6. KAPITEL: EINE HAARIGE ANGELEGENHEIT
So konnte es einfach nicht weitergehen. Sie merkte doch, was mit ihm passierte, wie er sich veränderte. Ihr konnte er nichts vormachen, denn sie kannte ihn so gut wie niemand sonst. Gehörten sie doch schon seit Ewigkeiten zusammen. Niemals hätte sie sich das erträumen lassen, aber ... Sie war so niedergeschlagen. Ihre Gegenwart schien ihm nicht mehr zu bekommen. Früher hatten sie das Leid geteilt, doch jetzt ... schien sie der Auslöser für seine Nöte geworden zu sein. Wie konnte es nur soweit kommen? Hatte sie sich nicht genug ... oder aber izuviel/i um ihn gekümmert? [NL: Hatte sie sich zuviel um iihn/i gekümmert?]
Sie blickte auf das schlafende Gesicht des Professors und wünschte sich die alten Zeiten zurück, als noch alles einfach war und das Leben geregelten Bahnen folgte. Mr. Briefs nieste kurz im Schlaf als sie sich ihm noch etwas näherte.
Das hatte sie ganz vergessen, sie war ja zuvor noch im Garten gewesen ... Aber so langsam glaubte sie wirklich, dass er nicht auf die Pollen [NL: Was können denn die armen Polen dafür?], sondern auf sie selbst allergisch reagierte. Vielleicht ... vielleicht war es ja besser, wenn sie ginge.
"Ich weiß, dass du mich nicht hören kannst", flüsterte sie, "aber ich muss dir noch etwas sagen: Ich will nur das Beste für dich, darum verlasse ich dich ... Vergiss mich nicht!"
Sie unterdrückte die aufsteigenden Tränen und verließ auf Samtpfoten ihr ehemaliges Schlafzimmer.
~~~#-#~~~
"Das könnt ihr nicht machen!", jammerte Bulma. Mit einem Schlag waren sämtliche Probleme, die sie mit Vegeta hatte, vergessen. "Unser Haus ist doch groß genug, dass du Maunz nicht mal sehen musst."
"Das ist schon wahr", antwortete Mrs. Briefs ihrer Tochter. "Aber sie lässt überall ihre Haare."
"Aber die Haushaltsroboter können das doch wegräumen", warf Bulma verzweifelt ein. Sie hatte die kleine Kätzin schon immer sehr gemocht und jetzt sollte sie ins Tierheim, oder zu anderen, wildfremden Menschen? Das wollte sie einfach nicht wahr haben.
"Die Roboter sind zwar in vielerlei Hinsicht sehr praktisch", meinte der Professor, "aber Katzenhaare übersehen sie oft einfach ..."
"Und wenn die Allergie deines Vaters noch schlimmer wird ... Das könnte gefährlich werden, er hatte doch schon immer leichtes Asthma ..."
"He, ich bin anwesend!"
"Ja, Schatz, ich mach mir eben Sorgen um dich."
Bulma rollte unmerklich mit den Augen und brachte das Gespräch wieder auf seine vorherige Ebene. Nach einer weiteren (recht einseitigen) Diskussion, wurde beschlossen, dass Maunz ins Tierheim müsse, falls Bulma für sie keine neue Bleibe fand.
Kurz entschlossen rannte Bulma zum Telefon und tätigte eine Reihe von Anrufen ... und verließ dann das Wohnzimmer mit hängendem Kopf. Niemand! Kein einziger ihrer Freunde würde Maunz nehmen. Goku durfte von Chichi aus nicht, da sie meinte, dass die Kleine nur Dreck machen würde. Yamchu hatte bereits Pool. Tenshinhan trainierte in zu kalten Regionen für eine Katze. Und zu Muten Roshis Kame-Insel wollte sie Maunz auch nicht schicken. Blieb noch das hiesige Tierheim. Bulma erschauerte innerlich. Wie sollte sie sich denn zwischen dem Wohl ihres Vaters und dem ihres geliebten Haustieres entscheiden? Es blieb ihr wohl nichts anders übrig, also machte sie sich auf die Suche nach Maunz.
