Gebrochenes Herz
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Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - später eventuell mal zwischendurch R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: Haldir/Elladan
Warnung: In den späteren Kapiteln könnte es zu Slash kommen! Wer so etwas nicht mag, sollte diese Story besser nicht lesen!
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Zunächst erst einmal wieder ein dickes Danke an all die lieben Leute, die sich die Mühe gemacht haben und mir ein Review hinterlassen haben! Ich habe mich wieder sehr darüber gefreut!
@Shelley: Danke für Dein Lob, dass ich romantisch schreibe! *freu* Und lach doch den armen Haldir wegen seinem Spliss nicht aus, sonst ist er am Ende noch mehr geknickt! Bedenke, er ist ein Elb! Wie muss das bloß für ihn sein? *zwinker*
@heitzi: Toll, dass es Dir gefällt! Es wird gewiss noch mehr zarte oder auch weniger zarte Annäherungsversuche geben. Ich hoffe nur, dass Du mich dann für dieses Kapitel nicht lynchst! *zwinker*
@Zoysite: Ich freu mich sehr, wieder ein liebes Review von Dir bekommen zu haben! Da beeile ich mich doch gern mit dem Weiterschreiben.
@Lady-of-Gondor: Mensch, ich hab Dich schon wieder zu Tränen gerührt! Also, so ein tolles Lob geht ja runter wie Öl! Vielen Dank!
@Loria: Mit dem Auffasern der Haarspitzen meinte ich wirklich Spliss! Ich stelle mir das Schwinden halt so vor (keine Ahnung ob das richtig ist, bitte schlagt mich nicht zusammen, falls das was ich nun sage nicht stimmt), dass der Elb immer schwächer wird, kränklich aussieht und vor allem dass sein schönes Antlitz verblasst. Also, dass zum Beispiel die Haare, die bei Elben ja auch besonders schön sind, eben stumpf werden, splissig, etc. Ich hoffe, das beantwortet Deine Frage.
@Sparrow-666: Ui, da hat ff.net wohl mal wieder ein Eigenleben entwickelt. Ich habe keine Ahnung warum das Kapitel erst nur halb und später komplett da war. Ich danke Dir auch wieder ganz dolle für Deine aufmunternden Worte
So, nun dürft Ihr Euch endlich auf das neue Kapitel stürzen! Euch allen ganz viel Spaß dabei!
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Kapitel 8 - Ein Hindernis
Die Sonne schien durch das Fenster des Gästehauses auf Haldirs Bett und weckte ihn sanft auf. Gemütlich räkelte er sich und stellte mit Erstaunen fest, dass er den Rest der Nacht durchgeschlafen hatte. Etwas, das ihm nicht mehr zuteil geworden war, seit er Lorien verlassen hatte. Er hatte am Vorabend vor Elladan nur nicht zugeben wollen, dass er unter Schlaflosigkeit litt.
Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an den vergangenen Abend dachte. Es war ein wunderschönes Gefühl gewesen, mit Elladan unter dem Sternenhimmel zu liegen, sich ein wenig in seine Arme zu kuscheln und das Gefühl zu haben, nicht allein zu sein. Er hatte sich so entspannt gefühlt wie lange nicht mehr. Elladans tiefer wandernde Hand hatte ihm auch gefallen, allerdings war es ihm dann doch etwas schnell gegangen. Aber Elladan hatte ihn zu nichts gedrängt, sondern war einfach mit ihm liegen geblieben und hatte ihn weiterhin so zärtlich gestreichelt.
Haldir genoss das wohlige Gefühl, das er nun im Bauch hatte und überlegte, ob er noch einmal einschlafen sollte. Er hatte frei, seine Soldaten waren sicher auch noch nicht wach, da es auch für sie sehr spät, oder früh, ganz wie man es nahm, geworden war. Haldir schloss kurz die Augen und stellte sich Elladans sanftes Grübchenlächeln vor. Mit diesem Anblick vor seinem inneren Auge döste er nochmals ein.
