Vielen Dank, Henriette00 und HexenLady, für eure netten Bemerkungen. Hughie steht übrigens für Hugh Grant, den meine Freundin ebenfalls mag (und ich, seitdem er in "Tatsächlich Liebe" den amerikanischen Präsidenten runtergemacht hat ;).

PS: Hab ich schon erwähnt, dass ich einfach nicht dahinter komme, wie ich bei fanfiction.net ein vernünftiges Layout hinkriege? Ich entschuldige mich jedenfalls hiermit dafür.

PS2: Nein, ich entschuldige mich nicht mehr dafür ... ich hasse fanfiction.net dafür, dass es mir das antut.

Das Medaillon der Erde

„Aufstehen!", zum zweiten Mal in einer Nacht wurde Stefanie überraschend geweckt. Doch dieses Mal war es nicht die Stimme Dracos oder Snapes, die sie aus ihrem Schlummer riss, sondern eine gänzlich fremde. Verwirrt öffnete sie ihre Augen, nur um von einem Mann mit langen blonden Haaren, der ihr seltsam bekannt vorkam, misstrauisch angesehen zu werden.

„Wie sind eure Namen? Und wagt es ja nicht zu lügen, Elben merken so etwas", verlange er zu wissen, während Stefanie aufstand und sich umsah. Neben Draco und Snape standen ebenfalls hochgewachsene Männer mit langen Haaren, die alles andere als erfreut aussahen, dass sie hier waren.

„Ich bin Severus Snape, das ist Draco Malfoy und sie", Snape zeigte auf Stefanie, „ist Stefanie Schmitt."

„Merkwürdige Namen für Menschen. Was tut ihr in den Gebieten meines Vaters Thranduil?"

„Wir wollen lediglich passieren", antwortete Snape wahrheitsgemäß.

„Und was verschweigt ihr?", fragte der blonde Elb belustigt. „Niemand passiert freiwillig diesen Wald um nach Osten zu gelangen, außer man gehört zu den Dienern Saurons. Also, sprecht rasch!"

„Sagt uns erst Euren Namen", verlangte Snape.

„Legolas", doch es war nicht der blonde Elb, der antwortete, sondern Stefanie. Verwundert waren alle Blicke nun auf sie gerichtet. „Ich ... äh ... " Wie sollte sie den anderen erklären, dass sie sich kurz vor Weihnachten mit jemanden betrunken hatte, der genauso aussah wie der Legolas, der jetzt vor ihr stand? Und wie sollte sie diesem Legolas hier erklären, woher sie seinen Namen kannte? „Also ... ach verdammt ... du musst uns helfen, Legolas. Wir sind nicht von hier und damit mein ich nicht, dass wir nicht aus dieser Gegend kommen." Snape wollte etwas sagen, doch sein Bewacher hielt ihn mit einem warnenden Blick davon ab.

„Sprich weiter!", sagte Legolas.

„Nun ja, wir sind nicht aus Mittelerde, wir kommen von der Erde ... ich hab einen Zaubertrank vermurkst und dann ... " Stefanie erzählte ihm, was sie bis jetzt erlebt hatten. Nachdem sie geendet hatte, sah sie Legolas hoffnungsvoll an.

„Und wieso bei den Valar sollten wir euch glauben?", fragte der Bewacher von Draco.

„Delu", Legolas brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. „Ich glaube ihnen, reicht dir das?" Delu nickte, wagte aber nicht in die tiefblauen Augen Legolas' zu schauen. „Also dann, es ist nicht mehr weit bis zum Eilend und der Morgen dämmert schon", Legolas deutete auf den Hauch von Rosa, der über den Baumwipfeln zu erkennen war. „Lanthir", nun wandte er sich an den Bewacher Snapes, „du wirst zu meinem Vater zurückkehren und ihm berichten, dass Delu und ich drei Menschen zum Medaillon geleiten. Geh!" Und mit einem Nicken verschwand Lanthir in den Tiefen des Waldes. „Machen wir uns auf den Weg", und mit diesen Worten führte Legolas die kleine Gruppe aus Elben und Menschen weiter durch den Wald. Stefanie hatte Mühe mit dem Schritt der Gruppe mitzuhalten, was Legolas schließlich auch bemerkte. Er überließ Delu die Führung und ging hinter zu ihr.