Nachdem Bulma alle ihre Lieblingsplätze abgeklappert hatte, viel ihr erst ein, dass die Kätzin ja ein neues Halsband mit Lokalortung besaß. An ihrem Schlüsselbund hatte Bulma einen kleinen ‚Maunz-Radar' mit dem sie den kleinen Ausreißer rasch ausfindig machte.
~~~#-#~~~
Entschlossen stand sie vor der Tür. Dahinter erwartete sie die Freiheit. Wenn alles so klappte, wie sie sich das gedacht hatte und alles so funktionierte, wie der Professor einmal erklärt hatte, dann wäre sie im Nullkommanichts verschwunden und niemand könnte sie mehr aufspüren. Sie legte die handliche, zylinderförmige Apparatur auf den Boden, kratzte mit ihren scharfen Krallen am Stahl entlang und miaute (= schreien in Katzensprache, flüstern = leises miauen) so laut sie konnte.
~~~#-#~~~
Im hermetisch abgeriegelten Raum trainierte Vegeta bei knapp 150 G. Nach seiner Planung hätte er längst die 200 G Grenze überschreiten müssen. Aus einem unbegreiflichen Grund aber konnte er sich nur noch schlecht auf sein Training konzentrieren. Es war nicht so, dass Bulma selbst ihn ablenkte, eher die Ungewissheit irritierte ihn. Und es gab noch etwas, das ihn irritierte ... ein kratzendes Geräusch, und schrie da nicht die Katze? Vegeta lauschte angestrengt ... tatsächlich! Was machte sie wohl? Hatte sie vielleicht die Tür zum GR mit der nach draußen verwechselt?
Da Vegeta lieber in Ruhe weitertrainieren wollte, beschloss er, die Katze rauszubringen. Er stellte die Schwerkraft wieder auf eins und entriegelte die Tür von innen. Als er sie den ersten Spaltbreit aufgezogen hatte, sauste auch schon das schwarze Fellknäuel hinein.
"He!", rief er und wollte die Tür wieder schließen, dass Maunz ihm nicht entkäme, als diese von außen weiter aufgedrückt wurde.
"Hab ich dich!", schnaufte Bulma außer Atem und trat ebenfalls in den GR. Jetzt erst schien sie Vegeta wahrzunehmen, der direkt neben ihr Stand. "Entschuldige die Störung. Ich wollte sie nur ...", begann Bulma, wurde aber unterbrochen, als sie plötzlich von einer Energiewelle gegen die Tür gedrückt wurde, die krachend ins Schloss fiel. Auch Vegeta hatte kurz den Halt verloren und wunderte sich, was da geschehen war.
"Was war das?", fragte Bulma und rieb sich die schmerzende Schulter. Dann fiel ihr Blick auf Maunz ... und ihre Augen weiteten sich mehr als nur erstaunt. "Was ...?", stotterte sie und deutete auf die Katze, die mit ihrer rechten Pfote noch etwas auf einem Gerät herumhantierte. "Da ...?!"
Vegeta runzelte die Stirn und folgte Bulmas Fingerzeig. Mit hochgezogenen Brauen wandte er sich dann wieder an Bulma, die ihren Blick nur schwer von der kleinen Katze losreißen konnte. "Macht dein Vater neuerdings Tierversuche?", war die erste Frage, die Vegeta durch den Kopf ging.
Bulma schüttelte benommen den Kopf und sah dann wieder zu Maunz, die mittlerweile mit ihrer Katzenwäsche beschäftigt war. "Das hab ich mir doch wohl nicht nur eingebildet, oder?", fragte sie zweifelnd.
"Nein, ich hab's auch gesehen ...", bekräftigte Vegeta.
"Maunz?", rief Bulma ihren Namen und machte einen Schritt auf die Katze zu, die sich nicht von der Stelle rührte, aber jede Bewegung Bulmas zu beobachten schien. "Vegeta, geh links herum!", wies sie ihn an, was dieser mürrisch knurrend beantwortete, aber dann doch Folge leistete. "Komm zu mir, Maunzi", lockte Bulma das Fellbündel.
