Vielen, vielen Dank für die zahlreichen Reviews....ich habe mich wahnsinnig
drüber gefreut...* habe immer noch so ein dämliches Dauergrinsen im
Gesicht...zwinker* !!
Bin mit dem Update wieder zu spät dran...*sorry*, aber es kamen halt Sachen
wie Weihnachten, Abi - Vorbereitung und ne' saftige Erkältung (kommt davon,
wenn man im Erzgebirge wohnt und gerne mal in eiskalten Stollen unter Tage
rumkriecht...) dazwischen !!
°°°°°°°°°°^°°°°°°°°°°°
Erschüttert von dem Anblick, der sich ihnen darbot, standen die Krieger aus den beiden Elbenreichen wie erstarrt da.
Der schwarzhaarige Elbenlord hatte sich über seinen Menschensohn gebeugt und wiegte ihn mit zitternden Händen sanft hin und her. Leise Schluchzer waren nun für jeden deutlich hörbar.
Auch Legolas, der sich mittlerweile vom Boden aufgerichtet hatte, stand geschockt und bewegungslos vor der Leiche Orsons und betrachtete wie Elrond die gebrochene Gestalt Estels ein wenig zu sich herangezogen hatte und leise auf ihn einredete. Als auch er die tränenerstickte Stimme des hohen Elbenherrn vernahm, löste er sich endgültig aus seiner Erstarrung und rannte das kurze Stück zu ihnen herüber, um sich dann schwerfällig auf die Knie fallen zu lassen.
"Herr Elrond...?", flüsterte er leise, aber bestimmt.
Doch es folgte keine Reaktion. Nur das leichte Beben der Schultern verriet ihm, dass noch Leben im Körper Elronds steckte.
Legolas sah aus den Augenwinkeln wie nun auch Elladan und Elrohir schweratmend angerannt kamen. Ihre Augen weit geöffnet vor Entsetzen und Sorge. Ihre langen Schwerter, die sie von den Kriegern aus dem Düsterwald bekommen hatten und jetzt über und über mit schwarzem Blut der Orks benetzt waren, ließen sie achtlos fallen und bewegten sich wie in Trance auf ihren Vater und Estel zu.
"Ada...lebt er ?"
Nur diese drei fast schon geflüsterten Worte verließen Elrohirs Lippen. Als aber nach sekundenlangem Warten noch immer keine Antwort auf die Frage kam, griff Legolas ein und schüttelte recht energisch dessen Schulter.
Aufgeschreckt durch die plötzliche Bewegung, sah ihn Elrond einfach nur entgeistert an.
"Bitte.Herr Elrond, sagt uns, ob Estel ....noch lebt.", bemühte er sich in gewohnt fester Stimme zu sagen, doch wirkte sie eher zittrig und heiser.
Der dichte Schleier der Trauer, der Elrond zu umgeben schien lichtete sich durch den erzwungenen Blickkontakt mit dem Elbenprinzen für ein Moment und mühsam presste er "Noch weilt er auf Arda....doch nicht mehr lange...ich fühle es einfach."
Auf der einen Seite war er über alle Maßen erleichtert, dass sein Freund noch lebte, denn zuvor hatten die langen, pechschwarzen Haare Elronds jedwede Sicht und somit jede weitere Erkenntnis auf Estels Zustand verhindert, doch andererseits hatte er nun das Gefühl, als hätte eine unsichtbare Kraft ihn derart getroffen, dass er benommen zusammensackte.
Den Zwillingen und auch Glorfindel ging es nicht besser. Mit blassen, wenn nicht gar bleichen Gesichtern verharrten sie regungslos auf ihren Plätzen. Nur Elladan schüttelte unablässig seinen Kopf, als wolle er nicht glauben, was ihnen Elrond gerade offenbart hatte. Doch in dessen Innersten war eine Stimme, die wusste, dass sein Vater wahrscheinlich Recht hatte.., denn wer konnte es schon besser wissen, wenn nicht sein eigener Vater....einer der kundigsten Heiler in ganz Mittelerde.
Für einige Augenblicke hing wieder eine bedrückende Stille über den Ort, welcher zum Erstaunen von Legolas von dem vorerst wie erstarrten Elrond unterbrochen wurde.
"Bringt mir eure Heilkräuter und kocht Wasser auf.", befiehl er recht barsch, doch die meisten waren fast erleichtert, dass sie ihn wieder so selbstsicher sahen, denn sein vorheriges Verhalten hat sie verunsichert.
