Kapitel 7 -Von Quidditsch und anderen Peinlichkeiten
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Lord Elrond war gerade auf dem Weg in seinem Arbeitszimmer gewesen, wobei ihn der Weg durch den Bereich des Schlosses führte, in dem seine Gäste untergebracht wurden. Er wunderte sich nicht weiter, dass viele Elben dort auf den Fluren standen und miteinander über die Fremden tuschelten. Doch alle verstummten plötzlich, als sie ihn den Gang entlang laufen sahen und verneigten sich ehrfürchtig vor ihm und zogen sich sogleich wieder in ihre Räumlichkeiten zurück.
Schon von dem anderen Ende des Ganges waren deutlich laute Stimmen zu hören. Sie kamen aus einem der hinteren Räume des Flures. Lord Elrond erkannte, dass dies die Stimme des Professors sein musste, der mit einem jungen Mann redete, der ebenfalls zu den Fremden gehörte.
Lord Elrond lief in Richtung dieser Türe und blieb ein paar Schritte davor stehen. Näher brauchte er nicht zu gehen, um die Worte gut genug zu hören, die dort drinnen gesprochen wurden. Die Art und Weise, wie Lehrer und Schüler miteinander umgingen, ließen ihn jedoch erschrecken.
Die Stimme, die gerade sprach war kühl, arrogant und barg alles in allem eine gewisse Gefährlichkeit in sich. Wie Elrond es verstand, gehörte dem Lehrer diese Stimme. Doch dem Schüler schien diese Tatsache nicht sonderlich viel auszumachen, denn seine Stimme war an Arroganz kaum mehr zu überbieten.
Elrond horchte auf, als er die Stimme des jüngeren vernahm, der gerade behauptete, dass ein 'Malfoy es allemal mit einem Elrond' aufnehmen konnte. Elrond zog etwas angewidert seine Augenbrauen zusammen und in ihm begann sich langsam aber stetig eine gewisse Ablehnung gegen die Fremden zu entwickeln. Er konnte es ja verstehen, wenn die Fremden sich hier vielleicht unwohl fühlten oder sich gar nach ihrer Welt sehnten, doch dies war keinesfalls der Anlass, ihm ohne den gebührenden Respekt gegenüber zutreten. So viel Anstand sollte doch wohl jeder Gast besitzen. Dennoch musste der Elbenlord unwillkürlich grinsen, als er vernahm, dass die Schüler hier Unterricht bekommen sollten. Elrond würde es auf jeden Fall bewilligen, wenn der Professor ihn darum beten würde einen geeigneten Raum zu bekommen, wo alle gut für den Unterricht unterzubringen waren. Denn so konnten die Fremden unter sich bleiben und sorgten nicht allzu viel Aufregung unter den Elben, die seit der Ankunft der Fremden sich nur in deren Nähe aufhielten und über ihr Benehmen tuschelten. So wäre wenigstens ein Teil des Problems gelöst. Als Elrond bemerkte, dass das Gespräch sich zu Ende neigte, lief er zu seinem Arbeitszimmer, wo ihn sein Berater und Freund, Glorfindel, zu sprechen wünschte.
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Harry und Ron folgten während dessen den Söhnen Elronds in Richtung der Besenkammern, die eigentlich nur der Dienerschaft vorbehalten waren und sich unten in den Kellern des Schlosses befanden. Elladan und Elrohir platzten schon vor Neugierde, einen richtigen Zauberer auf einem Besen fliegen zu sehen. Natürlich kannten die beiden auch den Gandalf, den Grauen, doch dass dieser auf einen Besen flog, war den Zwillingen nicht bekannt und so konnten sie es kaum abwarten und bestürmten die beiden Gryffindors weiter mit ihren Fragen.
"Und wie wird dieses Quidditsch nun gespielt?" fragte Elrohir und sah Harry an.
