A/N: Erst mal bitte ich um Vergebung, dass dieses
Kapitel so wahnsinnig lang auf sich warten lassen hat. Des weitern möchte ich
euch für eure Geduld danken *g*!
Ich bin eigentlich nicht wirklich zufrieden damit. Ich kann im Moment nicht so
viel Zeit investieren, wie ich gerne würde, daher scheinen mir die Kapitel nicht
ganz ausgereift zu sein. Aber trotzdem:
Viel Spaß!!!
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Saiya-jin Flowers2. Wildcat
Blaue Augen, tief wie das Meer und leer wie die Dunkelheit starrten abwesend ins Nichts, während zwei braun-schwarze Augen wie das Feuer der Hölle vor Wut zu lodern schienen.
Bulma hatte ihre Arme über der Brust verschränkt und auf Durchzug geschaltet, während sie von Chichi mit einer ihrer gefürchteten Strafpredigten traktiert wurde. Der einzigste Gedanke, der in ihrem Kopf herumspukte war die Frage, ob Chichis Gesicht vor Wut so rot war oder ganz einfach deswegen, weil sie während ihrem Gekeife keine Luft holte.
Chichi hatte noch nicht mal einen richtigen Grund, wütend zu sein. Bulma hatte schon als Kind selbst auf sich aufpassen können und so viel stärker waren diese Saiyan-Krieger auch nicht, zumindest nicht, wenn sie so viel Alkohol intus hatten. Also war sie in keinerlei Gefahr und auch wenn, sie war bis jetzt noch immer heil davon gekommen oder höchstens mit einem blauen Auge.
Während Chichi ihre Aufwärmphase hinter sich gebracht und nun mit ihrer wirklichen Strafrede begonnen hatte, wanderten Bulmas blaue, leere Augen über die dichtverwachsenen Kletterpflanzen, die wie ein sanfter Schleier über die Bögen der ebenen Gänge hingen, sie so allerdings auch in eine mysteriöse Dunkelheit tauchten.
Bulma liebte solche Orte. Diese dunklen Plätze, wo in jeder Ecke jemand lauern könnte, ein Feind, ein Beobachter. Darum waren sie einsam, verlassen und ruhig. Zumindest waren sie ruhig, wenn sich Chichi nicht in ihrer Nähe befand.
Die plötzlich eintretende Stille riss Bulma aus ihren Gedanken und ihre Augen wendeten sich wieder Chichi zu, die prüfend und vor allem absolut still in die tiefe Dunkelheit des Ganges blickte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sich Kakarott schließlich von der Schwärze des Ganges abhob und neben Chichi trat, seine Augen voller Sorge, aber auch tadelnd und.. wütend?
Bulma hatte Kakarott noch nie wirklich wütend erlebt. Er war immer ruhig, gefasst und meisterte jede Situation mit einer unglaublichen Gelassenheit. Doch nicht nur das, er war noch nie auf SIE wütend gewesen.
Kakarott sah sie noch immer nur an, ohne seine Emotionen preiszugeben. Bulma spürte, wie die Luft um sie herum zu drücken begann, ihre Wangen nahmen ein tiefdunkles rot an. Sie schämte sich. Sie wusste, dass ihre Aktion kindisch gewesen war, unverantwortlich.
Kakarotts tiefes Seufzen hallte leise durch den Gang. Was sollte er nur mit diesem kleinen Wildfang machen? Eigentlich hatte er nun allen Grund wütend zu sein, doch so sehr er auch dazu verleitet wurde, er schaffte es nicht wirklich. Mit einem zweiten Seufzen schüttelte er den Kopf und lächelte etwas ratlos, wissend, dass Chichis erwartender Blick auf seinem Rücken ruhte.
Er wusste, auf was sie wartete, doch Bulma war für ihn immer wie seine Schwester gewesen, er brachte es einfach nicht übers Herz, ihr böse zu sein.
Bulma sah starr auf den dunklen steinernen Boden. Sie konnte Kakarott nicht in die Augen sehen, zu groß war die Scham und zu bewusst war ihr, dass sie sich mal wieder äußerst unverantwortlich sich selbst und den anderen gegenüber verhalten hatte.
Erschrocken richtete sich ihr Blick dennoch ihm entgegen, als er ihr die Hände auf die Schultern legte und sie mit seinem typisch gutmütigen Lächeln anlächelte.
"Geh nachhause, hier wird es bald zu gefährlich für dich. Bald wird Vollmond sein und du weißt, nicht jeder Saiyan hat sich in dieser Zeit im Griff".
Mit diesen Worten wandte er sich Chichi zu, gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, während seine Augen besorgt und misstrauisch in eine Ecke des Ganges starrten und verschwand wieder lautlos in der Dunkelheit.
Chichi warf Bulma noch einen flüchtigen das-klären-wir-später-noch Blick und folgte Kakarott in die Nacht.
