Disclaimer:

alles aus der "Harry-Potter-Welt" gehört unserer geschätzten JK Rowling (höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix – ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür auch keine Kohle!

@ Leu de Nox – nicht weinen, wird ja alles wieder gut. Keine Sorge, Lucius wird noch zur genüge vorkommen. Und Remy darf deshalb immer mit Sevie, weil ich ein bekennender SS/RL-Shipper bin ;-)

@ Kirilein – Süsse, du bist einfach eine meiner Liebsten!

@Elliot – Ich kenn zwar einiges von den Ärzten, aber das nun gerade nicht – schade.

Enie, sabysemilla, ten, Severin, Sarista, M und Shelley – ich könnte euch alle todknuddeln, aber dann würde ja keiner mehr lesen und keiner mehr reviewen. Doofe Idee – ich glaube ich bewerfe euch lieber mit Schokolädchen aus meinem virtuellen Adventskalender!

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Gefangen

Fanfiction von Lorelei Lee

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Die Befreiung Teil 6

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-* Sirius *-

Black sah mit grimmigem Gesichtsausdruck seinem Freund Lupin nach, der geknickt zurück ins Schloss ging. Es war ein schöner, sonniger Vormittag und Black hatte sich – in der Hoffnung auf etwas Einsamkeit – unter einen schattigen Baum am See zurückgezogen. Er war heute dem Frühstück ferngeblieben und gleich nach draussen gegangen. Hunger hatte er sowieso keinen und hier würde er vielleicht klarer denken und freier durchatmen können, als in seinem Zimmer.

Doch sein Wunsch nach ein wenig Privatsphäre war durch Lupin vereitelt worden, der mit einigen belegten Broten und etwas Obst zu ihm unter den Baum gekommen war und ihn fast eine Stunde lang bekniet hatte, doch endlich etwas zu essen.

Es war Black schliesslich so auf die Nerven gegangen, dass er seinen Freund derart angeschrieen hatte, bis dieser fast in Tränen ausgebrochen wäre.

Black wusste ja, dass Lupin es nur gut meinte – aber manchmal konnte einen der wohlmeinende Werwolf zur Weissglut treiben. Er wusste auch, dass es sicher besser war, wenn er mal wieder etwas essen würde – aber er redete sich ein, dass ein wenig fasten noch niemand umgebracht hatte. Und genau das hatte er auch Lupin in seinem unkontrollierten Zorn an den Kopf geworfen, woraufhin dieser ihn endlich, endlich allein gelassen hatte.

Black seufzte. Er würde sich in den nächsten Tagen dafür entschuldigen müssen – aber im Moment war ihm seine Ruhe einfach wichtiger, als die empfindlichen Gefühle seines Freundes. Warum machte dieser auch so ein Drama um ihn? Das war alles immer noch ganz allein seine Angelegenheit.

Die Sonne durchwärmte langsam seinen Körper und Black liess sich auf das Gras zurücksinken.

-* Severus *-

Snape hatte Lupins vergebliche Bemühungen durch eines der Fenster beobachtet und fing ihn nun in der grossen Halle ab.

Lupin war den Tränen nahe. „Er will einfach nichts essen. Ich weiss nicht, was ich noch machen soll", sagte er verstört.

Snapes Blick glitt von dem Tablett mit den Speisen, das sein Geliebter trug zu dessen feuchten Augen, die ihn bittend und ratlos ansahen.

Den Tränkemeister beschlich die dunkle Ahnung, dass er zukünftig diesen unbeschreiblichen Augen schutzlos ausgeliefert sein würde. Innerlich schalt er sich einen Idioten für das, was er gleich tun würde.

„Du willst, dass er isst?" fragte er knapp.

Lupin nickte.

„Dann gib schon her", sagte Snape missmutig und nahm Lupin das Tablett ab.

Lupin riss überrascht die Augen auf. „Ich habe eine Stunde lang auf ihn eingeredet und er wollte nichts – wie willst du ihn dazu bringen?"

„Das lass bitte meine Sorge sein!" erklärte Snape bestimmt.

„Was hast du vor?" fragte Lupin alarmiert. „Du wirst ihm doch nicht weh tun – oder so etwas?"

Snape verdrehte kurz die Augen, dann richtete er seinen Blick wieder auf Lupin. „Ich verspreche dir, er wird essen – alles andere muss dich nicht interessieren."

-* Sirius *-

Black hatte die Augen die ganze Zeit offen gehabt und durch die Zweige des Baumes hinauf in den blauen Himmel gestarrt. Er hörte die Schritte, die sich ihm näherten und setzte sich ruckartig wieder auf.

„Remus! Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nichts will!" fauchte er zornig und drehte sich halb um.

„Snape", bemerkte er tonlos, als er seinen Irrtum erkannte. Misstrauisch beobachtete er, wie der Slytherin das Tablett vor ihm absetzte und sich neben ihn auf den Boden setzte.

