4. KAPITEL: DES RÄTSELS LÖSUNG
"Das ist also mein Wunsch gewesen, aber ... Wenn ich es mir recht überlege würde ich ihn doch lieber gegen meine Ruhe umtauschen", grummelte Vegeta.
Gerade war er am eindösen, da ertönte das nervtötende Lachen von ihr. Er wusste zwar, dass sie und ihr Vater an diesem Abend den Kometen beobachten wollten, aber das ging ja wohl auch leise, oder?
Abrupt setzte er sich aufrecht hin und schloss genervt die Augen. Konnte sie nicht ruhig sein? Schließlich musste Vegeta bald schon wieder aufstehen und fit für sein Training sein. Der sicherste Weg seinen Schlaf noch zu bekommen, war für Vegeta, den Ursprung der Störung zu deaktivieren (nicht eliminieren). Bulma musste ruhig gestellt werden. Vegeta schlug die dünne Decke zurück und schwang die nackten Beine aus dem Bett. Fix zog er eine Hose über seine Shorts an und warf ein Hemd über. Nachdem mindestens die Hälfte der Knöpfe durch die dazugehörigen Knopflöcher geführt worden waren, öffnete Vegeta seine Tür und beeilte sich in den Garten, immer gen Bulmas Aura. Das Lachen war übrigens bereits verstummt.
~~~#-#~~~
Bulma lag auf der Hollywoodschaukel und wippte sich mit dem Fuß am Boden leicht hin und her. Die Hände hielt sie über ihrem Bademantel verschränkt.
Ob Yamchu wohl schon eine neue Freundin hatte? Wahrscheinlich nicht, da er sicher jede freie Minute seiner Zeit in Training investieren musste. Das war auch einer der ausschlaggebenden Gründe gewesen, dass er und Bulma sich einvernehmlich getrennt hatten. Gut sieben Wochen war das jetzt her. Nicht, dass sie ihn nicht irgendwie ein bisschen vermisste, aber Bulma fehlte eher die Zweisamkeit an sich. Seit ihrem sechzehnten Lebensjahr waren sie und Yamchu ein Paar gewesen und das Single-Dasein erwies sich als schwieriger als erwartet ... und auch als einsamer.
Bulma hob den Blick zu den Sternen und verfolgte interessiert die Spur des Halleyschen Kometen. Nicht, dass sie nicht schon viele dieser Himmelskörper gesehen hätte, aber dieser war wohl einer der bekanntesten und da er eine Periode von 76,0 Erdenjahren besaß, hatten nur wenige Menschen das Glück den Kometen mehr als einmal (wenn überhaupt) zu sehen. Auch wenn Bulma eine geniale Wissenschaftlerin war, war sie doch im Grunde ihres Herzens eine Frau, die an den schönen Dingen des Lebens gefallen fand und diese dann auch mal laienhaft betrachten konnte. Anders als ihr Vater, der den Kometen mit dem Teleskop genau verfolgte. Für Mrs. Briefs war das ganze Spektakel (es war mittlerweile schon 2 Uhr morgens) zu spät. Sie war bereits zu Bett gegangen und würde sich am darauffolgenden Tag eine Dokumentation über das Event des Jahrhunderts ansehen. Irgendwo musste sie schließlich anfangen, mit ihrem Mann Schritt zu halten, um sich wenigstens ein wenig mit ihm unterhalten zu können. Der ganze wissenschaftliche Kram war ohne Zweifel viel zu hoch für die arme Mrs. Briefs. Der Professor seinerseits kümmerte sich im internen Zoo um die Flora und Fauna, so gut er es eben konnte. Auch wenn er dies meist mit experimentell fundiertem Hintergrundwissen tat, widmete er sich doch dem leidenschaftlichen Hobby seiner Frau, und war ihr so ein großes Stück näher.
Bulma hatte sich Yamchu zuliebe lange Zeit dazu durchgerungen, sich für den Kampfsport zu interessieren, aber war je etwas zurückgekommen? Sicherlich, er hatte viel trainieren müssen, um mit den bösen Gegnern, die sich den Z-Senshi am laufenden Band in den Weg gestellt hatten, fertig zu werden. War das aber Ausrede genug, um sich nicht auch einmal mit Bulmas Erfindungen, ihrem Lebenswerk zu beschäftigen? Das einzige Gerät, das er je näher betrachtet hatte, war sicherlich der Dragonradar, wenn er eine goldene Kugel lokalisieren wollte ... und das war's dann auch schon. Aus die Maus. Gegen Ende ihrer Beziehung war das schon ziemlich frustrierend.
