Disclaimer:
alles aus der "Harry-Potter-Welt" gehört unserer geschätzten JK Rowling (höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix – ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür auch keine Kohle!
Nach dieser relativ langen (kreativen) Pause habe ich beschlossen, mal wieder jeden einzelnen von meinen Getreuen anzusprechen und nicht nur einfach ein pauschales Dankeschön in den Raum zu werfen, wo es dann hilflos auf dem Rücken liegt und keiner sich drum kümmert.
@Luna – Danke für das Lob *rotwerd* und: willkommen im Club! *prosecco zur begrüssung*
@Khair - *reicht spucktüte* geht's wieder besser, wenn ich dir versichere, dass Lucius nicht mit einem blauen Auge davon kommen wird?
@Kirilein – schön, dass du schon wieder da bist... gerade noch rechtzeitig fürs neue Chap *gg*
@anna – Schlitzen oder hängen? *grübel* Ach, ich denke Black und Sevie wird da schon was angemessenes einfallen.
@Besserweis – habe ich dich echt vergessen????? PEINLICH... Das war dann aber ein absolutes Versehen und keine Absicht! Verzeihst du mir? *mit keksen bestech* Wie weiter oben schon erwähnt: Malfoy wird auf der Strecke bleiben. Er ist in dieser Story einfach zu böse um ungestraft davon zu kommen. Andererseits reizt mich seit einiger Zeit der Gedanke einer SS/LM-Story ungeheuer...
@SilentRoses – Wo ich hin will? Wenn ich das nur mal wüsste... Diese Story hat mich mit jedem Kapitel selbst überrascht. Wenn ich daran denke, dass ich am Anfang nur dieses eine Bild eines gefesselten Remus im Kopf hatte... *schüttelt den kopf und wählt die nummer ihres psychiaters*
@Naru Taru – Tröstet's dich? Ich hätte das von dieser Story selbst nicht geglaubt. Sollte eigentlich nur was kleines, schmutziges werden – und was habe ich jetzt? *wird melodramatisch* ‚Ich habe ein Monster erschaffen' *kicher*
@Sarista – schön, dass dir das Lachen nicht vergangen ist. *froi*
@Cissylein – über dein review habe ich mich ehrlich gefreut und ich habe auch alles ganz richtig verstanden und ich gebe dir auch recht: in dieser Story ist es mein Lucius *smile* und er ist widerlich! Und heissen Dank für das Lob.
@Salia - *riechsalz reich und wieder aufsammel* Ja, das wird schon alles gut werden. Keine Bange – Tante Lorelei hat die Jungs im Griff... zumindest ab und zu...
@M - Und ich hoffe Sirius verachtet Remus jetzt nicht total, sondern verträgt sich wieder mit ihm. Schließlich ist es immer noch der gleiche Remus, er weiß nur etwas mehr über ihn. Dieser Satz von dir ist so toll, den musste ich einfach hier noch mal hinschreiben. Das ist so wahr!
++++++++++++++++++
Gefangen
Fanfiction von Lorelei Lee
++++++++++++++++++
Geheimnisse Teil 2
++++++++++++++++++
-* Narcissa *-
"Severus!" rief sie ihm leise zu und bemühte sich, den drängenden Unterton in ihrer Stimme nicht gar zu deutlich werden zu lassen. Snape hielt inne und drehte sich suchend um. Als er sie erkannte, fragte er seltsam tonlos: "Was ist?"
Sie streckte wortlos die Hand nach ihm aus und er kam mit einem nicht zu deutenden Gesichtsausdruck auf sie zu. Als er vor ihr stand, fragte sie sich in einem kleinen Eckchen ihres Gehirns, was sie da eigentlich tat.
