Gebrochenes Herz
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Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - später eventuell mal zwischendurch R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: Haldir/Elladan
Warnung: In den späteren Kapiteln könnte es zu Slash kommen! Wer so etwas nicht mag, sollte diese Story besser nicht lesen!
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Erst mal möchte ich mich wieder ganz ganz herzlich für die vielen Reviews bedanken! Ich bin echt total begeistert! Dickes Danke an alle die sich die Mühe machen! Ihr spornt mich echt an!
@Andrea: Danke für Dein Kompliment. Tja, ob das wirklich ganz problemlos abläuft wag ich auch mal zu bezweifeln! *zwinker*
@Sparrow-666: Hey, Elladan hat versucht seinen Bruder mit Glorfindel loszuschicken, was aber nicht geklappt hat. Aber ob das hier eine gute Lösung war....?
@Heitzi, Winnowill, Lady-of-Gondor, Hecate: Ob das wirklich eine gute Idee war, was die Zwillis da treiben wird sich zeigen! Aber es macht die Sache doch gleich etwas spannender, oder? Das doppelte Lottchen hab ich früher übrigens auch mal gelesen, aber da hab ich gar nicht dran gedacht, als ich das schrieb. Erst jetzt wo es erwähnt wurde, fiel mir das wieder ein! Lasst Euch überraschen, wie es hier weitergeht!
@Shelley: Na, ja sooo schlecht wird Ella vielleicht gar nicht sein, aber er ist halt schlechter als sein Bruder und wenn er dann noch "seinem" Galadhrim zeigen soll, wie er schießt...dann ist er sicher aufgeregt und und und..... *gg*
@Teuflisches Duo: Nochmals danke für Eure lieben Worte! Ich freu mich, dass ich Euch mit meiner Story ein wenig vom Schulstress ablenken kann! Ich hoffe, es gelingt mir auch weiterhin! Klausuren sind immer sehr ätzend, im Studium geht's mir nun genauso!
@amlugwen: Lass Dich überraschen wo es hinführt! Ich freu mich sehr, dass Du meine Story interessant findest! Weiterhin viel Spaß beim Lesen!
Und nun wünsche ich Euch (und natürlich auch allen stillen Lesern) wieder ganz viel Spaß beim neuen Kapitel!
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Kapitel 9 - Bogenschießen
Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch stieg Elladan nach dem Mittagessen auf die Rappstute, die bereits gesattelt neben Glorfindels Palominostute stand. Der Elb hatte die beiden Pferde schon satteln lassen, so dass sie zeitig losreiten konnten, damit Elladan nicht den ganzen Nachmittag im Wald verbringen musste. Dann und wann kam er den Kindern Elronds hinter dem Rücken ihres Vaters schon mal zu Hilfe. Er selber hatte keine Kinder und um so mehr hing er an den Dreien seines Lords.
Elladan war jedoch inzwischen ein wenig beunruhigt, ob all das, was er und Elrohir da ausgeheckt hatten eine so gute Idee war. Er hatte darauf bestanden, mal nicht Celeb zu reiten, da der ja schon vormittags hatte 'arbeiten' müssen und nun frei haben sollte. Glorfindel fand das nur rücksichtsvoll, obwohl der Hengst gewiss auch einen nachmittäglichen Ritt leicht verkraftet hätte. Aber dann hätte Elladan darauf bestehen müssen Elrohirs Pferd zu reiten, denn er wollte auf keinen Fall riskieren, dass Haldir zufällig in den Stall ging und dann das Fehlen seines Pferdes bemerkte. Denn darüber würde er sich sicher wundern.
Glorfindel saß bereits auf seinem Pferd und beobachtete Elladan aufmerksam. Als der endlich fertig schien, schenkte der Kämpfer aus Gondolin ihm ein aufmunterndes Lächeln. "Also, auf geht's! Dann lass es uns hinter uns bringen!" Dabei zwinkerte er vergnügt und trieb sein Pferd an. Elladan folgte ihm zügig und bemühte sich, seine Gedanken von den Schießplätzen fernzuhalten, auf denen gleich ein anderer blonder Elb auftauchen würde.
***
Haldir stand derweil auf dem fast leeren Übungsplatz. Er hatte sich eine stille Ecke ausgesucht, so dass sie nicht Gefahr liefen dauernd gestört oder angestarrt zu werden. Er trug den Köcher mit den Trainingspfeilen auf dem Rücken, ebenso wie seinen eigenen Bogen. Ruhig und konzentriert beschritt er einen kleinen Kreis. Dann blieb er stehen und hielt innerhalb von Sekunden seinen Bogen in der Hand und blickte bereits auf den Pfeil, der im kleinen, innersten Kreis der Zielscheibe steckte. Er übte immer wieder das blitzschnelle Greifen seines Bogens und das Auflegen des Pfeils, während er auf Elladan wartete, und merkte zunächst nicht, dass er beobachtet wurde. Dann jedoch registrierte er den dunkelhaarigen Elben, der dort ein wenig unsicher in einiger Entfernung stand und ihm aufmerksam zusah.
