Hallo Ihr Lieben. Ich bin wieder da mit einer neuen Fanfic, wie immer Azureshipping! Ich habe meine Inspiration von einer tollen Autor/in geholt, Smash41KMF mit ihrer Fanfic Giselle, die/dem ich an dieser Stelle auch sehr gerne einlade, diese Geschichte zu lesen (sorry, dass er auf Deutsch ist, Smash :))

Die Geschichte spielt in zwei Zeitzonen: Die Gegenwart und die Vergangenheit. Die Vergangenheit hat immer ein Datum, sodass ihr nicht durcheinander kommen solltet. Sollte dies doch der Fall sein, dann lasst es mich wissen, ich kann dann eine Timeline erstellen und hinzufügen.

Summary: Was ist vor fünf Jahren geschehen, was Kaiba und Tea auseinanderbrachte und ihr Leben auf den Kopf stellte? Welche Geheimnisse verstecken sich in der Vergangenheit, die Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft haben? Wie kann Seto Kaiba einen schicksalhaften Fehler wieder gut machen, damit er sich und seine Liebsten von der Misere befreien und sie und sich selbst endlich glücklich machen kann?

Findet es heraus in meiner neuen Fanfic Revive !

Viel Spaß beim lesen und kommentieren!

Achtung: Zeitfenster von 10 Jahren auf 5 Jahre umgeändert! Für die, die die bereits die ersten paar Kapitel gelesen haben.


Kapitel 1: Gegenwart

Das Theater war stark gefüllt. Bis in den letzten Ecken saßen fein angezogene Menschen, die in einem monotonen Zischen miteinander Konversation trieben. Unter den Zuschauern fanden sich nicht nur durchschnittliche, typische Besucher eines Theaters an einem typischen Abend in New York, sondern auch einige sehr autoritär wirkende Herren, die anstatt wie immer in einem Konferenzraum zu sitzen, wohl die üblichen Verhandlungen auf dem Parkett des New Yorker Theaters transferiert hatten: wohl um ein wenig Spaß in einer öden Tätigkeit zu bringen, oder um sich mal wieder in der Kultur- und Kunstszene zu zeigen. Oder um beides gleichzeitig zu machen.

Unter den gerade eben beschriebenen Herren, waren zwei dabei, die aus der Business-Welt nicht mehr wegzudenken waren, obwohl beide einen recht jungen Alter hatten und daher alles andere waren, altbackene Geschäftsleuten in der Welt des Business, Stock-Exchange und des großen Geldes, obwohl sie auf eine Erfahrung im Geschäftsleben von mehr als 15 Jahren zurückgreifen konnten. Der eine war nur dreißig Jahre alt, hochgewachsen, mit attraktivem Äußeren, einem markanten Gesicht und eisblauen Augen, die tiefsinnig, beobachtend und selbstbewusst die Umgebung scannten. Er hörte auf den Namen Seto Kaiba und war der Chief Executive Officer des Kaiba Corporation, einer der jüngsten Milliardäre der Welt, der sein Vermögen in den letzten zehn Jahren durch immer innovativer werdender Technologien und neuem Investment von außen in der Spiel-, Gaming- und Informationswelt verdreifacht hatte. Neben ihm saß sein jüngerer Bruder Mokuba Kaiba, ein vierundzwanzigjähriger noch Computer-Science-Student, der seinem Bruder nur so viel ähnlich war, wie ein kleiner Bruder aus derselben Familie mit gleichen Elternteilen nun mal ähnlich sein könnte, ansonsten sowohl äußerlich, als auch charakteristisch nichts mit dem großen Bruder gemein hatte. Er war ein Kopf kleiner als Seto Kaiba, hatte statt braune kurze Harre, schwarze lange Locken, die mit einem Gummiband nach hinten gebunden waren und hatte graue, aufmerksame und warme Augen, die sich immer schelmisch aufblitzten, sobald er mal was Interessantes oder Unerwartetes beobachtete.

