Disclaimer:
alles aus der "Harry-Potter-Welt" gehört unserer geschätzten JK Rowling (höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix – ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür auch keine Kohle!
Also... nur ganz kurz eine kleine Randbemerkung: aus einem richtigen SB/LM-Pairing wird in dieser Story definitv nichts mehr. Diese Angabe bezog sich auch eher auf die Tatsache, dass Sirius unserem Lucius... nun ja... ausgeliefert war...
Mein tiefempfundener Dank geht an Shelley, SilentRoses, Ja-Ma, Sarista, Snuffkin, Leif, Toyo, Kirilein, Besserweis, Samantha Black und Cissylein
@Keeline – du liegst da gar nicht mal so falsch... aber mehr wird nicht verraten *evilgrin*
@Alex & Leu de Nox – wie ihr seht, habe ich die Idee mit dem Pairing aufgegeben...
@Severin – der Siri wird schon wieder *tröst* - Unkraut vergeht nicht... aber bis dahin... *megaevilgrin*
@anna – ja, der Rest der Story wird wohl „Befreiung" heissen... zum einen aus dem Grund, den du genannt hast, zum anderen, weil mir einfach nix besseres einfällt *schäm*
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Gefangen
Fanfiction von Lorelei Lee
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Die Befreiung – Teil 3
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-* Remus *-
Lupin beobachtete alarmiert, wie Black unvermittelt aufsprang und die grosse Halle verliess. Verständnislose Blicke der Lehrer und ein besorgtes Augenpaar des Direktors folgten ihm.
Lupin wollte ebenfalls den Tisch verlassen und seinem Freund folgen, doch ein kaum merkliches Kopfschütteln von Snape hielt ihn zurück und er setzte sich wieder auf seinem Stuhl zurecht.
Wie konnte Snape nur so beherrscht und kühl und logisch über diese Problematik nachdenken und dann eine Entscheidung treffen – eine Richtige noch dazu? Lag es nur daran, dass er ein Slytherin war und seine kühle, manchmal auch berechnende Logik sich so völlig von der typischen Gryffindor'schen Unüberlegtheit und meist blinden Begeisterung unterschied? Lupin wusste es nicht.
Aber nach dem ersten impulsiven Widerstreben musste er zugeben, dass es besser war, so zu tun, als ob nichts Besonderes gewesen wäre. Es würde Black sonst sicher wahnsinnig machen, wenn er vermuten müsste, dass jemand etwas von den Vorfällen ahnte, die sie drei auf so unglückselige Weise verbanden.
Sein Blick glitt wieder zu Snape hinüber. Nun ja... nicht völlig unglückselig... zumindest soweit es ihn betraf...
-* Severus *-
Snape war froh, dass Lupin auf seinen dezenten Wink reagiert hatte und sitzen geblieben war. Bislang hatte er sich noch nicht wirklich den Kopf über Blacks Psyche zerbrochen. Er hatte seither auch genug eigene Sorgen gehabt. Es konnte natürlich auch sein, dass sich Blacks Zustand erst jetzt so sehr verschlechtert hatte, nachdem der Schock nun nahezu abgeklungen sein musste. Zumindest hatte er noch vor wenigen Tagen, als er Snape mit seinem Zauberstab bedroht hatte, noch nicht ausgesehen, wie ausgespuckt.
Snape wusste, dass die Nachwehen eines Schocks oft mehrere Tage in Anspruch nehmen konnten und wenn man den Zustand, in dem sich Black in diesem Keller befunden hatte, in Rechnung zog, stellte dies nicht wirklich eine Überraschung dar. Snape hatte sogar eher damit gerechnet, dass die Phase der Verleugnung, die Black nun offensichtlich hinter sich gelassen hatte, noch ein paar Tage länger dauern würde.
Er zwang sich – trotz der Unterbrechung – sein Frühstück in Ruhe zu beenden, doch zwei Dinge zerrten innerlich an ihm. Zum einen die Ungeduld, seinen geliebten Werwolf wieder in seinen Armen zu halten – am liebsten appetitlich verschnürt und vor unerfüllter Lust wimmernd – und zum Anderen die Gewissheit, dass er sich damit wohl noch einige Zeit würde gedulden müssen.
