13. Rückkehr in die Höhlen
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Um den Mond hatte sich im Laufe der Zeit eine schmale Schneise gebildet, die einen aschfahlen unwirklichen Schein hinunter in die Bucht warf und die Gesichter der sich dort befindenden Personen in ein zartes Grau tauchte. Sie zog sich langsam immer enger und schien bald wieder verschwunden zu sein.
„Das soll wohl ein Scherz sein?!", höhnte Jack und lehnte sich weit nach hinten, wobei er seine langen Haare klimpernd zurück warf. Seine Stimme war wieder lauter geworden, sodass sich die Wachposten überrascht zu ihnen umdrehten.
„Wieso sollte es?!"
„Ich kenne die Geschichten von Kid und Shorty Knightley, Liebes. Und genau deswegen finde ich deine Behauptung ziemlich unglaubwürdig, klar soweit?" Er nickte mit seinem Kopf nach vorne, um seine Worte zu unterstreichen.
„Denk doch was du willst. Vielleicht ist es auch besser so, wenn du mir nicht glaubst", sagte Julia mit einem vorwurfsvollem Unterton, der Unbehagen in Jack verursachte.
„Eine Sache versteh ich nicht: Wieso seid ihr, Billy und du, so verfeindet, wenn ihr euch in Tortuga doch anscheinend noch so gut verstanden habt?", fragte er um zu ihrem ursprünglichem Thema zurückzukehren, da ihm die Aufklärung ihrer Situation wichtiger erschien als eine erneute Diskussion mit Julia.
Als hätte sie ihn durchschaut lehnte sie sich hinterhältig grinsend auf ihrem Fass zurück, bis ihr Rücken sich mit dem sich hinter ihr befindendem Mast in Berührung kam und in dieser Position verharrte.
~*~*~
Verschwitzt und erschöpft lagen die Beiden gemeinsam auf der Matratze, die Decke, so dünn sie auch war, war alles, was ihre Körper noch verhüllte. Billy hatte seinen Arm und Julia gelegt, deren Kopf auf seiner Schulter ruhte.
Gott, wie sehr sie doch dieses unbeschreibliche Gefühl neben ihm zu liegen die letzten zwei Jahre lang vermisst hatte!
Am Liebsten hatte sie diesen einzigartigen Moment für die Ewigkeit festgehalten, doch langsam beschlich sie auch wieder dieses andere undefinierbare Gefühl, das sie damals so sehr an Billy hatte zweifeln lassen.
„Ist es nicht perfekt?", fragte er leise und lenkte sie damit von ihren Gedanken ab. „Du bist wieder hier bei mir, an meiner Seite… jetzt kann alles wieder so wie früher werden!"
Das Mädchen rutschte ein Stück nach oben und richtete ihren Kopf auf, damit sie Billy besorgten Blickes in die Augen schauen konnte. Genau die Worte, die er an sie gerichtet hatte, waren diese, von denen sie gehofft hatte sie niemals mehr hören zu müssen.
„Was meinst du damit?"
„Wir kapert ein Boot und kehren zur Isla Ville zurück", er strich ihr sanft über die Wange und spielte an einer herabhängenden Strähne ihres Haares. „… wo unser Schiff nach wie vor ankert. Die Grey Skull…" Die letzten Worte sprach er nur gedämpft aus, dafür aber mit umso mehr Faszination und Ehrfurcht, die er für das Schiff empfand.
„Willst du das wirklich?"
„Sicher, warum nicht? Wir werden rauben, plündern, töten… wir beide werden den Geist der Grey Skull neu aufleben lassen!"
Julia schien es, als hätten sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Niemals wollte sie ihre Zeit mit Billy, den sie so unsagbar geliebt und verehrt hatte, missen, doch die letzte Zeit ihres Zusammenseins war für das Mädchen die Schlimmste ihres gesamten Lebens gewesen.
Erneut richtete sie sich auf.
„Billy…", sie zögerte und biss sich auf die Unterlippe. „Das geht nicht."
