Kapitel 14 - Nachwirkungen

(Am 19.11.03 editiert)

Die Vision hatte schließlich geendet und keine war mehr danach gekommen. Harry lag nun bewusstlos da und alles, was Severus tun konnte, war warten. Er konnte immer noch nicht riskieren zu schlafen, er wusste nicht, ob alles nicht noch mal von vorne beginnen würde oder Harry sogar sterben würde. Severus lag auf der Seite und drückte Harry an sich, er konnte fühlen, wie er langsam atmete, er brauchte es nicht ständig zu überprüfen. Harry war noch nie sehr lange ohnmächtig gewesen, aber Severus war trotzdem sehr besorgt. Es war klar, dass diese Vision bei weitem schlimmer war, als die anderen, dass hatte Harry selber gesagt gehabt, bevor er ihr komplett erlegen war.

*****

Das erste Zeichen, das Harry wieder wach war, war, dass er seinen Kopf leicht neigte. Severus wusste nicht, ob das wirklich Harry war oder ob er noch immer in der Vision gefangen war.

"Sev?", fragte Harry sanft, aber ein bisschen ängstlich.

Severus erinnerte sich daran, was er getan hatte, um Harry unter Kontrolle zu bringen. "Es ist okay, es geht bald wieder weg.", versuchte er ihn zu versichern und erwartete, dass sein Verbündeter ärgerlich sein würde.

"Sev, mir ist schlecht", sagte Harry.

Severus setzte sich so schnell er konnte auf und hob Harrys Oberkörper an. Severus verzog sein Gesicht ein wenig, seine Brust schmerzte, er hasste es. Er holte sein Schwert, mit dem er die ganze Unordnung so schnell wie möglich beheben konnte.

Als Harry sicher war, dass er keinen Brechreiz mehr hatte, legte ihn Severus wieder hin und legte den Rucksack unter seinen Kopf, dass er ein wenig höher lag. Harry schaute zu ihm hoch und Severus bemerkte, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte und er Tränen in den Augen hatte.

"Ich kann dir deine Kraft in den Armen zurück geben, aber der Rest wird noch eine Weile dauern", sagte Severus und nahm Harrys Arm.

Harry nickte und starrte weiterhin Severus an. Er biss sich auf die Lippe. Severus massierte seinen Arm und starrte auf den Arm, er wollte nicht hochschauen und Harrys Ärger sehen. Dann nahm er den anderen Arm und gab ihm seine Kraft auch auf dieser Seite zurück.

*****

Harry versuchte seine Hand zu bewegen, als Severus noch mit der anderen beschäftigt war. Es war noch nicht ganz so wie normal, aber er konnte sie wenigstens leicht bewegen, trotzdem fühlte sie sich noch wie Wackelpudding an. Severus war fertig.

"Sev?"

"Ja."

"Halte meine Hand an dein Gesicht", befahl er.

Severus nahm eine Hand von ihm und hielt sie gegen seine Wange.

Harry rollte mir den Augen, wie er es bei Severus schon tausend mal gesehen hatte. "An die verletzte Seite.", sagte Harry und schaffte es nicht Snapes so typische Schroffheit zu erreichen.

Seine Hand fühlte sich noch immer nutzlos an, aber er konnte noch immer mit ihr heilen, wenn Severus den Kontakt mit ihm herstellte. Er traute sich nicht, ihn anzuschauen, er wusste, dass er ihm diese Verletzungen zugefügt hatte. Er hatte die Schwellung gelindert.

Severus hatte komplett vergessen gehabt, wie er wohl aussehen mochte, bei der ganzen Sorge um Harry. Er fühlte die Wärme von Harrys Hand an seinem Gesicht, er spürte wie die Schwellung zurückging und der Schmerz nachließ. Er sagte Harry nichts von seinen anderen Verletzungen.

"Tut dir irgendetwas weh?", fragte Severus als er Harrys Hand wieder zurücklegte.

