true dream

eine FanFiction

von Paul Burghardt



Vorwort :

Nihao! Na, was geht??? Ich hoffe euch hat Kapitel 6 zugesagt, es war bisher mein längstes Stück. Ob dieser Teil hier länger wird weiß ich noch nicht, weil ich das Vorwort immer vor dem eigentlichen Text schreibe. Ich hoffe ihr seit mir deswegen nicht böse, aber warum eigentlich? Ist ja auch egal. Ich wünsche euch jetzt zumindest ordentlich Lesespass und ab geht's!!!



Disclaimer :

Alle Figuren, die man im Ranma 1/2-Manga findet gehören nicht mir sondern Rumiko Takahashi. Ich schreibe diese FanFiction somit unrechtmäßig und illegal, aber wen interessiert das schon???



Anfängeralarm :

Dies hier ist immer noch meine erste FanFiction , wenn auch mit nun bereits sieben Kapiteln. Ich bitte um Rücksichtnahme auf diese Unerfahrenheit, bei der Bewertung und der Kritik meiner Story.



Zeichenerklärung :

"Rede"

^Gedanken^

{Pandaschilder}

~Geräusche~

'betonte Worte'

*chinesisch*

name-chan -- Ranma/Tommy in weiblicher Form







Kapitel Vll : Hilfe von oben



Tommy erwachte. Er lag nicht in einem Schlafsack in einem Zelt, wie die letzten Wochen, sondern in einem Futon auf dem Boden. Der Raum in dem er lag war anders als andere Räume, denn hier wohnten drei verfluchte Männer gleichzeitig. Der erste von ihnen war Tommy selber. Er hatte den Fluch, sich in ein Mädchen zu verwandeln, wenn er kaltes Wasser berührte. Das war nicht normal. Bei ihm war einiges nicht normal, er kam zu Beispiel auch aus einer vollkommen anderen Dimension, als in der, in welcher er momentan lebte. In seiner alten Dimension gab es diese Welt, in der er jetzt war, nur als Manga oder Anime. Das war schwer verwunderlich. Dieser Manga beruhte auf der Geschichte eines Jungen, der sich bei Berührung mit kaltem Wasser in ein Mädchen verwandelte, genau wie Tommy jetzt auch. Aber wie war das alles geschehen? Noch im Futon liegend dachte Tommy zurück, wie alles begann und was sein Leben alles so sehr verändert hatte : Früher, in der alten Dimension wohnte er in einem Waisenhaus. An seine Eltern konnte er sich nicht mehr erinnern. Wie ihm gesagt wurde waren beide, das heißt eigentlich nur seine Mutter, bei einem Autounfall verstorben. Von seinem Vater hatte man nichts gefunden und es gab auch niemanden, der sich an ihn erinnern konnte. Tommy hatte sowieso überhaupt niemanden, der sich an seine Eltern erinnern konnte, denn Verwandte hatte er nicht. Bevor sie Tommy hätten kennenlernen können waren sie alle verstorben. Nichts da von wegen Onkel, Oma, Opa, Tante, Cousin oder Cousine, der Junge war ganz alleine ohne alte Freude der Familie oder sonst wem. Seine gesamte Freizeit hatte er, wenn er nicht gerade mit Freunden oder einer seiner Freundinnen zugange gewesen war, mit Manga´s und Anime´s verbracht. Geträumt hatte er, geträumt von einer Möglichkeit, in so einer Wunschwelt zu leben, am liebsten in der Ranma 1/2 Welt. Es war seine Lieblingsstory, von allen anderen ganz klar hervorgehoben. Und eines Tages wurde ihm sein Wunsch erfüllt, eines Tages? Wohl eher einer Nacht, denn aus dem Schlaf wurde Tommy in seine Wunschdimension geschickt, ja geschickt, von höheren Mächten, und von seiner Mutter. Von seiner toten Mutter! Auch wenn er nur ab und zu mit ihr im Traum sprechen konnte, er konnte es und es machte ihn unbeschreiblich glücklich. Jedenfalls war Tommy, als er dann endlich aufwachte bei Ranma und seinem Vater Genma. Um alles kurz und knapp zu erzählen, sie gingen zu dem verfluchten Ort, Jusenkyo, wo Tommy es versäumte Ranma mit seinem Wissen zu warnen, aber bei dem Versuch Ranma vor dem Fall in die verfluchte Quelle des ertrunkenen Mädchens zu retten selber mit ihm hineinfiel. Danach hatte Ranma Tommy einen Monat trainiert, weil dieser gegen Shampoo, einer Amazone, im Kampf bestehen musste. Er schaffte dies auch, bekam dafür aber den Kuss des Todes. Shampoo verfolgte ihn, oder besser gesagt sie (seine weibliche Form unter dem Namen Tanja) nun, um sie zu töten, wie es der Stolz und das Gesetz der Amazonen nunmal verlangte. Das war Tommy eigentlich ganz recht, denn eine gewisse Zuneigung zu ihr verspürte er nämlich schon. Dann hatten die drei es endlich zu der Familie Tendo in Nerima/Tokyo geschafft. Ranma wurde dort mit Akane verlobt, einem sehr temperamentvollen Mädchen, welches nicht selten zuschlägt. Alle drei wohnten jetzt bei den Tendo´s und Tommy war mal wieder als erster wach. Er war immer als erster wach und er wusste, dass es halb sechs war, weil er 'immer' um halb sechs aufwachte. Was nun? Er sah rüber zu Ranma, welcher noch tief und fest schlief. Daneben schnarchte Genma ganze Wälder um. Er hatte es also doch ins Bett geschafft, sehr zuwider Tommy´s Erwartungen. Sollte er sie wecken? Nein, das gäbe nur Ärger. Einschlafen konnte er ohnehin nicht mehr, also stand er auf, zog sich an und ging nach unten, wo natürlich niemand war. Noch nicht einmal Kasumi war da, sie schlief auch noch. Tommy öffnete die Terassentür, um ein wenig Luft zu schnappen.

Tommy :^Wie schön friedlich...^

Er atmete tief ein, denn die Luft war herrlich frisch. Die Vögel zwitscherten, der Wind wehte, die Sonne war soeben aufgegangen, ein wunderbarer Morgen. Mit einem Blick erfasste er den Garten. Ein paar Büsche, Bäume und ein Teich mit Schilf. Daneben der Familien-Dojo, den, wie Tommy aus den Manga´s wusste, nur Akane benutzte. Da fielen ihm die Worte seiner Mutter ein :"Du musst stärker werden...". Ja, das musste er. Wenn seine Mutter es wollte, dann würde er bis zum Umfallen trainieren. Da er niemanden wecken wollte, ließ er dass Um-Erlaubnis-Fragen sein und ging einfach aufs Dojo zu, trat ein und zog die Schuhe aus. Er wusste nicht viel, um nicht zu sagen fast nichts über die Kampf- und Dojogewohnheiten der Japaner, aber die Schuhe ausziehen, dass musste er schon tun. Nach einer halben Stunde intensiven Dehnen (er wollte im Spagat treten können) begann er mit einigen Kraftübungen. Bei den Liegestützen war er längst in die einarmige Stellung gegangen, nun wurde es aber Zeit für eine weitere Intensivierung : Tommy begann wieder Mit zwei Armen, dafür aber mit je nur einem angewinkelten Finger zu üben, was wirklich viel schwerer war, als er dachte. Mit 'nur' 50 war er schon so ziemlich am Ende. Okay, anderer Muskelbereich : Die Bauchmuskeln. Dazu legte er sich zunächst auf den Rücken und winkelte dann Oberkörper und Beine leicht nach oben hin an, so dass er nur noch mit dem Hintern auf dem Boden war. Nun begann er die Beine immer wieder zu kreuzen, sie zu spreizen, oder sie anzuziehen. Sein ganzer Körper fing nach einigen Minuten an zu zittern, bis er es nicht mehr aushielt und pausierte. Nach fünf Minuten Dehnübungen fühlte er sich wider fit genug zum Weitermachen. Tommy wiederholte die Finger-Liegestützprozedur und schaffte dieses Mal schon 60. Dann kamen wieder die Bauchmuskeln an die Reihe, bei denen er auch eine knappe Minute mehr ansetzen konnte. Nach gut einer Stunde begann er mit einigen Kata´s, die Ranma ihm beigebracht hatte, aber egal wie schnell und treffsicher er war, es reichte ihm nicht. Immer hatte er das Gefühl, dass alle anderen es wesentlich besser machen könnten als er, was ihn wütend machte. Dabei war er Akane mittlerweile sogar ebenbürtig geworden, wenn nicht schon besser. Er bewegte sich, für einen Zuschauer, sehr schnell, ein normales Auge würde meinen, dass die Konturen der Hände und Füße verschwänden. Dennoch steigerte sich seine Wut über den nicht erhaltenen gewünschten Erfolg immer weiter, bis hin ins rasende. Eine blaue Aura entstand um ihn herum und wurde immer greller - seine Bewegungen während dessen immer kraftvoller und schneller. In diesem zustand hätte auch Akane keine Chance gegen ihn, aber er konnte seine Aura nicht unter Kontrolle halten. Er wusste auch nicht, dass seine Aura aufflammte, so wütend wie er war bemerkte er die hellen blauen Flammen, die sich um seinen Körper züngelten gar nicht. Ganze 10 Minuten hielt seine Wut über sein eigenes Versagen an, die ganze Zeit immer weitertrainierend brach er schließlich vor Erschöpfung zusammen. Er konnte einfach nicht mehr, seine Energie war verbraucht. Tommy blieb kurz auf dem Boden liegen, ohne jegliche Bewegung. Wären Zuschauer im Dojo gewesen, sie hätten ihn für tot vermutet, aber er war bloß erschöpft, erschöpft und mit einem Mal auch zufrieden, denn im nachhinein hatte er die Aura doch bemerkt und empfand ihr Erscheinen für so lange Zeit bei ihm schon als gutes Omen. Nun war die Zeit wie im Flug vergangen und es musste schon Sieben Uhr sein, denn Tommy hörte ein lautes