„Entschuldige, dass wir so schnell laufen, aber in diesem Teil des Waldes sollte man sich nicht zu lange an einem Ort aufhalten – und ihr wollt doch sicherlich schnell wieder nach Hause, oder?" Bei dem Lächeln, dass er ihr gab, war sich Stefanie da gar nicht mehr so sicher.

„Ich ... äh", prima, war eigentlich Rumstammeln das einzige, was sie in Legolas' Gegenwart herausbekam? „Natürlich wollen wir wieder nach Hause", bekam sie schlussendlich doch noch einen zusammenhängenden Satz zustande. Sie achtete inzwischen gar nicht mehr darauf, wo sie hintrat, sondern interessierte sich vielmehr dafür, wie der Wind mit den langen Haaren des blonden Elben spielte. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie einige Momente später über eine Wurzel stolperte und hingefallen wäre, hätte Legolas sie nicht mit einer schnellen Reaktion festgehalten.

„Danke", sagte Stefanie schnell und bemerkte nicht, wie Draco sie missmutig ansah und gleichzeitig mit seiner linken Hand seinen rechten Arm hielt.

Die Sonne stand schon weit über dem Horizont, als sich der Wald endlich lichtete und sie das Geräusch fließendes Wassers vernahmen.

„Wir sind bald da", sagte Delu, während er mit seinen Augen die flache, grüne Ebene absuchte, die nur von dem breiten Flussbett des Eilend geteilt wurde.

„Halt deine Waffen bereit", wies ihn Legolas an und bückte sich. „Ich sehe zwar keine Orkspuren, aber man weiß ja nie." Er sah zu den drei Menschen und lächelte. „Die Valar scheinen euch gnädig gesonnen zu sein. Keine Orks und wenn doch, würden sie eh nicht wissen, wie das Medaillon funktioniert." Stefanie wachte plötzlich aus der Lethargie auf, in der sie die letzten Stunden des Laufens verbracht hatte. Sie hatte nie darüber nachgedacht, wie das Medaillon funktionierte. Vielleicht lag es ja wirklich da, wo Hughie gesagt hatte, aber wenn sie nicht wussten, wie es funktionierte, was nützte es ihnen dann?

„Wisst ihr denn, wie es funktioniert?" Anscheinend hatte Draco die gleichen Gedankengänge wie Stefanie.

„Ja, denn es waren die Elben, die das Medaillon einst herstellten. Aber wie so vieles ging auch das Wissen über das Medaillon im Lauf der Gestirne bei den meisten Elben verloren und nur noch wenige glauben an seine Existenz."

„Wieso stellten es die Elben her?", fragte Snape, während Legolas losging und den Spuren der Orks folgte.

„Eine Prophezeiung", erwiderte er und sein Tonfall bedeutete, dass er dazu nicht mehr sagen würde. Weiter hinten in der Gruppe lief Draco nun neben Stefanie und sah sie böse an.

„Was?", fragte sie irritiert.

„Was?! Das sollte ich dich fragen. Erst Hughie und dann dieser blonde Elfe!"

„Elbe", korrigierte sie ihn. „Und ich habe keine Ahnung wovon du eigentlich redest. Also, wenn du wieder bessere Laune hast, dann findest du mich vorne bei Legolas", meinte sie und ließ Draco alleine zurück.