Lächelnd wandte er sich um und fragte: "Na, willst du ewig da stehen bleiben? Ich dachte, wir wollen ein wenig üben!" Er spürte wie sein Herz ein wenig schneller schlug, als der andere Elb nun lächelnd auf ihn zukam.
Elrohir war ein wenig mulmig, als er nun auf den blonden Hauptmann zuging, der ihn mit einem etwas schüchtern angedeuteten Lächeln herangerufen hatte. Er und Elladan waren also schon zum 'Du' übergangen. Er fasste sich ein Herz und lächelte unbekümmert. "Ich wollte nicht stören. Es war so beeindruckend, dich in Aktion zu sehen", gab er zurück.
Haldir zwinkerte und sah ein wenig geschmeichelt drein. "Ach, regelmäßiges gewissenhaftes Training schafft die Grundlage für so etwas." Dann fiel sein Blick auf den Bogen, den 'Elladan' bei sich trug und er stellte erstaunt fest: "Du hast deinen Galadhrim-Bogen mitgebracht? Ich dachte, den benutzt du nie?"
Elrohir, der eben ohnehin ein wenig unsicher auf den Bogen in seinen Händen geblickt hatte, erstarrte kurz. Im Geiste ohrfeigte er sich und zwar kräftig. Daran hatte er natürlich nicht gedacht. Sein Bruder verwendete immer nur einen Trainingsbogen, da er ja nicht so bewandert im Bogenschießen war. Den Bogen, den er von ihrer Großmutter bekommen hatte, nahm er nie, weil er Angst hatte ihn zu beschädigen. 'Gut gemacht, Elrohir', dachte der dunkelhaarige Elb sarkastisch.
"Na ja, ich....ähm....ich dachte, das wäre eine gute Gelegenheit ihn mal einzuweihen", stotterte er und errötete etwas. Das lag in erster Linie daran, dass er zum einen befürchtete, ertappt zu werden und sich zum anderen für seine Blödheit schämte.
Haldir war der rote Hauch auf seinen Wangen nicht entgangen, doch er meinte, dass das daran lag, dass auch 'Elladan' etwas für ihn empfand. Sicher hatte er deshalb den Bogen mitgenommen, um ihm zu zeigen, dass er ihm vertraute, denn er hatte ja erst gestern Abend offenbart, wie wertvoll dieser Bogen für ihn war. Da er sich nun noch mehr geschmeichelt fühlte, errötete er ebenfalls. "Also dann, zeig mir mal, was du kannst. Ich bin sicher, so schlecht wird es nicht sein", forderte er 'Elladan' ermutigend auf.
"Aber mit dir kann ich mich sicher nicht vergleichen", antwortete Elrohir.
"Das erwarte ich doch auch gar nicht", erwiderte Haldir, ging zur Zielscheibe und zog die Pfeile heraus, die er dort versenkt hatte. Dann nickte er dem dunkelhaarigen Noldor zu.
Elrohir hob seinen Bogen und legte einen Pfeil auf und spannte die Sehne. Sekunden später steckte der Pfeil im roten Ring, der den innersten schwarzen Ring auf der Zielscheibe umgab. Elrohir schoss gleich noch einen weiteren Pfeil ab, der wiederum den roten Ring traf.
Haldir hob beeindruckt eine Augenbraue. "Na also, so schlecht war das doch gar nicht", lächelte er. "Du musst dich ein bisschen mehr konzentrieren und beim Auflegen des Pfeils nicht zur Seite zucken. Probier es doch noch einmal", erteilte er Elrohir seine Ratschläge.
Elrohir hatte sofort gemerkt, dass hier jemand stand, der wirklich etwas von seinem Handwerk verstand und auch noch die Gabe hatte, andere dabei zu beobachten und jeden noch so kleinen Fehler zu sehen. Kaum jemand anders hätte das leichte Vibrieren seiner Hand bemerkt, als er den Pfeil auflegte. Unwillkürlich fühlte sich Elrohir an seinen Vater und Glorfindel erinnert. Dies waren die einzigen anderen beiden Elben, die ihm auf Anhieb einfielen, die auch jene Gabe hatten. Er nahm also einen neuen Pfeil aus dem Köcher auf seinem Rücken. Diesmal beobachtete er allerdings Haldir dabei, wie der ihn beobachtete. Das war natürlich die beste Voraussetzung dafür, dass dieser Schuss zwar die Scheibe traf, aber nur einen der äußeren Ringe. 'Was würde Elladan jetzt tun? Ach ja, betreten zu Boden schauen', überlegte Elrohir mit rasender Geschwindigkeit und tat das auch sofort. Dennoch schielte er aus den Augenwinkeln zu Haldir, der sich ihm nun näherte.
