Li La Ho!!!
Und hier ist das zweite Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch auch ^^
Viel spass ^^
Chapter 2 - Frankfurt
"Welcome to Frankfurt!" dröhnte eine blecherne Frauenstimme durch die Lautsprecher des Flughafens.
Es war Nacht, als das Flugzeug endlich gelandet war und kaum eine Menschenseele war in der hohen Flugzeughalle zu sehen.
"Passengers to Sevilla please to gate 9..."
Die Stimme hallte in den leeren Gängen wider, bevor sie sich verlor. Auch Yukis Schritte verursachten dumpfe Laute auf dem glänzenden Boden, die weithin zu hören waren.
Er war allein.
Er lief durch den großen Gebäudekomplex, der den Frankfurter Flughafen bildete, den Laptop, der sein ständiger Begleiter geworden war, in der einen und eine schwarze Tasche mit seinen persönlichen Dingen in der anderen Hand.
Er hatte das Flugzeug als einer der ersten verlassen, in der vagen Hoffnung, doch noch den Anschlußflug nach Hannover zu bekommen. Doch in der Hinsicht meinte es das Schicksal nicht gut mit ihm.
Gerade als er das richtige Gate nach geraumer Suche auf Anzeigetafeln gefunden hatte, kam ihm eine Frau entgegen.
Sie war blau gekleidet, wie eine Stewardess, und begann ihm auf deutsch zu erklären, dass das Flugzeug bereits vor einigen Minuten Frankfurt verlassen hatte, fuhr dann aber in gebrochenem Englisch fort, als sie erkannte, dass Yuki nicht ein Wort von dem, was sie gesagt hatte, verstand.
Wahrscheinlich hält sie mich für einen Deutschen, dachte er, bei meinem Aussehen kann ich das auch gar nicht verdenken.
Er nickte dankbar, als die Frau ihm vorschlug, eine passende Zugverbindung nach Hannover für ihn heraus zu suchen.
Dankbar?
Lange Zeit hatte er niemandem Dank entgegen bringen können, wieso jetzt? fuhr es ihm durch den Kopf, zusammen mit dem dumpfen Schmerz, der nun wieder neu hinter seiner Stirn auf tauchte, um ihn weiter zu peinigen.
Er würde ihn den nächsten Tagen einen Arzt aufsuchen.
"Follow me." forderte ihn die blonde Frau mittleren Alters lächelnd auf.
Nicht lange ging er neben ihr her, sie führte ihn zu einem Tresen, über dem ein Schild mit der Aufschrift 'Kundenservice' prangte.
Dann lächelte sie der anderen Frau zu, die ohne jegliches Geräusch neben Yuki getreten war.
Langsam, von einer leisen Vorahnung geführt, drehte er sich um.
Ikari Sakura.
Wohin sie denn reisen wollte, fragte die Frau in der Stewardess-Kluft, ganz selbstverständlich nach dem Motto Ladys first, und Ikari antwortete in nicht dialekt- aber fehlerfreiem deutsch:
"Wir wollen beide nach Hannover."
Während die Stewardess erleichtert lächelte, wahrscheinlich weil sie nun kein Englisch mehr zu sprechen brauchte, schaute Yuki seine Mitreisende verblüfft an. Doch Ikari schien seine Frage vorherzusehen, denn sie antwortete ohne Umschweife auf die Frage, die er nur in seinen Gedanken formuliert hatte.
"Ich habe sie gesehen. Sie haben das andere Flugzeug verpasst. Ebenso wie ich." Sie lächelte zögernd und fuhr dann fort, "Wir sollten gemeinsam reisen."
Himmel, bewahre mich vor dieser Frau, formte er sich seine Gedanken, bedachte sie dann aber mit jenem kalten, ausdrucksstarken Blick, der schon viele Frauenherzen hatte höher schlagen lassen.
"Ich sage es Ihnen aber gleich, ich bin müde und erschöpft. Ich will schlafen und kein Gesprächspartner für Sie sein, Ikari-san."