Elladan wurde ungefähr zur gleichen Zeit wach. Allerdings lag das daran, dass sein Bruder es mal wieder geschafft hatte, vor ihm wach zu sein und nun an seine Schlafzimmertür hämmerte. Zumindest kam es Elladan so vor. Er rief Elrohir unwillig irgendetwas zu. Der verschwand daraufhin von seiner Zimmertür und Elladan drehte sich behaglich auf den Rücken.
Er beobachtete die Sonnenstrahlen, die durchs Fenster fielen und fragte sich, ob Haldir auch schon wach war und dieselben Sonnenstrahlen beobachtete. Ein Lächeln glitt bei dem Gedanken an den blonden Galadhrim über seine Gesichtszüge. Ja, er empfand etwas für diesen Elben. Und er würde alles tun, damit dieser nicht länger litt, sondern wieder zu dem wurde, der er mal war. Er hatte Haldir versprochen, dass er ihn nicht allein lassen würde. Aus diesem Grund freute er sich auch schon sehr auf den Nachmittag. Haldir hatte ihm versprochen dann mit ihm auf den Schießplatz zu gehen und sich seine Schießkünste anzuschauen.
Haldir hatten seine Worte ganz offensichtlich gut getan, denn Elladan hatte gespürt, dass er sich danach noch mehr entspannt hatte. Elladan wäre sogar noch weiter gegangen, als die Streicheleinheiten, doch er wollte Haldir zeigen, dass dessen beginnendes Vertrauen berechtigt war. Schmunzelnd dachte er daran, wie der blonde Elb schließlich in seinen Armen eingeschlafen war. Die Erschöpfung war ihm vorher schon anzusehen gewesen. Elladan hatte auch nicht versucht ihn wach zu halten, sondern ihn liebevoll im Arm gehalten, um ihm das Gefühl absoluter Geborgenheit zu geben, nachdem Haldir sich offenbar gesehnt hatte. Irgendwann, als Elladan schließlich auch müde geworden war, hatte er Haldir sanft geweckt.
Haldir war dafür dankbar gewesen und hatte sich dann in sein Quartier zurückgezogen. Als Elladan von seinem Balkon noch zum Gästequartier hinübergeblickt hatte, meinte er dort noch immer Lichter gesehen zu haben. Wenn dort noch gefeiert wurde, hatte Haldir sicher unbemerkt zurückkehren können.
In diese Erinnerungen vertieft saß der Zwilling kurze Zeit später am Frühstückstisch und bekam kaum etwas von den Gesprächen um ihn herum mit, bis er auf einmal seinen Namen vernahm. Alle Gespräche schienen verstummt und jeder blickte ihn an als er aufsah. Irgendwelche Wortfetzen hingen für ihn zusammenhangslos in der Luft und er hatte keine Ahnung worum es eigentlich ging. Besonders auffällig sahen Glorfindel und sein Vater ihn an. "Ähm...entschuldigt....was habt ihr gesagt?" stotterte er.
"Du schläfst mal wieder mit offenen Augen", neckte ihn Elrohir. "Du hast die Ehre heute Nachmittag mit Glorfindel in den Wald zu reiten und dort die Bäume zu markieren, die gefällt werden sollen."
Elladan sah verwirrt drein. "Aber was ist mit der Liste und den Häusern....?"
"Keine Sorge, die werden wir heute Vormittag schaffen. Es sind nicht mehr so viele", antwortete Elrohir.
"Aber warum können wir denn dann nachmittags nicht frei haben?" fragte Elladan nun, denn er sah gerade seine Verabredung mit Haldir in Gefahr.
"Ich hab ja auch frei. Weil ich das letzte Mal dran war und länger machen musste, als wir die Inventur gemacht haben. Weißt du noch?" grinste Elrohir.
Elladan entfuhr ein tiefer Seufzer. 'Verdammt, ich will aber nicht absagen. Was soll denn Haldir denken? Ich hab ihm doch versprochen, ihm Gesellschaft zu leisten solange er hier ist....' Die Frage seines Vaters riss Elladan aus seinen Gedanken: "Hast du vielleicht schon etwas besseres vor?"