Als wäre dies eine Art Signal gewesen, brach um sie herum Geschäftigkeit aus, die, wenn man es nicht besser wüsste, einem das Gefühl vermittelte, dass doch eigentlich alles in Ordnung ist.
"Him'lome.", rief Legolas laut- ohne sich aber umzudrehen- der Gruppe Elben zu, die hinter ihm standen und sich gerade aufmachen wollten die versteckten Pferde heranzuholen.
Kaum hatte der Angesprochene seinen Namen gehört, löste sich eine Figur aus der kleinen Ansammlung von Elben und lief zielsicher zu seinem Herrn. Seinen Bogen aus dunklem Eibenholz noch immer griffbereit in der Hand, stand er nun ruhig und abwartend vor Legolas.
"Nimm dir ein paar Männer und verbrennt die Orks und den Menschen."
"Aber schau bitte erst, ob du bei dem Menschen etwas findest, was auf seine Identität schließen lässt...", fügte Legolas nach ein paar Sekunden noch seufzend hinzu.
Als dieser mit einem kurzen Nicken angedeutet hatte, dass er seinen Auftrag verstand, widmete er sich nun wieder seinem Freund Estel.
Er wollte helfen, sich nützlich machen, doch Elrond ließ keinen an sich und seinen Sohn heran. Immer wieder murmelte dieser eher zu sich selbst, als zu anderen, dass er seinen Sohn nicht sterben lassen würde, dass es noch Hoffnung gäbe.....
Die Knie des Elbenherrn waren im schlammigen und blutdurchtränkten Boden ein wenig eingesunken, doch hatte er soweit Halt, dass er sein Jagdmesser hervorholte und anfing die zerrissene Reisetunika Estels und seine Fesseln aufzutrennen, um somit seine Verletzungen behandeln zu können.
Das Messer, dessen Heft mit Leder umwickelt war und goldene Blattmuster den Knauf bis zum Klingenansatz schmückten, schmiss Elrond achtlos zur Seite als er den störenden Stoff endlich entfernt hatte.
"Oh....ion nin(mein Sohn)....", hauchte Elrond beim Anblick des zerschundenen Köpers. Dunkles rotes Blut bedeckte Estels Brust und bildete einen unheimlichen Kontrast zur bleichen, fast unnatürlich weißen Haut, die zusätzlich noch mit unzähligen Hämatomen gezeichnet war. Beim Abtasten der Haut konnte er auch einige Rippen fühlen, die bei leichtem Druck nachgaben und dadurch erkenntlich wurde, dass sie gebrochen waren.
In dem Augenblick ließ sich Elrohir- als wäre er nie weg gewesen - schwerfällig neben ihm nieder und gab seinem Vater eine kleine braune Tasche, welche dem Aussehen her aus dem Düsterwald stammen musste und nichts anderes als die geforderten Heilkräuter enthalten konnte.
Auch Elladan kam keine zwei Minuten später mit dem gekochtem Wasser hinzu und stellte dieses vorsichtig neben den medizinischen Utensilien.
Schweigend nahm Elrond sich die benötigten Mittel.
Nervös betrachteten die Zwillinge ihren Vater, doch dieser war voll und ganz mit der Zubereitung der Tinkturen beschäftigt, sodass er im Moment keine Worte des Trostes oder gar der Aufmunterung anzubieten hatte.
Die Zeit schien einfach still zu stehen...
Legolas hatte das Gefühl, dass das Mixen der heilenden Salben und Flüssigkeiten schon eine Ewigkeit dauerte, bis Elrond sich endlich umdrehte und anfing mit einem nassen Lappen die Wunden an den Schultern Estels zu säubern, wo Gorbag erst vor wenigen Stunden seine schmutzigen Klauen hinein gebohrt hatte.
Trotz der federleichten Bewegungen schrie Estel auf einmal auf und lag nun mit weit aufgerissenen Augen zitternd da.
"Kela...daro...(Geh weg..halt).", krächzte Estel und schaute sich panisch um.
"Ion nin...saes...lasto beth lammen...na targall...lya varna si..(Mein Sohn .bitte...höre die Worte meiner Zunge...sei still...du bist jetzt in Sicherheit)", sprach Elrond zu seinem Sohn, während er mit seinen langgliedrigen Fingern das schweißbedeckte Gesicht Estels festhielt.
Das Gesprochene schien eine Wirkung auf ihn gehabt zu haben, denn Legolas sah, dass Estel wie in Zeitlupe wieder zusammensackte und ihn Elrond sanft auf den noch immer nassen Boden gleiten ließ. Doch plötzlich machte ihn etwas stutzig. Im fahlem Licht des Mondes sah er eine grünliche Flüssigkeit in den Mundwinkeln seines Freundes...