„Natürlich geht das", erwiderte er grinsend, da er ihre Worte für einen dummen Scherz hielt. Er setzte sich zu ihr auf und knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen, bevor er ihr liebevoll ins Ohr hauchte: „Wenn wir erst die Skull wiederhaben fahren wir zur Isla Silentia und werden endlich unsterblich. Wir werden Götter!"
„Billy!"
Julia wandte sich erschrocken von ihm ab und sah ihn vorwurfsvoll an. Sie konnte es nicht fassen, dass er wollte, dass alles so würde wie früher. Hatte er noch nicht erkannt wir sehr sie damals darunter gelitten hatte? Seine Leichtgläubigkeit entflammte Zorn in ihr.
„Was ist denn?!"
„Merkst du gar nicht, dass du immer nur von Dir redest, wenn du `wir´ sagst? Du willst da weitermachen wo wir aufgehört haben, aber ob ich da mitspiele ist dir vollkommen egal!"
Fassungslos über ihre Worte blinzelte er sie an. Im ersten Moment wußte er nicht, wie er darauf reagieren sollte, doch schließlich…
„Tut mir Leid", meinte er monoton mit einer nichtssagenden Stimme und langte ans Matratzenende, wo seine zusammengeknüllte Hose lag. „Ich muss wohl vergessen haben, dass man über zwei Jahre ganz schön verweichlichen kann. Dafür kannst du natürlich nichts."
Er rückte zur Kante und zog sich missbilligend seine Kleidung wieder an ohne auf Julia zu achten. Kurz bevor Billy sein Hemd zuende zugeknöpft hatte, gebot sie ihm dadurch, dass sie ihn an seiner Schulter packte und ihn langsam zu sich herunter zog, sich wieder zu setzen. Erwartungsvoll sah er sie an, während sie ihm einen eiskalten Blick zuwarf.
„Ich habe keine Lust mehr auf deine Spielchen. Geh doch, aber erwarte nicht, dass ich dir folge."
Billy verstand. Ein letzten, befremdlichen, Blick, den er ihr noch schenkte, bevor er sich erhob und zur Tür ging. Billy drehte sich noch einmal um, nachdem er die Tür wieder aufgeschlossen hatte und gerade im Begriff war sie zu verlassen.
„Ich hol mir mein Schiff", flüsterte er boshaft. „Und dann werde ich dir zeigen wo du hingehörst."
Mit einem knarrenden Geräusch öffnete er die Tür und ging davon. Julia blieb ihm nachsehend im Bett zurück und überdachte, was sie als nächstes tun sollte…
~*~*~
„Und was dann?", fragte Jack neugierig.
„Ich habe nachgedacht, über unseren Schatz. Ich wußte, dass er ihn irgendwann holen wollen würde, und deshalb habe ich dir davon erzählt. Leider habe ich ihn später erwartet…"
„In Ordnung: Und jetzt noch mal zusammengefasst…"
Genervt rollte sie die Augen.
„Billy und ich wollten diesen Schatz klauen. Wir hatten eine Hälfte, die andere fanden wir bei einem Händler. Als ich mich allein auf den Weg gemacht habe sie zu holen, geriet unser Schiff in diesen Hinterhalt und sank. Ich habe nicht daran geglaubt, dass sie alle noch leben würden, deswegen bin ich untergetaucht. Als ich euch getroffen habe, habe ich meine Chance gesehen wieder hierher zu segeln, um an das andere Stück zu gelangen. Leider traf ich dann Billy in Tortuga wieder… den Rest weißt du ja. Jetzt verstanden?!"
Bevor Jack ihr antworten konnte, trat plötzlich Billy zufrieden grinsend mit seinen Gefolgsleuten wieder an Deck. In seiner linken Hand hielt er einen faustgroßen weißen Stein, der mit goldenen unregelmäßigen Streifen verziert war.
„Ich hoffe, ihr habt euch gut unterhalten", sagte er und warf seinen Männern einen flüchtigen Blick zu. „Da Captain Sparrow jetzt unsere Geschichte kennt, können wir ja wieder in die Höhlen zurückkehren."
Billy nickte, woraufhin die zwei ehemaligen Wachposten auf Jack und Julia zustürmten und sie an ihren Armen hoch zerrten.