"Wie?...Äh..nein...Nein, alles kein Problem!" beeilte er sich zu antworten. Sein Vater und auch Celeborn blinzelten belustigt und für Elladan war der Tag gefühlsmäßig gelaufen. Er ärgerte sich maßlos darüber, dass er das letzte Mal einfach so aus Lust und Laune heraus mit Elrohir getauscht und ihn länger hatte arbeiten lassen. Elrohir würde sich heute gewiss nicht schon wieder breitschlagen lassen.
Glorfindel lächelte Elladan zu und sagte fröhlich: "Wir werden schon einen schönen Nachmittag haben. Wir können uns die Zeit sicher auch gut vertreiben, denn wenn du magst werde ich dir verraten, was du vorgestern wissen wolltest."
Elladan wusste, dass er auf die Grassache anspielte. Die wusste er dank Haldir inzwischen aber längst. Dennoch rang er sich ein Lächeln ab und murmelte eine freundliche Erwiderung.
Nach dem Frühstück bugsierte Elrohir ihn umgehend zu den Ställen. "Komm schon, beeil dich! Je eher daran, desto eher davon!" rief er fröhlich. In Elladans Augen hatte er gut lachen, denn er würde nach diesem Ritt ja wirklich fertig sein. Sie hätten eigentlich gestern fertig werden können, hätten sie sich an manchem Haus nicht so lange aufgehalten, weil sie mit den Bewohnern in ein fröhliches Schwätzchen verfallen waren.
Elladan begann sein Pferd zu satteln und überlegte fieberhaft was er tun sollte. Absagen? Nein, das mochte er nicht. Außerdem ließ ihm Elrohirs Tempo auch keine Gelegenheit noch eine Nachricht zu verfassen oder gar selber zum Gästehaus zu gehen. In der Hoffnung, dass ihm bis Mittag eine passende Lösung einfallen würde stieg er schließlich in den Sattel und ritt an Elrohirs Seite durch das Tal.
Doch wie es an solchen Tagen immer geschah, der Mittag kam schneller als Elladan lieb war und sie befanden sich bereits auf dem Rückweg. Erneut stellte Elrohir fest, dass sein Bruder mal wieder gar nicht bei der Sache und mit den Gedanken offenbar überall war nur nicht hier. Er vermutete, dass zwischen diesem Verhalten und Elladans Verlangen nach einem freien Nachmittag ein Zusammenhang bestehen musste, denn Elladan hatte auf dem Weg bereits mehrmals auf ihn eingeredet, doch mit ihm zu tauschen.
Elrohir hielt sein Pferd an und schaute seinen Bruder an. "Elladan, jetzt rück endlich mit der Sprache raus. Was ist los? Warum willst Du wirklich frei haben?"
Elladan überlegte hin und her. Einen Teil der Wahrheit konnte er vielleicht doch preisgeben. "Also gut, du lässt ja eh nicht locker. Aber du musst mir versprechen, dass das absolut unter uns bleibt und niemand etwas davon erfährt!" Elrohir hob eine Augenbraue. Er nickte: "Du weißt, du kannst dich auf mich verlassen. Ich habe noch nie eines unserer Geheimnisse ausgeplaudert." Das stimmte sogar, doch Elladan druckste immer noch herum: "Du musst es mir auch schwören... bitte!" Elrohir war jetzt nicht nur neugierig, sondern auch ein wenig besorgt. Was würde sein Bruder ihm gleich offenbaren? "Ja, ich schwöre es dir auch!" versprach er. "Und dann musst du mir auch schwören, dass du nicht lachst oder so...", fügte Elladan noch hinzu. Elrohir runzelte die Stirn. Das konnte ja nun noch Tage so weitergehen. "Elladan, alles was du willst, aber komm mal zur Sache!" forderte er nun ein wenig verwirrt.
Elladan holte tief Luft, seufzte und sagte dann: "Ich bin heute Nachmittag mit Haldir auf dem Schießübungsplatz verabredet: Wir.... wir wollten zusammen Bogenschießen.... also er wollte mir ein paar Tipps geben, du weißt doch, ich bin nicht so besonders gut.... obwohl..."