"Herr Elrond, verzeiht..., aber was ist das für eine grünliche Flüssigkeit hier?", hörte Elrond die unsichere und aufgeregte Stimme des Elbenprinzen, während dieser auf den Mund seines Sohnes zeigte.
Die Augen zu Schlitzen verengt, versuchte Elrond sich angestrengt zu erinnern, ob und wenn ja, wo er diese Substanz schon einmal gesehen haben mochte. Mit dem Zeigefinger strich er ein wenig davon ab und hielt es an seine Nase.
"Oh Iluvatar...nein...", kam auf einmal der Schrei Elronds, als ihn dämmerte, was man Estel verabreicht hatte.
"Ada (Vater)...was ist los?", fragte Elladan, dessen Nervenkostüm sowieso schon arg mitgenommen war, erschrocken und starrte seinen Vater mit offenen Mund an.
"Man hat Estel...Verkadon gegeben; ein Gift, dass meist die Haradrim nutzen und welches bei dem Betreffenden große Schmerzen und Halluzinationen auslöst.", flüsterte dieser nun.
"Ist es...tödlich?", getraute sich dann doch Legolas die bis dahin unausgesprochene Frage in Worte zu kleiden.
"Wenn man denjenigen schnell genug behandelt...., dann nicht."
Kaum hatte Elrond das ausgesprochen, sah er seine Söhne eindringlich an.
"Holt mir irgendwoher Arnica und die Gelsemiumwurzel her."
Nickend verschwanden sie in dem nahenden Wald und suchten im dortigen Dickicht nach den gewünschten Kräutern, doch die Dunkelheit erschwerte selbst ihnen ein zügiges Vorankommen und so dauerte es länger als beabsichtigt, dass sie wieder auftauchten und nun neben ihren Vater standen.
"Legolas, hör mir zu..., wir müssen Estel wach bekommen und dann muss er das Gift irgendwie erbrechen. Doch er wird den erforderlichen Tee dazu nicht freiwillig nehmen, also wirst du ihn wenn nötig festhalten, während ich die Flüssigkeit in ihn...herein manövriere."
Wenige Minuten später war der Tee fertig und Elrond fing an seinen Sohn leicht zu schütteln und ihm sachte auf die Wange zu schlagen. Dem Elbenherrn tat es leid seinen geliebten Sohn zu wecken, denn dieser brauchte seinen Heilschlaf, aber er hatte keine andere Möglichkeit und so machte er weiter.
Erneut bewegten sich Estels Lider unruhig hin und her und kurz darauf waren sie offen. Seine Gedanken rasten ungeordnet durch den Kopf; alles drehte sich....als wolle die Welt seinem Blickfeld entschwinden. Seine Sicht war vollkommen verschwommen und neblige Schleier tanzten wild vor seinen Augen.
"hith....mor..erui(Nebel....dunkel...allein)", waren somit auch die ersten Worte, die seine Lippen verließen und dadurch die Anwesenden tief beunruhigten.
Elrond versuchte seinem Sohn aufzuhelfen und schob ihm den kleinen Becher an den Mund.
"Ion nin...trink das...es wird dir helfen."
Wie erwartet drehte Estel seinen Kopf weg und versuchte sich aus den Griff seines Vaters zu entwinden. Doch dieser hielt ihn fest. Auch Legolas näherte sich langsam seinem Freund und ergriff ihn beim Arm. Spätestens jetzt bemerkte der blondhaarige Elb wie sich Estel unter seinem Griff zunehmend anspannte und sich in seinem halbwachen Zustand panisch von beiden zu lösen versuchte. Seine zuvor flache Atmung wurde schnell und unregelmäßig; sein Puls raste.
Mehr als beunruhigt, dass Estel seine eigene Familie nicht wieder erkannte und nun wild um sich schlug, hielt Legolas wie versprochenen sein Freund fest, damit ihm Elrond den lebensnotwenigen Tee einflößen konnte.
Es tat ihm aber unendlich weh einen seiner mittlerweile besten Freunde so leiden zu sehen. Er kannte ihn nur als fröhlichen, zu ewigen Streichen aufgelegten und zuweilen als impulsiven jungen Mann, der vor nichts halt machte, wenn es um das Wohl seiner Familie und Freunde ging.
Trotz seiner jungen Jahren hatte dieser eine Stärke in sich, die wohl ein jeder spüren konnte, der es auch wirklich wollte....