Snape war - genau wie ihr Ehemann - ein Todesser... würde sie ihm dennoch vertrauen können, oder würde dadurch alles nur noch schlimmer werden? Ihre Gedanken rasten, doch endlich hatte sie sich dazu durchgerungen, sich diesem Mann anzuvertrauen, der immer so schwer zu durchschauen war - denn, sehr viel schlimmer konnte es kaum noch kommen...
"Ich habe nicht viel Zeit!" riss seine leise, emotionslose Stimme sie aus ihren düsteren Gedanken.
Sie löste mit grosser Willensanstrengung ihre ineinander verschränkten Finger und legte sie impulsiv auf Snapes Unterarm.
"Du musst uns helfen!" flüsterte sie und sah sich gleich danach um, aus Angst, belauscht worden zu sein.
-* Severus *-
Snapes erster Gedanke war, dass ihm hier eine weitere Falle gestellt werden sollte, doch Narcissas fast schon zwanghaftes Verhalten wirkte echt und keinesfalls gespielt. Ihre unsteten Blicke sprachen eine deutliche Sprache - sie schien geradezu davon besessen zu sein, dass sie belauscht würden.
'Wobei das in diesem Haushalt auch wirklich kein Wunder wäre' dachte er bitter.
"Wem soll ich helfen? Dir und Draco?" fragte er.
Narcissa atmete hastig ein und aus.
"Ja - bring uns weg von hier", flüsterte sie und klammerte sich verzweifelt an seinen Arm.
"Wie stellst du dir das vor?" fuhr er sie schroff an. Gott, er wüsste nicht, was er lieber täte, aber so würde das nicht funktionieren und Narcissa musste das begreifen. Ein vager Plan formte sich in seinem Gehirn. Vielleicht würde es mit ihrer Hilfe gelingen mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. "Glaubst du allen Ernstes, ihr könntet einfach vor ihm weglaufen, euch vor ihm verstecken, bis er euch schliesslich doch findet?"
Doch Narcissa schien ihm nicht zugehört zu haben.
"Ich halte es hier nicht mehr aus... und Draco... wir müssen fort von hier!" schluchzte sie aufgelöst.
"Draco...", wiederholte Snape nachdenklich, dann legte er eine Hand behutsam auf die Schulter der blonden Frau. "Wie lange missbraucht Lucius ihn schon?"
Doch statt einer Antwort fing Narcissa leise an zu weinen.
Snapes hätte gerne mehr Geduld mit ihr gehabt, aber dies war weder die richtige Zeit, noch der richtige Ort für einen nervösen Zusammenbruch. Jeden Moment konnte jemand kommen und sie entdecken - im allerschlimmsten Fall Malfoy selbst!
Sein Griff an ihrer Schulter verstärkte sich und er schüttelte sie leicht.
"Ich weiss es nicht... ich weiss nur, dass er mir seit einiger Zeit irgendwelche Drogen ins Essen mischt... um mich zu betäuben... damit ich nichts bemerke... Bitte, du musst uns helfen... ich weiss nicht mehr, was ich tun soll!"
Wider besseren Wissens hatte Snape die ganze Zeit über gehofft, dass es vielleicht doch nicht wahr wäre - dass Malfoy doch nicht wirklich so verdorben sein könnte um sich an seinem eigenen Sohn zu vergreifen, dass er es vorhin in der Bibliothek nur gesagt hatte, um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen oder um Snape einen Schrecken einzujagen... Dunkle, eiskalte Wut kochte langsam in Snape hoch. Wenn er noch sehr viel mehr über Malfoy hören würde, würde sich Black mit seinen Mordgelüsten hinten anstellen müssen.
"Trotzdem - Weglaufen hat keinen Sinn - ich dachte eher an eine etwas endgültigere Lösung", schlug er Narcissa vor.
-* Narcissa *-
Narcissa musterte ihn erst ungläubig, doch dann begriff sie, was er da gerade gesagt, was er ihr da gerade angeboten hatte... Er würde ihr helfen! Er würde ihr tatsächlich helfen! Ihr Gefühl hatte sie nicht getrogen!