Eigentlich hatte es ja nie jemanden gegeben, der ihre Arbeit ernsthaft gewürdigt hätte. Mrs. Briefs verstand nichts von Technik, Bulmas Vater war ebenfalls so klug wie sie und war nicht recht in der Position, die Genialität seiner Tochter zu erkennen. Natürlich verstand er, dass sie hervorragende Erfindungen machte, aber da er selbst auch so intelligent war, sah er das Genie seiner Tochter als normal an. Die Preise und Auszeichnungen, die Bulma im Lauf ihres Wissenschaftler-Daseins verliehen worden waren, zeugten zwar von Anerkennungen, es fehlte ihnen aber die gewisse Persönlichkeit. Keine dieser Kommissionen kannte die wahre Bulma. Blieb letztendlich noch eine Person, von der Bulma sich ihren Respekt, ihre Achtung holen konnte. Diese eine Person, die es doch glatt als unhöflich auslegen würde, wenn man nicht, wenn sie den Raum betrat, in Schweigen verfiel und durch unzählige Verbeugungen der Unterwürfigkeit zeugte. Vegeta. (Mr. ‚Ore wa Saiyajin no Ouji da!') Prinz eines 2-Personen-Volkes (er selbst inklusive). Er, der sie immer ‚Onna' nannte. Warum tat er das eigentlich? Konnte er sich den Namen ‚Bulma' denn so schwer merken? [JM: Hat unser lieber Vegeta ein schlechtes Gedächtnis, oder ist der Name Bulma einfach zu lang für ihn?!?] - [MS: Er kann ihn sich eh merken, aber er will sie halt gern ärgern! Das kannst du wahrscheinlich nicht verstehen, was?] Das würde allerdings erklären, warum er wie ein hängen gebliebener Schallplattenspieler immer wiederholen musste, er sei der Prinz der Saiyajin. Anscheinend würde er es sonst selbst vergessen [NL: Tja, jeder bekommt einmal Alzheimer. Einer später, Vegeta früher!], da es niemanden gab, der ihm durch demütige Hingabe (von Goku nie zu erwarten) zu erkennen gab, dass er, Vegeta, der Herrscher eines Volkes war.
Bulma betrachtete das blau glitzernde Kristallfläschchen auf dem Gartentisch. Es war schon beinahe leer, der letzte Rest warf die spärlichen Lichtquanten diffus zurück.
"Ein letztes Mal", murmelte Bulma und fischte nach dem Fläschchen, welches ein blumiges Parfum beinhaltete, das sie zu ihrem ersten Jahres-Jubiläum von Yamchu bekommen hatte. Sie schraubte den Verschluss runter und besprühte zart ihr Dekolleté und ihre Handgelenke. Jetzt war das Fläschchen vollends leer und landete anschließend im Müll. Auch wenn Bulma eine Frau war, sammelte sie nicht jedes sentimentale Erinnerungsstück. Nachdem der Flakon im Glascontainer verschwunden war, legte Bulma sich wieder auf die Schaukel und sah dem Kometen nach, der beinahe schon wieder hinterm Horizont verschwunden war. Normalerweise waren diese Naturschauspiele nur dazu da, einfältigen Menschen ihre Wünsche zu entlocken. Aber Bulma war gewiss alles andere als einfältig, oder? War sie doch ein Genie, eine angesehene Wissenschaftlerin und ... wunschlos glücklich?! War es vielleicht am Ende die Schuld ihres Genies, dass die Beziehung von ihr und Yamchu in die Brüche gegangen war? Ihr Genie, das sie von der üblichen Masse abhob und zu etwas Besserem machte? Besser, aber einsam?! Was, wenn sie sich einfach etwas wünschte und so ihrem gängigen Klischee entkäme, das sie als superintelligent aber auch als superlangweilig abstempelte?
Bulma nahm sich nicht mal die Zeit, ihren Wunsch sorgfältig zu formulieren, sondern sprach einfach das aus, was ihr als erstes in den Sinn kam.
"Ich wünsche mir ..."
~~~#-#~~~
Bulma wäre fast von der Schaukel gefallen, als ein sichtlich erregter [MS: Noch bevor Namenlos einen Comment abgeben kann: Nein, er ist nicht geil. Sie denkt einfach nur in eine Richtung - ratet mal in welche! Nach unten ...] - [NL: (JM: Hechel, hechel) was soll das heißen? (JM: Hechel, hechel)] - [MS: Keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte.] Vegeta quer über die Terrasse gestürmt kam.
*Oje*, dachte sie. *Kann der leicht Gedanken lesen, oder warum ist er so aus dem Häuschen?*
"Was soll das?", wollte er aufgebracht wissen. "Manche Menschen wollen um die Uhrzeit schlafen. Also sei gefälligst leise!"
Bulma runzelte leicht die Stirn und meinte dann: "Ich bin doch ganz ruhig. Du bist es, der hier herumbrüllt."
Vegeta geriet ins Straucheln.
Was bildete sich die Frau bloß ein? Woher nahm sie sich die Frechheit, ihm solche Dinge ins Gesicht zu sagen? Wahrscheinlich sollte er ihr wieder einmal demonstrieren, mit wem sie es zu tun hatte, sie in die Schranken weisen und ihr zeigen, dass sie ihre spitze Zunge noch mal in ernstere Schwierigkeiten bringen könnte.
Sanft schlug Vegeta deshalb mit der flachen Hand auf den Gartentisch, gerade hart genug, dass er ein wenig zitterte, aber nicht zusammenbrach.
Bevor Vegeta jetzt aber seine Tirade auf Bulma niederprasseln lassen konnte, stellte er fest, dass seine Handfläche feucht war. Im schwachen Mondschein besah er sich die Sache genauer und schnupperte leicht. Sofort hielt er die Hand so weit von seinem Körper weg wie irgend möglich.
"Igitt!", entfuhr es ihm und er versuchte krampfhaft die angesaugte Luft durch die Nase auszustoßen, um den für eine Saiyajinnase viel zu stark konzentrierten Duft loszuwerden.
"Was sollte das schon wieder?"
Bulma roch kurz und stellte rasch fest, dass das ihr Parfum war. "Der Flakon hat sicher ein Loch gehabt und ist ausgelaufen. Ich hab' ihn da am Tisch hingestellt gehabt." Da Bulma trotz aller Zickigkeit nicht lebensmüde war, fügte sie hinzu: "Tut mir leid ... War ja keine Absicht."
Vegetas obligatorischer unfreundlicher Kommentar blieb aus, was Bulma doch sehr wunderte. Noch mehr verunsicherte sie, dass Vegeta nur dastand, sie merkwürdig ansah und leicht benommen den Kopf schüttelte.