Denn er war sich sicher, dass Lupin kein gesteigertes Interesse an diversen Liebesspielen aufbringen würde, solange es Black nicht wesentlich besser ging.
Und er hatte ihm auch noch leichtsinniger Weise versprochen, ihm bei Malfoys Ermordung zu assistieren. Er fragte sich zum ersten Mal wirklich, wie Black dies anstellen wollte.
-* Sirius *-
Black wusste nicht, wie lange er schon unter der heissen Dusche stand, aber es war ihm auch gleichgültig. Das Wasser fühlte sich wunderbar auf seiner Haut an. Keine Hände, keine Finger, keine Lippen – nur klares, warmes, sauberes Wasser.
Warum konnte er nicht ewig hier stehen bleiben und dieses vollkommenste aller Elemente auf sich niederprasseln lassen. Alles wurde von ihm abgewaschen, fortgeschwemmt und perlte gleichzeitig mit den Wassertropfen von ihm ab.
Langsam legte er seinen Kopf in den Nacken und öffnete seinen Mund um das Wasser auf seiner Zunge zu spüren. Als sein Mund voller Wasser war, liess er es in kleinen Schlucken seine Kehle hinunterlaufen. Es hatte nicht nur keine Farbe und keinen Geruch, es hatte auch keinen Geschmack... es schmeckte einfach nach nichts... perfekt.
Der schale und bittere Geschmack in seinem Mund wurde mit jedem Schluck abgemildert.
Black schloss die Augen und liess das Wasser weiter auf sich niederströmen.
-* Remus *-
Nach dem Frühstück ging jeder der Lehrer seinen eigenen Aufgaben oder Interessen nach. Lupin wartete, bis keiner seiner Kollegen mehr in Sichtweite war und folgte Snape dann möglichst unauffällig in eines der leeren Klassenzimmer. Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, lagen sie auch schon in den Armen des anderen.
Lupin schmiegte sich enger in diese wundervoll besitzergreifende Umarmung und seufzte glücklich, als sich zwei unnachgiebige Lippen auf seinen Mund pressten und ihn hart und leidenschaftlich küssten.
Zähne gruben sich spielerisch in Lupins Zunge und Unterlippe und er vergass für einige glorreiche Augenblicke die Sorgen, die er sich um Black machte, als sein Körper anfing, auf diese besondere Liebkosung sehr positiv zu reagieren.
Als Snape sich schliesslich von ihm löste, fühlte er sich wunderbar entspannt, bereit und benommen gleichermassen.
In diesem Moment hätte er sich am liebsten über den nächsten Tisch gebeugt und seinen Liebsten angebettelt, keine Gnade zu zeigen und ihn so richtig...
Dennoch meldete sich sein Verantwortungsbewusstsein seinem ältesten Freund gegenüber und trug nach kurzer, heftiger Schlacht den Sieg über seine Libido davon.
Er schüttelte leicht den Kopf und flüsterte ein bedauerndes: „Nicht jetzt."
-* Severus *-
„Nicht jetzt", hauchte Lupin und liess ein wenig den Kopf hängen. Hatte er wirklich etwas anderes erwartet? Nein, sicher nicht – aber einen Versuch war es dennoch wert gewesen, auch wenn er nicht wirklich an einen Erfolg geglaubt hatte. Lupin war nicht der Typ, seine Sorgen um einen Freund einfach in den Wind zu schlagen, um wilden Sex auf einer der Schulbänke zu haben – dafür war er zu sehr Gryffindor – und vielleicht war es auch gerade das, was Snape an dem Werwolf so anziehend fand. Diese unerschütterliche Treue... obwohl es ihm sicher nicht leicht gefallen war, ihm eine Abfuhr zu erteilen. Die Anfänge einer vielversprechenden Erektion hatten sich sehr nachdrücklich gegen Snapes Oberschenkel gepresst...
Mit einem tiefen Gefühl des Bedauerns leckte er sich kurz über die Lippen. Er hätte nie gedacht, dass der Mund des Werwolfs so sündhaft süss schmecken würde. Es machte Lust auf mehr.
