Gebrochenes Herz
*********************
Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - zwischendurch manchmal R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: Haldir/Elladan
********************
Wieder erst mal ein dickes Danke an alle lieben Reviewer! Ihr seid echt super! Ich hab wieder riesig gefreut!
@Heitzi: Freut mich, dass Dir der romantische Touch gefällt! Du hast ja auch einen kleinen Anteil daran, denn Deine Storys haben mich ein wenig inspiriert, auch mal zu versuchen so etwas zu schreiben!!
@Shelley: Danke fürs Lob! Aber hab ja auch eine tolle Betaleserin! *zwinker*
@Lady-of-Gondor: Ja, die zwei sind wirklich ein süßes Paar! Aber wäre es nicht zu einfach, wenn immer alles glatt liefe?
@Sparrow: Wow! Du schmeißt ja mit Lob nach mir, dass ich vermutlich schon vor röter als eine Supernova bin! *ggg* Aber im Ernst, ich freu mich natürlich sehr darüber. Ach ja, was Elladan und dessen Buchung angeht....Du siehst, es ist schwer an unserem Elbenhauptmann etwas wegzunehmen, was er als seins erachtet! *gg* Tja, bin ja gespannt, was Du nach diesem Kapitel sagst!
@Andrea: Danke für die Komplimente! Ich werde mich sehr bemühen, weiterhin einfühlsam zu schreiben!
@Loria: Ich hatte ein paar Kapitelchen nichts von Dir gehört, da hab ich vermutet, dass es Dir vielleicht nicht mehr gefällt! Aber ich freue mich sehr, dass Du noch immer dabei bist! Weiterhin ganz viel Spaß und gute Unterhaltung!
@amlugwen: Vielen Dank! *zwinker*
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Kapitel 16 - Hoffnung?
Elladan erwachte langsam aus seinem tiefen Schlaf. Vorsichtig streckte er sich ein wenig, um seinen geliebten Galadhrim, der in seinem Arm lag, nicht zu wecken. Liebevoll betrachtete er die im Schlaf vollkommen entspannten Gesichtszüge. Dabei fiel ihm etwas auf. Haldirs Hautfarbe war nicht mehr ganz so bleich, die Schatten unter seinen Augen schienen verschwunden zu sein. Behutsam strich er über das lange blonde Haar, spielte mit einer Strähne davon. Dabei entdeckte er, dass das Haar nicht mehr ganz so stumpf und zerfasert wirkte wie in den letzten Tagen. Hoffnung keimte in ihm auf. Schaffte Haldir es tatsächlich den Verlust zu überwinden?
Der Noldor streichelte sachte weiter, bisher war Haldir von so leichten Streicheleinheiten nie erwacht, da der Elbenkörper gegen das Schwinden angekämpft und dafür einen sehr tiefen Schlaf gebraucht hatte. An diesem Morgen jedoch war es anders. Elladan war noch so in die Betrachtung des Haares vertieft, dass er überhaupt nicht merkte, dass Haldir zu blinzeln begonnen hatte.
Haldir hatte gefühlt, dass etwas oder vielmehr jemand seinen Kopf berührte und zwinkerte sich nun den Schlaf aus den Augen, um seinen Blick zu klären. Ohne sich zu regen, stellte er fest, dass sein geliebter Noldor ihn behutsam im Arm hielt und mit seinem Haar spielte. 'Hey, wenn du spielst, darf ich auch spielen', dachte er bei sich und kurz darauf umkreiste eine warme feuchte Zunge eine dunkle Brustwarze, die sich direkt vor ihr befand.
Elladan stutzte und sah zu seiner Brust hinab. Dort bot sich ihm ein überaus erotischer Anblick, der sich noch steigerte, als warme Lippen seine Brustwarze aufnahmen und anfingen an ihr zu nippen und zu saugen. Spielerisch setzte der Galadhrim auch mal seine Zähne ein, was Elladan dazu brachte, von Haldirs Haar abzulassen und ins Kissen zurückzusinken. "Haldir....du bist schon wach?" stieß er hervor.