Er hatte erstaunt feststellen müssen, dass Haldir offenbar doch anders war, als er ihn bisher erlebt hatte. Zumindest Elladan gegenüber schien sich Haldir sehr nett, ja geradezu freundlich und sehr nachsichtig zu verhalten. Er hatte eher erwartet heute Nachmittag Höchstleistungen bringen zu müssen und in militärischer Manier angeschnauzt zu werden, wenn es nicht klappte. Aber Haldir machte überhaupt keine Anstalten dazu ihn auf irgendeine Art und Weise herumzukommandieren. Stattdessen schien er ständig Elrohir, den er ja für Elladan hielt, zu beobachten. Aber nicht wie ein Militärkommandeur seine Soldaten beim Training beobachtet, sonder mehr wie.... ja wie eigentlich? Elrohir konnte nicht anders, er fand, dass Haldir ihn beobachtete, wie ein Verliebter, der sich jede Bewegung, jedes Detail des anderen einprägen will. Eine kleine Erleichterungswelle durchströmte ihn. Elladans Bemühungen waren vielleicht gar nicht so vergebens.
"Na, das war aber nichts", sprach Haldir Elrohir an und riss diesen damit aus seinen Gedanken. Er fand es niedlich anzusehen, wie der Sohn Elronds verlegen auf seine Schuhspitzen blickte, wie ein kleiner junger Elb, der etwas angestellt hatte und nun nicht wusste, ob er Strafe zu erwarten hatte. "Ich hab doch gesagt, du sollst beim Auflegen nicht zucken", erklärte er mit sanfter Stimme und nahm einen Pfeil aus seinem eigenen Köcher. Dann trat er ganz dicht an 'Elladan' und bedeutete ihm seinen Bogen zu heben.
Elrohir hob also den Bogen erneut und fühlte auf einmal Haldirs Atem in seinem Nacken. Es kribbelte angenehm und eine feine Gänsehaut bildete sich auf seinem Rücken. "Konzentrier dich", hörte er die leise, sanfte Stimme des blonden Elben hinter sich. Dann spürte er wie Haldir ihm den Pfeil in die Hand gab und ihm half die Bogensehne zu spannen, als sie gemeinsam den Pfeil aufgelegt hatten. Aus dem Augenwinkel sah er Haldir lächeln. "Nicht zittern, ganz ruhig halten", befahl der leise. Elrohir konnte sich nicht helfen, aber irgendwie fand er das Gefühl, diesem Galadhrim so nah zu sein, aufregend.
"Und nun los", flüsterte Haldir in das Ohr des anderen Elben. Ihm hatten die Zärtlichkeiten, die er am Vorabend von Elladan empfangen hatte sehr gefallen und er wollte ihm nun ein wenig zurückgeben. Er hatte gemerkt, dass 'Elladan' unsicher war und er wollte nicht wie ein Kommandant vor ihm erscheinen, sondern wie ein ... Freund. So, wie Elladan ihm gestern die Freundschaft angeboten hatte, so hatte er sie angenommen und wollte nun auch zurückgeben. Behutsam nahm er seine Hand von der 'Elladans', die immer noch den Pfeil auf der gespannten Bogensehne hielt.
Elrohir hatte sich zur Ordnung gerufen, auch wenn ihn das Gefühl von Haldirs Hand auf seiner verwirrt hatte. Doch schon im nächsten Moment schaffte er es, sich voll zu konzentrieren und der Pfeil sauste gen Zielscheibe und schlug genau am Übergang zwischen innerstem schwarzen Kreis und dem roten Ring drum herum ein.
"Bravo, der Schuss war wirklich gut", lobte Haldir ihn. Er stellte sich neben ihn, zog zwei Pfeile aus dem Köcher und hatte beide fast sofort abgeschossen. Sie teilten sich den schmalen Platz im kleinen schwarzen Kreis. "Das ist dann die nächste Übung für Fortgeschrittene", lächelte er.
Elrohir machte sich auf den Weg die Pfeile aus der Zielscheibe zu ziehen, damit sie wieder schießen konnten. Erstaunt bemerkte er, wie fest Haldirs Pfeile, im Gegensatz zu seinen eigenen darin steckten. Seine hatte er ganz leicht herausbekommen, aber hinter Haldirs Schüssen hatte offenbar viel mehr Kraft gesteckt. Der blonde Galadhrim war lächelnd an seine Seite getreten.
Zögerlich legte Haldir wieder seine Hand auf die des dunkelhaarigen Noldor. Seine Finger zitterten ein wenig, als sie die Hand des anderen umschlossen und dann mit einem kleinen Kniff den Pfeil, an dem der andere eben hilflos herum geruckelt hatte, entfernten.
Elrohir lächelte Haldir ein wenig verlegen an und murmelte etwas von gewaltiger Schusskraft. Dabei erschienen auch auf seinem Gesicht die Grübchen. Haldir fiel jedoch nicht auf, dass Elrohir beim Lächeln nicht nur Grübchen auf den Wangen hatte, wie sein Bruder, sondern auch noch ein kleines am Kinn. Einen Augenblick verharrten die beiden und sahen sich in die Augen. Dann unterbrach Elrohir den Blickkontakt jedoch, da er nicht wollte, dass Haldir sich ihm noch mehr annäherte. Das sollte er dann doch lieber bei dem richtigen Elladan machen, fand Elrohir.