"Nein, ich fühle mich nur etwas geschafft.", antwortete Harry, "du hättest es früher tun sollen."

"Was?"

"Mich vom Weglaufen abzuhalten", sagte Harry.

"Ich wollte es nicht", sagte Severus und legte sich wieder unter die warme Decke.

"Du hättest es tun sollen. Wenn du es getan hättest, bevor wir ins Bett gegangen wären, dann wäre es jetzt vorbei, ist das richtig?", schlug Harry vor.

"Ja, zur Frühstückszeit wäre es zu Ende. Es hält etwa zwölf Stunden."

"Dann sollten wir das immer tun. Ich will nicht irgendwann im Nirgendwo aufwachen, ohne zu wissen wo ich bin oder wo du bist."

"Mit deiner Erlaubnis werde ich das tun. Obwohl du dann wahrscheinlich schon vor Kälte gestorben wärst, bevor du aufwachst."

Harry lächelte grimmig. "Er braucht mir nicht einmal mehr nah zu sein, oder?"

"Er muss es, weil ich etwas anderes nicht zu lassen werden", versicherte Severus und legte seinen Arm schützend um Harrys Hüfte und berührte mit seiner Handfläche den Talisman. "Obwohl er wahrscheinlich diese Methode nicht mehr anwenden wird, er weiß, dass er dich nicht so bekommt."

"Vielleicht, aber du machst es doch für eine Weile, bis wir sicher sind?", fragte Harry.

Severus streichelte Harry durch sein Haar. "Natürlich werde ich das, ich möchte dich nicht verlieren."

"Ich möchte dir von der Vision erzählen", sagte Harry, Severus wusste schon, dass es diesmal ernst gewesen war und er musste so schnell es ging alles erfahren.

"Du kannst es mir zeigen, du musst es nicht erzählen", schlug Severus vor, "ich hole die Schwerter und du musst nur ein bisschen etwas sagen, bevor wir uns verbinden. Das letzte mal warst du auch gut darin."

"Wenn du es wirklich so lebhaft in deinem Kopf haben willst", warnte Harry.

"Du hast diese Erinnerung auch, das ist Grund genug für mich, es auch zu wollen", sagte Severus und setzte sich auf um die Schwerter zu holen.

Severus platzierte Harrys Schwert in seine Hand und obwohl er den Griff nicht fest halten konnte, schlangen sich die Schlangen um sein Handgelenk. Severus nahm sein eigenes. Dann begann Harry Severus von seiner Vision zu erzählen, während er versuchte die Verbindung herzustellen und es dauerte nicht lang, bis er aufhören konnte zu reden und Severus alles selbst erfahren ließ.

Als sie den Austausch beendet hatten unterbrach Severus die Verbindung, Tränen rannen unkontrolliert über Harrys Gesicht. Severus fühlte das selbe, konnte es aber nicht so ausdrücken. Er versuchte Harry etwas Wärme zu schicken.

"Die Kinder, Sev, die Kinder", schluchzte Harry, er lag gegen Severus Brust gelehnt und atmete schwer. "Und Ron, die Große Halle, die schreienden Kinder, wie sie starben. Und er fiel, Sev, ich sah es. Er rief den Kindern zu, sie sollen weglaufen, aber sie konnten sich nicht bewegen, sie hatten zu viel Angst. Ron stand vor ihnen und fiel dann. Sie kamen in der Nacht, alle waren im Bett und dann plötzlich waren sie da."

Severus kannte ihn gut genug um ihn nicht zu unterbrechen oder zu versuchen ihn zu beruhigen. Er hielt ihn einfach nur in den Armen und ließ ihn erzählen, was auch immer er zu sagen brauchte, obwohl er alles selber gesehen hatte. Er wiegte ihn sanft hin und her, als er sich an ihn schmiegte, sein Griff war immer noch schwach, aber er weinte noch immer.