Elrohir glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. "Du bist verabredet? Und dann noch mit Haldir? Und du bist dir sicher, dass ihr da Bogenschießen wollt?" Er zwinkerte schelmisch und Elladan konnte die Hintergedanken praktisch auf seiner Stirn ablesen.
"Ja, wir sind einfach nur zum Bogenschießen verabredet", bestätigte er.
"Und er will dir ein paar Kniffe beibringen?" erkundigte sich Elrohir nochmals. "Da weiß ich ja nicht wen ich mehr bedauern soll. Dich, weil du mit ihm trainieren musst oder ihn, weil er sich auf ein so aussichtsloses Unterfangen eingelassen hat, dir Bogenschießen beibringen zu wollen!" Elrohir lachte fröhlich.
Elladan seufzte: "Na ja, ich wäre wirklich gern besser. Er ist bekannt für seine Perfektion in dieser Disziplin und ich.... ich bin eine ziemliche Niete. Ich wünschte, ich könnte mich ein wenig geschickter anstellen, dann würde er vielleicht..... aber ich kann ja nun nicht mal hingehen."
Elrohir witterte, dass da noch mehr war. "Was würde er dann.... sag mal, läuft da irgendwas, was ich nicht weiß?" Elrohir konnte es sich zwar nicht recht vorstellen, aber sein Zwilling zeigte in den letzten Tagen immer wieder Anzeichen von Verliebtheit. Schwärmte er etwa für den blonden Hauptmann aus dem Goldenen Wald? Er hatte jedoch Bedenken, dass der die Liebe seines Bruders, so der denn tatsächlich welche empfand, erwidern würde. Doch so was ließ sich ja rausfinden und ihm kam eine Idee.
Elladan lächelte verlegen und murmelte ein "Sobald ich das selber weiß, wirst du gewiss der Erste sein der es erfährt." Er hätte allerdings schon gern Haldir heute Nachmittag ein wenig imponiert, so dass der positiv überrascht wäre. Da schlich sich eine Idee in seinen Kopf und er fragte: "Sag mal, hättest du nicht zufällig Lust auf ein wenig Schießtraining?"
Elrohir grinste, denn genau diese Idee war ihm auch schon gekommen. So konnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er konnte ein wenig über Haldirs Gefühle für seinen Bruder herausfinden und er konnte auch Elladan helfen, indem er für ihn schoss und Haldir dann sicherlich beeindruckter war, als wenn Elladan statt die Zielscheibe zu treffen auch noch den Baumstamm verfehlte an dem sie hing. Vorausgesetzt, dass er den Pfeil überhaupt richtig auflegte. "Du bist dir sicher, dass du das willst?" fragte er dennoch.
Elladan nickte: "Sieh es doch mal so: Glorfindel erwartet, dass ich mit ihm losreite. Daran lässt sich wohl nichts mehr ändern. Und ich würde schon gern nicht ganz so doof vor Haldir dastehen... und uns beiden ist nun mal das Glück vergönnt, dass uns eh keiner auseinanderhalten kann." Verlegen blickte er auf die Mähne von Celeb, der gerade den Hals gebogen hatte und seine Nüstern an einem seiner Vorderbeine rieb.
"Gibt es irgendwas, was ich vielleicht noch wissen sollte?" erkundigte sich Elrohir. Elladan erzählte ihm nur, dass er am Vorabend mit Haldir zu Abend gegessen hatte und sie sich dann eben verabredet hatten. Haldirs Geheimnis behielt er für sich. Elrohir fragte ein paar Kleinigkeiten nach und dann waren sich die Brüder einig, dass Elrohir auf den Schießplatz gehen sollte und Elladan Haldir erst beim Abendessen wiedersehen würde, wenn es soweit kommen sollte.
Erleichtert über diesen Kompromiss trieben die beiden ihre Pferde an und ritten heim.
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Nun bin ich aber mächtig gespannt, was Ihr zu diesem Kapitel und dem neuen verlauf der Dinge sagt! Und natürlich interessiert mich brennend, ob Ihr wissen wollt, wie es weitergeht. Ich hoffe auf ein paar Reviews! Liebe Grüße, Ari
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Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - später eventuell mal zwischendurch R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: Haldir/Elladan
Warnung: In den späteren Kapiteln könnte es zu Slash kommen! Wer so etwas nicht mag, sollte diese Story besser nicht lesen!
