Disclaimer:
alles aus der "Harry-Potter-Welt" gehört unserer geschätzten JK Rowling (höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix – ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür auch keine Kohle!
Ihr seid die Besten! Das ist jetzt beschlossen und verkündet! *knuddelt alle halbtot*
Khair – mein Goldstück
Besserweis – ich hoffe, du hast mich da jetzt nicht falsch verstanden, ich war über deine letzte Review fast sprachlos (weil ich so geschmeichelt war) und fand das einfach ganz wunderbar! Verlier wegen mir die Kontrolle, so oft du willst :-)
Ten – Virus? Äh, jetzt im Computer, oder Grippe-Technisch...??? Auf jeden Fall: armes tenilein *tröst*
... und Toyo, Kirilein, Evilchen (lange nicht „gesehen"), Elliot, Snuffkin, Leif, everis, Sarista, Ja-Ma, Shelley und M – Danke!!!!!
++++++++++++++++++
Gefangen
Fanfiction von Lorelei Lee
++++++++++++++++++
In den Fängen der Schuld
Teil 2
++++++++++++++++++
-* Severus *-
Nach seinem Krankenbesuch bei Black suchte Snape seine eigenen Räume auf. Sobald er sie betreten hatte, beschloss er, diese nicht mehr zu verlassen – zumindest solange nicht, solange Black und vor allem Lupin im Schloss waren.
Essen und Trinken würde ihm von Hauselfen serviert werden und da gerade Sommerferien waren, würde es wirklich keinen Grund für ihn geben, diese selbstgewählte Isolation aufzugeben.
Er bemühte sich, so wenig wie möglich an die Tage zu denken, die Lupins und Blacks Flucht gefolgt waren. Genaugenommen versuchte er, diese ganze Episode aus seinem Gedächtnis zu tilgen, doch es gelang ihm nicht wirklich. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann wollte er gewisse Aspekte dieser ganzen Sache gar nicht vergessen. Einige der Szenen waren auch durchaus erinnerungswürdig.
*Und sie werden auch das Einzige sein, was du jemals von Lupin haben wirst – Erinnerungen* dachte er bitter.
Ein Grund mehr, sich von der Aussenwelt abzuschotten – er fragte sich sowieso schon, was Lupin bislang davon abgehalten hatte der ganzen Welt zu erzählen, was für ein kranker Bastard der Tränkemeister war. Aber das war sicher nur eine Frage der Zeit.
-* Sirius *-
Einen Tag nach Snapes Besuch hatte Black es aufgegeben, auf dem Bauch zu liegen, doch obwohl Poppy durchaus bereit war, ihn für gesund zu erklären, weigerte er sich, das Bett zu verlassen. Einige Stunden lang hatte er sich damit die Zeit vertrieben, sich genüsslich auszumalen, welche Qualen Voldemort diesem schleimigen Bastard Snape zugefügt haben mochte, doch dann hatte er von einer Sekunde auf die andere ein verdammt schlechtes Gefühl dabei.
Und das ärgerte ihn masslos.
Black dachte sehr lange und sehr gründlich über die ganze Situation nach und rang sich schliesslich dazu durch, sein Bett zu verlassen und sich zumindest bei Remus zu entschuldigen.
Gleich nachdem Madam Pomfrey ihm sichtlich erleichtert frische Kleidung gereicht hatte, machte er sich auf den Weg zu Remus – und zwar noch bevor er es sich wieder anders überlegen konnte.
Er war sich selbst gegenüber ehrlich genug, um zu wissen, dass er bei der kleinsten Ablenkung sofort wieder wankelmütig werden würde, die Sache aufschieben und endlich nie durchziehen würde, weil es dann irgendwann zu spät dazu war.
Er war noch nie wirklich gut darin gewesen, Schuld und Verantwortung auf sich zu nehmen, aber Remus war sein bester Freund und er wollte ihn nicht verlieren.
Mittlerweile war er an Remus Tür angelangt und atmete noch ein letztes Mal tief durch, dann klopfte er an.
Er wartete kurz, doch als er von drinnen nichts hörte, probierte er etwas unentschlossen, ob die Tür vielleicht offen war. Die Klinke liess sich problemlos nach unten drücken, die Tür schwang auf und Black trat ein.