"Das merkst du doch, nicht wahr?" neckte ihn der Galadhrim und hörte auf, Elladans Brustwarze zu liebkosen. Dieser protestierte: "Warum machst du nicht weiter? Du hast eine wunderbar geschickte Zunge..." Bittend sah er seinen Geliebten an.
"Elladan, es ist früh am Morgen! Ich habe für meine Truppe ein Training angesetzt. Euer Hauptmann Hathol und ich kamen überein, dass ein Wettkampf im Bogenschießen eine willkommene Abwechslung sei. Also sollte ich das Training vielleicht beaufsichtigen! Außerdem muss ich mich wenigstens einmal wieder beim Frühstück sehen lassen", erklärte Haldir lächelnd und hauchte Elladan einen Kuss auf die Nasenspitze. "Ich hätte aber nichts dagegen, heute Abend wieder hier zu liegen. Mit dir....ich würde doch gerne ausprobieren, was ich gestern Abend alles schönes lernen durfte." Seine Augen leuchteten bei diesen Worten auf.
Elladan grinste, während er sich räkelte und dabei noch enger an Haldir heranrutschte. "Da habe ich absolut nichts gegen einzuwenden. Aber magst du nicht noch einen kleinen Bissen mit mir zusammen essen? Ich meine, ich dachte nur....." Elladan wollte nicht direkt auf Haldirs ab und an auftauchende Unpässlichkeit anspielen. Doch der Galadhrim verstand ihn auch so und ließ zu, dass Elladan das gemütliche Bett kurz verließ, um ihnen etwas zu essen zu holen.
Der blonde Elb erhob sich langsam, schlüpfte in seine Hosen und ging zum Fenster. Er öffnete einen Fensterflügel und atmete tief die frische Morgenluft Bruchtals ein. Er genoss den Ausblick auf das noch ruhende Tal. Sanfte Nebelschwaden erhoben sich hier und da aus den Gärten und lösten sich auf. Eine leichte Brise wehte, die stetig zuzunehmen schien. Die Sonne schickte keine wärmenden Strahlen über den Horizont, im Gegenteil. Sie schien sich hinter eine Schicht aus Wolken verborgen zu halten. Dennoch hatte der Ausblick etwas beruhigendes für Haldir. Er ging kurz zurück zu seiner Tunika und fingerte daran herum, bis er die kleine getrocknete Blume, daraus hervorgeholt hatte. Er betrachtete sie und sah zu, wie sie vom Wind in seinen Fingern bewegt wurde.
Nur wenig später betrat Elladan wieder leise das Schlafzimmer und balancierte ein Tablett auf dem einige Brötchen, Obst, Konfitüren und Fruchtsaft standen. Er sah sich nach Haldir um und entdeckte ihn sogleich am Fenster. Daher stellte er erst das Tablett auf dem Bett ab und trat dann neben Haldir. Dort fiel sein Blick sofort auf das kleine Blümchen.
"Als wir uns das erste Mal am Fluß trafen, da hattest du diese Blume auch dabei", bemerkte er. "Woran erinnert sie dich? Sie bedeutet dir offenbar sehr viel?" erkundigte Elladan sich dann.
"Ich habe dir von Merilin erzählt", begann Haldir leise. "Sie schenkte mir ihre Aufmerksamkeit und als sie mir die erste Nachricht schickte, in der sie mich fragte, ob wir uns nicht einmal treffen könnten, da war diese Blume dabei. Ich habe sie immer bei mir behalten, immer bei mir getragen, als Merilin noch mein Herz gehörte. Doch dies ist nun vorbei. Ich brauche diese Blume nicht mehr." Mit diesen Worten öffnete er seine Finger, die die Blume umschlossen hatten, und entließ sie. Der Wind nahm sich des kleinen Gegenstandes an, ließ ihn noch einige Mal vor den Augen der beiden Elben auf und ab tanzen, bis er ihn für immer davon trug.