„Was soll das?" knurrte Black

Snape fixierte ihn mit stechendem Blick. „Du wirst jetzt essen – und wenn du es nicht freiwillig tust, werde ich Mittel und Wege finden, um dich dazu zu zwingen. Und du darfst mir glauben, dass ich in der Wahl meiner Mittel nicht zimperlich sein werde", erläuterte Snape mit kalter Stimme.

Black schnappte nach Luft.

„Das wagst du nicht!" stiess er hervor.

Merkwürdiger Weise hob die Aussicht auf einen Streit mit Snape seine Lebensgeister beträchtlich. Der Slytherin war ein perfektes Ziel für seine unkontrollierten und aufgestauten Emotionen. Und er würde sich hinterher nicht dafür entschuldigen müssen.

-* Severus *-

„Wetten, dass doch? Mir persönlich ist es ja herzlich gleichgültig, ob du dich hier langsam aber sicher zu Tode hungerst – ich halte es aber für sinnvoller, dass du in guter Form bist, wenn du gegen Malfoy auch nur den Hauch einer Chance haben willst", bemerkte Snape kalt.

Insgeheim gratulierte er sich zu seinem Schachzug. Er hatte sich schon so etwas gedacht, dass Black einfach die Nase voll davon hatte, in Watte gepackt zu werden. Er brauchte etwas, wogegen er kämpfen, rebellieren und den er anschreien konnte.

„Malfoy mache ich noch mit der linken Hand auf den Rücken gefesselt fertig!" gab Black heftig zurück und seine Augen blitzten.

„Ach ja?" fragte Snape kühl zurück, zog rasch seinen Zauberstab und verpasste Black einen Beinklammerfluch, bevor dieser überhaupt reagieren konnnte.

„Du elender Drecksack!" brüllte Black und versuchte aufzustehen.

„Gleichfalls", erwiderte Snape trocken, nahm eines der belegten Brote und stopfte es Black ohne viel Federlesens in den Mund. „Du hast die Wahl", sagte er gelassen. „Schlucken oder Ersticken. Mir ist das völlig gleichgültig."

Black funkelte ihn immer noch wütend an, doch er stiess Snapes Finger beiseite, nahm das Brot selbst in die Hand und biss ab.

Snape löste mit einem lässigen Schlenker seines Zauberstabes den Beinklammerfluch.

„Ach ja – falls du heute zufällig keine Lust zum Faulenzen hast... Professor Sprout kann Hilfe beim Umtopfen der neuen Setzlinge gebrauchen", warf Snape ätzend ein. „Ich habe ihr beim Frühstück gesagt, dass du sicher entzückt sein wirst, ihr dabei hilfreich zur Seite zu stehen."

Wenn seine Hände beschäftigt waren würde Black vielleicht endlich aufhören, über seinen Rachegedanken zu brüten. Und ausserdem bewahrte es ihn davor, selbst stundenlang mit der Hufflepuff-Hauslehrerin im Gewächshaus herumzustehen.

-* Sirius *-

Black beschlich das dumme Gefühl, dass Snape ihn gerade hereingelegt hatte. Er kaute geistesabwesend, schluckte und grub erneut seine Zähne in das Brot.

Als er es verzehrt hatte, wischte er sich flüchtig über den Mund.

„Hör gefälligst auf, so selbstgefällig zu grinsen, du Bastard", raunzte er Snape an, dann wandte sich sein Blick wieder dem Tablett zu. „Gibt's nichts mit Schinken?"

Er war immer noch stocksauer auf Snape, auf Lupin und den Rest der Welt. Am allermeisten war er aber wütend auf sich selbst – dass er so einfach nachgeben hatte, dass er plötzlich bemerkte, wie hungrig er tatsächlich war und dass dieses Käsebrötchen so verdammt lecker war.

-* Severus *-

Snape sah keine Veranlassung mehr, Blacks Gesellschaft noch länger zu ertragen.

„Ich denke, du brauchst mich jetzt nicht mehr", sagte er in einem Tonfall, von dem er wusste, dass er Black zur Weissglut treiben würde (und damit hoffentlich seinen Appetit noch weiter anregen würde), erhob sich wieder und ging zurück zum Schloss.

In der grossen Halle sass Lupin wie ein Häufchen Elend auf den Steinstufen, die hinauf zum Ravenclaw-Turm führten. Als er jedoch Snapes Schritte hörte, sah er auf und sein Blick wurde hoffnungsvoll. Er sprang auf und lief Snape entgegen.

„Und?" fragte er, sichtlich zwischen Hoffnung und Enttäuschung schwankend.

Snape berührte leicht Lupins Wange und lächelte verhalten.

„Er isst."

In Lupins Blick mischte sich Skepsis in die Erleichterung.

„Wie hast du das geschafft?"

„Musst du eigentlich alles wissen?" fragte Snape leicht genervt, worauf ein seltsam sinnliches Lächeln über Lupins Lippen huschte.

Er neigte sich ein wenig weiter nach vorne und flüsterte in Snapes Ohr: „das kommt darauf an... ich wüsste zum Beispiel furchtbar gerne, ob du auch einen schönen breiten Ledergürtel hast, mit dem du mich heute Abend... verwöhnen kannst..."