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Zunächst erst einmal wieder ein dickes Danke an all die lieben Leute, die sich die Mühe gemacht haben und mir ein Review hinterlassen haben! Ich habe mich wieder sehr darüber gefreut!
@Shelley: Danke für Dein Lob, dass ich romantisch schreibe! *freu* Und lach doch den armen Haldir wegen seinem Spliss nicht aus, sonst ist er am Ende noch mehr geknickt! Bedenke, er ist ein Elb! Wie muss das bloß für ihn sein? *zwinker*
@heitzi: Toll, dass es Dir gefällt! Es wird gewiss noch mehr zarte oder auch weniger zarte Annäherungsversuche geben. Ich hoffe nur, dass Du mich dann für dieses Kapitel nicht lynchst! *zwinker*
@Zoysite: Ich freu mich sehr, wieder ein liebes Review von Dir bekommen zu haben! Da beeile ich mich doch gern mit dem Weiterschreiben.
@Lady-of-Gondor: Mensch, ich hab Dich schon wieder zu Tränen gerührt! Also, so ein tolles Lob geht ja runter wie Öl! Vielen Dank!
@Loria: Mit dem Auffasern der Haarspitzen meinte ich wirklich Spliss! Ich stelle mir das Schwinden halt so vor (keine Ahnung ob das richtig ist, bitte schlagt mich nicht zusammen, falls das was ich nun sage nicht stimmt), dass der Elb immer schwächer wird, kränklich aussieht und vor allem dass sein schönes Antlitz verblasst. Also, dass zum Beispiel die Haare, die bei Elben ja auch besonders schön sind, eben stumpf werden, splissig, etc. Ich hoffe, das beantwortet Deine Frage.
@Sparrow-666: Ui, da hat ff.net wohl mal wieder ein Eigenleben entwickelt. Ich habe keine Ahnung warum das Kapitel erst nur halb und später komplett da war. Ich danke Dir auch wieder ganz dolle für Deine aufmunternden Worte
So, nun dürft Ihr Euch endlich auf das neue Kapitel stürzen! Euch allen ganz viel Spaß dabei!
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Kapitel 8 - Ein Hindernis
Die Sonne schien durch das Fenster des Gästehauses auf Haldirs Bett und weckte ihn sanft auf. Gemütlich räkelte er sich und stellte mit Erstaunen fest, dass er den Rest der Nacht durchgeschlafen hatte. Etwas, das ihm nicht mehr zuteil geworden war, seit er Lorien verlassen hatte. Er hatte am Vorabend vor Elladan nur nicht zugeben wollen, dass er unter Schlaflosigkeit litt.
Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an den vergangenen Abend dachte. Es war ein wunderschönes Gefühl gewesen, mit Elladan unter dem Sternenhimmel zu liegen, sich ein wenig in seine Arme zu kuscheln und das Gefühl zu haben, nicht allein zu sein. Er hatte sich so entspannt gefühlt wie lange nicht mehr. Elladans tiefer wandernde Hand hatte ihm auch gefallen, allerdings war es ihm dann doch etwas schnell gegangen. Aber Elladan hatte ihn zu nichts gedrängt, sondern war einfach mit ihm liegen geblieben und hatte ihn weiterhin so zärtlich gestreichelt.
Haldir genoss das wohlige Gefühl, das er nun im Bauch hatte und überlegte, ob er noch einmal einschlafen sollte. Er hatte frei, seine Soldaten waren sicher auch noch nicht wach, da es auch für sie sehr spät, oder früh, ganz wie man es nahm, geworden war. Haldir schloss kurz die Augen und stellte sich Elladans sanftes Grübchenlächeln vor. Mit diesem Anblick vor seinem inneren Auge döste er nochmals ein.
