Hallo, da bin ich wieder und somit auch ein neues Kapitel von Isilme. Ich hoffe, ihr hattet alle einen guten Start in das neue Jahr und dass keiner ausgerutscht ist *g*!

@Jo05(): Ähh . . . Hermine und Snape waren nicht von Anfang an ein Paar. „Der Cruciatus-Fluch" ist schon der dritte Teil einer ziemlich langen Geschichte. Teil 1 („Der Verjüngungstrank") wurde am 10.11.2003 erstmals hochgeladen, Teil 2 („Nach dem Erwachen") am 10.12.2003. Ich weiß nicht, ob man die aktuelle Fortsetzung auch als selbstständige Geschichte lesen könnte, aber sie wird definitiv noch in späteren Kapiteln Bezug auf die ersten beiden Teile nehmen. Also: Unbedingt lesen!

@Henriette00: Das gleiche für Dich wie für Jo05(). Dies ist bereits der dritte Teil (kam mir recht komisch vor, dass Du alles in 15 Minuten durchgelesen hast . . .), ich kann Dir nur raten, erst mal die beiden ersten zu lesen! . . .Wegen dem Ende . . . immer schön weiterlesen!

@Blaue Feder: Schön, dass es Dir gefällt!

Hermine hatte das Gefühl die Zukunft nicht mehr sehen zu können, alles woauf sie blickte war eine tiefe schwerze und undurchdringbare Leere. Gebeugt und schwer atmend ging Snape Hermine vorweg. War das wirklich noch der Mann in den sie sich verliebt hatte. Unendlicher Schmerz zeichnete den Körper dieses Mannes.

Schließlich hatten sie Snapes Büro erreicht, Snape öffnete die Tür und wies Hermine einen Stuhl zu. Doch die schüttelte nur den Kopf.

„Gib mir eine Chance Hermine… Ich weiß, dass du es nicht verstehst, aber sein Ruf ist so furchtbar…stark. Aber jetzt", Snape lächelte fast ein wenig wahnsinnig, „ jetzt wird er mich nicht mehr rufen. Er glaubt mich auf seiner Seite… aber das werde ich nie sein, nie…er wird mich jetzt nicht mehr rufen."

„Bis zu jenem Tag…", flüsterte Hermine. „Nein Hermine, das hat alles nichts mit uns zu tun, es ist allein meine Sache. Bleib bei mir."

„Es ist nicht allein deine Sache, Severus. Es betrifft alle. Ich habe dir gesagt, dass er all meine Freunde, alles was ich habe, bedroht. Voldemor..." Snape schrie auf.

„SPRICH SEINEN NAMEN NICHT AUS!"  Snape krümmte sich wie unter Schmerzen. Fast tat er Hermine leid. „Bleib bei mir, bitte", flüsterte Snape und fiel vor Hermine auf die Knie und umfasste ihre Beine. Schluchzend klammerte er sich an sie.

Hermine wollte ihn zunächst trösten, aber irgend etwas hielt sie davon ab. Sie hatte Angst schwach zu werden…sie konnte nicht mit einem Todesser zusammen leben. Zögernd näherte sich Hermines Hand Snapes Kopf und schließlich berührte sie sein Haar. Sie streichelte ihn vorsichtig. Tränen rannen ihr dabei über das Gesicht.

„Wie stellst du dir das vor. Ich kann mich nicht auf DEINE Seite schlagen…" „Es ist nicht meine Seite."

„ES IST und du weißt es." Snape schwieg. „Was glaubst du was ich tun soll?" Hermine löste sich aus Snapes Umklammerung. „Schweige ich, verrate ich meine Freunde und verkaufe alles woran ich je geglaubt habe. Spreche ich mit Dumbledore darüber, dann…", Hermine stockte, „… dann verrate ich den Mann den ich mehr liebe als mein eigenes Leben."

Hermine wandte sich ab, denn sie wollte nicht, dass Snape ihre Tränen sah. Hermine war schlecht. Sie musste hier weg.

„Gib mir Zeit", flüsterte sie und ging zur Tür. „Bitte bleib", flehte Snape. Doch Hermine öffnete die schwere Holztür und verließ den Raum. Rastlos irrte sie durch die Gänge statt zu schlafen. Es war ihr völlig egal, dass sie Filch wieder über den Weg laufen könnte. Was sollte sie nur tun? Ihr Verrat würde Snape direkt nach Azkaban bringen.

Aber Ron und Harry. „Oh Harry", flüsterte Hermine, „ich kann dich doch nicht sterben lassen!" Langsam stieg Hermine die Treppe hinauf und ehe sie sich versah, stand sie auf einem der Türme von Hogwarts. Kalter Wind bließ ihr entgegen, sie fröstelte. Hätte sie bloß einen Mantel mitgenommen.

Regungslos starrte Hermine zu den Sternen hinauf. „Könnte ich doch einer von Ihnen sein und dort oben funkeln, dann müsste ich diesen elenden, brennenden Schmerz in meiner Brust nicht mehr spüren", dachte Hermine. Vorsichtig ging Hermine an die Brüstung des Turmes. „Verdammt tief…", dachte sie, „aber…"

Hermine hatte das Gefühl, dass sie irgendwas nach unten zog, tief in das Schwarz der Nacht. Hermine lächelte bei dem Gedanken, den Schmerz für immer zu besiegen. Doch dann tauchten plötzlich schreckliche Bilder vor ihrem inneren Auge auf: McGonagall, mit tränengefüllten Augen, klammerte sich an Dumbledore, der erschrocken das Gesicht abwand. Ron und Harry starrten entsetzt auf etwas am Boden und dann . . . Snape, kreidebleich kniete er auf der Erde, die Lippen aschgrau, die Hände zitternd vor sich gestreckt, sah er aus, als blickte er in sein eigenes Grab.

