Kapitel 9: Purpurne Schlagen

Severus hatte sie in einen Wald irgendwo im Osten von Dunblane geführt, als sie sich ein Stückweit von der Straße entfernt hatten, ließ er seinen Zauberstab leuchten. Harry riss sich aus seinen Gedanken und brach die Stille. "Warum gehen wir hier rein? Es ist unheimlich.", beschwerte er sich. Abgesehen vom Licht des Zauberstabs, konnte man nichts sehen, was nicht durch das schwache Mondlicht beleuchtet wurde.

Severus war froh, dass er es angesprochen hatte. "Wir dürfen heute Nacht nicht gesehen werden", er machte ihm so klar, dass es sich um etwas Ernstes handelte. Harry hatte sich heute sehr von ihm zurückgezogen. Severus wünschte sich, dass Harry sich in diesen Zeit ihm zuwendete und nicht das Gegenteil tat. Obwohl er das Gefühl gut verstehen konnte.

"Darf ich fragen warum?", fragte Harry, dessen Neugier geweckt war.

"Darfst du", antwortete Severus, "ich erkläre es dir nach dem Essen."

Harry seufzte leicht irritiert und folgte Severus weiter, er wurde immer neugieriger, was Severus wohl vorhatte. Es musste etwas größeres sein, Severus sah ziemlich 'hibbelig' aus. Wenn es nicht Severus gewesen wäre, sondern irgendwer anderes, hätte er vermutlich gesagt, er wäre ziemlich nervös. Aber r hatte es hier mit Snape zu tun! Professor Snape war nie nervös. Harry seufzte, aber was war mit Severus, dem Mann hinter der Maske?

Schließlich fanden sie eine Lichtung und Severus bereitete ihr Essen zu. Harry wollte ihr Zelt aufbauen, aber Severus bat ihn, noch damit zu warten. Sie würden es später aufbauen, aus welchen Gründen auch immer.

Harry setzte sich und schaute Severus beim Kochen zu und mochte die Stille nicht, die zwischen ihnen stand, die, wenn sie einmal begonnen hatte, schwer zu brechen war, Harry fiel nichts ein, was er sagen könnte, was sich nicht blöd anhören würde. Er wollte ihm wieder nah sein. Er überlegte sich, ob er so tun sollte, als ob er eine Vision hätte, aber er hatte keine Ahnung wie, er wäre wohl kaum überzeugend. Außerdem war es ziemlich unfair und Severus würde sicherlich dahinter kommen.

"Brr, es ist kalt, heute", sagte Harry und schimpfte sich selbst für seine Dummheit noch während er es sagte, es war ein jämmerlicher Versuch und es würde nicht funktionieren. Er konnte kaum glauben, wie erbärmlich er sich verhielt, wenn Severus bei ihm war. Ohne auf Severus Reaktion zu warten, die er nicht sehr positiv einschätzte, rückte er neben ihn. Zu seiner Überraschung hob Severus nicht mal die Augenbraue, er griff nur nach seinem Mantel und legte ihn über sie beiden.

"Geht es dir gut?", fragte Severus, "Ich weiß, dir geht es nicht gut, aber.."

"Ein bisschen besser", antwortete Harry, er wusste dass es dumm wäre es zu verleugnen.

"Ich habe mir gedacht, dass du heute etwas Zeit brauchtest", fuhr Severus fort und versuchte etwas über Harry seltsames Verhalten heute herauszufinden.

"Ja", sagte Harry und fühlte sich besser. Severus hatte sich nur von ihm fern gehalten, wie er dachte, dass Harry es wollte.

"Wenn Leute, die wir mochten, sterben ist es schlimm genug, aber was machen wir, wenn wir sie nicht mochten? Sollen wir so tun als ob, um uns vor Kritik zu schützen? Ich werde dich nicht kritisieren, egal was du fühlst", sagte Severus einfühlsam und sie aßen schnell auf.

"Sie waren eine Familie, die einzige Familie, die ich hatte, aber alles was ich habe ist Leere. Ich wollte nicht, dass sie sterben. Ich wäre schon zufrieden damit sie nie wieder zu sehen.", antwortete Harry und fühlte sich, als könnte er das erst mal wirklich über die Dursleys reden. Vielleicht war es die schützende Dunkelheit, aber wahrscheinlich lag es an Severus.