"Ist dir nicht gut?", fragte sie spontan und stand von der Schaukel auf. "Du bist auf einmal so blass, Vegeta."
"Was ...?", stammelte er, trat noch einen Schritt an sie heran und umfasste ihre Oberarme. "Warum ...?"
Bulma schluckte nervös und hielt den Atem an. Was war denn jetzt wieder in ihn gefahren? Meistens war er doch so berechenbar, aber das gerade ... Was hatte er vor?
Vegeta verfolgte angespannt Bulmas Zungenspitze, die unbewusst ihre trockenen Lippen befeuchtete. Was war das? Er hatte sie doch früher auch nicht ... anziehend gefunden. Was hatte sie mit ihm angestellt? Oder besser: Seit wann war sie denn so scharf auf ihn, dass sie diese ‚Verführung' in die Wege geleitet hatte? Vegeta wusste es nicht. In diesem Moment wusste er eigentlich gar nichts mehr, seine Gehirnwindungen waren lahmgelegt und seine Gedanken drehten sich um ein einziges Thema: Wie konnte er seine gerade eben aufgeflammten Bedürfnisse befriedigen? Die Antwort kam sofort im Anschluss als er sich wie von selbst nach vorne beugte und sie küsste.
Bulmas Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie Vegetas weichen Mund auf ihrem spürte, und sie stand weiter wie erstarrt da. Im Gegensatz zu Vegetas Gehirn, das auf Standby lief, arbeitete ihres auf Hochtouren. Was sollte das jetzt bedeuten? Wollte er ihr mit dem Kuss etwas zeigen? Nein, eher nicht, denn dafür war er offensichtlich zu unerfahren. Er hielt sie auch nicht wirklich fest, sodass sie sich mit Leichtigkeit aus seiner Umarmung hätte winden können, wenn sie es denn gewollt hätte ... Irgendwo da stockten Bulmas Gedankengänge ... Wenn sie es denn gewollt hätte? Hatte sie es denn so nötig, dass sie sich mit Vegeta einließ? Oder wollte sie nicht weg, gerade weil er Vegeta war? Vegeta? Bulma versuchte sich alle seine Nachteile ins Gedächtnis zu rufen, es fielen ihr aber partout keine ein. Sie und Vegeta? Dieser Gedanke schien so absurd, dass er schon wieder irgendwie ... reizvoll klang.
Bulma schloss nun auch die Augen und erwiderte den Kuss. Um die Konsequenzen konnte man sich nachher immer noch Gedanken machen. Mit diesem Vorsatz im Hinterkopf schickte sie sich an Vegetas Knopfleiste, die - vorhergesehenermaßen? - nur halb verschlossen war, zu öffnen. Er löste sich von ihren Lippen und nahm Bulmas geschäftige Hände in die seinen. Ihre Enttäuschung nicht verbergend schaute sie auf und traf sich mit seinem Blick, der keine Spur von Überlegenheit aufwies. Vielmehr zeichnete sich ein Ansatz eines Lächelns auf seinem Gesicht ab. Er führte ihre Hände zu seinem Nacken, umfasste dann ihre Taille und flog auf das einzige Fenster zu, das er von außen öffnen konnte. (Mrs. Briefs hielt die Gästezimmer immer so sauber wie den Rest des Hauses, da man ja nie sicher sein konnte, wann Besuch über Nacht blieb.)
Als Vegeta noch keinen GR zum Trainieren hatte, machte er die verlassenen Gegenden außerhalb der Hauptstadt unsicher. Wenn er dann spätabends zur C.C. zurückkam und er keine Bulma ertragen konnte, huschte er durch das Fenster in sein Gästezimmer.
So wie auch jetzt. Nur, dass er Bulma diesmal nicht ent- sondern näher kommen wollte.
To be continued in 5. Kapitel: ‚Worte, die gesagt werden müssen'
5. KAPITEL: WORTE, DIE GESAGT WERDEN MÜSSEN
*‚Heilung'! Was für'n toller Wunsch*, dachte Bulma und erinnerte sich mit Reue daran, wer sie in den letzten Stunden ‚geheilt' hatte. Sie lebte lange genug auf der Erde um zu wissen, dass alles möglich war und ‚wahr werdende Wünsche', die einmal nicht auf Shenlongs Konto gingen, alles andere als unmöglich waren. Wie konnte sie nur so unbedacht einen Wunsch äußern? Tja, ihr Herz war jetzt geheilt, befreit von Yamchu, aber ihr Gewissen war nun mit Vegeta belastet.
Nein, das war alles kein Zufall gewesen. Der Komet, ihr Wunsch, Vegetas absurde Anschuldigung, sie habe seine Nachtruhe gestört, das ausgelaufene Parfum, seine merkwürdige Reaktion ... ihre eigene Reaktion ... Wie konnte sie sich nur auf dieses absolut irrationale Handeln einlassen? ... Aber hatte sie sich am letzten Abend nicht gewünscht, sie wäre normaler? Und solche kopflosen Aktionen waren typisch menschlich. Natürlich war sie auch oft unüberlegt, in der Hitze des Gefechts, wenn das Temperament mit ihr durchging, aber zu guter Letzt hatte sie noch immer alles unter Kontrolle. Nicht so wie jetzt ... wie sie mit ihm zusammen in einem Bett lag - Bloß ... Nackt ... Ungeschützt [NL: Was, ohne Kondome?] - [MS: Wo sollte denn sonst Trunks herkommen?] - [NL: Na, vom Storch! *gg*] - [MS: Du bist nicht nur namenlos, du bist auch gehirnlos!] - [NL: Zu dir will ich lieber nichts äußern.] - [MS: Das will ich dir auch geraten haben! *allefolgendenkommentareweglösch,dassichdasletzteworthab*] - und überlegte, wie sie noch mit einer heilen Haut aus der Angelegenheit kommen könnte. Ein Glück, dass Vegeta noch schlief, so hatte sie ausreichend Zeit, einen Plan zu schmieden.
