Na meine Süßen... Ich hatte dies hier schon eher fertig, kam aber net eher zum hochladen. Sorry... :-P

Vielen Dank an meinen Kracher (;-) Ich kann im Bezug auf Malfoy leider nix versprechen. Aber, lies einfach weiter...), Chillkroete (Na, liegst du richtig? Wird er gerettet? Sach ich net, aber lies einfach selber... ;-)), strumpfhase (Danke für die Blumen, das freut mich! *strahlt*), Thunderstorm, linthal, liz (Ginny? Wieso auf Ginny? Du meinst sicher Mione, oder? ;-)), Snuffkin, Lori (Hach, ich mag diesen Nick... :-P), Crisa (Danke du dulle Ulle... ;-)) und natürlich an Yvymaus... *gehtwieeineirreaufallelosundknuddeltsie*

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18. Hurt...

Die Kerker- und Kellergänge waren ein einziges Wirrwarr an Verletzten. Madam Pomfrey hetzte aufgeregt zwischen ihnen hin und her. Sie legte Verbände an, heilte Brüche und Wunden und verteilte Heil- und Stärkungstränke.

Ginny unterstützte sie dabei, ebenso wie Hermione, die gerade einer Rebellin einen Stärkungstrank einflösste. "Es wird wieder !", wisperte sie beruhigend, bevor sie der Rothaarigen zum nächsten Patienten folgte.

"Wir hatten Glück ! Es gab keine Toten !", hauchte Ginny lächelnd und beugte sich über einen älteren Mann, dessen Arm stark blutete. "Ja, aber genug Verletzte !", fügte Hermione schwach hinzu, während sie dem Mann einen Heiltrank reichte. "Wir sollten versuchen, es positiv zu sehen. Immerhin...", sie stockte und ihr roter Schopf erhob sich in unbestimmte Richtung. "Harry, Ron !", rief sie und eilte durch die Menschen auf diese zu.

Der Rothaarige stützte den Dunkelhaarigen. Beide sahen stark mitgenommen aus, doch sie lächelten tapfer. "Wir haben ihnen die Hölle heiß gemacht !", sagte Ron grinsend und setzte seinen Freund an der Wand ab. "Bist du verletzt ?", fragte Hermione besorgt und musterte Ron. Er lächelte sie zärtlich, beinahe hoffnungsvoll an. "Nein, Mione. Aber, der da.", dabei deutete er auf Harry, der gequält grinste. "Das ist nichts neues.", sagte Ginny lächelnd und begann sich um den Dunkelhaarigen zu kümmern.

Hermione lächelte etwas erleichtert. Ihren Freunden ging es also den Umständen entsprechend gut. Sachte strich sie sich einige Strähnen aus den Augen und blickte zwischen Ron und Harry hin und her. "Ich habe mir Sorgen gemacht ! Wo wart ihr ?", sagte sie schließlich und tätschelte Rons Schulter. "Wirklich.", hauchte der Rothaarige. Seine blauen Augen leuchteten fragend.

Sie nickte schwach. "Natürlich ! Wir sind Freunde." "Dann bist du uns nicht mehr böse ?", erwiderte Ron kaum hörbar und trat ein paar Schritte auf sie zu. "Nein.", gab sie lächelnd zurück und versuchte sich an ihm vorbei zu schieben. Er hielt sie sanft zurück. "Mione, ich habe mir... Ich weiß es war eine dumme Anschuldigung, aber ich war...", er schluckte und seine blassen Wangen, füllten sich mit Blut. "Ron, bitte...", Unbehagen stieg in ihr hoch. Sie war definitiv nicht in der Lage, für solche Gespräche. Nicht jetzt...

"Nein, hör mir zu. Bitte...", fiel er ihr ins Wort und fuhr langsam fort. "Ich war...so wahnsinnig eifersüchtig. Auf Snape !", er lachte verlegen und strich sich unruhig durch die roten Strähnen. "Ron, bitte. Das hatten wir doch alles schon.", erwiderte sie und strich ihm beruhigend über den Arm. Er senkte den Blick und starrte auf seine Füße. "Mione, ich..." "Bitte nicht. Nicht jetzt.", hauchte sie flehend und streichelte ihm ein letztes Mal sanft über den Rücken. Er nickte resigniert und sie schritt an ihm vorbei, auf Harry zu, der sich nun wieder aufgerichtet hatte.