~PLATSCH~

Genma hatte Ranma´s Morgentraining wohl wieder aufgenommen.

^Zeit sich zu waschen.^dachte Tommy, stand langsam auf und trat aus dem Dojo.

Kaum war er draußen hatte er auch gleich einen Topplatz für den Kampf :

Mädchen mit dem Zopf vs. großer dicker Panda.

Er endete mit einem ohnmächtigen Tier auf dem Rasen und einem danebenstehenden nassen Mädchen in Boxershorts. Wenn Tommy nicht genau gewusst hätte, dass dieses Mädchen der männliche Ranma ist, wären ihm wohl allerlei unanständige Gedanken gekommen. Weil er es aber besser wusste, bekam er solche Gedanken gar nicht erst und rief ihr statt dessen ein freudiges :

"Morgen!" zu.

Ranma-chan drehte sich um und sah Tommy völlig verschwitzt aus dem Dojo auf sie zu kommen. Ein wenig verwundert über die Richtung aus der er kam und die Uhrzeit, die eine solche Richtung eigentlich noch unmöglicher machte ließ sie stutzen.

Ranma-chan :"Hast du gerade trainiert?"

Tommy :"Ja, aber nur ne Stunde oder so. Anständige Leute begrüßen sich morgens aber ..."

Ranma-chan :"Öhm ... Achse, ja guten Morgen dir auch. Aber schon so früh? Ich dachte jetzt, wo wir wieder in einem Haus wohnen würdest du länger schlafen."

Tommy :"Wie du siehst nicht, aber lass uns uns erstmal waschen gehen. Ich denke nicht, dass du 'so' zur Schule möchtest, oder?"

Ranma-chan :"Natürlich ni --- SCHULE???"

Tommy :"Ach, stimmt ja, davon weißt du ja nichts, du gehst zur Schule. Mit Akane in eine Klasse, aber Pssst!"

Schelmisch grinste er das halbnackte Mädchen an. Es war klar, dass Ranma- chan davon nichts wissen konnte und sich nicht verraten solle. Nach einem erfrischenden kleinen Bad verließen zwei männliche Teenager das Badezimmer und begaben sich zum Frühstück, wo bereits alle anwesend waren. Tommy erwartete, dass jetzt gleich die große Schlacht ums Essen losgehen würde, aber nichts da. Ranma und Genma benahmen sich, als hätten sie Manieren.

Tommy :^Seltsam, wirklich seltsam...^

Aber es war eher unwichtig, wahrscheinlich wollten sie zumindest am ersten Tag noch normal wirken. Als Kasumi dann den Tisch abräumte winkte Genma Ranma zu sich ins Zimmer. Tommy folgte ihnen nach einer Minute, um sicher zu gehen, dass alles nach Plan verlief. Das erste was er hörte war Ranma´s nicht gerade überraschte Stimme :

"Schule?"

Genma :"Nunja, wir werden eine Weile hier bleiben..."

Da kam dann auch Nabiki vorbeigeeilt, wusste natürlich aus irgendeinem Grund worum sich das Gespräch gerade drehte und erklärte Ranma noch kurz :

"Es ist die selbe Schule, auf die Akane und ich gehen. Tschüss, ich geh schon mal."

Akane :"Nabiki, warte auf mich!"

Nabiki :"Was soll das denn? Ranma ist dein Verlobter, du solltest ihn zur Schule begleiten."

Aus irgend einem Grund widersprach Akane nicht, was Tommy nun doch etwas wunderte. Im Manga war es genau so gewesen, aber wenn man direkt daneben stand, wirkte das mit dem richtigen Hintergrundwissen nun doch ein wenig seltsam. Weil er aber zu dieser Uhrzeit noch nichts besseres zu tun hatte, begleitete Tommy Ranma und Akane ein Stück. Ranma lief wie immer (im Manga immer) auf dem Zaun, einer Mauer oder sonst etwas herum, während Akane und Tommy auf dem Gehweg nebeneinander her gingen.

Akane :"Und? Was machst du jetzt?"

Tommy :"Ich? Ich werde mir jetzt erstmal einen kleinen Job suchen."

Ranma :" Einen Job?!? Bist du verrückt? Wozu das denn?"

Tommy :"Naja, erstens muss ich mir dringend neue Klamotten kaufen, zweitens braucht man in unserem Alter eine Menge Geld und drittens muss ich doch ein wenig zum Haushalt dazusteuern, schließlich wurde ich netterweise aufgenommen."

Ranma :"Wow, du hast dir das wohl lange überlegt, was?"

Tommy :"Gut zwei Wochen schon."

Akane :"Woher wusstest du, dass du hier Haushalt beisteuern müsstest, wenn selbst Ranma erst gestern davon erfahren hat?"

Tommy :"Äähh, ich meinte, ich wollte mir eh etwas suchen, das mit dem Haushalt kam da erst gestern hinzu."

Ranma grinste Tommy vom Zaun herab an.

Tommy (leise zu Ranma) :"Sei still!"

Doch Ranma hörte das nicht, denn Genma kam plötzlich, den Zaun benutzend, angerannt und griff Ranma aus irgend einem Grund an. Sei es um des Training Willen, oder auch nur so zum Spass. Jedenfalls sah es schon nach kurzer Zeit so aus, dass Ranma-kun den Schlägen eines Panda´s auswich, welcher vorher noch sein Vater war. Dann, nach einem gelungenen Salto, welcher einem Pandaschlag als Ausweichmanöver diente landete Ranma wieder auf dem Gehweg.

Ranma :"Ha! Sieh dir das an!"

~Platsch~

Ranma-chan war von Frau Watanabe mit einem Schwall Wasser getroffen worden. Sie goß wie immer den Gehweg und schien gar nicht bemerkt zu haben, dass sie jemanden erwischt hatte.

Akane :"Stimmt was nicht?"

Sie war gerade facefould.

Ranma-chan :"Ich glaube ich werde ein Bad nehmen."

Damit wandte er sich um und wollte wieder zum Haus der Tendos. Genma-Panda war aus irgend einem Grund verschwunden.

Akane :"Aber du kommst zu spät."

Ranma-chan :"Glaubst du ich will als Mädchen zur Schule? ..."

Akane :"Und wenn wir einfach heißes Wasser über dich gießen?"

Damit war Ranma-chan einverstanden. Tommy stand die ganze Zeit daneben und grinste sich einen ab. Eine exakte Manga-Wiederspiegelung.

Wenige Minuten später standen die drei vor einem Haus, wo Akane eine Frau um heißes Wasser bat. Ranma-chan und Tommy standen an der Ecke und warteten.

Tommy :^Drei ... zwei ... eins ... jetzt!^

Ranma-chan :"Gyaaaaa!"

Mit einem Satz war Ranma-chan, ihre Schule auf dem Boden zurücklassend an die mauer gesprungen, um schnellstmöglich die Flucht zu ergreifen. Doktor Tofu allerdings hob beruhigend die Hände seines Skelettes.

Doktor Tofu :"Oh, Verzeihung. Kein Grund zur Sorge Liebes ... Das ist nur Betty, mein Skelett."

In diesem Augenblick kam Akane mit einem Kessel heißem Wasser herbei.

