Author's note :

@Lauri : Danke (wieder :)) für dein liebes Review. Warum schämst du dich ? War doch eine berechtigte Frage ! :D Und ich war mir ehrlich gesagt erst auch nicht so sicher, wie sich das alles aufklärt :) !

Viel Spass beim Lesen ! Und wie immer : Fleißig reviewen !!! :)

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4.Kapitel

Celebrían war benommen und hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als sie auf dem kalten Boden lag.

Sie war gefesselt und ihre Augen waren verbunden.

Sie wusste weder, wie lange sie schon wach war, noch wie sie hier her gekommen war. Alles was sie fühlte war der stechende Schmerz, der von ihrer Schulter ausging.

Da sie nichts sehen konnte, konzentrierte Celebrían sich auf ihre anderen Sinne.

Nicht weit entfernt konnte sie die johlenden Stimmen zahlreicher Orks hören und der Wiederhall in ihrer Umgebung verriet ihr, dass sie sich in einer Höhle befand.

Plötzlich hörte sie schwere Schritte, die langsam immer näher kamen.

Angst befiel sie.

Sie konnte nicht genau bestimmen aus welcher Richtung das Geräusch kam.

Die Schritte wurden immer lauter, jetzt war er ganz nah bei ihr. Dann Stille.

Plötzlich spürte sie einen starken Schmerz in der Magengegend.

Sie ächzte auf und krümmte sich unter den Schmerzen.

Dann wurde sie gewaltvoll an den langen Haaren gepackt und weggeschleift. Sie wehrte sich, doch die Fesseln an Armen und Beinen hielten, und liessen ihr keine Chance zu entkommen. Einzig und allein der Stoff, der ihre Augen verband löste sich von ihrem Kopf und blieb auf dem Höhlenboden liegen.

Endlich konnte sie sehen, was um sie herum geschah.

Um sie herum wurde es immer heller, auch die Orkstimmen wurden immer lauter. Kurz erhaschte sie einen Blick zu der Höhle, zu welcher sie gezogen wurde. Mit Entsetzen stellte sie fest, dass sich dort viele Orks befanden, sehr viele.

Ihr wurde klar, was diese Biester mit ihr vorhatten und schreckliche Furcht und auch Wut stieg in ihr empor.

Verzweifelt bäumte sie sich in ihren Fesseln auf, schrie, kreischte.

Doch die Fesseln lösten sich nicht und kein Retter erhörte sie.

Die Orks jedoch standen belustigt um sie herum und betrachteten sie von oben, wie sie sich gegen die Fesseln wehrte.

Der Ork, der sie auch hergezerrt hatte trat nun hervor und beugt sich über sie. Angewiedert von seinem lustvollem Grinsen und der hässlichen Fratze des Orkgesichts, drehte sich ihren Kopf zur Seite. Dafür wurde sie sofort mit einer Ohrfeige bestraft.

Ihr Aufschrei verhallte in der Nacht.

Dann riss man ihr die Kleider vom Leib und bereitete der stolzen, schönen und weisen Elbe die schrecklichste Nacht ihres unsterblichen Lebens.

~ ~ ~

Vorsichtig öffnete Arwen die Tür zum Arbeitszimmer ihres Vaters Elrond.

Ihr Vater hatte sie zu sich bestellt. Dringend hatte es geheißen.

Hatte sie sich etwas zu schulden kommen lassen ?

Sie war sich jedoch keiner Schuld bewusst und betrat ein wenig selbstsicherer den Raum.

Sofort erblickte sie ihren Vater.

Er sah schrecklich aus, als würde ihn etwas sehr belasten.

Neben ihm stand Glorfindel. Auch seine Miene war wie versteinert.

Was war hier nur los ?

„Arwen, setz dich bitte zu Elladan und Elrohir !" Erst jetzt hatte sie ihre Brüder bemerkt, die ebenso ratlos, wie Arwen selbst, schienen.

Sie kam der Aufforderung nach, doch warum hatte ihr Vater so gequält geklungen ... .

Sie bemerkte die fragenden Blicke ihre Brüder, gab ihnen jedoch zu verstehen, dass sie selbst ahnungslos sei, als ihr Vater plötzlich das Wort ergriff.

„ Kinder ! Ich habe euch hergerufen, weil ...", Elrond stockte „Weil ... Bei Eru ! Warum geschieht so etwas ?" Elrond sprach nicht weiter.

Elladan stand auf und ging zu seinem Vater.

„Ada, was ist denn geschehen ?" Elladan sprach seinen Geschwistern aus der Seele.

Glorfindel sah Elrond an. Sah die Verzweiflung im Gesicht seines Freundes und begann zu sprechen :

„Euer Vater, hat euch hergerufen, weil ... wir Grund zu der Annahme haben, ... dass ... die Gruppe, in der eure Mutter reiste, ... im Nebelgebirge ... von Orks überfallen wurde."