Seit vielen Monaten durchströmte wieder Hoffnung ihren Körper und sie straffte sich.
"Mord? Oh, Merlin, ja - dann tu es gleich!" drängte sie ihn. "Jetzt sofort, bevor er noch..."
Doch weiter kam sie nicht, denn Snape unterbrach sie mit einer knappen Handbewegung.
"Nein - es würde zu viele Fragen aufwerfen, zu viele Komplikationen. Ich habe wirklich kein Verlangen danach meinen Kopf gleich mit in die Schlinge zu stecken." Er atmete einmal tief durch. Was jetzt kam, war unglaublich wichtig für den Plan, den er sich zurechtgelegt hatte. "Narcissa, du musst an einem der nächsten Tage - möglichst bald - die Schutzbanne, die auf Malfoy Manor liegen soweit lockern, dass ich... und noch jemand... unbemerkt das Haus erreichen können."
Narcissa erbleichte. "Das kann ich nicht!"
-* Severus *-
Snape runzelte die Stirn. "Was soll das heissen?"
"Er würde es merken und uns umbringen, bevor ihr auch nur einen Fuss über die Schwelle gesetzt habt!" erklärte sie fieberhaft ihre Weigerung.
Er schüttelte unwillig den Kopf. So würde das nie etwas werden...
"Dann musst du ihn mit irgendetwas ablenken", sagte er eindringlich. "Es ist die einzige Möglichkeit es sauber und ohne Aufsehen zu erregen zu erledigen."
"Ich kann nicht...", flüsterte sie kraftlos.
Snape umfasste ihre Gestalt mit einem raschen Blick. "Doch, du kannst es. Du würdest nicht hier mit mir stehen, wenn du es nicht könntest. Schick mir eine Eule, wenn es soweit ist. Ich kann eine Viertelstunde nach Eintreffen deiner Nachricht hier sein."
Er wartete ihre Antwort nicht mehr ab, sondern beeilte sich, Malfoy Manor den Rücken zu kehren. Er hatte sich für seinen Geschmack schon viel zu lange hier aufgehalten.
Da er ein angemeldeter Gast gewesen war, gelangte er ohne Zwischenfall durch die zahlreichen Schutzbanne, die das Gebäude und das Grundstück der Malfoys umgaben und apparierte nach Hogwarts. Normalerweise war es ihm mehr als lästig, dass es nicht möglich war, direkt vor das Schloss zu apparieren, doch heute begrüsste er diesen kurzen Fussmarsch und nutzte ihn, um seine Gedanken zu ordnen. Es war keinesfalls sicher, dass Narcissa auch das tun würde, was er ihr geraten hatte. Doch sosehr er auch jede Variante durchspielte - dies blieb die einzige Möglichkeit, die sie alle hatten um Malfoy zu erledigen und dennoch nicht verdächtigt zu werden... zumindest nicht allzu sehr...
Als er seine Räume erreicht hatte, bemerkte er, dass die Tür während seiner Abwesenheit geöffnet worden war. Ohne ein Geräusch zu verursachen zückte er seinen Zauberstab und öffnete vorsichtig die Tür.
Kaum hatte er den Raum betreten, fuhr Black aus einem der Sessel in die Höhe.
-* Sirius *-
Endlich war dieser Bastard wieder da. Obwohl Lupin neben ihm begütigend nach seinem Arm griff, schüttelte er ihn ab und sprang auf.
"Was wolltest du bei Malfoy?!!!"
Es ärgerte ihn, dass Snapes ganze Reaktion aus einem leisen Seufzen und einem milden Blick in Richtung Lupin bestand.
"Wie ich sehe, hast du es ihm doch gesagt...", sagte Snape mit leichtem Überdruss in der Stimme zu Lupin.
Lupin lächelte zerknirscht und beschämt. "Es liess sich nicht so ganz vermeiden... " Dann hob er in einer entschuldigenden Geste die Arme und murmelte: "Er weiss auch das andere..."