Bulma kam, egal von wo sie startete [NL: Boa, ist die pervers.], immer zu ein und demselben Schluss, nämlich, dass es am besten wäre, wenn sie die Sache einfach überspielen und anschließend vergessen würde.
Dann machte sie sich mit ein paar Schnaufern bemerkbar, brachte sogar ein unbekümmert klingendes ‚Morgen, Vegeta' zusammen, zog sich fix an und rauschte aus dem Zimmer, bevor womöglich Dinge gesagt wurden, die sie (noch) nicht hören wollte.
Im Bad angekommen duschte Bulma erst einmal ausgiebig um das Gefühl der Scham loszuwerden, was natürlich nicht gelang, so fest sie auch schrubbte. Ein ironisches Lächeln umspielte ihre Lippen als sie überlegte, dass diesmal sie ihn ausgenutzt hatte um ihre Herzensprobleme zu lösen, die eigentlich gar keine wirklichen waren. War sie es doch sonst immer gewesen, die nach seiner Pfeife tanzen bzw. reparieren musste.
Wie Bulma Vegeta kannte, würde er von sich aus das Problem sicher nicht ansprechen und sie selbst würde bestimmt nicht den Anstoß geben. Was sollte sie auch sagen? ‚Ich wollte mein Herz heilen und hab' mir das dann von der Sternschnuppe gewünscht.'? Bestimmt nicht. Wenn sie Glück hatte, würde das Parfum noch lange genug nachwirken, dass Vegeta alles vergaß.
Es würde einfach ihr kleines, feines [MS: und süßes - aber davon weiß sie ja noch nichts!] Geheimnis bleiben. Damit konnte sie leben.
~~~#-#~~~
So langsam wie an diesem Morgen hatte Vegeta noch nie gefrühstückt. Eingehüllt in die Stille der Küche, nur durchbrochen vom konstanten, penetranten Ticken der Uhr, saß er da und wartete auf Bulma.
Der Professor war längst mit einer 100er Packung Taschentüchern (der Ärmste hatte Schnupfen, was seine Frau als Pollenallergie auslegte) in seinem Labor verschwunden und Mrs. Briefs hatte sich, nachdem sie das Frühstück vorbereitet hatte, in den Garten zu ihren Blumen zurückgezogen. Zu dem Ticken der Uhr mischte sich jetzt ein anderes, gleichmäßiges Geräusch. Vegeta sah sich um und entdeckte schließlich die ‚Quelle'. Es war Maunz [MS: Ich bin mir nicht sicher, ob die Katze wirklich so heißt. Wenn jemand den richtigen Namen kennt, soll er mir bitte eine ENS schicken. Domo arigato!], die schnurrend ihre Milch schlürfte, kurz aufsah und dann weitertrank.
*Wartest wohl auch auf etwas, hm? Dein Herrchen, der Professor hat viel zu tun ...*, dachte Vegeta und kaute gedankenverloren auf einem Bissen Pfannkuchen, als auf einmal die Tür aufschwang und der Grund für seine Überlegungen hereinschritt.
Bulma zuckte kaum merklich zusammen, als sie Vegeta sah, riss sich aber zusammen und lächelte ihn so ungezwungen wie möglich an.
"Morgen ...", setzte er vorsichtig an und wartete dann erst mal ab.
"Morgen", echote sie ohne ihn anzusehen und schenkte sich eine Tasse Kaffe ein. Anders als Vegeta erwartet hatte, verließ Bulma mit der Tasse und ein paar Keksen [NL: Er hatte gehofft, sie würde sich ein paar Nüsse nehmen! *gg*] die Küche wieder und begab sich in ihr Labor.
Jetzt saß er wieder alleine da. Wenigstens hatte er jetzt ein paar Anhaltspunkte von Bulma bekommen, um ein paar Fragen, die ihm auf der Seele brannten, wenigstens notdürftig zu beantworten. So wie sie sich verhalten hatte, wollte sie wohl nicht über das Vorkommnis reden ... darüber war er natürlich froh, war er doch kein großer Redner.
Vegeta verfluchte das Parfum, das seine Sinne so benebelt hatte, dass das alles passieren konnte. Hatte er denn nicht schon genug zu tun, dass er sich ... Warum saß er denn jetzt eigentlich noch immer in der Küche rum und dachte nach, anstatt im GR zu trainieren? Er musste schließlich um einiges stärker werden, um gegen die Jinzoungen zu bestehen, die ein viel realeres Problem darstellten als seine Beziehungsprobleme. Vegeta verschluckte sich am letzten Stück Pfannkuchen und röchelte nach Luft. Nach einem sekundenlangen Hustenanfall, sah er sich soweit gefasst, sich mit der neuen Frage zu beschäftigen: Hatte er gerade Beziehungsprobleme gedacht? Seit wann hatten er und Bulma - seit wann war er von ‚Onna' auf ihren Namen umgestiegen? - denn eine Beziehung? Das fehlte ihm gerade noch zu seinem Glück! Das wurde ja immer besser. Die Krone wäre, wenn ... Nein, besser er verschrie es nicht ... Doch dafür war es ohnehin zu spät.
