Meine zweite fic, die ich hier poste. Ich hoffe sie gefällt euch!

Autor: tilt (Asuka)

Warnings: fantasy, romance, humor, sad, angst, death.... ^^° äh, ja....

Disclaimer: Dragonball und sämtliche Originalcharaktere gehören selbstverfreilich Toriyama-san, der Rest is meins! Da ziemlich viele Charas auftauchen, wäre es zuviel hier alle aufzuführen, aber wer Dragonball(Z) kennt, weiß ja welche Charas nicht mir gehören (hat von euch schon mal jemand was von einem Vegeta gehört? Oder Trunks und Goten? Nö, ne?) Ach ja, und ich verdiene kein Geld damit (die Welt ist ungerecht...)

Kommentar: Eigentlich gibt es noch einen ersten Teil, der drei Kapitel umfaßt, aber den werde ich später erst posten (is am Anfang noch nicht so wichtig).

Ganz liebe Grüße an Lavendel, vielen Dank für die review zu meiner ersten Story! *knuddelz*

Zeichenerklärung:

"sprechen"

- denken - oder Telepathie/Erinnerungen etc.

/ZAUBER/

----- Szenenwechsel

-- 766 -- Zeitangabe (DB-Zeitrechnung, is ja klar...)

Und jetzt geht's los, viel Spaß beim lesen (hoff ich doch ^^°)

Das verlorene Königreich

Prolog

-- 766 --

- Du glaubst doch nicht wirklich, daß Du MICH besiegen kannst? ICH bin das Nichts, die absolute Negation, niemand kann MICH aufhalten. Du magst MICH gefesselt haben, aber dafür werde ICH Deine Seele verschlingen, und sobald jemand diese alberne Statue zerbricht werde ICH wieder frei sein! -

- Mein Licht wird nicht erlöschen, Hellmaster. Ich werde Deine Dunkelheit besiegen. -

- Kleine Närrin! ICH werde mit Freuden sehen, wie Du Dich in Agonie windest! Du wirst noch um Gnade flehen! -

- Wir werden sehen... -

Zwei Augenpaare musterten sich, ein schwarzes, haßerfülltes voller Kälte auf der einen Seite und ein blaues, liebevolles voller Zärtlichkeit auf der anderen Seite.

In jeder Seele war Dunkelheit, auch wenn die junge Frau eine ungewöhnlich reine Seele besaß, ER würde die Dunkelheit finden, sie hervorzerren und wachsen lassen, bis das Licht auch in dieser Seele erlosch.

In jeder Seele war Licht, auch wenn Hellmaster als die Inkarnation des Bösen galt, sie würde das Licht finden, es schützen und stärken, bis die Dunkelheit davor zurückweichen mußte.

Beide Seelen bereiteten sich auf einen langen Kampf vor.

-- 771 --

Erster Traum

Der Junge stand verwirrt vor der Statue. Was war das für ein seltsamer Ort, an dem er sich hier befand? Wie war er hierher gekommen? Dann hörte er das Schluchzen. Er ging dem Geräusch nach und fand ein kleines Mädchen zwischen Blumen an einem Teich sitzen.

- Warum weinst Du? -

Er empfand großes Mitleid mit der Kleinen. Sie sah zu ihm hoch.

- Es tut so weh und es ist kalt und dunkel. -

Dann, so leise, daß er Mühe hatte es zu verstehen: - Ich habe Angst. -

Betroffen sah er sie an. Er verstand nicht, was sie meinte, aber er wollte ihr helfen, wollte, daß sie aufhörte zu weinen und sich nicht mehr fürchtete. Er kniete sich neben sie und nahm sie in die Arme.

