Gebrochenes Herz
Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - später eventuell mal zwischendurch R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: noch keines
Warnung: In den späteren Kapiteln könnte es zu Slash kommen! Wer so etwas nicht mag, sollte diese Story besser nicht lesen!
Summary: Haldir leidet. Was ist geschehen und wird es noch jemandem gelingen ihm zu helfen, bevor er in Mandos Hallen eingeht?
************************ @ Shelley: Erst mal ein dickes Danke an Dich, dass Du mir das ganze betaliest!
@all: Vielen Dank für all Eure lieben Reviews! Ich war ganz überrascht, so viele Reviews zu bekommen und hab mich sehr gefreut!
@Zoysite: Danke für Dein Lob! Warum Haldir weint, wirst Du bald erfahren! @Sally Tse Schiep: Ich freu mich, dass Dir auch meine Geschichte gefällt. Hab mir viel Mühe gegeben, bei der Beschreibung Haldirs. @HecateTriformis: Lust auf mehr? Dein Wunsch ist mir Befehl! Hier kommt schon das nächste Kapitel! *zwinker* Danke für den Hinweis, mit der doppelten Erwähnung des blond. War mir vorher gar nicht aufgefallen! Ich werde drauf achten, dass mir das nicht noch öfter passiert! @Lady-of-Gondor: Danke für Dein Lob! Ich hoffe, es wird auch Dir weiterhin gefallen! @heitzi: Vielen Dank für Deine netten Worte. Was es mit der Blume auf sich hat, wirst Du bald erfahren, aber das dauert noch ein klein wenig! *zwinker* Freu mich, dass auch Du meinst, dass ich Haldir gut getroffen habe! @Joshua Nenya: Ja, es gibt noch ein paar weitere Kapitelchen! *gg* Also, wenn Dir die Story weiterhin so gut gefällt, einfach reviewen, dann mach ich immer hübsch ein Kapitelchen nach dem anderen fertig! @Sparrow-666: Ich freu mich, dass Dir mein (Be)Schreibstil gefällt. Wie schon gesagt, was es mit dem Blümchen auf sich hat, wird etwas später geklärt!
**********************
Kapitel 2 - Versteckspiele
So, nun wünsche ich Euch allen ganz viel Spaß beim Lesen meines neuen Kapitels! Natürlich freue ich mich weiterhin, wenn Ihr mir ein kleines Review hinterlasst! Zur gleichen Zeit jagten die beiden Zwillingssöhne Lord Elronds im Galopp durch den Wald. Sie spielten wie so oft eine Art Versteckspiel. Einer der beiden bekam einen Vorsprung und ritt in den Wald. Dabei musste er seine Spur so gut es ging verwischen, während der Suchende die versteckte Spur finden und verfolgen musste. Mittlerweile hatten sie es sogar eingeführt, dass der Gesuchte nach einer abgemachten Zeit heimreiten durfte, wenn er bis dahin nicht gefunden worden war. Glorfindel hatte sie vor langer Zeit auf die Idee dieses Spieles gebracht, denn er fand, dass sie so ihre Fähigkeiten ausgezeichnet trainieren konnten. Sie hatten ihn auch schon das eine oder andere Mal überzeugen können, sich suchen zu lassen. Doch bisher hatten sie ihn nie gefunden, denn der Kämpfer aus Gondolin war einfach zu gut darin, sich nahezu unsichtbar machen zu können.
Ihn suchen zu lassen war anfangs aber auch gescheitert, da sie damals noch nicht sehr bewandert darin waren, ihre Spur wirklich verschwinden zu lassen und Glorfindel niemals sehr lange brauchte, um die beiden aufzutreiben.
Elrohir war nun schon eine geraume Weile im Wald verschwunden, als Elladan endlich seine Zeit gekommen sah, dass er losreiten durfte. Er stieg in den Sattel seines grauen Hengstes Celeb[1] und trabte zügig los, als er Glorfindel auf sich zukommen sah. Hoffnungsvoll vielleicht einen Tipp zu bekommen, sah er ihm entgegen und zügelte sein Pferd.