Akane :"Ranma, hier ist heißes..."

Doktor Tofu :"Hallo Akane."

Akane :"Oh... Herr Doktor! Ähm, guten Morgen."

Doktor Tofu :"Guten Morgen."

Beide verneigten sich zur Begrüßung. Akane plazierte bei ihrer Verbeugung aber noch den heißen Kessel auf Ranma-chan´s Kopf. Diese wurde so mit in die Verbeugung gezogen und starrte Akane interessiert an. Diese versuchte nämlich wie immer sich möglichst unauffällig zu verhalten, dennoch aber im Mittelpunkt Doktor Tofu´s Aufmerksamkeit zu stehen. Ein so ziemlich unmögliches Unterfangen, aber trotzdem Akane´s einzige Strategie, mit ihrer großen Liebe, Doktor Tofu näher zu kommen. Sie hatte einen Gesichtsausdruck, den Ranma-chan noch nie bei ihr gesehen hatte. Obwohl sie sie erst seit gestern kannte, war ihr dennoch klar, dass dieser Ausdruck in ihrem, zugegeben doch hübschen Gesicht relativ selten war. Tommy hatte die ganze Zeit wieder etwas Abstand gehalten. Er mochte das Gefühl, genau zu wissen, was als nächstes geschah. Nun jedoch trat er näher.

Tommy :"Guten Morgen, mein Name ist Tommy und ich bin ein Freund von Akane."

Akane :^Hmpf... Freund? Dieser ... dieser ... 'Junge'?^

Doktor Tofu :"Ähm, Guten Morgen dir auch. Kann ich etwas für dich tun?"

Tommy :"Ehrlich gesagt ja, aber ich würde mal sagen, dass Ranma und Akane nun langsam doch zur Schule müssten, wenn sie nicht zu spät kommen wollen."

Er hatte natürlich recht. Ranma hatte sich mittlerweile um die Ecke zurückverwandelt und sprintete mit Akane los. Selbstredend in Akanes Höchsttempo, was wiederum hieß, dass er eigentlich auf sie wartete, obwohl er genauso schnell lief wie sie. Es war, wenn man darüber nachdachte doch ein klein wenig witzig.

Nun also waren die beiden weg. Tommy und Doktor Tofu unterhielten sich bei einem kleinen Spaziergang.

Dr. Tofu :"Du bist also ein Freund von Akane? Das ist ungewöhnlich, weißt du das? Ich meine, weil sie nicht viel mit Jungen in ihrem Alter zu tun hat."

Tommy (lacht) :"Ja, da haben sie Recht, aber das wird sich in nächster Zeit ändern. Sie ist jetzt mit Ranma, das war der Junge mit dem Zopf von vorhin, seit gestern verlobt."

Dr. Tofu (erstaunt) :"Verlobt? Das klingt aber nicht nach der Akane, die ich kenne."

Tommy (lacht wieder) :"Ja, das war ja auch ein Arrangement der Väter der beiden. Jedenfalls wohnen Ranma und ich jetzt bei den Tendo´s. Ranmas Vater natürlich auch."

Dr. Tofu :"Und du bist Ranmas Bruder, oder wie?"

Tommy :"Nein, ich bin nur ein Freund von Ranma. Wir haben uns in China getroffen und ich habe beide hierher begleitet. Ich bin nämlich Waise und habe kein zu Hause. Von daher kann ich rumlaufen, wohin ich will. Jetzt aber wohne ich ja bei der Familie Tendo. Sie waren so freundlich, mich aufzunehmen, zumindest für eine Weile."

Dr. Tofu :"Soso. Aber sagtest du nicht, dass du etwas von mir wolltest?"

Tommy :"Ja, Ranma geht nämlich jetzt zur Schule, ich jedoch nicht. Das heißt, das ich den ganzen Tag Zeit habe. Und dann habe ich gehört, dass sie einen Assistenten oder eine Aushilfskraft oder so etwas suchen. Dann wollte ich fragen, ob ich denn bei ihnen arbeiten dürfte. Ich wollte nämlich etwas Geld für die Tendos erarbeiten, die ja meine Verpflegung und so weiter bezahlen."

Die beiden waren währenddessen an Dr. Tofus Praxis angekommen. der Doktor musterte Tommy mit strengem Gesicht, welches sich dann aber in ein Lächeln umwandelte.

Dr. Tofu :"Das finde ich aber sehr löblich von dir. Ja, du kannst bei mir arbeiten. Ich brauche wirklich einen Assistenten, der Akten sortiert, mir Sachen bringt und manchmal auch Tee oder Kaffee kocht. Wenn du willst könntest du sogar gleich jetzt anfangen."

Tommy :"Oh ja, sehr gerne. Haben sie vielen Dank!"

Dr. Tofu :"Ach, kein Problem. Aber woher wusstest du von der Stelle? Ich dachte du wärest erst gestern angekommen?"

Tommy :"Ach das ... öhm ... ja, das hat mir eine alte Dame gesagt, die ich eben auf dem Weg getroffen habe. Und dann sind sie uns über den Weg gelaufen."

Dr. Tofu lächelte wieder und führte Tommy in seine Praxis. Das wäre doch schon einmal geschafft.



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Während dessen liefen Ranma und Akane im Eiltempo zur Funrinkanschule, prügelten sich mit einigen Jungs (naja, eigentlich nur Akane) und Ranma lernte Kuno kennen. Ich könnte jetzt den Ablauf des Vormittags, welchen die beiden nun erleben genau beschreiben, denke aber, dass das vollkommen unnötig ist, weil sich alles exakt in der Mangareihenfolge abspielt. Wer möchte kann sich ja den Ranma 1/2 Band Nr. 1 holen und sich den Teil durchlesen, ich aber unterlasse hier nähere Beschreibungen, ist ja auch gänzlich unnötig, oder?



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Ranma-chan und Akane kamen gegen 12 Uhr nach Hause. Akane in ihrer üblichen Schuluniform, blau mit langem Rock und kurzärmligem weißem Hemd, Ranma-chan mit ihrer üblichen chinesischen Kleidung, wie so oft durchnässt und die Hose geschultert. Eigentlich hätten sie noch in der Schule sein müssen, waren aber (bitte den Manga lesen) 'früher gegangen'. Kuno war ja auch ein echter Volldepp, der nur Ärger (für Ranma) bedeutete. Tommy war nicht da, also trainierte Ranma ein wenig mit seinem Vater (nach einem heißen Bad, versteht sich). Akane ging in ihr Zimmer und machte, was auch immer Mädchen in ihrem Zimmer halt machen. Was das denn genau sein soll, kann ich auch nicht sagen, sagen wir mal, sie hat gelernt. Tommy kam um viertel nach 2 zurück, suchte als erstes im Dojo nach Ranma und fand diesen auch dort. Genma-Panda war bereits ins Haus gegangen und spielte mit Soun ihr altbewährtes Brettspiel Shogi.

Tommy öffnete die Tür und fand Ranma gerade bei einer Kata. Es war deprimierend anzusehen, wie schnell und elegant seine Bewegungen waren, so gut zu werden, das dauerte schon seine Zeit. Als Ranma die Person an der Tür bemerkte, hielt er ein und sah vorwurfsvoll zu ihr hin.

Ranma :"Warum hast du nichts von Kuno gesagt?"

Er war sauer, das konnte man ihm ansehen und aus seiner Sicht auch bestimmt nachvollziehen. Sein erster Schultag begann gleich mit einer Schlägerei, bei der sich ein gehirnamputierter Spinner auch noch in sein weibliches ich verliebte. Vom letzteren wusste Ranma natürlich noch nichts, aber Tommy hätte doch wissen , müssen, was passierte, oder etwa nicht? Aber anstatt sich schuldig zu fühlen zeigte Tommy´s Gesicht nur ein unverschämtes Grinsen. Das machte Ranma nur noch wütender. Was sollte das? Machte es ihm etwa Spass, Ranma zu quälen? Er hatte Tommy nun für einen guten Freund gehalten, seinen einzigen und auch besten Freund, aber nun war er sich nicht mehr sicher.

Ranma (aufgebracht) :"Was zum ---"

Tommy :"Sie hat es getan, ja?"

Ranma´s Gesicht war ein einziges Fragezeichen? Was sollte das denn jetzt? Wollte er etwa vom Thema ablenken?

Tommy :"Sie hat dir doch geholfen, ja?"

Ranma :"Wer? Wie? Was?"

Tommy :"Na Akane! Als du mit dem Kessel auf dem Baum warst hat sie sich doch Kuno in den Weg gestellt, oder etwa nicht?"

