*rotwerd*...danke für die lieben Reviews. Ja, das Pairing ist sehr ungewöhnlich, aber Gimli hat doch auch mal etwas Schönes verdient. Und eigentlich ist er doch so was wie der kleine Held der Geschichte...ausgeglichen, ruhig und ein Freund, der durchs Feuer gehen würde.

@Glorfindel: Vielen lieben Dank. Den Zwerg mag ich auch...er ist der Fels in der Brandung irgendwie. Übrigens finde ich es schön, hier Deine Storys vorzufinden...denn an anderer Stelle vermisse ich Dich schon.

@Elektra121: Ja sie passen zusammen, obwohl sie unterschiedlich sind wie Feuer und Wasser. Aber ist es nicht das, was etwas Besonderes ausmacht.

@Shelly: Genau das entwickelt sich *lächel*. Ich mache vor nichts halt (.

@Mystic Girl: Schön, Dich hier zu finden *freu*. Dankeschön für das Lob. Werde mir Mühe geben, Dich nicht zu enttäuschen

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Langsam trat Gimli näher und dachte über eine Antwort auf die Frage nach. "Es ist die Sorge um einen Weggefährten, den ich mittlerweile einen guten Freund nenne." Sein Blick musterten die zierliche Gestalt des Prinzen, der seine Augen immer noch vor ihm verbarg. "Selbst hier in Lorien scheint Dein Geist nicht zur Ruhe zu kommen Legolas. Aber irgendetwas sagt mir, dass es nicht nur Gandalfs Tod ist, mit dem Du im Stillen kämpfst." Legolas vernahm die Sorge in Gimlis Stimme und öffnete seine Augen. Für einen Augenblick erschrak der Zwerg, denn das strahlende Blau war von Leid und Schmerz verdunkelt. Nichts erinnerte Gimli mehr an den sturen, arroganten und zugegebenermaßen anziehenden Elbenprinz, der er während des Rates war. Legolas sah Gimli an und lächelte gequält, bevor er seinen Blick wieder in die Dunkelheit eintauchen ließ. Schon wollte er den Zwerg beruhigen, ihn wie oft von sich stoßen und die Einsamkeit vorziehen. Doch sein Herz schrie danach, die Sorgen in Worte zu fassen. "Diese Mission wird uns vieles kosten Gimli...Vertrauen, Freundschaft, Leben und nicht zuletzt die Hoffnung. Selbst hier im goldenen Wald spüre ich den Atem des Bösen....wie er die Luft verschmutzt und meine Seele verdunkelt. Auch Aragorn, die Hoffnung der Menschen zweifelt an sich, Gandalf ist in den Tod gestürzt und Boromir.....Boromirs Herz ist schwach und er begehrt den Ring. Seinen Stolz hat das Böse schon gestürzt und die Wolken greifen nach Boromirs Seele. Aus den Augen der Hobbits ist der Glanz der Unbeschwertheit verschwunden und für Frodo ist jeder weitere Schritt eine Qual. Du mein Freund hast ein treues Herz und selbst Dich lässt der Schatten hier nicht ruhen....wie lange werde ich ihm trotzen können? Er will mich mit Zweifeln brechen und tastet sich langsam voran." Seine Stimme war bei diesen letzten Worten nur noch ein Flüstern und die Verzweiflung war deutlich herauszuhören.

Gimli zögerte nicht einen Moment, sondern ließ sich neben ihn auf den Boden sinken. "Die Hoffnung stirbt zuletzt Legolas und solange jeder von uns den Sinn für das Gute nicht verliert, dann wohnt diese Hoffnung noch in unseren Herzen. Die Mission war vielleicht von Beginn an zum Scheitern verurteilt, aber trotzdem hat die Gemeinschaft gekämpft und dem Bösen so die Stirn geboten." Zögernd streckte Gimli seine Hand aus und berührte Legolas an der Schulter...eine Geste des Trostes. "Auch ich zweifle oft, aber Du und Aragorn geben mir die Kraft, diese Zweifel zu besiegen." Legolas lachte bei diesen Worten bitter auf, genoss aber insgeheim die Berührung des Zwerges. "Und nun findest Du mich hier....in der Einsamkeit der Dunkelheit und in Zweifeln versunken." "Wovor wohl niemand sicher ist....selbst das Volk der Elben nicht." Gimli verlor den Kampf gegen sich selbst und ließ seine Hand langsam über die blasse Haut von Legolas' Arm gleiten. Er konnte dessen Gänsehaut unter seinen groben Fingern spüren und bemerkte auch das schnelle Heben und Senken von der Brust des Elben. In diesem Augenblick gewann sein Herz über Denken und Vernunft. "Lass mich Dir helfen Legolas....niemand sollte in Lorien alleine mit seinen Zweifeln und seinem Leid sein."