„Hey warte mal!", rief Jack ihm zu, als Billy sich gerade wieder in eines der Boote begeben wollte und ging zu ihm, wobei er einen der Männer hinter sich herschleifen musste.
„Da du jetzt ja hast was du willst", er nickte zu dem Mädchen und zu dem Stein. „Könntest du mich und meine Crew eigentlich gehen lassen."
„WAS?!"
„Wieso sollte ich?", gab er zurück und blickte den Captain abschätzend an.
„Wir haben keinen Nutzen für dich, klar soweit?"
„Jack!", fuhr Julia ihn schockiert an.
„Ich verstehe… wo ihr Recht habt, Captain Sparrow, da habt ihr wohl Recht."
„Aye…", antwortete er lächelnd.
„Entschuldigung?", mischte Julia sich wieder ein. „Du willst mich übergeben?"
„Sagen wir so: Auf meinem Schiff hast du nichts Sinnvolles angestellt und für den werten Herr Knightley scheinst du wenigstens etwas nützlich zu sein. Außerdem wären wir dann endlich quitt oder hast du die Sache in Port Blue etwa schon vergessen?"
Mit offenem Mund starrte sie ihn an. Seine Worte klangen zu überzeugend als das er sie nur hatte spielen können, was ihr allem Anschein nach die Sprache verschlagen hatte.
„Tut mir ja Leid, Schätzchen, aber so ist die Welt nun mal." Jacks Stimme klang voller Mitleid und triefte gleichzeitig auch nur so voller Sarkasmus. Er sah wieder zu Billy.
„Also sind wir dann im Geschäft?"
Er streckte seinem Gegenüber die Hand entgegen, der diese hinterhältig lächelnd annahm.
„Und was ist mit dem Stein? Wollt ihr den denn gar nicht zurück?"
„Nimm den Stein und mach damit was du willst, nur gib mir meine Crew und mein Schiff zurück."
„Wenn das alles sein sollte…"
~*~*~
Wieder in den Höhlen wurden die sieben Leute teils mit entsetzten, teils mit großen erwartungsvollen Augen empfangen. Billy hielt den Stein hoch empor, sodass jeder ihn sehen und bewundern konnte.
„Jungs?! Wir haben es geschafft!"
„Wir allerdings auch", flüsterte Jack sachte, trat neben Billy hervor und richtete sich an seine Crew, die zusammengepfercht in einer Ecke der Höhle standen. „Nun gut, alles was auf die Black Pearl gehört möge mir nun bitte folgen! Wir verschwinden von hier!"
Verwirrt sahen sie sich um, da gleichzeitig die Gewehre der Crew der Dark Star auf sie gerichtet waren. Durch ein Nicken von Billys Seiten wurden sie jedoch heruntergenommen, sodass Jacks Crew unbeschadet zu ihrem Captain gehen konnten. Gemeinsam wollten sie sich gerade auf den Weg abermals zurück zur Pearl machen, als Jack an Julia vorbeigehen wollte, jedoch von ihr aufgehalten wurde.
„Jack! Wenn das ein dummer Scherz von dir war, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt damit aufzuhören."
„Tja, zu Schade nur, dass es kein dummer Scherz war, Liebes", sagte er ihr eiskalt ins Gesicht. „Ich hoffe, es ergeht dir besser als es im Moment scheint."
„Da pfeif ich drauf", entgegnete sie zornig. „Ich schwöre dir, wenn du mir noch einmal über den Weg laufen solltest, du Dreckskerl, wirst du diesen Tag verfluchen!"
Unberührt lächelte Jack und verabschiedete sich mit einem sarkastischem „Bis bald!", bevor er nach seiner Crew durch die schmale Nische wieder zurück zu den Booten kehrte.
~*~*~
„Sag mal, dass war doch nur ein Trick, oder? Ich meine, wir überlassen Julia doch nicht ihrem Schicksal?", fragte Anamaria verunsichert, als sie auf dem Weg zur Pearl waren. Jack, der vor ihr saß, ließ ein gelangweiltes Stöhnen verklingen.
„Doch, genau das tun wir."
„Aber-!"
„Nein! Ich bin hier der Captain, klar soweit?! Und wenn ich sage, wir lassen sie hier, dann tun wir das auch!"
