Kapitel 18 - Erinnerungen und Träume, Teil 1
James Potter und Sirius Black standen in der Krankenstation mit Albus Dumbledore. Die Türen schwangen auf. Zwei Männer kamen durch die Tür und blieben dann im Zimmer stehen. James Potter stupste Sirius an.
"Ist das nicht der ältere Snape Bruder", sagte James laut. "Lucius' Schatten."
Sirius grinste.
Lucius Malfoy stand noch immer an der Tür als sein Freund Albus Dumbledore erreichte, der an einem Bett am Ende des Raumes stand. Beide Freunde waren ähnlich gekleidet, der eine in schwarz, der andere in einem sehr dunklen rot, was bei Nacht sicherlich auch wie schwarz aussah. Beide trugen sie schwere Umhänge, die dramatisch umherschwangen, wenn sie gingen, was ihnen natürlich sehr gefiel. An einer Stelle endete aber ihre Ähnlichkeit, Lucius hatte glattes, beinahe weißes, langes Haar. Valarius' Haar war so dunkel wie Ebenholz, war lockig und ging ihm bis zu den Schultern, ein paar Strähnen waren in Slytherinfarben Bändern eingewickelt., am Ende jedes Zopfes war eine Perle angebracht. Er lief den Raum hinunter, seine Schuhe klapperten heftige, seine rote, knielange Robe drapiert über seine gut proportionierte, muskulöse Schultern, wurde von einer engen Muggellederhose ergänzt.
Valarius schaute die beiden Jungen böse an, als er an ihnen vorbei lief, eigentlich wollte er sie damit verängstigen, aber erzeugte nur ein Kichern, trotz seinem Größenvorteil und seiner offensichtlichen Überlegenheit. Er schenkte ihnen keine weitere Aufmerksamkeit, er war hier nur aus einem einzigen Grund.
"Ich bin wegen Severus hier", erklärte Valarius Albus, "Ich nehme in mit nach Hause", fügte er hinzu und beäugte die beiden Jungen mit unverhohlenem Argwohn.
"Ich fürchte, dass das nicht sehr klug wäre.", erwiderte Albus.
"Was machen die beiden hier?", fragte Valarius und deutete auf Sirius und James.
"Die beiden Jungen haben Severus im Verbotenen Wald gefunden, James hat sein Leben gerettet", antwortete Albus.
"Wirklich", Valarius Mine blieb unbewegt, "Ich frage mich, was Severus denn im Verbotenen Wald wollte.", sagte er und lies die beiden Gryffindors, die ihre Schulroben trugen, und deren Gesichter süß und unschuldig aussahen, nicht aus den Augen.
"Das fragen wir uns auch, aber ich fürchte, er kann uns das nicht sagen.", erwiderte Albus.
Valarius drehte sich zu dem Grund seines Besuches um, der auf einem Bett lag. "Ich werde ihn mitnehmen.", sagte er.
"Er ist schwer verletzt, irgendeine Kreatur des Waldes muss ihn angegriffen haben, er braucht Ruhe und wir haben die besten Zaubertränke und gute Heiler...", erklärte Albus.
"Ich weiß, was er braucht.", erwiderte Valarius ärgerlich, "Ich nehme ihn mit zu mir. Hat er irgendetwas gegen die Schmerzen bekommen?"
"Er hat eine Gehirnerschütterung, gebrochene Rippen, Prellungen und beide Beine sind mehrfach gebrochen. Man kann ihn nicht bewegen", versuchte Albus einzuwerfen.
"Hat er etwas gegen die Schmerzen bekommen?", fragte Valarius wieder.
"Ja, vor einer Stunde", sagte Albus und entschied sich nicht mehr gegen den Verwandten des Jungen zu argumentieren, er wusste, was Valarius mit Severus vorhatte. Albus vermutete, dass der Junge zu einem Todesser durch seine Familienbande bestimmt war, aber es gab keine Möglichkeit dies zu verhindern.
Valarius griff in seine Tasche und holte eine Phiole heraus, ein weitere Schmerzmittel. Obwohl sein Bruder kaum bei Bewusstsein war, brachte Valarius ihn zum Schlucken. Dann zog er seine Robe aus. Er legte sie um seinen Bruder und hob ihn hoch. Lucius stellte sich hinter ihn, er hielt einen kleinen Kessel in der Hand. Severus' Hand wurde auf den Kessel gelegt, der anscheinend ein Portschlüssel war, Valarius berührte ihn nun auch und im nächsten Augenblick waren sie verschwunden.
