Teil 10: Ein Schimmer Hoffnung

"Dann bist du unser Fürst ...", sagte Ghero schließlich stockend. "Vergib uns unser Misstrauen und unsere Unhöflichkeit."

"Ist schon vergessen", wiederholte Endymion. "Steht doch bitte wieder auf, ich habe nach Serenitys Tod abgedankt, unsere Tochter ist nun die neue Königin. Wisst ihr vielleicht ein Mittel, das den Kristall wieder heilen könnte?"

Die vier standen noch immer leicht verlegen auf und wechselten ratlose Blicke. Schließlich räuspterte sich Vedran: "Mein Fürst, es gab schon früher solche Fälle, dann bat man die Quelle um Rat und Hilfe, aber seitdem sie nicht mehr sprudelt, gab es nur das eine Mittel ...", er schluckte, "das Herzblut des liebsten Menschen kann den Kristall einer Fürstin heilen."

"... des liebsten Menschen? Wie geht das?", fragte Endymion drängend. Das Wissen, vielleicht endlich das Mittel gefunden zu haben, machte ihn ungeduldig.

"Dazu braucht man den heiligen Monsteindolch", erklärte Vedran. Man sah ihm an, dass er nur widerwillig davon sprach, "der liebste Mensch der Fürstin nimmt ihn und bohrt ihn sich ins Herz. Sobald sich die Klinge rot gefärbt hat, reißt er sich den Dolch aus der Brust und bohrt ihn in das Herz der Fürstin. Dadurch wird der Kristall wieder zusammengefügt und neu gebildet. Der Fürstin geschieht bei dieser Zeremonie kein Leid, aber es ist ungewiss, ob der sich Opfernde die Zeremonie überlebt.

"Es kam in der Geschichte nur zweimal vor, dass der Dolch benutzt wurde", sagte Ghero. "Beide Male ist der sich Opfernde nach dem Erwachen der Fürstin gestorben. Daher wurde die Zeremonie verboten. Derzeit befindet er sich in der Grotte unterhalb des Ammethystpalastes. Genau beim Schrein der Quelle. Um auch nur in seine Nähe zu kommen, muss man die Finalrunde des Turniers erreicht haben, die im Park des Palastes stattfindet."

"Finalrunde?" Endymion richtete sich auf. Der Tod schreckte ihn wenig und jetzt, da er wusste, dass es einen Weg gab, Serenity zurückzuholen, konnte ihn nichts mehr aus der Fassung bringen.

Vedran wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Da Ihr ja nicht von hier seid, wisst ihr ja gar nichts darüber ..." Er sah seinen Onkel an. Dieser fuhr an seiner statt fort: "Die Turniere, welche früher nichts als ein freundschaftliches Kräftemessen waren, sind heute bitterer Ernst. Die Kaiserin hat sehr hohe Preise dafür ausgesetzt und ein Clan, der nicht daran teilnimmt, dem kann es passieren, dass er nächstes Jahr die Steuern nicht mehr zahlen kann und dann wird der Clan als aufgelöst und seine Mitglieder zu Freiwild erklärt. Was mit der Fürstin und deren Kristall passiert, könnt Ihr euch denken. Meistens nimmt der Fürst selbst, sein Sohn oder ein besonders herausragender Krieger des Clans daran teil. Man muss in jeder Runde einen wirklich guten Kampf liefern, denn falls die Fürstin entscheidet, dass ein Teilnehmer halbherzig kämpft, um nicht das Finale erreichen zu müssen schickt sie ihren grauen Bluthund in die Arena. Sollte der, was unwahrscheinlich ist, geschlagen werden, dann fordert sie die Fürstin des Clans zu einer Revanche auf. Kristall gegen Kristall - Ihr könnt euch denken, wer am Schluss gewinnt.

Sie hat es die letzten Jahre so gehandhabt und zwar hat sie nicht die Sieger sondern die dritt oder viertplazierten Clans gefordert, das Resultat war dasselbe. Beide haben ihre Kristalle und ihre Fürstinnen verloren. Beim letzten Turnier hat der Kämpfer der Kaiserin den Gatten von Lady Omnia, der Fürstin des OnyxClanes besiegt. Omnia wollte weder gegen die Kaiserin kämpfen, noch sich geschlagen geben, also ist sie geflüchtet. Das Resultat kennt ihr ja .... Dieses Jahr hat sie zum ersten Mal auch eine Einladung an die Schatten aufhängen lassen. Es mag eine Falle sein, oder auch nicht ..."

