Gebrochenes Herz
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Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - zwischendurch manchmal R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: Haldir/Elladan
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Vielen vielen lieben Dank für all Eure zahlreichen Reviews! Ich habe mich wie immer mächtig darüber gefreut! Ihr motiviert mich echt!
@Lady-of-Gondor: Was Elrond dazu sagen wird, darfst Du nun erfahren! Viel Spaß dabei!
@Heitzi: Ja, es wäre sicher nicht verkehrt, wenn Elladan zu Haldir dürfte. Oder doch?
@Sparrow: Hey, du bist einmal um einen Cliffie herumgekommen! Das hab ich nicht vergessen! *zwinker* Da musste ich Dir doch auch den Genuss eines weiteren gönnen! Aber vielen Dank für Dein Lob! *reknuddel*
@Shelley: Tja, aber wissen wir nicht alle aus Erfahrung, dass es viel schwerer ist dem Papa was zu beichten, als dem Opa? *zwinker*
@Andrea: Ui, ich hoffe, dass ich das Gespräch einigermaßen hinbekommen habe und es Dir gefällt! Lass es mich wissen. Hab mir echt Mühe gegeben!
@Ithiliell: Ich freue mich sehr über Dein Review! Vielen Dank für das tolle Lob, dass Dich meine Story so berührt hat! Ich hoffe, sie wird Dir auch weiterhin gefallen! Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, weiterhin ab und an was von Dir zu hören!
@Amlugwen: Hui, die meisten Deiner Fragen kann ich leider diesmal nicht vorweg beantworten, da dieses bzw. die nächsten Kapitel sie alle beantworten werden! Ich hoffe sehr, dass dir die Antworten dann gefallen werden! Aber Du darfst immer sehr gerne laut nachdenken! Ich freue mich tierisch so was zu lesen! *strahl* Also, mach nur weiter so! Was Merilin und den Ork angeht....also, ich weiß nicht....sie ist ja echt fies gewesen, und ich brauche sie in meiner Story eigentlich nicht mehr, aber sie deshalb gleich dem Ork ausliefern? Das erscheint mir dann doch etwas sehr grausam! *Bedenken hab* zwinker*
@Winnowill: Hey, kein schlechtes Gewissen!! Ich freu mich doch mächtig, wenn sich jemand so für meine kleine Geschichte interessiert, dass er unbedingt wissen will, wie's weitergeht! *knuddel* Ich bemüh mich ja auch gern so rasch als möglich weiterzuschreiben! Ich hoffe sehr, dass Du weiterhin viel Spaß und Freude beim Lesen hast! Deine Fragen werden sich sicher im Laufe der nächsten Kapitel beantworten!
So, und nun wünsche ich Euch allen wieder von Herzen viel Spaß beim neuen Kapitel!
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Kapitel 23 - Gespräche
Glorfindel sah seinen Lord an und sagte dann: "Elrond, ich werde zu den Soldaten hinübergehen und ihnen berichten, wie es ihrem Hauptmann geht. Sie haben ein Recht nun endlich zu erfahren, wie es um ihn steht." Der Herr von Imladris nickte seinem Berater zu und sprach dann leise: "Sag ihnen, dass wir abwarten müssen, was die Nacht bringt. Wir haben alles für ihn getan, was möglich war, nun liegt es an ihm." Ein trauriger Glanz war dabei in seinen Augen zu sehen und Glorfindel wusste, dass Elrond schon einmal ähnliche Worte gesprochen hatte. Worte, aus denen damals eine verzweifelte Hoffnung sprach und deren Wunsch unerfüllt geblieben war, denn seine geliebte Frau hatte ihn Richtung Valinor verlassen. Er hatte alles getan um ihr zu helfen, doch sie hatte die Ereignisse nicht verarbeiten können und hatte ihre einzige Chance darin gesehen, in den Westen zu gehen. Elrond war der Abschied so schwer gefallen und in Situationen, wie diesen, die ihm die Erinnerungen zurückbrachten, wurde deutlich, dass er sie noch immer schmerzlich vermisste und ihren Abschied auch noch immer nicht ganz verwunden hatte. An Tagen wie diesen kehrten die Vorwürfe zurück, die der Elbenlord sich machte, weil er seine Frau nicht vollends hatte retten können. Diese Erinnerungen waren so deutlich im Gesicht des weisen Elbenlords zu sehen, dass Glorfindel der Anblick schmerzte. "Gestattest du, dass ich euch nicht in den Salon folge, sondern mich nachher zurückziehe?"