"Das wird wirklich zu einer Snape Familientradition", meinte Sirius.
"Ja?", forderte James seinen Freund auf, weiter zu machen.
"Abhauen bevor die Schule wirklich zu ende ist, Valarius blieb nur ein kleines bisschen länger als sein Bruder."
"Wirklich?"
"Ich erzähl es dir später", sagte Sirius hastig, als Albus sie erreichte.
Albus drehte sich zu den beiden Jungen um. "Ihre Bemühungen werden nicht unbelohnt bleiben", sagte er, "Zehn Hauspunkte für jeden von Ihnen!"
"Vielen Dank, Professor", sagte James sofort, obwohl zehn Hauspunkte wahrlich nicht viel waren.
"Ein Tipp für Sie.", meinte Albus, "nur ein ziemlicher Dummkopf würde versuchen einen Snape oder einen Malfoy absichtlich zu reizen. Wenn einer von Ihnen weiß, wer hinter dieser Sache steckt, dann warnen Sie ihn besser, denn er sollte in nächster Zeit nicht mehr nach draußen gehen, wenn es dunkel ist."
*****
Harry wachte plötzlich auf, er hätte schwören können, dass er etwas gehört hatte, Sev schlief neben ihm und er bemerkte, dass er bis jetzt eine visionsfreie Nacht gehabt hatte. Es war sehr früh am Morgen, noch stockduster, bis auf das Feuer als einzige Lichtquelle. Harry wollte wieder versuchen einzuschlafen, als die Tür zum Flur sich öffnete und ein großer Mann in einer Robe die Küche betrat.
Harry erschrak, sein Blut wurde kalt, der Mann ging einen Schritt vor und das letzte Glühen des Feuers beleuchtete sein Gesicht. Es war Will, der eine Wolldecke um sich gewickelt hatte. Es hatte wie ein Mantel ausgesehen und dass schwache Licht hatte Harry so getäuscht.
"Entschuldigt, ich weiß, wir haben gesagt, dass wir euch nicht stören, aber wir müssen das Feuer heute Nacht an behalten. Es ist so kalt draußen, wie wir es noch nie erlebt haben.", erklärte Will, als er bemerkte, dass Harry wach war. "Wir schlafen alle im Wohnzimmer vor dem großen Feuer, aber ich denke, ihr könnt hier bleiben."
Harry versuchte sich von seinem Schock zu erholen und atmete wieder. "Ja", versuchte Harry zu antworten, aber er schaffte es nicht, etwas Komplexeres als das zu antworten. Er war froh, dass Will nicht versuchte ihn zu überzeugen, auch ins Wohnzimmer zu kommen.
Will schmiss etwas Kohle in den Ofen, dann fügte er noch ein wenig Holz hinzu. Harry spürte auf einmal, wie kalt es im Raum war, beinahe so kalt, wie draußen im Zelt.
"Habt ihr noch irgendetwas anderes um euch zuzudecken?", fragte Will.
"Wir nehmen immer unsere Mäntel als Decken.", erwiderte Harry und fühlte sich noch immer etwas merkwürdig, er war nicht gewöhnt daran, dass jemand mit ihm sprach, wenn er im Bett mit Sev war.
Will gab ihm ihre Mäntel. "Bleibt nah beieinander um warm zu bleiben.", sagte Will und lächelte Harry augenzwinkernd zu, bevor er sie verließ.
Es würde noch ein paar Minuten dauern, bis das Feuer ihnen Wärme spendete und Severus Schultern waren unbedeckt. Harry berührte ihn und er war wirklich ziemlich abgekühlt. Sie waren in der Hitze des Feuers eingeschlafen und Severus hatte sich bisher nicht bewegt. Harry zog die Decke über ihn und kuschelte sich an ihn.
Das war alles Alexians Werk, dachte Harry, er war der Grund, warum sie hier aneinander gekuschelt lagen und nicht draußen, vermutlich schon tot. Will hatte sein ganzes Leben in Sgoil Dhubh Haus gelebt; er hätte sie bestimmt nicht bloß wegen einer normalen Winternacht geweckt.
'Alexian', fragte Harry in seinem Kopf. 'Du hast mich krank gemacht, oder?'
'Wirklich? Ich habe genauso die Macht dich krank zu machen, wie der Dunkle Lord mächtig ist das Wetter zu ändern.'
