Gebrochenes Herz

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Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!

Rating: PG 13 - zwischendurch manchmal R

Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns

Pairing: Haldir/Elladan

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Zuerst geht wieder ein großer Dank an Euch alle, die Ihr mir immer noch so lieb reviewt! Das bedeutet mir echt viel! DANKE!

@amlugwen: Tja, so einfach mache ich dem Ork das Leben nun auch wieder nicht! *gg* Wäre doch schade, wenn er arbeitslos würde. Ob ich das Ganze je wieder zu einem Happy-End bringe? Äääähmm..... mal schauen! *zwinker*

@Lady-of-Gondor: Ich bin ganz Deiner Meinung, dass Haldir auch Glück verdient hat. Aber was das Happy End angeht...siehe bei amlugwen! *zwinker*

@Shelley: Wie? Ich soll das Elbchen killen? Sag das nicht so laut, sonst bringst Du mich auf fiese Ideen! *fg*

@Andrea: Sorry, hat diesmal ein wenig gedauert mit dem Weiterschreiben, aber ich hab was gemacht!

@zoysite: Du machst liebe Welpenaugen? Na, ich glaube das könnte helfen.... *zwinker* Vielen Dank übrigens wieder für all das Lob mit dem Du mich überschüttet hast! *strahl & mal wieder knallrot wie eine Tomate werd*

@Heitzi: Also, dass werde ich mir merken, dass Du nie wieder einen Helden killen willst! *zwinker* Aber wie Du siehst, bist Du nicht die Einzige mit fiesen Ideen für noch fiesere Cliffies. Ich hoffe, Du hast weiterhin viel Spaß beim Lesen!

@Loria: Lass Dich überraschen!

@Winnowill: Ja, im auf die Folter spannen, scheine ich ganz gut zu sein! *gg*

Nun wünsche ich Euch allen wieder ganz viel Spaß & Spannung beim neuen Kapitel!

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Kapitel 20 - Rettung

Inzwischen war auch Elrohir durch die Kiefer gekommen und bei dem Anblick, den er vorgefunden hatte, schockiert stehen geblieben. 'Valar vergebt mir!' war sein erster Gedanke, als er den leblosen Körper aus der Nähe sah und seinen Bruder weinen hörte. Dann fiel ihm jedoch auf, dass sich die Brust des Galadhrim noch ganz leicht bewegte. Nicht viel, nicht sehr regelmäßig, eher leicht stoßweise, doch sie bewegte sich. Er kniete ebenfalls nieder und legte eine Hand auf den Brustkorb des blonden Elben. "Elladan, sein Herz schlägt noch", rief er aus, als er auch den schwachen Herzschlag und das leichte Heben und Senken der Brust spürte. Elladan sah ihn nur ungläubig an. "Wir können ihm noch helfen!" rief Elrohir seinem Bruder erneut zu. Er musste Elladan jetzt offenbar erst mal aus dem Trauma befreien, dass Haldir tot sei und dann wohlüberlegt handeln. Er wusste, dass es ihnen und vor allem Haldir nicht weiterhalf, wenn sie jetzt beide die Nerven verlieren würden. "Wir müssen ihn erst mal unter dem Baum und aus dem Wasser rausbekommen", rief er Elladan zu, der ihn noch immer kaum zu bemerken schien. "ELLADAN! Ihm läuft die Zeit davon!" herrschte er seinen Bruder an, als der überhaupt nicht zu reagieren schien.

Elladan erwachte aus seiner Trance und sah seinen älteren Zwilling hilflos an. Dieser jedoch hatte sich zu dem Ast, der Haldirs Beine einklemmte durchgearbeitet. "Ich werde versuchen den Ast kurz anzuheben. Aber lange kann ich ihn bestimmt nicht halten. Du musst ihn sofort rausziehen, verstanden?" brüllte er durch den Sturm. Elladan nickte stumm und hob behutsam Haldirs Oberkörper an, so dass dessen Kopf an seiner Brust lehnte.