Statt dessen trat er ein paar Schritte zurück und schoss einen Pfeil Richtung Himmel. "Triffst du...?" begann er, als Haldirs Pfeil schon auf einem Abfangkurs schwirrte und mit einem lauten Knacken Elrohirs Pfeil in der Luft zerteilte. Und schon wieder sah sich Elrohir dem scheu lächelnden Gesicht des lorischen Hauptmanns gegenüber. Doch so aus nächster Nähe betrachtet störte irgendetwas. Elrohir hatte natürlich keine Ahnung was mit Haldir los war, doch er wunderte sich über die leichten Schatten unter Haldirs Augen. Hatten er und sein Bruder etwa die letzte Nacht durchgemacht? Aber warum hatte das dann bei Elladan, der wahrscheinlich die größte Schlafmütze vor den Valar war, nicht solche Spuren hinterlassen? 'Egal, was mach ich mir da jetzt Gedanken drüber...ist sein Problem', dachte er und wischte die Gedanken beiseite.
Haldir wurde ein wenig unsicher. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten, doch Elladan war irgendwie auffällig zurückhaltend heute. Dabei waren sie doch mittlerweile ganz alleine auf dem Trainingsplatz. Warum berührte er ihn nun nicht mal von sich aus? Gestern war er es doch gewesen, der angefangen hatte zärtlich zu sein. Dann fiel Haldir etwas ein. Gestern Abend auf dem Balkon waren sie alleine gewesen. Es hatte keine Gefahr bestanden, dass jemand sie sah. Vermutlich hatte er Angst hier gesehen zu werden. Doch etwas in Haldir sehnte sich nach den zarten Berührungen des vergangenen Abends.
"Hey Haldir, es war ein relativ langer Tag, was hältst du davon, wenn wir Schluss machen für heute?" fragte Elrohir. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und die Schatten wurden bereits länger. Elladan würde inzwischen auch wieder zurück sein. Er erinnerte sich daran, was er seinem Bruder versprochen hatte und hoffte, dass es klappen würde.
Haldir nickte. Er war schon weit länger auf dem Schießplatz gewesen und hatte vorher schon alleine trainiert. Nun fühlte er sich etwas ausgelaugt. Ein Gefühl, mit dem er vorher erst dann Bekanntschaft gemacht hatte, wenn er schon sehr lange und sehr viel härter trainiert hatte. Ein wenig Angst machte sich daher wieder in seinem Inneren breit.
"Kommst du wieder zum Abendessen zu mir?" fragte Elrohir. Er fühlte sich dabei ein wenig aufgeregt, weil er jetzt unsicher war, welche Reaktion von Haldir kommen könnte. Und einem Kuss wollte er dann doch entgehen. Andererseits könnte Haldir dies als Ablehnung auslegen, wenn er sich vor einem Kuss zurückzog. Laut Elladans Kurzbericht hatten sie sich noch nicht geküsst. Was wenn Haldir das jetzt zum ersten Mal tun wollte?
Doch Elrohirs Sorgen waren unnötig. Haldir machte keine Anstalten ihn zu küssen, sondern setzte nur ein scheues, aber erfreutes Lächeln auf. "Sehr gern", antwortete er und seinen Augen leuchteten auf.
"Gut, ich denke in einer Stunde, sind wir beide wieder soweit salonfähig, oder?" Das würde sicher reichen, so dass er Elladan auch von allem erzählen konnte, damit der nachher wusste wovon Haldir eigentlich sprach und es nicht zu peinlichen Zwischenfällen kam, die ihr kleines Doppelspiel verrieten.
"Ja, das ist in Ordnung. Ich werde da sein", antwortete Haldir, als sie sich auf den Rückweg machten. Sie kamen an den ineinandersteckenden Pfeilen vorbei, die noch auf dem Rasen lagen, wo sie nach Haldirs Treffen abgestürzt waren. Haldir hob sie auf, um sie zu entsorgen.
Als sie den Übungsplatz verlassen hatten wandte sich Elrohir in Richtung Stall. "Mir ist eingefallen, ich habe dort noch was liegengelassen. Wir sehen uns gleich, ja?"
"Ja, bis gleich", nickte Haldir und machte sich auf den Weg zu seiner Unterkunft, wobei er sich schon ein wenig über diesen raschen Abschied wunderte. Auch darüber, dass Elladan sich nicht einmal nach seinem Befinden erkundigt hatte, obwohl er doch offenbar so besorgt war.
Elrohir verschwand indessen im Stall und fand dort Elladan, der Zäume und Sättel ordentlich in der Sattelkammer verstaute. Glorfindel war nirgends zu sehen, also nutzte Elrohir die Gelegenheit um seinen Bruder rasch über alles zu informieren, bevor dieser hinauf zum Abendessen mit Haldir ging.
