Ja, ich schon wieder. Ich poste nun ab und zu etwas schneller, weil ich mit
der Story schon recht weit vorangeschritten bin. :-) Schaffe das nur mit
dem Verbessern und hochladen net immer so wie ich es möchte...
@Brezze: Es ist ja nicht direkt auf einmal. Sie liebt Draco, doch zeigt es im Normalfall eben nicht. Ich sage es mal so. Nicht nur Draco trägt eine gut sitzende Maske. Im Grunde tun es alle Malfoys... ;-) Lucius wird uns alle ebenfalls überraschen. Aber erst sehr nahe am Schluss...
@Lorelei Lee : Hehe, die mag ich auch. Doch da dies eine Draco/Mione Story ist, gibt es leider net so viele. Es kommen aber noch einige... :-)
@Snuffkin & Chillkroete : Ja, Natalia ist ein richtiges Biest. Aber, du kannst dich freuen. Sie kommt in den nächsten Chapter nicht mehr direkt vor. Doch leider ist sie auch nicht ganz aus der Welt... :-P
@Crisa : Ja, die besagte Szene kommt gleich weiter unten. ;-) Draco ist eben ein kleiner Chaosmacher...
Euch allen und natürlich auch Linthal und Jenny ein ganz herzliches Dankeschön ! Über 10 Chapter und es gibt tatsächlich noch Leute, die meinen Mist weiterhin verfolgen. *heulvorfreude* DANKE !*kralltsichalleundverteiltfeuchteküsschen*
~**~
13. Trust...
Parvati hatte recht. Sie hatte es zuvor gar nicht bemerkt. Wütend musterte sie die Tapete über der Duschkabine. Sie wellte sich nicht nur, Hermione hatte den Eindruck sie würde jeden Moment von der Wand fallen.
Ein Wink mit dem Zauberstab hätte alles ins Lot bringen können. Doch sie wollte in ihrem Privatleben so gut wie möglich ohne Magie und Zaubererei auskommen. Sie würde in den nächsten Tagen einfach etwas Kleister und Tapeten holen und...
Erneut wanderten ihre braunen Augen über die mitgenommene Tapete. Vielleicht sollte sie eine Ausnahme machen ? Nur dieses eine Mal, denn für eine komplette Renovierung des Badezimmers hatte sie wirklich keine Zeit.
Wütend schäumte sie sich die Haare ein und stellte den Hahn etwas niedriger. "Verdammter Malfoy !", fluchte sie und spülte sich ihre Locken unter dem lauwarmen Wasser ab. Sie hasste ihn ! Mehr als Worte es beschreiben konnten.
Gedankenverloren wanderten ihr Blick über die Duschwand. Sie war müde und fühlte sich vollkommen ausgelaugt. Der Abend war gestern länger als nötig geworden. Überrascht hielten ihre Augen inne. Ein dünnes, einzelnes Haar hing an dem durchsichtigen Plastikglas. Es war blond...
Vorsichtig nahm sie es zwischen die Finger und drehte es etwas im Licht. Silber und golden schimmerte es. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie es mit dem Wasser abwärts spülen lies. Im Grunde konnte sie ihm nicht einmal böse sein. Er kannte diese ganzen Muggel-Dinge nicht und sicherlich war er zu stolz gewesen, es zu zugeben. Obwohl es, direkt gesehen, doch recht unhöflich und feige war sich einfach aus dem Staub zu machen.
Beim nächsten Mal würde sie es einfach erwähnen. Wobei sie auch klarstellen sollte, dass weitere Treffen hier nicht mehr in ihrem Sinne waren. In erster Linie natürlich auch der Gefahr wegen. Die Tatsache, dass sie wahrhaftig Angst um ihre vier Wände hatte, spielte natürlich nur eine kleine, geringe Rolle.
Was er wohl gerade tat ? Vielleicht war er bei den Todessern ? Der Gedanke daran löste bei ihr unangenehme Schauer aus. Auch wenn er sie alle mit nützlichen Informationen versorgte, hieß es für ihn jedes Mal Gefahr. Lebensgefahr...
Irgendwann sollte sie ihm dafür danken. Doch im Grunde tat er es sicherlich auch für sich. Hatte er sich nicht doch, wenn auch nur gering, geändert ? Mal abgesehen von der herablassenden und süffisanten Art. Er hatte sie seid ihrem Wiedersehen vor einigen Monaten nicht einmal beleidigt. Jedenfalls nicht direkt...
Seine Blicke sprachen manchmal Bände. Mehr als Worte. Doch dann waren sie wieder undefinierbar. Sie wurde aus ihm nicht schlau. Würde es niemals werden...
**
Genauso übellaunig wie er eingeschlafen war, erwachte Draco am nächsten Morgen auch wieder. Der Abend hatte für ihn schlecht geendet...
Denn seid gestern Abend, war er inoffiziell verlobt. Verlobt mit Natalia Sophie de Thorpe. Einem gefühlslosen, egozentrischen und herrschsüchtigen, kleinem Biest, wie er bei ihrem Spaziergang festgestellt hatte. Mal abgesehen davon, dass sie absolut unerfüllbare Ansprüche stellte.
Das war sein Leben und er würde es nicht ändern können. Vorerst...
An seinem Geburtstag würde die Verlobung bekannt gegeben, hatten ihnen die stolzen Eltern gestern Abend mitgeteilt. Ihm und seiner Zukünftigen, die daraufhin nur die Nase gerümpft hatte. Ihr Gesicht erhellte sich aber bei den Andeutungen von Malfoy Senior, auf den teuersten Verlobungsring von ganz England und der sündhaft teuren Verlobungsfeier. Von der unbezahlbaren Feier, die leider Gottes einige Wochen später auf die Verlobung folgen sollte, mal abgesehen...
Doch abgesehen von der *freudigen* Botschaft gab es einige Lichtblicke. Einige der treuen Diener des Lords waren, angesichts der immensen Menge an Alkohol, sehr gesprächig geworden. Er hatte viele interessante Informationen für Granger und Snape.
Ein sarkastisches Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich aus dem Bett kämpfte. Sie nahmen ihm die Freiheit. Zumindestens versuchten sie es. Doch er war ein Drache und er wollte fliegen. Und er würde fliegen...