Ranma :"Ähm, ja, das hat sie, aber was hat das damit zu tun, dass du mir nichts gesagt hast?"

Tommy :"Mensch Ranma! Das war doch geplant! Hätte ich dir von Kuno erzählt hättest du wohl alles durcheinander gebracht. So wusste ich, was passieren würde. Und sie hat dir geholfen. Hehe..."

Ranma :"Na und? Was soll mir das bringen?"

Tommy :"Frag doch nicht so blöd! Ihr seit euch näher gekommen. Merkst du nicht, dass sie Jungen hasst? Denk mal an die Schlägerei mit den ganzen Spinnern vor der Schule. Und obwohl du ein Junge bist hat sie dir geholfen und sogar riskiert, mir Kuno ausgehen zu müssen."

Ranma :"Wer sagt denn, das ich ihr näher kommen will?"

Im nächsten Moment bereute er die Frage. Er vergaß andauernd, dass sein gegenüber einiges aus seiner Zukunft wusste. Und Tommy hatte gesagt, dass Ranma sich in Akane verlieben würde.

Ranma :"Hör zu, ich glaube nicht, dass ich 'sie' lieben werde. Sie ist ein brutales Machoweib."

Tommy :"Hör zu. Sag 'das' oder ähnliches nicht so laut, sie könnte dich hören."

Ranma :"Na und?"

Tommy :"Ranma! Auch wenn man jemanden 'noch' (grinsen) nicht mag, beleidigt man ihn nicht dauernd. Aber bei dir ist das ja eher ein Zuneigungsbeweis. Unterbrich mich nicht!"

Ranma wollte schon protestieren, aber Tommy hob warnend die Hand.

Tommy :"Ich kenne dich schon etwas. Und du beleidigst andere Mädchen niemals. Nur Akane. Ich würde mal sagen, dass machst du weil du nicht weißt, wie du sonst mit ihr umgehen sollst."

Ranma :"Ach so ein Quatsch! Das glaube ich dir nicht. Aber wo warst du eigentlich den ganzen Tag? Ich dachte du würdest hier trainieren oder so."

Tommy :"Ich habe mir einen Job gesucht, schon vergessen? Und auch gefunden. Ich arbeite bei Doc Tofu. Der ist voll nett und auch ein Meister der Kampfkunst. Hast du ja auch gemerkt."

Ranma :"Ja, woher ...? Achja, ist schon gut."

So wäre es wohl noch eine Weile weitergegangen, wenn Nabiki nicht den, immer noch an der Tür stehenden Tommy zugerufen hätte, dass es nun Essen gäbe. Schon am Abend zuvor hatte Tommy Kasumi´s Kochkünste genießen dürfen, die mit einem bloßen "sehr gut" nicht zu bewerten waren. Es war ein Traum, auch wenn er die meisten Speisen dort nicht kannte, sie schmeckten herrlich. Es lag vielleicht daran, dass er sein Lebtag nur Waisenhausfutter, was zu 60% aus Spenden bestand und die letzten beiden Monate beim Touristenführer und schließlich die kargen Wegzehrungen von den Saotome´s gegessen. Nichts davon wäre ernsthaft zum weiterempfehlen geeignet gewesen. Alle aßen genüßlich langsam, mit Ausnahme von der Familie Saotome. Beide schlangen ihre Portionen in sich hinein, klauten sich gegenseitig Salzgurken und kämpften am Ende sogar gegeneinander bloß um einen kleinen Fisch. Das gab bei den meisten Zuschauern eigenartige Reaktionen ab.

Nabiki hatte ihren üblichen neutralen Gesichtsausdruck, sie schien sich keineswegs auch nur im geringsten für die Rangeleien zu interessieren.

Kasumi lächelte ihr ewiges Kasumi-Lächeln. Es ist schwer zu sagen, ob sie sich an den Tischmanieren ihrer Gäste störte. Wenn ja, dann verstand sie es aber meisterhaft zu verstecken. Keine Spur des Grolls oder Argwohn, sie lächelte einfach vor sich hin und freute sich, dass es den werten Gästen so gut schmeckte.

Soun sah aus, als sei er zu sehr in Gedanken, als dass er die Vorgänge um sich herum auch nur wahrzunehmen. Wer ihn allerdings genauer kannte, wusste, dass er extrem selten in Gedanken war, und wenn, dann mahlte er sich aus, wie es wäre wenn Ranma und Akane endlich heiraten würden. Und das tat er jetzt auch, schon nach einem Tag der Verlobung war er der festen Überzeugung, die beiden würden deine geheime Zuneigung füreinander haben. Und da hatte er sogar Recht, auch wenn es noch ein paar Tage dauern würde.

Und Akane, ja Akane konnte man sehr leicht ansehen, was sie von Ranma´s und dessen Vaters Eßgewohnheiten hielt. Sie 'hmpfte' in einer Tour, empört und angewidert drehte sie ihren Kopf ständig in die andere Richtung, als der, in der sich die Saotome´s gerade befanden.

Alles das sah Tommy, immer noch selbst erstaunt über das fressen (ja fressen, denn essen könnte man 'das' nun wirklich nicht mehr bezeichnen), das sich ihm bot. Schließlich ignorierte er es, mit dem Gedanken zumindest Ranma davon abzubringen. Denn ein Seitenblick zu Akane reichte, um zu wissen, dass Ranma das in Zukunft doch besser unterlassen sollte.

Nun gut, als dann alles weg war begann Kasumi abzuräumen, Ranma war verschwunden, Akane und Nabiki auch. Soun und Genma(und aus irgendeinem Grund auch wieder -Panda) befassten sich mit ihrem heißgeliebten Go-Spiel und Tommy half Kasumi.

Er brachte ein paar Schüsseln in die Küche uns wollte gerade den restlichen Tischbelag holen gehen, als Kasumi meinte :

"Du brauchst mir nicht zu helfen, ich schaffe das schon alleine."

Was war das? natürlich schaffte sie das alleine, aber man konnte ihr doch helfen? Sehr oft schien ihr hier niemand zu helfen, mit Ausnahme vielleicht von Akane, deren Hilfe Kasumi aber klugerweise doch lieber ablehnte.

Tommy :"Ich helfe gerne. Schließlich darf ich hier eine Weile wohnen, da möchte ich mich doch auch ein wenig nützlich machen."

Kasumi :"Aber ---"

Tommy :"Kein aber! Erstmal hole ich den Rest vom Tisch und dann geht's ans abwaschen."

Mit einem Grinsen war er auch schon verschwunden.

Kasumi :^Ein höflicher Junge, sehr nett von ihm.^

Nach 15 Minuten war dann auch alles sauber abgewaschen und weggeräumt. Kasumi bedankte sich noch ein Mal und ging dann an ihre (anscheinend ewige) Hausarbeit. Es ist schon schwer verwunderlich, dass sie wirklich immer etwas zu tun hat, ein richtiges Privatleben scheint sie jedenfalls nicht zu führen.

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Akane saß in ihrem Zimmer und machte die Hausaufgaben, die sie sich per Telefon von Minako, einer ihrer Freundinnen besorgt hatte, schweifte in Gedanken aber immer wieder ab. Es war noch nie vorgekommen, dass sie sich so für einen fremden 'Jungen' eingesetzt hatte. Das Risiko, mit Tatewaki Kuno ausgehen zu müssen ist ein extrem hoher Preis, nur um einem anderen Jungen, noch dazu einem, der sich in ein Mädchen verwandelt, zu helfen. Was ihr ebenfalls aufgefallen war, war die unglaubliche Gewandtheit und Geschwindigkeit, die Ranma anscheinend problemlos zu Tage bringen konnte. Bevor Kuno auch nur geblinzelt hatte war Ranma bereits dagewesen, anscheinend ohne jegliche Anstrengung. Jetzt, wo sie darüber nachdachte, er hatte ja auch locker mit ihr mithalten können, als sie gerannt waren, und das auch noch auf einem Zaun. Das mussten die langen Jahre des Trainings in China gewesen sein. ^Sollte er mir etwa sogar ebenbürtig sein?^ fragte Akane sich innerlich. Doch bei dem Gedanken, ein Junge, auch noch ihr Verlobter könnte stärker sein als sie und sie gar im Kampf besiegen, um anschließend mit ihr auszugehen schüttelte sie nur energisch den Kopf. ^Er ist nur ein Perverser. Ein Trottel. Ein Junge.^ Das sie zum ersten Mal so intensiv an einen Jungen dachte, der nicht Doktor Tofu war, bemerkte sie nicht ...