Den Rest der Fahrt verbrachte Anamaria bedrückt schweigend über die harschen Worte ihres Captains. Wohl möglich, dass es besser so für die Besatzung der Pearl war, doch dennoch war ihre Freundin ihr keineswegs so egal wie sie es anscheinend Jack war.
~*~*~
Leise kehrte die Black Pearl im Schatten der Nacht der Isla Silentia den Rücken zu, wo Billy seinem großen Ziel eine Gottheit zu werden ein beträchtliches Stück näher gekommen war…
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Fin? Ach nee, lieber noch nicht %) Hm… wir nähern uns langsam dem Ende… *schnief* … wen ich wohl noch alles sterben lasse? *rofl* Sagt ihrs mir xD Ich hoffe ich hab Julias Biographie jetzt vollständig falls euch irgendwas noch unklar ist, bitte sagt Bescheid!!!
@Shelley: Lange nimmer gelesen^^ *hüstel* zum Glück habe ich Glück gehabt, dass jeder Humor für sich selbst interpretiert. Da lässt sich leider nun nicht verhindern, dass einige im Kino auch laut loslachen wenn da jemand (auf der Leinwand, also im Film!!!) verstümmelt wird… *~stille~*
@MysteryV: Jaa, deine Lieblingsszene . Außerdem hat Julia Jack wohl kaum DAS alles erzählt, nur das wichtigste davon ^0^ ich hielt es jedenfalls für angemessen die Szene zu schreiben und nicht das, was sie ihm erzählt, wenn du verstehst…
@VarieFanel: … Ich hoffe du nimmst es mir dieses Mal nicht zu persönlich, dass ich Captain Morgan leiden lasse _!!
@cräzy sunny: Das isses ja: Der Titel hat nix mit dem Kapitel zu tun, jedenfalls nicht wirklich (mir is nix anderes eingefallen) – Stimmt, das mit dem Saxophon hilft mir jetzt auch nich wirklich weiter, aber ich soll Sherby singen lassen? Hallo?! Ist das hier ein Musical? *gg*
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Um den Mond hatte sich im Laufe der Zeit eine schmale Schneise gebildet, die einen aschfahlen unwirklichen Schein hinunter in die Bucht warf und die Gesichter der sich dort befindenden Personen in ein zartes Grau tauchte. Sie zog sich langsam immer enger und schien bald wieder verschwunden zu sein.
„Das soll wohl ein Scherz sein?!", höhnte Jack und lehnte sich weit nach hinten, wobei er seine langen Haare klimpernd zurück warf. Seine Stimme war wieder lauter geworden, sodass sich die Wachposten überrascht zu ihnen umdrehten.
„Wieso sollte es?!"
„Ich kenne die Geschichten von Kid und Shorty Knightley, Liebes. Und genau deswegen finde ich deine Behauptung ziemlich unglaubwürdig, klar soweit?" Er nickte mit seinem Kopf nach vorne, um seine Worte zu unterstreichen.
„Denk doch was du willst. Vielleicht ist es auch besser so, wenn du mir nicht glaubst", sagte Julia mit einem vorwurfsvollem Unterton, der Unbehagen in Jack verursachte.
„Eine Sache versteh ich nicht: Wieso seid ihr, Billy und du, so verfeindet, wenn ihr euch in Tortuga doch anscheinend noch so gut verstanden habt?", fragte er um zu ihrem ursprünglichem Thema zurückzukehren, da ihm die Aufklärung ihrer Situation wichtiger erschien als eine erneute Diskussion mit Julia.
Als hätte sie ihn durchschaut lehnte sie sich hinterhältig grinsend auf ihrem Fass zurück, bis ihr Rücken sich mit dem sich hinter ihr befindendem Mast in Berührung kam und in dieser Position verharrte.
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Verschwitzt und erschöpft lagen die Beiden gemeinsam auf der Matratze, die Decke, so dünn sie auch war, war alles, was ihre Körper noch verhüllte. Billy hatte seinen Arm und Julia gelegt, deren Kopf auf seiner Schulter ruhte.