Es war nun so, wie es Elrond prophezeit hatte...Estel saß zusammengesunken am Boden und übergab sich. Elrond war direkt neben ihm; hielt ihm die lästigen Haare aus dem Gesicht und tätschelte sanft seine Schulterblätter.
Doch Legolas plagten innere Zweifel. Würde die Behandlung für Estel reichen oder waren sie zu spät gekommen....???
............wird fortgesetzt!
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^^°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
@Shelley: Jepp...ich habe auch- kurz nachdem ich mein Kapitelchen ins Netz gestellt hatte- bemerkt, dass die Übersetzung fehlt.....das Kuriose war aber, dass ich sie eigentlich mit hin geschrieben habe....nur halt in diesen eigenartigen Klammer(die kleinen eckigen Dinger neben der linken SHIFT Taste) Ist mir ne' Lehre gewesen..... Aber trotzdem Danke für den Hinweis und dein Review....für Aragorn werde ich tun was ich kann, aber ohne noch ein wenig Dramatik geht bei nichts weiter... *süffisant grins* bis dann und viele liebe Grüße, Joshua Nenya
@Isadora2: Danke fürs liebe Review...*hält sich die Hände schützend auf ihren verletzlichen kleinen Hintern...aus Angst vor Funken deines Feuers* .....das mit Legolas als "Krankenschwester" wirste dieses Mal teilweise erleben....ich hoffe, dass es dir gefällt !!! beste Grüße, Joshua Nenya
@Aragorn15:Hach....danke dir fürs Lob. Tut der Seele echt gut!!!! Elbische Übersetzungen habe ich nochmals ergänzt(Erklärung habe ich bei Shelleys Antwort hingeschrieben...*nach oben zeigt* )...und ja...unser Legolas kommt noch zum Zuge, keine Angst ! Also meine Liebe....wir sehen uns...*dich extrem zurück knuddel* Joshi
@Mystic girl1: Habe mich wieder ganz dolle übers lange Review gefreut....* freudig auf und ab springt* ....Ich mache dir mit meinem Elrond Angst??? *zwinker * Ich finde nämlich, dass man gerade bei unserem Elbenlord ne' Menge an Reaktionen raus holen könnte...er ist ein Vater und Eltern (die meisten jedenfalls) würden für ihre Kinder doch einfach alles tun, deswegen habe ich auch mal diese gefährlichere Seite von ihm hervorholen wollen...*is' halt einfach faszinierend..* Hoffe aber, dass dieses Kapitel "schnell" genug kam und ich mir nicht erst noch ne' Anlage gegen deine gefährlichen kleinen Eichhörnchen(- Biester) zulegen müsste. Ganz liebe Grüße und hoffentlich bis dann, Joshua Nenya
@Hello: Schön dich kennen zulernen...(wie kennen uns doch noch nicht, oder ?? *sich am Kopf kratzt *) Jaaa...du hast recht.., es ist gemein so plötzlich aufzuhören *süffisant grins*, doch so hoffe ich, dass ihr angespornt werdet weiterzulesen. ;) Hoffe, dass du mal wieder deine Meinung zu der Story verlauten lässt, Viele Grüße Joshua Nenya
@Arsinoe4: Hach...hallo ! Endlich hat mal jemand Verständnis für meine Zeitnot(dass ich halt ne' immer am FF' schreiben sein kann. Ich sage nur ABI ! ) Nee.., ich finde es schön, dass du mir abermals ein liebes Review hast zukommen lassen !! ;) Jepp...vorerst sind die guten Elben gerettet, aber es könnte ja trotzdem noch das ein oder andere passieren....also einfach mal wieder vorbeischauen. *zwinker* bis dann, liebste Grüße...deine Joshi
@Auxia: Erst mal ein großes Hallo und Danke an dich !! Schön, dass dir meine Geschichte gefällt....hast einen auch motiviert weiterzuschreiben, sodass du fast der lieben Isadora2 Konkurrenz machen kannst, denn sie macht mir auch stets "Feuer unterm Ars**", weil ich nicht weiter schreibe. Aber du musst verstehen, dass ich mich zur Zeit gerade im Vorabitur Stress befinde..., und das ist nervenaufreibend und so habe ich nicht mehr so die Zeit fürs Geschichten schreiben. Sorry. Aber ich danke dir, dass du so fleißig mitliest. Bis dann, und viele liebe Grüße, Joshua Nenya
@Vicky23: Brauchst dir doch keine Sorgen zu machen, dass du nicht "pünktlich" reviewst...ich bin immer froh, wenn ich irgendwann mal die eine oder andere Zeile von euch da draußen höre... ;) es ist aber trotzdem schön, dass dir die letzten 2 Chapter gefallen haben und ich hoffe dieses ist auch nach deine "Vorstellungen"...na bis dann, liebste Grüße, Joshua Nenya
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Erschüttert von dem Anblick, der sich ihnen darbot, standen die Krieger aus den beiden Elbenreichen wie erstarrt da.