"Du siehst traurig aus", er legte sanft einen Arm um Harrys Schultern, und zog ihn zu sich heran.

"Da waren andere Dinge letzte Nacht. Ich denke, es liegt daran, aber ich bin mir nicht sicher. Es fühlt sich so an.", versuchte Harry zu erklären.

"Die seltsamen Träume."

"Ja", Harry fühlte plötzlich unbeschreibliche Traurigkeit aufkommen, Irrationalerweise nicht für die Tode sondern für die Träume. Er verstand es nicht, er fühlte sich, als ob er anfangen würde zu weinen, wenn er sprach, er holte tief Luft um sich zu beruhigen, er zog seine Knie zum Kinn und drehte seinen Kopf von Severus weg lehnte sich aber noch immer an ihn.

"Was ist passiert? Waren sie prophetisch?", fragte Severus.

Harry lachte bitte, "Nein, sie waren nicht prophetisch, definitiv nicht.", sagte er, mehr um sich selber zu überzeugen.

"Was haben sie dir gezeigt?", fragte Severus und bemerkte, wie sehr sie Harry zu belasten schienen.

Harry fühlte Tränen in den Augen und spürte, wie sie sich ihren Weg über sein Gesicht bahnten. Er fühlte Severus Arm um ihn, aber dies verstärkte seine Gefühle nur. "Fröhlichkeit", sagte Harry, er konnte die Tränen nicht aufhalten, aber er wusste nicht, warum. Er konnte nicht ertragen mehr zu sagen, er wollte Severus nicht die ganzen merkwürdigen Details erzählen. "Es fühlte sich so glücklich an." Harry veränderte seine Position so, wie er es wirklich wollte und Severus nahm ihn ohne zu Zögern in die Arme als Harry sich so hinsetzte und drückte ihn an seine Brust, und wiegte ihn leicht hin und her, während er ihn leicht streichelte.

"Sind wir immer noch Freunde?", fragte Severus Harry als dieser sich wieder beruhigt hatte.

Harry musste ein wenig lachen aber er blieb an Severus Brust geschmiegt.

"Du musst dich nicht vor mir verstecken", sagte Severus sanft, "Du musst mir nichts erzählen, komm einfach zu mir, und ich werde dir helfen, wenn ich kann."

"Wer starb, den du nicht mochtest?", fragte Harry.

"Überleg mal", erwiderte Severus und war sich nicht sicher, ob dies ein gutes Thema war, aber es war zu spät um Harry mit irgendwelchen Lügen abzuspeisen.

"Nun, du hast meinen Vater gehasst und jetzt ist er tot", sagte Harry.

Severus stöhnte innerlich, er hatte erwartet, dass Harry dies diplomatischer ausdrücken würde. "Ja", gab er zu und wünschte sich, sie hätten ein anderes Thema. "Und er hat mein Leben gerettet, obwohl ich es nicht mitbekommen habe."

"Du hast nichts gefühlt als er getötet wurde?", fragte Harry und geriet dabei beinahe in eine Anklage.

Severus wollte lieber über etwas anderes reden, er musste sehr vorsichtig sein. "Harry, was du im Denkarium gesehen hast, begann lange davor und endete auch nicht dort. Ich sah wenig von deinem Vater nach der Schulzeit, das ist alles, an was ich mich erinnere. Wir trafen uns kurz, als er bei Albus war, das ist alles, woran ich mich erinnere."

"Aber es wurde von dir erwartet, das du wütend gewesen wärst?", fragte Harry.

"Nun, zu dieser Zeit war ich der Todesser, der gut damit klar kam, wahrscheinlich war ich nur am Leben, weil Albus sich um mich kümmerte. Nicht viele Leute wussten, dass ich für den Orden spionierte und nicht gegen ihn arbeitete", antwortete Severus seufzend, "Für alle anderen war dein Vater ein Held, alle waren tief bestürzt über seinen Tod. Manche hatten ihn nie getroffen und gingen heulend durch das Schloss. Ich fühlte nichts, alle schienen mich anzuklagen, ich fühlte mich verdammt. Ich konnte es nicht vorgeben, nicht so."