Gott, wie sehr sie doch dieses unbeschreibliche Gefühl neben ihm zu liegen die letzten zwei Jahre lang vermisst hatte!
Am Liebsten hatte sie diesen einzigartigen Moment für die Ewigkeit festgehalten, doch langsam beschlich sie auch wieder dieses andere undefinierbare Gefühl, das sie damals so sehr an Billy hatte zweifeln lassen.
„Ist es nicht perfekt?", fragte er leise und lenkte sie damit von ihren Gedanken ab. „Du bist wieder hier bei mir, an meiner Seite… jetzt kann alles wieder so wie früher werden!"
Das Mädchen rutschte ein Stück nach oben und richtete ihren Kopf auf, damit sie Billy besorgten Blickes in die Augen schauen konnte. Genau die Worte, die er an sie gerichtet hatte, waren diese, von denen sie gehofft hatte sie niemals mehr hören zu müssen.
„Was meinst du damit?"
„Wir kapert ein Boot und kehren zur Isla Ville zurück", er strich ihr sanft über die Wange und spielte an einer herabhängenden Strähne ihres Haares. „… wo unser Schiff nach wie vor ankert. Die Grey Skull…" Die letzten Worte sprach er nur gedämpft aus, dafür aber mit umso mehr Faszination und Ehrfurcht, die er für das Schiff empfand.
„Willst du das wirklich?"
„Sicher, warum nicht? Wir werden rauben, plündern, töten… wir beide werden den Geist der Grey Skull neu aufleben lassen!"
Julia schien es, als hätten sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Niemals wollte sie ihre Zeit mit Billy, den sie so unsagbar geliebt und verehrt hatte, missen, doch die letzte Zeit ihres Zusammenseins war für das Mädchen die Schlimmste ihres gesamten Lebens gewesen.
Erneut richtete sie sich auf.
„Billy…", sie zögerte und biss sich auf die Unterlippe. „Das geht nicht."
„Natürlich geht das", erwiderte er grinsend, da er ihre Worte für einen dummen Scherz hielt. Er setzte sich zu ihr auf und knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen, bevor er ihr liebevoll ins Ohr hauchte: „Wenn wir erst die Skull wiederhaben fahren wir zur Isla Silentia und werden endlich unsterblich. Wir werden Götter!"
„Billy!"
Julia wandte sich erschrocken von ihm ab und sah ihn vorwurfsvoll an. Sie konnte es nicht fassen, dass er wollte, dass alles so würde wie früher. Hatte er noch nicht erkannt wir sehr sie damals darunter gelitten hatte? Seine Leichtgläubigkeit entflammte Zorn in ihr.
„Was ist denn?!"
„Merkst du gar nicht, dass du immer nur von Dir redest, wenn du `wir´ sagst? Du willst da weitermachen wo wir aufgehört haben, aber ob ich da mitspiele ist dir vollkommen egal!"
Fassungslos über ihre Worte blinzelte er sie an. Im ersten Moment wußte er nicht, wie er darauf reagieren sollte, doch schließlich…
„Tut mir Leid", meinte er monoton mit einer nichtssagenden Stimme und langte ans Matratzenende, wo seine zusammengeknüllte Hose lag. „Ich muss wohl vergessen haben, dass man über zwei Jahre ganz schön verweichlichen kann. Dafür kannst du natürlich nichts."
Er rückte zur Kante und zog sich missbilligend seine Kleidung wieder an ohne auf Julia zu achten. Kurz bevor Billy sein Hemd zuende zugeknöpft hatte, gebot sie ihm dadurch, dass sie ihn an seiner Schulter packte und ihn langsam zu sich herunter zog, sich wieder zu setzen. Erwartungsvoll sah er sie an, während sie ihm einen eiskalten Blick zuwarf.
„Ich habe keine Lust mehr auf deine Spielchen. Geh doch, aber erwarte nicht, dass ich dir folge."
Billy verstand. Ein letzten, befremdlichen, Blick, den er ihr noch schenkte, bevor er sich erhob und zur Tür ging. Billy drehte sich noch einmal um, nachdem er die Tür wieder aufgeschlossen hatte und gerade im Begriff war sie zu verlassen.