Elladan hatte Haldir in die Augen gesehen, als dieser ihm das erzählte. Kein trauriger Hauch lag mehr in der Stimme, keine Schatten waren mehr unter seinen Augen, sein Gesicht hatte eine etwas gesündere Farbe angenommen und Elladan wusste in dem Moment, dass das Schwinden aufgehört hatte. Haldir lebte. Er würde sich erholen. Es war noch nicht ganz vorbei, erst wenn Haldir wieder sein hübsches Antlitz ganz zurückgewonnen hatte, doch es konnte nicht mehr lange dauern. Ein paar Tage vielleicht noch. Er legte seine Hände auf die Schulterblätter des blonden Elben und zog ihn eng an sich. "Du hast es geschafft, nicht wahr?" fragte er beinahe ehrfürchtig.
Haldir nickte und legte seine Arme um den dunkelhaarigen Noldorelben. "Mein Herz gehört nicht länger ihr", begann er flüsternd. Dann machte er eine Pause und fuhr schau fort: "Es gehört aber nun wieder jemandem ... DIR. Elladan ... ich liebe dich wirklich von Herzen!" Es war schwer, dieses Geständnis zu machen, doch er wusste es, fühlte es mit jeder Faser seines Körpers, er liebte diesen Elben, der ihn nie betrogen, ihn nie verletzt hatte, und immer für ihn da gewesen war. Der an ihn geglaubt und ihm geholfen hatte. Es würde zwar schwierig sein, auf die Dauer diese Beziehung aufrecht zu erhalten, da sie durch so viele Tagesritte getrennt waren, aber das war im Moment nicht wichtig. Über so etwas konnte man sich auch später noch Gedanken machen. Außerdem würde Celeborn noch eine Weile hier bleiben und diese Zeit konnten die beiden ja ganz zweifellos nutzen.
Elladan musste zunächst erst einmal schlucken, weil er so gerührt war. "Ich liebe dich auch ... von ganzem Herzen... Haldir...", flüsterte er zurück und kaum hatte er den Satz beendet, da fingen die Lippen der beiden Elben sich wieder zu einem intensiven Kuss.
****************
Nachdem Elladan und Haldir ein kleines Frühstück genossen hatten, bei dem Haldir zu ihrer beider Überraschung ziemlich viel gegessen hatte, kleideten sie sich wieder an. Dabei fiel Haldir sein nun wieder besseres Aussehen selber auf, als er sich im Spiegel betrachtete. Seine Augen strahlten geradezu vor Glück und Erleichterung, als er diese positive Veränderung wahrnahm.
Elladan begleitete ihn wieder bis zum Stall, wo sie sich verabschiedeten, und für den kommenden Abend verabredeten. Dann machte Haldir sich auf den Weg Richtung Soldatenunterkunft.
Elladan jedoch machte sich nun auf die Suche nach seinem Bruder. Er hatte keinesfalls vergessen, was dieser Haldir angetan hatte und er wollte ihn nun zurechtweisen. Außerdem wollte er ihm bei dieser Gelegenheit auch mitteilen, dass er sich in Haldir verliebt hatte. Mit diesen Gedanken im Kopf kehrte er zurück ins Haus. Dort traf er auf Glorfindel.
"Elladan, da bist du ja", begrüßte ihn der blonde Elb. "Erestor möchte etwas mit dir und deinem Bruder besprechen. Elrohir ist bereits bei ihm, aber du warst nicht auf deinem Zimmer."
"Nein, ich... ich war ein wenig frische Luft schnappen. Danke für Eure Hilfe. Ich werde sofort zu Erestor gehen", antwortete er und sein Gesicht verdüsterte sich. Das konnte lange dauern und die Aussicht darauf, irgendwelche ellenlangen Tabellen, Berechnungen, oder gar Schriftverkehr vorgelegt zu bekommen, um mit dem dunkelhaarigen Berater seines Vaters an der Lösung irgendeines Problems zu grübeln, war keineswegs so verlockend. Normalerweise störte er sich nicht so daran, besonders an einem Tag wie diesem, der eher windig war, war er für gewöhnlich froh, irgendetwas erledigen zu können, bei dem er das Haus nicht verlassen musste. Doch ihm brannte sein Anliegen an Elrohir auf der Seele.