Die Blicke des "Hüters der Schatten" wanderten durch den Raum und blieben am Fenster hängen. Draußen spielten einige magere, in geflickte Kittel gehüllte Kinder mit Ästen und kleinen Steinen. Endymion folgte dem Blick und verstand. Wer mit ansehen musste, wie die Unschuldigen langsam aber sicher verhungerten, dem blieb keine Wahl.

"Früher", so hörte Endymion Ghero mit rauer Stimme sagen, "da gehörten unserem Clan ausgedehnte, fruchtbare Ländereien. Wir hatten begabte Handwerker, große Denker und Künstler, alle wurden satt und niemand musste in Lumpen gehen. Noch gibt es eine Handvoll Bauern, die uns ab und zu Brot, Käse, Milch und Gemüse zukommen lassen. Hie und da gelingt es uns auch ein paar Handwerksstücke auf dem Markt zu verkaufen oder gegen billige Stoffe einzutauschen. Aber jeden Winter verlieren wir mehr Clanmitglieder an die Kälte, an Krankheiten und Hunger als neue geboren werden." Er lachte und es klang bitter, "Die Kaiserin hat es nur deshalb nicht so eilig mit unserer Auslöschung, weil sie ohnehin weiß, dass die Zeit für sie arbeitet und wir "Verbrecher" liefern ihr immer einen Grund, jeden anderen Clan, den sie der "Mittäterschaft" verdächtigt, bis zum bitteren Ende zu schikanieren. Eigentlich, so kann man fast sagen, arbeiten wir für die Kaiserin."

"Nicht mehr lange", sprach Tarmin entschlossen. "Ich werde gehen, Vater, und ich werde siegen, ich werde den Leuten Kämpfe liefern von dem sie noch ihren Enkeln erzählen werden."

"Ich werde auch gehen", sagte Endymion.

"Ihr seid noch nicht völlig wiederhergestellt!", wandte Tarmin ein. "Die Kämpfe in der Arena können sehr hart und gnadenlos sein."

"Wie lange haben wir Zeit?" Die Stimme und der Ausdruck in Endymions Gesicht ließen keinen Zweifel. Er würde alles tun und geben, um auch nur in die Nähe des Dolches zu gelangen.

Die drei Männer wechselten einen langen Blick. Schließlich seufzte Tarmin. "Nicht mehr ganz eine Woche. Dann sind die Zulassungskämpfe. Wer sich hier als totale Niete herausstellt wird zu den Hauptkämpfen gar nicht zugelassen."

Jemand zupfte an Endymions Hosenbein. Es war ChibiChibi, die ihn mit ihren klaren, warmen Augen ansah. "ChibiChibi", sagte sie entschlossen und ballte eine ihrer kleinen Hände zur Faust. "ChibiChibi!"

Tarmin lachte, hob das kleine Mädchen hoch und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Es scheint fast so, als verstünde sie jedes Wort, obwohl sie noch so klein ist." ChibChibi schlang die Arme um seinen Hals und lachte. Endymion unterdrückte nur mit Mühe ein Lächeln. Tarmin wäre sehr erstaunt gewesen, wenn er wüsste, wen er hier als "klein" bezeichnete.

Beata trat zu Tarmin und strich ChibiChibi liebevoll über das Haar. "Sie ist ein kleiner Sonnenschein. Seit sie hier ist sind alle Kinder um sie herumgeschwärmt und irgendwie ist alles fröhlicher und heller durch sie." Sie sah ihn an. "Ist sie Eure Tochter, König Endymion?"