Elrond nickte: "Natürlich Glorfindel. Hab vielen Dank für alles. Deine Hilfe war sehr wertvoll." Er sah seinem Berater, der es nicht gewohnt war, oft bei Heilungen anwesend zu sein, die Erschöpfung an und wollte ihm nicht mehr abverlangen. Er war vielmehr dankbar, dass dieser ihn unterstützt hatte.
Glorfindel verabschiedete sich von den Zwillingen und Lord Celeborn, wandte sich dann zum Gehen und schritt lautlos den Gang hinunter. Elrond sah ihm noch einen Moment nach, bis sein blonder Haarschopf um eine Ecke verschwunden war, und er vernahm wie eine Person in seiner Nähe schwer schluckte. Dies erinnerte ihn daran, dass er ja noch immer mit seinen Söhnen und seinem Schwiegervater auf dem selben Fleck stand und sie hatten doch zum Salon gehen wollen. Eigentlich war ihm jetzt nicht nach einem ausschweifenden Gespräch zumute. Er fühlte sich müde und erschöpft, das Heilen hatte ihn Kraft gekostet. Dennoch hatten entweder sein Großvater oder die Zwillinge Hinweise für ihn, die ihm vielleicht helfen konnten, Haldir noch besser zu versorgen.
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Ein wenig später saßen alle im angenehm warmen Salon, nahe dem Kamin, in dem ein Feuer prasselte, welches eine gemütliche Atmosphäre schuf und ein heimeliges Licht verströmte. Der Regen klatschte an die Scheiben und sie konnten das Heulen des Windes, der mittlerweile Orkanstärke angenommen hatte deutlich vernehmen. Das Unwetter schien seinen Höhepunkt anzusteuern oder gerade erreicht zu haben. Ein Diener hatte ihnen Tee und etwas Gebäck gebracht, was von Elrond und Celeborn dankend angenommen worden war. Die Zwillinge waren dagegen auffallend zurückhaltend. Elrohir nippte nur vereinzelt an seinem Tee, und Elladan, der ungewöhnlich blass aussah, trank weder Tee noch nahm er von dem Gebäck. Elrond hatte in seinem angestammten Sessel Platz genommen, Celeborn saß ihm gegenüber, ebenfalls in einem Sessel, was bedeutete, dass die Zwillinge zwischen ihnen auf der Couch saßen.
'Sie sehen so aus, als hätten sie etwas ausgefressen', sinnierte Elrond in Gedanken und musste unwillkürlich etwas grinsen. Auch wenn die Streiche seiner Söhne Bruchtal mitunter ganz schön auf Trab halten konnten, so waren sie doch oftmals zum Lachen. Andererseits wollte er nun nichts weiter, als erfahren, ob sie etwas zur Genesung Haldirs beitragen konnten oder nicht, dann wollte er noch einmal nach dem verletzten Galadhrim sehen und sich anschließend mit einem heißen Bad verwöhnen und schlafen gehen. Daher brach er als erster das Schweigen: "Nun, ihr wolltet mir etwas erzählen?"
Die Zwillinge blickten sich betreten an. Schließlich begannen sie beide gleichzeitig und unterbrachen sich daher sofort, setzten nochmals gleichzeitig an, unterbrachen wieder, erteilten dem jeweils anderen das Wort und brachen nach einem erneuten gleichzeitigen Start wieder beide ab. Celeborn griff helfend ein und bestimmte Elladan anzufangen.
So erzählte Elladan zunächst die gleiche Geschichte, die er ja auch schon zuvor seinem Großvater erzählt hatte. Stotternd gestand er dabei seinem Vater, dass er sich in den Galadhrim verliebt hatte. Elrond hatte sich dabei verwundert aufgerichtet und das Gespräch mit größerem Interesse verfolgt. Es war ihm anzusehen, dass er zwar überrascht war, aber keineswegs den Gefährten, den sein Sohn sich ausgesucht hatte, ablehnte. Im Gegenteil, milde Freude war auf seinem Gesicht zu sehen, ebenso wie auf dem Gesicht seines Schwiegervaters. Dennoch verstand er noch immer nicht, was das hier nun mit Haldirs momentanem Zustand zu tun hatte.
