Disclaimer: Es gehört wie immer nichts mir, aber daran werde ich schon nicht sterben.
Der Autor hat unnötigerweise was zu sagen: Erstmal vielen Dank für die lieben Reviews.
@Megchen: Das letzte Kapitel habe ich leider nicht selbst geschrieben. Das war meine Freundin und jetzige CoAutorin
@Eirien: Hey, eine Namensvetterin. Dann bleibe mal dran. Ich würd mich freuen.
Auch lieben Dank an, Drow bleib dran :)
Noch was, habe bemerkt das ich allein doch nicht so das große Schreibtalent habe. Also hab ich die ursprüngliche Besitzerin der Story überzeugen können, noch ein wenig mit zu schreiben. Tataaa, also habt ihr jetzt zwei Autoren, Iarethirwen und meine Wenigkeit. Gut, los gehts.
Kapitel 2: Genesung
Lena/ Eirien POV
Einige Tage waren bereits vergangen, doch ich kam mir vor als hätte ich jegliches Zeitgefühl verloren. Es hätten auch Wochen sein können. Vielleicht lag es daran das ich so viel schlief. Ich musste wohl sehr krank sein. Doch jedesmal wenn ich erwachte, erwachte ich nicht aus meinem Traum. Immer saß Niéneth neben meinem Bett, manchmal Elda oder beide Elben zusammen.
Ich konnte mir keinen Reim darauf machen warum sie sich so sehr um mich kümmerten, weshalb sie so liebevoll mit mir umgingen, als wäre ich ihr Kind. Niéneth sang für mich, fütterte mich und heilte meine Krankheit. Selbst im Schlaf konnte ich ihre liebkosenden Hände spüren die mütterlich über mein Haar glitt.
Durch die Fürsorge der beiden Elben kam ich nach und nach wieder zu Kräften. Ich konnte mich aufsetzen, schlief nicht mehr so viel und auch bekam ich diese seltsame, grüne Suppe nicht mehr.
Vielleicht waren es doch Wochen die vergangen waren. Niéneth hatte mir einen kleinen, bequemen Stuhl in den winzigen Garten geschoben. Ein warmer, sonniger Frühlingstag, geradezu perfekt um an der frischen Luft zu sitzen. Der Duft der von den Kräutern die Niéneth pflanzte ausging, war angenehm. Ich legte den Kopf in den Nacken und sog die Luft tief ein.
Dies war kein Traum mehr. Für einen Traum, träumte ich schon viel zu lang. Ich hatte mich damit abgefunden, dass es Mittelerde wirklich gab. Auch wenn es wundervoll und friedlich hier war, so wollte ich nachhause. Mit jedem Tag mit dem es mir besser ging, konnte ich mein Heimweh wachsen fühlen. Natürlich wäre ich traurig die beiden Elben die so liebevoll sind zu verlassen, doch dies war nicht meine Heimat.
Ich zuckte leicht zusammen als ich meine Augen vom Himmel senkte. Ich würde mich nie daran gewöhnen das Elben so leise waren. Mit einem sanften Lächeln auf den schönen und dennoch blassen Lippen, stand Elda vor mir. Er verneigte sich leicht und reichte mir dann seine feingliedrige Hand. Ohne Scheu legte ich meine kleinere in seine und er zog mich ohne jegliche Mühe vom Stuhl, auf die Beine. Ich lächelte strahlend zu ihm hinauf, denn ich hatte keine Angst. Etwas sagte mir das diese Beiden mir niemals ein Haar krümmen würden. Auch wusste ich das es jetzt Zeit für meine Lehrstunde war, die Elda seit einigen Tagen abhielt.
Ich musste über diesen schönen Elben staunen. War er doch so geduldig mit mir, denn besonders klug oder geschickt im lernen ihrer Sprache oder Gepflogenheiten war ich nicht. Als ob es selbstverständlich wäre und ich nie etwas anderes getan hätte, wanderte ich an seiner Seite in den Wald hinein. Geduldig wies er von einem Gegenstand zum nächsten und nannte dessen Namen. Ich seufzte leise, solange ich hier weilte musste ich wohl etwas lernen.