"Du willst doch nicht etwa mogeln, oder?" durchschaute der Berater Elronds dessen jüngeren Sohn sofort. Elladan grinste schief. "Ich hatte nur gehofft, dass Ihr mir vielleicht etwas lehrreiches sagen könntet, das ich noch nicht wüsste....", versuchte er Glorfindel zu schmeicheln. "Soso," meinte Glorfindel nur, "ich denke, habe euch in den langen Jahren eures Trainings genug beigebracht, dass du deinen Bruder auch ohne meine Hilfe finden wirst." Elladan sah ein wenig geknickt drein und senkte den Blick. Er würde es also doch ganz allein schaffen müssen. Es war nur so, dass er die letzten Male, wann immer er hatte suchen müssen, Elrohir nie aufgespürt hatte. Dennoch verabschiedete er sich höflich von Glorfindel, der auf dem Weg zu den Gärten gewesen war. Glorfindel lächelte und wandte sich zum Gehen. Doch dann drehte er sich noch einmal um und Elladan, der sein Pferd schon wieder antreiben wollte, sah ihn erneut erwartungsvoll an. "Gras kann täuschen", sagte der blonde Elb. Elladan sah ihn begierig an, mehr zu erfahren doch er wurde enttäuscht, da Glorfindel davon ging. "Wartet, wie meint Ihr das?" rief er ihm nach. Glorfindel blickte noch einmal zurück und wiederholte nur "Gras kann täuschen", und setzte dann seinen Weg in Richtung der Gärten fort. "Gras kann täuschen.....Gras kann täuschen....", äffte Elladan den blonden Elben resigniert nach, während er sein Pferd antrieb und im Wald verschwand.
**********
Elladan war nun schon eine ganze Weile durch den Wald geritten. Er hatte sehr sorgfältig auf jeden möglichen Hinweis geachtet und ab und an war sein Bruder offenbar unvorsichtig gewesen, denn Elladan hatte immer wieder mal die Hufspur seines Pferdes verfolgen können. Er war sich schon recht siegessicher, Elrohir diesmal zu erwischen. Er ließ Celeb gerade im Schritt gehen, da die Spur hier nahezu nicht zu erkennen war. Andererseits war er sich sicher, dass sein Bruder hier entlang geritten sein musste. Es dauerte auch nicht lange, da traf er wieder auf die Spur eines Pferdes. Doch anstelle sich darüber freuen zu können, rief das eher Missmut in ihm hervor. Denn die Spur schien sich auf einmal zu teilen.
Elladan hielt an und stieg ab. Ja, seine Vermutung schien zu stimmen. Die Spur teilte sich offenbar. War sein Bruder etwa so ausgefuchst gewesen, ihm auch noch falsche Fährten zu legen? Oder war er einfach nur in einem kleinen Kreis geritten, um Elladan ein wenig an der Nase herumzuführen.
Elladan dachte nach und nach kurzem Zögern entschloss er sich der deutlicheren der beiden Spuren zu folgen. Rasch saß er wieder auf und trieb Celeb an. Der zierliche Hengst trabte energisch los und Elladan stellte zufrieden fest, dass er die Spur auch in rascherem Tempo gut verfolgen konnte. Also ließ er sein Tier noch ein wenig schneller laufen.
Schon bald erkannte er die Richtung, wohin die Spur ihn führte. 'Ah Elladan, ist also unten am Fluß', dachte er als die Bäume sich zu lichten begannen und er in einiger Entfernung bereits das leise Murmeln des Bruinen hören konnte.