Dieser grinste und erklärte:
"Also Quidditsch ist ein Mannschaftssport. Jede Mannschaft besteht aus sieben Spieler. Das Spielfeld ist oval, mit jeweils drei Ringen auf Stangen an seinen Enden, die sogenannten 'Tore'. Diese werden von einem Hüter bewacht, der um die Tore herumfliegt und verhindert, dass die Jäger Tore schießen. Um ein Tor zu schießen, müssen drei Jäger den Quaffel, durch den Ring des gegnerisches Tores werfen. Pro Tor gibt es zehn Punkte für die Mannschaft. Doch so wäre das Spiel zu einfach. Schwarze Bälle, die sogenannten Klatscher, fliegen auf dem Feld und versuchen, die Gegner von ihren Besen zu werfen. Damit das aber nicht passiert, hat jede Mannschaft zwei Treiber. Sie versuchen die Klatscher von der Mannschaft fern zu halten und sie auf die gegnerische Mannschaft zu hetzen. Das Ende eines jeden Spiels wird allerdings durch den goldenen Schnatz bestimmt. Jede Mannschaft besitzt einen sogenannten Sucher, der den Schnatz fangen muss. Gelingt ihm das, hat die Mannschaft, deren Sucher den Schnatz gefangen hat, gewonnen und bekommen zusätzlich noch 150 Punkte. Alles klar?"
Elladan und Elrohir tauschten einen langen Blick und nickten dann.
"Es ist nicht so gefährlich wie es sich vielleicht anhören mag," sagte Harry schnell, als er den Blick der Brüder bemerkte.
Ron kicherte im Hintergrund.
"Harry, du untertreibst," warf Ron gespielt entrüstet ein.
"Manchmal kann es natürlich auch vorkommen, dass während des Spiels ein Spieler verschwindet und es monatelang dauert, bis er wieder auftaucht. Es kann auch vorkommen, dass ein Spieler dabei umkommt, aber das war schon lange nicht mehr der Fall. Nicht, Harry?"
Harry nickte langsam. Er wusste nicht so recht, was er von den beiden Zwillinge halten sollte, die sich jetzt plötzlich ziemlich still verhalten.
"Wie lange dauert so ein Spiel normalerweise?" wollte Elladan wissen.
"Oh ... das kommt drauf an, wie stark die Sucher der jeweiligen Mannschaft sind. Manchmal kann ein Spiel mehrere Stunden oder gar Tage dauern."
"Das hört sich doch mal interessant an. Was meinst du, Elladan? Wenn wir genug geübt haben, können wir vielleicht eine Mannschaft gründen und hier dann ein Spiel austragen. Aber Ada sagen wir nichts davon. Das müssen wir heimlich in den Wäldern üben. Der wird Augen machen."
"Gut. Ich schlage vor, dass wir uns die Besen dann gleich morgen heimlich holen werden und nachmittags in dem Wald verschwinden. Aber Ron, ich finde, wir sollten Hermine einweihen. Vielleicht passiert uns ja etwas und sie weiß dann, wo wir uns aufhalten," meinte Harry nachdenklich.
"Ja, ist okay, ich werde sie gleich mal suchen gehen. Bis dann, Harry," sprachs und verschwand dann hinter der reichlich verzierten Tür.
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Hermine hatte gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war, als sie bemerkte, dass sie wohl bei dem Lesen eingeschlafen sein musste. Das Buch hielt sie noch aufgeklappt in ihrer Hand. Etwas benommen stand sie auf, ging auf einen der Regale zu, von wo sie das Buch herausgenommen hatte und stellte es wieder ordentlich auf seinen Platz. Dann lief sie Richtung Tür, als ihr plötzlich klar wurde, dass sie gar keine Ahnung mehr hatte, wo sich die Räumlichkeiten befanden, in der sie alle untergebracht waren. Sie schaute auf den Gang hinaus und niemand war zu sehen. Nicht mal irgendwelche Dienstmädchen oder Diener. Hermine trat auf den Gang hinaus und sah sich orientierungslos in dem großen Haus umher.
'Zu dumm, aber auch, wie konnte mir das nur passieren?' dachte sie und musste plötzlich über sich selbst lachen. Sie war sonst immer allen anderen, besonders im Unterricht, weit voraus, aber jetzt war sie in einem ihr völlig fremden Haus, das erst seit wenigen Stunden und hatte vergessen, wo sie denn hin musste.
Sie lachte und verstummte aber plötzlich, als sie zwei männliche Stimmen vernahm. Die eine war ihr durchaus bekannt und die andere hatte sie zwar schon einmal gehört, konnte sie aber nicht mehr einem Gesicht zuordnen.