Glorfindel sah ihm ein wenig mitleidig nach, als Elladan sich mit langem Gesicht entfernte. Kurz darauf betrat er das Arbeitszimmer Erestors, der zusammen mit Elrohir an seinem Schreibtisch saß. Elladans einziger Trost war, dass auch Elrohir nicht besonders glücklich aussah.
**********************
Es war schon sehr spät am Nachmittag, als die beiden Brüder endlich alles mit Erestor besprochen hatten. Leicht müde gingen sie zu ihren Gemächern zurück. Zu Elrohirs Verwunderung folgte Elladan ihm bis zu seinem Gemach. Aber er erinnerte sich daran, dass er erst vor kurzem seinem Bruder bedeutet hatte, zu ihm zu kommen, wenn ihn etwas bedrückte. Vielleicht war dies nun der Fall, daher fragte er ihn auch, ob er noch mit hineinkommen wolle. Als Elladan dies bejahte ahnte sein Zwillingsbruder den wahren Grund allerdings nicht.
Jetzt, wo sie beide alleine waren, spürte Elladan, wie wieder Zorn in ihm aufstieg und auch Enttäuschung über das was Elrohir getan hatte. Er folgte seinem Bruder, der sich gerade anschickte die Balkontür zu öffnen, um ein wenig zu lüften, und platzte dann auch ohne Vorwarnung mit dem heraus, was ihm auf dem Herzen lag.
"Sag mal, was bildest du dir eigentlich ein?"
Elrohir stutzte bei dem zornigen Tonfall. "Was ist denn los? Würdest du mir bitte vielleicht mal sagen, worum es überhaupt geht?"
"Worum es geht? Das weißt du ganz genau! Du hast mich gestern ausgetrickst, um mit Haldir auszureiten! Und du hast dich für mich ausgegeben! Was um alles in der Welt sollte das?" fauchte Elladan gereizt.
"Ach das...", lachte Elrohir. Allein dieses Lachen brachte Elladan noch mehr in Rage. "Das war doch nur ein kleiner Spaß! Ich wollte nur mal testen, ob er es diesmal endlich merkt! Und ich wollte wissen, ob zwischen euch was ist. Also letzteres war mir nicht so wichtig, wichtiger war mir zu erfahren, ob er überhaupt irgendwas für dich empfindet... Aber anscheinend wohl eher nicht. Er war viel lieber damit beschäftigt, eisig zu gucken, und das Essen wieder auszukotzen - nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Und als ich dann auch noch lachen musste, schnappte er ein. Als ob ich was dafür könnte, wenn der tolle Galadhrim nichts verträgt. Hätte er eben am Vorabend nicht so tief ins Glas schauen dürfen. Hat sich aufgeführt wie ein Mädchen." Elrohir gluckste vergnügt, in Erinnerung an den vorherigen Abend, und darüber, dass er anscheinend mehr vertrug, als der Hauptmann von Lothlorien, da er davon ausging, dass auch Haldir auf der Feier gewesen war und sich, was den Alkohol anbelangte sicherlich nicht gerade zurückgehalten hatte.
"Du hast ja keine Ahnung!", fauchte Elrohir, bebend vor Zorn. "Wie konntest du nur..." Doch Elrohir zuckte nur mit den Schultern. "Ich verstehe nicht, wieso du dich so aufregst. Ich meine, in der Vergangenheit hattest du doch auch nichts dagegen, wenn ich dich bei Blondie vertrat. Im Gegenteil, es war sogar deine Idee."
"Das war doch was vollkommen anderes", ereiferte Elladan sich, als sein Blick plötzlich vom Balkon auf den in nur wenigen Metern Entfernung darunter verlaufenden Gartenweg fiel. Ein blonder Haarschopf war in sein Blickfeld geraten, senkte sich nun und entfernte sich mit raschen Schritten. Beiden Zwillingen war sofort klar, dass der flüchtende Elb weder Glorfindel noch ihr Großvater war.
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Tja, was sagt ihr nun? Nun hat Elrohir zumindest was zu hören gekriegt...oder etwa auch jemand anderer?
