Adidaspullover und sogar einen Discman besitzt du. Achja nicht zu vergessen dein Haarstyling, hochgellen tun auch nur Muggel ihre Haare!" Sie strich ihm durchs Haar. Es war erschrecken weich für einen Jungen. Draco beugte sich zu seinen Nachttisch und ließ seinen Discman in einer Schublade verschwinden. Es war ein Geschenk seiner Tante, aber das war eine andere Geschichte. "Draco ohne es böse zu meinen, du bist verdammt seltsam!" Schnell sah sie aus dem Fenster, denn sie erwartete einen bösen Blick von ihm, doch er fing ebenfalls an zu lachen. "Danke Faith! Aber weißt du was, du bist nicht viel besser..." "Nein?" Sie sah wieder zu ihm. Er hatte sanfte Gesichtszüge und seine Augen funkelten. "Du hast es echt nicht nötig dich so aufzustylen, du bist eine wunderschöne Frau auch ohne Mini und Make- Up... Dir trau ich zu einen Kartoffelsack zu tragen und dann noch alle Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen..." "Haha... ja sicher, weil es auch echt komisch ist einen Kartoffelsack zutragen!" "Faith das ist mein Ernst, sieh dich doch mal an!" Faith schloss die Augen kurz, dann starrte sie zum Fenster raus. Es war eine klare Vollmondnacht, sie liebte den Vollmond.

Gewandt wie eine Katze stand sie auf und ging zu dem großen Fenster. "Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich meine, ich wusste das Ron sich zu mir hingezogen fühlt, aber das er..." Sie brach ab und schluchzte. Draco bekam just in dem Moment zum ersten Mal in seinem Leben Gewissensbisse. Er war doch nicht viel besser oder? Also nicht das er sich zu ihr hingezogen fühlte, wenn dann nur sein Körper. Immerhin war sie nicht reinblütig, aber störte ihn das wirklich? "Faith was eben im Turm passiert ist, tut mir aufrichtig leid!" Nu drehte er wohl ganz durch, er hatte sich entschuldigt bei einem Schlammblut. Sein Vater würde ihn dafür umbringen oder ähnliches? Faith drehte sich um. Unter den Augen war ihr Mascara verschmiert und mehr und mehr Tränen suchten sich den Weg durch ihr Gesicht. "Oh nein, bitte wein jetzt nicht, bitte, es tut mir doch leid!" Draco stand auf und nahm sie in den Arm. Er behielt etwas abstand zu ihrem Körper, damit nicht wieder das gleich wie im Astronomieturm geschah. "Ich sollte jetzt gehen!" schluchzte Faith. "Nein... ich... ich" Draco holte tief Luft. Was tat er hier? War das eine Rebellion gegen seinen Vater? Es schien ihm fast so. "... ich möchte nicht das du gehst..." Er sah ihren fragenden Blick. "Ron könnte dir doch auflauern!", log er schnell. "Warum interessiert dich das? Ich bin doch nur ein Schlammblut und dir kann egal sein was mit mir unreinem Wesen geschieht!" "Faith halt die Klappe!" Zornig sah er sie an. Wie lange wollte sie ihm das noch vorwerfen? "Warum Malfoy, wie lange willst du noch mit mir spielen? Du verabscheust uns doch? Wir sind deiner nicht würdig! Ron hätte mich ruhig vergewaltigen können, es hätte dir egal sein sollen, denn ich bin nur ein SCHLAMMBLUT!" Faith riss sich los, doch Draco packte sie am Arm. Ihre Augen weiteten sich mit Schrecken. "Was hast du jetzt vor? Da weiter machen wo Ron aufgehört hat? Komm hier, nimm mich? Ich bin eh nur Dreck in deinen Augen!" Trotz ihrer Worte hatte sie Angst das er es wirklich tat. "Faith hör auf, lass es, ich werde dich nicht anfassen!" Warum nicht Draco? Angst dir die Finger schmutzig zu machen?" Sie zitterte vor Wut und Angst. Draco gefiel ihre Wandlung nicht, ganz und garnicht. Er ließ ihren Arm gehen und ging einige Schritte zurück. "Geh..." Sie hatte ihn verletzt, ohne es zu wissen hatte Faith ihn mit jedem Wort verletzt. Faith sah es, sie sah seine Schmerzen und es tat ihr leid. "Draco es..." Sie ging auf ihn zu und strich durch sein Gesicht. "Ich sagte du sollst gehen Faith!" Was war bloß los mit ihm? Draco erkannte sich selber nicht mehr. "Es tut mir leid!" Sie rannte schnell zu Tür, kaum raus, schlug Draco sich gegen den Kopf. Ohne zu überlegen rannte er ihr nach.