"Also, was ist passiert ?", fragte sie heiser. Momentan war ihr jedes Thema recht, welches sie ablenkte. Von allem ! Von Ron, von Snape, aber vor allem von Malfoy...

Der Dunkelhaarige blickte verlegen zu seinem Freund, welcher direkt hinter ihr stand. "Hast du ihr es nicht schon längst erzählt ?" "Nein, ich dachte ich überlasse es dir !", lachte Ron leise. Harry räusperte sich. "Tja, Zabini hat mich überwältigt...", er hielt kurz inne.

"Zabini ist ein guter Kämpfer.", entgegnete sie aufmunternd. "Ja, das habe ich auch erfahren müssen !", gab er lächelnd zurück. "Sei nicht immer so zurückhaltend. Immerhin hast du auch gute Nachrichten !", sagte Ron ungeduldig.

Das dunkelhaarige Mädchen blickte zwischen ihren beiden Freunden, hin und her. "Ich hatte einen Zusammenstoß mit Malfoy und...", begann Harry und ein schwaches Lächeln überzog sein lädiertes Gesicht.

Hermione spürte wie ihr Herz zu rasen begann, doch jeden Moment auszusetzen drohte. Ein leises Krächzen entkam ihrer Kehle und sie starrte ihren Gegenüber ungläubig an. `Sprich endlich ! Sprich endlich weiter !', schoss es ihr durch den Kopf. "Es hat in übel erwischt.", fügte er schließlich hinzu. "Übel ! Übel, wenn er das überlebt hat, fresse ich deinen ehemaligen Besen, Harry !", setzte Ron lachend hinzu und schlug Hermione auf die Schulter. "Jetzt hat er das bekommen, was er verdient !"

Ihre Umgebung begann sich zu schwanken. Was hatten sie gesagt ? Malfoy... tot ? "Nein...", hauchte sie und wirbelte augenblicklich herum. Ihre Beine weigerten sich sie zu tragen, doch sie trieb sie unbarmherzig weiter.

"Mione ?", hörte sie die Anderen verwundert rufen, doch es scherte sie nicht. Sie brauchte Klarheit...

Jetzt sofort...

**

Du Dunkelheit umgab ihn. War überall ! Wie eine Decke überzog sie sein Gesicht, seinen Körper. Es fühlte sich an, als würde er schweben... Fliegen...

Flog er ? War er... körperlos ?

Wo war er, warum war es so verdammt dunkel ? Wo war das Licht, war es Nacht ? War er noch auf der Lichtung ? Allein ? War er allein ? Vollkommen, allein...

Er versuchte die Augen zu öffnen, zu sehen. Doch er schaffte es nicht, es blieb dunkel ! Es blieb still...

Still. Warum hörte er nichts ? Wo waren die Schreie ? Sie waren doch immer da gewesen. Immer ! Hatten ihn stets begleitet. Doch nun waren sie fort...

Warum konnte er nichts sehen, nichts hören...

Nichts spüren ? Keine Kälte, keine Wärme.

Nichts !

Was war passiert ? Was war geschehen ?

War er... tot ?

**

Ruckartig stieß sie die Tür auf, stürmte in das abgedunkelte Zimmer.

"Kommen sie herein !", ertönte es leise. Dann wurde es wieder still. Sie schloss langsam die Tür, ihre Hände zitterten. Alles an ihr zitterte. Ihr Atem schien durch den Raum zu hallen, ihr Herz jagte das Blut durch ihren Körper. Übelkeit stieg in ihr auf.

Ein schwaches Licht erhellte den Raum. Snape saß vor dem Kamin, doch er war nicht allein. Eine junge, vermummte Gestallt saß ihm gegenüber. Er wirkte müde und mitgenommen. "Professor... Zabini !", brachte sie stockend hervor. Der junge Mann nickte abwesend, Snape blickte sie emotionslos an. "Draco ?", krächzte sie wimmernd.

Zabini blickte benommen zu Boden. Der ältere Mann räusperte sich leise. "Er lebt. Mehr oder weniger.", sagte er schließlich.

Die Übelkeit vermischte sich mit Erleichterung und ihre Beine begannen heftig zu zittern. War das nun eine gute, oder eine schlechte Nachricht ? Er war verletzt, aber wie stand es um ihn ? Könnte er vielleicht doch noch...

War er vielleicht...

Ihre Beine gaben unter ihr nach und sie sackte in sich zusammen. Ihr Herz schien noch schneller zu rasen, als zuvor...

