... und das zweite folgt sogleich *gg*
Viel Spaß beim Lesen!
@ SSJSweety: Danke für Dein Comment!
Kapitel 2 - Licht und Schatten
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Wenn ein Lebewesen stirbt, wandert seine Seele ins Jenseits und wartet dort auf Enmas Urteil. Himmel oder Hölle, Paradies oder Fegefeuer, Nirwana oder Wiedergeburt.
Doch es gibt einen Ort im Jenseits, an den nur die schwärzesten aller Seelen gelangen und gleichzeitig die reinsten. Dies ist Elysion, das Land zwischen Licht und Schatten. Elysion liegt inmitten des siebten Kreises der Hölle und sieben Pforten gibt es, die vom Ort der schrecklichsten Qual in das Land der Hoffnung führen. Durchschreitet eine unreine Seele diese Pforten ins Land Elysion, wird sie zum Demon. Die Aufgabe der Demonslayer ist es, diese Demons zu bannen.
Demonslayer sind immer weiblich und verfügen über große physische wie psychische Kräfte. Und sie müßen reinen Herzens sein, denn einen Demon zu bannen heißt, seine Schuld auf sich zu nehmen. So wird die dunkle Seele gereinigt und kann nochmals vor Enma treten. Wird die Seele dann von Enma freigesprochen, ist die Schuld vergeben. Das zumindest ist der normale Ablauf.
Es kommt aber auch vor, daß etwas schiefgeht. Manchmal verbünden sich die dunklen Seelen und stürmen die Pforten. Wenn das passiert, kann ein Demon auch ins Diesseits entkommen.
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"Hör auf mich zu verarschen, Deine volle Stärke hab ich gesagt!"
"Ich bin noch nicht wieder ganz auf dem Damm, aber viel mehr wäre es ohnehin nicht!"
So langsam reichte es ihr, was glaubte der Kerl eigentlich, wer er war?
"Und mit dem bißchen willst Du mich vorhin aufgehalten haben?"
"Na ja, Du hast nicht damit gerechnet, oder?"
"Nein, hab ich nicht", gab Vegeta zu, "ABER ICH HABE KAKAROTT ANGEGRIFFEN, UND DER IST EIN WENIG STÄRKER ALS... DAS!!"
Snow hielt sich die Ohren zu. Mußte er so brüllen? Sie war schließlich nicht taub!
"Dann scheinst Du Kak... Goku für langsamer zu halten, als ich es war. Du hattest jedenfalls noch nicht Deine volle Kampfkraft freigesetzt."
Vegetas Augen verengten sich zu Schlitzen. Wollte sie ihm damit etwa sagen, daß er nicht schnell genug war? Allerdings, zugegeben, sie hatte wesentlich schneller reagiert als er es von Kakarott gewohnt war.
"Pah, willst Du uns...", ein kurzer Seitenblick zu Kakarott und er verbesserte sich, "willst Du MIR etwa weismachen, daß Du mit dieser lächerlichen Kampfkraft diesen Hellmaster besiegt hast? Meintest Du nicht gerade, er wäre stärker gewesen als Kakarott auf dem dritten Level?"
"Ich sagte doch, er hat mich unterschätzt und war unvorsichtig! Außerdem beherrsche ich ja noch Magie und..."
"Du hast also geschummelt."
Snow starrte ihn perplex an. Geschummelt? Unterhielten sie sich hier über einen Kindergeburtstag?
"Wie hast Du ihn denn nun besiegt?", mischte sich Goku ein.
Immer noch den Blick auf Vegeta geheftet preßte Snow ihre Handflächen vor ihrem Gesicht aneinander, als wenn sie beten wollte. Dann schloß sie die Augen.
/SPLIT/
Sie zog die Hände auseinander und verschwand. Goku blinzelte, Vegeta stolperte einen Schritt zurück und öffnete überrascht seine verschränkten Arme. Vor ihnen standen... eine Saiyajin und eine... die andere Rasse konnte Vegeta auch nicht zuordnen, jedenfalls sah diese fast noch genauso aus wie Snow, weiße Haare, blaue Augen, etwas längliche, spitz zulaufende Ohren und einen Schwanz mit langem, ebenfalls weißem Haar an der Spitze.
Die Saiyajin ließ ihre Kampfkraft steigen und die beiden anderen Saiyajin sahen sie erstaunt an. Sie war ein gutes Stück stärker wie Snow, allerdings reichte auch ihre Kraft nicht an die Vegetas geschweige denn Gokus heran.
"Das Einzige, was ich tun mußte, war Hellmasters Körper irreparablen Schaden zuzufügen. Da er mich für wesentlich schwächer hielt und nicht die Fähigkeit besaß, sich zu regenerieren, war das nicht sonderlich schwer", meinte die saiyanische Snow.