Harry verspannte sich ein bisschen und schaute Severus nicht direkt an, aber er hatte sich auch nicht von ihm zurück gezogen. "Nun wenigstens hält niemanden meinen Onkel für einen Held", meinte Harry.

"Stört es dich, wenn wir jetzt etwas essen?", fragte Severus und dachte, dass wenn sie diese Unterhaltung fortsetzten, sie näher an die Wahrheit herankämen, als er mochte.

"Es würde mich traurig machen, wenn du sterben würdest", sagte Harry und drehte seinen Kopf "Mich auch", antwortete Severus, "Wie würde ich dann bei Nacht warm bleiben können?"

Harry stand von seinem Schoß auf und drehte sich um. Er haute ihn leicht mit seinem Handrücken auf die Schulter. "Idiot", sagte er, "ich habe das ernst gemeint."

Harry schaute in Severus Augen und Severus hielt Harrys Hand hielt ihn fest, er lächelte ein bisschen um die Wahrheit zu zeigen.

"Oh", sagte Harry und bemerkte, was gerade zwischen ihnen passiert war.

*****

Nachdem sie aufgegessen hatten und immer nervöser wurden, packte Severus den Mantel weg und sagte: "Ich muss dir etwas zeigen, ich habe lange genug gewartet, ich muss es dir jetzt zeigen, folge mir.", sagte er, die Entscheidung war gefällt. Er würde Harry zeigen, was er ihm zeigen musste und ihn dann fragen. Er musste es tun und schnell, bevor er die Nerven verlor.

Harry stand auf und folgte Severus zu seinem Gepäck. Sie setzten sich davor mit der Dunkelheit über ihnen, das Mondlicht als einzige Lichtquelle. Severus griff in seinen Rucksack und holte etwas heraus, dass wie ein Brieföffner aussah, aber was zu einem Schwert wuchs. Er holte ein weiteres heraus und legte sie auf seinen Schoß.

"Wow", sagte Harry und betrachtete die besondere Metallarbeit am Griff beider Schwerter, die Schlangen, die sie umwickelten.

"Das sind ein paar Bichun Zwillingsschwert. Sie sind anders als normale Schwerter, in den richtigen Händen, und zwar von jemanden der die Verbundenheit trägt, können sie einem sehr große Macht verleihen. Wenn ich diese Waffe halte, habe ich einen machtvollen Zauberstab und eine tödliche Klinge ohne die Verbundenheit ist die Kraft schwächer, viel schwächer. Es gibt eine Art es zu führen, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen, außerdem einige Sprüche, die dem Träger besondere Fähigkeiten verleihen."

"Du willst mir beibringen, wie man eines davon benutzt?", fragte Harry.

"Ja und nein", Severus fühlte sich ziemlich nervös, beinahe ängstlich, "Die größte Kraft liegt darin, dass jedes Schwert einen Bruder hat und beide Personen mit einander verbunden sind. Diese gemeinsame Kraft kann einem Feind schon den Atem nehmen."

"Also kann nicht jeder so ein Schwert führen, muss es ein Verwandter sein?"

"Nicht ganz", versuchte Severus zu erklären, "es ist nicht an das Blut gebunden, aber an Zuneigung und tiefe Verbundenheit. Dies muss echt sein, die Schwerter können es fühlen. Es ist das selbe mit deiner Mutter und dann mit deiner Tante, außer das es sich um eine reine Blutverbundenheit handelte, du musstest sie nicht mögen."

"Umgekehrt auch nicht", fügte Harry hinzu, "wem gehörte das andere?", fragte Harry.

"Meinem Bruder, bis er bei einer Mission getötet wurde", antwortete Severus.

"My brother, until he was killed on a mission." Severus answered.

"Auf unserer Seite oder auf der anderen?"

"Für die Todesser, Harry. Es war zu der Zeit, in der wir beide Todesser waren.", sagte Severus und fühlte den altbekannten Scham in seiner Brust. "Die Verbundenheit kann nur mit dem Tod gelöst werden.", fügte Severus hinzu, "Die Macht ist nur so groß, wie die Verbundenheit zwischen den beiden. Als mein Bruder starb, war die Macht gebrochen und ich habe bis jetzt noch niemand anderes gefunden, der es wert war, dass sie erneut so mächtig werden konnte. Nicht das Albus es erlaubt hätte.", fügte Severus hinzu.

