Inhalt etc: Kapitel 1

Disclaimer: Alles was euch hier an Herr der Ringe erinnert, gehört nicht mir sondern Mister J.R.R. Tolkien.

Warnung: Ähm, hier geht's diesmal etwas rauer zu. Also nicht, dass das jetzt Rating R wäre aber PG-13 allemal.

Jetzt, am nächsten Tag, tat es Calaneth Leid Legolas geschlagen zu haben. Er hatte lediglich das ausgesprochen, was sie schon länger wusste, auch wenn sie es noch immer nicht wahrhaben wollte. Wieso konnte er sich nicht einfach damit abfinden, dass es ihnen nicht möglich war, einander zu lieben? Sie konnte es doch auch...oder nicht?

Nein, verdammt, sie konnte und hatte! Er würde in ein paar Tagen eine wunderschöne Frau heiraten und wahrscheinlich auch sehr glücklich mit ihr werden und sie würde ebenfalls einen Elben finden, mit dem sie glücklich werden würde. Sie würde Legolas und seiner Frau eine perfekte Beraterin sein und...und...

"Wenn es das ist, was ich will, warum schmerzt mich dieser Gedanke dann so sehr?"

"Weil es nicht das ist, was du dir wünschst."

Berion war einem Schatten gleich aus dem Gebüsch neben Calaneth aufgetaucht und stand nun vor seiner Schwester.

"Doch, das ist es! Ich möchte Legolas Beraterin sein und ihm und dem Volk dienen, damit..."

"Willst du wirklich Alles kaputt machen?", unterbrach Berion die Elbin kühl. "Lauriel liebt ebenfalls einen anderen Elben. Durch deine Sturheit verdammst du zwei Elben dazu ihre Liebe aufzugeben und auf Ewig an jemanden gebunden zu sein für den sie nichts empfinden?"

Calaneth starrte ihren Bruder verwundert an. Noch nie hatte er so mit ihr gesprochen. Doch zugleich drangen seine Worte immer tiefer in ihr Bewusstsein hervor.

"Sie liebt einen...Anderen...?", ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Konnte sie den Beiden wirklich so etwas antun? Sie war dazu erzogen worden auf das Wohl Anderer zu achten, würde sie sich nun endlich eingestehen, dass sie dasselbe wie Legolas empfand so konnte sie den Beiden helfen.

Und vielleicht musste sie wirklich einmal an sich selbst denken, denn bei diesen Gedanken hatte die junge Elbin das Gefühl, als würde eine unsichtbare Mauer in ihr zusammen brechen. Mit einem Schlurzen warf sie sich in die Arme ihres Bruders und ließ ihren Tränen freien Lauf. Doch diesmal waren es keine Tränen des Schmerzes oder der Trauer, sondern Tränen der Freunde und Erleichterung. Was ihr Vater und der König dazu sagen würden, war ihr im Moment sonderbarerweise völlig egal.

"Wo ist Legolas?", brachte sie hervor.

********** "Sie sind abgereist?"

Calaneth und auch Berion standen völlig perplex vor Thalion, der ihnen soeben erklärt hatte das sowohl Lauriel als auch Legolas vor wenigen Minuten abgereist sein.

"Die Hochzeit wird in drei Tagen stattfinden. Vater sagte der König und wir werden morgen ebenfalls abreisen um der Feier beizuwohnen. Keine Sorge Calaneth, du wirst noch vor der Feier Gelegenheit haben mit Legolas zu sprechen."

"Ich hoffe du hast Recht..."

Seltsamerweise war Calaneth beunruhigt. Es war weder die Sorge darüber, dass sie Legolas nicht mehr vor der Hochzeit sehen würde, noch der Gedanke daran mit ihrem Vater und dem König zu reden. Sie wusste irgendetwas würde passieren, doch jedes Mal wenn sie diesen Gedanken zu greifen versuchte entwischte er ihr wieder, als würde eine unbekannte Macht sie daran hindern wollen.

"Calaneth? Kommst du? Vater will mit uns die Reise besprechen.", unterbrach Berion ihre Überlegungen. Sie hatte den Boten gar nicht bemerkt, der ebenfalls neben ihr stand. Nun, so konnte sie wenigstens ihrem Vater bereits "beichten".