Irgendwann...
**
Langsam stellte sie das Wasser ab und stieg vorsichtig aus der Dusche. Sie musste heute wieder ins Ministerium, aber erst am späten Mittag. Etwas Zeit hatte sie also noch, bevor ihr Leben wieder die gewohnten, dunklen Bahnen annehmen würde.
Was stand wohl heute auf dem Plan ? Das Verhören von Verdächtigen oder Opfern ? Die Identifizierung von Toten oder Gespräche mit Angehörigen ? Endloses, nervenaufreibendes Diskutieren oder wieder mal ein tanzen nahe am Abgrund der Verzweiflung...
Das war ihr Leben. Sie stand zwar im Hintergrund des Geschehens, doch war trotzdem mittendrin. War ein Teil davon ! Krieg, Frieden, Hass und Tod. Hätte sie die Möglichkeit all das zu ändern. Könnte sie ein einfacher Muggel sein, der seine Augen einfach vor alle dem verschließen könnte, würde sie es tun ? Würde sie ein anderes Leben wählen ?
Sie rubbelte sich ihre Locken gedankenverloren trocken, als sie unregelmäßige Schritte im Flur hörte. Schritte ? Waren es wirklich Schritte oder täuschte sie sich nur ?
"Krummbein ?", murmelte sie kaum hörbar und verfluchte die Tatsache, dass sie ihren Zauberstab im Schlafzimmer abgelegt hatte.
Mit zittrigen Fingern schlang sie das klamme Handtuch um ihren Körper und band es über ihrer Brust zusammen. Geräuschlos öffnete sie die Tür einen Spalt und schielte durch diesen, in den Flur. Doch er war leer...
Ihre Schritte federten unregelmäßig und steif über den Teppich. Vor dem Übergang, der ans Wohnzimmer angrenzte hielt sie zögernd inne und blickte in den Raum. Vor dem Kamin waren deutlich Ruß-Spuren zu erkennen...
**
Wie immer war Granger nicht aufzufinden. Hatte er es anders erwartet ? Anscheinend war sie eine sehr beschäftigte, junge Frau...
Severus hatte mal erwähnt, dass sie für das Ministerium in der Resitance tätig war. Er hatte während den letzten Jahren nur flüchtig von ihr gehört. Bis zu dieser misslichen Lage, vor einigen Monaten.
Lautlos trat er zurück in den Flur. Sie lehnte an der Wand vor dem Wohnzimmer und guckte zaghaft um den Vorsprung. Dracos Mundwinkel zuckten leicht, als er sie musterte. Sie war nervös und eindeutig auch ängstlich. Sicherlich war ihre Entführung vor einiger Zeit nicht ganz unschuldig daran. Wäre er hier um sie zu töten, hätte er leichtes Spiel. Sicherlich keine guten Aussichten für eine Aurorin ! Wäre Potter eine ebenso leichte Beute ? Nein, niemals...
Potter war wie ein Fels in der Brandung. Schon mit 15 Jahren war er ihnen überlegen gewesen. Auch wenn seine Dummheit seine Fähigkeiten manchmal weit übertraf. Er mochte der goldene Junge sein, doch oft hatte ihm nur pures Glück das Leben gerettet. Glück oder dieser alte Greis ! Dumbledore...
Auch ihn sah Draco mittlerweile mit anderen Augen. Als Severus ihn damals zurück nach Hogwarts gebracht hatte, hatte er befürchtet der Alte würde ihn verspotten, verachten oder verhöhnen. Doch Dumbledore hatte ihm vertraut. Und er tat es noch immer...
Seien Gedanken schweiften zurück zu Granger. Ihre Brust hob und senkte sich in schnellen Abständen unter dem Handtuch, welches sie trug. Nur dieses Handtuch, beigemerkt ! Ihre linke Hand hielt die ineinander verschlungene Stelle fest umklammert und die andere lehnte an der Wand. Ihre Beine zitterten, ebenso wie ihre Schultern, auf denen ihre Locken sich in ungleichmäßigen Mustern über die Haut gelegt hatten. Wirr klebten sie an ihr und das Wasser lief in zarten Bahnen über ihre Schultern, den Weg hinab bis es schließlich vom Handtuch aufgehalten wurde.
Lächelnd legte er den Kopf schief und verfolgte eine imaginäre Bahn, welche das Wasser wohl zurück gelegt hätte, gäbe es dieses verdammte Handtuch nicht...
**
Nervös versuchte sie ihre Atmung wieder zu beruhigen. Selbst wenn der Feind hier sein sollte, war dies nicht die Richtige Reaktion für eine Aurorin. Sie sollte Fassung bewahren ! Außerdem...
Ruckatmig stieß sie die Luft aus und lehnte sich an die Wand. Es musste nicht gleich der Feind sein ! Sicherlich war es ihr *geliebter* Gast. Etwas unbehaglich drehte sie sich langsam um und steuerte mit den Augen den Weg zum Schlafzimmer an. Doch bevor sie einen Schritt zurück gelegt hatte, hielt sie erschrocken inne.
Er stand in der Schlafzimmertür und blickte sie gedankenverloren an. Warum hatte sie ihn nicht viel eher bemerkt ? Wie lange beobachtete er sie schon ?
Doch das war nicht der beunruhigendste Punkt. Seine grauen Augen wanderten gerade quälend langsam ihre Beine entlang. "Malfoy ?", wimmerte sie atemlos und er schreckte für einen Bruchteil von wenigen Sekunden zusammen.
Dann trafen seine Augen die ihren und für einen kurzen Moment lag etwas anderes, als das was gewöhnlich in ihnen lag, in den endlosen grauen Fluten. Und sie versank in ihnen ohne zu wissen was es war...
**
Ertappt und unbeholfen umklammerte er den Türpfosten, während sie unter seinen Blicken zu schmelzen schien. Doch das war es nicht, das war er gewohnt. Dennoch übermannte ihn die Hilflosigkeit, machte ihn schwach, ließ ihn beben...