Elrohir zählte bis drei und riss dann mit aller Macht an dem Ast. Er bekam ihn nicht sehr hoch, doch die Lücke zwischen Haldirs Beinen und der Unterseite des Astes reichte gerade aus, dass Elladan ihn mit einem Ruck dort herausziehen konnte. Obwohl Haldir bewusstlos war, war es Elladan als hätte er ihn aufstöhnen gehört, da der Ruck sicher Schmerzen verursacht hatte. Aus diesem Grund war er besonders vorsichtig, als er Haldir wieder sachte zu Boden legte. Elrohir kämpfte sich durch die Zweige zu Haldirs Beinen und hob sie vorsichtig an. "Wir müssen ihn vom Ufer wegbringen, das Wasser wird noch weiter steigen", rief er seinem Zwilling zu. Dieser umfasste erneut vorsichtig Haldirs Oberkörper, bettete seinen Kopf wieder an seine Brust und hob den Elben gleichzeitig mit seinem Bruder an.

Wie aus weiter Ferne, gedämpft wie durch eine dicke Watteschicht hörte Haldir eine Stimme. Er konnte sie nicht genau verstehen. Er fühlte sich seltsam, als ob er aus einem schmerzfreien unendlichen Raum, in dem es nichts als wohltuende Ruhe gab, zurückkehrte. Mit dieser Rückkehr nahm er die Stimme war. Sprach sie zu ihm? Er konnte nur einige wirre Satzfetzen verstehen. Die Stimme klang gepresst, wie von großer Sorge. Wo war er eigentlich? Hier gab es doch gar keinen Grund besorgt zu sein, oder doch? Nun war da auf einmal eine zweite Stimme. Sie ähnelte der ersten, klang aber befehlend. Befahl sie ihm irgendetwas? Er wusste es nicht. Er konnte nichts erkennen, alles erschien ihm wie durch dicken Nebel. Er versuchte sich zu konzentrieren, um ein wenig sehen zu können. Warum klangen die Stimmen so besorgt, war etwas geschehen? Langsam, nur sehr langsam lichtete sich der Nebel. Es kostete Haldir viel Kraft. Doch als er seine Umgebung ein wenig deutlicher erkennen konnte, geschah auch noch etwas anderes. Er fühlte Nässe und Kälte....furchtbare Kälte und Schmerzen. Die Schmerzen begannen in seinem Kopf, verstärkten sich und rasten dann mit irrsinniger Geschwindigkeit durch seinen Körper. Eines seiner Beine tat unsäglich weh und er konnte kaum atmen. Verzweifelt pumpte er nach Luft. Angst erfasste ihn, denn nun kam auch die Erinnerung zurück an das Geschehene. Elladan, der ihm vorgegaukelt hatte, ihn zu lieben und der doch nur mit ihm gespielt hatte. Diese Erinnerung verstärkte seinen körperlichen Schmerz sogleich. Dann der Sturz seines Pferdes, der umfallende Baum. Er hatte gehofft, er sei gestorben, doch die Valar hatten ihm die Gnade eines schnellen Todes offenbar nicht erwiesen. Im Gegenteil, er litt nun noch um so mehr. Er würde einsam, allein, langsam und qualvoll unter entsetzlichen Schmerzen sterben. Doch da waren diese Stimmen. Er war viel zu schwach, sich irgendwie zu bewegen, obwohl er sie auf sich aufmerksam machen wollte. Da fühlte er, wie jemand seinen Oberkörper umfasste. Das verschlimmerte die Schmerzen in seiner Brust zwar, doch es gab ihm auch etwas Hoffnung. Jemand hatte ihn gefunden, war bei ihm, versuchte ihn zu retten. Doch wollte er überhaupt gerettet werden? Es war doch alles so sinnlos, das Leben so grausam. Die Schmerzen drohten ihn wieder zu übermannen, als er plötzlich erkannte, dass es ein dunkelhaariger Elb war, der ihn hochgehoben hatte und nun von dem gefährlichen Wasser forttrug. Seine Augen hefteten sich an dem nassen Antlitz fest und bevor ihm die Sinne erneut schwanden erkannte er Elladan - oder war es Elrohir? Warum war er hier? Warum wollte er ihn retten? Wollte er ihn weiterquälen? Übelkeit rumorte in Haldirs Innerem und raubte ihm erneut das Bewusstsein.

Die Zwillinge hatten nicht gemerkt, dass ihr Patient ganz kurz bei Bewusstsein gewesen war. Sie trugen ihn gerade weit genug weg, dass das Wasser sie nicht mehr erreichen konnte. Auf einem durch Büsche ein wenig geschützten Platz legten sie ihn ab, sein Blick war noch immer trübe und leblos. Unruhig sah Elrohir zu den Pferden hinüber, die von Merils Nervosität angesteckt worden waren. Doch es galt zuerst festzustellen, welcher Art die Verletzungen waren, die Haldir erlitten hatte und welche unbedingt versorgt werden mussten, ehe sie zurückreiten konnten.

