Halli hallo ^^ schon wieder was neues? ^^'

danke für die lieben reviews, die bauen sehr auf und ich versuche echt, die vorschläge zu verarbeiten... *knuddel@shiva*

Chapter 3 - Einsamkeit

Ein leises knarrendes Geräusch.

Ein Laut, als der Schlüssel sich in dem silberglänzenden Schloß umdrehte.

Trübes Licht der Morgensonne fiel durch zwei, von Rollos halbgeschlossene Fenster.

Der geräumige Flur hinter der grauen Stahltür war leer.

Auch die übrigen Zimmer waren, wenn überhaupt, karg gerichtet.

Ein großes Bett, ein weißer Schrank in einem anderen Raum, eine große Küche, in der allerdings weder Tisch noch Stühle standen.

Ein großer leerer Raum.

Wahrscheinlich das Wohnzimmer.

Wenigstens das Badezimmer sah so als, als ob man annähernd zu Hause wäre. Badewanne und Dusche, bei denen kleine, verpackte Seifenstückchen lagen, jemand hatte ein weißes Handtuch und einen Waschlappen hergelegt.

Wahrscheinlich der Vermieter.

Yuki ließ sich auf dem Badewannenrand nieder und schaute zu Boden.

Weiße Fliesen.

"Alles weiß...", flüsterte er. "Groß und weiß."

Er brauchte ein Telefon und überhaupt, alles Mögliche.

Er würde so bald wie möglich seine Koffer vom Flughafen abholen. Aber erst musste er den Verlag aufsuchen.

"Obwohl sie Recht hat, habe ich gar keine Lust hier zu sein. Ich will nach Hause." murmelte er, immer noch auf den Boden starrend.

Ein lautes penetrantes Piepen schallte durch die Wohnung.

Weil sie leer war, schien es besonders laut und durchdringend zu sein.

Verzweifelt schaute Yuki sich um. Wo war noch gleich das Telefon gewesen?

Er hatte es doch bereits gesehen. In Gedanken suchte er alle Räume ab.

Der Flur.

"Hallo?!"

"Eiri-san. Hier Tohma."

Yuki starrte die Wand an.

"Wie geht es dir, Eiri-san? Wie war die Reise? Wie geht es Shindou-kun?"

Er schloß die Augen.

"Ich weiß es nicht."

"Wie bitte?" kam Tohmas erstaunte Stimme aus dem Hörer.

"Ich weiß nicht, wie es Shuichi geht. Wahrscheinlich heult er sich grad die Augen aus und setzt meine ganze Wohnung unter Wasser."

"Und wenn es so wäre?" Yuki schien bei diesen Worten schon beinahe Tohmas lauerndes Lächeln vor sich zu sehen.

"Dann würde ich nach meiner Rückkehr lange Zeit zum Putzen brauchen."

"Eiri-san." Auf der anderen Seite der Welt legte sich ein zufriedenes Lächeln auf Tohmas Lippen. "Er vermisst dich, aber er lässt es sich nicht anmerken. Es ist anders als sonst, Eiri-san. Er stürzt sich vollkommen in seine Arbeit."

"Ein Wunder für sich", brummte Yuki in den Hörer.

"Vielleicht."

Schweigen.

"Vielleicht auch nicht, Eiri-san."

Yuki wunderte sich über die Betonung, die Tohma in seinen Namen legte, sagte aber nichts.

"So wird er vielleicht erwachsen."

Schweigen.

"Eiri-san. Du darfst deinen Termin nicht vergessen. Die Adresse liegt bei deinem Laptop in der Tasche. Sei bitte einmal pünktlich, du weißt..."

Er brach ab und schien genaustens seine Gedanken zu sortieren.

"Du weißt", fing er nach einer kurzen Stille wieder an, "was auf dem Spiel steht."

Yuki nickte. "Alles wird gut gehen."

"Danke." kam es tonlos von der anderen Seite der Erdkugel.

"Ich werde mich bald wieder bei dir melden."

Ein leises Klicken erklang im Hörer, als Tohma das Gespräch beendete.

Yukis starrte an die weiße Wand vor ihm.

Shuichi wurde erwachsen.

Er wurde erwachsen, etwa weil er nicht mehr bei ihm war?