Elladan wurde ungefähr zur gleichen Zeit wach. Allerdings lag das daran, dass sein Bruder es mal wieder geschafft hatte, vor ihm wach zu sein und nun an seine Schlafzimmertür hämmerte. Zumindest kam es Elladan so vor. Er rief Elrohir unwillig irgendetwas zu. Der verschwand daraufhin von seiner Zimmertür und Elladan drehte sich behaglich auf den Rücken.
Er beobachtete die Sonnenstrahlen, die durchs Fenster fielen und fragte sich, ob Haldir auch schon wach war und dieselben Sonnenstrahlen beobachtete. Ein Lächeln glitt bei dem Gedanken an den blonden Galadhrim über seine Gesichtszüge. Ja, er empfand etwas für diesen Elben. Und er würde alles tun, damit dieser nicht länger litt, sondern wieder zu dem wurde, der er mal war. Er hatte Haldir versprochen, dass er ihn nicht allein lassen würde. Aus diesem Grund freute er sich auch schon sehr auf den Nachmittag. Haldir hatte ihm versprochen dann mit ihm auf den Schießplatz zu gehen und sich seine Schießkünste anzuschauen.
Haldir hatten seine Worte ganz offensichtlich gut getan, denn Elladan hatte gespürt, dass er sich danach noch mehr entspannt hatte. Elladan wäre sogar noch weiter gegangen, als die Streicheleinheiten, doch er wollte Haldir zeigen, dass dessen beginnendes Vertrauen berechtigt war. Schmunzelnd dachte er daran, wie der blonde Elb schließlich in seinen Armen eingeschlafen war. Die Erschöpfung war ihm vorher schon anzusehen gewesen. Elladan hatte auch nicht versucht ihn wach zu halten, sondern ihn liebevoll im Arm gehalten, um ihm das Gefühl absoluter Geborgenheit zu geben, nachdem Haldir sich offenbar gesehnt hatte. Irgendwann, als Elladan schließlich auch müde geworden war, hatte er Haldir sanft geweckt.
Haldir war dafür dankbar gewesen und hatte sich dann in sein Quartier zurückgezogen. Als Elladan von seinem Balkon noch zum Gästequartier hinübergeblickt hatte, meinte er dort noch immer Lichter gesehen zu haben. Wenn dort noch gefeiert wurde, hatte Haldir sicher unbemerkt zurückkehren können.
In diese Erinnerungen vertieft saß der Zwilling kurze Zeit später am Frühstückstisch und bekam kaum etwas von den Gesprächen um ihn herum mit, bis er auf einmal seinen Namen vernahm. Alle Gespräche schienen verstummt und jeder blickte ihn an als er aufsah. Irgendwelche Wortfetzen hingen für ihn zusammenhangslos in der Luft und er hatte keine Ahnung worum es eigentlich ging. Besonders auffällig sahen Glorfindel und sein Vater ihn an. "Ähm...entschuldigt....was habt ihr gesagt?" stotterte er.
"Du schläfst mal wieder mit offenen Augen", neckte ihn Elrohir. "Du hast die Ehre heute Nachmittag mit Glorfindel in den Wald zu reiten und dort die Bäume zu markieren, die gefällt werden sollen."
Elladan sah verwirrt drein. "Aber was ist mit der Liste und den Häusern....?"
"Keine Sorge, die werden wir heute Vormittag schaffen. Es sind nicht mehr so viele", antwortete Elrohir.
"Aber warum können wir denn dann nachmittags nicht frei haben?" fragte Elladan nun, denn er sah gerade seine Verabredung mit Haldir in Gefahr.
"Ich hab ja auch frei. Weil ich das letzte Mal dran war und länger machen musste, als wir die Inventur gemacht haben. Weißt du noch?" grinste Elrohir.
Elladan entfuhr ein tiefer Seufzer. 'Verdammt, ich will aber nicht absagen. Was soll denn Haldir denken? Ich hab ihm doch versprochen, ihm Gesellschaft zu leisten solange er hier ist....' Die Frage seines Vaters riss Elladan aus seinen Gedanken: "Hast du vielleicht schon etwas besseres vor?"