Der schwarzhaarige Elbenlord hatte sich über seinen Menschensohn gebeugt und wiegte ihn mit zitternden Händen sanft hin und her. Leise Schluchzer waren nun für jeden deutlich hörbar.
Auch Legolas, der sich mittlerweile vom Boden aufgerichtet hatte, stand geschockt und bewegungslos vor der Leiche Orsons und betrachtete wie Elrond die gebrochene Gestalt Estels ein wenig zu sich herangezogen hatte und leise auf ihn einredete. Als auch er die tränenerstickte Stimme des hohen Elbenherrn vernahm, löste er sich endgültig aus seiner Erstarrung und rannte das kurze Stück zu ihnen herüber, um sich dann schwerfällig auf die Knie fallen zu lassen.
"Herr Elrond...?", flüsterte er leise, aber bestimmt.
Doch es folgte keine Reaktion. Nur das leichte Beben der Schultern verriet ihm, dass noch Leben im Körper Elronds steckte.
Legolas sah aus den Augenwinkeln wie nun auch Elladan und Elrohir schweratmend angerannt kamen. Ihre Augen weit geöffnet vor Entsetzen und Sorge. Ihre langen Schwerter, die sie von den Kriegern aus dem Düsterwald bekommen hatten und jetzt über und über mit schwarzem Blut der Orks benetzt waren, ließen sie achtlos fallen und bewegten sich wie in Trance auf ihren Vater und Estel zu.
"Ada...lebt er ?"
Nur diese drei fast schon geflüsterten Worte verließen Elrohirs Lippen. Als aber nach sekundenlangem Warten noch immer keine Antwort auf die Frage kam, griff Legolas ein und schüttelte recht energisch dessen Schulter.
Aufgeschreckt durch die plötzliche Bewegung, sah ihn Elrond einfach nur entgeistert an.
"Bitte.Herr Elrond, sagt uns, ob Estel ....noch lebt.", bemühte er sich in gewohnt fester Stimme zu sagen, doch wirkte sie eher zittrig und heiser.
Der dichte Schleier der Trauer, der Elrond zu umgeben schien lichtete sich durch den erzwungenen Blickkontakt mit dem Elbenprinzen für ein Moment und mühsam presste er "Noch weilt er auf Arda....doch nicht mehr lange...ich fühle es einfach."
Auf der einen Seite war er über alle Maßen erleichtert, dass sein Freund noch lebte, denn zuvor hatten die langen, pechschwarzen Haare Elronds jedwede Sicht und somit jede weitere Erkenntnis auf Estels Zustand verhindert, doch andererseits hatte er nun das Gefühl, als hätte eine unsichtbare Kraft ihn derart getroffen, dass er benommen zusammensackte.
Den Zwillingen und auch Glorfindel ging es nicht besser. Mit blassen, wenn nicht gar bleichen Gesichtern verharrten sie regungslos auf ihren Plätzen. Nur Elladan schüttelte unablässig seinen Kopf, als wolle er nicht glauben, was ihnen Elrond gerade offenbart hatte. Doch in dessen Innersten war eine Stimme, die wusste, dass sein Vater wahrscheinlich Recht hatte.., denn wer konnte es schon besser wissen, wenn nicht sein eigener Vater....einer der kundigsten Heiler in ganz Mittelerde.
Für einige Augenblicke hing wieder eine bedrückende Stille über den Ort, welcher zum Erstaunen von Legolas von dem vorerst wie erstarrten Elrond unterbrochen wurde.
"Bringt mir eure Heilkräuter und kocht Wasser auf.", befiehl er recht barsch, doch die meisten waren fast erleichtert, dass sie ihn wieder so selbstsicher sahen, denn sein vorheriges Verhalten hat sie verunsichert.
Als wäre dies eine Art Signal gewesen, brach um sie herum Geschäftigkeit aus, die, wenn man es nicht besser wüsste, einem das Gefühl vermittelte, dass doch eigentlich alles in Ordnung ist.
"Him'lome.", rief Legolas laut- ohne sich aber umzudrehen- der Gruppe Elben zu, die hinter ihm standen und sich gerade aufmachen wollten die versteckten Pferde heranzuholen.