Snape schluckte. Oh ja. Lupin über seinem Schreibtisch gebeugt und festgebunden, die Beine einladend gespreizt und ein Ledergürtel, der klatschend... Snape fühlte, wie seine Männlichkeit ruckartig zum Leben erwachte.

Doch dann fiel ihm wieder ein, dass er heute Abend nicht hier, sondern in Malfoy Manor sein würde und er fluchte leise.

„Was ist?" hauchte Lupin. „Keine gute Idee?"

Snape stöhnte. „Doch – sogar eine verdammt gute Idee. Nur nicht für heute Abend."

Lupin rückte überrascht von ihm ab. „Warum nicht heute Abend?" fragte er mit verletztem Unterton.

„Weil ich nicht da sein werde", antwortete Snape ausweichend, um seine unvermeidliche Kapitulation vor diesen unwahrscheinlichen Augen hinauszuzögern.

„Und wo wirst du sein?" stocherte Lupin weiter.

Snape schloss die Augen, doch er war nicht schnell genug gewesen, er hatte noch gesehen, wie Lupins Blick diesen bettelnden, verletzten Ausdruck angenommen hatte und er gab auf.

„Malfoy hat mich zum Essen eingeladen. Ich kann nicht absagen, ohne dass es verdammt seltsam aussieht."

-* Remus *-

„Zu Malfoy?" hauchte Lupin erschrocken. Instinktiv fasste er nach Snapes Robe und klammerte sich dort fest. Für einige Augenblicke herrschte völlige Stille. „Du musst gut auf dich aufpassen", wisperte Lupin. „Versprich es mir."

Lupin wusste, dass er sich wie in einem schlechten Melodram aufführte, doch es war ihm herzlich gleichgültig. Es verblüffte ihn selbst, aber er konnte sich – bereits nach diesen wenigen Tagen – ein Leben ohne Snape nicht mehr vorstellen... wollte es sich auch gar nicht vorstellen.

Sein aufgewühlter Blick traf auf die ruhigen, schwarzen Augen und er entspannte sich wieder ein ganz klein wenig. Snape würde sicher nichts unüberlegtes tun... er war schliesslich nicht wie Black. Wie Black? Ach Gott...

„Severus – versprich mir, dass du Sirius nicht sagst, wo du heute Abend hingehst! Er wird sonst versuchen, mit dir mit zu kommen!"

„Hältst du mich für blöd?" fragte Snape mit deutlich beleidigtem Gesichtsausdruck. „Aber selbst wenn er versuchen würde, so einfach mitzukommen, würde es ihm nicht gelingen. Malfoy hat sehr starke Schutzzauber um sein Anwesen gelegt. Es ist unmöglich, dort einzudringen, wenn er es nicht will."

„Na gut..." , sagte Lupin lahm. Er war nicht wirklich beruhigt, aber er würde sich mit Snapes Versicherung wohl zufrieden geben müssen.

Snape nahm Lupins Hände in seine und strich sanft über die immer noch geröteten Handgelenke, die von den langen Ärmeln seiner Robe verborgen wurden.

„Du hast keinen Grund, dir irgendwelche Sorgen zu machen", sagte er leise.

Lupin wünschte sich von Herzen, dass er ihm vorbehaltlos würde glauben können, doch er hatte schon zu lange gelebt und schon zu viel gesehen, um noch so naiv zu sein. Es konnte immer etwas schief gehen. Und oft ging es auch schief.

-* Severus *-

Snape atmete einmal tief durch, als der bedrückte Ausdruck auf dem Gesicht seines Liebsten nicht weichen wollte. „Lass mich raten – du wirst den ganzen Tag und die ganze Nacht damit verbringen, dir Sorgen zu machen und über mich, Malfoy und Black nachzugrübeln."

Lupin grinste schief und nickte schliesslich.

„Dann kannst du genauso gut Black Gesellschaft leisten, wenn er für Professor Sprout Setzlinge umtopft", stellte Snape fest. „Das wäre vielleicht sowieso besser. Wir wollen doch nicht, dass Black sich bei der Arbeit langweilt und sich wieder dem süssen Nichtstun hingibt", fügte er ironisch hinzu.

Lupin schenkte ihm einen seltsamen Blick.

„Wie hast du Sirius dazu gebracht, im Gewächshaus zu arbeiten?"

„Ich habe ihn gar nicht erst gefragt."

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Fortsetzung folgt

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Heute noch kein Lucius und auch keine Narcissa – aber im nächsten Kapitel werden dann einige eurer Fragen geklärt und es wird wieder ein bisschen spannender. Bis dahin! Nächstes Update wahrscheinlich wieder irgendwann nächste Woche.

Übrigens bin ich mittlerweile bei 61 lieben Menschen auf der favourite Author list...  „sterngeborene" war die Nummer 60 – heissen Dank an euch alle!!!! Das sind so die Dinge, die mich inspirieren und die mir meine tägliche Tafel Schokolade ersetzen.