Disclaimer: Keine der Figuren, die ihr aus dem Herr der Ringe-Universum kennt gehört mir, alles gehört J.R.R. Tolkien. Ich schreibe nur zum Spass und verdiene kein Geld damit.
Ich habe beschlossen alle Kapitel möglichst fehlerfrei zu reposten. Sowohl inhaltliche, als auch grammatikalische und rechtschreibteschnische Fehler werde ich beseitigen
Schweissgebadet erwachte er aus seinem Traum.
Es war der selbe Traum, den er nun schon seit fast einem halben Jahr hatte.
Sein Atem ging schwer, als er sich erhob. Er brauchte jetzt frische Luft.
Mit dem leisen Tritt, der seinem Volk zu eigen war, folgte er den silbrig blauen Lichtstrahlen des Mondes, der durch die grossen Fenster viel, bis er vor der hohen, zweiflügligen Balkontür seines Schlafraumes stand. Mit einem Ruck öffnete er die Türen und trat hinaus auf den weitläufigen Balkon.
Die kalte Nachtluft kühlte sein erhitztes Gesicht.
Er lehnte sich gegen die Brüstung und sah erst hinauf in die Sterne und dann an sich herab. Die Ausbuchtung in seiner Hose war selbst in diesem Halbdunkel deutlich zu erkennen. Er seufzte.
Als er wieder hoch in die Sterne blickte, stand ihm wieder ihr schönes Gesicht vor Augen. Ihre vollen Lippen und die wunderschönen grünen Augen.
Er selbst war noch nie ein Kind von Traurigkeit gewesen, viele, egal ob Mensch oder Elb, Mann oder Frau waren ihm schon verfallen und mit ein paar hatte er auch das Lager geteilt, aber noch nie hatte ihn jemand so berührt wie sie.
Sie war keine von seinem Volk, auch wenn man sie, ob ihrer spitzen Ohren für eine Elbe hätte halten können, aber er wusste es besser, er hatte sie gespürt, so nah, so gut, so warm, ja, das war es wohl, ihre Haut war viel wärmer als die einer seines Volkes. Es schien flüssiges Feuer durch ihre Adern zu pulsieren, und jede ihrer Berührungen setzten ihn in Flammen, ein gefährliches, einzigartiges, verzehrendes Feuer.
Jedes mal, wenn er wieder aus einem dieser Träume erwachte, konnte er sich an keine Einzelheiten erinnern, doch der heutige Traum war ihm noch so genau im Gedächtnis, als erlebe er ihn grade.
Sie war mit ihm zu einem Bergsee gegangen, wo sie sich in einer mondbeschienenen Lagune niederliessen. Hand in Hand sassen sie schweigend nebeneinander, bis sie plötzlich die Stille brach.
"Du hast mir noch nicht deinen Namen genannt", ihre Stimme klang in seinen Ohren, wie Wassertropfen, die auf feinen Kristall fielen.
"Legolas, Legolas Grünblatt", antwortete er ohne zu zögern, "Und wie lautet dein Name?"
"Legolas? Hmmm...", sie blickte ihn nachdenklich an, "Der Prinz von Düsterwald?"
Er nickte nur, überwältigt von dem intensiven Blick, den sie ihm zuwarf.
"Bist du, bist du jemandem versprochen?", sie wandte ihren Blick wieder den Sternen zu, die sich auf den glatten Oberfläche des Sees spiegelten.
Diese Frage versetzte ihm einen Stich ins Herz, wenn er sich nicht gleich wieder ins Gedächtnis gerufen hätte, dass dies sein Traum war, hätte er sich gewundert, woher sie das wusste.
"Ja", antwortete er und seine sonst so feine Stimme klang dumpf.
"Dann möchte ich dir zwei Abschiedsgeschenke geben.", Abschied, wieso sagte sie so etwas?
"Abschied?", er war verwirrt.
"Ich denke nicht, dass ich dann noch zu dir kommen kann, oder ob ich das überhaupt sollte.", ihre Stimme war traurig, aber der Kuss, der folgte, war leidenschaftlicher, als je zuvor und raubte ihm den Atem.
"Wie heisst ihr, nîn Lýrrien", seine Stimme war dunkel, und seine sonst hellblauen Augen, schienen tief und unergründlich wie das Meer.
"Nya", antwortete sie, "Nya Feuerkind, in der Sprache der Menschen."
"Nya Naurhên", flüsterte er, "Das währe dein Name in unserer Sprache."
Sie lächelte ein unergründliches Lächeln, bevor sie aufstand und ihn mit sich in eine Höhle zog.
Ihr zweites Abschiedsgeschenk war unglaublich, noch nie hatte er so etwas gefühlt, aber, nein. Er schüttelte den Kopf, wie um diese Gedanken zu vertreiben, das war alles nur ein Traum, sie existierte nicht!
Schon heute würde seine zukünftige Braut eintreffen.
Sein Vater hatte ihm versichert, dass sie sehr hübsch war, aber für ihn gab es nichts mehr, dass er schön nennen wollte ausser IHREN Anblick, wie sie sich bewegte, wie sie redete, sie war einfach wunderbar.
Er wandte seinen Blick den Sternen zu.
"Oh Elbereth, hilf mir, was soll ich tun? Wenn ich dem Willen meines Vaters folge, verrate ich mein Herz und wenn ich den Wünschen meines Herzens folge, jage ich einem Traumgespinst hinterher, und was vielleicht noch viel schlimmer ist, ich verärgere meinen Vater!", Ja, sein Vater würde sehr böse sein, würde er die fremde Prinzessin nicht heiraten, aber er wusste auch, dass sein Vater dann einen seiner anderen Söhne mit ihr verheiraten würde, ihm war die Allianz zwischen den Elben und den Drachenkindern, wie sich dieses Volk selbst nannte, zu wichtig, als dass er diese Chance verstreichen lassen würde.
Ein grosser Trost für ihn war, dass morgen König Ellessar und Königin Arwen eintreffen würden. Dann könnte er mit seinem alten Freund reden, er könnte ihm sicher Rat geben. Bis dahin jedoch, würde er sich mit allen Mitteln von seinem Traum ablenken, und sein Freund Gimli war ihm da bestimmt behilflich!
Seufzend wandte er sich von den Sternen ab und ging in das Badezimmer, das an seinen Raum angrenzte.
Er nahm den silbernen Krug von dem Waschtisch und füllte das klare Wasser in die ebenfalls silberne Waschschüssel.
Kurz warf er einen Blick in den Spiegel und tauchte dann sein immer noch heisses Gesicht in das kühle Nass.
Mit einem Ruck warf er seinen Kopf in den Nacken. Sein helles, langes Haar zog einen silbern schimmernden Kreis im Mondlicht.
Wassertropfen rannen sein Kinn hinab zu seinem Hals und fast schien es ihm, als spüre er ihre heissen Lippen, die die Tropfen wegküssten.
Mit einem tiefen Seufzer begab er sich zurück in sein Bett. Es gab noch viel zu tun und er wollte ausgeruht sein.
So, das war das erste Kapitel. Hoffe, ihr hattet Spass.
Auf bald,
Eure Liloe Waldkind