Als Elladan jedoch an den Punkt kam - nachdem er auch seinen Vater um Stillschweigen gebeten hatte -, wo er von Haldirs Kummer und seinem beginnenden Schwinden berichtete, horchte der Herr von Bruchtal auf. Dies waren nun in der Tat die Informationen, die er brauchte. "Warum hast du ihn damals nicht zu mir geschickt, als du erfuhrst woran er leidet? Ich hätte ihm noch einige andere unterstützende Arzneien geben können?" unterbrach er seinen Sohn.
"Na ja, er wollte doch nicht, dass es jemand erfährt. Ich habe es ihm sogar vorgeschlagen, doch er hat abgelehnt", erklärte Elladan und fuhr dann fort zu erzählen, wie sich alles stetig gebessert hatte. Das versöhnte Elrond wieder etwas, ja er fühlte sogar so etwas wie Stolz auf seinen Sohn, besonders als dieser die Erwähnung des Tees in seine Erzählung einflocht. Dann jedoch wurde Elladans Erzählung leiser, zögernder, stockender, und Tränen traten in seine Augen.
Celeborn, der ihm am nächsten saß, legte eine Hand auf seinen Unterarm und sagte sanft: "Ich denke, nun kann dein Bruder weiterzählen, nicht wahr, Elrohir?"
Elrond wunderte sich ein wenig über das Verhalten seines Schwiegervaters und vor allem über die seltsame Schärfe in Celeborns Stimme, als dieser Elrohirs Namen aussprach. Die Verwirrung darüber schwand, als dieser leise berichtete, was er getan hatte und welche Folgen daraus resultiert waren. Der Lord von Imladris versteifte sich bei diesen Worten. Sein Blick glich auf einmal dem eines Raubtieres, berechnend, gefährlich, wütend. Doch kein Wort kam über seine Lippen. Gar keines.
Elrohir hatte Elladan tröstend einen Arm um die Schulter gelegt und sich bereits damit abgefunden, dass sein Vater ihn nun vermutlich anschreien würde. Dass er ihm Vorwürfe machen oder ihn irgendwie bestrafen würde, doch nichts dergleichen geschah. Elrond sprach nach wie vor nicht ein einziges Wort. Nur der Ausdruck seiner weisen grauen Augen änderte sich und nahm nun einen Ausdruck maßloser Enttäuschung an. "Vater, so sag doch bitte etwas", flehte Elrohir. "Ich weiß, ich habe großen Mist gebaut, aber bitte sag etwas..... irgendetwas." Die Stille, die auf einmal drückend im Raum lastete, regte den Zwilling beinahe mehr auf, als jeder Wortschwall, der dem Mund seines Vaters hätte entkommen können.
Lord Elrond hob jedoch nur leicht eine Augenbraue, als er seine Söhne mit jenem enttäuschten Gesichtsausdruck betrachtete. Dann erhob er sich. "Ich möchte heute Abend nicht mehr darüber befinden. Ich habe das Ergebnis deines verantwortungslosen Tuns, Elrohir, eben zwei Stunden lang mit aller Kraft versucht am Leben zu erhalten und ich bin nun sehr müde und erschöpft. Wir werden dieses Gespräch morgen fortsetzen. Ich werde nun noch einmal bei Haldir reinschauen und mich danach zurückziehen. Celeborn, wenn du möchtest darfst du mich nun gern begleiten." Der Herr des Goldenen Waldes erhob sich ebenfalls und nickte seinem Schwiegersohn freundlich dankend zu. Ein mitleidiger Blick traf seine beiden Enkel.
Elladans Unterlippe zitterte, er konnte nicht an sich halten und bat nun verzweifelt: "Vater, bitte... darf ich euch begleiten... ihn wenigstens einmal kurz sehen?"
Elrond hielt an der Tür, die er inzwischen erreicht hatte, inne und blickte nur kurz über seine Schulter zurück: "Nein! Ich möchte niemanden von euch in seiner Nähe wissen. Elrohir hat wahrhaftig genug angerichtet." Seine Stimme klang ungewohnt hart. Er ließ seinen Schwiegervater aus dem Raum treten, folgte ihm dann und schloss nachdrücklich die Tür hinter sich.