"Ich habe dann ihren Körper mit einem Versteinerungszauber belegt, denn da sie den von Hellmaster zerstört hatte, mußte er in ihren fahren. So konnte er nicht mehr entkommen und ich vereinte mich wieder, damit ich mit dem Bannen beginnen konnte", erklärte die andere Snow und trat zu ihrer 'Schwester'.
/REFUSION/
Vor ihnen stand wieder die normale Snow. Vegeta sah sie nun genauer an, suchte nach saiyanischen Merkmalen. Jetzt, wo er es wußte, fielen sie ihm auch auf, das tiefe Schwarzblau der Augen und der Schwanz, der jetzt zwar nicht mehr nur an der Spitze die langen Haare aufwies, aber dennoch große Ähnlichkeit mit einem Affenschwanz hatte. Sie legte ihn sich sogar nach saiyanischer Manier um die Taille.
"Du bist eine Halbsaiyajin?"
"Hm? Eine was?", fragte sie verwundert.
"Na, Du bist zur Hälfte eine Saiyajin, als Du Dich eben geteilt hattest konnte man es ja deutlich sehen! Wer sind Deine Eltern?"
"Es tut mir leid, was meinst Du? Was ist eine Saiyajin?"
"Wir, also Kakarott und ich, sind Saiyajin. Eigentlich dachte ich, wir wären die letzten, aber anscheinend haben noch andere überlebt. Du mußt doch wissen, wer Deine Eltern waren?!"
Sie schüttelte den Kopf und zuckte etwas hilflos mit den Schultern.
"Ich bin ein Demonslayer", meinte sie, als wenn das alles erklären würde.
"Jaja, das wissen wir schon, Du mußt es nicht ständig wiederholen!"
Goku sah den Prinzen etwas belustigt an, sagte aber lieber nichts.
"Also, was soll dieses Demonslayer-Gelaber, erklär uns das", befahl Vegeta, der Gokus Blick wohl bemerkt, aber beschlossen hatte, ihn zu ignorieren.
"Nun, ein Mädchen, das zum Demonslayer bestimmt wird, muß in Elysion aufwachsen und wird dort von klein auf trainiert. Keine von uns weiß, wer ihre Eltern sind und wo sie herkommt. Das erfahren wir erst, wenn wir wieder ins Diesseits entlassen werden", versuchte Snow zu erklären.
"Dann wurdet ihr alle gekidnappt?" Goku war entsetzt.
"Wir dürfen dafür in Elysion leben." Sie schien das nicht schlimm zu finden.
"Tsst, und euren Kopf hinhalten", meinte Vegeta.
"Was würdest Du tun, wenn ein Demon Dich angreift?", fragte sie den älteren Saiyajin, nachdem sie ihn kurze Zeit nachdenklich gemustert hatte.
"Ihn auseinandernehmen", grinste er spöttisch.
"Das wäre Dein Ende", meinte sie schlicht.
Stirnrunzelnd sah er sie an. Sie hatte doch selbst zugegeben, daß er stärker als sie war. Also wenn SIE das konnte...
"Das ist nicht das Problem", meinte Snow ungerührt. "Es kommt nicht darauf an, den Demon zu besiegen. Wenn Du seinen Körper zerstörst, wird er in Deinen fahren. Da beginnt die eigentliche Aufgabe eines Demonslayer, das Bannen. Und das funktioniert nur, wenn Du eine reine Seele hast und bereit bist, Deinen, wie Du so schön sagtest, Kopf hinzuhalten."
"Tsst, warum sollte ich den Kürzeren ziehen, wenn dieses Biest meinen Körper übernehmen will?"
"Weil er nicht nur Deinen Körper wollen würde, sondern vor allem auch Deine Seele. Demons sind wie gesagt dunkle Seelen, sie fürchten das Licht. Aber sie sehnen sich auch danach, verzehren sich danach. Um diesen Hunger nach Licht zu stillen, würden sie sich, wenn sie ins Diesseits gelangen, von den Hoffnungen der Menschen ernähren. Der Demon würde Dir all Deine Hoffnung und Deine Liebe nehmen und zurück bliebe nur die absolute Dunkelheit in Deiner Seele. Eine Seele aber, in der nicht einmal mehr ein Funken Licht ist, kann nicht existieren, sie würde sich selbst zerstören."
Vegeta hätte gerne abfällig geschnaubt und lautstark kundgetan, daß er das alles für ausgemachten Blödsinn hielt, aber ihr Tonfall hinderte ihn daran. Sie hatte das todernst gemeint.
"Dann seid ihr ja wahre Leckerbissen für so einen Demon", meinte er nur, aber es klang nicht so sarkastisch, wie er es beabsichtigt hatte.