Es war nicht die Hilflosigkeit, die ihn in die Knie zwang. Es war wie Herbstlaub... Wie die Sonne auf dem Wüstensand... Braune Augen, brandmarkten ihn...
Mühsam rang er nach seiner Fassung. Er hatte sich fallen lassen, die Maske gelichtet und nun ließ er sie dahinter blicken. Hinter seine Fassade, tief hinein. Doch so soweit sollte sie nicht sehen können. Niemand sollte es...
Endlich brachte er sich selber zurück in die Wirklichkeit. Richtete seine Maske und sammelte für einen Augenblick seine Kräfte. Dieser Weg war schwer gewesen. Schwerer als jeder zuvor...
"Granger !", krächzte er schwach. Sein Mund war trocken und er schluckte schwer. Sie blickte beschämt zu Boden und ihre Wangen wurden schnell von einer erheblichen Röte überzogen. Dann atmete sie laut hörbar aus und begann hastig zu murmeln. "Warte hier, ich ziehe mir etwas über !" Wenige Sekunden später war sie an ihm vorbei in das Schlafzimmer gestürmt, hatte ihn aus dem Rahmen gedrängt und die Tür geschlossen.
**
Hermione konnte nicht beschreiben was sie spürte. Es war Wut, Hass und Verwirrung in einem. Wieder einmal hatte er sie bloß gestellt und gedemütigt. Ganz wie in alten Zeiten, doch dieses Mal war es anders gewesen...
Nicht schlimmer, nicht weniger und doch... anders...
**
Schleichend schritt er zur Couch und ließ sich erschöpft in die Kissen sinken. Das Knistern überhörte er, obwohl er es schwach wahrnahm. Zaghaft legte er sein Gesicht in die Hände und begann langsam seine Schläfen zu massieren. Was war da gerade passiert ? Wie konnte es so weit kommen ?
Wieso ? Warum ? Weshalb ? Das Leben strafte ihn mit Fragen, die er sich selber nicht beantworten konnte. Wütend schlug er sich gegen die Stirn und richtete sich wieder auf.
Egal was es war, es würde nicht wieder passieren. Denn er war ein Meister der Masken...
Schließlich öffnete sich die Tür leise und er schreckte erneut zusammen. Im nächsten Augenblick strafte er sich selber für diese Schwäche ! Er war schwach und er durfte nicht schwach sein. Unter keinen Umständen ! Niemals ! NIE !
Zögernd trat Granger in den Raum und mühte sich ein Lächeln ab, als ihre Blicke sich kurz trafen. Natürlich missglückte es ihr gewaltig und ein gehässiges Grinsen durchzog sein Gesicht. Wenigstens war sie ebenso schwach wie er. Wenn nicht sogar schwächer...
Die junge Frau hustete zaghaft und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Verlegenheit und Scham erfüllte den Raum. Er konnte es sehen, spüren... Scheinbar sogar riechen...
"Nun ja ! Warum... Bist du... hier ?", stammelte sie nervös, wobei sie angestrengt ihre Füße betrachtete. Fassung ! Er brauchte Fassung, bevor er antwortete !
**
"Ich habe Informationen.", sagte er ruhig und Hermione musste stark den Drang bekämpfen, sich selber zu Ohrfeigen. Alleine seine Nähe ließ sie erstarren und er war die Ruhe selbst.
Malfoy war immer ein geborener Eisklotz gewesen ! Sie hatte es niemals anders gekannt, doch gerade hatte sie einen anderen Malfoy gesehen. Wenn auch nur für kurze Zeit, doch es ließ sie nicht los. In ihm brannte ein Feuer, tief versteckt im Inneren.
Hermione lächelte tapfer und ließ ihren Blick über den Kamin wandern. "Gut ! Ich schlage vor, erst einmal... Beruhigen wir uns Beide. Könntest du Teewasser aufsetzten, ich werde die Spuren deiner Ankunft beseitigen ?", sagte sie nun ruhiger. Der Blonde blickte sie verständnislos an. "Kannst du das nicht ?", fragte sie spitz und spürte, wie die Unsicherheit langsam wieder wich.
Der junge Mann grinste sie blasiert an und schritt elegant an ihr vorbei. Lächelnd machte sie sich an die Arbeit. Sie hatte nicht erwartet, dass er so schnell darauf eingehen würde. Kein Wiederwort, keine zynischen Bemerkungen. Vielleicht war er doch nicht so kalt, wie er es immer darstellte.
"Wo ist dein Kessel ?", rief er ihr aus der Küche zu. "Ich habe keinen Kessel. Nimm den Wasserkocher. Das geht schneller !", antwortete sie grinsend. "Den was ?", kam es zurück. "Die blaue Kanne, rechts neben dem Herd !", gab sie nun mit einem, mehr als nur breitem Grinsen zurück. Ein leises Fluchen ertönte, doch er schien ihren Anweisungen zu folgen.
Sorgfältig wischte sie den Boden vor dem Kamin. Sie hatte ihre Gründe, warum sie hier keinen Teppich verlegt hatte. Doch irgendwie roch die Asche heute eigenartig. War es das Flugpulver ? Es roch irgendwie nach... Kunststoff.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen richtete sie sich wieder auf. Der Gestank kam eindeutig aus der Küche. "Malfoy ? Was machst du da ?", fragte sie und näherte sich mit zögernden Schritten. "Nichts.", kam es matt zurück. "Dein blöder Wasserkessel brennt.", fügte er vollkommen unberührt hinzu und sie beschleunigte ihre Schritte von einer, auf die andere Sekunde um das 5- fache.
Als sie in der Küche ankam stieß sie einen heiseren Schrei aus. Die Herdplatte brannte und mit ihr der Wasserkocher, der inmitten der Flammen stand...
**
Draco beobachtete mit zusammengekniffenen Augen das Schauspiel auf der Herdplatte. Muggel waren wirklich selten dämlich. Wie konnte man einen Kessel bloß aus Plastik herstellen ? Das hielt doch niemals auf Dauer.
Wenigstens nicht, wenn man diesen Gegenstand auf ein ordentliches Feuer stellte.
Wobei dieser Herd auch recht eignartig war. Kein Feuerpunkt und kein Abstellgitter. Nur vier Ringe auf einer Glassplatte.