Black hatte plötzlich das unangenehme Gefühl, dass die beiden Männer seine Anwesenheit völlig vergessen hatten. Snape ging auf Lupin zu und nahm dessen Hände in seine eigenen. Wenn Black es nicht besser gewusst hätte, hätte er im ersten Moment geglaubt, dass dies eine durchaus zärtliche Geste gewesen war. Doch das konnte nicht sein. Snape und zärtlich? Quatsch! Noch dazu, nach allem, was sein bester Freund ihm heute abend alles gebeichtet hatte... Sein Magen meldete sich wieder und Black versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Doch die beiden anderen machten ihm das verdammt schwer.
"Ich habe gleich gesagt, du sollst sie mich heilen lassen... das nächste Mal hörst du besser auf mich...", sagte Snape und sah Lupin mit einem Ausdruck in seinen Augen an, den auch Black nur als sanft und tadelnd bezeichnen konnte. Ihm wurde wieder schlecht.
"Hallo?!" brachte er sich gereizt in Erinnerung.
Endlich reagierte Snape. Er liess Lupins Hände los und richtete seine Aufmerksamkeit zurück auf Black.
"Malfoy wollte nichts besonderes - das wirklich Interessante war die Begegnung, die ich mit seiner Gemahlin hatte", beantwortete er kühl wie immer Blacks Frage.
"Narcissa?" fragte Lupin verwundert.
Auch Black war verblüfft. "Was ist mit ihr?"
Snape schien mit seiner Antwort zu zögern, doch dann antwortete er mit unbewegter Miene.
"Sie hat mir zu verstehen gegeben, dass sie nichts dagegen hätte, wenn ich ihren Mann mit einem netten kleinen Todesfluch belegen würde... er missbraucht seinen eigenen Sohn..."
Nach dieser Eröffnung herrschte für einen Augenblick betroffenes Schweigen.
"Oh Gott...", flüsterte Lupin entsetzt.
Black fühlte, dass seine eigenen Augen feucht wurden. Vor Mitleid? Vor Wut?
"Hast du von diesem Schwein etwas anderes erwartet?!" rief er Lupin zornig zu.
Doch sein Freund ignorierte seinen Einwurf und wandte sich stattdessen an Snape.
"Warum tut sie es nicht selbst?" fragte Lupin unsicher.
Snape zuckte mit den Schultern. "Sie hat zuviel Angst vor ihm - es würde ihr wahrscheinlich nicht gelingen... Ich nehme an, dass sie es deshalb erst gar nicht versucht."
"Worauf warten wir dann noch?" platzte Black aufgebracht heraus und trat näher zu Snape. "Gehen wir zusammen da hin und machen Kleinholz aus diesem Bastard!"
Snape musterte ihn kühl und gab Black wieder dieses unangenehme Gefühl, als ob er eben etwas Dummes gesagt hätte.
"Weil wir in dieser Angelegenheit unseren Kopf benutzen werden und nicht nur unseren blinden Hass! Wenn wir nicht das halbe Zaubereiministerium und Voldemort auf dem Hals haben wollen, müssen wir etwas diskreter vorgehen, als du es höchstwahrscheinlich gewohnt bist", erwiderte Snape mit einer Ruhe, die Black definitiv zum Kotzen fand.
"Was willst du damit sagen?!" fauchte er aufgebracht.
Doch bevor der Streit eskalieren konnte, stand auch Lupin von seinem Platz auf und legte Black eine Hand auf die Schulter.
"Er will damit nur sagen, dass ihr vorsichtig sein müsst", erläuterte sein Freund.
Black schenkte Snape einen scharfen Blick und dieser nickte knapp zur Bestätigung.