"Wie?...Äh..nein...Nein, alles kein Problem!" beeilte er sich zu antworten. Sein Vater und auch Celeborn blinzelten belustigt und für Elladan war der Tag gefühlsmäßig gelaufen. Er ärgerte sich maßlos darüber, dass er das letzte Mal einfach so aus Lust und Laune heraus mit Elrohir getauscht und ihn länger hatte arbeiten lassen. Elrohir würde sich heute gewiss nicht schon wieder breitschlagen lassen.
Glorfindel lächelte Elladan zu und sagte fröhlich: "Wir werden schon einen schönen Nachmittag haben. Wir können uns die Zeit sicher auch gut vertreiben, denn wenn du magst werde ich dir verraten, was du vorgestern wissen wolltest."
Elladan wusste, dass er auf die Grassache anspielte. Die wusste er dank Haldir inzwischen aber längst. Dennoch rang er sich ein Lächeln ab und murmelte eine freundliche Erwiderung.
Nach dem Frühstück bugsierte Elrohir ihn umgehend zu den Ställen. "Komm schon, beeil dich! Je eher daran, desto eher davon!" rief er fröhlich. In Elladans Augen hatte er gut lachen, denn er würde nach diesem Ritt ja wirklich fertig sein. Sie hätten eigentlich gestern fertig werden können, hätten sie sich an manchem Haus nicht so lange aufgehalten, weil sie mit den Bewohnern in ein fröhliches Schwätzchen verfallen waren.
Elladan begann sein Pferd zu satteln und überlegte fieberhaft was er tun sollte. Absagen? Nein, das mochte er nicht. Außerdem ließ ihm Elrohirs Tempo auch keine Gelegenheit noch eine Nachricht zu verfassen oder gar selber zum Gästehaus zu gehen. In der Hoffnung, dass ihm bis Mittag eine passende Lösung einfallen würde stieg er schließlich in den Sattel und ritt an Elrohirs Seite durch das Tal.
Doch wie es an solchen Tagen immer geschah, der Mittag kam schneller als Elladan lieb war und sie befanden sich bereits auf dem Rückweg. Erneut stellte Elrohir fest, dass sein Bruder mal wieder gar nicht bei der Sache und mit den Gedanken offenbar überall war nur nicht hier. Er vermutete, dass zwischen diesem Verhalten und Elladans Verlangen nach einem freien Nachmittag ein Zusammenhang bestehen musste, denn Elladan hatte auf dem Weg bereits mehrmals auf ihn eingeredet, doch mit ihm zu tauschen.
Elrohir hielt sein Pferd an und schaute seinen Bruder an. "Elladan, jetzt rück endlich mit der Sprache raus. Was ist los? Warum willst Du wirklich frei haben?"
Elladan überlegte hin und her. Einen Teil der Wahrheit konnte er vielleicht doch preisgeben. "Also gut, du lässt ja eh nicht locker. Aber du musst mir versprechen, dass das absolut unter uns bleibt und niemand etwas davon erfährt!" Elrohir hob eine Augenbraue. Er nickte: "Du weißt, du kannst dich auf mich verlassen. Ich habe noch nie eines unserer Geheimnisse ausgeplaudert." Das stimmte sogar, doch Elladan druckste immer noch herum: "Du musst es mir auch schwören... bitte!" Elrohir war jetzt nicht nur neugierig, sondern auch ein wenig besorgt. Was würde sein Bruder ihm gleich offenbaren? "Ja, ich schwöre es dir auch!" versprach er. "Und dann musst du mir auch schwören, dass du nicht lachst oder so...", fügte Elladan noch hinzu. Elrohir runzelte die Stirn. Das konnte ja nun noch Tage so weitergehen. "Elladan, alles was du willst, aber komm mal zur Sache!" forderte er nun ein wenig verwirrt.
Elladan holte tief Luft, seufzte und sagte dann: "Ich bin heute Nachmittag mit Haldir auf dem Schießübungsplatz verabredet: Wir.... wir wollten zusammen Bogenschießen.... also er wollte mir ein paar Tipps geben, du weißt doch, ich bin nicht so besonders gut.... obwohl..."