Dieses schien wenig an ihr interessiert zu sein, vielmehr leckte sie fast gelangweilt ihre Pfoten. Bulma war jetzt nur noch einen Schritt von Maunz entfernt und ließ sie nicht aus den Augen. Als sie aber nach ihr greifen wollte, sprang die Katze flink davon und ließ Bulma ins Leere fassen. Dieses ‚Katz und Maus - Spiel' dauerte eine ganze Weile, denn selbst Vegeta konnte die Bewegungen von Maunz nicht vorhersehen und da er ihr nicht wehtun wollte, durfte er sich nicht auf sie stürzen. Nach einer weiteren Runde Fangen hatte Bulma schon etliche Kratzer im Gesicht und das nun als kleines Biest deklassierte Kätzchen hatte es ebenfalls geschafft, Vegetas neuen Sentoufuku aufzuschlitzen. Beim nächsten Manöver versuchte es Bulma wieder im Alleingang und schaffte es diesmal sogar Maunz zu fassen zu kriegen. Dummerweise verwechselte die Kleine jetzt aber ihren Arm mit ihrem Abendessen und grub ihre Fangzähne, die von der Mäusejagd gut ausgebildet waren, tief hinein. Bulma stieß einen Schmerzensschrei unterdrückenden Fluch aus und trat zu heftig einen Schritt zurück, dass ihr Pfennigabsatz brach und sie umknickte. Mit einer Hand ruderte sie hilflos (mit der anderen hielt sie Maunz fest - noch so eine Jagd kam nicht in Frage) während sie rücklings fallend das Gleichgewicht verlor. Doch anstatt auf dem harten Boden aufzuschlagen, stoppte sie mitten im Fall und hing nun in einer grotesken Position halb in der Luft. Als sie ihren Kopf weiter hob, erkannte sie Vegeta - auf dem Kopf stehend -, der sie gerade noch aufgefangen hatte.
"Danke ...", flüsterte sie ein wenig atemlos und ließ sich von ihm auch noch helfen, bis sie wieder festen Boden unter den nun bloßen Füssen hatte.
Vegeta hielt noch immer ihre Oberarme umfasst und konnte sich nicht von ihren blauen Augen losreißen, die ihn in ihren Bann gezogen hatten. Wie schon einmal, doch dieses Mal war sein Kopf ganz klar, bis auf die Tatsache, dass er nicht wusste, ob es besser für isie beide/i wäre, wenn er sie näher ziehen oder aber wegschieben würde. Verwirrt über seine eigenen Gedankengänge schlossen sich seine Finger fester um sie.
"Autsch!" Maunz hatte sich ihre Abgelenktheit zu Nutze gemacht und wieder ihre Krallen eingesetzt. "Was soll das?", fuhr Bulma die Katze an.
Erstaunt registrierte sie, dass sie die Störung als unliebsam empfunden hatte. Hatte sie das Thema Vegeta nicht schon längst abgehakt? Was wenn er noch nicht ...? Aber darum konnte sie sich später auch noch kümmern, denn jetzt hatte die Kätzin Vorrang. Bulma sprach jetzt ruhiger weiter: "Es will dir doch keiner etwas tun, hörst du?"
Es sah ganz danach aus, als würde Maunz zweifelnd dreinschauen, und dann miaute sie.
"Wir haben es mit einer intelligenten Lebensform zu tun", flüsterte Bulma verschwörerisch in Richtung Vegeta. Diesen konnte so langsam gar nichts mehr überraschen und so zuckte er nur kurz die Schultern. Da fiel sein Blick auf das zylinderförmige Instrument, das nach wie vor mitten im GR lag. Er hob es auf, wiegte es abschätzend in der Hand und sah Bulma fragend an. "Was ist das?", fragte er.
Sie musste sich das Teil erst genauer ansehen, aber als sie erkannte, was es war, verschlug es ihr erst mal die Sprache. "Das ...", stammelte sie dann, "das ..."