"Ich rechne damit, dass es Narcissa in den nächsten Tagen gelingen wird, die Schutzbanne soweit zu lockern, dass wir unbemerkt nach Malfoy Manor gelangen können. Wenn dies der Fall ist wird sie mir eine Eule schicken und wir werden dann unverzüglich aufbrechen", sagte Snape nachdrücklich.
Black zögerte einen Moment, doch alles was Snape gesagt hatte klang - leider - vernünftig. Schliesslich nickte er. "Okay...", sagte er langsam.
-* Severus *-
Snape liess sich seufzend auf sein Sofa fallen. Lupin und Black waren gerade gegangen. Black hatte Lupin - der es nicht ganz so eilig zu haben schien - förmlich mit sich gezogen. Ein schmales Lächeln huschte über Snapes Lippen. Genaugenommen war er Black dafür sogar ein wenig dankbar. Er war heute definitiv nicht in der Verfassung für körperliche Liebe... seine Gedanken schweiften dennoch ab... Lupin... und dieser Ledergürtel von dem sie gesprochen hatten...
Ein lautes Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Träumen.
Er erhob sich und ging mit einer gewissen Erwartung zur Tür. Lupin? Oder doch nur Albus? Vielleicht auch Madam Pomfrey, die seine Hilfe brauchte?
Ungewiss, welche dieser Möglichkeiten ihn am meisten enttäuschen würde, öffnete er die Tür.
"Black! Was gibt es denn noch?" fragte Snape genervt, als er den Animagi erkannte.
Black antwortete nicht gleich, sondern leckte sich in einer nervösen Geste über die Lippen. Dann schien er sich einen Ruck zu geben.
"Warum tust du ihm weh?" flüsterte er rau.
Snape überlegte sehr gründlich, was er auf diese Frage antworten sollte. Er wusste nicht genau, warum Black ihm diese Frage stellte, doch es war wahrscheinlich, dass sie nur einer etwas verdrehten Sorge um seinen Freund entsprang.
"Weil er es will", antwortete Snape schliesslich so ruhig wie möglich.
Black schluckte krampfhaft.
"Das ist... krank... pervers!" stiess er leise hervor, doch diese Verurteilung wurde wie automatisch geäussert und wirkte nicht wirklich überzeugt.
Snape wählte auch seine nächsten Worte sehr sorgfältig.
"Möglich - aber es ist das, was wir beide wollen - du solltest es akzeptieren."
Black erwiderte Snapes ruhigen Blick mit wilder Verzweiflung.
"Ich weiss nicht, ob ich das kann!"
"Es wäre besser..." gab Snape zu bedenken.
"Besser? Für wen?!" Black lachte freudlos.
"Für uns alle", sagte Snape und schloss die Tür wieder.
-* Sirius *-
Tausend unterschiedliche Gefühle tobten in Black, während er auf die Tür starrte, die Snape ihm gerade vor der Nase zu geschlagen hatte.
Konnte es wirklich sein, dass etwas, das ihn langsam von innen heraus zerstörte, jemand anderem Spass machen konnte? Er war, was Sex anging sicher kein Waisenknabe, aber er hatte noch nie Gewalt mit Liebe vermischt. War das nicht auch eigentlich ein Widerspruch in sich? Er drehte sich um und ging zurück zu seinen Räumen.
Zumindest Lupin und Snape schienen nicht so zu empfinden...
Aber wie konnte jemand Lust dabei empfinden, wenn er gedemütigt, geschlagen und mit Gewalt genommen wurde... erneut stieg ein starkes Ekelgefühl in Black auf, gepaart mit einer erschreckenden Hilflosigkeit. Ihm war bewusst, dass Snape Recht hatte – es wäre besser für sie alle, wenn er es akzeptieren würde, dass Lupin und Snape... Gott, was?! Eine Beziehung miteinander hatten? Sich liebten? Beide pervers waren?