*-* Elda POV
Seit zwei Wochen war sie nun schon bei uns. Erst hatte sie viel geschlafen, ihr menschlicher, schwacher Körper war von einem heftigen Fieber geplagt worden. Niéneth hatte oft Angst gehabt, das es das Mädchen nicht überstehen würde. Doch elbische Heilkunst ist mächtig und so haben die Kräuter auch dieses Mal geholfen.
Sie ist wieder zu Kräften gekommen. Lange hat es gedauert, für elbische Verhältnisse, doch nun sitzt sie im Garten und starrt in den Himmel. Niéneth war der Meinung, dass es ihr gut tun würde.
Es ist faszinierend dieses sterbliche Wesen zu betrachten und ich kann auch die zärtlichen Gefühle die ich für sie hege, nicht verbergen. Zu lange ist es her, seitdem ich zuletzt einen Menschen gesehen habe. 12 Jahre, wenn ich genau überlege. Aber ich bin mir nicht so sicher wie Niéneth ob es wirklich Eirien ist. Natürlich wünsche ich mir nichts sehnlicher, doch ich bin skeptischer. Die Umstände wie wir sie gefunden haben sind seltsam, selbst für einen erfahrenen Elben wie mich. Als ob das Mädchen vom Himmel gefallen wäre. In den Tiefen Düsterwaldes hat sie einfach bewusstlos auf dem Boden gelegen. In dieser seltsamen Kleidung, mit dieser fremden Sprache die sie immer und immer wieder im Traum murmelte.
Auch hatte sie wohl noch nie Elben gesehen, denn als sie erwachte hatte ihr Blick Bände gesprochen. Wenn sie Eirien wäre...sie müsste sich an Elben erinnern können, sie müsste Teile unserer Sprache immer noch beherrschen. Doch dieses Mädchen kennt nichts von alledem. So als wäre sie gerade in diese Welt geboren worden. Doch ich möchte glauben das es Eirien ist. Nie haben wir erfahren was mit unserem kleinen Mädchen geschehen ist...ich wünsche mir das sie es ist. Nicht nur für mich, sondern für Niéneth. Sie ist so glücklich wie schon lange nicht mehr. Es würde ihr das Herz brechen, wenn dieses Mädchen gehen würde.
Leise habe ich mich ihr genähert und erschrocken zuckt sie zusammen, als ihr Blick mich trifft. Traurige blaue Augen die ständig von Grau getrübt werden, sehen mich an. Ihre Augen erinnern an einen Regentag hier in Mittelerde. Blau und Grau in Perfektion miteinander vermischt. Eirien besaß die selben Augen. Auch besaß sie dieses seltsame blonde Haar, das nicht wirklich blond ist, sondern in Farben von Asche getaucht wird so wie es zu ihren regnerischen Augen passt. Und doch ist es wieder nicht Eirien, denn vor mir sitzt eine junge Menschenfrau die mir nun ein strahlendes Lächeln schenkt. Wenn sie es ist, so ist sie erwachsen geworden. Erwachsen ohne elbische Einflüsse. Eigentlich nichts besonderes, keine herausragende Schönheit oder Grazie. Einfach nur unelbisch, viel zu klein, viel zu viele weiche Rundungen. Und doch erscheint sie mir im Moment wie das schönste Wesen das Mittelerde je gesehen hat. Sie ist Eirien...sie muss es sein...unsere Tochter.
*-* Lena/ Eirien POV
Die hohen Bäume sind beeindruckend. So uralt, wahrscheinlich so alt wie Mittelerde selbst. Sie scheinen sich miteinander zu unterhalten, denn ihr Rauschen klingt nicht wie in meiner Welt. Fast gleicht es einem Flüstern.