******

Dazu kam sie dann aber doch nicht, da ihr Vater fast ununterbrochen redete und zudem Thranduil ebenfalls anwesend war und den wollte sie dann doch lieber Legolas überlassen. Gerade waren sie dabei die Geschenke für das zukünftige Königspaar auszuwählen, als auf dem Flur aufgeregte Rufe laut wurden. Alle Anwesenden schauten verblüfft zur Tür als diese ruckartig aufgerissen wurde und ein ziemlich übel zugerichteter Elb hereinstürmte.

"Mein König, wir wurden angegriffen! Orks...Orks haben den Prinzen und sein Gefolge angegriffen!"

Kaum hatte er das letzte Wort über die Lippen gebracht, klappte der Bote erschöpft zusammen. Berion und Thalion konnten ihn gerade noch auffangen, bevor er auf dem harten Marmorboden aufschlug. Er blutete aus mehreren Wunden, viele davon allerdings nur durch Zweige und ähnliches verursacht, andere jedoch eindeutig von einem Schwert.

Calaneth hatte plötzlich das Gefühl der gesamte Raum würde sich drehen. Keuchend stützte sie sich am Tisch ab, die helfende Hand ihres Vaters ignorierend.

Galadriels Spiegel!

Wie um Alles in der Welt hatte sie das vergessen können?! Die letzten Bilder trafen sie wieder wie Faustschläge. Legolas, wie er von den Orks verfolgt wurde und letztendlich wie er reglos am Boden lag und... Nein das konnte, das durfte nicht passieren! Wieso gerade jetzt, wo sie sich doch endlich entschieden hatte.

"Calaneth?! Kind, ist alles in Ordnung?!"

"Thalion! Berion! Kommt mit!"

Ohne weiter auf ihren besorgten Vater zu achten rannte sie zur Tür hinaus und schnappte sich noch im Laufen ihre völlig verdutzen Brüder. Sie hatte keine zeit für lange Erklärungen und die beiden Elben merkten auch so, dass etwas nicht stimmte, von dem Überfall auf den Prinzen mal ganz abgesehen. Nicht lange und sie hatten die Ställe erreicht, aus denen aufgeregtes Wiehern schallte. Eofren tobte wie wild in ihrer Box. Sie spürte die Unruhe ihrer Herrin genau. Mit Sattelzeug hielt sich Calaneth nicht lange auf. Flink zog sie sich auf den Rücken ihrer treuen Stute und preschte davon. Thalion und Berion hatten ihre gute Mühe mitzukommen. Was trieb ihrer Schwester nur diese Angst in die Augen. Wenigstens waren sie geistesgegenwärtig genug, Schwerter, sowie Bögen mitzunehmen.

Die Reisegruppe hatte etwa zwei Stunden Vorsprung, waren wahrscheinlich jedoch langsam geritten. Bei ihrem jetzigen Tempo mussten die drei Elben sie bald eingeholt haben. Calaneth aber hatte das Gefühl gar nicht vom Fleck zu kommen. Noch immer machte sie sich Vorwürfe, dass sie die Tatsache, dass sie wusste was passieren würde einfach vergessen hatte.

Plötzlich scheute Eofren, wobei ihre Reiterin Schwierigkeiten hatte nicht aus dem Sattel zu fallen. Gerade noch schaffte sie es sich am Hals des Tieres festzuklammern und blickte genau auf den Grund des plötzlichen Halts. Eine Orkleiche lag mitten auf dem Weg. in ihrem Rücken steckten mehrere hellgefiederte Pfeile. Und es war nicht die einzige. Überall lagen diese Monster deren Blut den Weg langsam schwarz färbte. Doch nicht nur sie waren gefallen. Mehrere Elben waren unter ihnen.

"Calaneth, lass uns weiter reiten. Wir werden ihn finden, bestimmt."

"Berion, diese Elben... Sie sind..."

Ihre Stimme versagte. So viele waren jetzt tot, weil sie vergessen hatte!

"Berion, Calaneth! Dort hinten sind sie! Schnell!", rief Thalion und galoppierte weiter.