'Bedeutet das jetzt, dass du es getan hast oder nicht?' , fragte Harry leicht genervt.
'Ich habe dich nicht krank gemacht, vielleicht habe ich dir bloß einen kleinen Anstoß gegeben ohnmächtig zu werden, aber das wärst du auch so geworden, früher oder später.'
'Hat der Dunkle Lord das Wetter verändert?'
Harry konnte die Stimme lachen hören.
'Wenn du meine Frage nicht beantwortest, werde ich ihn nicht töten', drohte Harry.
'Nein, obwohl es sehr nützlich gewesen wäre, wenn du auf diesem Weg gestorben wärst.'
'Und wer bist du eigentlich?', fragte Harry.
Die Stimme antwortete nicht.
'Wenn du es mir nicht sagst, werde ich keiner deiner Vorschläge mehr annehmen', drohte Harry wieder.
Als die Stimme ihm wieder nicht antwortete und ihn vermutlich verlassen hatte, schloss Harry die Augen und konzentrierte sich auf Severus Brust, die sich leicht hob und wieder senkte.
*****
Severus lag im Bett, in dem Raum, in dem er war, wenn er nicht zur Schule ging. Er war zuhause. Er schaute auf und sah seinen Bruder, der sich über ihn gelehnt hatte. Sein ganzer Körper schmerzte. Valarius hatte seine Hand hinter seinem Kopf platziert und hob ihn leicht hoch. Er legte ihm eine Phiole an die Lippen. Severus trank und erkannte den Geschmack des Schmerzmittels. Nicht von der Sorte, die es an der Schule gab, sondern die des Gutschmeckenden, die sein Bruder daheim braute.
Severus legte sich zurück auf die Kissen und Valarius griff in seine Haare, er lächelte, aber ihm schien etwas nicht zu passen.
"Was ist das? Hmm?", fragte Valarius ihn nach seiner heruntergekommenen Erscheinung, seinem fettigen Haar.
"Ist mir egal", antwortete Severus.
Valarius seufzte. "Das sehe ich." Valarius nahm seinen Zauberstab und murmelte einen Zauber. Severus Haar war plötzlich wellig, sanft und glänzte wie sein eigenes. "Da", sagte Severus und streichelte sanft über Severus Haar. "Wie es sein sollte."
Das Schmerzmittel wirkte und Severus lehnte sich in die Berührung seines Bruders. Er dachte nicht, dass er jemals jemanden anderen als Valarius erlauben würde, sich ihm wieder zu nähern.
"Ich denke, es ist jetzt der richtige Zeitpunkt", sagte Valarius sanft.
"Ja", antwortete Severus und wusste, dass sein Bruder den Bund meinte. Sie hatten darüber geredet, dass sie es tun würden, wenn die Schule zu Ende war, aber das war sie ja schon beinahe.
"Du wirst nicht wieder dahin zurück gehen.", versicherte ihm Valarius.
Severus wollte nicht über die Schule nachdenken, oder die Leute dort und auch nicht daran, was passiert war. "Mach es jetzt.", sagte er. Valarius öffnete ein mit Samt gefüttertes Kästchen, in dem sich zwei kleine Dinge befanden, die aussahen wie kleine Brotmesser. Er holte sie beider heraus und sie wuchsen zu normal großen Bichun Langschwertern. Valarius hielt eines in seiner linken Hand uns platzierte das andere in Severus ausgestreckter Hand. Severus schloss seine Faust. Die Schlangen wurden plötzlich lebendig und schlängelten sich um ihrer beider Handgelenke und akzeptierten ihren Bund. Die Schlangen glühten orange um ihren Bund zu zeigen.
*****
Als Severus erwachte, schlief Harry, er hatte sich an ihn gedrückt. Harrys Kopf war komplett unter der Decke auf seiner Brust, Severus holte seine Hand unter der Decke hervor und verstand warum, der Raum war eiskalt. Es war beinahe hell draußen.
Severus wollte nicht aufstehen, aber er wusste, dass er das Feuer anzünden musste. Wenn es schon beinahe hell wurde, musste es schon ziemlich spät sein. Er zog sich von Harry zurück, der glücklicherweise nicht aufwachte. Als er das Bett verließ, wurde er sich plötzlich dem ganzen Ausmaß der Kälte bewusst. Er nahm die Wolldecke und wickelte sich in ihr ein.