Mit einer schnellen, berechneten Bewegung fuhr seine Hand in die Höhe und knallte mit einem dumpfen Geräusch gegen die Wand.

"Was wird er über mich denken, wenn wir uns wiedersehen?" flüsterte er mit heiserer Stimme.

Und es war, als ob Tränen in seinen Augen glänzten.

Sein Blick fixierte das Telefon, das vor ihm auf dem Boden lag.

Dann riss er sich mit einem schmerzlichen Ruck aus seinen Gedanken in die Wirklichkeit zurück.

_ _ _

Shuichi scharrte ungeduldig mit dem Fuß über den rauen Boden der Bühne.

"Hiro. Wo bleibst du?" flüsterte er. Es kam ihm vor, als würde seine helle Stimme in der hohen Halle tausendfach zurückgeworfen werden.

Er war schon seit dem frühen Morgen auf den Beinen. Weil er einfach nihct mehr hatte schlafen können - weil er allein in der großen Wohnung Yukis übernachtet hatte - war er bereits am Mittag in der Übungshalle gewesen. Hiro hatte gestern gesagt, we solle schon alles für dei Probe vorbereiten, falls er früher dasein sollte, doch er war einfach zu müde.

Er gähnte.

Er hatte noch das Verlegen sämtlicher Kabel und den Anschluß von Syntheziser und Mikro vor sich.

Ers töhnte laut auf.

"Dieses Pack!

Ich halte das nicht mehr aus!" Geschafft ließ er sich auf den Boden sinken. "Was bilden die sich eigentlich ein? Dass ich auf einmal das Mädchen für alles bin?" Nur weil Yuki nicht mehr da ist.

Yuki...

Er seufzte leise, legte seinen Kopf auf die Knie und schlang die Arme um seine Beine.

"Yuki, warum...?"

Er wusste ja, warum Yuki nach Deutschland gegangen war - seines Berufes wegen. Und wenn er sich aun den Abschied am Flughafen erinnerte, so wusste er genau, dass Yuki ihn nicht vergessen würde. Yuki würde an ihn denken, vielleicht würden sie auch mal Telefonieren, doch trotzdem war da die Angst.

"Die Angst kommt bei Nacht", flüsterte er in die Stille, die ansonsten nur durch sein unterdrücktes Schluchzen durchbrochen wurde. "Oder wenn ich allein bin."

Ich will nicht mehr alleine sein!

"Shuichi!" rief da eine fröhliche Stimme zu ihm herüber.

Er sprang ohne nach zu denken auf und sah sich um.

Niemand war zu sehen.

"Ha! Shuichi ist nicht mehr traurig?"

Shuichi fuhr erschrocken zusammen, die Stimme war direkt neben seinem Ohr aufgetaucht, während sich eine kalte Hand blitzschnell und ohne, dass er etwas dagegen hätte tun können, auf seine Hüfte gelegt hatte.

Und als er sich langsam ein Wenig umwandte, blickte er in die strahlenden blauen Augen Ryuichis.

"Du..." flüsterte der Jüngere.

"Hey, Shu-chan, was ist los mit dir?"

Natürlich, Ryuichi wusste ja nichts von Yukis heimlicher Abreise. Nur er selbst, Hiro und Tohma waren dabei gewesen.

"Yuki." presste er traurig hervor.

Etwas in den Augen des Anderen veränderte sich und ehe Shuichi sich versah, saß Ryu-chan vor ihm auf dem Fußboden, die Beine überkreuzt, Kumagoru-chan im Arm und starrte ihn erwartungsvoll an.

"Erzähl." grinste er.

Unwillkürlich legte sich ein seichtes, schüchternes Lächeln beim Anblick Ryuichis auf seine Lippen und zögernd begann er:

"Mmh, da gibt es irgendwie nicht allzu viel zu erzählen. Er..." er zögerte. "er hat Japan verlassen und ist für einige Zeit nach Europa gezogen."

Ohne auch nur seine letzten Worte abgewartet zu haben, sprang Ryuichi auf, Komagoru kam in Sekundenschnelle näher und landete schließlich mit einem merkwürdigen Geräusch in Shus Gesicht.

Dieser zuckte erschrocken zusammen und sah Komas Herrchen ängstlich mit seinen großen Augen an.