"Nein, meine Tochter ist schon eine junge Lady und inzwischen die neue Königin und Nachfolgerin ihrer Mutter, da ich abgedankt habe, steht mir auch der Titel "König" nicht mehr zu. ChibiChibi ist die Adoptivschwester meiner verstorbenen Frau." In raschen Worten umriss er die Geschichte des Silvermillennniums soweit er sie kannte, sein Ende, die Wiedergeburt der Prinzessin auf der Erde und Sailormoons Kämpfe (ohne jedoch ChibiChibis Rolle zu erwähnen), sowie die Erweckung der Erde aus dem kalten Schlaf und die Gründung Kristalltokios.

"Die irdischen Eltern Usagis haben ChibiChibi adoptiert." Das schien ihm die ehrlichste Antwort zu sein ohne zu viel zu verraten.

"Wieso habt ihr das kleine Kind mit hierher gebracht?", fragte Beate verständnislos. "Es wäre doch viel sicherer für die Kleine gewesen, bei der neuen Königin und ihren Adoptiveltern zu bleiben."

Diese Frage brachte Endymion ganz schön ins Schwitzen, aber er versuchte wiederum so ehrlich wie möglich zu antworten. "Erstens wollte ChibiChibi mit und wenn sie sich etwas in ihren kleinen Kopf setzt, ist es schwer, nein zu sagen und dann war auch meine Schwiegermutter, also die Mondkönigin, der Ansicht, dass es für sie hier eine Aufgabe gäbe." Ihm fiel wieder die Rettung des Hüters der Schatten ein. "Sie hat ja auch ein gewisses Maß an Kräften, das hat Tarmin selbst erlebt und damit kann sie sich immer rechtzeitig in Sicherheit bringen."

Tarmin hatte sein Erlebnis inzwischen wiederholt in allen Einzelheiten erzählt, daher widersprach Endymion auch niemand.

"Genug über ChibiChibi", sagte der Exkönig. "ich muss sehen, dass ich wieder zu Kräften komme. Habt ihr hier ein paar Steine, die sich für Gewichtshebeübungen eignen?"

****************************** Inzwischen auf der Erde ... sah die Situation für die Senshi nicht allzu günstig aus.

Alle hatten sich verwandelt und sahen sich von Menschen umkreist, die der Macht des Buches hilflos ausgesetzt gewesen waren. In den Augen dieser Opfer glühte ein bösartiges Leuchten, ähnlich dem unheilvollen Licht, welches vom Buch ausging. Der Bürgermeister lachte dröhnend. "Nun werdet ihr entweder die Menschen verletzen, die ihr zu beschützen geschworen habt, oder selbst in Stücke gerissen werden, ihr dummen Kriegerinnen!"

"So leicht geben wir nicht auf", zischte Merkur mit einem für sie unüblichen Kampfeswillen. Sie kniete nieder und legte eine Hand auf den Boden. "Macht des Merkur, ich beschwöre die Kälte deiner Nacht, schick mir den Frost und den eisigen Wind! Eisfesseln!"

Ausgehend vom Straßenbelag unter ihren Füßen kletterte der Frost bis über die Knie der Menschen ringsum und ihre Kleider und Schuhe wurden starr und eisig, ja sie froren buchstäblich am Boden fest.

"Gut gemacht!", rief Mars. Sie sprang auf die Bühne und stellte sich dem Bürgermeister. "Papier soll ja recht gut brennen", sagte sie unheilvoll und zückte ihren Feuerpfeil.

"Das wagst du nicht!", grinste der Bürgermeister. "Wenn ich ausweiche, wird dein Feuer die Menschen ringsum treffen."

Mars lächelte kalt zurück. "Neptun, du bist dran!"

Die Kriegerin des Meeres nickte und streckte beide Hände zum Himmel. "Schutzplanet Neptun, ich rufe die Macht deiner Wogen. Errichte die Barriere, die kein Feuer durchdringen kann! Wasserwand!" Es zischte und gluckerte und vier Vorhänge aus funkelndem, blaugrünem Wasser umgaben die Bühne.

"Damit bist du deinen Trumpf wohl los!" Mars spannte den Feuerbogen.