- Hab keine Angst mehr, ich bin da. Ich laß Dich nicht alleine. -

Kapitel 1 - Snow

-- 789 --

Sie war schön. Jedesmal, wenn er sie besuchte, war das sein erster Gedanke. Und eigentlich war es der einzige Grund, warum er immer wieder kam. Obwohl er schon längst nicht mehr glaubte, daß er etwas bewirken könnte. Jeden Vollmond kam er zu ihr und betete. Und sah sie an, sog ihren Anblick, den er gleichermaßen liebte wie auch haßte, in sich auf. Haßte, weil auf ihrem Gesicht nie ein anderer Ausdruck als der des Leides zu sehen war, weil er ihre Tränen nicht ertragen konnte, die sie unablässig weinte.

Seufzend stand er auf. Er konnte nichts gegen ihre Tränen tun, er wußte ja nichtmal, warum sie weinte. In seinen Träumen weinte sie nicht. Da tröstete er immer noch das kleine Mädchen, dessen Tränen nicht so stumm flossen, wie die ihren. Zärtlich strich er ihr über die Wange, wischte die feuchte Spur fort, die sofort neu gezogen wurde. Vage erinnerte er sich daran, daß sie früher tiefschwarz gewesen war, mit nur wenigen dünnen, weißen Linien, die wie Adern das Gestein durchzogen. Jetzt schien es fast, als würde die Statue aus reinstem Alabaster bestehen. Mit einem weiteren Seufzen wandte er sich zum Gehen. Plötzlich hörte er, wie etwas Weiches zu Boden fiel. Trunks fuhr herum.

-----

Sanfter Wind blies durch das geöffnete Fenster und bauschte die Vorhänge auf. Die Abendsonne tauchte das Zimmer in goldenes Licht und warf weiche Schatten. Von irgendwoher erklang das perlende Lachen eines Mädchens.

"Ausgeschlafen?"

Die zierliche Gestalt auf dem Bett drehte den Kopf in die Richtung, aus der die freundliche Stimme erklang. Sie versuchte sich aufzurichten.

"Wie... lange?", brachte sie mühsam hervor.

"Wie lange Du geschlafen hast? Nun, Trunks hat Dich vor zwei Tagen hergebracht, mehr kann ich Dir dazu leider nicht sagen", meinte Mrs Briefs. "Dr. Jab meinte, Du bist nur erschöpft und wirst bald wieder auf den Beinen sein. Wie heißt Du denn?"

"Snow", murmelte das Mädchen noch, dann schlief sie wieder ein.

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Als sie das nächste Mal die Augen aufschlug war es dunkel, von draußen drang das Zirpen der Grillen zu ihr und das silberne Licht des Mondes fiel auf das Bett. Sie verspürte einen unbändigen Hunger. Langsam richtete sie sich auf und schwang die Beine über die Bettkante. Nach zwei Anläufen gelang es ihr endlich aufzustehen und sie ging vorsichtig zur Türe und öffnete sie. Auf dem Gang brannte Licht und sie wandte sich nach rechts, von wo sie gedämpfte Stimmen hörte. Plötzlich öffnete sich eine Türe, an der sie sich abstützte.

"Hoppla, nicht so hastig", meinte Trunks, als er sie gerade noch auffing.

Erschrocken sah Snow hoch, direkt in ein Paar warmer, blauer Augen.

"Ent... schuldige", stammelte sie.

"Schon in Ordnung", beruhigte er sie lächelnd. "Wo wolltest Du denn hin?"

"Ich... habe Hunger."

"Na dann komm."

Erleichtert folgte sie dem jungen Mann in die Küche.

"Wie groß ist Dein Hunger?", wollte Trunks wissen.

Die Antwort bestand aus einem lauten Magenknurren und einem darauf folgenden verlegenen Grinsen. Trunks schob kurzerhand zwei Pizzen in den Backofen und stellte Brot, kalten Braten, Käse, Tomaten und mehr auf den Tisch, um den ersten Hunger zu stillen. Dann drückte er das Mädchen auf einen Stuhl und setzte sich schließlich ihr gegenüber hin. Snow sah ihn kurz unsicher an bevor sie zugriff und er nutzte die Gelegenheit, um auch nochmal eine Kleinigkeit zu essen.