"Miss Granger !", rief Snape und sie spürte, wie sie unsanft wieder auf die Beine gezogen wurde und in einen der Sessel platziert wurde. "Miss Granger !", ertönte es ein weiteres Mal und sie öffnete benommen die Augen. Der dunkelhaarige junge Mann blickte auf sie hinab. Seine Züge wirkten fast besorgt. Snape reichte ihr wortlos einen Krug, mit einer dampfenden blauen Flüssigkeit. "Trinken sie das und reißen sie sich zusammen.", schnarrte er kühl.

Zabini trat langsam zum Kamin, blickte sie noch einmal mitleidig an und stieg dann in die Asche. "Ich gehe besser.", sagte er monoton. Snape nickte und der junge Mann verschwand.

Einen Moment verharrte ihr Gegenüber noch vor dem Kamin. Hermione schlang fröstelnd die Arme um ihren zitternden Körper. "Ist ihnen kalt ?", fragte er, ohne sie anzusehen. Sie zuckte teilnahmslos mit den Schultern. Dennoch zündete er ein Feuer an, welches den Raum etwas aufwärmte.

Die Übelkeit war immer noch allgegenwärtig, durchfuhr sie wie eine Welle, die an den Strand rollte. Einen Moment schloss sie die Augen und versuchte sich selber zu beruhigen. Er lebte, immerhin lebte er noch ! Noch...

Wieder begann sie unkontrolliert zu zittern. "Wir sollten abwarten ! Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Draco ist stark. Stärker als sie es vielleicht vermuten.", sagte Snape leise und ließ sich wieder im Sessel nieder. Sie versuchte zustimmend zu nicken, doch dabei wurde ihr schwindelig. Was wusste er schon ? Was wusste er schon, was zwischen ihnen war ? Was er ihr... bedeutete ?

"Könnten sie ihm schreiben ? Ich muss ihn sprechen ! Sobald er wieder auf den Beinen ist, wenn er nicht doch...", sagte sie nach einigen Minuten des Schweigens. Snape blickte sie unbeweglich an. Seine schwarzen Augen blitzten schwach auf.

Dann erhob er sich langsam, schritt herüber zu seinem Schreibtisch und schien etwas auf ein kleines Blatt Pergament zu schreiben. "Tun sie es doch einfach selber.", hauchte er schließlich und hielt ihr den Fetzten entgegen. Verwirrt nahm sie ihn an sich.

Ihre Augen überflogen das Pergament kurz neugierig. Dann schüttelte sie schwach den Kopf. "Ich verstehe nicht.", wisperte sie angespannt. Ihre Stimme zitterte immer noch. "Ist es nicht zu...riskant ?"

Snapes Augen glühten zynisch. "Wann ist es das nicht ?" Sie schluckte. Könnte sie dies riskieren ? "Wir sollten uns also Fragen, was riskanter wäre ! Wenn ich ihn um ein Treffen bitte. Oder es eine, seiner Liebschaften tut ? Verwenden sie eine Art *Geheimsprache*, Rose !", fügte er sachte hinzu.

Die junge Frau blickte ihn erst noch verwirrt an. Sie konnte weiter trauern und abwarten, oder ihr Glück versuchen. So würde sie vielleicht schneller erfahren, wie es um ihn stand. Oder sie würde ihn unnötig in Gefahr bringen ! Was sollte sie also tun ?

Es war verrückt, aber es könnte klappen. Würde Snape dem Blonden eine Nachricht zukommen lassen, und würde diese entdeckt, wäre das Malfoys Tod. Würde Hermione Granger ihm eine Nachricht schicken, wäre das äußerst verdächtig. Doch eine Unbekannte, welche die Sehnsucht treibt, war weitaus unauffälliger. Oder etwa nicht ?

**

Ein weiteres Mal drückte ihn die Dunkelheit hinunter, bevor sie ihn sanft wieder hinauf zu tragen schien. Kälte durchfuhr ihn, dann Wärme und schließlich spürte er sogar das warme Tageslicht, welches auf sein Gesicht schien.

Stöhnend öffnete er seine Augen, schloss sie aber sofort wieder, als die Sonne ihn blendete. "Master Malfoy ! Warten sie, Sir ! Menky schließt die Vorhänge !", quiekte es aufgebracht neben ihm, es ertönten hastige, schnelle Schritte und wenige Sekunden später ertönte das Geräusch von den Zugschienen der Vorhänge.