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Ranma saß auf dem Dach zum nachdenken. Das war schon eine komische Schule. Jeden Morgen eine Prügelei um ein flachbusiges, dickschenkliges Mädchen. Das Mädchen gewann jeden Morgen gegen die gut dreißig Freaks. Dann war da der Typ, der nie richtig sprechen gelernt hatte, oder der freiwillig so sprach, er wusste es nicht. Zumindest konnte er einigermaßen kämpfen. Dieser ... Kuno hieß er, hatte ihm sogar eine Schramme zugeführt, ohne das Ranma es bemerkt hatte. Nagut, Ranma hatte ihm "Kuno ist ne Supernull" auf die Stirn geschrieben, als kleines Zeichen seiner Überlegenheit, trotzdem war Ranma unvorsichtig geworden. Dann kam ihm Tommy´s Grinsen und die Worte :"Sie hat dir geholfen, ja?" in den Sinn. Was wollte er nur? Sollte das etwa schon ein Zeichen der angeblichen zukünftigen Liebe zwischen Akane und ihm sein? Tommy schien sich dessen relativ sicher zu sein. Aber Liebe? Er hatte sich noch nie in ein Mädchen verliebt und nach allem was er über die Liebe und über Frauen wusste, müsste eine Freundin doch hübsch und nett sein. Hübsch ... naja, das konnte er nicht wirklich sagen, schlecht sah sie ja nicht aus (nicht das er das jemals ihr gegenüber zugeben würde), aber besser aussehende Mädchen gab es auf jeden Fall. Nett, nun gut, sie hatte ihm bei Kuno ohne Bitten und Flehen geholfen (nicht das Ranma das nötig gehabt hätte) aber sie hatte es einfach so getan. Dann fiel ihm wieder ein, dass sie ihm grundlos einen Tisch über den Kopf gezogen hatte. Sehr sehr seltsam das Mädchen, wirklich sehr seltsam ...

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Nach der kurzen Hilfestellung, welche er Kasumi beim Abwasch geleistet hatte, war Tommy wieder im Dojo verschwunden. Ranma und Akane brauchten für heute keine Hilfe und er musste unbedingt weiter trainieren. Dafür hatte er frei wichtige Gründe. Der momentan wohl wichtigste Grund ist wohl der, dass seine Mutter es ihm aufgetragen hatte. Seine tote Mutter, sein Schutzengel. Dann kam der zweite Grund, direkt hinter dem ersten, also nur ganz knapp, ist Shampoo. Sie verfolgte seine weibliche Hälfte, wie die Ranma´s im Manga. Er musste sie besiegen, damit sie sich in ihn verlieben würde. Naja, zunächst nur des Gesetztes wegen, der Rest würde sich aber noch ergeben, bis jetzt hatte er es noch immer fertig gebracht, ein Mädchen für sich zu gewinnen. Der dritte Grund war der eigene Eifer. Die unendlichen Möglichkeiten, die sich einem hier boten mussten doch genutzt werden. Schon immer hatte er von seiner solchen Sprung- und Schlagkraft wie die hier mögliche geträumt. Es war einfach zu schön um war zu sein, ein wahrer Traum eben.



[Anmerkung des Autors :

Man muss ja auch zur Überschrift zurückfinden *ggg*]

Er trat ein, verneigte sich ordnungsgemäß, zog seine Schuhe aus und begann mit den Dehnübungen. Nach gut zehn Minuten ging er zum Krafttraining über, was sich dann aber über mehr als zwei Stunde hinzog. Er war der Auffassung, dass die Grundvorraussetzung des Kämpfens immer Kraft war. Klar, Geschwindigkeit war mindestens genauso wichtig, aber durch Kraft erhielt man doch automatisch Geschwindigkeit. Logisch, denn wenn die Muskeln mehr leisten können, dann können sie es auch automatisch schneller. Zunächst wollte und musste er jedenfalls seinen Körper auf Vordermann bringen. Schließlich war er dann doch noch zu den Katas übergegangen. Es war sehr interessant, die tiefere Bedeutung der einzelnen Schlag- bzw. Trittkombinationen kennenzulernen, ohne das es einem erklärt wurde, sondern man selbst diese Dinge an Hand der vorgegebenen Bewegungen beim Ausführen feststellen konnte. Denn während der eine Tritt für Anfänger wie ein standfester Angriff aussah, war er nur eine Finte, um von der kurz darauf folgenden Faust abzulenken. Und dieser Trick war auch nur für Anfänger. Ein halbwegs erfahrener Fighter hätte das schon an der ersten Bewegung erkannt - Kampfsport war nunmal ein schwieriges Konzentrations- und auch Lernfach.

Eine solche Kata ausführend bemerkte Tommy mit einem Mal einen Zuschauer, der anscheinend schon eine Weile an der Tür stand und ihn beobachtete. Es war Akane.

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Zur gleichen Zeit in China, an der Küste stand ein Mädchen oder eine junge Frau am Steg und unterhielt sich auf chinesisch mit einem Matrosen. Dieser Matrose wirkte allerdings nicht so aufgeblasen und selbstsicher wie es die Matrosen für gewöhnlich sind, nein, dieser hier schien eher eingeschüchtert oder gar ängstlich er schien vor dem Mädchen ordentlich Respekt zu haben und antwortete so schnell wie möglich auf ihre Fragen.

Matrose :* --- hier ins Wasser gegangen. Sagten sie wollten nach Japan. Die drei sind bestimmt ertrunken. Wer will den auch so eine weite Strecke schwimmen? Verrückt! Jedenfalls sahen sie genauso aus. Zwei Mädchen, die eine blond, die andere rothaarig, beide sehr hübsch und ein großer fetter Panda.*

Mädchen :*Wo wollten sie genau hin?*

Matrose :*Ich glaube sie haben was von Mediga oder so. Nein, es war Nerima, das ist ein Stadtteil Tokios. Ich war schon mal dort.*

Ohne den Schiffsofficier weiter zu beachten ging das Mädchen an den Rand des Stegs. Von hinten waren nur noch ihre blauen sehr langen Haare ihr chinesischer Anzug und ihre wirklich sehr gute Figur zu erkennen. Natürlich war es Shampoo. Sie ging kurz in die Hocke und sprang dann ins Wasser. Ein gigantischer Sprung, mindestens zwanzig Meter weit und dann ein gekonnter eleganter Köpper und weg war sie. Erst nach weiteren dreißig Metern konnte der verblüffte Matrose sie wieder auftauchen sehen, bei dem leichten Nebel grad noch so erkennbar, im nächsten Augenblick jedoch wieder verschwunden.

Shampoos Herz pochte, ihr Atem war schwer und ihr Geist war immer noch erfüllt von beißender Wut. Genauso wenig wie die Erinnerung war der Groll auf das fremde Mädchen namens Tanja verblasst, denn während schon allein die Pflicht, die sie durch den Kuss des Todes zu erfüllen hatte sie zur Eile trieben, verdreifachte ihre Wut Shampoos Geschwindigkeit, beim Laufen und beim Schwimmen. Niemand hatte es bisher gewagt, sie zu küssen (abgesehen vielleicht von Mu-Tsu´s lächerlichen Versuchen ihre Gunst zu gewinnen) und da kam einfach so ein Mädchen daher gelaufen und küsste sie einfach auf die Lippen. Acht Knoten hatte sie beim Schwimmen schon drauf, und sie erhöhte noch mal auf zehn.



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Akane stand nun schon fünf Minuten stillschweigend an der Dojotür und sah sich den Jungen, welcher dort gerade trainierte genauer an. Nicht das sie ihn auf romantische Weise mochte, im Gegenteil, sie verabscheute Männer sogar, naja, mit Ausnahme vielleicht von Doktor Tofu, der war sogar mehr als nett, sie mochte ihn nämlich sehr. Momentan schätzte sie aber die Kampffertigkeiten Tommys ab. ^Nicht schlecht, ganz und gar nicht ...^ dachte sie. Allerdings war sie felsenfest davon überzeugt, dass er sie nicht hätte besiegen können, sie war schließlich sie beste Kämpferin in ganz Nerima. Niemand konnte es mit ihr aufnehmen, mit Ausnahme von Tatewaki Kuno. Dieser eingebildete Spitzpisser war sogar sehr gut, sie wunderte sich immer wieder, warum sie ihn jedesmal fertig machen konnte. Jetzt aber wollte sie trainieren. Möglichst allein und da war ein kleines Sparring doch eine nette Möglichkeit dein ungebetenen Zuschauer zu entfernen. Entschlossen, ihn herauszufordern, schritt sie also auf Tommy zu, welcher sie eben eh bemerkt hatte.