To be continued in 6. Kapitel: ‚Eine haarige Angelegenheit'
"Das ist also mein Wunsch gewesen, aber ... Wenn ich es mir recht überlege würde ich ihn doch lieber gegen meine Ruhe umtauschen", grummelte Vegeta.
Gerade war er am eindösen, da ertönte das nervtötende Lachen von ihr. Er wusste zwar, dass sie und ihr Vater an diesem Abend den Kometen beobachten wollten, aber das ging ja wohl auch leise, oder?
Abrupt setzte er sich aufrecht hin und schloss genervt die Augen. Konnte sie nicht ruhig sein? Schließlich musste Vegeta bald schon wieder aufstehen und fit für sein Training sein. Der sicherste Weg seinen Schlaf noch zu bekommen, war für Vegeta, den Ursprung der Störung zu deaktivieren (nicht eliminieren). Bulma musste ruhig gestellt werden. Vegeta schlug die dünne Decke zurück und schwang die nackten Beine aus dem Bett. Fix zog er eine Hose über seine Shorts an und warf ein Hemd über. Nachdem mindestens die Hälfte der Knöpfe durch die dazugehörigen Knopflöcher geführt worden waren, öffnete Vegeta seine Tür und beeilte sich in den Garten, immer gen Bulmas Aura. Das Lachen war übrigens bereits verstummt.
~~~#-#~~~
Bulma lag auf der Hollywoodschaukel und wippte sich mit dem Fuß am Boden leicht hin und her. Die Hände hielt sie über ihrem Bademantel verschränkt.
Ob Yamchu wohl schon eine neue Freundin hatte? Wahrscheinlich nicht, da er sicher jede freie Minute seiner Zeit in Training investieren musste. Das war auch einer der ausschlaggebenden Gründe gewesen, dass er und Bulma sich einvernehmlich getrennt hatten. Gut sieben Wochen war das jetzt her. Nicht, dass sie ihn nicht irgendwie ein bisschen vermisste, aber Bulma fehlte eher die Zweisamkeit an sich. Seit ihrem sechzehnten Lebensjahr waren sie und Yamchu ein Paar gewesen und das Single-Dasein erwies sich als schwieriger als erwartet ... und auch als einsamer.
Bulma hob den Blick zu den Sternen und verfolgte interessiert die Spur des Halleyschen Kometen. Nicht, dass sie nicht schon viele dieser Himmelskörper gesehen hätte, aber dieser war wohl einer der bekanntesten und da er eine Periode von 76,0 Erdenjahren besaß, hatten nur wenige Menschen das Glück den Kometen mehr als einmal (wenn überhaupt) zu sehen. Auch wenn Bulma eine geniale Wissenschaftlerin war, war sie doch im Grunde ihres Herzens eine Frau, die an den schönen Dingen des Lebens gefallen fand und diese dann auch mal laienhaft betrachten konnte. Anders als ihr Vater, der den Kometen mit dem Teleskop genau verfolgte. Für Mrs. Briefs war das ganze Spektakel (es war mittlerweile schon 2 Uhr morgens) zu spät. Sie war bereits zu Bett gegangen und würde sich am darauffolgenden Tag eine Dokumentation über das Event des Jahrhunderts ansehen. Irgendwo musste sie schließlich anfangen, mit ihrem Mann Schritt zu halten, um sich wenigstens ein wenig mit ihm unterhalten zu können. Der ganze wissenschaftliche Kram war ohne Zweifel viel zu hoch für die arme Mrs. Briefs. Der Professor seinerseits kümmerte sich im internen Zoo um die Flora und Fauna, so gut er es eben konnte. Auch wenn er dies meist mit experimentell fundiertem Hintergrundwissen tat, widmete er sich doch dem leidenschaftlichen Hobby seiner Frau, und war ihr so ein großes Stück näher.
Bulma hatte sich Yamchu zuliebe lange Zeit dazu durchgerungen, sich für den Kampfsport zu interessieren, aber war je etwas zurückgekommen? Sicherlich, er hatte viel trainieren müssen, um mit den bösen Gegnern, die sich den Z-Senshi am laufenden Band in den Weg gestellt hatten, fertig zu werden. War das aber Ausrede genug, um sich nicht auch einmal mit Bulmas Erfindungen, ihrem Lebenswerk zu beschäftigen? Das einzige Gerät, das er je näher betrachtet hatte, war sicherlich der Dragonradar, wenn er eine goldene Kugel lokalisieren wollte ... und das war's dann auch schon. Aus die Maus. Gegen Ende ihrer Beziehung war das schon ziemlich frustrierend.