"Das ... so weit waren wir schon, und weiter?"
"Es ist das neueste Projekt meines Vaters ...", Bulma atmete tief durch, suchte Vegetas Blick und hielt ihn fest, "... der Interorbitale Explorer ..."
"Wie?", war alles, was Vegeta zu fragen hatte, da er den Namen des unaussprechlichen Dinges schon wieder vergessen hatte.
"Das ist der iInterorbitale Explorer/i. Er ermöglicht das Reisen zwischen verschiedenen bewohnten Erddimensionen."
"Soll das etwa heißen, das hier ist nicht mehr der GR, in dem wir noch vor zehn Minuten waren?"
"Sieht so aus ...", Bulmas Blick fiel auf Maunz, die es sich auf ihrem Arm gemütlich gemacht hatte und nichts von dem Trubel mitzubekommen schien. "Und wem haben wir das zu verdanken?"
Vegeta funkelte die Katze wütend an, als ihm ein erschreckender Gedanke kam: "Wie kommen wir wieder zurück in unsere Welt?"
Bulma sah auf und entgegnete ruhig: "Das dürfte kein Problem sein. Auch wenn das die Erfindung meines Vaters ist, weiß ich doch genug darüber, um uns wieder nach Hause zubringen. Das Teil ist so konzipiert, dass, wenn man es einmal benutzt, als nächstes Ziel automatisch der Herkunftsort gespeichert wird um eine sichere Rückreise zu gewährleisten. Von diesem GR aus können wir dann auch wieder starten, denn die Wellenemissionen können die Stahlwände nicht durchdringen, sodass eben nur wir zurückreisen ..." Sie brach ab, weil Maunz ab dem Wort ‚Rückreise' extrem unruhig geworden war. "Warum hast du das gemacht?", fragte sie die Kleine, wohlwissend, dass sie ohnehin keine Antwort bekommen würde.
"Hältst du sie tatsächlich für so klug?", zweifelte Vegeta an ihrem Verstand, was Maunz mit einem vernichtenden Blick quittierte. "Ich ziehe die Frage zurück ...", endete er kleinlaut.
"Du hast sicher die Sache mit dem Tierheim mitbekommen, was?", redete Bulma weiter. "Und da wolltest du auf eigene Faust verschwinden? ... Kluges Kätzchen!", lobte sie sie und kraulte sie hinterm Ohr.
"Können wir das nicht inach/i unserer Rückreise klären?" Vegeta hatte schließlich schon genug Trainingszeit vergeudet und wollte auch nicht unbedingt mit Bulma allein sein, die sein Gefühlsleben deutlich ins Wanken brachte und ihn in seinen Grundfesten erschütterte.
"Das wird noch nicht möglich sein ..."
"Wieso nicht?"
"Der Explorer muss sich erst noch aufladen und das dauert ..."
"Wie lange?"
"10 Stunden."
"Sag das noch mal!"
"10 Stunden", wiederholte Bulma ungerührt. Er sollte bloß nicht glauben, dass das ein Trick von ihr wäre, um ihn festzuhalten, denn ehrlich gesagt, wollte sie ebenfalls nicht allein sein mit dem Grund ihrer schlaflosen Nächte bzw. ihrer abenteuerlichen Träume. Deswegen hielt sie ihm den Apparat unter die Nase und ließ auf dem kleinen Display den Countdown erscheinen, der momentan bei rund 9,5 Stunden angelangt war.
"Und was sollen wir bitte so lange machen?", wollte Vegeta resigniert wissen, da er einsah, dass es noch etwas dauern könnte, bis sie wieder nach Hause kämen.
"Wir könnten uns hier etwas umsehen ... Was hältst du davon?", fragte Bulma Maunz, die daraufhin zu schnurren anfing.
Im nächsten Kapitel beginnt der (eigentliche) Crossover-Part mit der Story von blueisa named ‚Emotions (B/V)'. Wer alles verstehen will, sollte auch die Geschichte lesen, bevor er mit Kapitel 7: ‚Maunz sucht ein Zuhause - Also bitte, bitte, bitte, bitte ...!' fortfährt.