Granger stürmte nun, wie eine Furie an ihm vorbei, riss einen der Schränke auf und kramte hastig einen silbernen Topf heraus. Diesen füllte sie mit Wasser und brachte damit das Feuer zum erlischen.
Mit wutverzerrtem Gesicht und zornigen Augen starrte sie ihn an. Eine Hand demonstrativ in die Seite gestemmt, in der anderen immer noch der Topf. "Ist es dein Ziel meine ganze Wohnung zu zerstören ? Oder arbeitest du darauf hin, dass ich dich umbringe ?", fauchte sie schrill und stellte den Topf klirrend auf der Glassplatte ab.
Er zuckte unberührt mit den Schultern. "Was kann ich dafür, wenn Muggel unfähig sind...", begann er, doch sie fiel ihm unsanft ins Wort. "Es sind nicht die Muggel, Malfoy ! Du bist es ! Warum setzt du meine Herdplatte in brand ?", schrie sie nun mit hochrotem Kopf.
Er blickte sie so unberührt an, wie es ihm möglich war. Eigentlich sollte es ihm nichts ausmachen. Er hatte schlimmeres erlebt und dem stand gehalten. Voldemort ! Seinen Vater ! Seine Zukünftige ! Warum war es dann bei ihr anders...
**
Resigniert schüttelte sie den Kopf und schlich zurück ins Wohnzimmer. Wieso ignorierte er sie ? Wieso schaffte sie es nicht einmal Ansatzweise ihn aus der Fassung zu bringen ?
Malfoy folgte ihr langsam. "Es...", er schluckte und blickte nervös umher. "Entschuldige bitte !", seine Augen funkelten etwas unsicher und sie musste schwach lächeln. "Es ist Ok ! Nur... Ich weigere mich, dich weiterhin in meine Wohnung zu lassen !", sagte sie gespielt streng.
Seine Miene nahm wieder den ursprünglichen Ausdruck an. "Das trifft sich gut, denn ich habe einen anderen Ort gefunden, wo wir uns das nächste mal treffen werden.", sagte er. "Wunderbar. Wie komme ich dann dahin ?", gab sie zurück. "Hiermit. Pass gut darauf auf !", er griff geschmeidig in die Innentasche seines langen, schwarzen Umhanges und holte eine kleine Münze heraus. "Ein Portschlüssel ?", hauchte sie gespannt und nahm das silberne Geldstück entgegen.
Nach dem Emblem zu urteilen, handelte es sich um ein sehr altes Stück. "Was sonst ?", entgegnete der Blonde gewohnt herablassend. "Ich werde dich kurz vorher informieren.", fügte er hinzu. Hermione nickte zustimmend und betrachtete weiterhin die Münze.
"Um zur Sache zu kommen. Es gibt Neuigkeiten. Bis auf weiteres nur das Übliche. Voldemort plant Angriffe auf verschiedene Bezirke mit Schlammblütern und Muggeln. Unter anderem in Shirwood, Hoekley und in Pristel. Offiziell, um euch Respekt zu lehren. Ich denke aber, es steckt etwas anderes dahinter.", er blickte sie einen Moment schweigend an. "Du meinst, es ist eine Art Ablenkungsmanöver ?", wisperte sie angespannt. Er nickte zustimmend. " Die Zahl seiner Anhänger wird immer größer. Aber, das wisst ihr sicherlich selber schon. Er scharrt ständig neue Leute um sich. Hat Verbindungen in ganz Europa geknüpft und selbst am anderen Ende der Welt erhält er langsam Gehör ! Ich habe Daten von Treffen erhalten, in denen weit über 500 neue Todesser gekürt wurden. Und es nimmt ständig zu. Weitere Treffen sind in den nächsten Wochen geplant, in denen noch weitere in *unsere* Reihen treten werden. Er plant etwas großes..."
Hermione ließ sich entsetzt auf die Couch sinken. Ihr Körper bebte. "Was ? Hast du eine Ahnung ?" "Denk nach. Was sticht ihm am meisten ins Auge ? So schwer ist es nicht...", sagte er zynisch. Sie zuckte zusammen. "Der Orden des Phönix, die Resitance, das Ministerium, Harry ? Es gibt viele Dinge, die ihm im Wege stehen, Malfoy !", krächzte sie. "Du bist nahe dran. Wo bekommt er im Moment alles auf einmal ?", sagte er rau. "Hogwarts !", ihre Stimme bebte und ihre Augen waren weit aufgerissen.
Der Blonde nickte zustimmend und lächelte zufrieden. "Und... Was...", stammelte sie nervös. Sie musste sofort zu Snape !
"Bevor wir genaueres wissen könnt ihr euch nur darauf vorbereiten ! Sichert Hogwarts ab, sucht nach Fluchtmöglichkeiten und setzt vertrauenswürdige und wichtige Personen davon in Kenntnis ! Ihr solltet eure eigenen Reihen erweitern. Zerschlagt diese Treffen und erstickt sie im Keim !", sagte er bestimmend und schritt langsam zum Kamin.
Während er graziös in die Asche stieg, blickte er sie ein letztes Mal an. "Genaueres weiß ich bis jetzt noch nicht, aber ich werde versuchen genaue Daten und Orte dieser Treffen zu erfahren. Und natürlich mehr über Voldemorts bevorstehenden Pläne ! Sobald ich genaueres weiß, werden wir uns am besagten Ort treffen !" "In Ordnung !", wisperte sie heiser.
Hermione stand noch einige Minuten unschlüssig vor dem Kamin, bevor sie sich selber losriss und ebenfalls in die Asche stieg.
~**~
Ich weiß, an manchen Stellen war es etwas... kitschig?... Ich mag eigentlich keinen Kitsch (wenigstens keinen triefenden), aber ganz weglassen kann man ihn ja auch nicht, wenn es etwas Romantik geben soll. Und davon wird noch einiges mehr kommen... ;-)
Jaja, dieses Chapter hatte mal wieder einen kleinen Stilwechsel. Wir gehen von Humor über in Drama. Aber, da ihre beiden Leben ebenso wechselhaft sind, warum net ? ;-)
Im nächsten Chap gibt es dann ein weiteres Treffen von Mione und Snape (+Dumbledore), etwas Lemon und ein weiterer Auftritt von Voldie...