Eigentlich hatte es ja nie jemanden gegeben, der ihre Arbeit ernsthaft gewürdigt hätte. Mrs. Briefs verstand nichts von Technik, Bulmas Vater war ebenfalls so klug wie sie und war nicht recht in der Position, die Genialität seiner Tochter zu erkennen. Natürlich verstand er, dass sie hervorragende Erfindungen machte, aber da er selbst auch so intelligent war, sah er das Genie seiner Tochter als normal an. Die Preise und Auszeichnungen, die Bulma im Lauf ihres Wissenschaftler-Daseins verliehen worden waren, zeugten zwar von Anerkennungen, es fehlte ihnen aber die gewisse Persönlichkeit. Keine dieser Kommissionen kannte die wahre Bulma. Blieb letztendlich noch eine Person, von der Bulma sich ihren Respekt, ihre Achtung holen konnte. Diese eine Person, die es doch glatt als unhöflich auslegen würde, wenn man nicht, wenn sie den Raum betrat, in Schweigen verfiel und durch unzählige Verbeugungen der Unterwürfigkeit zeugte. Vegeta. (Mr. ‚Ore wa Saiyajin no Ouji da!') Prinz eines 2-Personen-Volkes (er selbst inklusive). Er, der sie immer ‚Onna' nannte. Warum tat er das eigentlich? Konnte er sich den Namen ‚Bulma' denn so schwer merken? [JM: Hat unser lieber Vegeta ein schlechtes Gedächtnis, oder ist der Name Bulma einfach zu lang für ihn?!?] - [MS: Er kann ihn sich eh merken, aber er will sie halt gern ärgern! Das kannst du wahrscheinlich nicht verstehen, was?] Das würde allerdings erklären, warum er wie ein hängen gebliebener Schallplattenspieler immer wiederholen musste, er sei der Prinz der Saiyajin. Anscheinend würde er es sonst selbst vergessen [NL: Tja, jeder bekommt einmal Alzheimer. Einer später, Vegeta früher!], da es niemanden gab, der ihm durch demütige Hingabe (von Goku nie zu erwarten) zu erkennen gab, dass er, Vegeta, der Herrscher eines Volkes war.
Bulma betrachtete das blau glitzernde Kristallfläschchen auf dem Gartentisch. Es war schon beinahe leer, der letzte Rest warf die spärlichen Lichtquanten diffus zurück.
"Ein letztes Mal", murmelte Bulma und fischte nach dem Fläschchen, welches ein blumiges Parfum beinhaltete, das sie zu ihrem ersten Jahres-Jubiläum von Yamchu bekommen hatte. Sie schraubte den Verschluss runter und besprühte zart ihr Dekolleté und ihre Handgelenke. Jetzt war das Fläschchen vollends leer und landete anschließend im Müll. Auch wenn Bulma eine Frau war, sammelte sie nicht jedes sentimentale Erinnerungsstück. Nachdem der Flakon im Glascontainer verschwunden war, legte Bulma sich wieder auf die Schaukel und sah dem Kometen nach, der beinahe schon wieder hinterm Horizont verschwunden war. Normalerweise waren diese Naturschauspiele nur dazu da, einfältigen Menschen ihre Wünsche zu entlocken. Aber Bulma war gewiss alles andere als einfältig, oder? War sie doch ein Genie, eine angesehene Wissenschaftlerin und ... wunschlos glücklich?! War es vielleicht am Ende die Schuld ihres Genies, dass die Beziehung von ihr und Yamchu in die Brüche gegangen war? Ihr Genie, das sie von der üblichen Masse abhob und zu etwas Besserem machte? Besser, aber einsam?! Was, wenn sie sich einfach etwas wünschte und so ihrem gängigen Klischee entkäme, das sie als superintelligent aber auch als superlangweilig abstempelte?
Bulma nahm sich nicht mal die Zeit, ihren Wunsch sorgfältig zu formulieren, sondern sprach einfach das aus, was ihr als erstes in den Sinn kam.
"Ich wünsche mir ..."
~~~#-#~~~
Bulma wäre fast von der Schaukel gefallen, als ein sichtlich erregter [MS: Noch bevor Namenlos einen Comment abgeben kann: Nein, er ist nicht geil. Sie denkt einfach nur in eine Richtung - ratet mal in welche! Nach unten ...] - [NL: (JM: Hechel, hechel) was soll das heißen? (JM: Hechel, hechel)] - [MS: Keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte.] Vegeta quer über die Terrasse gestürmt kam.
*Oje*, dachte sie. *Kann der leicht Gedanken lesen, oder warum ist er so aus dem Häuschen?*
"Was soll das?", wollte er aufgebracht wissen. "Manche Menschen wollen um die Uhrzeit schlafen. Also sei gefälligst leise!"
Bulma runzelte leicht die Stirn und meinte dann: "Ich bin doch ganz ruhig. Du bist es, der hier herumbrüllt."
Vegeta geriet ins Straucheln.
Was bildete sich die Frau bloß ein? Woher nahm sie sich die Frechheit, ihm solche Dinge ins Gesicht zu sagen? Wahrscheinlich sollte er ihr wieder einmal demonstrieren, mit wem sie es zu tun hatte, sie in die Schranken weisen und ihr zeigen, dass sie ihre spitze Zunge noch mal in ernstere Schwierigkeiten bringen könnte.
Sanft schlug Vegeta deshalb mit der flachen Hand auf den Gartentisch, gerade hart genug, dass er ein wenig zitterte, aber nicht zusammenbrach.
Bevor Vegeta jetzt aber seine Tirade auf Bulma niederprasseln lassen konnte, stellte er fest, dass seine Handfläche feucht war. Im schwachen Mondschein besah er sich die Sache genauer und schnupperte leicht. Sofort hielt er die Hand so weit von seinem Körper weg wie irgend möglich.
"Igitt!", entfuhr es ihm und er versuchte krampfhaft die angesaugte Luft durch die Nase auszustoßen, um den für eine Saiyajinnase viel zu stark konzentrierten Duft loszuwerden.
"Was sollte das schon wieder?"
Bulma roch kurz und stellte rasch fest, dass das ihr Parfum war. "Der Flakon hat sicher ein Loch gehabt und ist ausgelaufen. Ich hab' ihn da am Tisch hingestellt gehabt." Da Bulma trotz aller Zickigkeit nicht lebensmüde war, fügte sie hinzu: "Tut mir leid ... War ja keine Absicht."
Vegetas obligatorischer unfreundlicher Kommentar blieb aus, was Bulma doch sehr wunderte. Noch mehr verunsicherte sie, dass Vegeta nur dastand, sie merkwürdig ansah und leicht benommen den Kopf schüttelte.