Dann sah sie die zwei Männer aus dem Gang kommen, der direkt vor ihr lag. Es waren Lord Elrond und Glorfindel, die sich angeregt in ihrer Sprache über irgendetwas unterhielten. Hermine lauschte wie gespannt dem wunderbaren Klang der Sprache und sie war sich sicher, dass sie die Zeit hier nutzen würde, um diese zu erlernen. Es mochte ja sein, dass sie lange, vielleicht auch für immer hier bleiben mussten und dann war es ja angebracht, die Sprache der einheimischen Bewohner früher oder später sowieso zu erlernen.
Lord Elrond und Glorfindel blieben vor ihr stehen. Hermine brachte ein zaghaftes Lächeln zustande und überlegte fieberhaft, ob sie einen der beiden fragen könnte, ob sie ihr den Weg noch einmal zeigten.
'Jetzt mach schon, schließlich willst du doch nicht den ganzen Tag hier herum stehen und das Abend essen verpassen. Denn in diesem Aufzug kannst du dich nicht bei den anderen Bewohnern blicken lassen. So fein und edel, wie sie gekleidet sind. Da musst du dich auch noch umziehen.'
'Aber ich kann doch Lord Elrond oder seinen Berater wohl kaum nach den Weg fragen. Sie würden ja denken, dass ich schwer von Begriff bin.'
'Hermine, du bist sehr intelligent, da kann das schwer von Begriff gar nicht die Rede sein. Also reiß dich zusammen und frag endlich.'
"Ach, haltet eure Klappen," sagte Hermine laut und energisch.
Etwas irritiert und auch verblüfft schauten beide Elben das junge Menschenmädchen an und musterten sie nun eindringend. Während Hermine langsam begriff, dass sie das soeben gesagte nicht nur gedacht hatte und ihr Gesicht wurde aus lauter Peinlichkeit feuerrot dabei.
"Oh ... das war ... also das war ... das ist nicht so ..." begann sie eine Erklärung. Doch mehr als ein Stottern brachte sie nicht zustande.
'Super Hermine, jetzt denken die beiden wirklich, dass du verrückt bist. Toll gemacht.'
Verlegen und peinlich berührt schaute Hermine zu Boden. Als sie plötzlich einen Finger unter ihr Kinn spürte, der sie zwang, nach oben zu blicken. Als sie aufsah, blickte sie in zwei wunderbare graublauen Augen. Lord Elrond sah sie an und fragte sie sanft:
"Kann ich Euch irgendwie behilflich sein, junge Dame?"
"N-nein, es ist alles in Ordnung, wirklich. Vielen Dank, Lord Elrond."
Lord Elrond schaute sie prüfend an und fragte sie noch mal:
"Seid Ihr Euch da sicher?"
Hermine überlegte hin und her. Doch dann sah sie plötzlich Ron aus einen der Türen kommen und atmete erleichtert auf.
"He, Ron, wo kommst du denn her? Und wo ist Harry?"
Ron sah in der Richtung, von wo aus er Hermine rufen gehört hatte und kam zu ihr hin gelaufen. Er neigte leicht seinen Kopf vor Elrond und meinte:
"Er ist auf seinem Zimmer. Sich umziehen. Hermine, ich muss dir gleich etwas wichtiges sagen ..."
"Einen Moment bitte, Ron."
Dann wandte sie sich wieder dem Elbenlord zu, der das Gespräch der beiden mitangehört hatte, ohne dass er eine Regung dabei gezeigt hätte.
"Habt vielen Dank, Lord Elrond. Aber jetzt ist wirklich alles in Ordnung."
Elrond nickte schließlich und meinte nur:
"Ihr solltet Euch umziehen, denn bald gibt es Abendessen. Ich werde veranlassen, dass Euch ein paar Diener abholen, damit Ihr den Weg zu dem Speisesaal findet."
Elrond ging nun mit seinem Berater weiter. Hermine war bei den letzten Worten des Elbenlords noch röter geworden und war sich auf einmal sicher gewesen, dass er geahnt hatte, was sie innerlich beschäftigt hatte.