Das war zuviel für Elladan. "VATER!" Sein Schrei klang wie der eines Ertrinkenden, er rutschte vom Sofa und fiel auf die Knie. Lord Elrond entfernte sich rasch vom Wohnzimmer und verschloss seine Ohren vor dem Hilferuf seines Sohnes. Er wusste sehr wohl, dass es Elladan gewesen war, der nach ihm gerufen hatte, denn er war einer der wenigen Elben in Mittelerde, die fähig waren die Zwillinge auch am Klang ihrer Stimmen auseinander zu halten. Es tat ihm leid, dass er Elladan den Wunsch abschlagen musste, doch er hielt es so für besser für alle Beteiligten. Sollte Haldir aus irgendeinem Grund wach sein, oder auch nur kurz wach werden und Elladan, den er ja nicht von seinem Bruder unterscheiden konnte, an seinem Bett erkennen, würde ihn dies sicher aufregen und das war etwas, was auf keinen Fall geschehen sollte. Des weiteren sah sich Lord Elrond an diesem Abend weder in der Lage, noch länger den verzweifelten Gesichtsausdruck Elladans zu ertragen, noch seinen Sohn angemessen zu beruhigen. Elladan hatte die Augen seiner Mutter. Sie waren ebenso dunkel wie die ihren und damit einen Hauch dunkler, als Elrohirs, dessen Augenfarbe mehr nach seinem Vater kam. Einer der wenigen Unterschiede, der einem aber nur nach genauer Betrachtung auffiel und wenn man die Zwillinge nicht kannte, so brauchte man den direkten Vergleich. Und als eben Tränen in ihnen standen, glaubte der Fürst für einen Moment seine Frau in ihnen zu sehen. Ein Anblick mit dem er momentan beim besten Willen nicht umgehen konnte. Und er war zu erschöpft, zu ausgepumpt, um seinem Sohn nun noch eine Stütze sein zu können. Ein wenig hielt ihn aber auch der Gedanke an ein wenig Strafe zurück. Elrohir hatte zwar das schwerwiegendere Vergehen begangen, doch Elladan hatte damals die Sache mit dem Bogenschießen ausgeheckt. Morgen, nahm er sich vor, morgen würde er mit den beiden das Gespräch auf ruhiger ernster Ebene führen. Dann hatten alle sich ausgeschlafen und es würde nichts verletzendes gesagt werden, was man eventuell später bereuen würde.
Celeborn machte sich ebenso eine Menge Gedanken um sein Enkelkind. Auch er hatte aus Elladans verweintem Gesicht, Celebrians weinende Augen gesehen und schwer schlucken müssen. Ihr ging es nun gut, für sie konnte er hier nichts mehr tun, doch für Elladan könnte er vielleicht etwas tun. Die nach außen harsche Reaktion seines Schwiegersohns hatte ihn etwas überrascht, doch er nahm sich vor, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit gute Worte für seine Enkel, insbesondere für Elladan, bei ihrem Vater einzulegen.
Elrohir hatte sich derweil ebenfalls von der Couch erhoben, kniete vor seinem Bruder und zog ihn schützend in seine Arme. Er fühlte die heißen Tränen seines Bruders in seiner Halsbeuge und hörte den gewimmerten leisen Nachsatz, den Elladan noch ausstieß: "Bitte lass mich zu ihm...." Er bemühte sich Elladan zu beruhigen, seinem Bruder gut zuzureden, dass Vater nur Zeit brauche und er morgen gewiss zu seinem geliebten Galadhrim dürfe.
Irgendwie schaffte Elrohir es, seinen Bruder auf die Beine zu ziehen, legte stützend einen Arm um seine Taille und führte ihn zu seinem Gemach zurück. "Meinst du, du kannst schlafen? Soll ich noch ein wenig bei dir bleiben?" erkundigte er sich besorgt. Elladan hatte sich auf dem Weg etwas beruhigt und schüttelte nun nur den Kopf. "Danke nein....", flüsterte er leise.
"Wenn etwas ist, weißt du, wo du mich findest, nicht wahr?" bot er dennoch an. Elladan nickte und verabschiedete sich dann von seinem Bruder. Elrohir wartete, bis die Tür ins Schloß gefallen war. Dann zog er sich in sein eigenes Schlafzimmer zurück und nun standen auch ihm die Tränen in den Augen. Wie hatte er seinem Bruder nur so etwas antun, nur solchen Schmerz zufügen können? Er hatte Elladan versprochen, dass er morgen gewiss Haldir würde sehen können, doch was, wenn es für Haldir gar kein Morgen mehr gab?
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Tja, Elrond meint es gut mit Haldir. Doch war seine Entscheidung wirklich richtig? Hoffe, es hat Euch gefallen! LG, Ari
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Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene!!!