Kaum hatte der Angesprochene seinen Namen gehört, löste sich eine Figur aus der kleinen Ansammlung von Elben und lief zielsicher zu seinem Herrn. Seinen Bogen aus dunklem Eibenholz noch immer griffbereit in der Hand, stand er nun ruhig und abwartend vor Legolas.
"Nimm dir ein paar Männer und verbrennt die Orks und den Menschen."
"Aber schau bitte erst, ob du bei dem Menschen etwas findest, was auf seine Identität schließen lässt...", fügte Legolas nach ein paar Sekunden noch seufzend hinzu.
Als dieser mit einem kurzen Nicken angedeutet hatte, dass er seinen Auftrag verstand, widmete er sich nun wieder seinem Freund Estel.
Er wollte helfen, sich nützlich machen, doch Elrond ließ keinen an sich und seinen Sohn heran. Immer wieder murmelte dieser eher zu sich selbst, als zu anderen, dass er seinen Sohn nicht sterben lassen würde, dass es noch Hoffnung gäbe.....
Die Knie des Elbenherrn waren im schlammigen und blutdurchtränkten Boden ein wenig eingesunken, doch hatte er soweit Halt, dass er sein Jagdmesser hervorholte und anfing die zerrissene Reisetunika Estels und seine Fesseln aufzutrennen, um somit seine Verletzungen behandeln zu können.
Das Messer, dessen Heft mit Leder umwickelt war und goldene Blattmuster den Knauf bis zum Klingenansatz schmückten, schmiss Elrond achtlos zur Seite als er den störenden Stoff endlich entfernt hatte.
"Oh....ion nin(mein Sohn)....", hauchte Elrond beim Anblick des zerschundenen Köpers. Dunkles rotes Blut bedeckte Estels Brust und bildete einen unheimlichen Kontrast zur bleichen, fast unnatürlich weißen Haut, die zusätzlich noch mit unzähligen Hämatomen gezeichnet war. Beim Abtasten der Haut konnte er auch einige Rippen fühlen, die bei leichtem Druck nachgaben und dadurch erkenntlich wurde, dass sie gebrochen waren.
In dem Augenblick ließ sich Elrohir- als wäre er nie weg gewesen - schwerfällig neben ihm nieder und gab seinem Vater eine kleine braune Tasche, welche dem Aussehen her aus dem Düsterwald stammen musste und nichts anderes als die geforderten Heilkräuter enthalten konnte.
Auch Elladan kam keine zwei Minuten später mit dem gekochtem Wasser hinzu und stellte dieses vorsichtig neben den medizinischen Utensilien.
Schweigend nahm Elrond sich die benötigten Mittel.
Nervös betrachteten die Zwillinge ihren Vater, doch dieser war voll und ganz mit der Zubereitung der Tinkturen beschäftigt, sodass er im Moment keine Worte des Trostes oder gar der Aufmunterung anzubieten hatte.
Die Zeit schien einfach still zu stehen...
Legolas hatte das Gefühl, dass das Mixen der heilenden Salben und Flüssigkeiten schon eine Ewigkeit dauerte, bis Elrond sich endlich umdrehte und anfing mit einem nassen Lappen die Wunden an den Schultern Estels zu säubern, wo Gorbag erst vor wenigen Stunden seine schmutzigen Klauen hinein gebohrt hatte.
Trotz der federleichten Bewegungen schrie Estel auf einmal auf und lag nun mit weit aufgerissenen Augen zitternd da.
"Kela...daro...(Geh weg..halt).", krächzte Estel und schaute sich panisch um.
"Ion nin...saes...lasto beth lammen...na targall...lya varna si..(Mein Sohn .bitte...höre die Worte meiner Zunge...sei still...du bist jetzt in Sicherheit)", sprach Elrond zu seinem Sohn, während er mit seinen langgliedrigen Fingern das schweißbedeckte Gesicht Estels festhielt.
Das Gesprochene schien eine Wirkung auf ihn gehabt zu haben, denn Legolas sah, dass Estel wie in Zeitlupe wieder zusammensackte und ihn Elrond sanft auf den noch immer nassen Boden gleiten ließ. Doch plötzlich machte ihn etwas stutzig. Im fahlem Licht des Mondes sah er eine grünliche Flüssigkeit in den Mundwinkeln seines Freundes...
"Herr Elrond, verzeiht..., aber was ist das für eine grünliche Flüssigkeit hier?", hörte Elrond die unsichere und aufgeregte Stimme des Elbenprinzen, während dieser auf den Mund seines Sohnes zeigte.