@Brezze: Es ist ja nicht direkt auf einmal. Sie liebt Draco, doch zeigt es im Normalfall eben nicht. Ich sage es mal so. Nicht nur Draco trägt eine gut sitzende Maske. Im Grunde tun es alle Malfoys... ;-) Lucius wird uns alle ebenfalls überraschen. Aber erst sehr nahe am Schluss...
@Lorelei Lee : Hehe, die mag ich auch. Doch da dies eine Draco/Mione Story ist, gibt es leider net so viele. Es kommen aber noch einige... :-)
@Snuffkin & Chillkroete : Ja, Natalia ist ein richtiges Biest. Aber, du kannst dich freuen. Sie kommt in den nächsten Chapter nicht mehr direkt vor. Doch leider ist sie auch nicht ganz aus der Welt... :-P
@Crisa : Ja, die besagte Szene kommt gleich weiter unten. ;-) Draco ist eben ein kleiner Chaosmacher...
Euch allen und natürlich auch Linthal und Jenny ein ganz herzliches Dankeschön ! Über 10 Chapter und es gibt tatsächlich noch Leute, die meinen Mist weiterhin verfolgen. *heulvorfreude* DANKE !*kralltsichalleundverteiltfeuchteküsschen*
~**~
13. Trust...
Parvati hatte recht. Sie hatte es zuvor gar nicht bemerkt. Wütend musterte sie die Tapete über der Duschkabine. Sie wellte sich nicht nur, Hermione hatte den Eindruck sie würde jeden Moment von der Wand fallen.
Ein Wink mit dem Zauberstab hätte alles ins Lot bringen können. Doch sie wollte in ihrem Privatleben so gut wie möglich ohne Magie und Zaubererei auskommen. Sie würde in den nächsten Tagen einfach etwas Kleister und Tapeten holen und...
Erneut wanderten ihre braunen Augen über die mitgenommene Tapete. Vielleicht sollte sie eine Ausnahme machen ? Nur dieses eine Mal, denn für eine komplette Renovierung des Badezimmers hatte sie wirklich keine Zeit.
Wütend schäumte sie sich die Haare ein und stellte den Hahn etwas niedriger. "Verdammter Malfoy !", fluchte sie und spülte sich ihre Locken unter dem lauwarmen Wasser ab. Sie hasste ihn ! Mehr als Worte es beschreiben konnten.
Gedankenverloren wanderten ihr Blick über die Duschwand. Sie war müde und fühlte sich vollkommen ausgelaugt. Der Abend war gestern länger als nötig geworden. Überrascht hielten ihre Augen inne. Ein dünnes, einzelnes Haar hing an dem durchsichtigen Plastikglas. Es war blond...
Vorsichtig nahm sie es zwischen die Finger und drehte es etwas im Licht. Silber und golden schimmerte es. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie es mit dem Wasser abwärts spülen lies. Im Grunde konnte sie ihm nicht einmal böse sein. Er kannte diese ganzen Muggel-Dinge nicht und sicherlich war er zu stolz gewesen, es zu zugeben. Obwohl es, direkt gesehen, doch recht unhöflich und feige war sich einfach aus dem Staub zu machen.
Beim nächsten Mal würde sie es einfach erwähnen. Wobei sie auch klarstellen sollte, dass weitere Treffen hier nicht mehr in ihrem Sinne waren. In erster Linie natürlich auch der Gefahr wegen. Die Tatsache, dass sie wahrhaftig Angst um ihre vier Wände hatte, spielte natürlich nur eine kleine, geringe Rolle.
Was er wohl gerade tat ? Vielleicht war er bei den Todessern ? Der Gedanke daran löste bei ihr unangenehme Schauer aus. Auch wenn er sie alle mit nützlichen Informationen versorgte, hieß es für ihn jedes Mal Gefahr. Lebensgefahr...
Irgendwann sollte sie ihm dafür danken. Doch im Grunde tat er es sicherlich auch für sich. Hatte er sich nicht doch, wenn auch nur gering, geändert ? Mal abgesehen von der herablassenden und süffisanten Art. Er hatte sie seid ihrem Wiedersehen vor einigen Monaten nicht einmal beleidigt. Jedenfalls nicht direkt...
Seine Blicke sprachen manchmal Bände. Mehr als Worte. Doch dann waren sie wieder undefinierbar. Sie wurde aus ihm nicht schlau. Würde es niemals werden...
**
Genauso übellaunig wie er eingeschlafen war, erwachte Draco am nächsten Morgen auch wieder. Der Abend hatte für ihn schlecht geendet...
Denn seid gestern Abend, war er inoffiziell verlobt. Verlobt mit Natalia Sophie de Thorpe. Einem gefühlslosen, egozentrischen und herrschsüchtigen, kleinem Biest, wie er bei ihrem Spaziergang festgestellt hatte. Mal abgesehen davon, dass sie absolut unerfüllbare Ansprüche stellte.
Das war sein Leben und er würde es nicht ändern können. Vorerst...
An seinem Geburtstag würde die Verlobung bekannt gegeben, hatten ihnen die stolzen Eltern gestern Abend mitgeteilt. Ihm und seiner Zukünftigen, die daraufhin nur die Nase gerümpft hatte. Ihr Gesicht erhellte sich aber bei den Andeutungen von Malfoy Senior, auf den teuersten Verlobungsring von ganz England und der sündhaft teuren Verlobungsfeier. Von der unbezahlbaren Feier, die leider Gottes einige Wochen später auf die Verlobung folgen sollte, mal abgesehen...
Doch abgesehen von der *freudigen* Botschaft gab es einige Lichtblicke. Einige der treuen Diener des Lords waren, angesichts der immensen Menge an Alkohol, sehr gesprächig geworden. Er hatte viele interessante Informationen für Granger und Snape.
Ein sarkastisches Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich aus dem Bett kämpfte. Sie nahmen ihm die Freiheit. Zumindestens versuchten sie es. Doch er war ein Drache und er wollte fliegen. Und er würde fliegen...
Irgendwann...
