Sorry, dass ich schon wieder so lange gebraucht habe, aber in drei Wochen habe ich eine Zwischenprüfung!! Irgendwann sollte ich mal anfangen mit lernen . . .

Viel Spaß mit dem neuen Chap!

Ganz liebe Grüße an Maxi, Norman, alle FreundInnen von Cathleen und alle Bekannten und Freunde, von denen ich nicht weiß, dass sie diese Geschichte lesen!

P.S.: Wir sind jetzt ungefähr bei der Hälfte der Geschichte angelangt und bald steige ich wieder mit ein!!

Schon äußerst früh am nächsten Morgen stand Hermine auf, um sich auf den Weg zu Dumbledores Büro zu machen. Ihr war schlecht vor Müdigkeit, denn sie hatte kein Auge zugetan. Sie versuchte ihre rot geschwollenen Augen mit Wasser zu kühlen, aber als sie merkte, dass sie damit nichts bewirkte, gab sie auf und streifte sich ihre Sachen über.

Leise verließ sie das Schlafgemach und Gryffindors Räume und schlich durch die Gänge zu Dumbledores Büro. Der Treppenaufgang war schon geöffnet, so als hätte der Schulmeister sie längst erwartet. Als Hermine den Raum betrat, stand Dumbledore an seinem Schreibtisch.

Bevor er etwas sagen konnte, ergriff Hermine das Wort: „Ich möchte, dass sie mich von Professor Snapes Unterricht befreien." Dumbledore sah sie an. „Bitte fragen sie nicht, ich habe mich von Severus getrennt." Noch größeres Erstaunen war in Dumbledores Gesicht zu lesen.

„Darf ich fragen, warum?" Hermine zögerte, sollte sie? Aber sie spürte, dass sie Severus nicht verraten konnte. Als Hermine bemerkte, dass Dumbledore auf ihr Zögern aufmerksam wurde, beeilte sie sich, ihm eine Antwort zu geben.

„Schüler und Lehrer, sie wissen, wie schwer das ist . . . und dann der Prüfungsstreß . . ." Hermine hatte nicht das Gefühl, dass Dumbledore ihr glaubte. Sein Blick war noch immer fragend, fast bohrend, als er nickte und sprach:

„Ich verstehe . . . ich weiß nur nicht, wie ich das machen soll, schließlich haben sie sich den Kurs gewählt. Wie soll ich das begründen? Sie wissen wohl, dass schon Gerüchte kursieren, ob ihres Verhältnisses zu Professor Snape?"

Diesmal war es Hermine, die erstaunt aufblickte. Davon hatte sie nichts gemerkt. „Professor, ich habe so viele Kurse belegt, ich könnte doch sagen, dass es mir zu viel geworden ist. Und wie sie vielleicht wissen, hatte ich zwischendurch schon meine Schwierigkeiten mit dem Fach . . . na ja, als . . . sie wissen schon." Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte Dumbledore.

„Also gut, sie sind befreit. Und nun gehen sie schon zum Frühstück, der Unterricht beginnt bald." Hermine atmete erleichzert auf. Als sie sich umwandte, um zu gehen, erhob Dumbledore noch einmal seine Stimme: „Miß Granger, falls sie sich doch noch entscheiden sollten, mir die Wahrheit zu sagen . . ." Erschrocken wandte sich Hermine um. Dumbledore lächelte ihr aufmuntend zu. Hermine nickte mit Tränen in den Augen. Dann sah sie zu, dass sie so schnell wie nur möglich sein Büro verließ.

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Hermine hatte gedacht, dass sie ales nicht überstehen würde. Nur zögerlich konnte sie in das Lachen der Freunde einstimmen. Doch die immer näher rückenden Abschlussprüfungen verursachten ihr schließlich soviel Arbeit, dass es ihr schließlich gelang, sich abzulenken.

Hilfreich war auch die Tatsache, dass auch Snape ihr aus dem Wege ging. Im Speisesaal hatte sie sich mit dem Rücken zu ihm gesetzt, so dass sie nicht in sein immer trauriges Gesicht blicken musste. Von Harry und Ron hatte Hermine erfahren, dass Snape im Unterricht noch unausstehlicher war als je zuvor. Rons Kommentar war stets der gleiche: „Sei bloß froh, dass Du da raus bist, dieser, dieser . . ." Meist folgte darauf hin eine Masse an Schimpfwörtern. Wenn er gewusst hätte . . .

Und dann, eines Tages, passierte es. Es war später Nachmittag und Hermine hatte sich in ihre Bücher vertieft. Nach drei Stunden lernen hatte sie dann aber festgestellt, dass sie sich nicht mehr konzentrieren konnte.