"Haldir....es tut mir so leid.....das wollte ich nicht....ich wollte wirklich nicht, dass so etwas geschieht....bitte glaube mir...", flüsterte Elladan leise und mit tränenerstickter Stimme. "Aber es wird bestimmt alles wieder gut....wir sind bei dir....wir bringen dich wieder heim...." 'Ich wollte auch nicht, dass so etwas geschieht. Nie im Leben, habe ich das gewollt', stimmte Elrohir ihm im Geiste zu.

"Elladan", hörte der jüngere auf einmal wieder die Stimme des älteren Zwillings. "Ich werde ein paar Zweige holen. Haldir hat einen offenen Bruch im rechten Wadenbein, den müssen wir schienen und verbinden. Ansonsten können wir nicht reiten", erklärte Elrohir, klopfte seinem Bruder kurz auf die Schulter und ging dann zu dem umgefallenen Baum, um ein paar geeignete Zweige abzubrechen.

Derweil zog Elladan seinen Umhang aus und begann damit, ihn in einigermaßen gleichmäßige Streifen zu reißen. Das war keine einfache Angelegenheit. Da fiel ihm ein, dass Haldir eigentlich immer einen kleinen Dolch bei sich trug, das hatte er ihm mal erzählt. Er hoffte, dass dem auch jetzt so war und tastete in Haldirs Kleidung nach der kleinen Waffe. Er fand sie tatsächlich. Damit begann er den Stoff einzuschneiden, was ihm das Zerteilen nun erheblich erleichterte. Behutsam hob er wieder Haldirs Kopf an und bettete ihn in seinen Schoß. Dann nahm er sich einen der Stoffstreifen und versuchte damit so gut es ging, die kleine noch blutende Kopfwunde zu verbinden. Dabei flüsterte er Haldir immer wieder beruhigende Worte zu, das alles gut werden würde und er sich keine Sorgen machen müsse.

Elrohir hatte indessen einige Zweige so zurecht gemacht, dass sie für ihre Aufgabe geeignet waren. "Komm her und hilf mir", bat er und beobachtete, wie Elladan Haldirs Kopf so vorsichtig wie möglich wieder auf den Boden legte. Dann kam er zu ihm gekrabbelt und hörte sich die Anweisungen an, die Elrohir gab. Elrohir spürte, dass sein Bruder kaum in der Lage war einen klaren Gedanken zu fassen, so sehr war er aufgewühlt und durch Haldirs leblosen Körper verstört. Ihm wurde bewusst, dass es für ihn nicht nur galt, Haldirs Leben zu retten, sondern auch das seines Bruders. Er zwang sich, sich auf Haldirs Verletzungen zu konzentrieren.

Elladan riss sich ebenfalls zusammen so gut es ging. Gemeinsam verbanden die Zwillinge das verletzte Bein, damit kein weiterer Schmutz in die offene Wunde gelangen konnte, und schienten es dann so gut es unter diesen Umständen möglich war. Elrohir tastete dann behutsam den Brustkorb des blonden Elben ab. "Er hat eine oder mehrere Rippen gebrochen. Ich kann das unter diesen Umständen nicht so genau sagen", erklärte er Elladan in einem Tonfall, der um Verzeihung zu bitten schien. "Wir können sie jetzt nicht richten, wir müssen ihn so schnell als möglich zu Vater bringen", endete er.

Elladan nickte nur und kämpfte mit den Tränen. Elrohir tat es in der Seele weh, nun auch noch seinen Bruder so leiden zu sehen. Er drückte ihn kurz an sich: "Er wird das schaffen, ganz bestimmt. Sobald er wach ist, werden wir ihm erklären, dass das was er gehört hat ein blöder Streich von mir war. Und wenn du bei ihm bist, wird er sich bestimmt bald erholt haben. Er hat mit meinem kleinen Bruder einen wunderbaren Partner gefunden."

Elrohir wollte zuversichtlich erscheinen, um wenigstens Elladan den nötigen Halt zu geben. Der nickte jedoch nur schwach. Daher gab Elrohir Anweisungen wie sie Haldir zu Celeb tragen müssten, ohne ihn der Gefahr weiterer Verletzungen auszusetzen. Es wurde eine schwierige Angelegenheit, den verletzten Elben über den umgestürzten Baum zu transportieren und ihn dann auf Elladans Pferd zu setzen. Die Zwillinge waren trotz des kalten Regens nassgeschwitzt.