**
Langsam stellte sie das Wasser ab und stieg vorsichtig aus der Dusche. Sie musste heute wieder ins Ministerium, aber erst am späten Mittag. Etwas Zeit hatte sie also noch, bevor ihr Leben wieder die gewohnten, dunklen Bahnen annehmen würde.
Was stand wohl heute auf dem Plan ? Das Verhören von Verdächtigen oder Opfern ? Die Identifizierung von Toten oder Gespräche mit Angehörigen ? Endloses, nervenaufreibendes Diskutieren oder wieder mal ein tanzen nahe am Abgrund der Verzweiflung...
Das war ihr Leben. Sie stand zwar im Hintergrund des Geschehens, doch war trotzdem mittendrin. War ein Teil davon ! Krieg, Frieden, Hass und Tod. Hätte sie die Möglichkeit all das zu ändern. Könnte sie ein einfacher Muggel sein, der seine Augen einfach vor alle dem verschließen könnte, würde sie es tun ? Würde sie ein anderes Leben wählen ?
Sie rubbelte sich ihre Locken gedankenverloren trocken, als sie unregelmäßige Schritte im Flur hörte. Schritte ? Waren es wirklich Schritte oder täuschte sie sich nur ?
"Krummbein ?", murmelte sie kaum hörbar und verfluchte die Tatsache, dass sie ihren Zauberstab im Schlafzimmer abgelegt hatte.
Mit zittrigen Fingern schlang sie das klamme Handtuch um ihren Körper und band es über ihrer Brust zusammen. Geräuschlos öffnete sie die Tür einen Spalt und schielte durch diesen, in den Flur. Doch er war leer...
Ihre Schritte federten unregelmäßig und steif über den Teppich. Vor dem Übergang, der ans Wohnzimmer angrenzte hielt sie zögernd inne und blickte in den Raum. Vor dem Kamin waren deutlich Ruß-Spuren zu erkennen...
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Wie immer war Granger nicht aufzufinden. Hatte er es anders erwartet ? Anscheinend war sie eine sehr beschäftigte, junge Frau...
Severus hatte mal erwähnt, dass sie für das Ministerium in der Resitance tätig war. Er hatte während den letzten Jahren nur flüchtig von ihr gehört. Bis zu dieser misslichen Lage, vor einigen Monaten.
Lautlos trat er zurück in den Flur. Sie lehnte an der Wand vor dem Wohnzimmer und guckte zaghaft um den Vorsprung. Dracos Mundwinkel zuckten leicht, als er sie musterte. Sie war nervös und eindeutig auch ängstlich. Sicherlich war ihre Entführung vor einiger Zeit nicht ganz unschuldig daran. Wäre er hier um sie zu töten, hätte er leichtes Spiel. Sicherlich keine guten Aussichten für eine Aurorin ! Wäre Potter eine ebenso leichte Beute ? Nein, niemals...
Potter war wie ein Fels in der Brandung. Schon mit 15 Jahren war er ihnen überlegen gewesen. Auch wenn seine Dummheit seine Fähigkeiten manchmal weit übertraf. Er mochte der goldene Junge sein, doch oft hatte ihm nur pures Glück das Leben gerettet. Glück oder dieser alte Greis ! Dumbledore...
Auch ihn sah Draco mittlerweile mit anderen Augen. Als Severus ihn damals zurück nach Hogwarts gebracht hatte, hatte er befürchtet der Alte würde ihn verspotten, verachten oder verhöhnen. Doch Dumbledore hatte ihm vertraut. Und er tat es noch immer...
Seien Gedanken schweiften zurück zu Granger. Ihre Brust hob und senkte sich in schnellen Abständen unter dem Handtuch, welches sie trug. Nur dieses Handtuch, beigemerkt ! Ihre linke Hand hielt die ineinander verschlungene Stelle fest umklammert und die andere lehnte an der Wand. Ihre Beine zitterten, ebenso wie ihre Schultern, auf denen ihre Locken sich in ungleichmäßigen Mustern über die Haut gelegt hatten. Wirr klebten sie an ihr und das Wasser lief in zarten Bahnen über ihre Schultern, den Weg hinab bis es schließlich vom Handtuch aufgehalten wurde.
Lächelnd legte er den Kopf schief und verfolgte eine imaginäre Bahn, welche das Wasser wohl zurück gelegt hätte, gäbe es dieses verdammte Handtuch nicht...
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Nervös versuchte sie ihre Atmung wieder zu beruhigen. Selbst wenn der Feind hier sein sollte, war dies nicht die Richtige Reaktion für eine Aurorin. Sie sollte Fassung bewahren ! Außerdem...
Ruckatmig stieß sie die Luft aus und lehnte sich an die Wand. Es musste nicht gleich der Feind sein ! Sicherlich war es ihr *geliebter* Gast. Etwas unbehaglich drehte sie sich langsam um und steuerte mit den Augen den Weg zum Schlafzimmer an. Doch bevor sie einen Schritt zurück gelegt hatte, hielt sie erschrocken inne.
Er stand in der Schlafzimmertür und blickte sie gedankenverloren an. Warum hatte sie ihn nicht viel eher bemerkt ? Wie lange beobachtete er sie schon ?
Doch das war nicht der beunruhigendste Punkt. Seine grauen Augen wanderten gerade quälend langsam ihre Beine entlang. "Malfoy ?", wimmerte sie atemlos und er schreckte für einen Bruchteil von wenigen Sekunden zusammen.
Dann trafen seine Augen die ihren und für einen kurzen Moment lag etwas anderes, als das was gewöhnlich in ihnen lag, in den endlosen grauen Fluten. Und sie versank in ihnen ohne zu wissen was es war...
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Ertappt und unbeholfen umklammerte er den Türpfosten, während sie unter seinen Blicken zu schmelzen schien. Doch das war es nicht, das war er gewohnt. Dennoch übermannte ihn die Hilflosigkeit, machte ihn schwach, ließ ihn beben...
Es war nicht die Hilflosigkeit, die ihn in die Knie zwang. Es war wie Herbstlaub... Wie die Sonne auf dem Wüstensand... Braune Augen, brandmarkten ihn...