"Ich bin Snow, und wie heißt Du?", fragte sie nach einer Weile.

"Trunks."

"Du hast mich hierher gebracht?"

"Ja."

"Du... Du warst auch... dort, oder?"

"Ja. Ich habe jede Nacht von Dir geträumt. Seit ich sechs Jahre alt war."

"Danke. Ohne Dich hätte ich das nicht geschafft."

Er sah sie verwundert an. "Was geschafft?"

"Hellmaster zu bannen. Seine Dunkelheit hätte mich verschlungen wenn Du mir nicht immer wieder Mut gemacht hättest."

Trunks verstand immer noch nicht, ließ es aber erstmal dabei bewenden. Die Pizzen waren fertig. Ein wenig verwundert hatte er bereits festgestellt, daß Snows Appetit mühelos mit seinem mithalten konnte. Vorsichtshalber schob er noch zwei Pizzen in den Ofen.

"Trunks, laß mir auch w... oh."

Angelockt vom Pizzaduft stand Vegeta in der Küchentür. Jetzt starrte er ein wenig überrascht auf das fremde Mädchen. Bulma hatte ihm zwar von ihr erzählt, aber da er die meiste Zeit im GR trainierte, hatte er sie noch nicht gesehen und bald wieder vergessen.

"Du bist kein Mensch", stellte er schließlich fest.

"Hat Mum Dir das nicht gesagt?"

Snow saß immer noch wie erstarrt auf ihrem Stuhl. Dieser Mann strahlte ein nicht geringes Maß an Feindseligkeit aus. Und die schien sich alleine auf sie zu konzentrieren. Sie zwang sich zu schlucken und den Mann direkt anzusehen.

"Nein", meinte er und setzte sich auch an den Tisch.

"Du hast hoffentlich schon geduscht", verlangte Trunks zu wissen.

"Du wirst Deiner Mutter immer ähnlicher, weißt Du das? Natürlich hab' ich geduscht", kam die geknurrte Antwort.

"Ich mein ja bloß, weil wir einen Gast haben", grinste der Demi-Saiyajin entschuldigend.

"Tsst!"

Für Vegeta war die Unterhaltung beendet und er griff zum Essen. Snow sah fragend zu Trunks.

"Oh, entschuldige. Das ist mein Vater, Vegeta. Vater, das ist Snow."

Das Mädchen nickte dem Saiyajin freundlich zu, bekam jedoch nur ein unwilliges Brummen zurück. Trunks lächelte sie, angesichts des Verhaltens seines Vaters, ein wenig verlegen an. Der Rest des späten Mahles wurde schweigend eingenommen.

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Am nächsten Morgen wurde Snow von Mrs. Briefs geweckt. Während sie sich noch den Schlaf aus den Augen rieb, plauderte Bulmas Mutter munter auf sie ein. Sie hatte der jungen Frau am Tag zuvor noch ein paar Kleider gekauft, die sie nun zurecht legte.

"So, da kannst Du Dir nachher das aussuchen, was Dir am besten gefällt. Und jetzt komm, ich habe Dir ein warmes Bad einlaufen lassen."

Snow folgte ihr gehorsam in den angrenzenden Raum. Ein angenehmer Duft schlug ihr entgegen, als sie sich in das Wasser gleiten ließ.

"Ich habe ein wenig Lavendelöl ins Wasser gegeben", meinte Mrs. Briefs auf den verwunderten Blick lächelnd.

Als Snow einige Zeit später das Bad wieder verließ fühlte sie sich pudelwohl. Nur ihr Magen meldete sich schon wieder. Schnell streifte sie sich eines der bereitliegenden Shirts über, zog eine Hose an und lief Richtung Küche. Dort stand Mrs. Briefs am Herd und machte Pfannkuchen. Am Tisch saß Trunks in Gesellschaft eines etwa neunjährigen Mädchens.

"Guten Morgen!", begrüßte sie die Anwesenden fröhlich.

"Oh, guten Morgen, Snow! Hast Du gut geschlafen?"