Als nächstes wendete er sich dem Feuer zu, er hatte gesehen, wie Harry es ausgeräumt hatte und folgte seinem Beispiel und bemerkte überrascht, dass es nicht vollständig ausgegangen war. Nachdem die Kohlen brannten und es etwas wärmer wurde, ging er zum Herd. Es würde noch eine Weile dauern, bis es heiß genug zum Kochen war. Als nächstes wollte er etwas Heißes zu trinken für sie kochen und dann würde er sich an das Frühstück machen.
Severus holte einen Kessel hervor und stellte es in das kalte Spülbecken, nichts passierte als er den Hahn aufdrehte. Severus seufzte und versuchte den Hahn aufzuwärmen, nach ein paar Sekunden lief dann endlich das Wasser. Severus füllte den Kessel und ließ ihn heiß werden.
Während der Kessel erhitzt wurde, lehnte er sich aus dem Fenster und sah, dass es überhaupt nicht neblig war, aber alles mit Tau bedeckt war.
Severus hörte niemanden aus dem Obergeschoss, aber er hörte Musik aus dem Wohnzimmer. Er öffnete die Tür zum Flur und sah, wie Will das Haus durch den Haupteingang betrat, er trog einen langen Wollmantel und eine bunte Wollmütze. Er trug die leere Aschenkiste aus dem Wohnzimmer in der Hand.
"Die verdammte Wasserleitung ist gefroren und an einigen beiden Stellen gebrochen. Habt ihr gut geschlafen?", fragte Will, als er zu ihm herüber kam.
Weil Harry noch schlief, gingen sie nicht in die Küche. "Ja, sehr gut, danke", antwortete Severus und hoffte, dass es einigermaßen freundlich rüber gekommen war. "Ich bringe euch Tee in ein paar Minuten."
Will lächelte. "Das wäre super. Ich bräuchte eine Tasse, bevor ich wieder rausgehe und versuche etwas Wasser zu bekommen."
"Brauchst du Hilfe?", fragte Severus.
"Nein, macht einfach Frühstück.", sagte Will und ging ins Wohnzimmer.
Severus ging zurück zu Harry. Er schlief so friedlich, dass Severus es kaum wagte ihn aufzuwecken, aber alle waren schon wach. Severus kniete sich zu herunter und strich ihm leicht über die Schulter, bis er sich zu ihm umdrehte und ihn anschaute.
Severus gab ihm seine Kleider unter die Decken.
"Zieh dich an, ich mach dir Tee.", sagte Severus und zeigte auf den Kocher.
*****
"Nun, ihr beiden habt wirklich gut getan, letzte Nacht hier zu bleiben.", sagte Will, als er ein wenig später die Küche betrat, er hatte einen Eisblock und eine Rolle Dichtungsgummi dabei.
Harry saß im Sessel und versuchte sich an den Toasts während Severus Haferbrei kochte. Will legte das Eis in eine Pfanne und stellte es auf den Herd. "Es wird windig draußen. Ich würde euch nicht raten, heute schon weiter zu gehen.", erklärte Will, während er die Hintertür abdichtete. Er trug immer noch den Mantel und die Mütze.
"Ja, wir bleiben.", sagte Severus ohne zu zögern, er trug jetzt auch seinen Mantel.
Severus war schließlich mit dem Frühstück fertig und die anderen kamen bald alle am Küchentisch zusammen. Judith hatte das Radio dabei und stöpselte es ein.
Severus setzte sich mit seiner Schüssel Haferbrei an den Tisch und Harry setzte sich mit seinem neben ihn und zusammen hörten sie sich die Lokalnachrichten an.
'Letzte Nacht hatten wir außergewöhnlich niedrige Temperaturen in ganz Schottland und im Norden von England. Diese Temperaturen werden auch kommende Nacht erreicht und starke Winde aus Westschottland bringen mehrere Schneeschauer. In Glasgow war es so kalt wie nie zuvor. Der alte Rekord lag bei -19 Grad und wurde bei weitem durch einen Rekord von -32 Grad in den Highlands geschlagen. Autofahrern wird geraten heute nicht zu fahren, wenn es sich vermeiden lässt. Ein Paar starb letzte Nacht an einem Autounfall an der M8 in Südschottland. Ihre Leichen wurden in den frühen Morgenstunden in ihrem demolierten Auto entdeckt.'
Harry schaute zu Severus und sah, dass er sich auch gerade zu ihm herum gedreht hatte. Er schaute ihn entschuldigend an und Harry lächelte. Severus fühlte sich schuldig.