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Hat es Euch gefallen? Seid Ihr gespannt wie es weitergeht? Lasst es mich wissen, dann gibt's bestimmt bald ein neues Kapitel! Alles Liebe, Ari (
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Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - später eventuell mal zwischendurch R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: Haldir/Elladan
Warnung: In den späteren Kapiteln könnte es zu Slash kommen! Wer so etwas nicht mag, sollte diese Story besser nicht lesen!
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Erst mal möchte ich mich wieder ganz ganz herzlich für die vielen Reviews bedanken! Ich bin echt total begeistert! Dickes Danke an alle die sich die Mühe machen! Ihr spornt mich echt an!
@Andrea: Danke für Dein Kompliment. Tja, ob das wirklich ganz problemlos abläuft wag ich auch mal zu bezweifeln! *zwinker*
@Sparrow-666: Hey, Elladan hat versucht seinen Bruder mit Glorfindel loszuschicken, was aber nicht geklappt hat. Aber ob das hier eine gute Lösung war....?
@Heitzi, Winnowill, Lady-of-Gondor, Hecate: Ob das wirklich eine gute Idee war, was die Zwillis da treiben wird sich zeigen! Aber es macht die Sache doch gleich etwas spannender, oder? Das doppelte Lottchen hab ich früher übrigens auch mal gelesen, aber da hab ich gar nicht dran gedacht, als ich das schrieb. Erst jetzt wo es erwähnt wurde, fiel mir das wieder ein! Lasst Euch überraschen, wie es hier weitergeht!
@Shelley: Na, ja sooo schlecht wird Ella vielleicht gar nicht sein, aber er ist halt schlechter als sein Bruder und wenn er dann noch "seinem" Galadhrim zeigen soll, wie er schießt...dann ist er sicher aufgeregt und und und..... *gg*
@Teuflisches Duo: Nochmals danke für Eure lieben Worte! Ich freu mich, dass ich Euch mit meiner Story ein wenig vom Schulstress ablenken kann! Ich hoffe, es gelingt mir auch weiterhin! Klausuren sind immer sehr ätzend, im Studium geht's mir nun genauso!
@amlugwen: Lass Dich überraschen wo es hinführt! Ich freu mich sehr, dass Du meine Story interessant findest! Weiterhin viel Spaß beim Lesen!
Und nun wünsche ich Euch (und natürlich auch allen stillen Lesern) wieder ganz viel Spaß beim neuen Kapitel!
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Kapitel 9 - Bogenschießen
Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch stieg Elladan nach dem Mittagessen auf die Rappstute, die bereits gesattelt neben Glorfindels Palominostute stand. Der Elb hatte die beiden Pferde schon satteln lassen, so dass sie zeitig losreiten konnten, damit Elladan nicht den ganzen Nachmittag im Wald verbringen musste. Dann und wann kam er den Kindern Elronds hinter dem Rücken ihres Vaters schon mal zu Hilfe. Er selber hatte keine Kinder und um so mehr hing er an den Dreien seines Lords.
Elladan war jedoch inzwischen ein wenig beunruhigt, ob all das, was er und Elrohir da ausgeheckt hatten eine so gute Idee war. Er hatte darauf bestanden, mal nicht Celeb zu reiten, da der ja schon vormittags hatte 'arbeiten' müssen und nun frei haben sollte. Glorfindel fand das nur rücksichtsvoll, obwohl der Hengst gewiss auch einen nachmittäglichen Ritt leicht verkraftet hätte. Aber dann hätte Elladan darauf bestehen müssen Elrohirs Pferd zu reiten, denn er wollte auf keinen Fall riskieren, dass Haldir zufällig in den Stall ging und dann das Fehlen seines Pferdes bemerkte. Denn darüber würde er sich sicher wundern.
Glorfindel saß bereits auf seinem Pferd und beobachtete Elladan aufmerksam. Als der endlich fertig schien, schenkte der Kämpfer aus Gondolin ihm ein aufmunterndes Lächeln. "Also, auf geht's! Dann lass es uns hinter uns bringen!" Dabei zwinkerte er vergnügt und trieb sein Pferd an. Elladan folgte ihm zügig und bemühte sich, seine Gedanken von den Schießplätzen fernzuhalten, auf denen gleich ein anderer blonder Elb auftauchen würde.
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Haldir stand derweil auf dem fast leeren Übungsplatz. Er hatte sich eine stille Ecke ausgesucht, so dass sie nicht Gefahr liefen dauernd gestört oder angestarrt zu werden. Er trug den Köcher mit den Trainingspfeilen auf dem Rücken, ebenso wie seinen eigenen Bogen. Ruhig und konzentriert beschritt er einen kleinen Kreis. Dann blieb er stehen und hielt innerhalb von Sekunden seinen Bogen in der Hand und blickte bereits auf den Pfeil, der im kleinen, innersten Kreis der Zielscheibe steckte. Er übte immer wieder das blitzschnelle Greifen seines Bogens und das Auflegen des Pfeils, während er auf Elladan wartete, und merkte zunächst nicht, dass er beobachtet wurde. Dann jedoch registrierte er den dunkelhaarigen Elben, der dort ein wenig unsicher in einiger Entfernung stand und ihm aufmerksam zusah.