Rating: PG 13 - zwischendurch manchmal R
Zeit: Drittes Zeitalter, einige Jahre vor der Geburt Aragorns
Pairing: Haldir/Elladan
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Vielen vielen lieben Dank für all Eure zahlreichen Reviews! Ich habe mich wie immer mächtig darüber gefreut! Ihr motiviert mich echt!
@Lady-of-Gondor: Was Elrond dazu sagen wird, darfst Du nun erfahren! Viel Spaß dabei!
@Heitzi: Ja, es wäre sicher nicht verkehrt, wenn Elladan zu Haldir dürfte. Oder doch?
@Sparrow: Hey, du bist einmal um einen Cliffie herumgekommen! Das hab ich nicht vergessen! *zwinker* Da musste ich Dir doch auch den Genuss eines weiteren gönnen! Aber vielen Dank für Dein Lob! *reknuddel*
@Shelley: Tja, aber wissen wir nicht alle aus Erfahrung, dass es viel schwerer ist dem Papa was zu beichten, als dem Opa? *zwinker*
@Andrea: Ui, ich hoffe, dass ich das Gespräch einigermaßen hinbekommen habe und es Dir gefällt! Lass es mich wissen. Hab mir echt Mühe gegeben!
@Ithiliell: Ich freue mich sehr über Dein Review! Vielen Dank für das tolle Lob, dass Dich meine Story so berührt hat! Ich hoffe, sie wird Dir auch weiterhin gefallen! Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, weiterhin ab und an was von Dir zu hören!
@Amlugwen: Hui, die meisten Deiner Fragen kann ich leider diesmal nicht vorweg beantworten, da dieses bzw. die nächsten Kapitel sie alle beantworten werden! Ich hoffe sehr, dass dir die Antworten dann gefallen werden! Aber Du darfst immer sehr gerne laut nachdenken! Ich freue mich tierisch so was zu lesen! *strahl* Also, mach nur weiter so! Was Merilin und den Ork angeht....also, ich weiß nicht....sie ist ja echt fies gewesen, und ich brauche sie in meiner Story eigentlich nicht mehr, aber sie deshalb gleich dem Ork ausliefern? Das erscheint mir dann doch etwas sehr grausam! *Bedenken hab* zwinker*
@Winnowill: Hey, kein schlechtes Gewissen!! Ich freu mich doch mächtig, wenn sich jemand so für meine kleine Geschichte interessiert, dass er unbedingt wissen will, wie's weitergeht! *knuddel* Ich bemüh mich ja auch gern so rasch als möglich weiterzuschreiben! Ich hoffe sehr, dass Du weiterhin viel Spaß und Freude beim Lesen hast! Deine Fragen werden sich sicher im Laufe der nächsten Kapitel beantworten!
So, und nun wünsche ich Euch allen wieder von Herzen viel Spaß beim neuen Kapitel!
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Kapitel 23 - Gespräche
Glorfindel sah seinen Lord an und sagte dann: "Elrond, ich werde zu den Soldaten hinübergehen und ihnen berichten, wie es ihrem Hauptmann geht. Sie haben ein Recht nun endlich zu erfahren, wie es um ihn steht." Der Herr von Imladris nickte seinem Berater zu und sprach dann leise: "Sag ihnen, dass wir abwarten müssen, was die Nacht bringt. Wir haben alles für ihn getan, was möglich war, nun liegt es an ihm." Ein trauriger Glanz war dabei in seinen Augen zu sehen und Glorfindel wusste, dass Elrond schon einmal ähnliche Worte gesprochen hatte. Worte, aus denen damals eine verzweifelte Hoffnung sprach und deren Wunsch unerfüllt geblieben war, denn seine geliebte Frau hatte ihn Richtung Valinor verlassen. Er hatte alles getan um ihr zu helfen, doch sie hatte die Ereignisse nicht verarbeiten können und hatte ihre einzige Chance darin gesehen, in den Westen zu gehen. Elrond war der Abschied so schwer gefallen und in Situationen, wie diesen, die ihm die Erinnerungen zurückbrachten, wurde deutlich, dass er sie noch immer schmerzlich vermisste und ihren Abschied auch noch immer nicht ganz verwunden hatte. An Tagen wie diesen kehrten die Vorwürfe zurück, die der Elbenlord sich machte, weil er seine Frau nicht vollends hatte retten können. Diese Erinnerungen waren so deutlich im Gesicht des weisen Elbenlords zu sehen, dass Glorfindel der Anblick schmerzte. "Gestattest du, dass ich euch nicht in den Salon folge, sondern mich nachher zurückziehe?"