Die Hufabdrücke waren nun immer deutlicher im weichen, sandigen Boden zu sehen und Elladan ließ Celeb das letzte Stück durch den Wald galoppieren. Nun konnten seine feinen Elbenohren auch bereits das Platschen von Pferdehufen im Wasser hören. Er sah zwar Elrohir und sein Pferd noch nicht, aber es musste sein Pferd sein, dass da am Flussufer stand und offenbar gerade ins Wasser gelaufen war. Vielleicht um zu trinken? Er machte sich bereits darauf gefasst, dass Elrohir vielleicht auf einem der Bäume saß und von dort zu ihm hinunter sprang oder sich amüsierte, dass er noch die Umgebung absuchen würde.
Endlich erreichte er das Ufer und wollte schon triumphierend 'Hab dich gefunden!' rufen, als er das Pferd im Wasser nun sehen konnte und feststellten musste, dass es überhaupt nicht das Pferd seines Bruders war. Sein Bruder hatte einen Fuchs, das Pferd im Wasser war aber offensichtlich ein Schimmel. Elladan brachte Celeb zum Stehen.
'Na prächtig', dachte er. 'Offenbar ist irgendjemand anderes durch die Spur von Elrohir geritten und ich hab mich mal wieder ablenken lassen, wie ein blutiger Anfänger. Wenn Elrohir das rauskriegt, darf ich mir sicher wieder wochenlang seinen Spott anhören.' In Gedanken seufzte er. Dann erwachte jedoch die Neugier in ihm und er sah sich um, wem dieses fremde Pferd gehörte. Es war jedenfalls keines aus Bruchtal, soviel stand fest. Er war sich sicher alle Pferde in Bruchtal zu kennen. Eine Gefahr bestand jedoch auch nicht, denn Sattel und Zaumzeug waren das Ergebnis elbischer Handwerkskünste. Dies war auf den ersten Blick zu erkennen.
Als er genauer hinsah erkannte er sogar das Zaum- und Sattelzeug. Es war eine typische Arbeit der Galadhrim aus Lothlorien. "Wo hast du denn deinen Reiter gelassen?" fragte er die reiterlose Stute irritiert. Er konnte sich nämlich nicht vorstellen, dass ein Galadhrim einfach so vom Pferd fiel und selbiges dann auf und davon lief.
Das Spiel mit seinem Bruder war vergessen. Er wollte sich ein wenig hier umsehen, nur für den Fall, dass vielleicht doch jemand Hilfe brauchte. Er zog die Füße aus den Steigbügeln, sprang ab und wollte auf die fremde Stute zugehen, als er in einiger Entfernung eine Gestalt am Ufer entdeckte.
'Das muss der Reiter sein', überlegte er und ging lautlos ein paar Schritte in dessen Richtung. Celebs Zügel hatte er zu Boden gleiten lassen. Das Zeichen für den Hengst dort stehen zu bleiben, bis er zurückkäme. Nun hatte er das Buschwerk hinter sich gelassen, blieb stehen und wunderte sich. Nur wenige Meter von ihm entfernt saß ein Galadhrim-Krieger und schien ihn nicht zu bemerken. Dies war so ungewöhnlich, dass er es kaum fassen konnte. Die Galadhrim waren so gute Krieger, es war noch nie vorgekommen, dass man sich unbemerkt ihrer Grenze nähern konnte. Und auch wenn sie nicht im Einsatz waren, war es nahezu unmöglich, unbemerkt an einen von ihnen heranzutreten. Und dieser hier war gewiss nicht irgendein Soldat. 'Nach der Rüstung zu schließen, muss er ein hoher Offizier sein', sinnierte Elladan. 'Wahrscheinlich sogar der Anführer von Celeborns Leibwache...?'