Endlich hatten sie es geschafft, Haldir einigermaßen auf Celeb zu platzieren und Elladan saß hinter ihm. Liebevoll hatte er einen Arm um den Galadhrim geschlungen und hielt ihn so fest, dass er an seiner Brust lehnte. Er fror mittlerweile selbst, doch er war immer noch wärmer als Haldir und er hoffte, dass er so Haldirs Rücken ein wenig wärmen könnte. Elrohir zog seinen Umhang aus und legte ihn über Haldirs Brust, so dass er dem Regen nicht mehr ganz so stark ausgesetzt war.

"Reite schon los, ich komme gleich nach", befahl Elrohir.

"Warum? Was willst du?" erkundigte sich Elladan verwirrt.

"Meril! Wir müssen sie doch auch mit zurücknehmen oder wolltest du sie hier lassen? Das arme Tier ist doch schon halbwahnsinnig vor Angst!" antwortete Elrohir.

Elladan sah zu den Büschen hinüber und er hätte sich ohrfeigen können, dass er Haldirs geliebtes Pferd tatsächlich vergessen hatte. Langsam trieb er Celeb an und ließ ihn in den Wald zurückgehen. Wenn sie dort wieder auf den Hauptweg trafen kamen sie schneller nach Bruchtal. Er traute sich auch nicht schneller zu reiten. Der Trab war viel zu stoßend und würde Haldir Schmerzen zufügen. Im Galopp konnten sie vermutlich besser sitzen, doch er würde Celeb jetzt schon ermüden. Es musste reichen zu galoppieren, wenn Elrohir sie wieder eingeholt hatte. Elladan versuchte Haldir ein wenig zu streicheln und redete die ganze Zeit leise mit ihm. Auch wenn der Galadhrim es nicht bewusst hören konnte, so sollte er doch wissen, dass er in guten Händen war, dass sich jemand um ihn kümmerte. Je weiter sie ritten desto mehr hatte Elladan auch das Gefühl, dass er nicht nur sprach, um Haldir zu beruhigen, sondern vor allem auch um sich selbst Mut zuzusprechen.

Erneut drang aus weiter Ferne eine vertraute Stimme an Haldirs Ohr. Das Rauschen des Windes zerriss jedoch die Worte, so dass er nicht verstehen konnte was die Stimme sagte. Er fühlte, dass er irgendwie auf einem Pferd zu sitzen schien. Doch wie er da hinauf gekommen war oder zu welchem Zweck er sich darauf befand war ihm nicht klar. Etwas oder jemand hielt ihn fest, drückte auf seine Brust und das bereitete ihm große Schmerzen. Doch noch ehe ihm die Sinne wieder schwanden glaubte er eine Bewegung zu fühlen, die sich wie ein zaghaftes Streicheln anfühlte. Er wollte sich zwingen darüber nachzudenken, doch es war ihm nicht möglich, als ihn wieder die Schwärze der Bewusstlosigkeit umfing.

Bald holte Elrohir seinen Bruder ein, Haldirs Pferd am Zügel hinter sich herführend. "Wie geht's ihm? Hat sich sein Zustand verändert?" erkundigte er sich. Elladan blickte kurz auf und schüttelte den Kopf und einige wenige stumme Tränen liefen über seine Wangen. In diesem Augenblick hätte er seinen Zwilling am liebsten in die Arme geschlossen und an sich gedrückt, um ihn zu trösten. "Lass uns schneller reiten, dann ist Haldir eher in Vaters erfahrenen Händen", sagte Elrohir.

Elladan nickte nur und trieb Celeb vorsichtig an. Der Hengst ging gehorsam in einen leichten Galopp über, doch Elladan musste Acht geben. Der Weg war nun schlammig, kleine Löcher waren zu großen Pfützen geworden und rutschig war es auch. Celeb durfte unter keinen Umständen ausrutschen und stürzen. Ein weiterer Sturz konnte Haldirs Todesurteil sein. Elrohir galoppierte dicht neben seinem Bruder und beobachtete ihn immer wieder aus den Augenwinkeln oder sah zu Haldirs totenbleichem Gesicht. 'Bitte Valar, lasst ihn überleben. Gebt ihm noch eine Chance...ihm und Elladan', betete er stumm.