Umschlossen waren die beiden Brüder von nicht ganz so interessanten Business-Kollegen, die neben und hinter den beiden Platz genommen hatten und noch die eine oder andere innovative Geschäftsidee an den Mann bringen wollten, bevor die Glocke den Beginn der Ballettaufführung signalisieren konnte. Die Glocke läutete, das Licht wurde gedimmt und das angeregte Zischen der Zuschauer wurde zu einem leisen Flüstern, bis es ganz verstummte. Seto Kaiba gab einen kurzen erleichterten Seufzer von sich, endlich das dumme Geschwätz seiner amerikanischen Kollegen losgeworden zu sein, um sich im nächsten Augenblick erinnern zu müssen, dass er nun stattdessen einandhalb Stunden im Theater ausharren musste, bevor er sich wieder in sein Hotel zurückziehen und an seinen nächsten Projekten weiterarbeiten konnte.

Die Vorhänge zogen ab und das Ballett begann mit den ersten Tänzern, die schwungvoll auf die Bühne kamen. Das Tanzspiel war modern aufgebaut, Klassisches neu interpretiert, und zog die Aufmerksamkeit des älteren Kaiba auf sich. Er wunderte sich, wer es gewagt hatte den klassischen Nussknacker, den er sich ein dutzend mal ansehen durfte, so anders zu interpretieren, ohne die Missgunst der älteren Zuschauer und Theaterkritiker zu ernten. Er genoss die Vorstellung. In dem hellen Licht des Bühnenbildes und aufgrund der Tatsache, dass sein Sitzplatz in den ersten Reihen des Parketts war und daher etwas mehr Licht abbekam, als die hinteren Reihen, nutzte Kaiba die Gelegenheit, um ein Auge ins Programmheft zu werfen. Die Namen der Künstler und die Zusammenfassung der Handlung durchfliegend stieß er plötzlich auf einen sehr bekannten Namen, der seinen Blick erstarren ließ: Choreographie und Bühnenbild: Tea Gardner.

Einen Augenblick lang konnten seine Augen den Namen nicht loslassen, ohne es selbst zu merken, spannte sich das Gesicht und der Körper des CEOs an. Mokuba hingegen, der zu seinen Rechten auf der rechten Seite des Parketts saß, konnte die plötzliche Anspannung seines Bruders nicht entgehen, sodass er seinen Blick ebenfalls auf die Stelle des Programmheftes lenkte, wo sein Bruder immer noch hinstarrte. Als er den allzu bekannten Namen ebenfalls las, wurde ihm die Haltung seines älteren Bruders klar.

Die Glocke läutete erneut und kündigte eine fünfzehnminütige Pause ein. Kaibas Augen trafen Mokubas, der erwartungsvoll auf seinen Bruder blickte.

"Du hast ihren Namen auch gesehen", sprach der schwarzhaarige ohne den Blick von Kaiba abzuwenden, "ich habe sie aber auf der Bühne nicht gesehen.„

"Das liegt daran, dass sie nicht getanzt hat. Sie ist die Choreographin".

Bevor Mokuba sein Staunen kundtun oder sogar was nachfragen konnte, stand Kaiba abrupt auf und machte sich Richtung Ausgang. Auf den fragenden Blick des Jüngeren teilte er nur Auf den fragenden Blick des Jüngeren teilte er nur mit, dass er den Restraum aufsuche. Bevor die aufsteigenden Kopfschmerzen zu einer richtigen Migräne wurden, könnte er sich in die Privatsphäre der Toilette wenigstens kurz zurückziehen und sich erfrischen.

Er staunte selbst über seine eigene Reaktion. Das Erstarren, das Anspannen. Wie konnte nur die alleinige Tatsache, dass er ihren Namen auf einem Programmheft gelesen hatte, ihn so aus dem Konzept werfen? Oder war es die Tatsache, dass sie ganz in der Nähe war, der ihn aufwühlte? Sie war so lange so fern und jetzt stand sie einige Meter hinter dem Vorhang. So plötzlich, so nah.