Und nun folgte die Stille, die Bulma so sehr ersehnt und auch gefürchtet hatte. Ihre Augen starrten leer zu den tanzenden, schwebenden Schatten des Efeu, der leicht im Wind wehte und hie und da den Blick zum schon beinahe vollen Mond freimachte.
Kakarott hatte recht. Der nahende Vollmond machte die Saiyan zu äußerst gefährlichen Kreaturen. Nur die wenigsten waren imstande, sich in dieser Phase noch vollkommen unter Kontrolle zu halten. Jede Frau nicht-vergebene auf diesem Planeten war in diesen Nächten in höchster Gefahr.
Es war beinahe unheimlich, wie stark die tierischen Sinne, Instinkte, Kräfte und Verhaltensweisen die männlichen Saiyan zu waghalsigen und brutalen Handlungen drängten.
Das ganze gipfelte schließlich in die Verwandlung in einen Oozaru. Der einzigste Gedanke, der in diesen Monstren herumspukte war Zerstörung und eine unermessliche Wut.
Allerdings war diese Verwandlung kein Ausdruck von Stärke und Überlegenheit, sie war schlicht die letzte Möglichkeit eines Saiyan, den Sieg davonzutragen. Ein Saiya-jin musste gegen seine Feinde Siegen, das befahl sein Verstand, sein Blut und sein Stolz, egal ob dies nun seinen Tod bedeuten würde.
Bulma konnte sich noch schwach an den letzten Vollmond vor 8 Jahren erinnern.
Sie war ein junges Mädchen gewesen, auf der Flucht vor einigen Saiyan. Sie hatte sich in einem dunklen dichten Wald verstecken müssen, hatte damals zum ersten Mal erfahren, was Angst, wirkliche Angst und Panik bedeuteten.
Bulma trat noch immer in ihren Gedanken tief versunken durch den dichten Efeu-Vorhang. Der Mond warf ihren zarten Schatten auf das dunkle Grün. Er hatte schon fast die weit entfernten Berge erreicht, was verriet, dass es bereits 02:00 Uhr sein musste.
Bulmas abwesende Augen sahen sehnsüchtig zu den im Takt des Lagerfeuers tanzenden Schatten, die die noch immer heftig feiernden Saiyan zu beobachten schienen. Freudiges Gelächter, die rhythmischen Klänge der Musik und das sonderlich gelbe Licht des Feuers versuchten, die blau-grün Haarige Saiyan zu sich zu locken.
Dem Treiben den Rücken zukehrend wiederstand diese jedoch der Verlockung und ihre langen Beine setzten sich zögernd in Bewegung.
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Keuchend ließ sich Bulma in
das weiche hohe Gras des hohen Hügels fallen. Er war ihre Zuflucht, der Ort,
der ganz allein ihr gehörte. Versteckt und doch sah man von hier aus die große
Stadt und den Palast mit den feiernden Saiya-jin Kriegern.
Grollend ließ sie such nach hinten fallen und schloss die Augen. Vielleicht war
sie nicht dafür bestimmt. Vielleicht war ihre Geburt wirklich ihre Bestimmung,
vielleicht war sie wirklich so wertlos, wie man immer hinter ihrem Rücken
behauptete. Vielleicht passte sie nicht in die Schicht der adligen, der Elite
ihrer Rasse, der dank ihrem Geburtsrecht zu höherem bestimmten.
Der Wunsch, nur einmal ein edles Kleid zu tragen, nur einmal wie eine
Prinzessin behandelt und geehrt zu werden, nur einmal akzeptiert und bewundert
zu werden, war längst zu einem Traum geworden.. und der Traum, der Traum war
längst ausgeträumt.
Für Bulma gab es in dieser Welt keinen Platz, sie war nicht wie jeder andere
und was Besonderes.. nein, was besonderes war sie auch nicht. Sie war verflucht
anders zu sein und somit verhöhnt, ausgelacht und missbilligt zu werden. Ob es
nun an Eifersucht oder sonst was lag. Na ja, aber ihr konnte es ja egal sein.
Die anderen interessierten sie sowieso nicht, also auch nicht ihre Meinung.
Langsam öffnete sie ihre
Augen und blickte in den sternenlosen Himmel. Dieser Himmel, ja, der war was
Besonderes. Auf Vegeta-sei kam dies selten vor. Da der Mond nur alle 8 Jahre
erschien, sein silbernes Licht auf den Planeten strahlte, war der nächtliche
Himmel immer mit unzähligen Sternen bedeckt. Bulma hatte sich schon bestimmt zu
jedem dieser Sterne gewünscht. Es zog sie weg von hier, weg von ihrer Heimat
und ihrer Rasse....
Blitzartig schoss ihr Körper in die Höhe, spannte sich bebend an, bereit zum
Kampf. Wie hatte sie nur so unachtsam sein können? Das Ki eines anderen Saiyan
war deutlich zu spüren, ganz in der Nähe, zu nah!