James Potter und Sirius Black standen in der Krankenstation mit Albus Dumbledore. Die Türen schwangen auf. Zwei Männer kamen durch die Tür und blieben dann im Zimmer stehen. James Potter stupste Sirius an.
"Ist das nicht der ältere Snape Bruder", sagte James laut. "Lucius' Schatten."
Sirius grinste.
Lucius Malfoy stand noch immer an der Tür als sein Freund Albus Dumbledore erreichte, der an einem Bett am Ende des Raumes stand. Beide Freunde waren ähnlich gekleidet, der eine in schwarz, der andere in einem sehr dunklen rot, was bei Nacht sicherlich auch wie schwarz aussah. Beide trugen sie schwere Umhänge, die dramatisch umherschwangen, wenn sie gingen, was ihnen natürlich sehr gefiel. An einer Stelle endete aber ihre Ähnlichkeit, Lucius hatte glattes, beinahe weißes, langes Haar. Valarius' Haar war so dunkel wie Ebenholz, war lockig und ging ihm bis zu den Schultern, ein paar Strähnen waren in Slytherinfarben Bändern eingewickelt., am Ende jedes Zopfes war eine Perle angebracht. Er lief den Raum hinunter, seine Schuhe klapperten heftige, seine rote, knielange Robe drapiert über seine gut proportionierte, muskulöse Schultern, wurde von einer engen Muggellederhose ergänzt.
Valarius schaute die beiden Jungen böse an, als er an ihnen vorbei lief, eigentlich wollte er sie damit verängstigen, aber erzeugte nur ein Kichern, trotz seinem Größenvorteil und seiner offensichtlichen Überlegenheit. Er schenkte ihnen keine weitere Aufmerksamkeit, er war hier nur aus einem einzigen Grund.
"Ich bin wegen Severus hier", erklärte Valarius Albus, "Ich nehme in mit nach Hause", fügte er hinzu und beäugte die beiden Jungen mit unverhohlenem Argwohn.
"Ich fürchte, dass das nicht sehr klug wäre.", erwiderte Albus.
"Was machen die beiden hier?", fragte Valarius und deutete auf Sirius und James.
"Die beiden Jungen haben Severus im Verbotenen Wald gefunden, James hat sein Leben gerettet", antwortete Albus.
"Wirklich", Valarius Mine blieb unbewegt, "Ich frage mich, was Severus denn im Verbotenen Wald wollte.", sagte er und lies die beiden Gryffindors, die ihre Schulroben trugen, und deren Gesichter süß und unschuldig aussahen, nicht aus den Augen.
"Das fragen wir uns auch, aber ich fürchte, er kann uns das nicht sagen.", erwiderte Albus.
Valarius drehte sich zu dem Grund seines Besuches um, der auf einem Bett lag. "Ich werde ihn mitnehmen.", sagte er.
"Er ist schwer verletzt, irgendeine Kreatur des Waldes muss ihn angegriffen haben, er braucht Ruhe und wir haben die besten Zaubertränke und gute Heiler...", erklärte Albus.
"Ich weiß, was er braucht.", erwiderte Valarius ärgerlich, "Ich nehme ihn mit zu mir. Hat er irgendetwas gegen die Schmerzen bekommen?"
"Er hat eine Gehirnerschütterung, gebrochene Rippen, Prellungen und beide Beine sind mehrfach gebrochen. Man kann ihn nicht bewegen", versuchte Albus einzuwerfen.
"Hat er etwas gegen die Schmerzen bekommen?", fragte Valarius wieder.
"Ja, vor einer Stunde", sagte Albus und entschied sich nicht mehr gegen den Verwandten des Jungen zu argumentieren, er wusste, was Valarius mit Severus vorhatte. Albus vermutete, dass der Junge zu einem Todesser durch seine Familienbande bestimmt war, aber es gab keine Möglichkeit dies zu verhindern.
Valarius griff in seine Tasche und holte eine Phiole heraus, ein weitere Schmerzmittel. Obwohl sein Bruder kaum bei Bewusstsein war, brachte Valarius ihn zum Schlucken. Dann zog er seine Robe aus. Er legte sie um seinen Bruder und hob ihn hoch. Lucius stellte sich hinter ihn, er hielt einen kleinen Kessel in der Hand. Severus' Hand wurde auf den Kessel gelegt, der anscheinend ein Portschlüssel war, Valarius berührte ihn nun auch und im nächsten Augenblick waren sie verschwunden.