"Was..." begann er.

Doch er wurde sofort wieder unterbrochen.

"Und du Trottel hast ihn gehen lassen?"

Shuichis Augen weiteten sich.

"Er hat gesagt, dass er weder zurückkommen wird." gab er kleinlaut zurück.

"Was bist du doch für ein naiver kleiner Idiot." Einfach zum Liebhaben.

Komm her, Shuichi." sagte er dann, und bevor dieser seiner Aufforderung nachgehen konnte, hatte Ryuichi ihn schon sanft an sich gedrückt.

"Yuki wird zurückkommen, oder?" hörte er Shus tränengetränkte Stimme und spürte dessen Atem an seiner Schulter.

Er hoffte es.

_ _ _

Yuki stand vor einem überdimensional großen Bürogebäude.

Es war dunkel, weil Wolken den Winterhimmel verhangen.

Ws roch nach Schnee, so kam es Yuki jedenfalls vor, sein blondes Haar wie wild im Wind tanzte.

Während eine seiner Hände in der Hosentasche steckte, hielt die andere einen zerknitterten Zettel fest, der Zettel, der in der Vordertasche bei seinem Laptop gewesen war..

Tohmas Zettel.

Seine bernsteinfarbenen Augen suchten in wenigen Augenblicken die Anschrift, zu der Tohmas Zettel ihn geführt hatte.

CHERRY ENTERTAINMENTS prangte auf einem messingfarbenen Schild, neben der großen Glastür.

Die Adresse stimmte, der Name der Firma ebenfalls.

Vorsichtig drückte er die Tür auf und ein heißer Luftzug wehte ihm entgegen, so wie er es sonst von Kaufhäusern gewohnt war.

Erst war die Wärme angenehm, doch nach einigen Sekunden schien sie nicht mehr aushaltbar zu sein.

Yuki konnte sich nicht mehr wünschen, als endlich seinen dicken Wintermantel auszuziehen.

Ausser bei Shuichi zu sein.

Shuichi?

Da war wieder diese leise Sehnsucht... Nicht schon wieder.

Er schaute sich um.

Er stand in einer großen, gläsernen Halle, die von Neonröhren irgendwo an der Decke hell erleuchtet wurde.

Neben ihm befand ein Empfangsschalter, an dem eine relativ junge, unscheinbare Frau saß.

Er räusperte sich schließlich und fragte sie auf Englisch nach seinem Ansprechpartner, er hätte ja schon seit längerer Zeit einen Termin gehabt, fügte er hinzu.

"Your name, please." forderte sie ihn auf, während sie einiges in den Computer vor sich eingab, wahrscheinlich irgendwelche Daten.

"Yuki Eiri."

"Eiri," murmelte sie und drückte die E-Taste auf der grauen Tastatur, wie um nach seinem Namen zu suchen.

"Ähm..." machte er vorsichtig auf sich aufmerksam. "Eiri, it's my first name..."

Sie starrte ihn verwirrt an und seine Augen verschmälerten sich unmerklich, ohne etwas dafür zu können, ging ihm diese Frau auf die Nerven. Er seufzte innerlich.

"Oh, I'm sorry!"

Eine kurze Pause, in der sie erfolgreich nach seinem Namen suchte und wahrscheinlich noch einige andere Informationen dabei fand.

"Come with me," begann sie wieder. "I'll lead you to your meeting."

Vielleicht nervte sie ihn doch nicht ganz so, wie zuerst angenommen, denn sie wollte ihm den Weg zeigen und das war ja schon mal ein Anfang.

Ansonsten würde er sich in diesem riesigen Glaskasten wahrscheinlich hoffnungslos verlaufen, so wie er es sonst immer von Shuichi gewöhnt war.

Ein leises Lächeln schlich sich auf seine angespannten Lippen.

Shuichi hätte sich wahrscheinlich schon in der Eingangshalle verirrt, der Kleine hätte hemmungslos angefangen zu heulen und damit wieder die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

_ _ _

bis zum nächsten Kapitel sag ich jetzt nur, ich hoffe ihr seid weiter dabei... würde mich freuen!!! *knuddelt alle leser*

bai Sataie/Hermes-chan (---- ich bin so dreist *böses Mädchen* ^.~)