Harry beruhigte sich irgendwann und schlief ein wenig, Severus beobachtete ihm weiter, er fühlte sich erschöpft, konnte aber trotzdem nicht einschlafen.

*****

Als Harry aufwachte konnte er sich viel besser bewegen, aber entschied sich in Severus Armen zu verweilen.

"Ich denke nicht, dass wir heute weitergehen sollten.", sagte Severus und küsste Harrys Stirn.

"Ich kann es versuchen, ein bisschen schaffe ich bestimmt.", bat Harry an.

"Nein, ruhe dich aus", sagte Severus und war mehr über seine Rippen als um Harrys Fähigkeit zu laufen besorgt. Normalerweise hätte er ihn bestimmt auf ihrem Weg stützen können und sie wären ein gutes Stück voran gekommen. Aber er wusste nicht, ob er so den Rucksack tragen konnte. Er musste es Harry sagen, es würde nicht von selber heilen, vor allem nicht bis morgen.

Sie schauten sich an und Harry schlang einen Arm um Severus und fühlte sich beschützt. Er versuchte Severus Rücken etwas zu reiben, als er erneut inne hielt. Seine Hand berührte die frischen Wunden und Severus konnte ein Zusammenzucken nicht vermeiden. Der Reinigungszauber hatte das Blut zwar weitgehend entfernt, aber es hatte die zerkratzen Wunden nicht geheilt.

Harry setzte sich auf und hob Severus Hemd hoch um nachzuschauen. Es hatte keinen Zweck zu protestieren, wenigstens, dachte Severus, musste er nichts mehr gestehen.

Harry sah erschreckt aus, als er sich wieder hinlegte. "Was noch?", fragte er.

Severus nahm Harry hand und platzierte sich Vorsichtig an seiner Brust, an der Stelle, an der die Rippen gebrochen waren.

Harry sagte nichts, er presste nur seine Hand auf die Haut und heilte Severus wieder.

"Du schwächst dich zu sehr", versuchte Severus ihn zu warnen.

"Ist mir egal, außerdem gehen wir heute sowieso nicht weiter.", konterte Harry. Severus erwiderte nichts und ließ Harry weiter machen, er war schon ziemlich gut im Heilen. Harry kümmerte sich um Severus Rücken mit beiden Händen und sank dann auf seinen Rucksack zurück.

"Ist dir immer noch schlecht?", fragte Severus.

"Nein, du kannst mir vielleicht später was zu essen machen.", antwortete Harry.

"Das mache ich, sag mir einfach bescheid, wenn du Hunger hast", antwortete Severus und nahm Harry wieder in seine Arme.

"Albus ist tot.", sagte Harry plötzlich.

Severus konnte nur zustimmen, obwohl er sich beinahe sicher war, dass er nicht in seinem Turm gesessen hatte und darauf gewartet hatte, wie Harry wohl nach seiner Vision glaubte.

"Ich denke, wir müssen alles noch mal durch gehen, was du erlebt hast", schlug Severus vor.

"Es ist alles ziemlich klar", meinte Harry.

"Er zeigt dir nur, was er dich sehen lassen will, wir könnten das benutzen um herauszufinden, was wirklich passiert ist."

"Du stimmst zu, dass Albus tot ist."

"Aber ich zweifle daran, dass es durch die Zerstörung des Turms passiert ist. Denk darüber nach."

"Ich will nicht.", beschwerte sich Harry.

Severus zog Harry nah an sich heran. "Ich weiß, deshalb fange ich an, höre einfach zu", begann Severus, "Bei den Weasleys war Ginny daheim, obwohl sie in der Schule sein sollte. Auf dem Schulhof, nach der Zerstörung des Turms, sahst du ältere Schüler und Lehrer. Im Gebäude war dein Freund Ron und ein paar Kinder, wahrscheinlich Erstklässler in ihren Schlafanzügen."

"Ja, das habe ich gesehen."