"Warum erzählst du mir das, wenn ich es nicht benutzen kann?", fragte Harry.

"Nun, ich denke, dass Albus es erlaubt hätte, ich denke sogar, dass er es so wollte. Diese beiden Schwerter könnten uns große Macht verleihen, die wir im Kampf gegen den Dunkeln Lord gebrauchen können. Unsere Freundschaft könnte uns helfen die Verbundenheit herzustellen. Mit dem richtigen Training, könnten wir zusammen kämpfen, wir könnten unsere Techniken an uns selber erproben. Wir können uns nicht gegenseitig verletzen, die Schwerte sorgen dafür. Ich muss dich fragen, ob du mit mir diese Verbundenheit eingehen willst?"

"Warum hast du mir das nicht früher erzählt?", fragte Harry neugierig.

"Wenn du es gewusst hättest, hättest du dich zu sehr bemüht und unsere Freundschaft wäre dadurch behindert worden, nicht unterstützt. Es ist keine leichte Entscheidung, ein Schwert anzunehmen und die Verbundenheit bis zum Tod herzustellen, zumal du nicht mit mir verwandt bist, keine Blutsverwandtschaft besteht, musst du für immer an meiner Seite bleiben damit es funktioniert, für immer bei mir bleiben. Du musst die Entscheidung nicht heute Abend treffen, nicht in einer Woche oder niemals, wenn du willst. Falls du akzeptierst, bedeutet das auch, dass du mich nicht mehr töten kannst um das Wissen zu beschützen, damit die Macht aufrecht erhalten wird, muss ich leben. Du siehst, die Verbundenheit sehr stark sein, wir sind stark genug."

"Wirst du nie damit aufhören, dass ich dich töten soll? Ich kann nicht und ich werde es nicht.", sagte Harry.

Harry schaute zu Severus und dachte an den Kuss und wie Liebe ihn durchflutete, immer wenn er daran dachte. Selbst wenn es nur ein Traum war, für ihn war es real.

"Was, wenn die Zuneigung nicht ausreicht?", fragte Harry.

"Die Macht wird nicht so groß sein."

"Gibt es sein merkwürdiges Ritual für diese Verbundenheit?"

"Nein", sagte Severus, "du musst einfach nur das Schwert in die Hand nehmen und es entscheidet sich für dich, oder nicht, wie es meint. Es weis, was zwischen uns ist."

"Zeig es mir, genug geredet. Zeig mir, was man mit dem Schwert ohne die Verbundenheit machen kann", befahl Harry.

Severus legte ein Schwert zu Seite und nahm das andere in die Hand. Die metallenen Schlangen wanden sich um seine Hand und festigten seinen Griff, niemand konnte sie je trennen. Severus machte ein paar Kampfbewegungen, dann sprang er unnatürlich hoch in die Luft und landete in seiner Startposition, das Schwert nach vorne gerichtet. Wenn Harry ein Feind gewesen wäre, hätte er jetzt Angst vor dem Glitzern in Severus Augen, was etwas ausdrückte, wie "Ich will töten." Seine Kleidung und sein Mantel schwangen hinter ihm her, als er sich bewegte, und schufen eine besondere Eleganz. Harry schaute ihm gespannt, mit wachsender Faszination, zu, wie er von Baum sauber einen Ast abtrennte, mit einem Feuerball aus seiner Schwertspitze.

Harry hatte seine Entscheidung getroffen. Er hatte Severus weggeschickt, so dass er es tun konnte, genug geredet. Bruder, Freund, was immer er war, er war schon jetzt untrennbar mit ihm verbunden. Keine andere Person lebte für ihn. Er war seine Welt, nur wenn er bei ihm war, fühlte er sich mit sich im Frieden. Und liebe, überlegte Harry, nein, er wusste es.