Und tatsächlich! Mehrere Wargreiter jagten über den schmalen Waldweg und an ihre Spitze, Legolas und einige Elben der Eskorte! Arod und die anderen Pferde rannten so schnell sie konnten, doch selbst auf diese Entfernung erkannte Calaneth mit Entsetzen, dass viele verletzt waren und immer langsamer wurden.

Plötzlich stürzten die hintersten Orks zu Boden. Berion und sein Bruder hatten Ihre Bögen gespannt und schossen eine Scheusal nach dem anderen von ihren Reittieren, was leider nicht unbemerkt blieb. Vier Orks setzten sich von der Gruppe ab und sprengten auf die drei Elben zu. Jäh wurde Calaneth bewusst, dass sie lediglich ihren kurzen Dolch dabei hatte! Keine sehr effektive Waffe. Ihre Brüder hatten es auch bemerkt und deuteten ihr in den Wald zu reiten, bevor die Warge sie erreicht hatten und ein erbarmungsloser Kampf begann.

Calaneth bemerkt auch weshalb. Der Weg auf dem sie ritten machte eine große Kurve, wenn sie also direkt durch das Unterholz ritt, müsste sie direkt bei dem Prinzen und seinen Verfolgern auftauchen. Also wagte sie es. Mehr als einmal klatschte ihr ein Ast ins Gesicht und mehr als einmal stolperte Eofren über versteckte Wurzeln, konnte sich jedoch immer wieder fangen. Vor ihr wurde es wieder heller und sie zog ihren Dolch, um wenigstens nicht gänzlich ungeschützt zu sein. Ohne Vorwarnung brach sie durch das Gestrüpp, mitten rein in die Gruppe der Orks. Den Überraschungsmoment nutzend schnitt sie gleich zwei der Bestien die Kehle durch, worauf sie direkt vor die Pfoten der Warge hinter ihnen fielen und dadurch ein ziemliches Chaos anrichteten. Ein Chaos, worauf die verfolgten Elben scheinbar nur gewartet hatten. Blitzschnell wendeten sie ihre Tiere, zogen ihre Schwerter und eilten Calaneth zur Hilfe, die gerade einem besonders hässlichen Ork ihren Dolch zwischen die Rippen stieß.

Die nächsten Minuten waren die Hölle. Ohne wirklich nachzudenken erwerte sie sich den Orks die immer wieder auf sie eindrangen. Deren Kreischen, die Rufe der Elben und das Wiehern der verwundeten Pferde nahm sie nur am Rande war. Nach einer Ewigkeit wie ihr schien, fiel auch der letzte Ork, verschwand der letzte Warg im Wald und es kehrte endlich wieder Stille ein, nur unterbrochen vom vereinzelten Stöhnen eines Verwundeten und dem nervösen Getrappel der Pferde.

"Legolas..."

Sie hatte ihn entdeckt und glaubte ihr Herz würde zerspringen vor Schmerz. Er lag am Rande des Waldes, Arod stand neben ihm und stupste ihn mit seiner weichen Nase an, doch es kam keine Reaktion. So schnell sie konnte sprang Calaneth von ihrer Stute und rannte zu ihm. Vorsichtig drehte sie den Elben auf die Seite. Seine Tunika und das Hemd darunter waren zerrissen und blutverschmiert. Ein langer Schnitt zierte seine Brust. Ein leises Stöhnen entwich den Lippen ihres Freundes, als sie vorsichtig über sein Gesicht strich. Er lebte noch! Plötzlich stand einer der Soldaten neben ihr.

"Herrin? Wir sind euch zu großem Dank verpflichtet, ohne Euch..."

"Tut mir einen Gefallen und schaut nach meinen Brüdern. Sie sind dort hinter der Kurve.", unterbrach sie ihn ohne aufzusehen. Sie wollte allein sein.

Legolas Lieder flatterten und langsam öffnete er seine Augen. Sein Blick, erst noch ein wenig verwirrt, traf Calaneth und Erkennen machte sie darin breit, aber auch Verwunderung.

"Calaneth?", hauchte er. "Was machst du..."