Gedankenversunken machte er sich von der Lobby aus Richtung Toilette. Sie gehörte zu seiner Vergangenheit seit jenem Tag vor fünf Jahren, als sich ihre Wege trennten. fünf Jahre, eine halbe Ewigkeit.

Kaiba schaute auf die Uhr. Noch eine Stunde und er würde dem Ganzen entkommen können. Schwerfällig die Treppen aufsteigend stieß er auf der letzten Stufe plötzlich mit etwas zusammen, was ihn ins Straucheln brachte und ihn sofort aus seinen Gedanken in die Gegenwart zurückholte. Dieses Etwas plumpste auf den Boden und brachte einen kleinen kurzen Pieps von sich.

"Outschi"

Jetzt erst erkannte Kaiba zu seinem erstaunen, dass es sich bei dem Etwas um ein kleines, kaum dreijähriges Kind handelte, das gegen seine langen Beine gerannt war, das Gleichgewicht verlor und auf den Boden fiel. Kaiba kniete nieder. Gekonnt setzte er das Kind wieder auf den Beinen und schaute nach irgendwelchen Dellen und Flecken, die der kurze Fall auf dem Körper des Kindes hervorgebracht haben könnte und atmete erleichtert auf, als er nichts fand. Als jemand, der seinen kleinen Bruder seit dessen Alter von vier Jahren praktisch alleine großzog, wusste er sofort zu reagieren und sich zu vergewissern, dass dem kleinen Mädchen nichts passiert war. Erst dann schaute er sich das Mädchen genauer an. Es hatte schulterlanges braunes Haar, ein herzförmiges Gesicht und Kulleraugen, so blau, dass sie ihn sofort an sie erinnerten. Alles an diesem Tag würde ihn an sie erinnern.

"Wer bist du?", fragte das kleine Mädchen, nachdem sie sich eine Weile in die Augen geschaut hatten.

Kaiba zeigte sein typisches Grinsen, ohne auf die Frage einzugehen. Was machte es schon aus einer dreijährigen seinen richtigen Namen zu verraten, sie wüsste sowieso nicht, wer er war.

"Du hast blaue Augen, wie Mami", sagte das Kind und zeigte mit dem kleinen Zeigefinger Richtung Kaibas Augen.

Kaibas Grinsen wurde milder. Für so ein kleines Alter konnte das Mädchen schon die Augenfarben eines anderen erkennen und vergleichen. Konnte das auch nicht schon Mokuba, als er gerade mal vier war? "Wie bei dir. Du hast auch blaue Augen", sagte er schließlich.

Plötzlich hörte er eine Frauenstimme aus der Ecke hervorrufen: "Mona, wo bist du?" Das Kind horchte auf und schaute in die Richtung der Stimme. Um die Ecke kam eine blonde junge Frau, die besorgt nach jemandem Ausschau hielt.

"Sieht so aus, als würde deine Mutter nach dir suchen", sagte Kaiba die Aufmerksamkeit wieder dem Kind widmend.

"Nein, sie ist Tante", sagte das Kind bevor die blonde Frau sie erreicht und die Hand genommen hatte.

"Mona! Du weißt doch, dass du nicht weglaufen darfst, ich habe mir Sorgen gemacht", kaum die Worte ausgesprochen, wurde der Frau klar, wer gerade neben dem Mädchen kniete. Sie riss sich zusammen und hoffte, dass der junge CEO ihre kurze Verwirrung nicht bemerkt hatte, bevor sie leicht an dem Ärmel der kleinen zerrte und mit dem Kind um die Ecke verschwand, wo sie hergekommen war.

Kaiba ließ sich von der Szene unbeeindruckt und schaute auf die Uhr. Die fünfzehn Minuten waren fast vorbei, ohne dass er es bis zur Toilette geschafft hatte. Er machte sich wieder auf dem Weg zu seinem Platz. Die Kopfschmerzen waren sowieso schon verflogen.