Noch während die Hobbits den überrumpelten Zwerg begrüssten, war plötzlich ein dumpfes Geräusch zu hören, ähnlich wie jenes, das die schlagenden Flügel eines Vogels verursachten, jedoch musste dies eine ganze Schar ziemlich grosser Vögel sein.

Legolas sprang von seinem Platz auf und rannte ans Fenster.

"Gimli, sind das die Reittiere, von denen du mir erzählt hast?", fragte er, während sein Blick gebannt nach draussen gerichtet war. Nur wenig später war der Zwerg neben ihm.

"Ja, so werden sie in unseren Legenden beschrieben, riesige, majestätische Drachen, die ihren Reitern aufs Wort gehorchen.", fasziniert blickte auch er auf die landenden Tiere. "Es gibt eine Legende, in der behauptet wird, dass die richtigen Drachenkinder von dem Urdrachen Gor abstammen und mit ihren Drachen über Gedanken kommunizieren, allerdings soll es davon kaum noch welche geben."

"Prinz Legolas", eine fremde Stimme drang vom Eingang des Raumes zu ihnen herüber. "Euer Vater wünscht, dass ihr euch draussen einfindet, die Delegation der Drachenreiter ist grade eingetroffen.", Legolas wandte sich vom Fenster ab, nickte und seufzte dann tief.

Die Hobbits standen da und blickten vom Einen zum Anderen.

"Drachen?", brachte dann schliesslich Pippin hervor.

"Ja, ich werde euch alles später erklären.", er richtete seine Kleidung und schritt dann, gefolgt von einem Zwerg und fünf sehr verwirrten Hobbits nach draussen.

In der grossen Halle trafen sie Êlhên, die sich neben ihrem Bruder einreihte.

"Van mathach?", fragte sie, leise, Sodas es ihre anderen Begleiter nicht hören konnten und mit besorgtem Blick.

"Ich weiss es nicht.", war seine traurige Antwort.

Draussen wurden sie schon von König Thranduil und einigem Hofstaat erwartet.

Gimli und die Hobbits nahmen rechts und links der Tribüne Aufstellung, auf der der König und seine vier Kinder auf die Neuankömmlinge warteten.

Die Drachen waren mittlerweile gelandet und einige furchterregend aussehende Wachen hatten zu Fuß Stellung bezogen, einige andere führten die Drachen auf eine eigens dafür vorbereitete Koppel.

Drei besonders grosse Drachen standen noch immer auf der Wiese und blickten mit ihren rot-orangen Augen umher.

Ein grüner, ganz vorne, wurde von einem schwarz-roten und dunkelblauen, wie von Leibwächtern flankiert.

Plötzlich, ohne Vorwarnung breiteten sie je einen Flügel aus, so wie die Drachen, die die Krieger getragen hatten es auch schon getan hatten.

Zuerst stieg eine, in blauen Samt gehüllte, junge Frau von den vordersten Drachen, ihr folgte ein etwas älterer Mann.

Die Kleider der beiden waren prächtig in ihren grün und blautönen, Samt und Brokat, durchwirkt mit Gold und Silber. Nun stiegen auch die zwei Leibwächter ab, beide in prächtigen Rüstungen, die eine schwarz, die andere silbern im Sonnenlicht schimmern.

Beide trugen sie geschmückte Helme, die beinahe das ganze Gesicht verdeckten, nur die Augen blieben frei.

Die Person in der schwarzen Rüstung schien so etwas wie der Heerführer zu sein, denn selbst auf die recht grosse Distanz, die zwischen der Königsfamilie und ihr herrschte, strahlte diese Gestalt eine Autorität aus, die einige Untertanen Düsterwalds ehrfurchtsvoll den Kopf einziehen liess.

Die beiden Krieger nahmen Aufstellung neben dem königlichen Paar und begleitete sei zur Tribüne.

"Mae govannen, König Thranduil!", grüsste der Mann.

"Mae govannen, König Oveon. Ich freue mich euch hier in Düsterwald begrüssen zu können, und euch die elbische Gastfreundschaft zuteil werden zu lassen, bis zur Hochzeit."

Legolas blickte gebannt auf die Gestalt in der schwarzen Rüstung. Das was er vor kurzem noch für einen Umhang gehalten hatte erwies sich jetzt als ein paar mächtiger Schwingen und hinter ihr kringelte sich ein kräftiger Schwanz.

Legolas hörte Gimli neben der Tribüne nach Luft schnappen, das musste einer der Drachenkinder sein.

Die Hände steckten in schweren Handschuhen, jedoch waren die Füsse frei. Im Grunde waren sie den Füssen der Menschen und Elben sehr ähnlich, aber die Zehen waren kräftiger und liefen in schwarzen Klauen aus. Die Haut war mit silbrig-blau schimmernden Schuppen bedeckt.

Erst die Worte seines Vater rissen ihn aus seiner Starre.

"und das, schliesslich ist mein Sohn Legolas.", in der Stimme seines Vaters schwang Freude mit und da er nicht in der Stimmung für einen Streit war verbeugte er sich artig und schenkte der Prinzessen ein Lächeln.

"Nun, wie ihr sicher vermutet ist das meine Tochter Myryam.", auch sie lächelte.

Legolas befand, dass er sich umsonst Sorgen gemacht hatte, sie war tatsächich recht gutaussehend.

"Das sind mein persöhnlicher Leibwächter Karet", er zeigte auf den Krieger in der silbernen Rüstung, der, nach einer angedeuteten Verbeugung seinen Helm abnahm.

Er war weitestgehend menschlich, nur seine Augen hatten eine seltsame Farbe, sie schienen von blau zu violett zu wechseln.

"Und das",dabei zeigte er auf das Wesen in schwarzer Rüstung, "ist Goriell."

Mit einer eleganten Verbeugung, die Legolas ihm nicht zugetraut hätte in dieser schweren Rüstung, nahm der Krieger den Helm ab.

Legolas stutzte, er war eine SIE. Die Augen, die direkt in seine blickten waren genauso wie die des Drachen, auf dem sie geritten war, die Farbe wechselte von gelb zu rot und es schien ein unglaubliches Feuer in ihnen zu glühen.

Das Gesicht war, wie die Füsse und wohl auch der Rest des Körpers, mit silber-blauen Schuppen bedeckt. Das tiefrote Haar hatte sie mit einem dunkelblauen Band im Nacken zusammengebunden.

"Sie ist die Führerin unserer Drachenarmee und die letzte lebende Nachfahrin Gors und Caladiells. Wie ihr seht, ist sie direkt mit den Elben verwandt."

"Nun, dann soll sie, natürlich nur wenn euch das recht ist", dabei blickte Thranduil die Kriegerin an, "Den Namen Daeiellwen tragen, Schattentochter, was auch euer Name in eurer Sprache bedeutet, wenn ich das richtig verstehe?", sie nickte und blickte dann kurz zu Legolas.

Dieser stolperte ein paar Schritte zurück und stützte sich an einem Balken ab.

Êlhên war sofort bei ihm. "Was ist mit dir, geht es dir nicht gut?"

Er schütelte den Kopf. "Êl, diese, diese Goriell, das ist Nya! Sie war nicht in dieser Gestalt in meinem Traum, aber ich bin mir sicher, sie ist es!"

So, genug jetzt für heute, das habe ich innerhalb von drei Stunden und meinem Frühstück zusammen geschraubt, also net zu hart mit mir ins Gericht gehen, wenns Mist is, aber ich musste die Geschichte für mich weiter schreiben.