Der Sohn Elronds blieb noch ein paar Augenblicke stehen um den Krieger zu betrachten. Die prächtige Rüstung funkelte in der Nachmittagssonne und reflektierte das Licht auf eine geradezu künstlerische Weise. Das Rot des Umhangs leuchtete und bot einen wunderschönen Untergrund für das lange, silberblonde Haar. Obwohl der Krieger saß konnte man sehen, dass er recht groß und kräftig sein mußte. 'Moment mal....groß und so kräftig gebaut....das lange Haar....die Art der Zöpfchen...', jagten sich plötzlich die Gedanken in Elladans Kopf, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. 'Das muss Haldir sein....Großvaters Hauptmann...'
Elladan wollte schon wieder aufsitzen, als ihn etwas störte. Irgendwas stimmte an diesem Bild nicht. Auch das fiel dem jüngeren Zwilling auf den zweiten Blick auf. Die Schultern des blonden Elben waren nicht gespannt, sondern hingen schlaff nach unten und zuckten ab und an verdächtig. Darüber hinaus wirkte der Elb in sich zusammen gesunken.
Der junge Noldorelb änderte seinen Plan, wieder wegzureiten. Der Elb dort am Ufer tat ihm leid und er wollte sehen, ob er ihm helfen konnte. Kein Elb, der in Bruchtal verweilte, sollte das Gefühl haben mit seinen Sorgen allein zu sein. Wenn er Hilfe brauchte, so sollte er sie bekommen. Schon lange waren dies Prinzipien Lord Elronds, die er auch seit jeher seinen Kindern beigebracht hatte. Dies war aber keine Anstrengung gewesen, denn er hatte es ihnen so vorgelebt, dass es für sie selbstverständlich war.
Zielstrebig schritt Elladan auf den blonden Galadhrim zu. Er hatte nur eines nicht bedacht. Er hatte die Sonne im Rücken, so dass sein Schatten vor ihm war. Noch ehe er ein freundliches Wort der Begrüßung sagen konnte, bemerkte der Krieger den Schatten, der auf ihn fiel und.....erschrak äußerst heftig. Im nächsten Moment schon stand er auf den Beinen, hatte sein mächtiges Schwert gezogen und hielt es dem überraschten Elladan an die Kehle.
----------------------- [1] Celeb = Silber
Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - später eventuell mal zwischendurch R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: noch keines
Warnung: In den späteren Kapiteln könnte es zu Slash kommen! Wer so etwas nicht mag, sollte diese Story besser nicht lesen!
Summary: Haldir leidet. Was ist geschehen und wird es noch jemandem gelingen ihm zu helfen, bevor er in Mandos Hallen eingeht?
************************ @ Shelley: Erst mal ein dickes Danke an Dich, dass Du mir das ganze betaliest!
@all: Vielen Dank für all Eure lieben Reviews! Ich war ganz überrascht, so viele Reviews zu bekommen und hab mich sehr gefreut!
@Zoysite: Danke für Dein Lob! Warum Haldir weint, wirst Du bald erfahren! @Sally Tse Schiep: Ich freu mich, dass Dir auch meine Geschichte gefällt. Hab mir viel Mühe gegeben, bei der Beschreibung Haldirs. @HecateTriformis: Lust auf mehr? Dein Wunsch ist mir Befehl! Hier kommt schon das nächste Kapitel! *zwinker* Danke für den Hinweis, mit der doppelten Erwähnung des blond. War mir vorher gar nicht aufgefallen! Ich werde drauf achten, dass mir das nicht noch öfter passiert! @Lady-of-Gondor: Danke für Dein Lob! Ich hoffe, es wird auch Dir weiterhin gefallen! @heitzi: Vielen Dank für Deine netten Worte. Was es mit der Blume auf sich hat, wirst Du bald erfahren, aber das dauert noch ein klein wenig! *zwinker* Freu mich, dass auch Du meinst, dass ich Haldir gut getroffen habe! @Joshua Nenya: Ja, es gibt noch ein paar weitere Kapitelchen! *gg* Also, wenn Dir die Story weiterhin so gut gefällt, einfach reviewen, dann mach ich immer hübsch ein Kapitelchen nach dem anderen fertig! @Sparrow-666: Ich freu mich, dass Dir mein (Be)Schreibstil gefällt. Wie schon gesagt, was es mit dem Blümchen auf sich hat, wird etwas später geklärt!