Elladan ritt derweil mit zusammengebissenen Zähnen und murmelte Haldir nur noch vereinzelt liebevolle Worte zu, so sehr war er damit beschäftigt, Celeb so schnell laufen zu lassen, wie es nur ging ohne sich und Haldir in Gefahr zu bringen. Eine große Erleichterung durchströmte ihn, als die ersten Gebäude Bruchtals in der Ferne auftauchten. "Halt nur noch ein wenig durch Haldir, wir haben es gleich geschafft", flüsterte er dem bewusstlosen Hauptmann zu.

Als die Zwillinge in einem verhaltenen Galopp auf die Freitreppe ihres Elternhauses zuhielten und die Pferde abrupt zum Stehen brachten staunten sie nicht schlecht. Glorfindel kam ihnen zusammen mit Hathol entgegen. Beide Elben trugen wetterfeste Kleidung und Waffen, aus Richtung der Soldatenunterkünfte kam eine kleine Gruppe lorischer und Bruchtaler Soldaten zu ihnen herüber. Die beiden Brüder waren, wie Haldir, schon so lange im Unwetter fort gewesen, dass man sich um sie gesorgt und gerade beschlossen hatte, sie zu suchen. Als Glorfindel sie entdeckte eilte er die Stufen hinunter, ihnen entgegen. "Was ist geschehen?" fragte er in höchster Sorge, als er den leblosen Körper des Galadhrim vor Elladan hängen sah.

"Er hatte einen Unfall. Er ist offenbar mit seinem Pferd gestürzt und dann von einem umstürzenden Baum eingeklemmt worden. Wir müssen ihn zu Vater bringen, es geht ihm sehr schlecht", sprudelte es aus dem aufgelösten Elladan nur so heraus, als Elrond gerade oben an der Tür erschien und ihnen nun auch entgegenlief. Glorfindel zögerte nicht lange, sondern packte sofort mit zu und versuchte den Hauptmann vom Pferd zu heben. Hathol kam ihm zu Hilfe, doch Elladan hielt seinen Geliebten beinahe schon krampfhaft fest.

"Elladan, wir werden ihm helfen, keine Angst, aber lass ihn uns doch reinbringen", sprach Glorfindel zunächst sanft auf den Zwilling ein. Elladan reagierte jedoch erst, als sein Bruder ihm gut zuredete. Die Worte verstand niemand der Umstehenden und wenn doch, so wurde ihnen der Inhalt nicht klar, aber sie mussten auf Elladan Wirkung gezeigt haben. Er gab den Hauptmann frei und die beiden Bruchtaler Elben hoben ihn behutsam vom Pferd. Elrond sah bestürzt auf den verletzten Elb hinab, gleichzeitig war er froh, dass seine Söhne offenbar unversehrt heimgekommen waren. "Bringt ihn in den Raum der Heilung", bat er Glorfindel und Hathol. Dann wandte er sich noch rasch an seine Söhne: "Den Valar sei Dank habt ihr ihn gefunden und euch ist nichts geschehen. Nehmt ein warmes Bad und ruht euch aus, ihr müsst erschöpft sein."

"Vater!" Elladans Stimme klang wie ein Schrei. Elrond hatte sich schon der Treppe zugewandt und blickte seinen Sohn nun überrascht an. "Können wir dir nicht helfen?"

"Elladan, das ist wirklich nicht nötig. Glorfindel wird mir helfen. Du siehst sehr müde aus, mein Sohn. Ich möchte nicht, dass du dich jetzt noch mehr als nötig verausgabst." Elronds Stimme duldete keinen Widerspruch und Elladan nickte nur als Antwort. Er brachte es nicht fertig, seinem Vater jetzt den wahren Grund zu sagen, warum er ihm helfen wollte. Er ließ den Herrn von Imladris ins Haus zurückkehren, glitt von seinem Pferd, dessen Zügel ihm von einem Stallburschen abgenommen wurden und spürte nicht einmal mehr, dass Elrohir einen Arm um seine Schultern gelegt hatte, als er ihn ins Haus schob. Nun liefen die Tränen ungehindert über seine Wangen und er würde nichts weiter tun können, als warten, bis sein Vater den Raum der Heilung verließ und ihnen Nachricht brachte, wie es Haldir ging, ob er es schaffen würde.

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Ich hoffe, es hat Euch wieder gefallen! Ich würd mich riesig freuen, wenn wieder ein paar von Euch ein kleines Review hinterlassen!