Akane :"Hi Tommy, du bist ja ein Kampfsportler, das hätte ich dir gar nicht zugetraut."

Tommy :"Ich? Ich kann noch gar nichts. Bin gerade dabei, einer zu werden, Ranma ist mindestens tausend Mal so stark wie ich, den besiegt so schnell keiner."

Akane :"Ich wollte gerade trainieren, wie wärs mit einem kleinen Sparring? Ich werde dir auch nicht weh tun, einverstanden?"

Tommy :^Kein bisschen eingebildet, NEIN NUR NICHT! *ggg*^ "Das ist aber sehr nett von dir. Gerne, dann lass uns doch gleich loslegen."

Genau das brauchte Tommy jetzt, ein Kräftemessen zwischen der starken Akane (für Normalo´s ist sie doch wirklich stark) und ihm. Nach dem langen, intensiven Training musste er wissen, wie weit er gekommen war. Wenn er auch nur ein paar Minuten durchhalten konnte, ja, dann wäre er schon sehr gut geworden. Im Manga war Akane immer die Schwächste zwischen den Fightern gewesen, allerdings konnte auch kein normaler Kämpfer gegen sie ankommen. Sollte er sie sogar besiegen können (was er eigentlich ausschloss) wäre dies um einiges besser. Er musste eh viel stärker als Akane werden, um Shampoo bald zu besiegen, da hatte er (laut Manga) zwar noch ein wenig Zeit, aber all zu viel auch wieder nicht. Ein ansehnlicher Fortschritt wäre langsam doch recht angebracht.

Beide stellten sich voreinander auf und verneigten sich. Sofort ging Akane in Kampfstellung, baute ihre Verteidigung auf und sah erwartungsvoll zu Tommy, welcher normal stehen blieb und verwundert und ungläubig zu Akane sah. Wollte sie ihn verarschen? Hielt sie ihn für so schlecht, dass sie nicht mal eine anständige Verteidigung aufbaute? Oder wusste sie es wirklich nicht besser? Tommy verstand es nach dem Monat in Jusenkyo doch schon ganz gut, die Lücken in der Verteidigung seiner Kontrahenten ausfindig zu machen, aber diese traten normalerweise erst bei einem Angriff oder bei einem Ablenkungsmanöver auf. Akane´s Kampfstellung bot jedoch schon bei voller Deckung eine relativ große Angriffsfläche auf, was normalerweise auf einen eher schlechteren Kampfsportler hinwies. Im Moment jedoch beschloss er, nicht weiter über den Grund dieser fehlerhaften Stellung nachzugrübeln, sondern ging ebenfalls in Position. Keinen Augenblick zu früh, denn schon im nächsten Moment griff Akane mit einem Schrei auf ihn zurennend an. Sie schlug mit der rechten Faust nach ihm und sah ihn schon getroffen, als der anvisierte Bauch plötzlich vor ihr verschwand und zur Seite abdriftete. Der Schwung ihres Schlages beförderte sie nach vorne, aber im Flug trat sie noch ein Mal nach Tommy, ihr Fuß wurde aber abgeblockt und schon landete sie auf dem Boden. ^Verdammt^, dachte sie, ^der Typ ist besser als ich dachte.^ Schnell rappelte sie sich wieder auf, sie würde sich doch nicht von einem Jungen besiegen lassen! Soweit käme es noch!

Tommy fühlte sich so ziemlich verarscht. Er wusste, dass er schon wesentlich besser war, als am Anfang, aber da konnte er doch verhältnismäßig gar nichts. So gut konnte er nicht in so kurzer Zeit geworden sein, es war einfach unmöglich! Sicher, schneller hätte er nicht ausweichen können und der Block kam auch erst in letzter Sekunde, aber er kam ... und wirkte. Es war schon sehr merkwürdig, dass man nach knapp zwei Monaten Training so gut werden kann, aber ... er war sich nicht schlüssig, hatte aber das Gefühl, das er plötzlich viel stärker geworden war, in dem Augenblick, in dem Akane ihn angegriffen hatte war er viel stärker geworden, als ob ihm jemand Energie zugeschickt hätte oder so. Jedoch wie gesagt, er war sich nicht schlüssig. Nun wollte er aber mal probieren, was er nun mit seiner "möglicherweise- neuen-Kraft" gegen eine schon ziemlich gute Kampfsportlerin ausrichten konnte ...



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Akane fühlte sich gerade nicht besonders wohl, denn sie erwachte gerade in ihrem Bett aus einer Ohnmacht. Ihre ganze Familie saß um sie herum, alle mit erfreuten Gesichtern, weil sie endlich aufgewacht war. Soun weinte, vor Glück, dass es seinem kleinen Mädchen wieder gut ging. Kasumi saß auf einem Hocker neben ihr und wrang einen kalten Umschlag aus, welcher bis eben noch auf Akane´s Stirn gelegen hatte. Sie lächelte Akane aufmunternd zu. Nabiki saß am Tisch, hatte aber ihre übliche neutrale Mine aufgesetzt, sah aber auch weder desinteressiert noch gelangweilt aus, sie hatte sich also Sorgen gemacht, könnte man daraus jetzt vermuten. Genma war auch da und sehr besorgt um seine zukünftige Schwiegertochter. Wenn sie starb, musste er eine neue Braut für Ranma finden, um seine Männlichkeit zu beweisen. Allerdings müsste er dann aus dem Hause Tendo ausziehen und er würde keine kostenlose Verpflegung mehr erhalten. Also war klar, dass Akane unbedingt wieder gesund werden musste. Ranma stand an der Wand gelehnt und schien auch besorgt gewesen zu sein, was bei Akane aus irgend einem unerfindlichen Grund ein leichtes Glücksgefühl entfachte. Sie verstand aber nicht, dass dieses Gefühl durch Ranma entfacht wurde, dachte also nicht über die Herkunft dieser Emotion nach. Ganz hinten in der Ecke stand Tommy. Man sah ihm deutlich an, dass es ihm leid tat, und er hatte euch einige Dämonenkopfattacken Souns einstecken müssen. Es war schon merkwürdig, dass er jedesmal eine Heidenangst bekam, wenn er Souns Dämonenfratze sah, war es vielleicht die Aura? Er wusste es nicht, es war auch egal, im Moment zählte nur Akane. Nun richtete sie sich auf, stutzte kurz in der Bewegung, weil ein ziemlich starker Schmerz am Nacken sie dabei behinderte. Die Zähne zusammenbeißend ignorierte sie den Schmerz, versuchte sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen und sprach die erste der Fragen aus, die ihr im Kopf rumschwirrten aus :"Was ist passiert?"

Soun :"'Das' wissen auch wir noch nicht so genau. Unser lieber Gast hier hat dich anscheinend niedergeschlagen." Grimmig sah er zu Tommy hinüber, welcher jetzt ganz klein mit Hut war.

Akane :"Also du hast es geschafft, ja? Denk aber bloß nicht, dass ich mit dir ausgehen werde, diese dummen Sprüche von Kuno kannst du dir in den Wind schieben!"

Tommy :"Ähm ... also, darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich will gar nicht mit dir ausgehen, aber es tut mir leid wegen dem Sparring."

Akane :"Was ist denn jetzt genau passiert? Ich erinnere mich nur noch daran, dass du auf mich losgestürmt kamst."

Jetzt lauschten alle im Raum aufmerksam auf. Besonders Ranma wollte wissen, wie der noch relativ schwache Tommy dieses brutale Machoweib denn geschafft hatte. Er erinnerte sich an die Schlägerei vor der Schule, Akane war gar nicht mal schlecht, dass musste er schon zugeben, natürlich nur sich selbst gegenüber ...

Tommy :"Naja, das war es eigentlich auch schon, ich bin losgestürmt, über dich rüber gesprungen und hab dir dann einen Schlag in den Nacken versetzt. Dann bist du umgekippt und ich hab dich eingebracht. Das war vor etwa 15 Minuten, du warst also nicht lange bewusstlos ... ... ... tut mir leid."

Stille.

Schließlich mischte sich Ranma doch noch ein. "Es ist Akane ja zum Glück nichts passiert. Und ich denke mal, dass Tommy sich nicht schuldig zu fühlen hat, Akane hat ihn doch herausgefordert. So, wenn jetzt keiner was dagegen hat, würde ich gerne mal mit Tommy ins Dojo gehen --- allein!"