Lächelnd wandte er sich um und fragte: "Na, willst du ewig da stehen bleiben? Ich dachte, wir wollen ein wenig üben!" Er spürte wie sein Herz ein wenig schneller schlug, als der andere Elb nun lächelnd auf ihn zukam.
Elrohir war ein wenig mulmig, als er nun auf den blonden Hauptmann zuging, der ihn mit einem etwas schüchtern angedeuteten Lächeln herangerufen hatte. Er und Elladan waren also schon zum 'Du' übergangen. Er fasste sich ein Herz und lächelte unbekümmert. "Ich wollte nicht stören. Es war so beeindruckend, dich in Aktion zu sehen", gab er zurück.
Haldir zwinkerte und sah ein wenig geschmeichelt drein. "Ach, regelmäßiges gewissenhaftes Training schafft die Grundlage für so etwas." Dann fiel sein Blick auf den Bogen, den 'Elladan' bei sich trug und er stellte erstaunt fest: "Du hast deinen Galadhrim-Bogen mitgebracht? Ich dachte, den benutzt du nie?"
Elrohir, der eben ohnehin ein wenig unsicher auf den Bogen in seinen Händen geblickt hatte, erstarrte kurz. Im Geiste ohrfeigte er sich und zwar kräftig. Daran hatte er natürlich nicht gedacht. Sein Bruder verwendete immer nur einen Trainingsbogen, da er ja nicht so bewandert im Bogenschießen war. Den Bogen, den er von ihrer Großmutter bekommen hatte, nahm er nie, weil er Angst hatte ihn zu beschädigen. 'Gut gemacht, Elrohir', dachte der dunkelhaarige Elb sarkastisch.
"Na ja, ich....ähm....ich dachte, das wäre eine gute Gelegenheit ihn mal einzuweihen", stotterte er und errötete etwas. Das lag in erster Linie daran, dass er zum einen befürchtete, ertappt zu werden und sich zum anderen für seine Blödheit schämte.
Haldir war der rote Hauch auf seinen Wangen nicht entgangen, doch er meinte, dass das daran lag, dass auch 'Elladan' etwas für ihn empfand. Sicher hatte er deshalb den Bogen mitgenommen, um ihm zu zeigen, dass er ihm vertraute, denn er hatte ja erst gestern Abend offenbart, wie wertvoll dieser Bogen für ihn war. Da er sich nun noch mehr geschmeichelt fühlte, errötete er ebenfalls. "Also dann, zeig mir mal, was du kannst. Ich bin sicher, so schlecht wird es nicht sein", forderte er 'Elladan' ermutigend auf.
"Aber mit dir kann ich mich sicher nicht vergleichen", antwortete Elrohir.
"Das erwarte ich doch auch gar nicht", erwiderte Haldir, ging zur Zielscheibe und zog die Pfeile heraus, die er dort versenkt hatte. Dann nickte er dem dunkelhaarigen Noldor zu.
Elrohir hob seinen Bogen und legte einen Pfeil auf und spannte die Sehne. Sekunden später steckte der Pfeil im roten Ring, der den innersten schwarzen Ring auf der Zielscheibe umgab. Elrohir schoss gleich noch einen weiteren Pfeil ab, der wiederum den roten Ring traf.
Haldir hob beeindruckt eine Augenbraue. "Na also, so schlecht war das doch gar nicht", lächelte er. "Du musst dich ein bisschen mehr konzentrieren und beim Auflegen des Pfeils nicht zur Seite zucken. Probier es doch noch einmal", erteilte er Elrohir seine Ratschläge.
Elrohir hatte sofort gemerkt, dass hier jemand stand, der wirklich etwas von seinem Handwerk verstand und auch noch die Gabe hatte, andere dabei zu beobachten und jeden noch so kleinen Fehler zu sehen. Kaum jemand anders hätte das leichte Vibrieren seiner Hand bemerkt, als er den Pfeil auflegte. Unwillkürlich fühlte sich Elrohir an seinen Vater und Glorfindel erinnert. Dies waren die einzigen anderen beiden Elben, die ihm auf Anhieb einfielen, die auch jene Gabe hatten. Er nahm also einen neuen Pfeil aus dem Köcher auf seinem Rücken. Diesmal beobachtete er allerdings Haldir dabei, wie der ihn beobachtete. Das war natürlich die beste Voraussetzung dafür, dass dieser Schuss zwar die Scheibe traf, aber nur einen der äußeren Ringe. 'Was würde Elladan jetzt tun? Ach ja, betreten zu Boden schauen', überlegte Elrohir mit rasender Geschwindigkeit und tat das auch sofort. Dennoch schielte er aus den Augenwinkeln zu Haldir, der sich ihm nun näherte.