Mit einem Wutschrei stürtze sich der Bürgermeister auf die immer noch von Mars' Talismanen geschützten Schwestern, Rubeus und Saphir. Die Funken aus dem Buch rissen die Talismane in Fetzen und der Schutzwall verschwand. Nun waren die sechs der Macht des Buches ausgeliefert und da das Böse schon einmal ihr Herr und Meister gewesen war, fand es die verschütteten Pfade in ihre Seelen und öffnete sie erneut. Die schwarzen Halbmonde erschienen auf ihren Stirnen und ihre Kleidung wechselte zu jener, die sie unter der Fuchtel von Nemesis getragen hatten. Fluchend ließ Mars den Feuerbogen sinken.

"Viel Vergüngen!", lachte der Bürgermeister. "Tötet sie, meine neuen Sklaven!" Damit verschwand er mitsamt dem Buch..

Die vier Schwestern und die zwei Männer hatten nun das gleiche bösartige Leuchten in den Augen, wie die Menschen ringsum die Bühne. Merkur hatte ihren Eiszauber zweimal erneuert, und hielt mühsam die Balance, damit das Eis den Menschen keine schlimmen Erfierungen zufügte, es andererseits aber kalt genug war, um sie unbeweglich zu machen. Neptun ließ die Wasserwände in sich zusammenfallen und sprang zu Mars auf die Bühne. Beide Senshi waren unsicher, wie sie den sechs entgegentreten sollten.

"Überlass sie uns!", riefen vier Stimmen und die vier Asteroidsenshi standen auf der Bühne. Sie bildeten die Eckpunkte eines Vierecks um die vier Schwestern, Rubeus und Saphir.

Gemeinsam streckten sie die Hände mit den Handflächen nach vorne, den sechs entgegen.

"Wir rufen euch, Mächte der Asteroiden, leiht uns die Kräfte des Ringes zwischen Mars und Jupiter. Ergänzt durch die Leere der ewigen Dunkelheit. Feuerblütenranken!" Dunkelgrüne Ranken mit roten Blüten schossen aus ihren ausgestreckten Handflächen, und wickelten sich binnen Sekunden um die vier Schwestern und die zwei Männer. Die schwarze Macht in ihnen versuchte, die Ranken zu zerreißen, aber die roten Blüten sogen die Macht in sich auf und wo sie welkten, kamen neue nach.

Mars gab sich einen Ruck und aktivierte den Kommunikator. "Wir brauchen Eure Kräfte, Königliche Hoheit!"

"Bin gleich da!" tönte es zurück.

Und tatsächlich, gerade als Merkur aus Erschöpfung, den Zauber lösen musste und die Feuerblütenranken brachen, erschien am Himmel über ihnen eine leuchtende Wolke. Sie telte sich und Pegasus kam zum Vorschein. Auf seinem Rücken saß Neo Königin Serenity II. Ihre rosa Haare flatterten im Wind und ihr weißes Kleid bauschte sich. Sie faltete die Hände und schloss die Augen. "Kraft des Mondes, Schutzgestirn meiner Mutter, Kraft der Erde, Schutzgestirn meines Vaters. Ich rufe beide Mächte, leiht mir eure Stärke, heilt Seele, Geist und Körper!" Der Halbmond auf ihrer Stirn leuchtete ebenso hell wie das Horn von Pegasus. Das Goldene Licht beider vereinigte sich und strömte auf die Menschenmassen rings um die Bühne über. Der Schwarze Hass wehrte sich, bäumte sich auf, aber die Königin ließ nicht locker und schließlich erwies sich das Licht als stärker. Nach und nach wurde der Fluch des Buches neutraliesiert, zuletzt erreichte das Licht auch die Bühne und heilte die vier Schwestern, Rubeus und Saphir. Ihre Halbmonde verschwanden, ihre Kleidung verwandelte sich zurück und die Bösartigkeit verschwand aus ihrem Blick.

Neo Königin SerenityII. öffnete die Augen blickte hinab auf ihre Untertanen. Pegasus trug die Königin zur Bühne, wo sie von seinem Rücken glitt. Langsam wurde allen bewusst, was geschehen war und was sie um ein Haar getan hätten. Die vier Schwestern, Rubeus und Saphir traf diese Erkenntnis besonders hart und als sich der Pegasus in König Helios verwandelte fielen alle sechs auf die Knie. Es musste an der Ausstrahlung der neuen Königin liegen, jedenfalls gelang es ihr mit ihrem ernsten Blick ein schlechtes Gewissen in allen ringsum zu wecken. Betreten blickten die Leute zu Boden, scharrten mit den Füßen und wagten nicht, ihrer Königin ins Gesicht zu blicken.