Mühsam rang er nach seiner Fassung. Er hatte sich fallen lassen, die Maske gelichtet und nun ließ er sie dahinter blicken. Hinter seine Fassade, tief hinein. Doch so soweit sollte sie nicht sehen können. Niemand sollte es...
Endlich brachte er sich selber zurück in die Wirklichkeit. Richtete seine Maske und sammelte für einen Augenblick seine Kräfte. Dieser Weg war schwer gewesen. Schwerer als jeder zuvor...
"Granger !", krächzte er schwach. Sein Mund war trocken und er schluckte schwer. Sie blickte beschämt zu Boden und ihre Wangen wurden schnell von einer erheblichen Röte überzogen. Dann atmete sie laut hörbar aus und begann hastig zu murmeln. "Warte hier, ich ziehe mir etwas über !" Wenige Sekunden später war sie an ihm vorbei in das Schlafzimmer gestürmt, hatte ihn aus dem Rahmen gedrängt und die Tür geschlossen.
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Hermione konnte nicht beschreiben was sie spürte. Es war Wut, Hass und Verwirrung in einem. Wieder einmal hatte er sie bloß gestellt und gedemütigt. Ganz wie in alten Zeiten, doch dieses Mal war es anders gewesen...
Nicht schlimmer, nicht weniger und doch... anders...
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Schleichend schritt er zur Couch und ließ sich erschöpft in die Kissen sinken. Das Knistern überhörte er, obwohl er es schwach wahrnahm. Zaghaft legte er sein Gesicht in die Hände und begann langsam seine Schläfen zu massieren. Was war da gerade passiert ? Wie konnte es so weit kommen ?
Wieso ? Warum ? Weshalb ? Das Leben strafte ihn mit Fragen, die er sich selber nicht beantworten konnte. Wütend schlug er sich gegen die Stirn und richtete sich wieder auf.
Egal was es war, es würde nicht wieder passieren. Denn er war ein Meister der Masken...
Schließlich öffnete sich die Tür leise und er schreckte erneut zusammen. Im nächsten Augenblick strafte er sich selber für diese Schwäche ! Er war schwach und er durfte nicht schwach sein. Unter keinen Umständen ! Niemals ! NIE !
Zögernd trat Granger in den Raum und mühte sich ein Lächeln ab, als ihre Blicke sich kurz trafen. Natürlich missglückte es ihr gewaltig und ein gehässiges Grinsen durchzog sein Gesicht. Wenigstens war sie ebenso schwach wie er. Wenn nicht sogar schwächer...
Die junge Frau hustete zaghaft und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Verlegenheit und Scham erfüllte den Raum. Er konnte es sehen, spüren... Scheinbar sogar riechen...
"Nun ja ! Warum... Bist du... hier ?", stammelte sie nervös, wobei sie angestrengt ihre Füße betrachtete. Fassung ! Er brauchte Fassung, bevor er antwortete !
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"Ich habe Informationen.", sagte er ruhig und Hermione musste stark den Drang bekämpfen, sich selber zu Ohrfeigen. Alleine seine Nähe ließ sie erstarren und er war die Ruhe selbst.
Malfoy war immer ein geborener Eisklotz gewesen ! Sie hatte es niemals anders gekannt, doch gerade hatte sie einen anderen Malfoy gesehen. Wenn auch nur für kurze Zeit, doch es ließ sie nicht los. In ihm brannte ein Feuer, tief versteckt im Inneren.
Hermione lächelte tapfer und ließ ihren Blick über den Kamin wandern. "Gut ! Ich schlage vor, erst einmal... Beruhigen wir uns Beide. Könntest du Teewasser aufsetzten, ich werde die Spuren deiner Ankunft beseitigen ?", sagte sie nun ruhiger. Der Blonde blickte sie verständnislos an. "Kannst du das nicht ?", fragte sie spitz und spürte, wie die Unsicherheit langsam wieder wich.
Der junge Mann grinste sie blasiert an und schritt elegant an ihr vorbei. Lächelnd machte sie sich an die Arbeit. Sie hatte nicht erwartet, dass er so schnell darauf eingehen würde. Kein Wiederwort, keine zynischen Bemerkungen. Vielleicht war er doch nicht so kalt, wie er es immer darstellte.
"Wo ist dein Kessel ?", rief er ihr aus der Küche zu. "Ich habe keinen Kessel. Nimm den Wasserkocher. Das geht schneller !", antwortete sie grinsend. "Den was ?", kam es zurück. "Die blaue Kanne, rechts neben dem Herd !", gab sie nun mit einem, mehr als nur breitem Grinsen zurück. Ein leises Fluchen ertönte, doch er schien ihren Anweisungen zu folgen.
Sorgfältig wischte sie den Boden vor dem Kamin. Sie hatte ihre Gründe, warum sie hier keinen Teppich verlegt hatte. Doch irgendwie roch die Asche heute eigenartig. War es das Flugpulver ? Es roch irgendwie nach... Kunststoff.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen richtete sie sich wieder auf. Der Gestank kam eindeutig aus der Küche. "Malfoy ? Was machst du da ?", fragte sie und näherte sich mit zögernden Schritten. "Nichts.", kam es matt zurück. "Dein blöder Wasserkessel brennt.", fügte er vollkommen unberührt hinzu und sie beschleunigte ihre Schritte von einer, auf die andere Sekunde um das 5- fache.
Als sie in der Küche ankam stieß sie einen heiseren Schrei aus. Die Herdplatte brannte und mit ihr der Wasserkocher, der inmitten der Flammen stand...
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Draco beobachtete mit zusammengekniffenen Augen das Schauspiel auf der Herdplatte. Muggel waren wirklich selten dämlich. Wie konnte man einen Kessel bloß aus Plastik herstellen ? Das hielt doch niemals auf Dauer.
Wenigstens nicht, wenn man diesen Gegenstand auf ein ordentliches Feuer stellte.
Wobei dieser Herd auch recht eignartig war. Kein Feuerpunkt und kein Abstellgitter. Nur vier Ringe auf einer Glassplatte.