Ein Feind, bestimmt ein Feind. Ein fremder Saiya-jin, männlich und vermutlich
um einiges stärker als sie... das war aber sowieso egal. Sie hatte jede freie
Minute trainiert. Doch ihr Körper schien nicht dafür geschaffen zu sein, sich
stark und kämpferisch bilden zu lassen. Also hatte sie hauptsächlich ihre
Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit trainiert, mal davon abgesehen, dass sie
schon seit jeher schlauer als die meisten anderen Saiyan war.
*~~**~~*
Vegetas dunkle Augen
betrachteten fasziniert die junge Frau, die in seine Richtung starrte und sich
offensichtlich auf einen Kampf vorbereitete. Er hatte sie, seit sie von
Kakarotts keifenden Weib in den dunklen Gängen angeschrieen wurde verfolgt und
war wirklich etwas enttäuscht, dass sie ihn nicht früher bemerkt hatte. Vielleicht
hatte er sie doch überschätzt?
Jedenfalls war er über Kakarotts Verschwiegenheit äußerst erzürnt. Er hätte ihm
schließlich von diesem einmaligen Schatz seiner Rasse erzählen können.
Nun, das könnte er noch später klären. Jetzt galt seine Aufmerksam erst mal
dieser sonderbaren Saiyan. Grinsend leckte er seine Lippen, sie würde ein
Schmuckstück in seiner Sammlung und eine hervorragenden Konkubine werden. Nur
die schönsten Frauen des Planeten tummelten sich in seinem Palast, schließlich
war nicht jede des Königs würdig.
Aber zuerst wollte er noch etwas mit ihr spielen und trat mit einem kalten
Lachen aus seinem Versteck.
Die junge Frau blieb versteinert in ihrer Kampfposition, schien ihn nicht zu
erkennen... sie würde ihn schon noch gut genug kennen lernen. Ihre
Kämpferischen Augen starrten in die seinen, zeigten keine Emotion.
Vegeta stämmte seine Fäuste in die Hüfte und umrundete das Prachtexemplar. Von
nahem wirkte ihr Körper zerbrechlich, schwach. Es würde ein leichtes Spiel
werden.
Neckisch näherte er sich ihr, versuchte sie dazu zu bringen, anzugreifen.
Wieder strich seine Zunge über seine Lippen, die sich zu einem amüsierten
Lächeln verzogen. Er spürte die Nervosität, die in der Luft lag, spürte einen
nahenden Angriff. In diesem Moment schlug ihm eine zarte Hand genau zwischen
die Rippen, kurz danach ein weiterer Schlag und noch einer...
Vegetas Lächeln verwandelte sich in ein leises Lachen. Schwach, wie er vermutet
hatte. Die Augen der Saiyan, zuvor versteinert, ohne Emotion blitzten ihn nun
kämpferisch, angriffslustig, rachsüchtig aber auch geheimnisvoll und hochmütig
an. Die Augen einer Wildk...
Fassungslos rang Vegeta nach Luft. Die Saiya-jin drückte ihm von hinten seine
Kehle zu, überraschend kräftig. Doch noch überraschender war ihre Schnelligkeit.
Vegeta hatte ihre Bewegungen nicht gesehen... nicht vorrausgesehen.
Ein wütendes Grollen zerschnitt die angespannte Luft und war der Vorankündiger
für einen schmerzverzerrten Schrei.
Vegeta sah wütend auf die Saiyan nieder, die er mit einem schwachen Schlag an
den nächsten Baum befördert hatte und sich nun mühsam wieder aufrichtete. Ihre
tiefblauen Augen starrten in die seinen, starrten auf seine Rüstung und sein
Wappen und weiteten sich geschockt, als sie dieses erblickten.
Sie hatte ihn nun wohl doch endlich erkannt. Grinsend trat er ihr gegenüber,
so, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten und ließ seine rechte Hand über
ihren um ihre Hüfte geschlungen buschig-blau-grünen Schwanz streichen, dessen
feine Haare sich unter seiner Berührung sträubten. Seine linke Hand wollte nach
ihrem Handgelenk greifen, griff aber nur ins Nichts.
Seine dunklen Augen suchten nach ihrem Ki, das schon bemerkenswert weit von ihm
entfernt war. Schwach aber schnell... Majestätisch verschränkte er seine Arme
vor der Brust und entdeckte dabei Kratzspuren am rechten Arm.
"...die Augen einer Wildkatze", flüsterten seine Lippen. Das Spiel dauerte also
doch etwas länger, als er gedacht hatte. Wie auch immer, Vegeta bekam immer
alles, was er wollte, ALLES. Also würde diese Saiya-jin ihm gehören, morgen.
Denn morgen war Vollmond und somit konnte die Jagd beginnen.
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A/N Ich bin froh, dass ich es endlich geschafft hab, diesen Teil fertig zu bekommen. Ich hoffe der nächste dauert nicht auch so lange und wenn doch, dass sich das warten lohnt.Alles Liebe und bis bald ^.- !
Eure P-chan