"Gut, dann lass uns mal für einen Moment annehmen, dass es wirklich so passiert ist. Es sieht gar nicht nach einem normalen Schulalltag aus. Ich zweifle daran, dass wirklich so viele gestorben sind, wie du denkst."

"Trotzdem noch zu viele."

"Ich weiß. Ich denke, dass sie auf den Talisman aus waren. Ich denke nicht, dass Töten ihr Primärziel war, nicht diesmal. Ich denke, dass die Schule nicht normal lief und dass die meisten Schüler bei ihren Familien waren. Sie werden davon wissen, dass du nach der Attacke auf die Dursleys vermisst wurdest. Also wissen die Todesser, dass entweder du den Talisman hast oder dass er irgendwo im Schloss ist. Deswegen versucht der Dunkle Lord dich zu bekommen. Ich denke, dass du die einzigen Kinder gesehen hast, die da waren. Warum würden die Lehrer sonst nach draußen gehen, wenn sich die Hälfte der Schüler noch in den Gebäuden befände? Sie wären in Panik geraten, dann hättest du weit mehr gesehen. Der Dunkle Lord weiß nun wahrscheinlich, dass du Hilfe hast."

"Weiß er, dass du es bist?"

"Nicht von den Visionen, aber wenn du dein Schwert irgendwann in der Vision halten würdest, würde er es vermutlich erraten."

"Ich blockiere es doch."

"Er würde es an deinem Verhalten erkennen", erklärte Severus, "er würde es wiedererkennen."

"Denken sie nicht, dass du den Talisman hast?", fragte Harry.

"Ein früherer Todesser mit zweifelhaften Absichten? Nein, sie wissen, dass Albus nicht so blöd sein würde."

Harry lachte beinahe bei der ganzen Absurdität. "Oh Sev", sagte er und küsste ich. "Ich will einfach nur nach hause, ich will endlich die Wahrheit wissen. Ich möchte zurück zur Schule."

"Aber du weißt, dass wir das nicht können?"

"Jaja. Ich muss bereit sein, wirklich bereit, weil es um etwas sehr wichtiges geht, wichtiger als die ganze Welt. Wir haben den Talisman und wenn er an den Dunklen Lord gerät, habe ich nur eine Chance. Ich muss ihn töten, ich muss wissen, dass ich das kann. Oder wir sind alle verloren."

"Wenn jemand von ihnen den Talisman bekommt, dann kannst du den Dunklen Lord vielleicht leben lassen."

"Oh Sev."

"Alles wird gut", versicherte Severus, "Ich weiß, es hört sich seltsam an, aber wir werden sehr stark. Wir brauchen nur Zeit."

"Unser Bund war unsere einzige Hoffnung", sagte Harry.

"Ja", antwortete Severus, "deshalb ist es auch so gut, dass du mich nicht mehr hasst."

Harry antwortete mit einem Kuss. "Aber was ist mit Albus?"

"Ich weiß es nicht, noch nicht. Ich weiß nur, dass er gestorben ist", antwortete Severus.

*****

Severus erlaubte sich schließlich auch ein bisschen zu schlafen und Harry passte auf. Harry fühlte sich erholter, auch wenn sein Herz schwer war, aber es würde noch sehr lange dauern, bis sich das änderte.

Obwohl Harry nicht sicher sein konnte, dass die Vision der Wahrheit entsprach, dachte er schon dass es so war, denn warum hätte der Dunkle Lord Ron von seiner Familie getrennt? Aber er wusste auch nicht, was Ron in Hogwarts tat, kurz vor den Ferien, selbst wenn das Schuljahr alles andere als normal zu verlaufen schien. Besonders weil Harry Hermine nicht gesehen hatte, und beide hätten sich wohl kaum voneinander getrennt. Es war alles so schnell gegangen und dann auch noch aus der Perspektive eines einzigen Todessers. Hermine konnte genauso gut irgendwo anders im Schloss getötet worden sein.