So konnte es einfach nicht weitergehen. Sie merkte doch, was mit ihm passierte, wie er sich veränderte. Ihr konnte er nichts vormachen, denn sie kannte ihn so gut wie niemand sonst. Gehörten sie doch schon seit Ewigkeiten zusammen. Niemals hätte sie sich das erträumen lassen, aber ... Sie war so niedergeschlagen. Ihre Gegenwart schien ihm nicht mehr zu bekommen. Früher hatten sie das Leid geteilt, doch jetzt ... schien sie der Auslöser für seine Nöte geworden zu sein. Wie konnte es nur soweit kommen? Hatte sie sich nicht genug ... oder aber izuviel/i um ihn gekümmert? [NL: Hatte sie sich zuviel um iihn/i gekümmert?]
Sie blickte auf das schlafende Gesicht des Professors und wünschte sich die alten Zeiten zurück, als noch alles einfach war und das Leben geregelten Bahnen folgte. Mr. Briefs nieste kurz im Schlaf als sie sich ihm noch etwas näherte.
Das hatte sie ganz vergessen, sie war ja zuvor noch im Garten gewesen ... Aber so langsam glaubte sie wirklich, dass er nicht auf die Pollen [NL: Was können denn die armen Polen dafür?], sondern auf sie selbst allergisch reagierte. Vielleicht ... vielleicht war es ja besser, wenn sie ginge.
"Ich weiß, dass du mich nicht hören kannst", flüsterte sie, "aber ich muss dir noch etwas sagen: Ich will nur das Beste für dich, darum verlasse ich dich ... Vergiss mich nicht!"
Sie unterdrückte die aufsteigenden Tränen und verließ auf Samtpfoten ihr ehemaliges Schlafzimmer.
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"Das könnt ihr nicht machen!", jammerte Bulma. Mit einem Schlag waren sämtliche Probleme, die sie mit Vegeta hatte, vergessen. "Unser Haus ist doch groß genug, dass du Maunz nicht mal sehen musst."
"Das ist schon wahr", antwortete Mrs. Briefs ihrer Tochter. "Aber sie lässt überall ihre Haare."
"Aber die Haushaltsroboter können das doch wegräumen", warf Bulma verzweifelt ein. Sie hatte die kleine Kätzin schon immer sehr gemocht und jetzt sollte sie ins Tierheim, oder zu anderen, wildfremden Menschen? Das wollte sie einfach nicht wahr haben.
"Die Roboter sind zwar in vielerlei Hinsicht sehr praktisch", meinte der Professor, "aber Katzenhaare übersehen sie oft einfach ..."
"Und wenn die Allergie deines Vaters noch schlimmer wird ... Das könnte gefährlich werden, er hatte doch schon immer leichtes Asthma ..."
"He, ich bin anwesend!"
"Ja, Schatz, ich mach mir eben Sorgen um dich."
Bulma rollte unmerklich mit den Augen und brachte das Gespräch wieder auf seine vorherige Ebene. Nach einer weiteren (recht einseitigen) Diskussion, wurde beschlossen, dass Maunz ins Tierheim müsse, falls Bulma für sie keine neue Bleibe fand.
Kurz entschlossen rannte Bulma zum Telefon und tätigte eine Reihe von Anrufen ... und verließ dann das Wohnzimmer mit hängendem Kopf. Niemand! Kein einziger ihrer Freunde würde Maunz nehmen. Goku durfte von Chichi aus nicht, da sie meinte, dass die Kleine nur Dreck machen würde. Yamchu hatte bereits Pool. Tenshinhan trainierte in zu kalten Regionen für eine Katze. Und zu Muten Roshis Kame-Insel wollte sie Maunz auch nicht schicken. Blieb noch das hiesige Tierheim. Bulma erschauerte innerlich. Wie sollte sie sich denn zwischen dem Wohl ihres Vaters und dem ihres geliebten Haustieres entscheiden? Es blieb ihr wohl nichts anders übrig, also machte sie sich auf die Suche nach Maunz.