„Wir sind gleich da." Legolas blieb kurz stehen und deutete auf eine kleine Baumgruppe direkt vor ihnen. „Folgt mir", sagte er und schlängelte sich zwischen den dürren Baumstämmen, die wohl schon lange keine Blätter mehr getragen hatten, hindurch. Schließlich führte er sie auf einer, von heruntergefallenen Ästen verdeckte, verfallenen steinernen Treppe unter die Erde. Stefanie hatte Dunkelheit erwartet, doch seltsamerweise schien der Raum, in dem sie sich befanden, aus sich selbst heraus warm zu schimmern. Sofort fühlte sie sich nicht mehr so müde und auch die Schmerzen in ihren Beinen ließen nach. Draco strich mit seinen Fingern vorsichtig über die Steinwände und sah sich ehrfürchtig um.

„Es ist Zeit ... ihr solltet gehen", unterbrach Legolas ihr Staunen und verwirrt sahen sie ihn an.

„Und wie?", fragte Snape in einem Ton, den er sonst für nichtkönnende Schüler wie Potter oder Longbottom reservierte.

„Ganz einfach, geht einfach durch die Wand", sagte Legolas und deutete auf Wand hinter ihm.

„Und das ist alles? Wo ist das Medaillon?" Draco sah ungläubig von der Wand zu Legolas und wieder zur Wand.

„Es existiert nicht ... das ist das Geheimnis. Niemand vermutet in einer einfach Wand ein Portal. Und selbst wenn, könnte es niemand aus Mittelerde benutzen ... es ist nur für Menschen der Erde gedacht", erklärte er. Stefanie konnte es immer noch nicht so ganz glauben und bewegte sich nicht. Sie würde sich doch nicht zum Affen machen und einfach gegen eine massive Steinwand laufen. Doch zu ihrer Überraschung ging Snape das Risiko ein und trat an die Wand. Er war nur noch wenige Millimeter davon entfernt, als das goldene Leuchten plötzlich nachließ und von einem kräftigen Blau abgelöst wurde, das sich immer mehr über die Wand ausbreitete. Es wirkte fast so, als ob die Steine sich in Wasser verwandelt hatten. Snape berührte das Blau mit seiner Hand und es entstanden kleine Wellen, die sich ausbreiteten.

„Erstaunlich", war sein einziges Kommentar, bevor er ganz in der Wand verstand. Für einen Moment herrschte Stille – und dann passierte alles auf einmal.

Lautes Geschrei hallte im Raum wieder und Stefanie sah plötzlich ein Dutzend Orks den Ausgang verstellen; Draco war schon halb durch die Wand und konnte nur mit schreckensgeweiteten Augen zusehen; Legolas hatte mit einer geschmeidigen Bewegung sein Schwert in der Hand und die ersten zwei Orks getötet, während Stefanie vor Überraschung und Angst überhaupt nicht reagierte.

„Los, geh!", schrie Legolas sie an und stieß sie durch die Wand. Nur noch gedämpft drangen Töne zu ihr hindurch und ließen das Kampfgeschehen merkwürdig entfernt wirken. Legolas und Delu hatten schon die Mehrzahl der Orks getötet, als einer Stefanies schemenhafte Figur in der schimmernden Wand erkannte und ein Messer nach ihr warf. Unfähig zu entkommen konnte sie nur mit weit aufgerissenen Augen zusehen, wie es auf sie zuflog – doch plötzlich wurde ihre Sicht verstellt und während das Blau sich immer mehr verdichtete, erkannte sie noch, wie Legolas leblos zu Boden sank.

„Nein! Legolas!", schrie sie verzweifelt, doch niemand hörte sie und plötzlich war das Blau verschwunden und sie spürte wieder festen Boden unter ihren Füßen. Geschockt stand sie für ein paar Minuten einfach nur in dem leichten Nebel, der sie nun umgab. Doch dann erinnerte sie sich an Professor Snape und an Draco.

„Draco? Draco!", hallte ihre Stimme undeutlich durch den Nebel. Draco wusste, dass er ihr antworten sollte, doch sein Körper verweigerte ihm den Dienst. Er spürte nur noch das Brennen in seinem Arm und dann war da Nichts mehr.

Keine Stimme. Kein Licht. Nichts.

Wie du siehst, Henriette00, kommen sie schlussendlich nach Hause - aber wer, das wird sich erst im Epilog zeigen.