"Ich bin dein und du bist mein, für immer", flüsterte Harry zu sich selbst als Severus seine Demonstration fortsetzte. Harry nahm das Schwert in die Hand und hielt es am Griff. Das Schwert reagierte auf die Berührung, die schimmernden Schlangen glühten jetzt purpurrot uns umwanden seinen Arm. Er konnte die Macht der Verbundenheit fühlen. Das erste mal in seinem Leben dachte er, dass sie vielleicht doch eine Chance haben könnten, die Dunkelheit zu besiegen.

"So was habe ich noch nie gehabt", sagte Harry lächelnd zu sich selbst und schaute stolz zu Severus, seinem Verbündeten.

"Tannio ennyn", rief Severus und deutete mit seinem Schwert auf einen riesigen Baum, schien anscheinend nicht zu merken, dass sein Schwert glühte, zu sehr von seiner Tätigkeit eingenommen um es zu bemerken.

Die Explosion ließ Harry straucheln. Das Geräusch war so immens, das es ein Klingeln in seinen Ohren verursachte. Überall war Feuer, brennende Blätter flogen durch die Luft, wie Darts. Der ganze Baum brach zusammen und explodierte, dann explodierte er erneut, bis nur noch ein bisschen Asche von ihm übrig war.

Severus wurde ebenfalls von der Wucht der Explosion erfasst, er war am Anfang genauso überrascht.

"Harry!", rief er verzweifelt als der den völlig verbrannten Baum sah.

"Hier drüben", antwortete Harry und befreite sich von den Ästen, die auf ihn gefallen waren. Severus half ihm und als er aufstand drückte Severus ihn fest an sich.

"Hey lass ein bisschen von mir für den Dunkeln Lord übrig", lachte Harry. "Mir geht es gut", sagte er als er Severus entsetzten Gesichtsausdruck sah. Er hob seinen Schwertarm

Severus Gesichtsfarbe veränderte sich in sehr weiß, er sah aus, als würde er gleich ohnmächtig werden, er starrte auf das Schwert und dann auf Harrys Arm.

"Ich habe noch nie so etwas gehesen? Du?", murmelte Severus.

"Ich habe es getan" , sagte Harry, sehr stolz auf sich. "Du kannst morgen mit dem Training beginnen."

Severus starrte ihn weiter an, und dann schaute er auf sein eigenes Schwert, dann wieder zurück zu Harry. Er drückte Harry wieder an sich, aber diesmal nicht so heftig. Harry erlaubte sich, sich an ihn zu lehnen, die Wärme und Zärtlichkeit zu spüren. Severus Wange blieb in seinem Haar, Harry schlang seine Arme um seinen neuen Verbündeten.

"Ich fürchtete, dass du mich nur als Freund wolltest, weil du sonst niemanden hattest.", sagte Severus und schaffte es kaum seine Gefühle zu kontrollieren, "Ich konnte nur hoffen, dass mein Teil ausreichte."

"Scheint so, als wüssten die Schwerter mehr von uns, als wir selber", antwortete Harry und blieb in der Umarmung.

Severus zeigte Harry, wie man das Schwert wider loslassen konnte. Sie blieben aber weiterhin rot, um die Existenz ihrer Verbundenheit zu zeigen. Harry packte es in seinen Rucksack und beobachtete fasziniert, wie es wieder schrumpfte.

Harry errichtete das Zelt, während Severus etwas Heißes zu trinken machte, bevor sie ins Bett wollten. Es war ein sehr kalter Abend, der Wind blies in die Bäume und ließ sie hin und her rauschen. Harry wickelte sich in seine drei Mäntel und rieb seine Finger aneinander.

Als Severus ihm die Schüssel gab, wärmte er seine Finger daran, bevor er trank, er konnte nun seine Fingerkuppen wieder fühlen!

"Oh, es so kalt..", sagte Harry und schaute zu Severus hinüber, der noch nicht ausgetrunken hatte.

"Du brauchst dich nicht erst über die Kälte zu beschweren und dies als Entschuldigung zu benutzten, mir näher zu kommen, wir sind nun Verbündete.", sagte Severus leicht irritiert

Harry verschwendete keine Zeit darauf, seine Hintergedanken zu verleugnen und rückte näher an Severus. Severus ordnete die Mäntel neu an, so dass sie sie beide wärmten. Harry fühlte seinen Arm um seine Hüfte, die ihn näher an ihn heran zog. Er merkte, dass Severus genauso wie er zitterte.