Das letzte Wort war an Genma gerichtet, der sich schon zum gehen wandte. Ansonsten sagte tat niemand was, woraus Ranma ein klares 'ja' erkannte und, mit Tommy im Schlepptau zum Dojo marschierte. Dieser allerdings war vollkommen perplex über die verbale Rettungsaktion seines Freundes. Okay, Ranma war nicht dumm und im Manga hat man ihn fast ausschließlich nur kämpfen gesehen, aber vermutlich war gerade das der Grund für die intellektmäßig eher niedrigere Einschätzung Tommy´s für Ranma. Nun hatten sie den Dojo erreicht, traten ein setzten sich auf den Boden in der Mitte gegenüber hin. Tommy fühlte sich von Ranmas Blicken richtig durchbohrt, so eindringlich wurde er von oben bis unten gemustert.

"Wie hast du das gemacht?" fragte er endlich doch noch, wobei Tommy schon vermutet hatte, Ranma wäre mit offenen Augen eingeschlafen, so lange hatte das gedauert.

"Öhm," sing Tommy an, "also wie ich schon gesagt habe, ich bin zur Seite ausgewi ---"

"Nein, nicht wie du Akane niedergeschlagen hast, ich will wissen wo du diese neue Kraft her hast!"

"Neue ... Kraft?"

"Hey, komm schon! Verarschen kann ich mich auch alleine. Hast du gedacht ich merke nicht, von du von einem Tag auf den anderen deine Kräfte verdoppelst? Ich habe dich trainiert, jetzt sag schon wie du das gemacht hast!"

Sollte das wahr sein? Hatte er seine Kraft wirklich 'verdoppelt'? Wenn ja, wie hatte er das denn gemacht? Tommy wusste es selber nicht, außer, dass er beim Kampf mit Akane auch geglaubt hatte, einen plötzlichen Kraftzuwachs zu spüren. Das war alles, was er Ranma erzählen konnte und er tat es auch. Ranma reagierte aber eher enttäuscht, denn er hatte sich schon gefreut, seine eigene Kampfkraft ebenfalls so hoch steigern zu können.

"Es wäre ja auch zu schon gewesen..." brummte er vor sich hin, aber da kam ihm auch wieder eine neue Idee.

"Hey Tommy, wie wärs wenn wir beide man sparren würden?" man sah Ranma richtig an, wie er darauf brannte, was Tommy denn so neues zu bieten hätte.

Dieser wiederum stimmte gut und gerne zu, bei Ranma hatte er nicht zu befürchten, dass er ihn niederschlagen würde, so viel besser 'konnte' er einfach nicht geworden sein, was Ranma selbstverständlich ebenfalls dachte.



[Anmerkung des Autors :

Hierzu muss gesagt werden, dass Ranma 'immer' denkt, auf jeden Fall besser zu sein als sein Gegner. Dieser ach so wunderbare Ego verdankt er einzig und allein seinem Vater, unserem allseits verachteten Genma Saotome, einen Applaus bitte!!! *ggg*]



Die beiden Jungen stellten sich nun voreinander auf, verneigten sich und gingen in Kampfposition. Zunächst rührte sich keiner von ihnen, doch dann sprangen beide zugleich in exakt gleicher Geschwindigkeit auf den jeweils anderen zu, was natürlich zu einem Luftkampf wurde, des Spezialstils der Kampfschule der Saotomes, wobei Ranma natürlich gewann. Allerdings hielt sich Tommy für gute fünf Sekunden, obwohl er zuvor nie im Luftkampf trainiert hatte. Um so härter schlug er auf dem Boden auf, rappelte sich aber schnell wieder hoch. Ranma stand grinsend ein paar Meter weit von ihm entfernt, er wartete auf Tommys zweiten Angriff, welcher auch sofort folgte. So schnell hatte Ranma Tommy aber nicht erwartet und wurde so in die Defensive gezwungen, während Tommy auf Ranma einschlug und trat. Zum ausweichen waren die Schläge und Tritte zu schnell, da musste Ranma schon blocken.



[Anmerkung des Autors :

Da sieht man wieder, dass Tommy wesentlich besser als Akane geworden ist, bei der Ranma immer problemlos ausweichen und manchmal sogar noch gleichzeitig Mangas lesen konnte (was sie natürlich immer aufregte). Hier ist es zu einem solchen Duell ja noch nicht gekommen, aber alle Mangaleser und Animeseher wissen was ich meine.]



^Nicht schlecht,^ dachte Ranma er von Tommy in die Defensive gedrängt wurde, ^sogar viel zu gut für diesen kurzen Zeitraum. Sehr viel zu gut! Das gibt es doch nicht!!!^ Wenn Ranma eines nicht ausstehen konnte, dann war es jemand, der stärker war als Ranma selber. Das war hier mit Tommy zwar nicht der Fall, trotzdem fühlte er sich ordentlich verarscht. Jetzt wurde es Zeit mal zu zeigen, wer hier der bessere war!

Damit blockte er einen Doppelfaustangriff und sprang mit einem Salto drei Meter zurück, was wiederum eine willkommene Verschnaufpause für Tommy war. Im gegensatz zu Ranma atmete er nämlich schon schwer.

"Hey, das war für einen Anfänger gar nicht mal so schlecht. Natürlich musst du noch eine Menge lernen, aber das war schon recht gut. Fertig? Dann greife ich mal an, mal schaun wie du jetzt zurechtkommst!"

Ohne Tommy Zeit für eine Antwort zu lassen griff er an, stand im nächsten Augenblick grinsend vor seinem Gegenüber, verpasste ihm eine Rechte in den Magen und ließ Tommy gut vier Meter weit fliegen. Da stand Ranma nun, mit neuem Selbstbewußtsein und einer inneren Genugtuung, über das ganze Gesicht grinsend.

^Der wäre wohl hinüber^, dachte er und wollte sich gerade zu Tommy bücken, um ihm aufzuhelfen, als dessen Fingerspitzen mit einem Mal anfingen zu zucken.

"Noch ... noch kann ich weitermachen ..." raunte Tommy und richtete sich mit einem lauten wieder auf. Er sah schon ganz schön fertig aus, Ranma hatte ja auch mit voller Kraft exakt in die Magengegend getroffen. Das hätte nicht jeder überstanden, auch Kuno nicht.

^Das wird mir jetzt aber zu bunt, der steht ja wieder auf. Irgend etwas läuft hier schief, das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!^

Ranma :"Jetzt übertreib mal nicht, für heute hast du erstmal genug."

Tommy :"Aber ---"

Ranma :"Nichts aber, ich bin immer noch dein Sensei, schon vergessen?"

Tommy :"Nein, schon gut. Irgendwie hast du auch Recht ..."

Und mit diesen Worten fiel er in Ohnmacht. Auf Ranmas Kopf bildete sich ein Tropfen.

^So gut war er dann also doch nicht ...^

Schließlich hob er Tommy hoch und trug ihn ins Haus hinein. Der Rest der Familie saß gerade zu Tisch und aß. Der bewusstlose Tommy lenkte selbstverständlich alle Blicke auf sich, aber nur Genma stand auf und ging zu den beiden hin. Verwundert sahen ihn alle an, sollte er sich etwa um den Jungen sorgen? Doch da klopfte Genma Ranma laut lachend auf die Schulter und rief :

"Gut gemacht, mein Sohn! Du hast deine Verlobte gerächt, ich bin stolz auf dich! Hahahahaha!"

Ranma wollte gerade seinem lieben Vater eine verpassen, als Soun mit einem Mal losheulte.

"Buuuuaaaaahhh, Meine kleine Akane wird bald heiraten!!! Saotome, darauf müssen wir anstoßen!"

"Richtig, Tendo, das muss gefeiert werden! Hahahahahaha!"

Eine Sekunde später waren die zwei auch schon verschwunden, vier völlig verdutzte und einen bewußtlosen Teenager zurücklassend. Ranma wollte sofort einwenden, dass das nicht wahr sei und er Tommy nur testen wollte, so dass Akane sich dabei ja nichts falsches denken könne, als ihm Tommy´s Gesicht einfiel ("Sie hat dir geholfen, ja?") und ihm ein Entschluss in den Sinn kam :

"Hey Akane, ich wollte mich noch für deine Hilfe heute Vormittag bedanken, das hatte ich fast vergessen."

Ohne auf eine Antwort zu warten stürmte er auch schon hoch in sein Zimmer, wo er Tommy in seinen Futon legte und sich selbst zum nachdenken hinhockte. Was war bloß los mit ihm? Warum bedankte er sich offiziell bei einem Mädchen?

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Von all dem bekam Tommy nichts mit - er war schon im Land der Träume gelandet. Hmm, naja, ihr wisst wohn was für eine Art 'Traum' das war. Er stand mal wieder in diesem merkwürdigen weißem nichts, so glücklich wie immer seit er wusste, dass diese Stimme die zu ihm sprach seine Mutter war.