„Ich hol mir mein Schiff", flüsterte er boshaft. „Und dann werde ich dir zeigen wo du hingehörst."
Mit einem knarrenden Geräusch öffnete er die Tür und ging davon. Julia blieb ihm nachsehend im Bett zurück und überdachte, was sie als nächstes tun sollte…
~*~*~
„Und was dann?", fragte Jack neugierig.
„Ich habe nachgedacht, über unseren Schatz. Ich wußte, dass er ihn irgendwann holen wollen würde, und deshalb habe ich dir davon erzählt. Leider habe ich ihn später erwartet…"
„In Ordnung: Und jetzt noch mal zusammengefasst…"
Genervt rollte sie die Augen.
„Billy und ich wollten diesen Schatz klauen. Wir hatten eine Hälfte, die andere fanden wir bei einem Händler. Als ich mich allein auf den Weg gemacht habe sie zu holen, geriet unser Schiff in diesen Hinterhalt und sank. Ich habe nicht daran geglaubt, dass sie alle noch leben würden, deswegen bin ich untergetaucht. Als ich euch getroffen habe, habe ich meine Chance gesehen wieder hierher zu segeln, um an das andere Stück zu gelangen. Leider traf ich dann Billy in Tortuga wieder… den Rest weißt du ja. Jetzt verstanden?!"
Bevor Jack ihr antworten konnte, trat plötzlich Billy zufrieden grinsend mit seinen Gefolgsleuten wieder an Deck. In seiner linken Hand hielt er einen faustgroßen weißen Stein, der mit goldenen unregelmäßigen Streifen verziert war.
„Ich hoffe, ihr habt euch gut unterhalten", sagte er und warf seinen Männern einen flüchtigen Blick zu. „Da Captain Sparrow jetzt unsere Geschichte kennt, können wir ja wieder in die Höhlen zurückkehren."
Billy nickte, woraufhin die zwei ehemaligen Wachposten auf Jack und Julia zustürmten und sie an ihren Armen hoch zerrten.
„Hey warte mal!", rief Jack ihm zu, als Billy sich gerade wieder in eines der Boote begeben wollte und ging zu ihm, wobei er einen der Männer hinter sich herschleifen musste.
„Da du jetzt ja hast was du willst", er nickte zu dem Mädchen und zu dem Stein. „Könntest du mich und meine Crew eigentlich gehen lassen."
„WAS?!"
„Wieso sollte ich?", gab er zurück und blickte den Captain abschätzend an.
„Wir haben keinen Nutzen für dich, klar soweit?"
„Jack!", fuhr Julia ihn schockiert an.
„Ich verstehe… wo ihr Recht habt, Captain Sparrow, da habt ihr wohl Recht."
„Aye…", antwortete er lächelnd.
„Entschuldigung?", mischte Julia sich wieder ein. „Du willst mich übergeben?"
„Sagen wir so: Auf meinem Schiff hast du nichts Sinnvolles angestellt und für den werten Herr Knightley scheinst du wenigstens etwas nützlich zu sein. Außerdem wären wir dann endlich quitt oder hast du die Sache in Port Blue etwa schon vergessen?"
Mit offenem Mund starrte sie ihn an. Seine Worte klangen zu überzeugend als das er sie nur hatte spielen können, was ihr allem Anschein nach die Sprache verschlagen hatte.
„Tut mir ja Leid, Schätzchen, aber so ist die Welt nun mal." Jacks Stimme klang voller Mitleid und triefte gleichzeitig auch nur so voller Sarkasmus. Er sah wieder zu Billy.
„Also sind wir dann im Geschäft?"
Er streckte seinem Gegenüber die Hand entgegen, der diese hinterhältig lächelnd annahm.
„Und was ist mit dem Stein? Wollt ihr den denn gar nicht zurück?"
„Nimm den Stein und mach damit was du willst, nur gib mir meine Crew und mein Schiff zurück."
„Wenn das alles sein sollte…"
~*~*~
Wieder in den Höhlen wurden die sieben Leute teils mit entsetzten, teils mit großen erwartungsvollen Augen empfangen. Billy hielt den Stein hoch empor, sodass jeder ihn sehen und bewundern konnte.