Snow lächelte. "Darum müßen wir eine reine Seele haben. Die Dunkelheit kann uns nicht so schnell treffen, so daß uns genügend Zeit bleibt, den Demon zu bannen."
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"Mother Gleam?"
Das kleine Mädchen hob den Kopf und sah ihren Besucher an.
"Sieh an, der Kaio des Nordens. Was führt Dich ins heilige Land Elysion?"
Meister Kaio lächelte.
"Es ist wegen Snow."
Traurigkeit legte einen Schleier über Mother Gleams Gesicht. Snow.
"Was ist mit Snow?"
"Du brauchst Dich nicht mehr zu grämen, Gleam. Sie lebt. Ich habe vorhin vom Gott der Erde eine Meldung bekommen, eine kleine Zeitinterferenz. Da mir langweilig war, habe ich nicht auf eine weitere Meldung gewartet und selbst nachgesehen."
"Und Du hast sie gesehen? Kein Zweifel möglich?"
"Ich bin mir ganz sicher, gleiches Aussehen, gleiche Stimme, nur die Kräfte sind etwas niedriger, aber das scheint Erschöpfung zu sein."
"Dann... dann hat sie es geschafft? Sie hat Hellmaster gebannt?"
Ungläubig sah Mother Gleam aus großen Augen zu Meister Kaio auf. Der nickte vergnügt, er liebte es, gute Nachrichten zu überbringen, das war fast so gut wie Wortspiele!
Die tote Demonslayer schloß die Augen und konzentrierte sich, kurz darauf hatte sie Snows Aura aufgespürt. Sie war es wirklich. Gleam murmelte eine kurze Beschwörung und verschwand.
"Sie hätte mich wen..."
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"...igstens mitnehmen können. Oh."
Vegeta zuckte mit den Schultern.
"Mich würde jetzt trotzdem interessieren, wie stark Du bist."
Mit diesen Worten verwandelte er sich in einen Supersaiyajin und ging in Angriffsstellung. Die beiden Neuankömmlinge in seinem Rücken hatte er nicht bemerkt, wohl aber Snow, die dadurch abgelenkt war und somit von Vegetas Angriff überrascht wurde. Die Faust des Prinzen traf sie präzise auf den Solarplexus und sie wurde nach hinten geschleudert, wo sie mehrere Wände durchbrach. Schließlich blieb sie in einer Werkstatt liegen.
"Ich hätte mehr erwartet", war Vegetas verächtlicher Kommentar.
"Snow", schrie Mother Gleam auf.
Gefolgt von Meister Kaio eilte sie zu dem immer noch am Boden liegenden Mädchen, das sich benommen an den Kopf griff.
Durch den Lärm angelockt erschien auch Bulma. Einen Moment sah sie entsetzt auf die Szenerie, dann stapfte sie mit geballten Fäusten auf ihren Freund zu. Ihr Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Wortlos packte sie ihn am Arm und zog ihn hinter sich her zum Haupthaus und da Vegeta sich nicht noch mehr in die Bredouille bringen wollte, wehrte er sich nicht. Allerdings warf er im Vorübergehen Goku noch einen vernichtenden Blick zu, da dieser schon wieder kurz davor war loszulachen.
Inmitten der Zerstörung erhob sich derweil eine nun doch leicht angesäuerte Snow. Sie glaubte jeden einzelnen Knochen im Leib spüren zu können und ihr Schädel brummte auch gewaltig. Schwankend stand sie da und stützte sich dankbar bei Gleam und Kaio, die ihr auch aus dem ganzen Trümmerhaufen heraushalfen. Da die Mitarbeiter der CC gerade ihre Mittagspause hatten, war glücklicherweise sonst niemand in Mitleidenschaft gezogen worden.
"Wo ist Vegeta?", fragte sie Goku, als sie wieder vor ihm standen.
"Oh, der bekommt gerade eine ordentliche Standpauke von Bulma", entgegnete der grinsend.
Jetzt konnten die anderen es auch hören. Obwohl sie ein gutes Stück vom Hauptgebäude entfernt waren, konnte man sogar teilweise verstehen, was Bulma ihrem Prinzen um die Ohren brüllte. Anscheinend versuchte Vegeta auch, ein paar Mal zu Wort zu kommen und erhob seinerseits die Stimme, aber Bulmas Organ schien die Oberhand zu behalten.
Eine ganze Weile später tauchte Vegeta in der Küche auf, wo sich die anderen, mit Ausnahme Mother Gleams, gerade den Bauch vollschlugen. Einen Moment blieb er im Durchgang stehen und schien mit sich selbst zu kämpfen. Die nicht gerade rosige Aussicht auf eine unbestimmt lange Verlegung seines Nachtlagers auf die wenig bequeme Couch überzeugte ihn dann allerdings doch, Bulmas Anweisungen folge zu leisten. Er räusperte sich.
"Snow."