Die Augen zu Schlitzen verengt, versuchte Elrond sich angestrengt zu erinnern, ob und wenn ja, wo er diese Substanz schon einmal gesehen haben mochte. Mit dem Zeigefinger strich er ein wenig davon ab und hielt es an seine Nase.
"Oh Iluvatar...nein...", kam auf einmal der Schrei Elronds, als ihn dämmerte, was man Estel verabreicht hatte.
"Ada (Vater)...was ist los?", fragte Elladan, dessen Nervenkostüm sowieso schon arg mitgenommen war, erschrocken und starrte seinen Vater mit offenen Mund an.
"Man hat Estel...Verkadon gegeben; ein Gift, dass meist die Haradrim nutzen und welches bei dem Betreffenden große Schmerzen und Halluzinationen auslöst.", flüsterte dieser nun.
"Ist es...tödlich?", getraute sich dann doch Legolas die bis dahin unausgesprochene Frage in Worte zu kleiden.
"Wenn man denjenigen schnell genug behandelt...., dann nicht."
Kaum hatte Elrond das ausgesprochen, sah er seine Söhne eindringlich an.
"Holt mir irgendwoher Arnica und die Gelsemiumwurzel her."
Nickend verschwanden sie in dem nahenden Wald und suchten im dortigen Dickicht nach den gewünschten Kräutern, doch die Dunkelheit erschwerte selbst ihnen ein zügiges Vorankommen und so dauerte es länger als beabsichtigt, dass sie wieder auftauchten und nun neben ihren Vater standen.
"Legolas, hör mir zu..., wir müssen Estel wach bekommen und dann muss er das Gift irgendwie erbrechen. Doch er wird den erforderlichen Tee dazu nicht freiwillig nehmen, also wirst du ihn wenn nötig festhalten, während ich die Flüssigkeit in ihn...herein manövriere."
Wenige Minuten später war der Tee fertig und Elrond fing an seinen Sohn leicht zu schütteln und ihm sachte auf die Wange zu schlagen. Dem Elbenherrn tat es leid seinen geliebten Sohn zu wecken, denn dieser brauchte seinen Heilschlaf, aber er hatte keine andere Möglichkeit und so machte er weiter.
Erneut bewegten sich Estels Lider unruhig hin und her und kurz darauf waren sie offen. Seine Gedanken rasten ungeordnet durch den Kopf; alles drehte sich....als wolle die Welt seinem Blickfeld entschwinden. Seine Sicht war vollkommen verschwommen und neblige Schleier tanzten wild vor seinen Augen.
"hith....mor..erui(Nebel....dunkel...allein)", waren somit auch die ersten Worte, die seine Lippen verließen und dadurch die Anwesenden tief beunruhigten.
Elrond versuchte seinem Sohn aufzuhelfen und schob ihm den kleinen Becher an den Mund.
"Ion nin...trink das...es wird dir helfen."
Wie erwartet drehte Estel seinen Kopf weg und versuchte sich aus den Griff seines Vaters zu entwinden. Doch dieser hielt ihn fest. Auch Legolas näherte sich langsam seinem Freund und ergriff ihn beim Arm. Spätestens jetzt bemerkte der blondhaarige Elb wie sich Estel unter seinem Griff zunehmend anspannte und sich in seinem halbwachen Zustand panisch von beiden zu lösen versuchte. Seine zuvor flache Atmung wurde schnell und unregelmäßig; sein Puls raste.
Mehr als beunruhigt, dass Estel seine eigene Familie nicht wieder erkannte und nun wild um sich schlug, hielt Legolas wie versprochenen sein Freund fest, damit ihm Elrond den lebensnotwenigen Tee einflößen konnte.
Es tat ihm aber unendlich weh einen seiner mittlerweile besten Freunde so leiden zu sehen. Er kannte ihn nur als fröhlichen, zu ewigen Streichen aufgelegten und zuweilen als impulsiven jungen Mann, der vor nichts halt machte, wenn es um das Wohl seiner Familie und Freunde ging.
Trotz seiner jungen Jahren hatte dieser eine Stärke in sich, die wohl ein jeder spüren konnte, der es auch wirklich wollte....
Es war nun so, wie es Elrond prophezeit hatte...Estel saß zusammengesunken am Boden und übergab sich. Elrond war direkt neben ihm; hielt ihm die lästigen Haare aus dem Gesicht und tätschelte sanft seine Schulterblätter.