Legolas vernahm den veränderten Klang von Gimlis Stimme und spürte ein angenehmes Prickeln dort, wo die Finger des Zwergs entlang streichelten. Nie hätte er gedacht, dass er jemals einem Zwerg vertrauen könnte....oder noch viel schlimmer, tiefere Gefühle für ihn empfinden könnte. Doch er musste sich eingestehen, dass es so war. Er unterließ den Versuch, dass aufkommende Verlangen zu unterdrücken und ließ Gimli gewähren. Legolas blickte in die Augen des Zwerges und sah dort tiefe Freundschaft und Vertrauen. Aber da war noch etwas und der junge Prinz erkannte es als verbotene Liebe. Zwerge und Elben durften sich nicht lieben, denn es wäre gleichzustellen mit Verrat. Aber was war es für ein Leben, wenn man Verbote über die Worte des Herzens stellte. Zögernd strich Gimli über das goldene Haar des Prinzen, vergrub seine Finger in der seidenen Pracht. Niemals zuvor hatte er einen solchen Hauch von Gefühl auf seiner Haut gespürt, der sich nun wie ein Wasserfall über seine Hände ergoss. Der Zwerg ertastete die Zöpfe, die ihn als Krieger auswiesen und ließ sie durch seine Finger gleiten. Während er Legolas' Blick mit seinen Augen gefangen hielt, wurde er mutiger.

Nie hätte der Elb vermutet, dass die groben Hände des Zwergen so zärtlich und sanft sein konnten. Vorsichtig streichelten Gimlis Finger über sein Gesicht und Legolas schloss die Augen. Sekunden später fühlte er den Daumen des Zwerges über seine Lippen gleiten....rauh und uneben, ganz anders als die Berührung eines Elben oder Menschen. Trotzdem war es kein beklemmendes Gefühl und Legolas entspannte sich unter den Liebkosungen. Fast schien es ihm so, als wolle sich Gimli die Konturen seines Gesichtes einprägen.

So schnell wie die Berührungen gekommen waren, so plötzlich hörten sie auch wieder auf und Legolas öffnete seine Augen. Gimli hatte den Platz neben ihm aufgegeben und ging nun vor ihm in die Knie. Ihre Blicke trafen sich und während eine Wolke den Mond wieder freigab, erkannten sich die beiden in den Augen des anderen wieder. Für einen Moment schien es so, als ob das Licht des Mondes ihre Seelen geöffnet hatte, denn es war kein Wort mehr nötig. Der Elb und der Zwerg....zwei Völker, die unterschiedlicher nicht mehr sein können, waren durch ihre Gefühle verbunden. Legolas Gesicht erhellte sich unter einem kleinen Lächeln und diesmal war es der Elb, der seine Hand nach Gimli ausstreckte. Er zögerte eine Sekunden, bevor seine Finger das bärtige Gesicht des Zwerges berührten und es langsam ertasteten. Der junge Prinz hatte das Gefühl, all die Wunden der Zeit zu spüren, die jemals auf Gimli gelastet hatten. Was für das Auge verborgen blieb, spürte er unter seinen Fingern......das Gesicht seines Freundes erzählte eine Geschichte, die er mit all seinen Sinnen aufnahm. Wieder lächelte Legolas, als er seine Finger nun in dem dichten Bart untergehen ließ und statt borstigem, ungepflegtem Haar, weiche und volle Strähnen vorfand. Gimli sah ihm die Überraschung an und lachte leise. "Wir Zwerge sind zuwider jeder Geschichte zwar nicht so gepflegt wie ihr Elben, aber unser Bart ist uns das Heiligste." Damit steckte er Legolas an, der die Stille der Nacht mit hellem Lachen erfüllte. Doch abrupt hielt er inne und blickte Gimli mit einem nicht deutbaren Blick an. Seine Hände brachen ihre Erkundungen ab und er erhob sich etwas, um sich wenige Sekunden später vorzubeugen. Die Lippen der beiden berührten sich in einer scheuen und zurückhaltenden Geste, doch niemand von ihnen wich vor diesem ungewohnten Eingeständnis zurück. Während sich ihre Lippen längst einig waren, beseitigte das Herz die letzten Bedenken.

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