"Warum?", fragte Neo Königin Serenity II. leise. Doch ihre Stimme war bis zum letzten Mann in der hintersten Reihe deutlich zu vernehmen. "Warum habt ihr dem Bürgermeister geglaubt und nicht mir und den Senshi? Ihr wart so leicht hinters Licht zu führen, so bereitwillig, diesem entwürdigendem Schauspiel hier beizuwohnen, dass ich nicht mehr weiß ob ich euch nicht einfach der bösen Macht, die hinter dem Bürgermeister steht, überlassen hätte sollen. Doch ich habe von meiner Mutter die Bürde übernommen, für diese Welt, diese Stadt und diese Menschen da zu sein, und ich nehme meine Verpflichtung ernst. Auch ohne den Silberkristall bin ich die Erbin des Silberjahrtausends, mir unterstehen die Kräfte von Erde und Mond, ihr solltet nie vergessen, dass auch ich eine Kriegerin bin Geht jetzt nach Hause und überlegt, wem ihr von nun an glauben wollt. Dem Wahnsinnigen, der von einem Buch mit böser Macht kontrolliert wird oder mir, die ich euch von diesem Alptraum befreit habe."

Immer noch verlegen, aber auch sehr, sehr nachdenklich, befolgten die Menschen den Befehl der Königin. Einer nach dem anderen trottete geknickt davon. Als der Platz leer war, wandte sich die Königin den sechsen zu, die noch immer vor ihr knieten.

"Was soll denn das? Steht endlich auf und benehmt euch normal! Wir sind zu lange Freunde, um so ein Theater aufzuführen, oder?"

"Das .. das ist kein Theater", sagte Saphir stockend. "Wir haben gedacht, wir wären nun Menschen wie alle anderen, doch das Böse, es steckt noch immer in uns und wir schämen uns dafür."

"Gut und Böse steckt in allen Menschen", erwiderte Neo Königin Serenity II. sanft. "Ihr seid weder besser noch schlechter als alle anderen Menschen dieser Stadt. Macht euch keine Vorwürfe, ich habe die schwarze Macht aus euch vertrieben und ich werde dafür sorgen, dass sie nicht wiederkehrt!"

Die Königin nickte den acht Kriegerinnen zu. "Die anderen haben am Monitor den Abgang des Bürgermeisters verfolgt. Pluto konnte leider nicht genau feststellen, wohin er sich geflüchtet hat. Wir sind jedoch sicher, dass er sich wieder zeigen wird, aber dann wird er es nicht mit der gleichen Methode wieder versuchen, sondern sicher frontal angreifen. Wir sollten alle in den Palast zurückkehren und uns darauf vorbereiten."

Rubeus, Saphir und die vier Schwestern erhoben sich.

"Ihr geht am besten auch heim und erholt euch von diesem Abenteuer", sagte Helios zu ihnen. "Wenn es hart auf hart kommt, werden wir euch vielleicht brauchen."

"Wofür?", murmelte Petzite düster. "Wir würden euch doch wahrscheinlich in den Rücken fallen, statt mit euch zu kämpfen."

"Das Risiko gehen wir gerne ein", sagte Helios ruhig. "Haltet euch bereit."

Die sechs nickten, noch immer verunsichert und machten sich auf den Heimweg.

Helios und die Königin sahen ihnen nach. "Ich wünschte König Endymion wäre hier", seufzte Helios, "Er wäre bestimmt überzeugender gewesen."

Die Königin legte den Kopf in den Nacken und sah zum Himmel empor. "Vater ist irgendwo da draußen. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Mutter zurück zu holen, wird er sie finden. Ich vertraue ihm voll und ganz. Aber bis er zurückkehrt, müssen wir hier die Stellung halten, mit allen Mitteln."

Die Senshi ringsum nickten zustimmend, sie fassten sich an den Händen und kehrten mittels Teleport zum Kristallpalast zurück.

Ende des 10. Kapitels