Faith wartete im Gemeinschaftsraum, sie saß auf dem Sofa und sah ihn mit großen, blauen Augen an. Etwas unsanft riss Draco sie hoch und drückte ihren zarten, zierlichen Körper an sich. Ihn überkam einen Lust, die er nicht kannte, es drängte ihn sie zu küssen. Adrenalin rauschte durch seine Adern und ließ seinen Plus rasen. Er beugte sich zu ihr runter und küsste ihre vollen, sinnlichen Lippen. Kaum das sich die Lippen berührten öffnete Faith ihren Mund und gewährte seiner Zunge eintritt. Jeder Winkel wurde von ihm berührt und Faith musste unwillkürlich stöhnen. Ihre Zunge umkreiste seine und berührte dann leicht seine Zungenspitze, nun war Draco an der reihe zu stöhnen. Während sie an seiner Unterlippe saugte, hob er sie hoch und trug sie zurück in seine Zimmer, dort legte er sie auf seine Bett ohne den Kuss zu unterbrechen. Faith ließ ihre Hände seinen Rücken runterwandern, doch als sie sein Shirt ausziehen wollte, stoppte Draco abrupt den Kuss. "Nein Faith!" Mental schlug er sich gegen den Kopf. Er könnte sie jetzt ganz unverbindlich haben, doch er wollte nicht. "Hmm...", brummte Faith, sie war in einem Nebel aus Lust gefangen und alles was sie jetzt wollte, war Draco in sich, doch er weigerte sich. Noch nie hatte sich jemand geweigert mit ihr zu schlafen. Aufeinmal fand sie sich unattraktiv und hässlich. Eben noch hatte sein Köper doch noch ganz anders gesprochen. "Ist es weil ich..." "Nein Faith, nein!" Draco wusste was sie sagen wollte, doch das war nicht der Grund. "Wir müssen früh raus und deshalb sollten wir jetzt schlafen!" Er fing an sich auszuziehen, Faith kroch derweil unter die Decke, während sie immer noch an sich zweifelte.

Draco legte sich neben Faith und schloss kurz seine Augen. Er hörte sie seufzen. "Was bedrückt dich?" fragte er, immer noch die Augen geschlossen. "Warum hast du mir geholfen? Du hättest auch einfach weitergehen können!" "Faith..." Draco drehte sich auf die Seite um sie anzusehen. "Ich mag das größte Arschloch der Schule sein, aber selbst mein Gewissen lässt es nicht zu, dass jemand vergewaltigt wird..." "Ich hatte alles unter Kontrolle..." "Sicher..." Draco musste grinsen. "Deshalb lag Ron auch fast auf dir?" "Taktik!" Faith blinzelte ihm zu. "Kann es... umm... Faith ist es möglich das es unter uns bleibt!" "Sicher, keine Sorge ich werde Schweigen wie ein grab und Ron wird auch nichts sagen, damit reißt er sich ja nur selber rein!" beruhigte ihn Faith. Draco zog an der Bettdecke, und da Faith in diese gehüllt war, rollte sie in seine Arme. "Sorry!" Sie wollte zurück an den Rand rutschen, doch Draco hielt sie fest. "Ist schon okay. Schlaf jetzt!" "Gute Nacht Draco!" Sie schloss ihre Augen und augenblicklich schlief sie ein. Draco sah sie noch lange an. Er hatte heute eine neue Seite an sich entdeckt, aber er wusste noch nicht ob das gut oder schlecht war. Er küsste ihre Stirn, zog sie noch enger an sich und schlief dann auch ein.