Harry schaute zu Severus, der immer noch sehr müde und geschafft aussah, vielleicht ein bisschen friedlicher als im wachen Zustand. Er dachte daran, wie er seinem Verbündeten weh getan hatte und dieser Gedanke machte ihn fertig, genauso wie der Gedanke daran, dass Ron tot war. Severus hatte ihn nie so angeschaut, wie die anderen, die Zeuge von einer Vision wurden. Er hatte sich nicht vor ihm zurückgezogen, trotz allem, was passiert war. Er hatte nicht den kleinsten Hinweis von Schuldzuweisung bei Severus bemerkt.

Harry hatte Severus ziemlich fertig gemacht, für jemanden, der nicht wusste, was er tat. Normalerweise haute er nur willkürlich um sich und verletzte die Leute, die ihn festhalten wollten, erinnerte sich Harry, aber bei Severus schien er gezielter vorgegangen zu sein. Es schien so aus, als wäre diese Vision ganz anders gewesen, als die anderen, aus Sevs und seiner Perspektive.

Harry bemerkte, dass Severus seinen Mund leicht geöffnet hatte. Trotz allem, oder gerade deswegen wollte er sich mit diesen Lippen vereinein und ihn etwas anderes als Schmerz fühlen lassen. Vielleicht bloß ein kleiner Kuss, es würde ihn nicht zu sehr aufwecken und ihm zeigen, was Harry für ihn fühlte.

Harry beugte sich zu ihm herunter, streichelte ihm sanft über die Wange und küsste ihn sanft. Severus bewegte sich leicht und öffnete seinen Mund etwas weiter. Harry vertiefte den Kuss und griff mit seiner Hand unter sein Hemd, er streichelte seine Brust, um etwas mehr zu riskieren. Severus griff nach seiner Hand. Harry atmete scharf ein und fühlte sich, als wäre er bei etwas erwischt worden.

"Wenigstens, mein Schatz, hättest du den Anstand besitzen können, mich vorher zu wecken", tadelte ihn Sev und küsste ihn, er ließ Harry Hand ihre Reise fortsetzten.

Es war nicht richtig, Ron war tot und er küsste Sev, erfreute sich an den Gefühlen, die ihn durch den Kontakt durchströmten. Nein, das war nicht richtig. Er musste aber etwas fühlen, so etwas wie das, um seine Gesundheit zu bewahren, soweit, dass er weiter machen konnte. So, dass er nicht zu schreien anfangen würde und nicht aufhören konnte.

Sev verstand, was er tun musste, er beantwortete Harrys Berührungen genau so intensiv und Albus war tot. Ron ebenso. Albus Turm war zerstört, es gab nichts, was er tun konnte. Harry schmolz bei allem dahin, was Severus ihm anbot.

Harry berührte die Stelle, die er gerade geheilt hatte, es war immer noch etwas empfindlich, obwohl sie nun von neuer Haut bedeckt war. Harry streichelte sanft seinen Rücken, als sie sich küssten.

Severus unterbrach ihren Kuss, die Erschöpfung überkam ihn. Severus legte Harry so hin, dass er nicht weglaufen konnte, selbst wenn er eine weitere Vision hatte. Harry fühlte, wie er seine Beine nicht mehr bewegen konnte und er bewies Severus, dass er sich nicht bewegen konnte, wobei er selbst kaum glauben konnte, was er da tat.

Obwohl er natürlich wusste, dass er sich selbst nicht erlauben konnte, Sev noch einmal Schmerzen zuzufügen, nicht wenn er es verhindern konnte. Danach kuschelte Sev sich an seine Schultern und als Harry weiter machte, ihn zu streicheln, schlief er schließlich ein. Nach einer Weile schlief Harry auch.

*****

Die Nacht blieb glücklicherweise visionsfrei und am nächsten Morgen konnten sie ihre Reise fortsetzten. Genau wie Severus vorhergesagt hatte, konnte Harry seine Beine nach dem Frühstück wieder bewegen. Sie gingen etwas langsamer als sonst, aber es klappte.

