2.Kapitel

Es war Nacht in Lórien, doch Galadriel und Celeborn schliefen nicht.

Mitten in der Nacht war Galadriel von fürchterlichen Alpträumen gepeinigt worden. Immer wieder hatte sie im Traum : „Nein!" oder „Mein Kind!" geschrien, bis Celeborn, der neben ihr geschlafen hatte, sie wachrüttelte und sie mit sanften Worten beruhigte.

Schweigend saßen sie nun auf dem Balkon ihres Fletts und schauten in die Nacht.

„Es ist etwas nicht in Ordnung, mein Gemahl, ich fühle es!"

„Ich weiss, Liebste. Doch sie wollte erst morgen abend Lórien erreichen. Sie wird schon rechtzeitig ankommen und du sorgst dich umsonst."

„Ich hoffe es. Doch mein Inneres sagt mir, dass sie in Gefahr ist." Galadriels Stimme bebte, bei dem Gedanken, Celebrían, ihrer geliebten Tochter, könnte etwas zugestoßen sein.

Beide fanden in dieser Nacht keinen Schlaf.

~ ~ ~

Nacht war es auch in Imladris, als ein einsamer Reiter von den Wachen am Tor aufgehalten wurde. Im Dunkeln konnten sie nicht erkennen, dass der Reiter, so schwer verletzt war, das er sich kaum noch auf dem Pferd halten konnte.

„Halt! Was führt euch zu so später Stunde nach Imladris, zum Hause Elronds ?"

Der Reiter, zu schwer verletzt, um einen Ton herauszubringen und aufgrund der Schmerzen schon betäubt, stieg langsam vom Pferd und lief weiter, in Richtung Licht.

Nun endlich im Schimmer der Fackeln erkannten die Wachen ihren Freund, der zusammen mit Celebrían und anderen Elben im Morgengrauen nach Lothlórien aufgebrochen war und wollten ihn schon fragen, was er denn wieder hier in Imladris mache, doch dazu kamen sie nicht.

Ihr Freund brach vor ihren Augen zusammen.

Schnell liefen sie zu ihm und bemerkten erst jetzt die schweren Verletzungen. Ein Elb wurde geschickt Lord Elrond zu benachrichtigen und 2 weitere hoben den Elben hoch und trugen ihn, so schnell es ihnen möglich war, in sein Zimmer, wo sie ihn auf sein Bett legten.

Weil sie nicht wussten, wie ihrem Freund zu helfen war, liefen sie ungeduldig im Zimmer umher erwarteten den Hernn des Hauses.

Kurze Zeit später öffnete sich die Tür des Zimmers und Lord Elrond, gefolgt von seinen Söhnen Elladan und Elrohir, trat ein.

Schnell ging eine der Wachen auf ihn zu und sagte : „Lord Elrond, er ist vor kurzer Zeit auf seinem Pferd zum Tor gekommen, und nachdem er abgesessen hatte ist er in Ohnmacht gefallen. Er hat eine stark blutende Wunde auf der Brust, die aussieht als hätte ein Schwertstreich sie herbeigeführt und dann hat er noch eine Wunde in der rechten Schulter, die von einem Pfeil stammen könnte. Was mag passiert sein ? Oh, bitte helft ihm !

Elrond nickte verstehend und bat die beiden Wachen darum, den Raum zu verlassen, was sie auch bereitwillig taten.

Vorsichtig untersuchte Elrond die Wunden. Die Wunde quer über der Brust des Bewusstlosen war tief und blutete sehr stark. Schnell schickte Elrond seine Söhne, ihm heisses Wasser und verschieden Kräuter zubringen während er sich die 2.Wunde genauer ansah. Die Schulter des Elben war von einem Pfeil regelrecht durchbohrt wurden und ein Teil des Schaftes mitsamt der Spitze steckte immer noch tief in der Wunde.

'Er hat versucht, den Pfeil herauszuziehen, doch dieser brach ab, ... ', ging es ihm durch den Kopf, als sich die Tür öffnete und Elladan und Elrohir mit den gewünschten Kräutern und einer Schüssel heißen Wassers den Raum betraten.

„Elladan, Elrohir legte ihm einen schmerlindernden und heilsamen Verband auf die Brust. Dann müssen wir den Pfeil aus seiner Schulter entfernen. Die Zwillinge taten wie ihnen geheissen und gingen dann ihrem Vater zur Hand, der professionell und mit Jahrtausende langer Erfahrung, den Elben von dem Pfeil in seiner Schulter befreite.