Keine fünf Schritte von ihm entfernt kauerte Lupin auf einem Sessel, ein zerknülltes Taschentuch in seinen Händen.
Ein erschreckter Blick traf Black und dieser beschloss, dadurch Zeit zu gewinnen, dass er erst Mal die Tür hinter sich schloss.
-* Remus *-
Lupin starrte Black überrascht an, wie er mit betretenem Gesicht die Tür schloss und sich ihm dann zögernd näherte.
„Weißt du Remus... es tut mir leid", sagte sein Freund stockend. „Du hattest ganz Recht. Es war das Dümmste, was ich je gesagt habe."
„Ach, Sirius...", sagte Lupin schwach. Er hatte im Moment kein gesteigertes Interesse sich mit Black zu unterhalten. Er hatte selbst genug Probleme.
Doch Blacks Zerknirschung ging offensichtlich tiefer als jemals zuvor.
„Nein, Remus... hör mir doch zu! Es tut mir wirklich leid und ich weiss gar nicht, wie ich auf diese Idee gekommen bin, dass es dir... dass es dir Spass..."
„Bitte, Sirius!" unterbrach ihn Lupin gequält, ohne ihn anzusehen. „Es ist gut – ich verzeihe dir – ich weiss, dass du es nicht so gemeint hast."
Black kratzte sich verlegen am Kopf.
„Naja, weißt du, Snape war gestern bei mir und da..."
Lupins Blick zuckte zurück zu Black.
„Severus ist hier?"
Snape lebte! Im ersten Moment dankte Lupin allen verfügbaren Gottheiten dafür, doch schon eine Sekunde später brachen alle seine Schuldgefühle wieder über ihn herein. Er würde die nächsten Tage auf gar keinen Fall sein Zimmer verlassen. Er war einfach noch nicht bereit, diesem Mann gegenüberzutreten und die Verachtung in diesen anbetungswürdigen Augen zu lesen. Er fragte sich nur, wie lange es dauern würde, bis Snape das Gerücht ausstreuen würde, dass Lupin nicht nur ein Werwolf, sondern darüber hinaus auch noch pervers war.
Lupin hegte allerdings keine Zweifel daran, dass er es bei der nächsten passenden Gelegenheit aufs Tablett bringen würde. Mit seinem Werwolfsdasein hatte er es damals ja auch schon so gemacht. Oh ja – er würde abwarten, bis er mit seiner Enthüllung den grösstmöglichen Schaden anrichten konnte. Das wäre typisch Snape – und dennoch konnte er diese Lippen nicht vergessen – diese schmalen, harten Lippen, die ihn mit diesem heissen Kuss fast verbrannt hätten...
Doch – er war froh, dass Snape wieder hier war und offensichtlich noch am Leben – aber das konnte er Sirius wohl kaum begreiflich machen.
„Ja, und so ekelhaft, wie eh und je", erläuterte Black. „Aber als ich ihn wiedergesehen habe, da ist mir eigentlich erst so richtig bewusst geworden, wie blödsinnig diese Idee war, du könntest jemals Spass..."
„Oh Gott, Sirius", brach es aus Lupin heraus. „Wenn du wüsstest!" Er bereute seinen unbedachten Ausbruch gleich darauf, als Black nervös und alarmiert einen Schritt näher kam.
„Wenn ich was wüsste?" fragte er bestürzt und argwöhnisch zugleich.
Lupin fühlte neue Tränen aufsteigen und er zerknüllte sein Taschentuch noch mehr.
„Nichts, Sirius, nichts. Lass mich einfach in Ruhe."
„Oh nein, das werde ich nicht! Was hat er dir angetan, als er mit dir allein war?! Was hat Snape mit dir gemacht?!"
„Nichts, nichts!" erwiderte Lupin mit erstickter Stimme. „Oh, geh doch endlich und lass mich allein!"
Blacks Gesicht hatte alle Farbe verloren. Selbst seine Lippen waren weiss vor Wut.
„Dafür wird dieser Bastard bezahlen!" stiess er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Nein, Sirius! Nicht!" schrie Lupin und sprang von seinem Sessel auf, als er begriff, dass Black von völlig falschen Voraussetzungen ausging.