"Ist dir nicht gut?", fragte sie spontan und stand von der Schaukel auf. "Du bist auf einmal so blass, Vegeta."
"Was ...?", stammelte er, trat noch einen Schritt an sie heran und umfasste ihre Oberarme. "Warum ...?"
Bulma schluckte nervös und hielt den Atem an. Was war denn jetzt wieder in ihn gefahren? Meistens war er doch so berechenbar, aber das gerade ... Was hatte er vor?
Vegeta verfolgte angespannt Bulmas Zungenspitze, die unbewusst ihre trockenen Lippen befeuchtete. Was war das? Er hatte sie doch früher auch nicht ... anziehend gefunden. Was hatte sie mit ihm angestellt? Oder besser: Seit wann war sie denn so scharf auf ihn, dass sie diese ‚Verführung' in die Wege geleitet hatte? Vegeta wusste es nicht. In diesem Moment wusste er eigentlich gar nichts mehr, seine Gehirnwindungen waren lahmgelegt und seine Gedanken drehten sich um ein einziges Thema: Wie konnte er seine gerade eben aufgeflammten Bedürfnisse befriedigen? Die Antwort kam sofort im Anschluss als er sich wie von selbst nach vorne beugte und sie küsste.
Bulmas Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie Vegetas weichen Mund auf ihrem spürte, und sie stand weiter wie erstarrt da. Im Gegensatz zu Vegetas Gehirn, das auf Standby lief, arbeitete ihres auf Hochtouren. Was sollte das jetzt bedeuten? Wollte er ihr mit dem Kuss etwas zeigen? Nein, eher nicht, denn dafür war er offensichtlich zu unerfahren. Er hielt sie auch nicht wirklich fest, sodass sie sich mit Leichtigkeit aus seiner Umarmung hätte winden können, wenn sie es denn gewollt hätte ... Irgendwo da stockten Bulmas Gedankengänge ... Wenn sie es denn gewollt hätte? Hatte sie es denn so nötig, dass sie sich mit Vegeta einließ? Oder wollte sie nicht weg, gerade weil er Vegeta war? Vegeta? Bulma versuchte sich alle seine Nachteile ins Gedächtnis zu rufen, es fielen ihr aber partout keine ein. Sie und Vegeta? Dieser Gedanke schien so absurd, dass er schon wieder irgendwie ... reizvoll klang.
Bulma schloss nun auch die Augen und erwiderte den Kuss. Um die Konsequenzen konnte man sich nachher immer noch Gedanken machen. Mit diesem Vorsatz im Hinterkopf schickte sie sich an Vegetas Knopfleiste, die - vorhergesehenermaßen? - nur halb verschlossen war, zu öffnen. Er löste sich von ihren Lippen und nahm Bulmas geschäftige Hände in die seinen. Ihre Enttäuschung nicht verbergend schaute sie auf und traf sich mit seinem Blick, der keine Spur von Überlegenheit aufwies. Vielmehr zeichnete sich ein Ansatz eines Lächelns auf seinem Gesicht ab. Er führte ihre Hände zu seinem Nacken, umfasste dann ihre Taille und flog auf das einzige Fenster zu, das er von außen öffnen konnte. (Mrs. Briefs hielt die Gästezimmer immer so sauber wie den Rest des Hauses, da man ja nie sicher sein konnte, wann Besuch über Nacht blieb.)
Als Vegeta noch keinen GR zum Trainieren hatte, machte er die verlassenen Gegenden außerhalb der Hauptstadt unsicher. Wenn er dann spätabends zur C.C. zurückkam und er keine Bulma ertragen konnte, huschte er durch das Fenster in sein Gästezimmer.
So wie auch jetzt. Nur, dass er Bulma diesmal nicht ent- sondern näher kommen wollte.
To be continued in 5. Kapitel: ‚Worte, die gesagt werden müssen'
5. KAPITEL: WORTE, DIE GESAGT WERDEN MÜSSEN
*‚Heilung'! Was für'n toller Wunsch*, dachte Bulma und erinnerte sich mit Reue daran, wer sie in den letzten Stunden ‚geheilt' hatte. Sie lebte lange genug auf der Erde um zu wissen, dass alles möglich war und ‚wahr werdende Wünsche', die einmal nicht auf Shenlongs Konto gingen, alles andere als unmöglich waren. Wie konnte sie nur so unbedacht einen Wunsch äußern? Tja, ihr Herz war jetzt geheilt, befreit von Yamchu, aber ihr Gewissen war nun mit Vegeta belastet.
Nein, das war alles kein Zufall gewesen. Der Komet, ihr Wunsch, Vegetas absurde Anschuldigung, sie habe seine Nachtruhe gestört, das ausgelaufene Parfum, seine merkwürdige Reaktion ... ihre eigene Reaktion ... Wie konnte sie sich nur auf dieses absolut irrationale Handeln einlassen? ... Aber hatte sie sich am letzten Abend nicht gewünscht, sie wäre normaler? Und solche kopflosen Aktionen waren typisch menschlich. Natürlich war sie auch oft unüberlegt, in der Hitze des Gefechts, wenn das Temperament mit ihr durchging, aber zu guter Letzt hatte sie noch immer alles unter Kontrolle. Nicht so wie jetzt ... wie sie mit ihm zusammen in einem Bett lag - Bloß ... Nackt ... Ungeschützt [NL: Was, ohne Kondome?] - [MS: Wo sollte denn sonst Trunks herkommen?] - [NL: Na, vom Storch! *gg*] - [MS: Du bist nicht nur namenlos, du bist auch gehirnlos!] - [NL: Zu dir will ich lieber nichts äußern.] - [MS: Das will ich dir auch geraten haben! *allefolgendenkommentareweglösch,dassichdasletzteworthab*] - und überlegte, wie sie noch mit einer heilen Haut aus der Angelegenheit kommen könnte. Ein Glück, dass Vegeta noch schlief, so hatte sie ausreichend Zeit, einen Plan zu schmieden.