"Es ist beinahe Weihnachten, oder?", fragte Harry Severus, Severus hatte seinen Arm um Harry gelegt, so dass er sich ein wenig an ihn lehnen konnte.

"Ja, beinahe, wir können es in der nächsten Stadt überprüfen.", schlug Severus vor.

"Sie haben die Kinder so kurz vor Weihnachten getötet.", sagte Harry, die Gefühle überwältigten ihn beinahe.

"Ich weiß.", sagte Severus und wusste, dass er nicht mehr tun konnte, als für ihn da zu sein.

"Wir können nicht mehr lange so weiter machen.", sagte Harry, "es ist so kalt und es wird noch kälter werden. Wenn wir weiter gehen, werden wir bald erfrieren, bevor die Todesser uns einholen. Ich werde nicht zunehmen können, ich verbrenne alles schon jeden morgen. Er wird einen nach dem anderen töten und ich werde alles mit ansehen."

Severus versuchte Harry zu umarmen als sie weitergingen, aber er konnte ihm nicht widersprechen. Wie auch immer, sie hatten nur die eine Wahl, sie mussten weitergehen.

*****

Es wurde schon dunkel, obwohl es erst später Nachmittag war, sie gingen über eine Hauptstraße und suchten nach einem Zeitschriftenladen, damit sie das Datum auf einer Zeitung überprüfen konnten. Severus dachte, sie wären in Onich, aber er war sich nicht sicher. Sev war einfach nicht wie sonst. Nun, Albus musste so etwas wie ein Vater für ihngewesen sein, dachte Harry.

"Noch mehr von diesen verdammten Hippies", meckerte ein alter Mann, als sie an ihm vorbei liefen. Sie ignorierten ihn beide, zu sehr mit ihren eigenen Schwierigkeiten beschäftigt um ihn überhaupt wahrzunehmen. Sie gingen zusammen in ein Geschäft und Severus kaufte ihnen eine Tafel Schokolade während Harry einen Blick auf die Zeitungen warf.

"Und?", fragte Severus als sie nach draußen gingen, er öffnete die Schokolade.

"Heute ist der 24.", antwortete Harry und nahm etwas Schokolade, "Und alles, was ich gesehen hatte, muss schon vor längerer Zeit geschehen sein, vielleicht vor einer Woche."

"Du hättest ihn also nicht stoppen können, selbst wenn du zu ihm gelaufen wärst", erinnerte ihn Severus.

Harry nickte und seufzte. "Selbst am Weihnachtsabend sitzen hier irgendwo in der Wildnis fest", murmelte er und sie gingen die Straße hinab.

"Es ist einfach nur ein normaler Tag, wie alle anderen auch."

"Ich weiß", sagte Harry und trottete weiter, Severus nahm seine Hand.

"Komm, lass uns uns etwas für die Nacht suchen und dann bekommst du eine ganze Schüssel Horlicks für die Nacht", bot Severus an.

Harry versuchte zu lächeln, aber es gelang ihm nicht. Sie waren in so einer festgefahrenen Situation, dass die Aussicht auf einen heißen Drink ihm schon wie im Himmel vorkam.

************* Tbc +++++++++++

Vielen Dank LiaTonks und Angel344 für die Reviews!

So, jetzt habe ich das Original aufgeholt, was bedeutet, dass es wohl erst wieder nächste Woche neue Kapitel gibt... :-(

Bis dahin müsst ihr (und natürlich ich auch..*g*) noch etwas gedulden. Ach ja, Kaatje hat übrigens gesagt, dass es vermutlich ein gutes, schönes Ende geben wird. Jo, also ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weiter geht und verspreche, dass sobald das nächste Kapitel rauskommt, sofort alles stehen und liegen zu lassen und zu übersetzten.