************************** wird Fortgesetzt
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Lord Elrond war gerade auf dem Weg in seinem Arbeitszimmer gewesen, wobei ihn der Weg durch den Bereich des Schlosses führte, in dem seine Gäste untergebracht wurden. Er wunderte sich nicht weiter, dass viele Elben dort auf den Fluren standen und miteinander über die Fremden tuschelten. Doch alle verstummten plötzlich, als sie ihn den Gang entlang laufen sahen und verneigten sich ehrfürchtig vor ihm und zogen sich sogleich wieder in ihre Räumlichkeiten zurück.
Schon von dem anderen Ende des Ganges waren deutlich laute Stimmen zu hören. Sie kamen aus einem der hinteren Räume des Flures. Lord Elrond erkannte, dass dies die Stimme des Professors sein musste, der mit einem jungen Mann redete, der ebenfalls zu den Fremden gehörte.
Lord Elrond lief in Richtung dieser Türe und blieb ein paar Schritte davor stehen. Näher brauchte er nicht zu gehen, um die Worte gut genug zu hören, die dort drinnen gesprochen wurden. Die Art und Weise, wie Lehrer und Schüler miteinander umgingen, ließen ihn jedoch erschrecken.
Die Stimme, die gerade sprach war kühl, arrogant und barg alles in allem eine gewisse Gefährlichkeit in sich. Wie Elrond es verstand, gehörte dem Lehrer diese Stimme. Doch dem Schüler schien diese Tatsache nicht sonderlich viel auszumachen, denn seine Stimme war an Arroganz kaum mehr zu überbieten.
Elrond horchte auf, als er die Stimme des jüngeren vernahm, der gerade behauptete, dass ein 'Malfoy es allemal mit einem Elrond' aufnehmen konnte. Elrond zog etwas angewidert seine Augenbrauen zusammen und in ihm begann sich langsam aber stetig eine gewisse Ablehnung gegen die Fremden zu entwickeln. Er konnte es ja verstehen, wenn die Fremden sich hier vielleicht unwohl fühlten oder sich gar nach ihrer Welt sehnten, doch dies war keinesfalls der Anlass, ihm ohne den gebührenden Respekt gegenüber zutreten. So viel Anstand sollte doch wohl jeder Gast besitzen. Dennoch musste der Elbenlord unwillkürlich grinsen, als er vernahm, dass die Schüler hier Unterricht bekommen sollten. Elrond würde es auf jeden Fall bewilligen, wenn der Professor ihn darum beten würde einen geeigneten Raum zu bekommen, wo alle gut für den Unterricht unterzubringen waren. Denn so konnten die Fremden unter sich bleiben und sorgten nicht allzu viel Aufregung unter den Elben, die seit der Ankunft der Fremden sich nur in deren Nähe aufhielten und über ihr Benehmen tuschelten. So wäre wenigstens ein Teil des Problems gelöst. Als Elrond bemerkte, dass das Gespräch sich zu Ende neigte, lief er zu seinem Arbeitszimmer, wo ihn sein Berater und Freund, Glorfindel, zu sprechen wünschte.
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Harry und Ron folgten während dessen den Söhnen Elronds in Richtung der Besenkammern, die eigentlich nur der Dienerschaft vorbehalten waren und sich unten in den Kellern des Schlosses befanden. Elladan und Elrohir platzten schon vor Neugierde, einen richtigen Zauberer auf einem Besen fliegen zu sehen. Natürlich kannten die beiden auch den Gandalf, den Grauen, doch dass dieser auf einen Besen flog, war den Zwillingen nicht bekannt und so konnten sie es kaum abwarten und bestürmten die beiden Gryffindors weiter mit ihren Fragen.
"Und wie wird dieses Quidditsch nun gespielt?" fragte Elrohir und sah Harry an.