„Ich weiss", sagte er mit resigniertem Unterton. „Nicht jetzt – nicht solange Black..."
„Ja", flüsterte Lupin und hatte wenigstens so viel Anstand ebenfalls betrübt auszusehen. „Sirius braucht mich jetzt."
„Leider", bestätigte Snape ziemlich trocken und fügte lockend hinzu: „Aber ich brauche dich auch."
Es war verblüffend, wie Lupins Gesichtsausdruck von der einen Sekunde zur anderen von schuldbewusster Entsagung zu zügellosem Verlangen und wieder zurück wechseln konnte.
„Ich weiss", stöhnte Lupin, „...später...", versprach er Snape.
Snape fand, dass dieses gestöhnte ‚später' sehr vielversprechend war und dass er es dabei bewenden lassen konnte.
„Später?" fragte er leise nach, nur um den Zeitpunkt des unvermeidlichen Abschieds – Lupin würde sicher sofort Black aufsuchen - noch ein klein wenig hinauszuzögern.
„Später!"
-* Remus *-
Immer noch leicht erhitzt erreichte Lupin das Gästezimmer, in dem Black untergebracht worden war. Snapes Stimme sollte waffenscheinpflichtig sein – es war einfach unverantwortlich etwas derart sinnliches auf einen völlig wehrlosen Werwolf loszulassen. Seine Gedanken hingen immer noch halb bei Snape während er bei Black anklopfte. Er wartete ein wenig, dann lauschte er an der Tür, doch ausser gedämpftem Wasserrauschen war nichts zu hören.
Er probierte die Türklinke, doch die Tür war verschlossen. Leichte Panik stieg in ihm auf und gaukelte ihm Bilder von rauschenden Wasserhähnen und aufgeschnittenen Pulsadern vor, die jeglichen Gedanken an Snape verdrängten.
Er klopfte ein zweites Mal – lauter, entschlossener, drängender und lauschte angestrengt.
Eine völlig unverhältnismässige Erleichterung durchströmte ihn, als das Wasserrauschen aufhörte und er nach einer Weile gedämpfte Schritte von nackten Füssen vernahm.
„Wer ist da?" erklang Blacks misstrauische Stimme.
„Ich bin's, Remus. Lässt du mich bitte rein?" fragte Lupin behutsam und wartete mit angehaltenem Atem. Im Zweifelsfall konnte er sich mit seinem Zauberstab immer noch gewaltsam Eintritt verschaffen, doch er schreckte vor einer solchen Zwangsmassnahme zurück.
Nach einer Zeitspanne, die Lupin wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen war, wurde die Tür endlich geöffnet und Black – nur bekleidet mit einem Bademantel – ihn mit allen Anzeichen von Widerstreben einliess.
Lupin trat rasch hindurch, bevor Black es sich unter Umständen noch einmal anders überlegen würde.
Mit einem raschen Blick erfasste Lupin die nassen Haare und die schon leicht aufgequollene und verschrumpelt wirkende Haut an den Händen und Füssen seines Freundes.
„Wie lange warst du unter der Dusche?" fragte Lupin betont beiläufig.
-* Sirius *-
„Geht dich das auch nur soviel an?" gab Black missmutig zurück und schnippte bei dem Wort ‚soviel' leicht mit den Fingern.
Warum sass ihm sein Freund eigentlich schon wieder auf der Pelle? Konnte er hier nicht mal für fünf Minuten seine Ruhe haben?
Warum sah ihn Lupin plötzlich so zweifelnd an – als ob er ein kleines Kind wäre, dem man noch die Nase putzen musste, weil es selbst zu dumm dazu war. Er war kein kleines Kind mehr, er konnte prima selbst für sich sorgen – danke schön! Er wusste ganz allein, was gut für ihn war und wenn er zwei Tage unter dieser Dusche stehen wollte, dann konnte er das auch tun. Er liess sich doch von niemandem vorschreiben, was er zu tun und zu lassen hatte! Und warum stand Lupin immer noch mit diesem seltsamen Gesichtsausdruck vor ihm und sagte einfach nichts? Dieses Schweigen zerrte unerträglich an Blacks Nerven.