Er hatte erstaunt feststellen müssen, dass Haldir offenbar doch anders war, als er ihn bisher erlebt hatte. Zumindest Elladan gegenüber schien sich Haldir sehr nett, ja geradezu freundlich und sehr nachsichtig zu verhalten. Er hatte eher erwartet heute Nachmittag Höchstleistungen bringen zu müssen und in militärischer Manier angeschnauzt zu werden, wenn es nicht klappte. Aber Haldir machte überhaupt keine Anstalten dazu ihn auf irgendeine Art und Weise herumzukommandieren. Stattdessen schien er ständig Elrohir, den er ja für Elladan hielt, zu beobachten. Aber nicht wie ein Militärkommandeur seine Soldaten beim Training beobachtet, sonder mehr wie.... ja wie eigentlich? Elrohir konnte nicht anders, er fand, dass Haldir ihn beobachtete, wie ein Verliebter, der sich jede Bewegung, jedes Detail des anderen einprägen will. Eine kleine Erleichterungswelle durchströmte ihn. Elladans Bemühungen waren vielleicht gar nicht so vergebens.
"Na, das war aber nichts", sprach Haldir Elrohir an und riss diesen damit aus seinen Gedanken. Er fand es niedlich anzusehen, wie der Sohn Elronds verlegen auf seine Schuhspitzen blickte, wie ein kleiner junger Elb, der etwas angestellt hatte und nun nicht wusste, ob er Strafe zu erwarten hatte. "Ich hab doch gesagt, du sollst beim Auflegen nicht zucken", erklärte er mit sanfter Stimme und nahm einen Pfeil aus seinem eigenen Köcher. Dann trat er ganz dicht an 'Elladan' und bedeutete ihm seinen Bogen zu heben.
Elrohir hob also den Bogen erneut und fühlte auf einmal Haldirs Atem in seinem Nacken. Es kribbelte angenehm und eine feine Gänsehaut bildete sich auf seinem Rücken. "Konzentrier dich", hörte er die leise, sanfte Stimme des blonden Elben hinter sich. Dann spürte er wie Haldir ihm den Pfeil in die Hand gab und ihm half die Bogensehne zu spannen, als sie gemeinsam den Pfeil aufgelegt hatten. Aus dem Augenwinkel sah er Haldir lächeln. "Nicht zittern, ganz ruhig halten", befahl der leise. Elrohir konnte sich nicht helfen, aber irgendwie fand er das Gefühl, diesem Galadhrim so nah zu sein, aufregend.
"Und nun los", flüsterte Haldir in das Ohr des anderen Elben. Ihm hatten die Zärtlichkeiten, die er am Vorabend von Elladan empfangen hatte sehr gefallen und er wollte ihm nun ein wenig zurückgeben. Er hatte gemerkt, dass 'Elladan' unsicher war und er wollte nicht wie ein Kommandant vor ihm erscheinen, sondern wie ein ... Freund. So, wie Elladan ihm gestern die Freundschaft angeboten hatte, so hatte er sie angenommen und wollte nun auch zurückgeben. Behutsam nahm er seine Hand von der 'Elladans', die immer noch den Pfeil auf der gespannten Bogensehne hielt.
Elrohir hatte sich zur Ordnung gerufen, auch wenn ihn das Gefühl von Haldirs Hand auf seiner verwirrt hatte. Doch schon im nächsten Moment schaffte er es, sich voll zu konzentrieren und der Pfeil sauste gen Zielscheibe und schlug genau am Übergang zwischen innerstem schwarzen Kreis und dem roten Ring drum herum ein.
"Bravo, der Schuss war wirklich gut", lobte Haldir ihn. Er stellte sich neben ihn, zog zwei Pfeile aus dem Köcher und hatte beide fast sofort abgeschossen. Sie teilten sich den schmalen Platz im kleinen schwarzen Kreis. "Das ist dann die nächste Übung für Fortgeschrittene", lächelte er.
Elrohir machte sich auf den Weg die Pfeile aus der Zielscheibe zu ziehen, damit sie wieder schießen konnten. Erstaunt bemerkte er, wie fest Haldirs Pfeile, im Gegensatz zu seinen eigenen darin steckten. Seine hatte er ganz leicht herausbekommen, aber hinter Haldirs Schüssen hatte offenbar viel mehr Kraft gesteckt. Der blonde Galadhrim war lächelnd an seine Seite getreten.
Zögerlich legte Haldir wieder seine Hand auf die des dunkelhaarigen Noldor. Seine Finger zitterten ein wenig, als sie die Hand des anderen umschlossen und dann mit einem kleinen Kniff den Pfeil, an dem der andere eben hilflos herum geruckelt hatte, entfernten.
Elrohir lächelte Haldir ein wenig verlegen an und murmelte etwas von gewaltiger Schusskraft. Dabei erschienen auch auf seinem Gesicht die Grübchen. Haldir fiel jedoch nicht auf, dass Elrohir beim Lächeln nicht nur Grübchen auf den Wangen hatte, wie sein Bruder, sondern auch noch ein kleines am Kinn. Einen Augenblick verharrten die beiden und sahen sich in die Augen. Dann unterbrach Elrohir den Blickkontakt jedoch, da er nicht wollte, dass Haldir sich ihm noch mehr annäherte. Das sollte er dann doch lieber bei dem richtigen Elladan machen, fand Elrohir.