Sie nickte und obwohl sie nichts antwortete, schien ihr Blick Bände zu sprechen.
Innerlich stöhnte er auf.
Er kannte diesen Blick, Shu-chan hatte ihn schon oft mit diesen Ausdruck in den Augen angeschaut.
Es war der Blick eines Menschen, der glücklich darüber war, einfach bei ihm, Yuki Eiri, zu sein.
Er starrte Ikari weiterhin an, doch plötzlich schien sie sich zu verändern.
Ihre Züge begannen vor seinen Augen zu verschwimmen.
Sie schrumpfte, wurde schmächtiger und sportlicher und mit einem Mal schauten Shuichis strahlende Augen ihn erwartungsvoll an.
"Yuki!!!!" hallte Shus Stimme in seinem Kopf wider.
"Yuki-san?" wiederholte sich das Wort.
Eine andere Betonung.
Eine falsche Betonung.
Und der Bann war gebrochen.
Er schnappte erschrocken nach Luft.
Er hatte schon Halluzinationen.
"Yuki-san, was ist mit Ihnen?"
Er schüttelte den Kopf.
"Nichts."
Ikari schaute ihn fragend an, doch bevor sie ihm etwas erwidern konnte, erklang die Stimme der Stewardess.
"Um 4:47 fährt der nächste Zug vom Frankfurter Hauptbahnhof nach Hannover, sie werden in wenigen Stunden dort sein. Nehmen sie ein Taxi zum Bahnhof, sie können die Fahrten später Ihrer Fluggesellschaft in Rechnung stellen."
"Ich danke Ihnen vielmals", sagte Ikari und auch Yuki murmelte leise einen Dank, denn Danke war bisher das einzige Wort, dass er auf Deutsch sagen konnte.
Aber die Frau winkte müde ab, "es ist mein Job." Dann warf sie Yuki einen verstohlenen Blick zu und schnell danach einen auf ihre Armbanduhr.
Er bemerkte, dass sie rot anlief und lächelte in sich hinein.
Wie um ihre Aufregung wegen Yuki zu überspielen, fuhr sie hastig fort:
"Sie sollten sich beeilen, sonst bekommen sie auch den Zug nach Hannover nicht. Ihr Gepäck wird nach Hannover geschickt, sie können es dann in ein, zwei Tagen am Flughafen abholen. Auf Wiedersehen! Und eine gute Reise wünsche ich Ihnen."
"Auf Wiedersehen," nickte Ikari.
Und dann gingen die beiden Ausländer auf den Ausgang des Flughafens zu.
Draußen war es kalt und dunkel.
Eine ungünstige Kombination.
Eisiger Wind schlug den beiden entgegen, als sich die Automatischen Schiebetüren öffneten.
Ein paar winzige Sterne lugten zwischen den schwarzen Wolken am Himmel auf.
Es roch nach Schnee.
Das ist also Deutschland.
Er seufzte, vielleicht hätte er eher im Sommer hierher kommen sollen, wie hatte er bloß so dumm sein können, dass er nicht auf die Jahreszeiten geachtet hatte?
"Yuki-san!" schallte Ikaris Stimme herüber.
Sie nervt.
Sie hatte ein Taxi ausfindig gemacht und winkte ihm zu.
Langsam begann er auf den hautfarbenen Benz zu zu schlendern.
Merkwürdige Autofarbe.
Er sehnte sich nach seinem eigenen Mercedes, wollte wieder mit diesem Wagen fahren, doch es hatte keine Möglichkeit gegeben, das Auto mit zu nehmen.
Er würde sich hier ein ähnliches Modell mieten.
Er öffnete die Hintertür des Taxis.
Ikari hatte sich auf dem Beifahrersitz niedergelassen, wahrscheinlich, weil sie dachte, er würde schon hier auf dem Weg zum Bahnhof schlafen wollen.