Nachdem Bulma alle ihre Lieblingsplätze abgeklappert hatte, viel ihr erst ein, dass die Kätzin ja ein neues Halsband mit Lokalortung besaß. An ihrem Schlüsselbund hatte Bulma einen kleinen ‚Maunz-Radar' mit dem sie den kleinen Ausreißer rasch ausfindig machte.
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Entschlossen stand sie vor der Tür. Dahinter erwartete sie die Freiheit. Wenn alles so klappte, wie sie sich das gedacht hatte und alles so funktionierte, wie der Professor einmal erklärt hatte, dann wäre sie im Nullkommanichts verschwunden und niemand könnte sie mehr aufspüren. Sie legte die handliche, zylinderförmige Apparatur auf den Boden, kratzte mit ihren scharfen Krallen am Stahl entlang und miaute (= schreien in Katzensprache, flüstern = leises miauen) so laut sie konnte.
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Im hermetisch abgeriegelten Raum trainierte Vegeta bei knapp 150 G. Nach seiner Planung hätte er längst die 200 G Grenze überschreiten müssen. Aus einem unbegreiflichen Grund aber konnte er sich nur noch schlecht auf sein Training konzentrieren. Es war nicht so, dass Bulma selbst ihn ablenkte, eher die Ungewissheit irritierte ihn. Und es gab noch etwas, das ihn irritierte ... ein kratzendes Geräusch, und schrie da nicht die Katze? Vegeta lauschte angestrengt ... tatsächlich! Was machte sie wohl? Hatte sie vielleicht die Tür zum GR mit der nach draußen verwechselt?
Da Vegeta lieber in Ruhe weitertrainieren wollte, beschloss er, die Katze rauszubringen. Er stellte die Schwerkraft wieder auf eins und entriegelte die Tür von innen. Als er sie den ersten Spaltbreit aufgezogen hatte, sauste auch schon das schwarze Fellknäuel hinein.
"He!", rief er und wollte die Tür wieder schließen, dass Maunz ihm nicht entkäme, als diese von außen weiter aufgedrückt wurde.
"Hab ich dich!", schnaufte Bulma außer Atem und trat ebenfalls in den GR. Jetzt erst schien sie Vegeta wahrzunehmen, der direkt neben ihr Stand. "Entschuldige die Störung. Ich wollte sie nur ...", begann Bulma, wurde aber unterbrochen, als sie plötzlich von einer Energiewelle gegen die Tür gedrückt wurde, die krachend ins Schloss fiel. Auch Vegeta hatte kurz den Halt verloren und wunderte sich, was da geschehen war.
"Was war das?", fragte Bulma und rieb sich die schmerzende Schulter. Dann fiel ihr Blick auf Maunz ... und ihre Augen weiteten sich mehr als nur erstaunt. "Was ...?", stotterte sie und deutete auf die Katze, die mit ihrer rechten Pfote noch etwas auf einem Gerät herumhantierte. "Da ...?!"
Vegeta runzelte die Stirn und folgte Bulmas Fingerzeig. Mit hochgezogenen Brauen wandte er sich dann wieder an Bulma, die ihren Blick nur schwer von der kleinen Katze losreißen konnte. "Macht dein Vater neuerdings Tierversuche?", war die erste Frage, die Vegeta durch den Kopf ging.
Bulma schüttelte benommen den Kopf und sah dann wieder zu Maunz, die mittlerweile mit ihrer Katzenwäsche beschäftigt war. "Das hab ich mir doch wohl nicht nur eingebildet, oder?", fragte sie zweifelnd.
"Nein, ich hab's auch gesehen ...", bekräftigte Vegeta.
"Maunz?", rief Bulma ihren Namen und machte einen Schritt auf die Katze zu, die sich nicht von der Stelle rührte, aber jede Bewegung Bulmas zu beobachten schien. "Vegeta, geh links herum!", wies sie ihn an, was dieser mürrisch knurrend beantwortete, aber dann doch Folge leistete. "Komm zu mir, Maunzi", lockte Bulma das Fellbündel.