„Versuch nicht, mich aufzuhalten, Moony!" fauchte Black und stürmte aus dem Zimmer.
Lupin blieb wie erstarrt zurück.
-* Sirius *-
Blind vor Wut rannte Black in Richtung der Kerker. Über der offensichtlichen Qual seines Freundes vergass er seine eigenen unerträglichen Emotionen, seinen eigenen Schmerz. Malfoy war im Moment nicht hier – doch das spielte keine Rolle. Sein Hass hatte – dank Lupin – ein anderes Ventil gefunden: Snape.
Snape hatte sie zwar befreit und genaugenommen standen sie beide in seiner Schuld, doch die Tränen seines Freundes hatten ihn von einer Dankbarkeit entbunden, die er sowieso nur gezwungenermassen gefühlt hatte, weil man es von ihm erwarten würde.
Doch jetzt sah die Sache anders aus. Snape hatte offensichtlich die Situation doch zu seinen Gunsten ausgenutzt und Lupin mehr angetan, als notwendig gewesen wäre.
Und dafür würde er bezahlen.
-* Severus *-
Snape wirbelte herum, als die Tür zu seinen Räumen aufsprang, obwohl er sie fest verschlossen hatte. Im Türrahmen stand Sirius Black, den Zauberstab drohend erhoben.
„Du widerlicher, schleimiger, perverser Bastard!" schrie Black und schlug die Tür hinter sich mit einem lauten Knall zu.
„Warum nur alle Welt so besorgt war, als du den grossen Schweiger gespielt hast, werde ich nie verstehen", versetzte Snape mit ätzender Ruhe. Er würde nicht so tief sinken und sich von Black auf diese plumpe Weise provozieren lassen. „Zu schade, dass ich diese goldenen Tage verpasst habe."
Black machte einen weiteren Schritt auf ihn zu.
„Ich war gerade bei Remus. Was hast du ihm angetan?!" fauchte Black drohend.
Insgeheim atmete Snape auf. Lupin hatte noch nichts ausgeplaudert.
„Angetan? Wieso?" fragte er kühl und zog eine Augenbraue arrogant in die Höhe. Er war immer noch gereizt wegen Blacks Verhalten auf der Krankenstation und das konnte dieser sture Hund ruhig merken.
„Tu nicht so unschuldig!" knurrte Black. „Remus sitzt wie ein Häufchen Elend in seinem Zimmer und heult sich die Augen aus dem Kopf. Was hast du mit ihm gemacht, du perverses Schwein?!" schrie er wie von Sinnen.
Snape sah ihm gerade in die Augen.
„Ich habe getan, was notwendig war", sagte er kühl. Von ihm würde Black auch nicht ein Sterbenswörtchen erfahren. Doch innerlich starb er in diesem Moment ein wenig. Lupin weinte? Wegen ihm? Das würde er sich nie verzeihen können...
„DU VERDAMMTER...", fing Black an und machte einen weiteren Schritt in Snapes Richtung.
Doch Snape war nun ebenfalls am Ende seiner Geduld. Bevor Black noch wusste, wie es genau passiert war, hatte Snape seinen Zauberstab gezückt und ihn nun ebenfalls drohend auf Blacks Brust gerichtet.
„Das reicht jetzt, Black!" zischte Snape leise. „Keinen Schritt weiter! Ich habe getan, was notwendig war, um uns alle drei lebendig aus diesem Vorhof der Hölle herauszuholen. Es ist immer noch besser, mit der Scham und der Schuld weiterzuleben, als überhaupt nicht mehr zu leben."
„Du hattest kein Recht, diese Entscheidung für uns alle zu treffen!!" begehrte Black auf.
Snapes Augen sprühten Blitze. Doch als er weitersprach war seine Stimme beherrscht und so eisig, dass sie seine Blicke Lügen strafte.
„Es gibt Momente, da wünschte ich, ich hätte dich dort einfach hängen lassen. Gegen deinen Dickschädel ist kein Kraut gewachsen. Es ist wirklich erstaunlich, wie jegliche Vernunft einfach daran abprallt. Glaubst du ernsthaft, ich hätte eine Wahl gehabt?! Glaubst du wirklich, ich hätte das gern getan?!" Während er diese Worte aussprach hoffte er, dass ihm diese Lüge verziehen würde.