Snow lächelte und nickte.

"Und wer bist Du?", fragte sie das Mädchen, das neben Trunks saß und sie abschätzend musterte.

"Bra", kam die einsilbige Antwort.

Dann wandte sich die Kleine wieder ihrem Frühstück zu. Zögernd setzte sich Snow. Als Trunks ihr aufmunternd zulächelte und Mrs. Briefs eine große Portion Pfannkuchen mit Ahornsirup vor sie hinstellte, wischte sie jedoch alle Bedenken zur Seite und ließ es sich schmecken.

"Trunks, mußt Du nicht so langsam ins Büro?"

Seufzend erhob sich der Angesprochene und nahm sein Lunchpaket entgegen. Auch Bra stand auf, um ihre Schuluniform anzuziehen. Kurze Zeit später befand sich Snow alleine in der Küche, da Mrs. Briefs ihre Enkelin zur Schule fuhr. Sie war gerade mit frühstücken fertig und erhob sich, um ihr Geschirr wegzuräumen, als Vegeta auftauchte, um sein zweites Frühstück zu sich zu nehmen. Mißbilligend sah er auf das junge Mädchen.

"Äh... gut... guten Morgen", meinte Snow ein wenig verlegen.

"Sind noch Pfannkuchen da?!"

Snow sah sich um und schüttelte dann den Kopf. Es sah nicht so aus.

"Dann mach gefälligst neue, wenn Du meine Portion schon aufißt", knurrte Vegeta ungehalten.

Unsicher machte sie ein paar Schritte zum Herd und sah sich dann zweifelnd nach dem Saiyajin um. So wie der sie ansah, wäre er sicher nicht begeistert zu erfahren, daß sie nicht den blassesten Schimmer davon hatte, was sie tun sollte. Leise murmelte sie ein paar Worte. Vegeta stand da wie zuvor und starrte sie an.

- In Ordnung, dann versuch ich's mal... -

Zwei Stunden später sah die Küche rings um den Herd aus wie ein Schlachtfeld. Überall war Mehl verstreut, zwei zerbrochene Eier zierten den Boden und Snow selber hatte Mehl und Pfannkuchenteig gleichmäßig in Gesicht, Haaren und Kleidung verteilt. Dafür stand neben dem Herd nun ein Teller mit einem riesigen Berg knusprig goldbrauner Pfannkuchen. Vegeta hatte sich immer noch nicht gerührt. Mit einem leichten Grinsen strich sich das Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schnippte mit den Fingern.

"Ist es so recht?"

Vegeta starrte sie an. Wie war das möglich? Er rieb sich die Augen. Eben hatte die Küche noch anders ausgesehen. Sauber eben, wie immer. Und dieses Mädchen war frisch geduscht gewesen. Vor allem aber, hatte es gerade eben noch keine Pfannkuchen gegeben.

"Ist was?"

Bestimmt eine Sinnestäuschung, oder, das war wahrscheinlicher, er war kurzfristig im Stehen eingenickt. Vielleicht sollte er das Training etwas zurückschrauben, drei Stunden Schlaf in der Nacht waren eventuell doch etwas wenig. Ein kurzer, unauffälliger Blick zur Uhr. Wieso war es dann aber erst zehn nach acht? Er war sich sicher um acht aus dem GR gekommen zu sein, so wie immer. Dann hatte er geduscht... sie konnte doch unmöglich so schnell eine neue Portion Pfannkuchen...?

"Was geht hier vor?"

"Äh, Sie... Sie wollten doch, daß ich Ihnen Pfannkuchen mache?"

Langsam wanderte sein zunehmend finsterer Blick zwischen ihr, dem Herd und den Pfannkuchen hin und her.

"Versuch jetzt nicht, mich für dumm zu verkaufen, sonst..."

"VEGETA!"

In der Küchentür stand Bulma und funkelte ihren Freund wütend an.

"Hab ich das gerade richtig mitbekommen, Du bedrohst unseren Gast?!"