„Jungs?! Wir haben es geschafft!"
„Wir allerdings auch", flüsterte Jack sachte, trat neben Billy hervor und richtete sich an seine Crew, die zusammengepfercht in einer Ecke der Höhle standen. „Nun gut, alles was auf die Black Pearl gehört möge mir nun bitte folgen! Wir verschwinden von hier!"
Verwirrt sahen sie sich um, da gleichzeitig die Gewehre der Crew der Dark Star auf sie gerichtet waren. Durch ein Nicken von Billys Seiten wurden sie jedoch heruntergenommen, sodass Jacks Crew unbeschadet zu ihrem Captain gehen konnten. Gemeinsam wollten sie sich gerade auf den Weg abermals zurück zur Pearl machen, als Jack an Julia vorbeigehen wollte, jedoch von ihr aufgehalten wurde.
„Jack! Wenn das ein dummer Scherz von dir war, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt damit aufzuhören."
„Tja, zu Schade nur, dass es kein dummer Scherz war, Liebes", sagte er ihr eiskalt ins Gesicht. „Ich hoffe, es ergeht dir besser als es im Moment scheint."
„Da pfeif ich drauf", entgegnete sie zornig. „Ich schwöre dir, wenn du mir noch einmal über den Weg laufen solltest, du Dreckskerl, wirst du diesen Tag verfluchen!"
Unberührt lächelte Jack und verabschiedete sich mit einem sarkastischem „Bis bald!", bevor er nach seiner Crew durch die schmale Nische wieder zurück zu den Booten kehrte.
~*~*~
„Sag mal, dass war doch nur ein Trick, oder? Ich meine, wir überlassen Julia doch nicht ihrem Schicksal?", fragte Anamaria verunsichert, als sie auf dem Weg zur Pearl waren. Jack, der vor ihr saß, ließ ein gelangweiltes Stöhnen verklingen.
„Doch, genau das tun wir."
„Aber-!"
„Nein! Ich bin hier der Captain, klar soweit?! Und wenn ich sage, wir lassen sie hier, dann tun wir das auch!"
Den Rest der Fahrt verbrachte Anamaria bedrückt schweigend über die harschen Worte ihres Captains. Wohl möglich, dass es besser so für die Besatzung der Pearl war, doch dennoch war ihre Freundin ihr keineswegs so egal wie sie es anscheinend Jack war.
~*~*~
Leise kehrte die Black Pearl im Schatten der Nacht der Isla Silentia den Rücken zu, wo Billy seinem großen Ziel eine Gottheit zu werden ein beträchtliches Stück näher gekommen war…
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Fin? Ach nee, lieber noch nicht %) Hm… wir nähern uns langsam dem Ende… *schnief* … wen ich wohl noch alles sterben lasse? *rofl* Sagt ihrs mir xD Ich hoffe ich hab Julias Biographie jetzt vollständig falls euch irgendwas noch unklar ist, bitte sagt Bescheid!!!
@Shelley: Lange nimmer gelesen^^ *hüstel* zum Glück habe ich Glück gehabt, dass jeder Humor für sich selbst interpretiert. Da lässt sich leider nun nicht verhindern, dass einige im Kino auch laut loslachen wenn da jemand (auf der Leinwand, also im Film!!!) verstümmelt wird… *~stille~*
@MysteryV: Jaa, deine Lieblingsszene . Außerdem hat Julia Jack wohl kaum DAS alles erzählt, nur das wichtigste davon ^0^ ich hielt es jedenfalls für angemessen die Szene zu schreiben und nicht das, was sie ihm erzählt, wenn du verstehst…
@VarieFanel: … Ich hoffe du nimmst es mir dieses Mal nicht zu persönlich, dass ich Captain Morgan leiden lasse _!!
@cräzy sunny: Das isses ja: Der Titel hat nix mit dem Kapitel zu tun, jedenfalls nicht wirklich (mir is nix anderes eingefallen) – Stimmt, das mit dem Saxophon hilft mir jetzt auch nich wirklich weiter, aber ich soll Sherby singen lassen? Hallo?! Ist das hier ein Musical? *gg*