"Ist diese Verbundenheit genauso machtvoll wie die mir deinem Bruder?", fragte Harry und wusste nicht sicher, ob er eine Antwort wollte.

"Ja, ist sie", antwortete Severus und ging nicht weiter darauf ein, er konnte kaum daran denken, was die einzige Erklärung dafür war, warum der Bund zwischen ihnen so kraftvoll war.

Sie gingen ins Zelt als der Kocher kalt genug war, dass man ihn alleine lassen konnte.

*****

Später in der Nacht wachte Harry auf. Er wusste als erstes nicht warum, aber dann passierte es wieder und er erkannte das Gefühl, das ihn aufgeweckt hatte. Ein seltsames Kitzeln war in seinem unteren Abdomen, als wenn zwei Schlangen dort miteinander kämpfen würden, er hoffte, dass es nicht das war, was er dachte. Harry hoffte, dass es aufhören würde. Es tat nicht weh, es war nur seltsam und nicht beschreibbar. Er wollte Severus nicht wecken, aber vielleicht hatte es etwas mit ihrem Essen zu tun. Er entschied sich dafür, als er plötzlich einen tiefen, schmerzhaften Stich fühlte, der nicht abklingen wollte.

Harry schüttelte Severus an den Schultern. Als erstes sah Severus etwas unglücklich darüber aus, aufgeweckt worden zu sein, dann setzte er sich schnell auf. "Was ist passiert, hast du was gehört?", fragte er.

Severus holte seinen Zauberstab aus seinem Mantel und erhellte das Zelt. Er entdeckte Harrys Blässe und den schmerzverzerrten Gesichtsausdruck. Sein Körper lag in einer zusammengekrümmten, fötalen Position.

"Ich habe Schmerzen, aber es seltsam, ich weiß nicht, was es ist", sagte Harry und erwartete, dass Severus genervt oder wenigstens verwirrt reagierte.

Severus wurde ebenso blaß wie der Pullover den er trug.

"Was? Sag es mir?", bestand Harry, er hatte Angst, Severus wusste, was es war und es sah nicht so aus, als ob es gut wäre.

"Ich habe es vergessen", sagte Severus und starrte Harry an, er schüttelte den kopf, "du wolltest, dass ich dir alles zeige und dann hast du einfach das Schwert genommen, bevor ich dir davon erzählen konnte. Und ich habe es dann vergessen. Ich kann nicht glauben, dass ich es vergessen habe?"

"Was vergessen?", fragte Harry und wurde wirklich besorgt, der Schmerz war noch da, aber nicht mehr so stark. Man konnte aus Severus nicht schlau werden.

Er stammelte sonst nicht so.

"Die Sache, die Sache mit dem Bund."

"Severus, ich habe Schmerzen und ich will das du es mir sagst, egal was es ist, JETZT!", rief Harry.

"Ein solcher Bund kann nicht von jedem durch geführt werden, nur die mächtigsten Zauberer sind dazu im Stande. Es war das selbe, als ich den Bund mit meinem Bruder schloss. Obwohl ich zu schwer verletzt war um es zu merken, als es passierte, er gab mir das Schwert als ich kaum bei Bewusstsein war. Es war einfach da, als es mir besser ging. Ich habe es nie benutzt, bevor er starb."

"Severus", warnte Harry wieder.

Severus schluckte und schaute Harry in die Augen. "Keine Sorge, der Schmerz geht vorrüber, das kannst du mich dafür töten, dass ich es dir nicht früher gesagt habe", Severust machte eine Pause, "Du kannst jetzt ein Kind austragen."

"Ich sterbe also nicht.", fragte Harry schroff.

"Nein."

"Warum konntest du mir das nicht einfach sagen? Ich dachte schon, dass das passiert."

"Entschuldige", sagte Severus und wartete darauf, dass Harry die Information verarbeitete.

In den nächsten Minuten wurde der Schmerz weniger und wurde zu dem anfänglichen Kitzeln. Harry atmete tief durch und fühlte sich auf einmal anders, irgendwie.

"Ein Kind austragen? Hast du das gesagt?", fragte er, als er sich erinnerte.

