So, nach der langen Vorrede ... hier nun das nächste Kapitel ...

Edit:

Danke, an mein Naunetchen. J

Was würde ich nur ohne deine Hilfe machen. :-P

Den angesprochen Fehler in deinem Review habe ich gleich berichtigt ...

Also nochmal Danke, mein kleiner Höllenhund-Hobbit ... :-D !

*knuddel*

6. Kapitel

„Warte !", flüsterte Elladan seinem Bruder zu und glitt sanft von seinem Pferd.

„Was ist ?", fragte Elrohir seinen Bruder, der sich zum Boden gebückt hatte und scheinbar etwas gefunden hatte.

„Bleib hier ! Bleib bei den Pferden. Ich bin gleich zurück."

„Aber ..."

Doch Elrohir's Einwand fand kein Gehör, denn sein Bruder war schon im Dickicht verschwunden.

Darauf konzentrierte sich Elrohir wieder auf die Umgebung, die, sehr zu seinem Missfallen, unübersichtlich von vielen Geäst und Gestrüpp überwuchert war.

Normalerweise fand er immer die Zeit, die Natur zu erforschen und zu bewundern.

Doch nicht heute.

Nicht jetzt.

Plötzlich schreckte er auf.

Ein Geräusch.

Dort drüben.

Da war etwas gewesen.

Blitzschnell sprang er von seinem Pferd, zückte Pfeil und Bogen und zielte auf den Strauch, der kaum 3 Schritte von ihm entfernt war.

Wieder raschelte es.

Angespannt stand Elrohir da, bereit zu schiessen.

Kein Ork würde ihm entkommen.

Erneutes Rascheln.

Und hervor gerannt kam ein Eichhörnchen.

Wahrscheinlich brachte es gerade Nahrung in sein zu Hause, denn kaum war es aufgetaucht, war es auch schon wieder auf dem nächsten Baum verschwunden.

Erleichtert, doch noch keinen Ork getroffen zu haben, ging Elrohir zu den Pferden zurück.

Lauernd lag Elladan im Gras.

Leise und unbemerkt beobachtete er die bizarre Situation, die sich ihm, ein wenig unterhalb bot.

Er konnte 2 Orks erkennen, die sich um ein Stück Fleisch stritten.

Doch wie es bei Orks Sitte ist einen Streit beizulegen, stritten die beiden nicht mit Worten in ihrer schrecklichen Sprache.

Nein, sie ließen Waffen sprechen.

Kurz wendete sich Elladan von diesem Anblick ab und durchforstete seine Umgebung nach Hinweisen auf weitere Orks.

Denn er wusste gut, dass Orks  nur in großen Gruppen anzutreffen waren.

Er musste auf der Hut sein.

Wieder wandten sich seine Augen den kämpfenden Orks zu.

Er beschloss ab zu warten.

Immer noch kämpften die Orks.

Sie gingen mit Messern aufeinander los.

Die gezückten Dolche glitzerten in der Sonne und Elladan konnte gut die Blutspuren erkennen.

Daran liess sich erahnen, wie viele Menschen und Elben, diesem Ork zum Opfer geworden waren.

Elladan dachte an seine Mutter.

Hoffte, dass sie noch lebte.

Der etwas größere Ork hatte gerade seinen Gegner unterworfen und nahm seine Beute an sich.

Elladan ekelte sich vor diesen Bestien.

Doch der andere Ork lebte noch und mit allerletzter Kraft griff er sein Messer und warf es seinem Gegner in den Rücken.

Mit einem schrecklichen Schrei, fiel der Ork zu Boden und blieb leblos liegen.

Elladan wollte gerade aufstehen und die Spuren weiter verfolgen, als er das Surren einer Pfeilsehne vernahm.

Er schoss herum und traute seinen Augen nicht.

Hinter ihm stand aufgebäumt ein Ork.

Er hatte schon das Messer gezogen.

Doch dieser Ork würde nie mehr jemanden töten, denn ein Pfeil hatte seinen Schädel durchbohrt.

Den Bogen in der Hand stand Elrohir im Gras.

Er hatte den Pfeil geschossen.

Misstrauisch geworden, da sein Bruder so lange fortblieb, hatte er die Pferde genommen und die schwachen Spuren Elladans verfolgt.

Nach kurzer Zeit entdeckte er seinen Bruder, der in der Nähe eines Abhangs, lauernd im Gras lag und etwas zu beobachten schien.

Gerade wollte er zu ihm gehen, als einen Ork sah, der sich von hinten an Elladan anschlich.

Den gezückten Dolch mit der Pranke fest umklammert, näherte der Ork sich Elladan.

Geistesgegenwärtig zog Elrohir seinen Bogen und schoss einen Pfeil auf den Ork, der, da es für elbische Augen eine Leichtigkeit war auf diese Entfernung zu zielen, genau traf und den Ork auf der Stelle tötete.