Erschrocken wich Hermine zurück, fast hätte sie das Gleichgewicht verloren. Schwer atmend ließ sie sich auf den Boden fallen. War sie wahnsinnig geworden?

„Sieh, wohin Du mich gebracht hast, SEVERUS!" schrie Hermine dem Wind entgegen. Sie begann erneut zu weinen. Ihr Leben war ihr zur grausamen Qual geworden. Wer sagte ihr, was sie tun sollte? Plötzlich reifte in Hermine eine Plan heran.

Sie stand auf und machte sich erneut auf in Snapes Büro. Als Hermine die Tür öffnete, saß dieser an seinem Schreibtisch und schien in Gedanken versunken. Er sah noch immer nicht besser aus. Hermine räusperte sich. Als Snape sie erblickte, sprang er freudig auf.

„Hermine, endlich . . ." Freudig lächelnd kam er auf sie zu. Doch Hermine wehrte seine Annäherungsversuche mit einer kühlen Bewegung ihrer Hände ab. „Noch immer . . ." sprach Snape sichtlich enttäuscht.

„Hör zu Severus" sprach Hermine „was Du getan hast, kann ich vielleicht irgendwann verzeihen, doch niemals vergessen."

„Was soll das heißen . . . Hermine."

„Ich werde mit niemandem darüber reden und ewig diese Schuld auf mich laden. Ich werde den Schmerz und die Verzweiflung, Angst und Ratlosigkeit stets mit mir tragen, doch . . ." Hermine verstummte und suchte für einen Moment die Fassung zu bewahren und brach dann in Tränen aus. Snape starrte sie an und in seinem Gesicht konnte Hermine lesen, dass er nicht begriff. Hermine senkte den Blick zu Boden.

„ . . . doch" flüsterte sie „wünsche ich Dich NIE wieder zu sehen." Von Weinkrämpfen geschüttelt fiel Hermine auf die Knie. Sie hatte das Gefühl, sich selbst tausend Dolche ins Herz zu bohren. Snape wich entsetzensbleich zurück und starrte sie sprachlos an.

„Ich werde Dumbledore bitten, mich von Deinem Unterricht zu befreien. Dass wir uns zeitweilig über den Weg laufen werden lässt sich wohl nicht vermeiden . . ." flüsterte Hermine monoton. „Nein." und immer wieder „Nein." flüsterte Snape. Hermine erhob sich.

„WARUM?" rief Snape unter Tränen. „Warum tust Du mir das an? Wie kannst Du so grausam sein?"

„Das ist der Preis, Severus" sprach Hermine „der Preis, den Du für mein Schweigen zahlen musst." Hermine drehte sich von ihm weg.

„Dann flehe ich Dich an, Hermine, verrate mich, schick mich nach Azkaban, doch . . . wende Dich nicht ab von mir . . ." Snape fiel auf die Knie und schluchzte laut. „Das kann ich nicht." flüsterte Hermine unter Tränen. „Ich ertrag DICH nicht."

„Liebst Du mich nicht mehr?" Noch einmal drehte sich Hermine um.

„Ich liebe Dich zu sehr." Hermine wandte sich um zum Gehen. „Bleib . . ." Hermine öffnete die Tür. „Warum gehst Du, wenn Du mich doch so sehr liebst?" sprach Snape verächtlich und Hermine spürte, dass er sie verletzen wollte.

„Weil ich mich Deinetwegen fast vom Turm in den Tod gestürzt hätte . . ." flüsterte Hermine. Kaum hatte sie das ausgesprochen, wurde ihr furchtbar schwindlig und sie hielt sich am Türrahmen fest. DAS hatte sie eigentlich nicht sagen wollen.

Snape war aufgesprungen und kam auf sie zugestürmt. Er packte Hermine bei der Schulter und schüttelte sie. „Sag, dass das nicht wahr ist, sag es!" Hermine schwieg und blickte zu Boden. Sie konnte ihn nicht ansehen. Snape zog sie zu sich heran und umarmte sie fest. An der Bewegung seiner Brust spürte Hermine, dass er weinte. Dann ließ er sie los. Langsam gewann er wieder seine Fassung.

„Es tut mir leid . . ." sprach er. Hermine blickte auf und sah in seine wundervollen braunen Augen, die sie wieder so voll Zärtlichkeit anfunkelten und Hermine spürte, wie sie dahinschmolz. Snape strich ihr mit dem Zeigefinger über die Wange und wischte ihre Tränen fort. Hermine spürte, wie die guten Vorsätze von ihr abfielen.

Snape drückte ihr einen warmen Kuss auf die Lippen. „Wenn das wirklich so ist, Hermine, dann ist es besser, wenn wir das tun, was Du sagst. Wenn Dir etwas zustieße; ich könnte es nicht ertragen. Geh morgen zu Dumbledore und bitte ihn, Dich freizustellen. Tu, was immer Du tun musst und wäre es mich zu töten." Hermine zuckte zusammen.

„Nicht, Hermine." sprach Snape. „Meinen Schmerz kann ich tragen, größer werden kann er nicht, nur milder, wenn ich sehe, dass es Dir besser geht. Verzeih meine Selbstsucht. Geh nun!"

Zögernd verließ Hermine den Raum. Hatte sie das wirklich gewollt? „Hermine!" Hermine stoppte.

„Ich liebe Dich und wenn Du eines Tages . . ." Hermine nickte. „Ich liebe Dich auch." Dann rannte sie den Gang hinunter, damit Severus nicht sah, dass sie erneut zu weinen begonnen hatte.