Elrond nickte: "Natürlich Glorfindel. Hab vielen Dank für alles. Deine Hilfe war sehr wertvoll." Er sah seinem Berater, der es nicht gewohnt war, oft bei Heilungen anwesend zu sein, die Erschöpfung an und wollte ihm nicht mehr abverlangen. Er war vielmehr dankbar, dass dieser ihn unterstützt hatte.
Glorfindel verabschiedete sich von den Zwillingen und Lord Celeborn, wandte sich dann zum Gehen und schritt lautlos den Gang hinunter. Elrond sah ihm noch einen Moment nach, bis sein blonder Haarschopf um eine Ecke verschwunden war, und er vernahm wie eine Person in seiner Nähe schwer schluckte. Dies erinnerte ihn daran, dass er ja noch immer mit seinen Söhnen und seinem Schwiegervater auf dem selben Fleck stand und sie hatten doch zum Salon gehen wollen. Eigentlich war ihm jetzt nicht nach einem ausschweifenden Gespräch zumute. Er fühlte sich müde und erschöpft, das Heilen hatte ihn Kraft gekostet. Dennoch hatten entweder sein Großvater oder die Zwillinge Hinweise für ihn, die ihm vielleicht helfen konnten, Haldir noch besser zu versorgen.
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Ein wenig später saßen alle im angenehm warmen Salon, nahe dem Kamin, in dem ein Feuer prasselte, welches eine gemütliche Atmosphäre schuf und ein heimeliges Licht verströmte. Der Regen klatschte an die Scheiben und sie konnten das Heulen des Windes, der mittlerweile Orkanstärke angenommen hatte deutlich vernehmen. Das Unwetter schien seinen Höhepunkt anzusteuern oder gerade erreicht zu haben. Ein Diener hatte ihnen Tee und etwas Gebäck gebracht, was von Elrond und Celeborn dankend angenommen worden war. Die Zwillinge waren dagegen auffallend zurückhaltend. Elrohir nippte nur vereinzelt an seinem Tee, und Elladan, der ungewöhnlich blass aussah, trank weder Tee noch nahm er von dem Gebäck. Elrond hatte in seinem angestammten Sessel Platz genommen, Celeborn saß ihm gegenüber, ebenfalls in einem Sessel, was bedeutete, dass die Zwillinge zwischen ihnen auf der Couch saßen.
'Sie sehen so aus, als hätten sie etwas ausgefressen', sinnierte Elrond in Gedanken und musste unwillkürlich etwas grinsen. Auch wenn die Streiche seiner Söhne Bruchtal mitunter ganz schön auf Trab halten konnten, so waren sie doch oftmals zum Lachen. Andererseits wollte er nun nichts weiter, als erfahren, ob sie etwas zur Genesung Haldirs beitragen konnten oder nicht, dann wollte er noch einmal nach dem verletzten Galadhrim sehen und sich anschließend mit einem heißen Bad verwöhnen und schlafen gehen. Daher brach er als erster das Schweigen: "Nun, ihr wolltet mir etwas erzählen?"
Die Zwillinge blickten sich betreten an. Schließlich begannen sie beide gleichzeitig und unterbrachen sich daher sofort, setzten nochmals gleichzeitig an, unterbrachen wieder, erteilten dem jeweils anderen das Wort und brachen nach einem erneuten gleichzeitigen Start wieder beide ab. Celeborn griff helfend ein und bestimmte Elladan anzufangen.
So erzählte Elladan zunächst die gleiche Geschichte, die er ja auch schon zuvor seinem Großvater erzählt hatte. Stotternd gestand er dabei seinem Vater, dass er sich in den Galadhrim verliebt hatte. Elrond hatte sich dabei verwundert aufgerichtet und das Gespräch mit größerem Interesse verfolgt. Es war ihm anzusehen, dass er zwar überrascht war, aber keineswegs den Gefährten, den sein Sohn sich ausgesucht hatte, ablehnte. Im Gegenteil, milde Freude war auf seinem Gesicht zu sehen, ebenso wie auf dem Gesicht seines Schwiegervaters. Dennoch verstand er noch immer nicht, was das hier nun mit Haldirs momentanem Zustand zu tun hatte.