"Das wird wirklich zu einer Snape Familientradition", meinte Sirius.
"Ja?", forderte James seinen Freund auf, weiter zu machen.
"Abhauen bevor die Schule wirklich zu ende ist, Valarius blieb nur ein kleines bisschen länger als sein Bruder."
"Wirklich?"
"Ich erzähl es dir später", sagte Sirius hastig, als Albus sie erreichte.
Albus drehte sich zu den beiden Jungen um. "Ihre Bemühungen werden nicht unbelohnt bleiben", sagte er, "Zehn Hauspunkte für jeden von Ihnen!"
"Vielen Dank, Professor", sagte James sofort, obwohl zehn Hauspunkte wahrlich nicht viel waren.
"Ein Tipp für Sie.", meinte Albus, "nur ein ziemlicher Dummkopf würde versuchen einen Snape oder einen Malfoy absichtlich zu reizen. Wenn einer von Ihnen weiß, wer hinter dieser Sache steckt, dann warnen Sie ihn besser, denn er sollte in nächster Zeit nicht mehr nach draußen gehen, wenn es dunkel ist."
*****
Harry wachte plötzlich auf, er hätte schwören können, dass er etwas gehört hatte, Sev schlief neben ihm und er bemerkte, dass er bis jetzt eine visionsfreie Nacht gehabt hatte. Es war sehr früh am Morgen, noch stockduster, bis auf das Feuer als einzige Lichtquelle. Harry wollte wieder versuchen einzuschlafen, als die Tür zum Flur sich öffnete und ein großer Mann in einer Robe die Küche betrat.
Harry erschrak, sein Blut wurde kalt, der Mann ging einen Schritt vor und das letzte Glühen des Feuers beleuchtete sein Gesicht. Es war Will, der eine Wolldecke um sich gewickelt hatte. Es hatte wie ein Mantel ausgesehen und dass schwache Licht hatte Harry so getäuscht.
"Entschuldigt, ich weiß, wir haben gesagt, dass wir euch nicht stören, aber wir müssen das Feuer heute Nacht an behalten. Es ist so kalt draußen, wie wir es noch nie erlebt haben.", erklärte Will, als er bemerkte, dass Harry wach war. "Wir schlafen alle im Wohnzimmer vor dem großen Feuer, aber ich denke, ihr könnt hier bleiben."
Harry versuchte sich von seinem Schock zu erholen und atmete wieder. "Ja", versuchte Harry zu antworten, aber er schaffte es nicht, etwas Komplexeres als das zu antworten. Er war froh, dass Will nicht versuchte ihn zu überzeugen, auch ins Wohnzimmer zu kommen.
Will schmiss etwas Kohle in den Ofen, dann fügte er noch ein wenig Holz hinzu. Harry spürte auf einmal, wie kalt es im Raum war, beinahe so kalt, wie draußen im Zelt.
"Habt ihr noch irgendetwas anderes um euch zuzudecken?", fragte Will.
"Wir nehmen immer unsere Mäntel als Decken.", erwiderte Harry und fühlte sich noch immer etwas merkwürdig, er war nicht gewöhnt daran, dass jemand mit ihm sprach, wenn er im Bett mit Sev war.
Will gab ihm ihre Mäntel. "Bleibt nah beieinander um warm zu bleiben.", sagte Will und lächelte Harry augenzwinkernd zu, bevor er sie verließ.
Es würde noch ein paar Minuten dauern, bis das Feuer ihnen Wärme spendete und Severus Schultern waren unbedeckt. Harry berührte ihn und er war wirklich ziemlich abgekühlt. Sie waren in der Hitze des Feuers eingeschlafen und Severus hatte sich bisher nicht bewegt. Harry zog die Decke über ihn und kuschelte sich an ihn.
Das war alles Alexians Werk, dachte Harry, er war der Grund, warum sie hier aneinander gekuschelt lagen und nicht draußen, vermutlich schon tot. Will hatte sein ganzes Leben in Sgoil Dhubh Haus gelebt; er hätte sie bestimmt nicht bloß wegen einer normalen Winternacht geweckt.
'Alexian', fragte Harry in seinem Kopf. 'Du hast mich krank gemacht, oder?'
'Wirklich? Ich habe genauso die Macht dich krank zu machen, wie der Dunkle Lord mächtig ist das Wetter zu ändern.'