Tommy :"Hi Mum!"

Mutter :"Hallo mein Sohn. Du, es tut mir leid, aber wir haben wieder einmal nur sehr wenig Zeit und ich muss dir ein bisschen was erklären, aber du hast doch bestimmt eine Veränderung an dir bemerkt, oder?"

"Also bin ich wirklich stärker geworden?"

"Ja, und du kannst dich bei mir dafür bedanken, denn diese kleine Bonusenergie wirst du schon in wenigen Tagen zum Einsatz bringen müssen."

"Wie jetzt, ich soll kämpfen?"

"Naja, deine kleine Freundin kommt ein wenig früher als erwartet..."

"Shampoo?"

"Genau, dein Einfluss hat die Geschichte hier bereits ganz schön durcheinander gebracht. Du musst wissen, dass du sie mit diesem Kuss sehr erzürnt hast."

"Also ich fand´s ja gar nicht mal sooo schlimm..."

Ein heftiger Drang zu grinsen überkam ihn, den er nur mit Mühe unterdrücken konnte.

"Das kann ich mir vorstellen", jetzt konnte er das Grinsen nicht mehr zurückhalten , "aber du wirst doch wohl einsehen, dass eine stolze Amazone sich nicht einfach von einem Mädchen küssen lassen wird, ohne dieses Mädchen zu töten. Um sie zu beschlossen dir dieses Geschenk zu geben."

"Das ist ja sehr nett, aber ist das nicht eher mein privates Problem?"

Tommy kratze sich verlegen am Hinterkopf. Er wollte nicht unhöflich erscheinen, schließlich war es ihm alles andere als unangenehm, stärker zu werden. Er verstand bloß nicht warum man ihm hier 'so' half. Ranma hätte Shampoo doch ganz leicht besiegen können - für seinen Schutz wäre also gesorgt. Warum also?

"Dazu kann ich dir nur sagen, dass dieses Mädchen noch eine wichtige Rolle spielen wird. Bis zum nächsten Mal."

"Aber..."

~Schwups~

Schon war er wieder in der Realität. Zumindest in der Manga-Realität. Er saß aufgerichtet in seinem Futon und hatte das letzte Wort hatte er zu sich selbst gesprochen.

^Verdammt!^

Auch ohne den Routineblick auf den Wecker wusste er, dass es mal wieder 5:30 Uhr war. Ein Stück weiter lag Ranma, Genma fehlte. Wo der war? Der lag sturzbetrunken mit Soun im Garten. Sie hatten die Nacht durchgefeiert und anschließend die Haustür nicht mehr gefunden.

^Okay, liegen bleiben bringt nix, also hopp auf die Beine!^

Nun bemerkte er auch, dass er die Nacht über in seinen Klamotten geschlafen hatte. Normalerweise wäre das ein relativ großes Problem : die Sachen wären zerknickt und nicht mehr anziehbar. Da macht es sich doch bezahlt, dass hier nichts normal ist, denn keine Falte war zu sehen, nicht der geringste Makel. Was unseren Freund allerdings störte (und es störte ihn sehr!) waren die Sachen selbst, beziehungsweise die Dauer mit der er sie bereits trug. Mehrere Monate das gleiche zu tragen war nun doch extrem scheiße! Zeit für einen kleinen Einkaufsbummel! Doktor Tofu würde ihm bestimmt einen kleinen Lohnvorschuss geben, da war er sich sicher. Das Bad hatte noch Zeit, zuerst brauchte er etwas Bewegung. Das Dojo war zwar sehr groß und auch gut belüftet, konnte aber mit einem kleinen Morgenlauf auf unbelebten Straßen bei der gerade aufgehenden Sonne einfach nicht mithalten - was könnte das schon? Leise schich er sich hinab durch das Haus, verließ es und dehnte sich im Garten dann ein wenig. Auf der Straße nahm er sich vor, die Gegend ein bisschen genauer kennen zu lernen. Gestern hatte er das nur grob im Vorbeigehen tun können, jetzt allerdings achtete er auf jede Kleinigkeit, ganz besonders auf die alte Dame, die immer zu jeder Zeit anscheinend nichts anderes tat, als den Gehweg zu bewässern. Fragt mich nicht welchem Zweck das dienen soll, ich habe selber nicht die geringste Ahnung. Also, wo war ich noch gleich? Achja, die gute alte Frau Watanabe!



[Anmerkung des Autors : Ich weiß nicht ob sie wirklich so heißt. Mark schreibt es so (und ihm würde ich es mal glauben) und mittlerweile habe ich auch schon ein paar andere ff´s gelesen, wo sie so heißt. Ich will mich jetzt nicht gegen den Strom stellen, also bleibe auch ich bei dem Namen, okay?]



Tommy war so felsenfest sicher, nicht so dumm sein zu können, um in seinen ihrer Wasserschwälle zu laufen oder auch so erwischt zu werden

~platsch~

Schon passiert! Man merkt echt das man in einem Manga ist, es passiert genau das Gegenteil von dem, was die Person gerade denkt (zumindest ist es häufig in den Scherzen so) Okay, dann lief er halt als Mädchen weiter, das war für ihn/sie nun auch kein Problem. Obgleich es schon schwer verwunderlich war, dass diese alte Dame morgens um 6 Uhr früh ihren Gehweg bewässerte und dennoch nichts davon bemerkte, dass sie die einzige Person auf der Straße soeben mitbewässert hatte. Es war verrückt, aber mit sowas wollte sie sich nun doch nicht groß aufhalten, dazu machte ihr das Laufen viel zu viel Spass.



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Merkwürdige, depressive Musik ertönt. Die Landschaft ist absolut unscharf und neblig, nichts ist genau zu erkennen, bis auf die Tatsache, dass ein Schatten immer näher kommt. Langsam nimmt diese Gestalt Formen und einzelne Züge an. Es ist eindeutig ein Junge, ein großer Junge mit leicht länglichen schwarzen Haaren, einem Kopftuch, gelben Pullover, schwarzer Hose, Wanderrucksack und oben drauf ein chinesischer (oder auch japanischer) Regenschirm. Dieser Junge ging schwer keuchend, als ob er sich nur mit großer Mühe noch weiter treiben konnte. Und während dieses müden, anstrengenden Ganges hörte man ihn mit sich selbst reden : "Ranma Saotome! Wegen dir bin ich durch die Hölle gegangen! Dein Ende naht! Bald kannst du nicht mehr weglaufen! RANMA SAOTOME, ICH WERDE DICH FINDEN!!!

Die letzten Worte schrie er aus sich heraus. Niemand hörte ihn, außer einem blauhaarigen Mädchen, dass soeben an ihm vorbeilief, mit Bonbouri in den Händen, einen Kampfanzug tragend und ein entschlossenes Gesicht machend rannte sie nach Nerima, dem Ort, wo Ranma momentan schlief, Tommy-chan als Tanja joggte und Frau Watanabe unablässig ihren Gehweg bewässerte.

Was sie nicht wusste : sie war schon so gut wie da ... Und was sie noch nicht wusste : der Junge folgte ihr.



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Okay, nach dieser seeeeeeehr langen Pause, hab ich es doch noch geschafft, ein neues Kapitel zusammen zu bringen. Ich hatte halt sehr wenig Zeit, bin jetzt inne 11 gekommen und habe einen tollen neues Stundenpaln mit 29 Wochenstunden, aber 4 mal nach der 8. aus. Über die gesamten Ferien (zumindest fast) war ich weg und so weiter. Werde versuchen es ab jetzt schnell hinzukriegen. Nun ja, ich glaube nicht, dass ich hier noch irgendwas erklären brauche, ist doch ja mal wieder nichts passiert (leider). Eigentlich wollte ich mehr auf Kuno eingehen und Ryoga schon da haben, aber es kam ne Menge dazwischen. Dafür werden Shampoo UND Ryoga im nächsten chap beide gleichzeitig kommen, es wird also heikel!!! *ggg*

Falls doch noch Fragen zu a) diesem chap b) der saga im ganzen c) Einzelheiten d) meiner privaten Person e) Gerhard Schröder f) Buffy, im Bann der Dämonen etc. ...

sind, so schreibt mir an Dark_Death@web.de .

Mein Dank geht vor allem an meinen Pre-Reader Thunderbird und an alle meine Leser, ihr seit die besten!!!

Schreibt mir auch ohne Fragen, ich freue mich sehr über Reviews und so. Ich meine nämlich dass gerade dieses für einen Autor wichtig ist. Es gibt einem den Ansporn schneller, mehr und vor allen Dingen besser zu schreiben. Auf bald,

euer Spike