Elrohir glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. "Du bist verabredet? Und dann noch mit Haldir? Und du bist dir sicher, dass ihr da Bogenschießen wollt?" Er zwinkerte schelmisch und Elladan konnte die Hintergedanken praktisch auf seiner Stirn ablesen.
"Ja, wir sind einfach nur zum Bogenschießen verabredet", bestätigte er.
"Und er will dir ein paar Kniffe beibringen?" erkundigte sich Elrohir nochmals. "Da weiß ich ja nicht wen ich mehr bedauern soll. Dich, weil du mit ihm trainieren musst oder ihn, weil er sich auf ein so aussichtsloses Unterfangen eingelassen hat, dir Bogenschießen beibringen zu wollen!" Elrohir lachte fröhlich.
Elladan seufzte: "Na ja, ich wäre wirklich gern besser. Er ist bekannt für seine Perfektion in dieser Disziplin und ich.... ich bin eine ziemliche Niete. Ich wünschte, ich könnte mich ein wenig geschickter anstellen, dann würde er vielleicht..... aber ich kann ja nun nicht mal hingehen."
Elrohir witterte, dass da noch mehr war. "Was würde er dann.... sag mal, läuft da irgendwas, was ich nicht weiß?" Elrohir konnte es sich zwar nicht recht vorstellen, aber sein Zwilling zeigte in den letzten Tagen immer wieder Anzeichen von Verliebtheit. Schwärmte er etwa für den blonden Hauptmann aus dem Goldenen Wald? Er hatte jedoch Bedenken, dass der die Liebe seines Bruders, so der denn tatsächlich welche empfand, erwidern würde. Doch so was ließ sich ja rausfinden und ihm kam eine Idee.
Elladan lächelte verlegen und murmelte ein "Sobald ich das selber weiß, wirst du gewiss der Erste sein der es erfährt." Er hätte allerdings schon gern Haldir heute Nachmittag ein wenig imponiert, so dass der positiv überrascht wäre. Da schlich sich eine Idee in seinen Kopf und er fragte: "Sag mal, hättest du nicht zufällig Lust auf ein wenig Schießtraining?"
Elrohir grinste, denn genau diese Idee war ihm auch schon gekommen. So konnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er konnte ein wenig über Haldirs Gefühle für seinen Bruder herausfinden und er konnte auch Elladan helfen, indem er für ihn schoss und Haldir dann sicherlich beeindruckter war, als wenn Elladan statt die Zielscheibe zu treffen auch noch den Baumstamm verfehlte an dem sie hing. Vorausgesetzt, dass er den Pfeil überhaupt richtig auflegte. "Du bist dir sicher, dass du das willst?" fragte er dennoch.
Elladan nickte: "Sieh es doch mal so: Glorfindel erwartet, dass ich mit ihm losreite. Daran lässt sich wohl nichts mehr ändern. Und ich würde schon gern nicht ganz so doof vor Haldir dastehen... und uns beiden ist nun mal das Glück vergönnt, dass uns eh keiner auseinanderhalten kann." Verlegen blickte er auf die Mähne von Celeb, der gerade den Hals gebogen hatte und seine Nüstern an einem seiner Vorderbeine rieb.
"Gibt es irgendwas, was ich vielleicht noch wissen sollte?" erkundigte sich Elrohir. Elladan erzählte ihm nur, dass er am Vorabend mit Haldir zu Abend gegessen hatte und sie sich dann eben verabredet hatten. Haldirs Geheimnis behielt er für sich. Elrohir fragte ein paar Kleinigkeiten nach und dann waren sich die Brüder einig, dass Elrohir auf den Schießplatz gehen sollte und Elladan Haldir erst beim Abendessen wiedersehen würde, wenn es soweit kommen sollte.
Erleichtert über diesen Kompromiss trieben die beiden ihre Pferde an und ritten heim.
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Nun bin ich aber mächtig gespannt, was Ihr zu diesem Kapitel und dem neuen verlauf der Dinge sagt! Und natürlich interessiert mich brennend, ob Ihr wissen wollt, wie es weitergeht. Ich hoffe auf ein paar Reviews! Liebe Grüße, Ari