Dieser grinste und erklärte:
"Also Quidditsch ist ein Mannschaftssport. Jede Mannschaft besteht aus sieben Spieler. Das Spielfeld ist oval, mit jeweils drei Ringen auf Stangen an seinen Enden, die sogenannten 'Tore'. Diese werden von einem Hüter bewacht, der um die Tore herumfliegt und verhindert, dass die Jäger Tore schießen. Um ein Tor zu schießen, müssen drei Jäger den Quaffel, durch den Ring des gegnerisches Tores werfen. Pro Tor gibt es zehn Punkte für die Mannschaft. Doch so wäre das Spiel zu einfach. Schwarze Bälle, die sogenannten Klatscher, fliegen auf dem Feld und versuchen, die Gegner von ihren Besen zu werfen. Damit das aber nicht passiert, hat jede Mannschaft zwei Treiber. Sie versuchen die Klatscher von der Mannschaft fern zu halten und sie auf die gegnerische Mannschaft zu hetzen. Das Ende eines jeden Spiels wird allerdings durch den goldenen Schnatz bestimmt. Jede Mannschaft besitzt einen sogenannten Sucher, der den Schnatz fangen muss. Gelingt ihm das, hat die Mannschaft, deren Sucher den Schnatz gefangen hat, gewonnen und bekommen zusätzlich noch 150 Punkte. Alles klar?"
Elladan und Elrohir tauschten einen langen Blick und nickten dann.
"Es ist nicht so gefährlich wie es sich vielleicht anhören mag," sagte Harry schnell, als er den Blick der Brüder bemerkte.
Ron kicherte im Hintergrund.
"Harry, du untertreibst," warf Ron gespielt entrüstet ein.
"Manchmal kann es natürlich auch vorkommen, dass während des Spiels ein Spieler verschwindet und es monatelang dauert, bis er wieder auftaucht. Es kann auch vorkommen, dass ein Spieler dabei umkommt, aber das war schon lange nicht mehr der Fall. Nicht, Harry?"
Harry nickte langsam. Er wusste nicht so recht, was er von den beiden Zwillinge halten sollte, die sich jetzt plötzlich ziemlich still verhalten.
"Wie lange dauert so ein Spiel normalerweise?" wollte Elladan wissen.
"Oh ... das kommt drauf an, wie stark die Sucher der jeweiligen Mannschaft sind. Manchmal kann ein Spiel mehrere Stunden oder gar Tage dauern."
"Das hört sich doch mal interessant an. Was meinst du, Elladan? Wenn wir genug geübt haben, können wir vielleicht eine Mannschaft gründen und hier dann ein Spiel austragen. Aber Ada sagen wir nichts davon. Das müssen wir heimlich in den Wäldern üben. Der wird Augen machen."
"Gut. Ich schlage vor, dass wir uns die Besen dann gleich morgen heimlich holen werden und nachmittags in dem Wald verschwinden. Aber Ron, ich finde, wir sollten Hermine einweihen. Vielleicht passiert uns ja etwas und sie weiß dann, wo wir uns aufhalten," meinte Harry nachdenklich.
"Ja, ist okay, ich werde sie gleich mal suchen gehen. Bis dann, Harry," sprachs und verschwand dann hinter der reichlich verzierten Tür.
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Hermine hatte gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war, als sie bemerkte, dass sie wohl bei dem Lesen eingeschlafen sein musste. Das Buch hielt sie noch aufgeklappt in ihrer Hand. Etwas benommen stand sie auf, ging auf einen der Regale zu, von wo sie das Buch herausgenommen hatte und stellte es wieder ordentlich auf seinen Platz. Dann lief sie Richtung Tür, als ihr plötzlich klar wurde, dass sie gar keine Ahnung mehr hatte, wo sich die Räumlichkeiten befanden, in der sie alle untergebracht waren. Sie schaute auf den Gang hinaus und niemand war zu sehen. Nicht mal irgendwelche Dienstmädchen oder Diener. Hermine trat auf den Gang hinaus und sah sich orientierungslos in dem großen Haus umher.
'Zu dumm, aber auch, wie konnte mir das nur passieren?' dachte sie und musste plötzlich über sich selbst lachen. Sie war sonst immer allen anderen, besonders im Unterricht, weit voraus, aber jetzt war sie in einem ihr völlig fremden Haus, das erst seit wenigen Stunden und hatte vergessen, wo sie denn hin musste.
Sie lachte und verstummte aber plötzlich, als sie zwei männliche Stimmen vernahm. Die eine war ihr durchaus bekannt und die andere hatte sie zwar schon einmal gehört, konnte sie aber nicht mehr einem Gesicht zuordnen.