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Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - zwischendurch manchmal R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: Haldir/Elladan
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Wieder erst mal ein dickes Danke an alle lieben Reviewer! Ihr seid echt super! Ich hab wieder riesig gefreut!
@Heitzi: Freut mich, dass Dir der romantische Touch gefällt! Du hast ja auch einen kleinen Anteil daran, denn Deine Storys haben mich ein wenig inspiriert, auch mal zu versuchen so etwas zu schreiben!!
@Shelley: Danke fürs Lob! Aber hab ja auch eine tolle Betaleserin! *zwinker*
@Lady-of-Gondor: Ja, die zwei sind wirklich ein süßes Paar! Aber wäre es nicht zu einfach, wenn immer alles glatt liefe?
@Sparrow: Wow! Du schmeißt ja mit Lob nach mir, dass ich vermutlich schon vor röter als eine Supernova bin! *ggg* Aber im Ernst, ich freu mich natürlich sehr darüber. Ach ja, was Elladan und dessen Buchung angeht....Du siehst, es ist schwer an unserem Elbenhauptmann etwas wegzunehmen, was er als seins erachtet! *gg* Tja, bin ja gespannt, was Du nach diesem Kapitel sagst!
@Andrea: Danke für die Komplimente! Ich werde mich sehr bemühen, weiterhin einfühlsam zu schreiben!
@Loria: Ich hatte ein paar Kapitelchen nichts von Dir gehört, da hab ich vermutet, dass es Dir vielleicht nicht mehr gefällt! Aber ich freue mich sehr, dass Du noch immer dabei bist! Weiterhin ganz viel Spaß und gute Unterhaltung!
@amlugwen: Vielen Dank! *zwinker*
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Kapitel 16 - Hoffnung?
Elladan erwachte langsam aus seinem tiefen Schlaf. Vorsichtig streckte er sich ein wenig, um seinen geliebten Galadhrim, der in seinem Arm lag, nicht zu wecken. Liebevoll betrachtete er die im Schlaf vollkommen entspannten Gesichtszüge. Dabei fiel ihm etwas auf. Haldirs Hautfarbe war nicht mehr ganz so bleich, die Schatten unter seinen Augen schienen verschwunden zu sein. Behutsam strich er über das lange blonde Haar, spielte mit einer Strähne davon. Dabei entdeckte er, dass das Haar nicht mehr ganz so stumpf und zerfasert wirkte wie in den letzten Tagen. Hoffnung keimte in ihm auf. Schaffte Haldir es tatsächlich den Verlust zu überwinden?
Der Noldor streichelte sachte weiter, bisher war Haldir von so leichten Streicheleinheiten nie erwacht, da der Elbenkörper gegen das Schwinden angekämpft und dafür einen sehr tiefen Schlaf gebraucht hatte. An diesem Morgen jedoch war es anders. Elladan war noch so in die Betrachtung des Haares vertieft, dass er überhaupt nicht merkte, dass Haldir zu blinzeln begonnen hatte.
Haldir hatte gefühlt, dass etwas oder vielmehr jemand seinen Kopf berührte und zwinkerte sich nun den Schlaf aus den Augen, um seinen Blick zu klären. Ohne sich zu regen, stellte er fest, dass sein geliebter Noldor ihn behutsam im Arm hielt und mit seinem Haar spielte. 'Hey, wenn du spielst, darf ich auch spielen', dachte er bei sich und kurz darauf umkreiste eine warme feuchte Zunge eine dunkle Brustwarze, die sich direkt vor ihr befand.
Elladan stutzte und sah zu seiner Brust hinab. Dort bot sich ihm ein überaus erotischer Anblick, der sich noch steigerte, als warme Lippen seine Brustwarze aufnahmen und anfingen an ihr zu nippen und zu saugen. Spielerisch setzte der Galadhrim auch mal seine Zähne ein, was Elladan dazu brachte, von Haldirs Haar abzulassen und ins Kissen zurückzusinken. "Haldir....du bist schon wach?" stieß er hervor.