Mit einem Buch über Zaubersprüche ging Hermine durch die Gänge und murmelte die wichtigen Begriffe und Beschreibungen vor sich her. Ohne auf ihre Füße zu achten ging sie voran und stieß plötzlich schmerzhaft mit jemandem, den sie nicht hatte kommen sehen, zusammen. „Verfluchte . . ." Als Hermine aufblickte verschlug es ihr die Sprache.

Vor ihr stand Snape. Hermine hatte das Gefühl, dass alles über ihr zusammenstürzte. Snape sagte nichts. Hermine sah ihn abwartend an und schwieg ebenfalls. Innerlich zitterte sie. „Hast Du Dir weh getan?" fragte Snape, während er ihr Buch aufhob, das zu Boden gefallen war. Hermine schüttelte den Kopf und nahm das Buch aus Snapes Händen.

Als sie diese dabei aus Versehen berührte, erzitterte sie. „Danke . . ." stotterte Hermine und stürmte an Snape vorbei den Gang hinunter. In ihrem Nacken spürte sie Snapes Blicke, die sie verfolgten, bis sie um die nächste Ecke verschwunden war. Hermine blieb stehen, lehnte sich gegen die kalte Steinwand und atmete tief durch.

Mit einem Mal war alles wieder da, der letzte Winter, Snape das Kind, die Krankenstation und jener grausame Abend, der alles zerstört hatte. Hermine hatte das Gefühl, dringen Ruhe zu brauchen. Sie legte ihr Buch in eine Fensterbank, sie würde es später abholen, denn um diese Zeit kamen selten andere Schüler durch diese Gänge.

Wo sollte Hermine hingehen, ohne Gefahr zu laufen, einem anderen Schüler, einem Lehrer oder gar Snape zu begegnen. Hermine fiel nur ein Ort ein: dIe Kerker. Falls nicht gerade Peeves dort sein Unwesen trieb, würde dort vermutlich niemand sein.. Hermine machte sich auf dem Weg. Ihre Gedanken überschlugen sich.

Als Hermine durch die Kerkergänge schlich, überkam sie ein ungutes Gefühl und sie glaubte zu bemerken, dass es eine dumme Idee gewesen war, hier hinunter zu gehen. Sie war schon öfters hier gewesen, doch noch nie hatte sie es als so unheimlich empfunden. Bei jedem Geräusch zuckte Hermine zusammen und eine beklemmende Furcht machte sich in ihr breit.

„Ich muß zurück." dachte sie. Hermine schrie fast auf. Sie hatte das sichere Gefühl, einen Schatten direkt vor sich gesehen zu haben. Hermine riss sich zusammen und ging vorsichtig vorwärts.

„Ich muß hier weg!" dröhnte es in ihrem Kopf. Plötzlich waren dort die Schritte hinter ihr, Hermine rannte und hatte doch nicht das Gefühl, vorwärts zu kommen. „Bleib stehen!" dröhnte eine dumpfe Stimme hinter ihr her.

Hermine war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Die Schritte kamen näher. Und dann stand er vor ihr: Ein Mann in schwarzer Gewandung mit Maske. Und Hermine wusste, vor ihr stand einer der Todesser. Ihr Leben schien in diesem Moment an ihr vorbei zuziehen, sie fürchtete zu sterben und gleichzeitig war es ihr egal.

„Sieh an, das Schlammblut Granger." sprach Lucius Malfoy, während er sich die Maske von Gesicht zog. Wut stieg in Hermine auf. Nein, vor ihm würde sie sich niemals gehen lassen. Sie griff in die Tasche ihrer Robe und zog ihren Stab. Doch eh sie ihn gegen Malfoy einwenden konnte, hatte dieser sie bereits entwaffnet.

Sein arrogantes Lachen dröhnte durch den Gang und Hermine erkannte, dass ihr kindischer Leichtsinn ihr das Leben kosten würde. Sie biss sich auf die Lippe. „Hast Du Angst, Schlammblut?" zischte Malfoy, während er näher kam und seine Hand nach ihr ausstreckte, um ihr damit über die Wange zu fahren.

Hermine ekelte sich. Malfoy griff in ihr langes Haar und zog ihren Kopf zurück und sah ihr direkt in die Augen. Hermine fühlte sich hilflos. „Dein hübsches Gesicht wird Dir auch nicht helfen." Malfoy stieß sie von sich weg zu Boden und richtete seinen Zauberstab auf sie. „Keine Angst, Granger, ich werde Dich nicht töten, jedenfalls nicht jetzt gleich . . . für Dich weiß ich etwas besseres . . . CRUCIO!"

Es traf Hermine wie ein Blitz. Später würde sie sich an das Gefühl nie mehr so erinnern können, wie sie es in diesem Moment empfand.

Wie ein Feuer brannte es in ihrer Seele. In der Ferne hörte sie ihre eigenen Schreie und ihr Stöhnen.