Dieses schien wenig an ihr interessiert zu sein, vielmehr leckte sie fast gelangweilt ihre Pfoten. Bulma war jetzt nur noch einen Schritt von Maunz entfernt und ließ sie nicht aus den Augen. Als sie aber nach ihr greifen wollte, sprang die Katze flink davon und ließ Bulma ins Leere fassen. Dieses ‚Katz und Maus - Spiel' dauerte eine ganze Weile, denn selbst Vegeta konnte die Bewegungen von Maunz nicht vorhersehen und da er ihr nicht wehtun wollte, durfte er sich nicht auf sie stürzen. Nach einer weiteren Runde Fangen hatte Bulma schon etliche Kratzer im Gesicht und das nun als kleines Biest deklassierte Kätzchen hatte es ebenfalls geschafft, Vegetas neuen Sentoufuku aufzuschlitzen. Beim nächsten Manöver versuchte es Bulma wieder im Alleingang und schaffte es diesmal sogar Maunz zu fassen zu kriegen. Dummerweise verwechselte die Kleine jetzt aber ihren Arm mit ihrem Abendessen und grub ihre Fangzähne, die von der Mäusejagd gut ausgebildet waren, tief hinein. Bulma stieß einen Schmerzensschrei unterdrückenden Fluch aus und trat zu heftig einen Schritt zurück, dass ihr Pfennigabsatz brach und sie umknickte. Mit einer Hand ruderte sie hilflos (mit der anderen hielt sie Maunz fest - noch so eine Jagd kam nicht in Frage) während sie rücklings fallend das Gleichgewicht verlor. Doch anstatt auf dem harten Boden aufzuschlagen, stoppte sie mitten im Fall und hing nun in einer grotesken Position halb in der Luft. Als sie ihren Kopf weiter hob, erkannte sie Vegeta - auf dem Kopf stehend -, der sie gerade noch aufgefangen hatte.
"Danke ...", flüsterte sie ein wenig atemlos und ließ sich von ihm auch noch helfen, bis sie wieder festen Boden unter den nun bloßen Füssen hatte.
Vegeta hielt noch immer ihre Oberarme umfasst und konnte sich nicht von ihren blauen Augen losreißen, die ihn in ihren Bann gezogen hatten. Wie schon einmal, doch dieses Mal war sein Kopf ganz klar, bis auf die Tatsache, dass er nicht wusste, ob es besser für isie beide/i wäre, wenn er sie näher ziehen oder aber wegschieben würde. Verwirrt über seine eigenen Gedankengänge schlossen sich seine Finger fester um sie.
"Autsch!" Maunz hatte sich ihre Abgelenktheit zu Nutze gemacht und wieder ihre Krallen eingesetzt. "Was soll das?", fuhr Bulma die Katze an.
Erstaunt registrierte sie, dass sie die Störung als unliebsam empfunden hatte. Hatte sie das Thema Vegeta nicht schon längst abgehakt? Was wenn er noch nicht ...? Aber darum konnte sie sich später auch noch kümmern, denn jetzt hatte die Kätzin Vorrang. Bulma sprach jetzt ruhiger weiter: "Es will dir doch keiner etwas tun, hörst du?"
Es sah ganz danach aus, als würde Maunz zweifelnd dreinschauen, und dann miaute sie.
"Wir haben es mit einer intelligenten Lebensform zu tun", flüsterte Bulma verschwörerisch in Richtung Vegeta. Diesen konnte so langsam gar nichts mehr überraschen und so zuckte er nur kurz die Schultern. Da fiel sein Blick auf das zylinderförmige Instrument, das nach wie vor mitten im GR lag. Er hob es auf, wiegte es abschätzend in der Hand und sah Bulma fragend an. "Was ist das?", fragte er.
Sie musste sich das Teil erst genauer ansehen, aber als sie erkannte, was es war, verschlug es ihr erst mal die Sprache. "Das ...", stammelte sie dann, "das ..."
"Das ... so weit waren wir schon, und weiter?"