Black verschloss sein Gehirn vor diesen Gedanken. Er konnte jetzt nicht darüber nachdenken. Er würde es später tun... später tun müssen... doch jetzt würde er sich die Zeit damit vertreiben, sich zu überlegen, wie er Malfoy jede einzelne Schandtat heimzahlen würde.
-* Severus *-
Zwei Tage später zerknüllte Snape ein ‚Erinnerungsschreiben' von Malfoy, das in einem bedenklich drohenden Ton abgefasst worden war, und warf es erbost und beunruhigt zugleich in seinen Papierkorb.
Die Warterei zerrte an seinen Nerven. Auch Black hatte schon angefangen Fingernägel zu kauen, weswegen Lupin schon wieder angefangen hatte, sich Sorgen zu machen.
Snape seufzte - er hatte niemandem anvertraut, was Malfoy an diesem Abend tatsächlich von ihm gewollt hatte... auch Lupin nicht... besonders Lupin nicht... vor allem deshalb, weil er nie ernsthaft in Betracht gezogen hatte, dass es tatsächlich auch dazu kommen würde... nicht nachdem er mit Narcissa gesprochen hatte.
Und jetzt war das einzige Schreiben, das ihn bisher von Malfoy Manor erreicht hatte von Lucius und nicht von dessen Frau gewesen.
Was sollte er tun, wenn sich Narcissa in den nächsten zwei, drei Tagen nicht bei ihm meldete? Länger würde er Malfoy nicht hinhalten können. Snape ballte in ohnmächtiger Wut die Fäuste.
Er hatte definitiv kein Verlangen danach sich Malfoy - in welcher Form auch immer - auszuliefern. Aber es war auch keine gute Idee, es bei Voldemort einfach darauf ankommen zu lassen. Zuviel hing von ihm und seiner Rolle als Spion ab und zuviel konnte schief gehen, wenn er es darauf ankommen liess, ob Voldemort ihm mehr vertrauen würde als Malfoy.
Er atmete einmal tief durch. Gut, im schlimmsten Fall würde er zum Schein auf Malfoys Erpressung eingehen, sich einmal mit ihm treffen und ihn dann bei der ersten sich bietenden Gelegenheit vergiften. Ein Schauer des Ekels rann über seinen Rücken, doch er schüttelte ihn rasch ab und beschloss, nicht mehr daran zu denken, bis es unvermeidlich werden würde.
In der Zwischenzeit konnte er sich genauso gut um Blacks Fingernägel kümmern.
Es war mittlerweile Zeit zum Mittagessen und so verliess er seine Räume und suchte die grosse Halle auf.
Noch bevor man beim Dessert angekommen war, war Snape schon wieder Lupins schmelzendem Blick erlegen und hatte einen Streit mit Black angefangen, in dessen Verlauf er ihn dazu brachte, Hagrid dabei zu helfen, die Zäune und Gatter zu reparieren. Zumindest würde ihn das vom Nägel kauen abhalten.
Lupins strahlenden Augen nach zu urteilen war dies ganz im Sinne des Werwolfs gewesen.
Auch der Kuss, den Snape gleich nach dem Mittagessen in einer dunklen Nische von Lupin erhielt, liess an der Dankbarkeit des anderen Mannes keinen Zweifel mehr. Snape konnte sich nur unter Schwierigkeiten aus der stürmischen Umarmung lösen, doch als es ihm schliesslich gelungen war, hatte er einen Entschluss gefasst.
Wenn in seinem Leben schon drohte, alles schief zu gehen, dann sollte es sich wenigstens gelohnt haben.
"Habe ich dir erlaubt, mich zu küssen?" fragte er mit leichter Schärfe.
Lupin erbebte in seinen Armen. "Nein, Sir", antwortete er mit vibrierender Stimme, schenkte Snape einen verheissungsvollen Blick und schlug dann die Augen nieder.
"In einer halben Stunde in meinem Büro", befahl Snape und riss sich mit Mühe von seinem kleinen Werwolf los.