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Kapitel 2 - Versteckspiele
So, nun wünsche ich Euch allen ganz viel Spaß beim Lesen meines neuen Kapitels! Natürlich freue ich mich weiterhin, wenn Ihr mir ein kleines Review hinterlasst! Zur gleichen Zeit jagten die beiden Zwillingssöhne Lord Elronds im Galopp durch den Wald. Sie spielten wie so oft eine Art Versteckspiel. Einer der beiden bekam einen Vorsprung und ritt in den Wald. Dabei musste er seine Spur so gut es ging verwischen, während der Suchende die versteckte Spur finden und verfolgen musste. Mittlerweile hatten sie es sogar eingeführt, dass der Gesuchte nach einer abgemachten Zeit heimreiten durfte, wenn er bis dahin nicht gefunden worden war. Glorfindel hatte sie vor langer Zeit auf die Idee dieses Spieles gebracht, denn er fand, dass sie so ihre Fähigkeiten ausgezeichnet trainieren konnten. Sie hatten ihn auch schon das eine oder andere Mal überzeugen können, sich suchen zu lassen. Doch bisher hatten sie ihn nie gefunden, denn der Kämpfer aus Gondolin war einfach zu gut darin, sich nahezu unsichtbar machen zu können.
Ihn suchen zu lassen war anfangs aber auch gescheitert, da sie damals noch nicht sehr bewandert darin waren, ihre Spur wirklich verschwinden zu lassen und Glorfindel niemals sehr lange brauchte, um die beiden aufzutreiben.
Elrohir war nun schon eine geraume Weile im Wald verschwunden, als Elladan endlich seine Zeit gekommen sah, dass er losreiten durfte. Er stieg in den Sattel seines grauen Hengstes Celeb[1] und trabte zügig los, als er Glorfindel auf sich zukommen sah. Hoffnungsvoll vielleicht einen Tipp zu bekommen, sah er ihm entgegen und zügelte sein Pferd.
"Du willst doch nicht etwa mogeln, oder?" durchschaute der Berater Elronds dessen jüngeren Sohn sofort. Elladan grinste schief. "Ich hatte nur gehofft, dass Ihr mir vielleicht etwas lehrreiches sagen könntet, das ich noch nicht wüsste....", versuchte er Glorfindel zu schmeicheln. "Soso," meinte Glorfindel nur, "ich denke, habe euch in den langen Jahren eures Trainings genug beigebracht, dass du deinen Bruder auch ohne meine Hilfe finden wirst." Elladan sah ein wenig geknickt drein und senkte den Blick. Er würde es also doch ganz allein schaffen müssen. Es war nur so, dass er die letzten Male, wann immer er hatte suchen müssen, Elrohir nie aufgespürt hatte. Dennoch verabschiedete er sich höflich von Glorfindel, der auf dem Weg zu den Gärten gewesen war. Glorfindel lächelte und wandte sich zum Gehen. Doch dann drehte er sich noch einmal um und Elladan, der sein Pferd schon wieder antreiben wollte, sah ihn erneut erwartungsvoll an. "Gras kann täuschen", sagte der blonde Elb. Elladan sah ihn begierig an, mehr zu erfahren doch er wurde enttäuscht, da Glorfindel davon ging. "Wartet, wie meint Ihr das?" rief er ihm nach. Glorfindel blickte noch einmal zurück und wiederholte nur "Gras kann täuschen", und setzte dann seinen Weg in Richtung der Gärten fort. "Gras kann täuschen.....Gras kann täuschen....", äffte Elladan den blonden Elben resigniert nach, während er sein Pferd antrieb und im Wald verschwand.