Dann sah sie die zwei Männer aus dem Gang kommen, der direkt vor ihr lag. Es waren Lord Elrond und Glorfindel, die sich angeregt in ihrer Sprache über irgendetwas unterhielten. Hermine lauschte wie gespannt dem wunderbaren Klang der Sprache und sie war sich sicher, dass sie die Zeit hier nutzen würde, um diese zu erlernen. Es mochte ja sein, dass sie lange, vielleicht auch für immer hier bleiben mussten und dann war es ja angebracht, die Sprache der einheimischen Bewohner früher oder später sowieso zu erlernen.
Lord Elrond und Glorfindel blieben vor ihr stehen. Hermine brachte ein zaghaftes Lächeln zustande und überlegte fieberhaft, ob sie einen der beiden fragen könnte, ob sie ihr den Weg noch einmal zeigten.
'Jetzt mach schon, schließlich willst du doch nicht den ganzen Tag hier herum stehen und das Abend essen verpassen. Denn in diesem Aufzug kannst du dich nicht bei den anderen Bewohnern blicken lassen. So fein und edel, wie sie gekleidet sind. Da musst du dich auch noch umziehen.'
'Aber ich kann doch Lord Elrond oder seinen Berater wohl kaum nach den Weg fragen. Sie würden ja denken, dass ich schwer von Begriff bin.'
'Hermine, du bist sehr intelligent, da kann das schwer von Begriff gar nicht die Rede sein. Also reiß dich zusammen und frag endlich.'
"Ach, haltet eure Klappen," sagte Hermine laut und energisch.
Etwas irritiert und auch verblüfft schauten beide Elben das junge Menschenmädchen an und musterten sie nun eindringend. Während Hermine langsam begriff, dass sie das soeben gesagte nicht nur gedacht hatte und ihr Gesicht wurde aus lauter Peinlichkeit feuerrot dabei.
"Oh ... das war ... also das war ... das ist nicht so ..." begann sie eine Erklärung. Doch mehr als ein Stottern brachte sie nicht zustande.
'Super Hermine, jetzt denken die beiden wirklich, dass du verrückt bist. Toll gemacht.'
Verlegen und peinlich berührt schaute Hermine zu Boden. Als sie plötzlich einen Finger unter ihr Kinn spürte, der sie zwang, nach oben zu blicken. Als sie aufsah, blickte sie in zwei wunderbare graublauen Augen. Lord Elrond sah sie an und fragte sie sanft:
"Kann ich Euch irgendwie behilflich sein, junge Dame?"
"N-nein, es ist alles in Ordnung, wirklich. Vielen Dank, Lord Elrond."
Lord Elrond schaute sie prüfend an und fragte sie noch mal:
"Seid Ihr Euch da sicher?"
Hermine überlegte hin und her. Doch dann sah sie plötzlich Ron aus einen der Türen kommen und atmete erleichtert auf.
"He, Ron, wo kommst du denn her? Und wo ist Harry?"
Ron sah in der Richtung, von wo aus er Hermine rufen gehört hatte und kam zu ihr hin gelaufen. Er neigte leicht seinen Kopf vor Elrond und meinte:
"Er ist auf seinem Zimmer. Sich umziehen. Hermine, ich muss dir gleich etwas wichtiges sagen ..."
"Einen Moment bitte, Ron."
Dann wandte sie sich wieder dem Elbenlord zu, der das Gespräch der beiden mitangehört hatte, ohne dass er eine Regung dabei gezeigt hätte.
"Habt vielen Dank, Lord Elrond. Aber jetzt ist wirklich alles in Ordnung."
Elrond nickte schließlich und meinte nur:
"Ihr solltet Euch umziehen, denn bald gibt es Abendessen. Ich werde veranlassen, dass Euch ein paar Diener abholen, damit Ihr den Weg zu dem Speisesaal findet."
Elrond ging nun mit seinem Berater weiter. Hermine war bei den letzten Worten des Elbenlords noch röter geworden und war sich auf einmal sicher gewesen, dass er geahnt hatte, was sie innerlich beschäftigt hatte.
************************** wird Fortgesetzt