'Bedeutet das jetzt, dass du es getan hast oder nicht?' , fragte Harry leicht genervt.
'Ich habe dich nicht krank gemacht, vielleicht habe ich dir bloß einen kleinen Anstoß gegeben ohnmächtig zu werden, aber das wärst du auch so geworden, früher oder später.'
'Hat der Dunkle Lord das Wetter verändert?'
Harry konnte die Stimme lachen hören.
'Wenn du meine Frage nicht beantwortest, werde ich ihn nicht töten', drohte Harry.
'Nein, obwohl es sehr nützlich gewesen wäre, wenn du auf diesem Weg gestorben wärst.'
'Und wer bist du eigentlich?', fragte Harry.
Die Stimme antwortete nicht.
'Wenn du es mir nicht sagst, werde ich keiner deiner Vorschläge mehr annehmen', drohte Harry wieder.
Als die Stimme ihm wieder nicht antwortete und ihn vermutlich verlassen hatte, schloss Harry die Augen und konzentrierte sich auf Severus Brust, die sich leicht hob und wieder senkte.
*****
Severus lag im Bett, in dem Raum, in dem er war, wenn er nicht zur Schule ging. Er war zuhause. Er schaute auf und sah seinen Bruder, der sich über ihn gelehnt hatte. Sein ganzer Körper schmerzte. Valarius hatte seine Hand hinter seinem Kopf platziert und hob ihn leicht hoch. Er legte ihm eine Phiole an die Lippen. Severus trank und erkannte den Geschmack des Schmerzmittels. Nicht von der Sorte, die es an der Schule gab, sondern die des Gutschmeckenden, die sein Bruder daheim braute.
Severus legte sich zurück auf die Kissen und Valarius griff in seine Haare, er lächelte, aber ihm schien etwas nicht zu passen.
"Was ist das? Hmm?", fragte Valarius ihn nach seiner heruntergekommenen Erscheinung, seinem fettigen Haar.
"Ist mir egal", antwortete Severus.
Valarius seufzte. "Das sehe ich." Valarius nahm seinen Zauberstab und murmelte einen Zauber. Severus Haar war plötzlich wellig, sanft und glänzte wie sein eigenes. "Da", sagte Severus und streichelte sanft über Severus Haar. "Wie es sein sollte."
Das Schmerzmittel wirkte und Severus lehnte sich in die Berührung seines Bruders. Er dachte nicht, dass er jemals jemanden anderen als Valarius erlauben würde, sich ihm wieder zu nähern.
"Ich denke, es ist jetzt der richtige Zeitpunkt", sagte Valarius sanft.
"Ja", antwortete Severus und wusste, dass sein Bruder den Bund meinte. Sie hatten darüber geredet, dass sie es tun würden, wenn die Schule zu Ende war, aber das war sie ja schon beinahe.
"Du wirst nicht wieder dahin zurück gehen.", versicherte ihm Valarius.
Severus wollte nicht über die Schule nachdenken, oder die Leute dort und auch nicht daran, was passiert war. "Mach es jetzt.", sagte er. Valarius öffnete ein mit Samt gefüttertes Kästchen, in dem sich zwei kleine Dinge befanden, die aussahen wie kleine Brotmesser. Er holte sie beider heraus und sie wuchsen zu normal großen Bichun Langschwertern. Valarius hielt eines in seiner linken Hand uns platzierte das andere in Severus ausgestreckter Hand. Severus schloss seine Faust. Die Schlangen wurden plötzlich lebendig und schlängelten sich um ihrer beider Handgelenke und akzeptierten ihren Bund. Die Schlangen glühten orange um ihren Bund zu zeigen.
*****
Als Severus erwachte, schlief Harry, er hatte sich an ihn gedrückt. Harrys Kopf war komplett unter der Decke auf seiner Brust, Severus holte seine Hand unter der Decke hervor und verstand warum, der Raum war eiskalt. Es war beinahe hell draußen.
Severus wollte nicht aufstehen, aber er wusste, dass er das Feuer anzünden musste. Wenn es schon beinahe hell wurde, musste es schon ziemlich spät sein. Er zog sich von Harry zurück, der glücklicherweise nicht aufwachte. Als er das Bett verließ, wurde er sich plötzlich dem ganzen Ausmaß der Kälte bewusst. Er nahm die Wolldecke und wickelte sich in ihr ein.