- * Remus *-
Lupin beobachtete Blacks verhaltene Aggressivität mit wachsendem Unbehagen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sich einzumischen... Andererseits... wozu waren Freunde da? Er würde sich einmischen müssen, egal, ob es Black im Moment behagte oder nicht – das war er ihm schuldig. Er musst ihm einfach helfen, selbst wenn er es nicht wollte. Lupin atmete tief ein und sah seinem Freund ohne zu blinzeln in die Augen.
„Doch, es geht mich etwas an. Nämlich dann, wenn du aussiehst, als ob du versucht hättest dich zu ertränken!" äusserte er nachdrücklich.
-* Sirius *-
„Und selbst wenn es so wäre, dann wäre es immer noch meine Sache!" rief Black wutentbrannt aus. „Ich habe es so satt, dass mir jeder sagt, was ich zu tun und zu lassen habe! Ich bin kein kleines Kind mehr!"
Er starrte Lupin an, doch anstatt unter diesem verbalen Angriff zurückzuschrecken, wie dieser es normaler Weise tat, blinzelte er nur kurz und fasste Black noch schärfer ins Auge.
„Dann hör auf, dich wie Eines zu benehmen!" gab Lupin zurück.
Black wollte im ersten Moment automatisch widersprechen und er hatte auch schon den Mund geöffnet, als ihm aufging, dass er gerade – schon wieder – im Begriff war, sich mit seinem besten Freund bis aufs Blut zu zerstreiten. Er klappte den Mund wieder zu und wandte Lupin den Rücken zu, dessen liebevoll-besorgten Blick er nicht mehr ertrug.
„Lass mich einfach...", flüsterte er heiser. „Ich... ich kriege das schon wieder hin... ich schaff' das schon..."
-* Remus *-
Lupin brach bei diesen Worten fast das Herz. Es tat so weh, seinen Freund in diesem labilen, zerbrechlichen Zustand zu sehen. So war Black noch nie gewesen – nicht solange er denken konnte.
In der einen Sekunde noch ein zornsprühender Rachgott, in der nächsten ein gebrochener Mann.
Lupin fragte sich zum ersten Mal wirklich, was Malfoy ihm wohl alles angetan hatte und ganz allmählich spürte er wieder das Grauen dieser Stunden, das für ihn bereits vorüber war, Black jedoch stärker als je zuvor in seinen Klauen hielt. Und dieser Gedanke entsetzte ihn mehr, als er bereit war zuzugeben.
Sehr, sehr vorsichtig näherte er sich seinem Freund und legte eine Hand auf seine Schulter. Black zuckte zwar leicht zurück, doch er schüttelte die Hand nicht ab und schrie ihn auch nicht an.
„Was wäre ich für ein Freund, wenn ich dich ausgerechnet jetzt allein lassen würde?" sagte er sanft streichelte sacht über das feuchte Haar.
-* Severus *-
Als Snape seine Räume betrat, fand er dort eine Nachricht an ihn vor. Er öffnete mit leichtem Stirnrunzeln den Umschlag und entfaltete den einzelnen Briefbogen. Während des Lesens vertieften sich die Falten auf seiner Stirn.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
Eine Einladung zum Abendessen nach Malfoy Manor. Morgen Abend.
-* Narcissa *-
In Malfoy Manor erwachte Narcissa Malfoy langsam aus ihrem Schlaf. Sie fühlte wie die Betäubung nur ganz allmählich von ihrem Körper wich.
Er hatte es also wieder getan.
Sie überlegte flüchtig, ob er den Schlaftrunk dieses Mal wohl in ihr Dessert oder in ihren Wein geschmuggelt hatte, doch das Denken fiel ihrem drogenbetäubten Gehirn noch schwer und so gab sie es wieder auf.
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Fortsetzung folgt
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Das war's für heute, aber keine Bange, ich sitze bereits am nächsten Kapitel und so langsam finde ich wieder den roten Faden für diese Story...