Erneut öffnete er die Augen. Der Raum war abgedunkelt, aber nicht wirklich düster. Nicht einmal annähernd so düster, wie der Ort wo er noch vor kurzem gewesen war. Sein Blick streifte den Nachttisch und blieb an einem kleinen Krug hängen. "Was ist das ?", brachte er schwach heraus. Zu schwach...

"Sir, das ist ein Trank. Ein Traumlos-Koma-Trank. Master Malfoy, brauchte Ruhe ! Sie waren schwer verletzt. Brauchten dringend Ruhe ! Menky hat ihn gebraut !", sagte er verlegen und senkte den Blick. Draco nickte und deutete ihm so, dass seine Entscheidung akzeptiert war.

Normalerweise hätte er ihm niemals, ohne seine Einwilligung einen Trank verabreichen dürfen. Doch wahrscheinlich hatte der kleine Elf ihm damit das Leben gerettet. Menky atmete erleichtert aus.

Die Bettdecke verdeckte annähernd Dracos ganzen Körper. Stöhnend dachte er an Tortures riesige Hufe zurück, die ihn gnadenlos niedergeschlagen und -getrampelt hatten. Was hatten sie alles zertrümmert ? Wie schwer war er verletzt ? Vielleicht war er ein Krüppel ?

Unruhig versuchte er alle seine Körperteile zu orten. Alles schien da zu sein und zu funktionieren. Auch wenn ihm jeder, wirklich jeder Körperteil höllisch schmerzte. Menky beäugte ihn besorgt. "Sir war schwer verletzt ! Wirklich schwer ! Master Malfoy wird aber wieder ganz gesund. Braucht nur noch etwas Ruhe !", sagte er und strich die Bettdecke wieder etwas glatt.

Draco nickte schläfrig. Wahrscheinlich war die Wirkung des Trankes noch nicht ganz verflogen. "Master Malfoy, Sir ?", wimmerte der Elf schließlich leise. "Ja ?", antwortete der Blonde etwas grob. Er wollte schlafen, nur noch schlafen.

"Menky war böse, Sir ! Master Malfoy bekam vor Stunden einen Brief. Menky hat ihn an sich genommen. Damit ihn niemand anderer liest ! Menky war böse !", krächzte er und schlug seinen Kopf gegen den Nachttisch. Draco biss schmerzverzerrt die Zähne zusammen. Jedes Geräusch erzeugte höllische Schmerzen in seinem dröhnendem Kopf. "Wieso sollte ihn niemand anderes lesen, Menky ?", sagte er streng und hielt den Elf schwach am Kragen zurück.

"Er ist von der hübschen jungen Frau aus dem Gästehaus, Sir !", wisperte der Elf mit großen Augen. Dracos Herz verkrampfte sich schmerzhaft. "Du hast uns beobachtet ?", zischte er wütend. "Menky war böse, Sir ! Es war Zufall, Menky hat euch gesucht !", schrie er und seine großen Augen füllten sich mit Tränen. Dann wirbelte er herum, entriss sich Dracos Griff und schlug erneut seinen Kopf gegen den Nachttisch. "Menky war böse, war böse ! Böser Menky !", schrie er dabei.

"Hör auf ! Sofort !", knurrte Draco drohend und die kleine Gestallt hielt ängstlich inne. "Das ist genug. Gib mir den Brief !", fügte er hinzu. Menky nickte heftig und zog einen kleinen Umschlag aus seinem verdreckten Kopfkissenbezug. "Du wirst kein Wort über all das verlieren !", zischte er herrisch und deutete dem Elfen ihn zu verlassen. "Natürlich, Sir ! Menky würde niemals etwas tun, was seinen geliebten Master in Gefahr bringt !", wimmerte dieser überzeugt und tapselte mit schnellen Schritten aus dem Raum.

"Menky !", rief ihm der junge Mann hinterher. "Was wünschen sie, Sir ?", quiekte der Elf untertänig. "Danke !", sagte Draco lächelnd, ohne ihn anzusehen. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sich die großen Augen mit Tränen füllten...

**

Unruhe überkam sie. Es war nun schon über einen Tag her, dass sie es riskiert hatte. Mittlerweile fragte sie sich, ob es vielleicht doch ein Fehler war. Hatte sie ihn unnötig in Gefahr gebracht ? War er vielleicht...