"Mich interessiert nur, wie sie es geschafft hat, in weniger als einer Sekunde einen Berg Pfannkuchen zu backen und die Küche zu verwüsten, ohne daß ich etwas sehen konnte. Und das, obwohl ich sie die ganze Zeit beobachtet habe!"

Snow seufzte. Das hatte sie ja wunderbar hin bekommen!

"Ich hab die Zeit angehalten", gestand sie, ein wenig zerknirscht.

Vegeta sah triumphierend zu Bulma.

"Siehst Du, ich... DU HAST WAS?!!"

Auch Bulma sah verblüfft auf das Mädchen.

"Die... die Zeit angehalten", wiederholte Snow.

Eigentlich war das nicht ganz richtig. Niemand konnte die Zeit anhalten, aber es war möglich, daß man sich bzw. andere in einen zeitlosen Raum versetzte. Dadurch verging in der normalen Zeit eben diese nicht oder kaum, während man selbst mehrere Stunden hinzu 'gewonnen' hatte. (Natürlich funktionierte es auch umgekehrt.) In diesem Fall hatte sie sich mitsamt der Küche in einen solchen zeitlosen Raum versetzt und dabei Vegeta ausgespart. Aber wie hätte sie das zwei normalen Wesen aus dem Diesseits so erklären sollen, daß sie es auch verstanden?

Eine Weile standen die drei Personen in der Küche und musterten sich gegenseitig. Bulma fasziniert, Vegeta mißtrauisch und Snow in einer Mischung aus Nervosität und Neugierde, wie die beiden anderen reagieren würden. Plötzlich wurde die Stille von einem lauten Knurren zerrissen. Alle sahen auf Vegeta.

"Was?! Ich hatte noch kein zweites Frühstück!"

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Da Vegeta sich standhaft geweigert hatte, ihre Pfannkuchen zu essen, hatte Snow sich selbst 'geopfert'. Zwar schaffte sie nicht alle, schließlich war ihre Portion zuvor auch nicht gerade klein gewesen, aber immerhin über die Hälfte. Als sie endlich aufstand, bemerkte sie den seltsamen Blick, den sowohl Vegeta als auch Bulma ihr zuwarfen. Da aber beide nichts sagten, verließ sie die Küche, um sich zu duschen und im Garten ein wenig die Sommersonne zu genießen.

"Wer zum Henker ist dieses Weib?! Sie kann die Zeit anhalten und frißt genauso viel, wie Kakarott!"

"Du ißt auch nicht weniger", meinte Bulma abwesend.

Beleidigt wandte sich Vegeta wieder seinem Teller zu. Sein zweites Frühstück fiel heute etwas spärlich aus, da keine Eier mehr da waren, neue Pfannkuchen zu backen und im Kühlschrank nahezu gähnende Leere herrschte.

Währenddessen saß Snow auf einer Bank im Briefschen Garten und hing ihren Gedanken nach. Sie würde wohl nicht umhin kommen, ihren Gastgebern zu erklären wer und vor allem WAS sie war. Mit ein bißchen Glück würden sie es sogar einigermaßen verstehen, das mit dem Zeit anhalten hatten sie ja auch relativ gut aufgenommen. Sie seufzte und lehnte sich zurück, am liebsten wäre sie jetzt zurück ins Jenseits gegangen, aber sie brauchte noch ein wenig Ruhe, bevor sie sich wieder bei Mother Gleam meldete.

Lautes Scheppern und kurz darauf einsetzendes Gebrüll (das unzweifelhaft von diesem Vegeta stammte) riß sie aus ihren Gedanken. Sie sprang auf und lief in die Richtung, in der sie den Tumult vermutete.

"BIST DU NOCH ZU RETTEN, KAKAROTT?!! Was fällt Dir ein, mich so zu erschrecken?! Nur weil Du die MT (= momentane Teleportation) beherrschst, brauchst Du nicht immer und überall unangekündigt und ungebeten auftauchen!!"