Statt dessen trat er ein paar Schritte zurück und schoss einen Pfeil Richtung Himmel. "Triffst du...?" begann er, als Haldirs Pfeil schon auf einem Abfangkurs schwirrte und mit einem lauten Knacken Elrohirs Pfeil in der Luft zerteilte. Und schon wieder sah sich Elrohir dem scheu lächelnden Gesicht des lorischen Hauptmanns gegenüber. Doch so aus nächster Nähe betrachtet störte irgendetwas. Elrohir hatte natürlich keine Ahnung was mit Haldir los war, doch er wunderte sich über die leichten Schatten unter Haldirs Augen. Hatten er und sein Bruder etwa die letzte Nacht durchgemacht? Aber warum hatte das dann bei Elladan, der wahrscheinlich die größte Schlafmütze vor den Valar war, nicht solche Spuren hinterlassen? 'Egal, was mach ich mir da jetzt Gedanken drüber...ist sein Problem', dachte er und wischte die Gedanken beiseite.
Haldir wurde ein wenig unsicher. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten, doch Elladan war irgendwie auffällig zurückhaltend heute. Dabei waren sie doch mittlerweile ganz alleine auf dem Trainingsplatz. Warum berührte er ihn nun nicht mal von sich aus? Gestern war er es doch gewesen, der angefangen hatte zärtlich zu sein. Dann fiel Haldir etwas ein. Gestern Abend auf dem Balkon waren sie alleine gewesen. Es hatte keine Gefahr bestanden, dass jemand sie sah. Vermutlich hatte er Angst hier gesehen zu werden. Doch etwas in Haldir sehnte sich nach den zarten Berührungen des vergangenen Abends.
"Hey Haldir, es war ein relativ langer Tag, was hältst du davon, wenn wir Schluss machen für heute?" fragte Elrohir. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und die Schatten wurden bereits länger. Elladan würde inzwischen auch wieder zurück sein. Er erinnerte sich daran, was er seinem Bruder versprochen hatte und hoffte, dass es klappen würde.
Haldir nickte. Er war schon weit länger auf dem Schießplatz gewesen und hatte vorher schon alleine trainiert. Nun fühlte er sich etwas ausgelaugt. Ein Gefühl, mit dem er vorher erst dann Bekanntschaft gemacht hatte, wenn er schon sehr lange und sehr viel härter trainiert hatte. Ein wenig Angst machte sich daher wieder in seinem Inneren breit.
"Kommst du wieder zum Abendessen zu mir?" fragte Elrohir. Er fühlte sich dabei ein wenig aufgeregt, weil er jetzt unsicher war, welche Reaktion von Haldir kommen könnte. Und einem Kuss wollte er dann doch entgehen. Andererseits könnte Haldir dies als Ablehnung auslegen, wenn er sich vor einem Kuss zurückzog. Laut Elladans Kurzbericht hatten sie sich noch nicht geküsst. Was wenn Haldir das jetzt zum ersten Mal tun wollte?
Doch Elrohirs Sorgen waren unnötig. Haldir machte keine Anstalten ihn zu küssen, sondern setzte nur ein scheues, aber erfreutes Lächeln auf. "Sehr gern", antwortete er und seinen Augen leuchteten auf.
"Gut, ich denke in einer Stunde, sind wir beide wieder soweit salonfähig, oder?" Das würde sicher reichen, so dass er Elladan auch von allem erzählen konnte, damit der nachher wusste wovon Haldir eigentlich sprach und es nicht zu peinlichen Zwischenfällen kam, die ihr kleines Doppelspiel verrieten.
"Ja, das ist in Ordnung. Ich werde da sein", antwortete Haldir, als sie sich auf den Rückweg machten. Sie kamen an den ineinandersteckenden Pfeilen vorbei, die noch auf dem Rasen lagen, wo sie nach Haldirs Treffen abgestürzt waren. Haldir hob sie auf, um sie zu entsorgen.
Als sie den Übungsplatz verlassen hatten wandte sich Elrohir in Richtung Stall. "Mir ist eingefallen, ich habe dort noch was liegengelassen. Wir sehen uns gleich, ja?"
"Ja, bis gleich", nickte Haldir und machte sich auf den Weg zu seiner Unterkunft, wobei er sich schon ein wenig über diesen raschen Abschied wunderte. Auch darüber, dass Elladan sich nicht einmal nach seinem Befinden erkundigt hatte, obwohl er doch offenbar so besorgt war.
Elrohir verschwand indessen im Stall und fand dort Elladan, der Zäume und Sättel ordentlich in der Sattelkammer verstaute. Glorfindel war nirgends zu sehen, also nutzte Elrohir die Gelegenheit um seinen Bruder rasch über alles zu informieren, bevor dieser hinauf zum Abendessen mit Haldir ging.
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Hat es Euch gefallen? Seid Ihr gespannt wie es weitergeht? Lasst es mich wissen, dann gibt's bestimmt bald ein neues Kapitel! Alles Liebe, Ari (