Je weiter ich mit Elda in den Wald vorgedrungen bin desto dunkler wurde es. Doch er ist so sicher, mit seinen guten Augen kann er ebenso sehen wie bei hellem Tageslicht. Ich vermisse den blauen Himmel über mir, stattdessen sehe ich nur Baumwipfel die im Wind hin und her schwanken. Welcher Wald könnte das sein? Ich kenne die Beschreibungen aus Büchern und Filme. Der Wald scheint zu düster für die von Lorien und zu freundlich für den Fangorn. Über den Düsterwald habe ich einige Beschreibungen gelesen, aber sie sind so unterschiedlich wie man es sich nur vorstellen kann. Ob er es ist? Nein, es müsste mehr Elben hier geben. Wer kann schon sagen wie viele Wälder Mittelerde bedecken? Vielleicht ist es ein ganz anderer.
Wieder betrachtet Elda mich mit diesem eigentümlichen Gesichtsausdruck so wie er es den ganzen Nachmittag getan hat. Was ist mit diesen Elben? Finden sie Menschen genauso interessant wie wir Menschen die Elben? Vielleicht ist das so, aber es macht mich nervös, wenn seine schwarzen Augen so intensiv auf mir ruhen. Er sucht etwas, an mir, in mir. Ich bin mir nicht sicher ob er es je finden wird.
Ich weiß das er diese Eirien sucht, aber alles was ich dazu sagen kann ist, das ich es nicht bin. Nie hat mich jemand so gerufen. Außerdem...müsste er nicht nach einer Elbin suchen? Für Niéneth steht es so gut wie fest das ich Eirien bin. Immer werde ich so von ihr gerufen und sie behandelt mich, als wäre ich ihr eigenes Kind. Auch in Eldas Augen kann ich Zuneigung und Zärtlichkeit lesen. Was soll ich tun? Irgendwann werde ich Mittelerde wieder verlassen.
Eine der düsteren Baumwurzeln schiebt sich mir in den Weg, oder was wahrscheinlicher ist, liegt schon seit Jahrhunderten dort. Ich kann sie nicht sehen und ehe ich es weiß stolpere ich und beginne zu fallen. Fest kneife ich die Augen zusammen und warte auf den Aufprall. Stattdessen lande ich weich und sicher.
Mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit hat Elda nach mir gegriffen und mich in seinen Armen aufgefangen. Ich öffne die Augen und starre in sein lächelndes Gesicht. Seine helle Haut schimmert in der Dunkelheit und seine Augen lodern wie schwarzes Feuer. Auch wenn es der erste Elb ist den ich je gesehen habe bin ich mir sicher das es der schönste ist. Ob sie wissen wie unheimlich ihre Schönheit ist? Wie anziehend sie auf alle anderen Wesen wirken?
Ich spüre wie ich rot um die Nase werde und weiche beschämt seinen Augen aus. Sein Strahlen wird noch heller und sanft stellt er mich wieder auf die Füße. Doch meine Hand lässt er nicht los. Fest umschließen seine Finger meine, drücken sie zärtlich und ziehen mich aus der Finsternis des Waldes. Die Wärme seiner Haut ergreift meine und alles an was ich denken kann ist, das seine Hand meine hält. Das schönste und bezauberndste Wesen schenkt mir unbedeutenden Licht so viel Aufmerksamkeit.
Schweigend und immer noch an seiner Hand, wie ein Vater der sein Kind führt, verlasse ich den Wald.
*-* Niéneth POV
Meine Augen schauen wieder besorgt aus dem Fenster. Es wird schon dunkel und noch immer kann ich die Beiden nicht sehen. Ich werde ein ernsthaftes Wörtchen mit Elda haben, wenn er wieder zurück ist. Sie ist noch viel zu schwach um mit ihm durch den Wald zu spazieren. Im Grunde kann ihr nichts passieren, wenn sie bei ihm ist und doch habe ich viel zu viel Angst. Nicht noch einmal will ich sie verlieren.
Natürlich weiß ich das sie menschlich ist und irgendwann sterben wird, doch solange möchte ich sie bei mir halten. Auch wenn sie in den Jahren erwachsen geworden ist und Elda sich nicht sicher ist, ob es Eirien ist, ich weiß es. Sie ist mein kleines Mädchen das wie ein Wunder in meine Arme kam, durch ein Unglück von mir gerissen wurde und nun vom Himmel fiel.
Sie wird an meiner Seite bleiben. Sie gehört zu Elda und mir. Nichts und niemand wird das je ändern können.