"Ja", antwortete Severus, "der Jüngere im Bund kann das."

"Und der Schmerz und alles, was war das genau?"

"Wachstum, plötzliches magisches Wachstum.", antwortete Severus und hoffte, dass er nicht auf Details bestand.

"Von.. hmm. Richtig", antwortete Harry und kam selber darauf.

"Du musst es nie benutzten", fügte Severus hinzu, "ich würde es nie von dir erwarten."

Harry legte sich zurück in den Schlafsack. "War dein Bruder älter als du?", fragte Harry neugierig.

Severus legte sich neben Harry. "Ja."

"Also hast du..? Die ganze Zeit...?"

"Seit ich siebzehn war oder so", antwortete Severus.

"Since I was seventeen or so." Severus answered.

"Und du hast es nie benutzt?"

"Nein, niemals. Es geht auch nur mit dem Verbündeten."

"Mit deinem Bruder?", fragte Harry erstaunt.

"Ich weiß, ich weiß, wahrscheinlich wäre es nie passiert, selbst wenn er noch lebte", sagte Severus und fühlte sich seltsam darüber zu reden. Albus hatte immer darüber bescheid gewusst, so dass sie nie darüber geredet hatten. Sonst wusste es niemand in der Schule. Jeder, der etwas über die Bichun Schwerter herausfinden wollte, konnte es in der Verbotenen Abteilung nach schlagen, wäre aber nie auf Severus gekommen. Schon bald hatte sich niemand an den Bund erinnert und das war einer der Gründe, warum er ins Schloss kam.

"Ich bin also nur zu dir kompatibel?", fragte Harry verwundert.

Severus wurde aus seinen Gedanken gerissen. "Ja, aber ich weiß nicht ob es noch umgekehrt mit dir funktioniert, oder ob ich immer noch mit meinem Bruder verbunden bin. Ich bin aber fast sicher, dass es nicht geht, außerdem bist du jetzt der Jüngere. Ich habe noch nie etwas andere gelesen. Nicht das es wichtig wäre.", fügte Severus hinzu und versuchte aus Harrys Reaktion schlau zu werden. "Wir sind kaum in einer Position, in der wir uns über so was Gedanken machen sollten. Ich wollte dich nur mit allem vertraut machen und entschuldige mich dafür, dass du es so herausfinden musstest."

Es war nicht wirklich wichtig, dachte Harry, Severus hatte recht, es sah nichts so aus, als ob sie es benutzen würden. Die Erinnerungen an seinen Traum kamen zurück und er verdrängte ihn gleich wieder. "Jetzt weiß ich, warum du manchmal so unfreundlich warst.. du hattest..", sagte Harry grinsend.

"Rede nicht weiter, Potter.", sagte Severus schnell, aber Harry wollte ihn bloß provozieren, nicht ärgern.

"Werde ich nicht", antwortete er. Er drehte sich zur Seite und versuchte sich mit dem Gedanken auseinander zusetzten, dass Severus ihm sehr umsichtig gesagt hatte, dass er seine neugewonnenen Fähigkeiten nicht zu nutzen brauchte. Nun, wenn ER nicht wollte, würde es zu keinem Problem kommen.

Harry lag wach da, hatte aber die Augen geschlossen, er dachte dach. Über seine Träume und die seltsamen Umstände. Da war dieses Buch, was von Severus ausgesucht worden war, die Stimme in seinem Kopf, die ihm sagte er sollte Sev näher kommen, die Kristallkugel, die aus dem Rucksack rollte, der Traum in dem er schwanger war und dann das Schwer bekam. Etwas, nein, jemand half ihnen irgendwie.

'Alexian?', dachte Harry. 'Ich kann dich hören, ich weiß, das du da bist. Wer bist du?' Ihm wurde diese Nacht nicht geantwortet.

Severus erwachte lange nachdem Harry eingeschlafen war und fragte sich, warum er nicht schockiert war, als er gedacht hatte, dass er sein würde oder beunruhigt. Vielleicht konnte Harry einfach nichts mehr schockieren, überlegte er. Als du daran glaubtest, wars dud so gut wie tod, erinnerte er sich, als er versuchte wieder einzuschlafen.