"Oh, Legolas. Es tut mir so schrecklich Leid!", schlurtzte sie jäh. "Ich war so dumm, so unsagbar dumm! Hätte ich doch gleich auf dich und meine Brüder gehört, wäre all das niemals passiert! Ich wusste was kommen würde und habe es nicht verhindert!"

"Calaneth, wovon sprichst du überhaupt? Was ist denn los?"

Langsam setzte sich der Elb auf, den brennenden Schmerz nicht beachtend.

"Es war gelogen. Alles was ich gesagt habe war gelogen, Legolas. Ich liebe dich! Ich will mit dir zusammen sein, für den Rest meines Lebens."

Der letzte Satz kam nur noch geflüstert über Calaneth Lippen. Heiße Tränen liefen über ihre Wangen und sie wagte nicht Legolas in die Augen zu blicken. Was, wenn er sie nicht mehr wollte? Lange genug war sie vor ihm davon gelaufen, vielleicht hatte er jetzt doch genug von ihr? Statt einer Antwort wurde ihr Gesicht sanft angehoben. Ihr Blick traf auf wunderschöne himmelsblaue Augen und im nächsten Moment spürte sie die federgleiche Berührung von Legolas Lippen auf den ihren. Bedacht zog er sie in seine Arme und drückte sie an sich, soweit seine Wunde das zuließ.

"Und ich dachte ich hätte dich für immer verloren.", hauchte er an ihren Lippen.

So fanden Thalion und Berion die beiden eng umschlungen auf dem Waldweg sitzend. Beiden liefen Tränen übers Gesicht. Den gesamten Rückweg über ließen sie sich nicht mehr los. Gemeinsam ritten sie auf Eofren zurück. Auf Calaneths Fragen hin erzählte Legolas ihr, dass Lauriel und ihr Vater mit Sicherheit wohlauf waren, denn sie waren einen anderen Weg geritten, nachdem Legolas und die Soldaten die Orks weggelockt hatten.

Es dauerte auch nicht lange und sie fanden die kleine Gruppe des Königs. Aranidh nahm die Tatsache seinen zukünftigen Schwiegersohn Arm in Arm mit einer anderen Elbe zu sehen schweigend zur Kenntnis. Scheinbar hatte Lauriel ihm Alles erzählt. Calaneth war den Beiden unglaublich dankbar dafür. Nachdem alle Verwundeten halbwegs versorgt waren, machte sich die Eskorte wieder auf den weg zurück nach Eryn Lasgalen. Zurück zu Calaneths Vater und dem König.

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A/N: Soooo! Wow, das vorletzte Kapitel is fertig. Tut mir wirklich irre Leid, dass das so ewig lang gedauert hat, aber in den Ferien war ich nicht da und in der Schule läuft im Moment auch nicht alles so wies laufen soll... Und der Anfang des Kapis is ziemlich übel geworden...T__T Jetzt aber erst mal zum Feedback!*freu*:

@All: Vielen, vielen Dank an alle die mir geschrieben haben und den kranken Mist den ich hier schreibe überhaupt lesen!!!^^

@Rosha: Wow, ich fühle mich geehrt, dass ich dir als "Inspiration" gedient habe! *freuden tränchen aus dem augen winkel wisch* Hoffe deine eigene FF läuft gut. Du musst mir unbedingt sagen wie sie heißt, damit ich sie lesen kann!

@M: Also, ich glaube Cala hat verstanden was du ihr sagen wolltest.^^´ Du kannst dir deine Dimensionslöcher also aufheben.^__^

@Finda: Meine Göttin! Meine Herrin! Mein Vorbild!!! Ich hoffe das Kapi gefällt dir!^____^

@Eisblume: Also traurig muss Lauriel ganz bestimmt nich sein, da sie ja selbst verliebt is und jetzt wieder frei für ihren Macker is.^__^

So, Leutz machts gut bis zum nächsten Mal!(Welches hoffentlich bald kommt...)

P.S: Bin hier übrigens am Ende der 5ten Seite, also wehe es beschwert sich einer das Kapitel wäre zu kurz! Das sind zwei Seiten mehr als sonst!*mit dem zeigefinger droh*^__^