Als nächstes wendete er sich dem Feuer zu, er hatte gesehen, wie Harry es ausgeräumt hatte und folgte seinem Beispiel und bemerkte überrascht, dass es nicht vollständig ausgegangen war. Nachdem die Kohlen brannten und es etwas wärmer wurde, ging er zum Herd. Es würde noch eine Weile dauern, bis es heiß genug zum Kochen war. Als nächstes wollte er etwas Heißes zu trinken für sie kochen und dann würde er sich an das Frühstück machen.
Severus holte einen Kessel hervor und stellte es in das kalte Spülbecken, nichts passierte als er den Hahn aufdrehte. Severus seufzte und versuchte den Hahn aufzuwärmen, nach ein paar Sekunden lief dann endlich das Wasser. Severus füllte den Kessel und ließ ihn heiß werden.
Während der Kessel erhitzt wurde, lehnte er sich aus dem Fenster und sah, dass es überhaupt nicht neblig war, aber alles mit Tau bedeckt war.
Severus hörte niemanden aus dem Obergeschoss, aber er hörte Musik aus dem Wohnzimmer. Er öffnete die Tür zum Flur und sah, wie Will das Haus durch den Haupteingang betrat, er trog einen langen Wollmantel und eine bunte Wollmütze. Er trug die leere Aschenkiste aus dem Wohnzimmer in der Hand.
"Die verdammte Wasserleitung ist gefroren und an einigen beiden Stellen gebrochen. Habt ihr gut geschlafen?", fragte Will, als er zu ihm herüber kam.
Weil Harry noch schlief, gingen sie nicht in die Küche. "Ja, sehr gut, danke", antwortete Severus und hoffte, dass es einigermaßen freundlich rüber gekommen war. "Ich bringe euch Tee in ein paar Minuten."
Will lächelte. "Das wäre super. Ich bräuchte eine Tasse, bevor ich wieder rausgehe und versuche etwas Wasser zu bekommen."
"Brauchst du Hilfe?", fragte Severus.
"Nein, macht einfach Frühstück.", sagte Will und ging ins Wohnzimmer.
Severus ging zurück zu Harry. Er schlief so friedlich, dass Severus es kaum wagte ihn aufzuwecken, aber alle waren schon wach. Severus kniete sich zu herunter und strich ihm leicht über die Schulter, bis er sich zu ihm umdrehte und ihn anschaute.
Severus gab ihm seine Kleider unter die Decken.
"Zieh dich an, ich mach dir Tee.", sagte Severus und zeigte auf den Kocher.
*****
"Nun, ihr beiden habt wirklich gut getan, letzte Nacht hier zu bleiben.", sagte Will, als er ein wenig später die Küche betrat, er hatte einen Eisblock und eine Rolle Dichtungsgummi dabei.
Harry saß im Sessel und versuchte sich an den Toasts während Severus Haferbrei kochte. Will legte das Eis in eine Pfanne und stellte es auf den Herd. "Es wird windig draußen. Ich würde euch nicht raten, heute schon weiter zu gehen.", erklärte Will, während er die Hintertür abdichtete. Er trug immer noch den Mantel und die Mütze.
"Ja, wir bleiben.", sagte Severus ohne zu zögern, er trug jetzt auch seinen Mantel.
Severus war schließlich mit dem Frühstück fertig und die anderen kamen bald alle am Küchentisch zusammen. Judith hatte das Radio dabei und stöpselte es ein.
Severus setzte sich mit seiner Schüssel Haferbrei an den Tisch und Harry setzte sich mit seinem neben ihn und zusammen hörten sie sich die Lokalnachrichten an.
'Letzte Nacht hatten wir außergewöhnlich niedrige Temperaturen in ganz Schottland und im Norden von England. Diese Temperaturen werden auch kommende Nacht erreicht und starke Winde aus Westschottland bringen mehrere Schneeschauer. In Glasgow war es so kalt wie nie zuvor. Der alte Rekord lag bei -19 Grad und wurde bei weitem durch einen Rekord von -32 Grad in den Highlands geschlagen. Autofahrern wird geraten heute nicht zu fahren, wenn es sich vermeiden lässt. Ein Paar starb letzte Nacht an einem Autounfall an der M8 in Südschottland. Ihre Leichen wurden in den frühen Morgenstunden in ihrem demolierten Auto entdeckt.'
Harry schaute zu Severus und sah, dass er sich auch gerade zu ihm herum gedreht hatte. Er schaute ihn entschuldigend an und Harry lächelte. Severus fühlte sich schuldig.