Doch er wollte sich Frankfurt bei Nacht nicht entgehen lassen.
Die Fahrt mit dem Taxi dauerte nicht lange.
Der Fahrer war recht schweigsam für einen Mann seines Schlages und wechselte nur dann und wann ein paar einzelne Worte mit Ikari.
Yuki starrte anscheinend interessiert aus dem Fenster, dass zum Teil mit feinen Eiskristallen bedeckt war.
Doch wenn er ehrlich sein sollte, konnte er sich an das Gesehene kaum erinnern. Das Taxi fuhr auf Haupt- und Seitenstraßen gleichermaßen, es gab keine roten Ampeln und Halteschilder auf ihrem Weg und wenig Verkehr, was alles zusammen schier an ein Wunder grenzte.
Yuki starrte aus dem Fenster, seine Augen fixierten irgendeinen imaginären Punkt da draußen hinter der Fensterscheibe im Dunkel.
Obwohl der Taxifahrer das Auto heizen ließ, zitterte Yuki unmerklich am ganzen Körper.
_ _ _
Ungefähr eine halbe Stunde später.
Er hatte das Taxi verlassen, während Ikari bezahlt und sich eine Quittung ausstellen lassen hatte.
Er hatte den Bahnhof überhaupt nicht mehr richtig wahrgenommen.
Es war sicher einfach ein großes, vielleicht eindrucksvolles Gebäude gewesen, aber für Yuki war es unwichtig, nur ein weiterer Schritt zu seinem vorläufigem Ziel.
"Kommen Sie, Yuki-san," hatte Ikari neben ihm gemurmelt, doch er hatte ihre Hand, die sich wie von selbst auf seinen Unterarm gelegt hatte, unwillig abgeschüttelt.
Kurz hatte sie ihn an gesehen, etwas Merkwürdiges hatte in ihrem Blick gelegen.
War es ein Ausdruck von Gewissheit?
Sie hatten den richtig Zug schnell gefunden und nun saß Yuki auf seinem Platz am Fenster, Ikari schräg vor ihm.
Er schlief, so schien es.
Doch die kühle Luft, die durch den Zug wehte, sobald die Türen für andere Menschen geöffnet wurden, hielt ihn immer wieder von einem richtigen erholsamen Tiefschlaf ab.
Er fluchte in Gedanken.
Der Zug war komfortabel eingerichtet.
Zum Schlafen genügte es.
Doch er konnte nicht richtig schlafen.
Dunkelheit hielt ihn gefangen und Traumbilder tauchten vor seinem geistigen Auge auf.
Schlaf allerdings wollte er einfach keinen finden.
"Kiss shining...", murmelte er kaum hörbar und bemerkte, dass Ikari verwundert ihren Kopf hob und ihn zweifelnd anschaute.
"Shining Collection."
"Ich weiß", gab sie zurück. "Das Lied, dessen Songtext Yuki Eiri geschrieben hat."
"Das ist korrekt."
Er wandte sich von ihr ab und schaute aus dem Fenster ins Dunkel hinaus.
Sachte Umrisse von Landschaft flogen an ihm vorbei.
"Sie sind Nittle Grasper-Fan?" fragte sie.
"Nein."
Er schaute sie an.
"Aber ich mag dieses Lied." Der Text hat eine besondere Bedeutung für mich, fügte er in Gedanken hinzu.
Und mit diesen Worten drehte er ihr sein Gesicht wieder zu und schloß offensichtlich die Augen.
Das Gespräch war mit dieser einfachen Geste beendet.
_ _ _
uui und das zweite Kapitel ist ja auch schon wieder vorbei......... mmh ich finde es ziemlich schwer, eine Reise zu beschrieben, weil es ja eigentlich immer nur so abläuft: Erst dies, dann das, dann jenes.... ich hoffe, dass das bei mir okay ist. wenn nicht.. mmh naja dann muss ich noch ein bisschen üben *g*
ciao Sataie