"Das merkst du doch, nicht wahr?" neckte ihn der Galadhrim und hörte auf, Elladans Brustwarze zu liebkosen. Dieser protestierte: "Warum machst du nicht weiter? Du hast eine wunderbar geschickte Zunge..." Bittend sah er seinen Geliebten an.
"Elladan, es ist früh am Morgen! Ich habe für meine Truppe ein Training angesetzt. Euer Hauptmann Hathol und ich kamen überein, dass ein Wettkampf im Bogenschießen eine willkommene Abwechslung sei. Also sollte ich das Training vielleicht beaufsichtigen! Außerdem muss ich mich wenigstens einmal wieder beim Frühstück sehen lassen", erklärte Haldir lächelnd und hauchte Elladan einen Kuss auf die Nasenspitze. "Ich hätte aber nichts dagegen, heute Abend wieder hier zu liegen. Mit dir....ich würde doch gerne ausprobieren, was ich gestern Abend alles schönes lernen durfte." Seine Augen leuchteten bei diesen Worten auf.
Elladan grinste, während er sich räkelte und dabei noch enger an Haldir heranrutschte. "Da habe ich absolut nichts gegen einzuwenden. Aber magst du nicht noch einen kleinen Bissen mit mir zusammen essen? Ich meine, ich dachte nur....." Elladan wollte nicht direkt auf Haldirs ab und an auftauchende Unpässlichkeit anspielen. Doch der Galadhrim verstand ihn auch so und ließ zu, dass Elladan das gemütliche Bett kurz verließ, um ihnen etwas zu essen zu holen.
Der blonde Elb erhob sich langsam, schlüpfte in seine Hosen und ging zum Fenster. Er öffnete einen Fensterflügel und atmete tief die frische Morgenluft Bruchtals ein. Er genoss den Ausblick auf das noch ruhende Tal. Sanfte Nebelschwaden erhoben sich hier und da aus den Gärten und lösten sich auf. Eine leichte Brise wehte, die stetig zuzunehmen schien. Die Sonne schickte keine wärmenden Strahlen über den Horizont, im Gegenteil. Sie schien sich hinter eine Schicht aus Wolken verborgen zu halten. Dennoch hatte der Ausblick etwas beruhigendes für Haldir. Er ging kurz zurück zu seiner Tunika und fingerte daran herum, bis er die kleine getrocknete Blume, daraus hervorgeholt hatte. Er betrachtete sie und sah zu, wie sie vom Wind in seinen Fingern bewegt wurde.
Nur wenig später betrat Elladan wieder leise das Schlafzimmer und balancierte ein Tablett auf dem einige Brötchen, Obst, Konfitüren und Fruchtsaft standen. Er sah sich nach Haldir um und entdeckte ihn sogleich am Fenster. Daher stellte er erst das Tablett auf dem Bett ab und trat dann neben Haldir. Dort fiel sein Blick sofort auf das kleine Blümchen.
"Als wir uns das erste Mal am Fluß trafen, da hattest du diese Blume auch dabei", bemerkte er. "Woran erinnert sie dich? Sie bedeutet dir offenbar sehr viel?" erkundigte Elladan sich dann.
"Ich habe dir von Merilin erzählt", begann Haldir leise. "Sie schenkte mir ihre Aufmerksamkeit und als sie mir die erste Nachricht schickte, in der sie mich fragte, ob wir uns nicht einmal treffen könnten, da war diese Blume dabei. Ich habe sie immer bei mir behalten, immer bei mir getragen, als Merilin noch mein Herz gehörte. Doch dies ist nun vorbei. Ich brauche diese Blume nicht mehr." Mit diesen Worten öffnete er seine Finger, die die Blume umschlossen hatten, und entließ sie. Der Wind nahm sich des kleinen Gegenstandes an, ließ ihn noch einige Mal vor den Augen der beiden Elben auf und ab tanzen, bis er ihn für immer davon trug.