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Elladan war nun schon eine ganze Weile durch den Wald geritten. Er hatte sehr sorgfältig auf jeden möglichen Hinweis geachtet und ab und an war sein Bruder offenbar unvorsichtig gewesen, denn Elladan hatte immer wieder mal die Hufspur seines Pferdes verfolgen können. Er war sich schon recht siegessicher, Elrohir diesmal zu erwischen. Er ließ Celeb gerade im Schritt gehen, da die Spur hier nahezu nicht zu erkennen war. Andererseits war er sich sicher, dass sein Bruder hier entlang geritten sein musste. Es dauerte auch nicht lange, da traf er wieder auf die Spur eines Pferdes. Doch anstelle sich darüber freuen zu können, rief das eher Missmut in ihm hervor. Denn die Spur schien sich auf einmal zu teilen.
Elladan hielt an und stieg ab. Ja, seine Vermutung schien zu stimmen. Die Spur teilte sich offenbar. War sein Bruder etwa so ausgefuchst gewesen, ihm auch noch falsche Fährten zu legen? Oder war er einfach nur in einem kleinen Kreis geritten, um Elladan ein wenig an der Nase herumzuführen.
Elladan dachte nach und nach kurzem Zögern entschloss er sich der deutlicheren der beiden Spuren zu folgen. Rasch saß er wieder auf und trieb Celeb an. Der zierliche Hengst trabte energisch los und Elladan stellte zufrieden fest, dass er die Spur auch in rascherem Tempo gut verfolgen konnte. Also ließ er sein Tier noch ein wenig schneller laufen.
Schon bald erkannte er die Richtung, wohin die Spur ihn führte. 'Ah Elladan, ist also unten am Fluß', dachte er als die Bäume sich zu lichten begannen und er in einiger Entfernung bereits das leise Murmeln des Bruinen hören konnte.
Die Hufabdrücke waren nun immer deutlicher im weichen, sandigen Boden zu sehen und Elladan ließ Celeb das letzte Stück durch den Wald galoppieren. Nun konnten seine feinen Elbenohren auch bereits das Platschen von Pferdehufen im Wasser hören. Er sah zwar Elrohir und sein Pferd noch nicht, aber es musste sein Pferd sein, dass da am Flussufer stand und offenbar gerade ins Wasser gelaufen war. Vielleicht um zu trinken? Er machte sich bereits darauf gefasst, dass Elrohir vielleicht auf einem der Bäume saß und von dort zu ihm hinunter sprang oder sich amüsierte, dass er noch die Umgebung absuchen würde.
Endlich erreichte er das Ufer und wollte schon triumphierend 'Hab dich gefunden!' rufen, als er das Pferd im Wasser nun sehen konnte und feststellten musste, dass es überhaupt nicht das Pferd seines Bruders war. Sein Bruder hatte einen Fuchs, das Pferd im Wasser war aber offensichtlich ein Schimmel. Elladan brachte Celeb zum Stehen.
'Na prächtig', dachte er. 'Offenbar ist irgendjemand anderes durch die Spur von Elrohir geritten und ich hab mich mal wieder ablenken lassen, wie ein blutiger Anfänger. Wenn Elrohir das rauskriegt, darf ich mir sicher wieder wochenlang seinen Spott anhören.' In Gedanken seufzte er. Dann erwachte jedoch die Neugier in ihm und er sah sich um, wem dieses fremde Pferd gehörte. Es war jedenfalls keines aus Bruchtal, soviel stand fest. Er war sich sicher alle Pferde in Bruchtal zu kennen. Eine Gefahr bestand jedoch auch nicht, denn Sattel und Zaumzeug waren das Ergebnis elbischer Handwerkskünste. Dies war auf den ersten Blick zu erkennen.
Als er genauer hinsah erkannte er sogar das Zaum- und Sattelzeug. Es war eine typische Arbeit der Galadhrim aus Lothlorien. "Wo hast du denn deinen Reiter gelassen?" fragte er die reiterlose Stute irritiert. Er konnte sich nämlich nicht vorstellen, dass ein Galadhrim einfach so vom Pferd fiel und selbiges dann auf und davon lief.