Bulma kam, egal von wo sie startete [NL: Boa, ist die pervers.], immer zu ein und demselben Schluss, nämlich, dass es am besten wäre, wenn sie die Sache einfach überspielen und anschließend vergessen würde.
Dann machte sie sich mit ein paar Schnaufern bemerkbar, brachte sogar ein unbekümmert klingendes ‚Morgen, Vegeta' zusammen, zog sich fix an und rauschte aus dem Zimmer, bevor womöglich Dinge gesagt wurden, die sie (noch) nicht hören wollte.
Im Bad angekommen duschte Bulma erst einmal ausgiebig um das Gefühl der Scham loszuwerden, was natürlich nicht gelang, so fest sie auch schrubbte. Ein ironisches Lächeln umspielte ihre Lippen als sie überlegte, dass diesmal sie ihn ausgenutzt hatte um ihre Herzensprobleme zu lösen, die eigentlich gar keine wirklichen waren. War sie es doch sonst immer gewesen, die nach seiner Pfeife tanzen bzw. reparieren musste.
Wie Bulma Vegeta kannte, würde er von sich aus das Problem sicher nicht ansprechen und sie selbst würde bestimmt nicht den Anstoß geben. Was sollte sie auch sagen? ‚Ich wollte mein Herz heilen und hab' mir das dann von der Sternschnuppe gewünscht.'? Bestimmt nicht. Wenn sie Glück hatte, würde das Parfum noch lange genug nachwirken, dass Vegeta alles vergaß.
Es würde einfach ihr kleines, feines [MS: und süßes - aber davon weiß sie ja noch nichts!] Geheimnis bleiben. Damit konnte sie leben.
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So langsam wie an diesem Morgen hatte Vegeta noch nie gefrühstückt. Eingehüllt in die Stille der Küche, nur durchbrochen vom konstanten, penetranten Ticken der Uhr, saß er da und wartete auf Bulma.
Der Professor war längst mit einer 100er Packung Taschentüchern (der Ärmste hatte Schnupfen, was seine Frau als Pollenallergie auslegte) in seinem Labor verschwunden und Mrs. Briefs hatte sich, nachdem sie das Frühstück vorbereitet hatte, in den Garten zu ihren Blumen zurückgezogen. Zu dem Ticken der Uhr mischte sich jetzt ein anderes, gleichmäßiges Geräusch. Vegeta sah sich um und entdeckte schließlich die ‚Quelle'. Es war Maunz [MS: Ich bin mir nicht sicher, ob die Katze wirklich so heißt. Wenn jemand den richtigen Namen kennt, soll er mir bitte eine ENS schicken. Domo arigato!], die schnurrend ihre Milch schlürfte, kurz aufsah und dann weitertrank.
*Wartest wohl auch auf etwas, hm? Dein Herrchen, der Professor hat viel zu tun ...*, dachte Vegeta und kaute gedankenverloren auf einem Bissen Pfannkuchen, als auf einmal die Tür aufschwang und der Grund für seine Überlegungen hereinschritt.
Bulma zuckte kaum merklich zusammen, als sie Vegeta sah, riss sich aber zusammen und lächelte ihn so ungezwungen wie möglich an.
"Morgen ...", setzte er vorsichtig an und wartete dann erst mal ab.
"Morgen", echote sie ohne ihn anzusehen und schenkte sich eine Tasse Kaffe ein. Anders als Vegeta erwartet hatte, verließ Bulma mit der Tasse und ein paar Keksen [NL: Er hatte gehofft, sie würde sich ein paar Nüsse nehmen! *gg*] die Küche wieder und begab sich in ihr Labor.
Jetzt saß er wieder alleine da. Wenigstens hatte er jetzt ein paar Anhaltspunkte von Bulma bekommen, um ein paar Fragen, die ihm auf der Seele brannten, wenigstens notdürftig zu beantworten. So wie sie sich verhalten hatte, wollte sie wohl nicht über das Vorkommnis reden ... darüber war er natürlich froh, war er doch kein großer Redner.
Vegeta verfluchte das Parfum, das seine Sinne so benebelt hatte, dass das alles passieren konnte. Hatte er denn nicht schon genug zu tun, dass er sich ... Warum saß er denn jetzt eigentlich noch immer in der Küche rum und dachte nach, anstatt im GR zu trainieren? Er musste schließlich um einiges stärker werden, um gegen die Jinzoungen zu bestehen, die ein viel realeres Problem darstellten als seine Beziehungsprobleme. Vegeta verschluckte sich am letzten Stück Pfannkuchen und röchelte nach Luft. Nach einem sekundenlangen Hustenanfall, sah er sich soweit gefasst, sich mit der neuen Frage zu beschäftigen: Hatte er gerade Beziehungsprobleme gedacht? Seit wann hatten er und Bulma - seit wann war er von ‚Onna' auf ihren Namen umgestiegen? - denn eine Beziehung? Das fehlte ihm gerade noch zu seinem Glück! Das wurde ja immer besser. Die Krone wäre, wenn ... Nein, besser er verschrie es nicht ... Doch dafür war es ohnehin zu spät.
To be continued in 6. Kapitel: ‚Eine haarige Angelegenheit'