"Ja?"
"Ich wollte mich bei Dir für vorhin entschuldigen."
"Äh, ich muß gehn", meinte Goku hastig, legte sich zwei Finger an die Stirn und verschwand.
- Er hätte mich ruhig mitnehmen können -, dachte Kaio, der ebenfalls Mühe hatte, bei Vegetas Anblick ernst zu bleiben.
"Weil es Dir wirklich leid tut, oder weil Bulma es verlangt?", wollte Snow stirnrunzelnd wissen. Er sollte ruhig noch ein wenig zappeln.
Vegeta grummelte etwas vor sich hin, das sich wie "Beides" anhörte. Mit Kaios Beherrschung war es nun endgültig vorbei und er kugelte sich vor Lachen. Auch Snow grinste breit und Gleam verbarg ihr Gesicht vor Vegeta, indem sie ihm den Rücken zuwandte. Der fand das Ganze gar nicht lustig und eine steile Falte erschien zwischen seinen Augenbrauen.
"Komm schon, Vegeta", kicherte Snow, "nicht böse sein. Hier, Du hast sicher auch Hunger!"
Eigentlich hatte er beleidigt die Küche verlassen wollen, aber sein Magen verriet ihn mit einem lauten Knurren. Daraufhin wurde er fröhlich von Snow an den Tisch gezogen und sie stellte ihm einen randvollen Teller mit Nudelauflauf hin. Halbwegs versöhnt begann er zu essen.
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Trunks saß in seinem Büro und versuchte, sich auf die Akten zu konzentrieren, die er heute bearbeiten mußte. Er hatte es so lange wie möglich vor sich her geschoben, aber an diesem Morgen hatte seine Sekretärin ein Machtwort gesprochen. Als Gegenleistung hielt sie ihm sämtliche Besucher vom Leib und stellte nur die wichtigsten Anrufe durch. Seufzend lehnte er sich zurück.
Snows Gesicht tauchte vor ihm auf und er lächelte. Seit sie keine Statue mehr war, sondern aus Fleisch und Blut, fühlte er sich in ihrer Nähe immer versucht zu schnurren. Er fand das zwar sehr irritierend, und glücklicherweise hatte er sich bisher immer beherrschen können, aber es fühlte sich richtig an.
"Mr. Briefs, wie weit sind Sie mit der MedTech-Akte?"
Er schreckte hoch. Schuldbewußt sah er auf den betreffenden Ordner, dessen erstes Blatt bereits seit einer guten halben Stunde vergebens versuchte, sein Interesse zu wecken.
Miss Typewriter erschien in der Tür, da Trunks über die Sprechanlage nicht geantwortet hatte. Der setzte jetzt ein verlegenes Grinsen auf und beugte sich über seine Arbeit. Die Sekretärin trat stirnrunzelnd näher um eine Überblick zu bekommen. Empört holte sie Luft.
"Mr. Briefs, soweit ich mich erinnere hatten wir einen Deal!"
"Es tut mir leid, Miss Typewriter, aber ich kann mich heute einfach nicht konzentrieren", versuchte der Capsule-Erbe sich herauszureden.
"Wie fast die ganze Woche schon nicht! Wenn Sie so weitermachen, wird diese Firma den Bach runtergehen, sobald Sie auf dem Chefsessel sitzen!"
"Aber Miss Typewriter, doch nicht, solange Sie da sind und mit der Peitsche hinter mir stehen", scherzte Trunks.
"Pah, als wenn das was nützen würde", knurrte sie, konnte aber nicht verhindern, daß ihre Mundwinkel verräterisch zuckten.
Trunks bemerkte es und ging zum Frontalangriff über. Er setzte seinen besten Hundewelpenblick (© Son-Goten) auf und griff nach Miss Typewriters Händen.
"Bitte lassen Sie mich für heute Schluß machen, Miss Typewriter. Morgen hole ich alles nach, aber heute hat es doch keinen Sinn mehr."
Die Sekretärin verfluchte im Stillen die unschuldigen blauen Augen ihres Chefs. Damit schaffte er es immer wieder, sie einzuwickeln. Ergeben seufzend nickte sie.
"Aber das ist endgültig der letzte Aufschub, in Ordnung?"
Juchzend sprang Trunks auf, fasste die Sekretärin an der Hüfte, wirbelte sie ein paar Mal im Kreis und drückte ihr einen Kuß auf die Stirn. Fünf Sekunden später verließ er das Gebäude und war auf dem Weg nach Hause.
In seinem Büro blieb eine etwas zerzauste Miss Typewriter zurück. Wann wurde dieser Bengel endlich erwachsen? Ihr eigener Sohn war nur ein Jahr älter als Trunks, aber er hatte bereits ein eigenes Haus, war verheiratet und das erste Kind war auch schon unterwegs.