Das Spiel mit seinem Bruder war vergessen. Er wollte sich ein wenig hier umsehen, nur für den Fall, dass vielleicht doch jemand Hilfe brauchte. Er zog die Füße aus den Steigbügeln, sprang ab und wollte auf die fremde Stute zugehen, als er in einiger Entfernung eine Gestalt am Ufer entdeckte.
'Das muss der Reiter sein', überlegte er und ging lautlos ein paar Schritte in dessen Richtung. Celebs Zügel hatte er zu Boden gleiten lassen. Das Zeichen für den Hengst dort stehen zu bleiben, bis er zurückkäme. Nun hatte er das Buschwerk hinter sich gelassen, blieb stehen und wunderte sich. Nur wenige Meter von ihm entfernt saß ein Galadhrim-Krieger und schien ihn nicht zu bemerken. Dies war so ungewöhnlich, dass er es kaum fassen konnte. Die Galadhrim waren so gute Krieger, es war noch nie vorgekommen, dass man sich unbemerkt ihrer Grenze nähern konnte. Und auch wenn sie nicht im Einsatz waren, war es nahezu unmöglich, unbemerkt an einen von ihnen heranzutreten. Und dieser hier war gewiss nicht irgendein Soldat. 'Nach der Rüstung zu schließen, muss er ein hoher Offizier sein', sinnierte Elladan. 'Wahrscheinlich sogar der Anführer von Celeborns Leibwache...?'
Der Sohn Elronds blieb noch ein paar Augenblicke stehen um den Krieger zu betrachten. Die prächtige Rüstung funkelte in der Nachmittagssonne und reflektierte das Licht auf eine geradezu künstlerische Weise. Das Rot des Umhangs leuchtete und bot einen wunderschönen Untergrund für das lange, silberblonde Haar. Obwohl der Krieger saß konnte man sehen, dass er recht groß und kräftig sein mußte. 'Moment mal....groß und so kräftig gebaut....das lange Haar....die Art der Zöpfchen...', jagten sich plötzlich die Gedanken in Elladans Kopf, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. 'Das muss Haldir sein....Großvaters Hauptmann...'
Elladan wollte schon wieder aufsitzen, als ihn etwas störte. Irgendwas stimmte an diesem Bild nicht. Auch das fiel dem jüngeren Zwilling auf den zweiten Blick auf. Die Schultern des blonden Elben waren nicht gespannt, sondern hingen schlaff nach unten und zuckten ab und an verdächtig. Darüber hinaus wirkte der Elb in sich zusammen gesunken.
Der junge Noldorelb änderte seinen Plan, wieder wegzureiten. Der Elb dort am Ufer tat ihm leid und er wollte sehen, ob er ihm helfen konnte. Kein Elb, der in Bruchtal verweilte, sollte das Gefühl haben mit seinen Sorgen allein zu sein. Wenn er Hilfe brauchte, so sollte er sie bekommen. Schon lange waren dies Prinzipien Lord Elronds, die er auch seit jeher seinen Kindern beigebracht hatte. Dies war aber keine Anstrengung gewesen, denn er hatte es ihnen so vorgelebt, dass es für sie selbstverständlich war.
Zielstrebig schritt Elladan auf den blonden Galadhrim zu. Er hatte nur eines nicht bedacht. Er hatte die Sonne im Rücken, so dass sein Schatten vor ihm war. Noch ehe er ein freundliches Wort der Begrüßung sagen konnte, bemerkte der Krieger den Schatten, der auf ihn fiel und.....erschrak äußerst heftig. Im nächsten Moment schon stand er auf den Beinen, hatte sein mächtiges Schwert gezogen und hielt es dem überraschten Elladan an die Kehle.
----------------------- [1] Celeb = Silber