"Es ist das neueste Projekt meines Vaters ...", Bulma atmete tief durch, suchte Vegetas Blick und hielt ihn fest, "... der Interorbitale Explorer ..."
"Wie?", war alles, was Vegeta zu fragen hatte, da er den Namen des unaussprechlichen Dinges schon wieder vergessen hatte.
"Das ist der iInterorbitale Explorer/i. Er ermöglicht das Reisen zwischen verschiedenen bewohnten Erddimensionen."
"Soll das etwa heißen, das hier ist nicht mehr der GR, in dem wir noch vor zehn Minuten waren?"
"Sieht so aus ...", Bulmas Blick fiel auf Maunz, die es sich auf ihrem Arm gemütlich gemacht hatte und nichts von dem Trubel mitzubekommen schien. "Und wem haben wir das zu verdanken?"
Vegeta funkelte die Katze wütend an, als ihm ein erschreckender Gedanke kam: "Wie kommen wir wieder zurück in unsere Welt?"
Bulma sah auf und entgegnete ruhig: "Das dürfte kein Problem sein. Auch wenn das die Erfindung meines Vaters ist, weiß ich doch genug darüber, um uns wieder nach Hause zubringen. Das Teil ist so konzipiert, dass, wenn man es einmal benutzt, als nächstes Ziel automatisch der Herkunftsort gespeichert wird um eine sichere Rückreise zu gewährleisten. Von diesem GR aus können wir dann auch wieder starten, denn die Wellenemissionen können die Stahlwände nicht durchdringen, sodass eben nur wir zurückreisen ..." Sie brach ab, weil Maunz ab dem Wort ‚Rückreise' extrem unruhig geworden war. "Warum hast du das gemacht?", fragte sie die Kleine, wohlwissend, dass sie ohnehin keine Antwort bekommen würde.
"Hältst du sie tatsächlich für so klug?", zweifelte Vegeta an ihrem Verstand, was Maunz mit einem vernichtenden Blick quittierte. "Ich ziehe die Frage zurück ...", endete er kleinlaut.
"Du hast sicher die Sache mit dem Tierheim mitbekommen, was?", redete Bulma weiter. "Und da wolltest du auf eigene Faust verschwinden? ... Kluges Kätzchen!", lobte sie sie und kraulte sie hinterm Ohr.
"Können wir das nicht inach/i unserer Rückreise klären?" Vegeta hatte schließlich schon genug Trainingszeit vergeudet und wollte auch nicht unbedingt mit Bulma allein sein, die sein Gefühlsleben deutlich ins Wanken brachte und ihn in seinen Grundfesten erschütterte.
"Das wird noch nicht möglich sein ..."
"Wieso nicht?"
"Der Explorer muss sich erst noch aufladen und das dauert ..."
"Wie lange?"
"10 Stunden."
"Sag das noch mal!"
"10 Stunden", wiederholte Bulma ungerührt. Er sollte bloß nicht glauben, dass das ein Trick von ihr wäre, um ihn festzuhalten, denn ehrlich gesagt, wollte sie ebenfalls nicht allein sein mit dem Grund ihrer schlaflosen Nächte bzw. ihrer abenteuerlichen Träume. Deswegen hielt sie ihm den Apparat unter die Nase und ließ auf dem kleinen Display den Countdown erscheinen, der momentan bei rund 9,5 Stunden angelangt war.
"Und was sollen wir bitte so lange machen?", wollte Vegeta resigniert wissen, da er einsah, dass es noch etwas dauern könnte, bis sie wieder nach Hause kämen.
"Wir könnten uns hier etwas umsehen ... Was hältst du davon?", fragte Bulma Maunz, die daraufhin zu schnurren anfing.
Im nächsten Kapitel beginnt der (eigentliche) Crossover-Part mit der Story von blueisa named ‚Emotions (B/V)'. Wer alles verstehen will, sollte auch die Geschichte lesen, bevor er mit Kapitel 7: ‚Maunz sucht ein Zuhause - Also bitte, bitte, bitte, bitte ...!' fortfährt.