Als Elladan jedoch an den Punkt kam - nachdem er auch seinen Vater um Stillschweigen gebeten hatte -, wo er von Haldirs Kummer und seinem beginnenden Schwinden berichtete, horchte der Herr von Bruchtal auf. Dies waren nun in der Tat die Informationen, die er brauchte. "Warum hast du ihn damals nicht zu mir geschickt, als du erfuhrst woran er leidet? Ich hätte ihm noch einige andere unterstützende Arzneien geben können?" unterbrach er seinen Sohn.
"Na ja, er wollte doch nicht, dass es jemand erfährt. Ich habe es ihm sogar vorgeschlagen, doch er hat abgelehnt", erklärte Elladan und fuhr dann fort zu erzählen, wie sich alles stetig gebessert hatte. Das versöhnte Elrond wieder etwas, ja er fühlte sogar so etwas wie Stolz auf seinen Sohn, besonders als dieser die Erwähnung des Tees in seine Erzählung einflocht. Dann jedoch wurde Elladans Erzählung leiser, zögernder, stockender, und Tränen traten in seine Augen.
Celeborn, der ihm am nächsten saß, legte eine Hand auf seinen Unterarm und sagte sanft: "Ich denke, nun kann dein Bruder weiterzählen, nicht wahr, Elrohir?"
Elrond wunderte sich ein wenig über das Verhalten seines Schwiegervaters und vor allem über die seltsame Schärfe in Celeborns Stimme, als dieser Elrohirs Namen aussprach. Die Verwirrung darüber schwand, als dieser leise berichtete, was er getan hatte und welche Folgen daraus resultiert waren. Der Lord von Imladris versteifte sich bei diesen Worten. Sein Blick glich auf einmal dem eines Raubtieres, berechnend, gefährlich, wütend. Doch kein Wort kam über seine Lippen. Gar keines.
Elrohir hatte Elladan tröstend einen Arm um die Schulter gelegt und sich bereits damit abgefunden, dass sein Vater ihn nun vermutlich anschreien würde. Dass er ihm Vorwürfe machen oder ihn irgendwie bestrafen würde, doch nichts dergleichen geschah. Elrond sprach nach wie vor nicht ein einziges Wort. Nur der Ausdruck seiner weisen grauen Augen änderte sich und nahm nun einen Ausdruck maßloser Enttäuschung an. "Vater, so sag doch bitte etwas", flehte Elrohir. "Ich weiß, ich habe großen Mist gebaut, aber bitte sag etwas..... irgendetwas." Die Stille, die auf einmal drückend im Raum lastete, regte den Zwilling beinahe mehr auf, als jeder Wortschwall, der dem Mund seines Vaters hätte entkommen können.
Lord Elrond hob jedoch nur leicht eine Augenbraue, als er seine Söhne mit jenem enttäuschten Gesichtsausdruck betrachtete. Dann erhob er sich. "Ich möchte heute Abend nicht mehr darüber befinden. Ich habe das Ergebnis deines verantwortungslosen Tuns, Elrohir, eben zwei Stunden lang mit aller Kraft versucht am Leben zu erhalten und ich bin nun sehr müde und erschöpft. Wir werden dieses Gespräch morgen fortsetzen. Ich werde nun noch einmal bei Haldir reinschauen und mich danach zurückziehen. Celeborn, wenn du möchtest darfst du mich nun gern begleiten." Der Herr des Goldenen Waldes erhob sich ebenfalls und nickte seinem Schwiegersohn freundlich dankend zu. Ein mitleidiger Blick traf seine beiden Enkel.
Elladans Unterlippe zitterte, er konnte nicht an sich halten und bat nun verzweifelt: "Vater, bitte... darf ich euch begleiten... ihn wenigstens einmal kurz sehen?"
Elrond hielt an der Tür, die er inzwischen erreicht hatte, inne und blickte nur kurz über seine Schulter zurück: "Nein! Ich möchte niemanden von euch in seiner Nähe wissen. Elrohir hat wahrhaftig genug angerichtet." Seine Stimme klang ungewohnt hart. Er ließ seinen Schwiegervater aus dem Raum treten, folgte ihm dann und schloss nachdrücklich die Tür hinter sich.