Nun stand er bereit, jeden weiteren Ork auch zu töten.

Doch dieser Ork schien allein gewesen zu sein.

Elrohir löste sich aus seiner Anspannung und lief zu seinem Bruder.

Dieser lag noch völlig fassungslos auf dem Grasboden.

„Elrohir ! Danke ! Ich war abgelenkt."

„Ja. Wovon wurdest du abgelenkt ?"

Elladan deutete  hinunter auf das Plateau, auf dem sich die beiden Orks duelliert hatten.

Elrohir beugte sich hinunter und erblickte die Anzeichen des Kampfes.

„Jetzt töten sich die Bestien schon untereinander."

„Ja ..."

„Komm, lass uns gehen. Ihre Höhle muss ganz in der Nähe sein."

Sein Bruder nickte und sie gingen zu ihren Pferden.

~ ~ ~

Leise knisterte das Feuer unter dem Sternenhimmel.

Elrond hatte es aus herumliegendem Holz aufgeschichtet.

Lange waren sie geritten.

Doch nun hatten sie, obwohl die Umstände Eile geboten, beschlossen zu rasten.

Nur für einen Moment.

Auf dem ganzen Ritt hatten sie nur das Nötigste gesprochen.

Jeder war mit seinen Sorgen und Ängsten allein gewesen.

Die Ungewissheit, was alles noch passieren würde, schien sie zu lähmen.

Dies zehrte an ihren Kräften.

Und auch wenn Elben nicht leicht erschöpfen und eine wahrlich große Ausdauer haben, so belasteten die Nöte, die sie zur Eile drängten, sie so sehr, dass sie einfach für wenige Augenblicke eine Ruhepause brauchten.

Doch Elrond konnte sich nicht setzen, seine Gedanken waren zu aufgewühlt, als dass er sich hätte entspannen können.

Seine Gedanken kreisten um Celebrían.

Seine geliebte Frau.

Er wusste, dass sie am Leben war.

Doch er wusste auch, dass sie litt.

Die Spuren in den Bergen hatten Bände gesprochen, doch er wusste es auch so.

Im Herzen.

Elrond dachte an seine Söhne.

Elladan.

Elrohir.

Er spürte, dass sich die beiden den Orks immer mehr näherten.

Sich immer mehr der Gefahr näherten.

Ruhelos lief er um das Feuer herum und blickte zu Arwen, die völlig gedankenverloren ins Feuer schaute.

Arwen versuchte zu schlafen.

Doch sie konnte ihre Träume und Gedanken nicht in eine andere Richtung lenken.

Immer sah sie die toten Elben, die sie gefunden hatten.

Sie sah die Spuren des Gemetzels gegen die Orks.

Und dann wieder den Gesichtsausdruck ihres Vaters.

So fassungslos und traurig.

So wütend und entsetzt.

Ihr stiegen die Tränen in die Augen.

„Arwen, weine nicht !"

Diese Worte stammten nicht von ihrem Vater.

Diese Worten waren nicht laut gesprochen.

Sie stammten von der Mutter ihrer Mutter, von Galadriel.

Doch allein diese wenigen Worte liessen sie Wärme spüren.

Eine einzelne Träne benetzte ihr Gesicht.

„Beruhige dich !

Ich weiss was geschehen ist."

Die Worte Galadriels machten Arwen Mut in dieser aussichtlosen Situation.

„Ich habe gesehen was geschehen ist.

Bleibt dort.

Wir kommen zu euch.

Wir suchen Celebrían gemeinsam.

Wartet dort !"

Arwen schluchzte bei diesen Worten, denn sie erinnerten sie wieder an ihre Mutter.

Elrond wurde auf seine Tochter aufmerksam.

Er blieb stehen und schaute zu Arwen.

Sie sass da und blickte ins Feuer.

Langsam ging er zu ihr und setzte sich neben sie.

„Arwen."

Lange Zeit schien Arwen nicht gehört zu haben.

Elrond wollte sie schon noch einmal ansprechen, als Arwen doch reagierte.

„Ja, Ada ? Entschuldige, aber ich war noch in Gedanken !"

„Ich wollte dich nicht stören ..."

„Du störst nicht !" Arwen lächelte ein wenig.

„Gut ! Ich weiss du bist erschöpft. Ich bin auch völlig ausgezehrt. Aber wir müssen Galadriel und Celeborn, wir müssen deine Großeltern benachrichtigen.

Sie können uns helfen."

„Ja ..."

„Wir müssen weiter nach Lórien."

„Das ist nicht mehr nötig, Ada. Lórien kommt zu uns."

Verwundert schaute Elrond seine Tochter an.

Doch als er entfernt Wiehern und das Geräusch von Hufen galoppierender Pferde hörte, wusste er was sie meinte.