Elladan hatte Haldir in die Augen gesehen, als dieser ihm das erzählte. Kein trauriger Hauch lag mehr in der Stimme, keine Schatten waren mehr unter seinen Augen, sein Gesicht hatte eine etwas gesündere Farbe angenommen und Elladan wusste in dem Moment, dass das Schwinden aufgehört hatte. Haldir lebte. Er würde sich erholen. Es war noch nicht ganz vorbei, erst wenn Haldir wieder sein hübsches Antlitz ganz zurückgewonnen hatte, doch es konnte nicht mehr lange dauern. Ein paar Tage vielleicht noch. Er legte seine Hände auf die Schulterblätter des blonden Elben und zog ihn eng an sich. "Du hast es geschafft, nicht wahr?" fragte er beinahe ehrfürchtig.
Haldir nickte und legte seine Arme um den dunkelhaarigen Noldorelben. "Mein Herz gehört nicht länger ihr", begann er flüsternd. Dann machte er eine Pause und fuhr schau fort: "Es gehört aber nun wieder jemandem ... DIR. Elladan ... ich liebe dich wirklich von Herzen!" Es war schwer, dieses Geständnis zu machen, doch er wusste es, fühlte es mit jeder Faser seines Körpers, er liebte diesen Elben, der ihn nie betrogen, ihn nie verletzt hatte, und immer für ihn da gewesen war. Der an ihn geglaubt und ihm geholfen hatte. Es würde zwar schwierig sein, auf die Dauer diese Beziehung aufrecht zu erhalten, da sie durch so viele Tagesritte getrennt waren, aber das war im Moment nicht wichtig. Über so etwas konnte man sich auch später noch Gedanken machen. Außerdem würde Celeborn noch eine Weile hier bleiben und diese Zeit konnten die beiden ja ganz zweifellos nutzen.
Elladan musste zunächst erst einmal schlucken, weil er so gerührt war. "Ich liebe dich auch ... von ganzem Herzen... Haldir...", flüsterte er zurück und kaum hatte er den Satz beendet, da fingen die Lippen der beiden Elben sich wieder zu einem intensiven Kuss.
****************
Nachdem Elladan und Haldir ein kleines Frühstück genossen hatten, bei dem Haldir zu ihrer beider Überraschung ziemlich viel gegessen hatte, kleideten sie sich wieder an. Dabei fiel Haldir sein nun wieder besseres Aussehen selber auf, als er sich im Spiegel betrachtete. Seine Augen strahlten geradezu vor Glück und Erleichterung, als er diese positive Veränderung wahrnahm.
Elladan begleitete ihn wieder bis zum Stall, wo sie sich verabschiedeten, und für den kommenden Abend verabredeten. Dann machte Haldir sich auf den Weg Richtung Soldatenunterkunft.
Elladan jedoch machte sich nun auf die Suche nach seinem Bruder. Er hatte keinesfalls vergessen, was dieser Haldir angetan hatte und er wollte ihn nun zurechtweisen. Außerdem wollte er ihm bei dieser Gelegenheit auch mitteilen, dass er sich in Haldir verliebt hatte. Mit diesen Gedanken im Kopf kehrte er zurück ins Haus. Dort traf er auf Glorfindel.
"Elladan, da bist du ja", begrüßte ihn der blonde Elb. "Erestor möchte etwas mit dir und deinem Bruder besprechen. Elrohir ist bereits bei ihm, aber du warst nicht auf deinem Zimmer."
"Nein, ich... ich war ein wenig frische Luft schnappen. Danke für Eure Hilfe. Ich werde sofort zu Erestor gehen", antwortete er und sein Gesicht verdüsterte sich. Das konnte lange dauern und die Aussicht darauf, irgendwelche ellenlangen Tabellen, Berechnungen, oder gar Schriftverkehr vorgelegt zu bekommen, um mit dem dunkelhaarigen Berater seines Vaters an der Lösung irgendeines Problems zu grübeln, war keineswegs so verlockend. Normalerweise störte er sich nicht so daran, besonders an einem Tag wie diesem, der eher windig war, war er für gewöhnlich froh, irgendetwas erledigen zu können, bei dem er das Haus nicht verlassen musste. Doch ihm brannte sein Anliegen an Elrohir auf der Seele.