Nicht nur, dass er es gern getan hatte – er würde seinen rechten Arm dafür geben, wenn er es noch ein Mal würde tun können.
Für einen Moment herrschte zwischen den Männern eisiges Schweigen und Snape überkam plötzlich ein Gefühl von starker Überdrüssigkeit.
„Weißt du was, Black – deine ewigen Angriffe stehen mir bis hier." Er machte eine Geste mit seiner freien Hand in Höhe seines Kinns, dann senkte er seinen Zauberstab und warf ihn Black vor die Füsse.
„Was soll der Quatsch?" fragte Black aufgebracht und mit weit aufgerissenen Augen.
„Bringen wir es hinter uns!" rief Snape. „Bringen wir es ein für allemal hinter uns! Ich bin unbewaffnet und ich verspreche dir, mich nicht zu wehren – schlag mich zusammen, verhex mich, bring mich um! Nur tu um Gottes Willen endlich etwas – ich habe das alles so satt!"
Die Zeit schien sich in diesem Moment ins Unendliche auszudehnen.
Blacks Blick wanderte von dem Zauberstab zu seinen Füssen, hin zu Snape und wieder zurück. Er blinzelte unschlüssig.
„Es... es ist nur... Remus...", erwiderte er stockend.
Snapes Lippen pressten sich zu einem schmalen Strich zusammen.
„Wenn Lupin etwas mit mir besprechen möchte, dann weiss er, wo er mich findet."
Black wirkte immer noch unschlüssig.
„Wahrscheinlich hast du Recht...", gab er schliesslich zögernd zu.
„So viel Einsicht bin ich von dir gar nicht gewohnt", versetzte Snape und nahm seinen Zauberstab mit einem gemurmelten ‚Accio' wieder an sich.
-* Sirius *-
Black wusste selbst nicht, wie es gekommen war, dass er nun nicht mehr den Wunsch verspürte Snape den Hals umzudrehen. Aber vielleicht war es wirklich besser, sich hier nicht einzumischen.
Black glaubte zu spüren, dass zwischen diesen beiden Männern noch ganz andere Dinge eine Rolle spielten und er wollte mit seiner Einmischung nicht noch mehr Schaden anrichten.
Es schien hier um mehr zu gehen, als um gewisse Notwendigkeiten während ihrer Gefangenschaft. Black war nicht so unsensibel, wie er auf andere oft wirkte. Seine Unbekümmertheit verführte dazu, ihn für oberflächlich zu halten, doch das war er nicht. Besonders nicht, wenn es um seinen besten Freund ging. Vielleicht gab es tatsächlich noch andere Gründe dafür, warum Snape Lupin gewählt hatte...
Ausserdem fiel ihm plötzlich wieder ein, dass Snape nie davon gesprochen hatte, auch Lupin hängen zu lassen. War das einfach nur ein Versäumnis gewesen, oder sollte das heissen, dass er Lupin auf jeden Fall und unter allen Umständen gerettet hätte? Black schüttelte sich insgeheim – das waren Dinge, die er lieber nicht so genau wissen wollte.
„Ich werde Malfoy trotzdem umbringen", äusserte er plötzlich unvermittelt.
Zu seiner Überraschung lächelte Snape bei diesen Worten grimmig.
„Tu das. Ich werde dich nicht daran hindern."
Black musterte ihn abschätzend. „Du hast versprochen, mir dabei zu helfen... und ich habe vor, dich beim Wort zu nehmen."
„Das will ich dir auch geraten haben", erwiderte Snape trocken und Black grinste.
-* Severus *-
Snape ahnte, dass dies Black's Art war, ihm für alles zu danken. Und unerklärlicher Weise war er zufrieden damit.
++++++++++++++++++
Fortsetzung folgt
++++++++++++++++++
Das nächste Kapitel wird auch schon das Letzte sein... aber nicht weinen – wenn ich bis morgen, sagen wir, so zwischen 7 und 10 Reviews bekomme, dann gibt's das letzte Update auch schon morgen (also am Freitag) – wenn nicht... *evilgrin* dann müsst ihr euch bis Montag gedulden...
Jetzt hasst ihr mich, nicht wahr?! *irgendwiemitsichzufriedenist*