Granger stürmte nun, wie eine Furie an ihm vorbei, riss einen der Schränke auf und kramte hastig einen silbernen Topf heraus. Diesen füllte sie mit Wasser und brachte damit das Feuer zum erlischen.
Mit wutverzerrtem Gesicht und zornigen Augen starrte sie ihn an. Eine Hand demonstrativ in die Seite gestemmt, in der anderen immer noch der Topf. "Ist es dein Ziel meine ganze Wohnung zu zerstören ? Oder arbeitest du darauf hin, dass ich dich umbringe ?", fauchte sie schrill und stellte den Topf klirrend auf der Glassplatte ab.
Er zuckte unberührt mit den Schultern. "Was kann ich dafür, wenn Muggel unfähig sind...", begann er, doch sie fiel ihm unsanft ins Wort. "Es sind nicht die Muggel, Malfoy ! Du bist es ! Warum setzt du meine Herdplatte in brand ?", schrie sie nun mit hochrotem Kopf.
Er blickte sie so unberührt an, wie es ihm möglich war. Eigentlich sollte es ihm nichts ausmachen. Er hatte schlimmeres erlebt und dem stand gehalten. Voldemort ! Seinen Vater ! Seine Zukünftige ! Warum war es dann bei ihr anders...
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Resigniert schüttelte sie den Kopf und schlich zurück ins Wohnzimmer. Wieso ignorierte er sie ? Wieso schaffte sie es nicht einmal Ansatzweise ihn aus der Fassung zu bringen ?
Malfoy folgte ihr langsam. "Es...", er schluckte und blickte nervös umher. "Entschuldige bitte !", seine Augen funkelten etwas unsicher und sie musste schwach lächeln. "Es ist Ok ! Nur... Ich weigere mich, dich weiterhin in meine Wohnung zu lassen !", sagte sie gespielt streng.
Seine Miene nahm wieder den ursprünglichen Ausdruck an. "Das trifft sich gut, denn ich habe einen anderen Ort gefunden, wo wir uns das nächste mal treffen werden.", sagte er. "Wunderbar. Wie komme ich dann dahin ?", gab sie zurück. "Hiermit. Pass gut darauf auf !", er griff geschmeidig in die Innentasche seines langen, schwarzen Umhanges und holte eine kleine Münze heraus. "Ein Portschlüssel ?", hauchte sie gespannt und nahm das silberne Geldstück entgegen.
Nach dem Emblem zu urteilen, handelte es sich um ein sehr altes Stück. "Was sonst ?", entgegnete der Blonde gewohnt herablassend. "Ich werde dich kurz vorher informieren.", fügte er hinzu. Hermione nickte zustimmend und betrachtete weiterhin die Münze.
"Um zur Sache zu kommen. Es gibt Neuigkeiten. Bis auf weiteres nur das Übliche. Voldemort plant Angriffe auf verschiedene Bezirke mit Schlammblütern und Muggeln. Unter anderem in Shirwood, Hoekley und in Pristel. Offiziell, um euch Respekt zu lehren. Ich denke aber, es steckt etwas anderes dahinter.", er blickte sie einen Moment schweigend an. "Du meinst, es ist eine Art Ablenkungsmanöver ?", wisperte sie angespannt. Er nickte zustimmend. " Die Zahl seiner Anhänger wird immer größer. Aber, das wisst ihr sicherlich selber schon. Er scharrt ständig neue Leute um sich. Hat Verbindungen in ganz Europa geknüpft und selbst am anderen Ende der Welt erhält er langsam Gehör ! Ich habe Daten von Treffen erhalten, in denen weit über 500 neue Todesser gekürt wurden. Und es nimmt ständig zu. Weitere Treffen sind in den nächsten Wochen geplant, in denen noch weitere in *unsere* Reihen treten werden. Er plant etwas großes..."
Hermione ließ sich entsetzt auf die Couch sinken. Ihr Körper bebte. "Was ? Hast du eine Ahnung ?" "Denk nach. Was sticht ihm am meisten ins Auge ? So schwer ist es nicht...", sagte er zynisch. Sie zuckte zusammen. "Der Orden des Phönix, die Resitance, das Ministerium, Harry ? Es gibt viele Dinge, die ihm im Wege stehen, Malfoy !", krächzte sie. "Du bist nahe dran. Wo bekommt er im Moment alles auf einmal ?", sagte er rau. "Hogwarts !", ihre Stimme bebte und ihre Augen waren weit aufgerissen.
Der Blonde nickte zustimmend und lächelte zufrieden. "Und... Was...", stammelte sie nervös. Sie musste sofort zu Snape !
"Bevor wir genaueres wissen könnt ihr euch nur darauf vorbereiten ! Sichert Hogwarts ab, sucht nach Fluchtmöglichkeiten und setzt vertrauenswürdige und wichtige Personen davon in Kenntnis ! Ihr solltet eure eigenen Reihen erweitern. Zerschlagt diese Treffen und erstickt sie im Keim !", sagte er bestimmend und schritt langsam zum Kamin.
Während er graziös in die Asche stieg, blickte er sie ein letztes Mal an. "Genaueres weiß ich bis jetzt noch nicht, aber ich werde versuchen genaue Daten und Orte dieser Treffen zu erfahren. Und natürlich mehr über Voldemorts bevorstehenden Pläne ! Sobald ich genaueres weiß, werden wir uns am besagten Ort treffen !" "In Ordnung !", wisperte sie heiser.
Hermione stand noch einige Minuten unschlüssig vor dem Kamin, bevor sie sich selber losriss und ebenfalls in die Asche stieg.
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Ich weiß, an manchen Stellen war es etwas... kitschig?... Ich mag eigentlich keinen Kitsch (wenigstens keinen triefenden), aber ganz weglassen kann man ihn ja auch nicht, wenn es etwas Romantik geben soll. Und davon wird noch einiges mehr kommen... ;-)
Jaja, dieses Chapter hatte mal wieder einen kleinen Stilwechsel. Wir gehen von Humor über in Drama. Aber, da ihre beiden Leben ebenso wechselhaft sind, warum net ? ;-)
Im nächsten Chap gibt es dann ein weiteres Treffen von Mione und Snape (+Dumbledore), etwas Lemon und ein weiterer Auftritt von Voldie...