„Was ?!?" Das blanke Entsetzen stand den jungen Elben ins Gesicht geschrieben. Alle drei wussten, wie skrupelos Orks, in letzter Zeit, Elbengruppen überfielen.

Entweder sie metzelten alle Elben einfach nieder, oder sie entführten die elbischen Frauen und verschleppten sie in ihre Höhle. Dort wurden die Frauen, gedemütigt, gefoltert und missbraucht, bis sie an ihren grausamen Verletzungen starben.

„Nein !" Arwen schluchzte. „Woher wollt ihr das wissen ?" Fragend blickte sie ihren Vater und Glorfindel an.

Doch sie bekam zunächst keine Antwort, denn Elrohir schien besser zu verstehen.

„Ada, der Verletzte, von letzter Nacht ? War er einer von Nanas Begleitern ?"

Sein Vater nickte, ohne aufzuschauen. Eine einzelne Träne kullerte über seine Wange.

„Ja, er war ein Begleiter eurer Mutter und er wurde zweifellos von Orks angegriffen ... !" Glorfindels Worte waren voller Mitgefühl und Verständnis, denn ihn schmerzte der Gedanke, an Celebrían und ihre Begleiter, genauso sehr, wie er den Anderen weh tat.

„Wir müssen sie suchen ! Wir müssen versuchen ihnen zu helfen !" Elladan war aufgesprungen und schrie diese Worte förmlich heraus.

„Ja, mein Sohn. Wir müssen sie suchen und wir werden sie suchen."Elrond hatte den Blick gehoben und sah nun seinen Kindern nacheinander in die Augen.

„Und wir werden sie finden !"

~ ~ ~

„Nein, Arwen ! Du wirst uns nicht begleiten ! Du wirst dich nicht in Gefahr begeben !" Elrond stand im Gemach seiner Tochter.

„Du bleibst hier in Sicherheit !"

„Nein, Ada ! Ich werde euch begleiten !" Arwen saß auf ihrem Bett und blickte zu ihrem Vater auf.

„Du kannst uns nicht begleiten ! Es ist zu gefährlich !"

„Du willst dich mit Elladan und Elrohir auf die Suche nach Nana begeben und willst nicht, dass ich euch unterstütze ?

Ich verstehe ja, warum du nur mit den beiden loswillst. Eine kleine Gruppe wird schwerer entdeckt."

„Ja, wir ziehen keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns und ausserdem müssen wir in diesen Zeiten jeden verfügbaren Mann zur Verteidigung von Imladris hierlassen."

„Aber warum soll ich nicht mitkommen ?"

„Es muss jemand hier in Imladris bleiben und ein Auge auf die Geschehnisse haben. Ich kann es doch keinem Fremden überlassen !"

„Glorfindel bleibt hier ! Er ist kein Fremder und wird sich um unser zu Hause kümmern !"

„Ja, er bleibt hier und du sollst ihn unterstützen !"

„Ada, Glorfindel benötigt keine Unterstützung, er ist dein engster Vertrauter ! Ausserdem kann ich genauso gut kämpfen, wie Elladan und Elrohir. Ich werde euch nicht zur Last fallen."

„Aber, Kind ... !"

„Ich werde mit euch kommen und gemeinsam werden wir herausfinden, was geschehen ist !"

Elrond nickte resignierend.

Seine Tochter hatte gewonnen.

~ ~ ~

„Sie verspätet sich, Celeborn ! Ich habe kein gutes Gefühl, bei dieser Sache !"

Galadriel und Celeborn saßen auf ihrer Terrasse und aßen zu Abend.

Ihre unruhigen Blicke schweiften über das Land.

In der Ferne konnten sie das Nebelgebirge erblicken.

„Ein dunkler Schatten kommt, vom Gebirge aus, über mich, mein Gemahl !"

„Ja, ich fühle es auch. Er verheisst nichts Gutes !"

Galadriel nickte und trank einen Schluck von dem heißen Tee.

Beide ahnten sie Schreckliches.

~ ~ ~

„Viel Glück ! Mögen die Valar euch auf eurer Reise beschützen !"

Glorfindel sprach die Abschiedsworte zu den vier Elben, die vor ihm gerade auf ihre Pferde stiegen.

Sie nickten ihm zu und ritten langsam in Richtung Tor.

Elrohir und Elladan ritten nebeneinander und führten die kleine Gruppe an, dicht gefolgt von Arwen und Elrond.

Gemeinsam verliessen sie Imladris und entwichen den Blicken, der Torwachen, die ihnen ein wenig irritiert hinterherstarrten.

„Ada ?"

„Ja, Arwen ?"

„Wir müssen sie finden !"

„Keine Sorge ! Wir werden sie finden !"

„Ja, du hast Recht !"

~ ~ ~

Glorfindel stand auf dem Balkon in Imladris.

Weit entfernt konnte er 4 Punkte entdecken, die sich langsam von ihm entfernten.

„Hoffentlich passiert ihnen nichts auf der Suche. Hoffentlich ... !"