"Entschuldige, Vegeta", meinte ein etwas geknickt aussehender Mann, dem die Haare ähnlich wild vom Kopf standen, wie Vegeta. "Es ist nur so, daß Dende mich gebeten hat, bei euch nach dem Rechten zu sehen, er hat vor kurzem hier eine Störung im Raum-Zeit-Gefüge bemerkt."

"Das hätte er mir ja wohl auch sagen können, ich WOHNE schließlich hier!"

"Äh, das hat er versucht, aber er ist nicht bei Dir durchgekommen."

Vegeta spießte seinen Gesprächspartner noch ein paar Sekunden mit seinen Blicken auf, dann nickte er abfällig zur Seite, wo er Snow schon längst bemerkt hatte.

"Da steht Deine 'Störung' ", knurrte er.

Snow beschlich so langsam der Verdacht, daß sie es hier nicht mit 'normalen' Diesseitlern zu tun hatte. Woher wußte Trunks Vater, daß sie hier war? Er stand mit dem Rücken zu ihr, hatte sich erst jetzt zu ihr umgedreht. Und die Anwesenheit des anderen hatte sie bis gerade eben nicht spüren können. Nun ja, die Aura konnten viele Sterbliche unterdrücken, aber auch auf diesem Planeten?

Sie bemerkte, daß der Mann, den Vegeta Kakarott genannt hatte, auf sie zukam. Er musterte sie eindringlich, dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus und er streckte ihr seine Hand entgegen. Etwas verwirrt sah sie darauf und dann in die warmen Augen des Mannes. Was sollte sie damit?

"Deine Hand", meinte er lächelnd.

Als sie ihre Hand ebenso ausstreckte ergriff er sie und drückte sie vorsichtig. Da begriff sie. Ein Begrüßungsritual. Sie erwiderte Kakarotts Lächeln und legte ihre rechte Hand erst auf ihr Herz und dann auf seines.

"Seid ihr so langsam fertig mit dem Scheiß?"

Vegeta hatte das Ganze zunehmend genervt beobachtet und konnte sich einen seiner üblichen Kommentare nicht verkneifen. War ja ätzend, was die da abzogen!

"Sei doch nicht immer so böse, Vegeta", meinte Snow.

Da er wieder nur ein unwilliges Knurren von sich gab, überbrückte sie kurzerhand die Distanz zwischen ihnen, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte im einen leichten Kuß auf die Wange.

Wie von der Tarantel gestochen fuhr Vegeta zurück und starrte sie entgeistert an. Dann heftete sich ein mörderischer Blick auf Kakarott, als dieser anfing zu kichern.

"Tut... tut mir leid, hab ich etwas falsches gemacht?"

"Nein, mach Dir keine Sorgen, Vegeta muß einfach ein bißchen lockerer werden", kicherte Kakarott. "Ich bin Son-Goku, Goku reicht. Freut mich, Dich kennenzulernen...?"

"Snow." Sie sah unsicher zu Vegeta, der anscheinend kurz davor war, zu explodieren. "Ich dachte, Du heißt Kakarott? Hat Vegeta Dich nicht so genannt?"

"Das ist ein..."

In diesem Moment verlor Vegetas Vernunft den Kampf gegen seinen Zorn. Mit einem lauten Aufschrei verwandelte er sich in einen Supersaiyajin und stürzte sich auf seinen Intimfeind. Eine knappe Sekunde später wurde sein Angriff von einer Hand gestoppt, die ihn einige Meter weit zurück schleuderte. Wütend sprang er auf und hielt mitten in der Bewegung inne.

"Ich. Will. Jetzt. Sofort. Wissen. Wer. Du. Bist.", verlangte Vegeta mit gefährlich leiser Stimme.

Vor ihm stand nicht, wie er erwartet hatte, Kakarott, sondern das zierliche Mädchen. SIE hatte IHN mit nur einer Hand aufgehalten. Und das, obwohl er auf Supersaiyajin war.

"Ich bin Snow. Ich bin ein Demonslayer."