Das war zuviel für Elladan. "VATER!" Sein Schrei klang wie der eines Ertrinkenden, er rutschte vom Sofa und fiel auf die Knie. Lord Elrond entfernte sich rasch vom Wohnzimmer und verschloss seine Ohren vor dem Hilferuf seines Sohnes. Er wusste sehr wohl, dass es Elladan gewesen war, der nach ihm gerufen hatte, denn er war einer der wenigen Elben in Mittelerde, die fähig waren die Zwillinge auch am Klang ihrer Stimmen auseinander zu halten. Es tat ihm leid, dass er Elladan den Wunsch abschlagen musste, doch er hielt es so für besser für alle Beteiligten. Sollte Haldir aus irgendeinem Grund wach sein, oder auch nur kurz wach werden und Elladan, den er ja nicht von seinem Bruder unterscheiden konnte, an seinem Bett erkennen, würde ihn dies sicher aufregen und das war etwas, was auf keinen Fall geschehen sollte. Des weiteren sah sich Lord Elrond an diesem Abend weder in der Lage, noch länger den verzweifelten Gesichtsausdruck Elladans zu ertragen, noch seinen Sohn angemessen zu beruhigen. Elladan hatte die Augen seiner Mutter. Sie waren ebenso dunkel wie die ihren und damit einen Hauch dunkler, als Elrohirs, dessen Augenfarbe mehr nach seinem Vater kam. Einer der wenigen Unterschiede, der einem aber nur nach genauer Betrachtung auffiel und wenn man die Zwillinge nicht kannte, so brauchte man den direkten Vergleich. Und als eben Tränen in ihnen standen, glaubte der Fürst für einen Moment seine Frau in ihnen zu sehen. Ein Anblick mit dem er momentan beim besten Willen nicht umgehen konnte. Und er war zu erschöpft, zu ausgepumpt, um seinem Sohn nun noch eine Stütze sein zu können. Ein wenig hielt ihn aber auch der Gedanke an ein wenig Strafe zurück. Elrohir hatte zwar das schwerwiegendere Vergehen begangen, doch Elladan hatte damals die Sache mit dem Bogenschießen ausgeheckt. Morgen, nahm er sich vor, morgen würde er mit den beiden das Gespräch auf ruhiger ernster Ebene führen. Dann hatten alle sich ausgeschlafen und es würde nichts verletzendes gesagt werden, was man eventuell später bereuen würde.
Celeborn machte sich ebenso eine Menge Gedanken um sein Enkelkind. Auch er hatte aus Elladans verweintem Gesicht, Celebrians weinende Augen gesehen und schwer schlucken müssen. Ihr ging es nun gut, für sie konnte er hier nichts mehr tun, doch für Elladan könnte er vielleicht etwas tun. Die nach außen harsche Reaktion seines Schwiegersohns hatte ihn etwas überrascht, doch er nahm sich vor, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit gute Worte für seine Enkel, insbesondere für Elladan, bei ihrem Vater einzulegen.
Elrohir hatte sich derweil ebenfalls von der Couch erhoben, kniete vor seinem Bruder und zog ihn schützend in seine Arme. Er fühlte die heißen Tränen seines Bruders in seiner Halsbeuge und hörte den gewimmerten leisen Nachsatz, den Elladan noch ausstieß: "Bitte lass mich zu ihm...." Er bemühte sich Elladan zu beruhigen, seinem Bruder gut zuzureden, dass Vater nur Zeit brauche und er morgen gewiss zu seinem geliebten Galadhrim dürfe.
Irgendwie schaffte Elrohir es, seinen Bruder auf die Beine zu ziehen, legte stützend einen Arm um seine Taille und führte ihn zu seinem Gemach zurück. "Meinst du, du kannst schlafen? Soll ich noch ein wenig bei dir bleiben?" erkundigte er sich besorgt. Elladan hatte sich auf dem Weg etwas beruhigt und schüttelte nun nur den Kopf. "Danke nein....", flüsterte er leise.
"Wenn etwas ist, weißt du, wo du mich findest, nicht wahr?" bot er dennoch an. Elladan nickte und verabschiedete sich dann von seinem Bruder. Elrohir wartete, bis die Tür ins Schloß gefallen war. Dann zog er sich in sein eigenes Schlafzimmer zurück und nun standen auch ihm die Tränen in den Augen. Wie hatte er seinem Bruder nur so etwas antun, nur solchen Schmerz zufügen können? Er hatte Elladan versprochen, dass er morgen gewiss Haldir würde sehen können, doch was, wenn es für Haldir gar kein Morgen mehr gab?
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Tja, Elrond meint es gut mit Haldir. Doch war seine Entscheidung wirklich richtig? Hoffe, es hat Euch gefallen! LG, Ari