Doch Legolas plagten innere Zweifel. Würde die Behandlung für Estel reichen oder waren sie zu spät gekommen....???
............wird fortgesetzt!
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@Shelley: Jepp...ich habe auch- kurz nachdem ich mein Kapitelchen ins Netz gestellt hatte- bemerkt, dass die Übersetzung fehlt.....das Kuriose war aber, dass ich sie eigentlich mit hin geschrieben habe....nur halt in diesen eigenartigen Klammer(die kleinen eckigen Dinger neben der linken SHIFT Taste) Ist mir ne' Lehre gewesen..... Aber trotzdem Danke für den Hinweis und dein Review....für Aragorn werde ich tun was ich kann, aber ohne noch ein wenig Dramatik geht bei nichts weiter... *süffisant grins* bis dann und viele liebe Grüße, Joshua Nenya
@Isadora2: Danke fürs liebe Review...*hält sich die Hände schützend auf ihren verletzlichen kleinen Hintern...aus Angst vor Funken deines Feuers* .....das mit Legolas als "Krankenschwester" wirste dieses Mal teilweise erleben....ich hoffe, dass es dir gefällt !!! beste Grüße, Joshua Nenya
@Aragorn15:Hach....danke dir fürs Lob. Tut der Seele echt gut!!!! Elbische Übersetzungen habe ich nochmals ergänzt(Erklärung habe ich bei Shelleys Antwort hingeschrieben...*nach oben zeigt* )...und ja...unser Legolas kommt noch zum Zuge, keine Angst ! Also meine Liebe....wir sehen uns...*dich extrem zurück knuddel* Joshi
@Mystic girl1: Habe mich wieder ganz dolle übers lange Review gefreut....* freudig auf und ab springt* ....Ich mache dir mit meinem Elrond Angst??? *zwinker * Ich finde nämlich, dass man gerade bei unserem Elbenlord ne' Menge an Reaktionen raus holen könnte...er ist ein Vater und Eltern (die meisten jedenfalls) würden für ihre Kinder doch einfach alles tun, deswegen habe ich auch mal diese gefährlichere Seite von ihm hervorholen wollen...*is' halt einfach faszinierend..* Hoffe aber, dass dieses Kapitel "schnell" genug kam und ich mir nicht erst noch ne' Anlage gegen deine gefährlichen kleinen Eichhörnchen(- Biester) zulegen müsste. Ganz liebe Grüße und hoffentlich bis dann, Joshua Nenya
@Hello: Schön dich kennen zulernen...(wie kennen uns doch noch nicht, oder ?? *sich am Kopf kratzt *) Jaaa...du hast recht.., es ist gemein so plötzlich aufzuhören *süffisant grins*, doch so hoffe ich, dass ihr angespornt werdet weiterzulesen. ;) Hoffe, dass du mal wieder deine Meinung zu der Story verlauten lässt, Viele Grüße Joshua Nenya
@Arsinoe4: Hach...hallo ! Endlich hat mal jemand Verständnis für meine Zeitnot(dass ich halt ne' immer am FF' schreiben sein kann. Ich sage nur ABI ! ) Nee.., ich finde es schön, dass du mir abermals ein liebes Review hast zukommen lassen !! ;) Jepp...vorerst sind die guten Elben gerettet, aber es könnte ja trotzdem noch das ein oder andere passieren....also einfach mal wieder vorbeischauen. *zwinker* bis dann, liebste Grüße...deine Joshi
@Auxia: Erst mal ein großes Hallo und Danke an dich !! Schön, dass dir meine Geschichte gefällt....hast einen auch motiviert weiterzuschreiben, sodass du fast der lieben Isadora2 Konkurrenz machen kannst, denn sie macht mir auch stets "Feuer unterm Ars**", weil ich nicht weiter schreibe. Aber du musst verstehen, dass ich mich zur Zeit gerade im Vorabitur Stress befinde..., und das ist nervenaufreibend und so habe ich nicht mehr so die Zeit fürs Geschichten schreiben. Sorry. Aber ich danke dir, dass du so fleißig mitliest. Bis dann, und viele liebe Grüße, Joshua Nenya
@Vicky23: Brauchst dir doch keine Sorgen zu machen, dass du nicht "pünktlich" reviewst...ich bin immer froh, wenn ich irgendwann mal die eine oder andere Zeile von euch da draußen höre... ;) es ist aber trotzdem schön, dass dir die letzten 2 Chapter gefallen haben und ich hoffe dieses ist auch nach deine "Vorstellungen"...na bis dann, liebste Grüße, Joshua Nenya