Hermione schüttelte heftig den Kopf und ließ sich in ihren Sessel fallen. Sie war heute nicht zu den anderen gegangen. Sie brauchte Ruhe und Abstand. Von Krieg, Zerstörung und vor allem von Ron.

Ron. Sie seufzte leise. Er hatte sie vor einigen Stunden, überraschend aufgesucht und das leidige Thema erneut angebrochen. Wie immer waren sie zu keinem Schluss gekommen. Mehr als einmal hatten sie ein solches Gespräch schon geführt und es war immer auf das selbe heraus gelaufen. Sie stritten, er suchte wütend und enttäuscht zugleich das Weite und sie blieb schuldbewusst zurück.

Doch heute war es anders. Natürlich fühlte sie sich schuldig, doch ihre Gedanken waren zu aufgewühlt um sich jetzt Gedanken über Ron zu machen. Dazu hatte sie später Zeit...

Warum antwortete er nicht ? Ging es ihm wirklich gut ? Oder brauchte er einfach noch etwas Zeit. Vielleicht hatte er den Brief nicht erhalten, oder verstand ihn nur nicht ?

Doch was gab es da nicht zu verstehen ? Sie hatte ihn um ein Treffen gebeten. Da gab es nichts, was man falsch verstehen konnte...

Ein leises Klackern ertönte und der Kauz, welcher auf ihrer Fensterbank hockte, piepste frech. Sie lächelte erleichtert und stürzte regelrecht auf ihn zu, um ihm den kleinen Umschlag abzunehmen.

Die Nachricht war kurz und bündig. Doch nicht einmal halbwegs so unpersönlich, wie die letzte. Immer wieder wanderten ihre Augen über die einzige Zeile. Konnten sich nicht von ihr losreißen.

Wann, meine Rose ?

Sie stürzte zu ihrer Kommode und schrieb hastig eine Antwort. Ihre Finger zitterten. Vor Aufregung, aber auch vor Erleichterung. Er lebte !

Die Schnur um ihre Brust löste sich, als sie den kleinen Kauz wieder in die Lüfte entlies.

**

Es dauerte keine halbe Stunde, bis der kleine Vogel zurück kam. Mühsam richtete er sich auf und schlich, beunruhigend langsam, zum Fenstersims. Er hätte das Fenster geöffnet lassen sollen...

Natürlich hatte er daran nicht gedacht. Das war nun der Preis. Er hätte Menky rufen können, doch das würde zu lange dauern. Der Hauself war in der Küche und bereitete sein Abendessen vor.

Unbeholfen entfaltete er das Papier und überflog den Inhalt. Für eine Frau hatte sie eine entsetzliche Handschrift. Selbst die seine war geschwungener und klarer !

Doch das spielte nun keine Rolle. Ein schelmisches Lächeln überzog sein Gesicht, welches ihn gleich schmerzhaft bestrafte, als er das eine, einzige Wort auf dem riesigen Blatt war. Es wirkte beinahe verloren...

Einen Moment überlegte er und blickte sich im Zimmer um. Konnte er es riskieren, jetzt zu verschwinden ? Erneut überflog er das eine Wort.

Sofort !

Ja, das konnte er. "Menky !", rief er, während er den Brief in das Feuer des Kamins warf. Beinahe Augenblicklich erschien die kleine Gestallt im Türrahmen. "Sir ?", quiekte sie fragend. "Ich werde ein kurzes Bad nehmen, anschließen wirst du mir beim anlegen meiner Kleider helfen !", sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Jeder Schritt schmerzte...

"Nein, Sir ! Sir braucht Ruhe !", rief der Hauself aufgebracht und versuchte ihn zurück ins Bett zu drängen. "Ich verspreche dir, ich werde mich dort ausruhen, wo ich hingehen werde !", sagte Draco barsch und begann sich langsam zu entkleiden. Menky senkte kapitulierend den Kopf und verschwand ins Bad.

Draco folgte ihm langsam. "Euer Vater wird nicht begeistert sein, Sir !", murmelte der Elf leise, während er seinem jungen Meister in die Badewanne half. "Sag ihm, dass ich meinen Bedürfnissen nachgehe. Das wird ihn beruhigen. Oder eher, nicht interessieren !", erwiderte er matt und lehnte sich entspannt zurück...

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Tja, was wird wohl im nächstem Chapter alles passieren? Ich sage nur soviel, sie kommen sich *endlich* wirklich *nahe*, doch sie bleiben nicht unentdeckt...