Glorfindel sah ihm ein wenig mitleidig nach, als Elladan sich mit langem Gesicht entfernte. Kurz darauf betrat er das Arbeitszimmer Erestors, der zusammen mit Elrohir an seinem Schreibtisch saß. Elladans einziger Trost war, dass auch Elrohir nicht besonders glücklich aussah.
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Es war schon sehr spät am Nachmittag, als die beiden Brüder endlich alles mit Erestor besprochen hatten. Leicht müde gingen sie zu ihren Gemächern zurück. Zu Elrohirs Verwunderung folgte Elladan ihm bis zu seinem Gemach. Aber er erinnerte sich daran, dass er erst vor kurzem seinem Bruder bedeutet hatte, zu ihm zu kommen, wenn ihn etwas bedrückte. Vielleicht war dies nun der Fall, daher fragte er ihn auch, ob er noch mit hineinkommen wolle. Als Elladan dies bejahte ahnte sein Zwillingsbruder den wahren Grund allerdings nicht.
Jetzt, wo sie beide alleine waren, spürte Elladan, wie wieder Zorn in ihm aufstieg und auch Enttäuschung über das was Elrohir getan hatte. Er folgte seinem Bruder, der sich gerade anschickte die Balkontür zu öffnen, um ein wenig zu lüften, und platzte dann auch ohne Vorwarnung mit dem heraus, was ihm auf dem Herzen lag.
"Sag mal, was bildest du dir eigentlich ein?"
Elrohir stutzte bei dem zornigen Tonfall. "Was ist denn los? Würdest du mir bitte vielleicht mal sagen, worum es überhaupt geht?"
"Worum es geht? Das weißt du ganz genau! Du hast mich gestern ausgetrickst, um mit Haldir auszureiten! Und du hast dich für mich ausgegeben! Was um alles in der Welt sollte das?" fauchte Elladan gereizt.
"Ach das...", lachte Elrohir. Allein dieses Lachen brachte Elladan noch mehr in Rage. "Das war doch nur ein kleiner Spaß! Ich wollte nur mal testen, ob er es diesmal endlich merkt! Und ich wollte wissen, ob zwischen euch was ist. Also letzteres war mir nicht so wichtig, wichtiger war mir zu erfahren, ob er überhaupt irgendwas für dich empfindet... Aber anscheinend wohl eher nicht. Er war viel lieber damit beschäftigt, eisig zu gucken, und das Essen wieder auszukotzen - nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Und als ich dann auch noch lachen musste, schnappte er ein. Als ob ich was dafür könnte, wenn der tolle Galadhrim nichts verträgt. Hätte er eben am Vorabend nicht so tief ins Glas schauen dürfen. Hat sich aufgeführt wie ein Mädchen." Elrohir gluckste vergnügt, in Erinnerung an den vorherigen Abend, und darüber, dass er anscheinend mehr vertrug, als der Hauptmann von Lothlorien, da er davon ausging, dass auch Haldir auf der Feier gewesen war und sich, was den Alkohol anbelangte sicherlich nicht gerade zurückgehalten hatte.
"Du hast ja keine Ahnung!", fauchte Elrohir, bebend vor Zorn. "Wie konntest du nur..." Doch Elrohir zuckte nur mit den Schultern. "Ich verstehe nicht, wieso du dich so aufregst. Ich meine, in der Vergangenheit hattest du doch auch nichts dagegen, wenn ich dich bei Blondie vertrat. Im Gegenteil, es war sogar deine Idee."
"Das war doch was vollkommen anderes", ereiferte Elladan sich, als sein Blick plötzlich vom Balkon auf den in nur wenigen Metern Entfernung darunter verlaufenden Gartenweg fiel. Ein blonder Haarschopf war in sein Blickfeld geraten, senkte sich nun und entfernte sich mit raschen Schritten. Beiden Zwillingen war sofort klar, dass der flüchtende Elb weder Glorfindel noch ihr Großvater war.
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Tja, was sagt ihr nun? Nun hat Elrohir zumindest was zu hören gekriegt...oder etwa auch jemand anderer?