-* Remus *-
Exakt eine halbe Stunde später betrat Lupin mit erwartungsvoll pochendem Herzen Snapes Büro. Snape selbst sass hinter seinem Schreibtisch und beobachtete ihn unter halbgesenkten Lidern. Lupin blieb einige Schritte vor dem Schreibtisch stehen und senkte in einer bescheidenen Geste seinen Blick.
„Du bist pünktlich...", bemerkte Snape und der vibrierende Unterton in seiner Stimme liess Lupin erschauern. „ Das ist sehr... erfreulich." Snape machte eine kurze Pause, dann befahl er tonlos: „Zieh dich aus!"
Lupin zögerte keine Sekunde. Er schlüpfte aus seinen Schuhen, knöpfte seine Robe auf und liess sie von seinen Schultern gleiten. Darunter war er nackt. Er war gleich nachdem er sich von seinem Liebsten getrennt hatte, in seine Räume gegangen und hatte sich ein wenig auf ihr Treffen vorbereitet. Er fühlte die Blicke des schwarzhaarigen Mannes über seinen ungeschützten Körper gleiten und ein erneuter Schauer rann über seinen Rücken, bis hinab zwischen seine Beine. Er fühlte, wie sich seine Männlichkeit ein wenig aufrichtete. Snape hüllte sich weiterhin in Schweigen und Lupin wusste nicht, ob dies ein gutes Zeichen war oder nicht. Er blinzelte vorsichtig in die Höhe und atmete erleichtert aus, als er ein amüsiertes Funkeln in Snapes Augen bemerkte. Hastig senkte er wieder seinen Blick.
„Ist das eigentlich dein übliches Erscheinungsbild unter deinen Roben? Nackt und halbsteif?" hörte Lupin die dunkle Stimme spöttisch fragen.
„Ja und nein... Sir", setzte Lupin nach einer winzigen Pause hinzu.
„Was denn nun: Ja oder nein? Beides geht nicht", bemerkte Snape streng.
„Nein, weil ich Normalerweise noch andere Kleidung unter meiner Robe trage und Ja, weil ich in deiner Gegenwart fast immer eine Erektion habe", wisperte Lupin und unterliess es dabei, Snape mit dem vereinbarten ‚Sir' zu titulieren.
Doch Snape überging diese offensichtliche Provokation – sehr zu Lupins Missvergnügen und wandte sich dem ersten Punkt seiner Antwort zu.
„Warum hast du dich heute ausgezogen, bevor du zu mir gekommen bist?" fragte er gelassen und nur mit einem Hauch akademischer Neugier, die Lupins Männlichkeit erst ungeduldig zucken und dann – leider – abschwellen liess.
Er seufzte leise. „Weil ich gedacht hatte, es würde Euch gefallen, Sir", antwortete er folgsam. Es war wahrscheinlich doch eine Schnapsidee gewesen. Das letzte Mal zumindest schien sein Geliebter seinen unbekleideten Zustand sehr begrüsst zu haben. Aber heute hätte es Snape womöglich vorgezogen, wenn er sich langsam und Stück für Stück seiner Kleidung entledigt hätte – unter seinen wachsamen Blicken... Lupin fluchte innerlich. Mist! Vor zwanzig Minuten war er sich noch ungeheuer schlau vorgekommen. Aber jetzt...
„Das tut es allerdings...", bemerkte Snape gedehnt und Lupins Lebensgeister hoben sich augenblicklich wieder.
Snape stand auf, ging um den Schreibtisch herum und lehnte sich an der Tischplatte an.
Lupin sah eine ausgestreckte Hand in sein Blickfeld kommen.
„Komm her", flüsterte Snape heiser und Lupin flog förmlich in seine Arme.
Snapes Hände glitten sacht über Lupins Rücken, bis sie auf seinem Hintern auflagen.
„5 Punkte für Gryffindor für... bemerkenswerte Eigeninitiative", raunte er ihm mit einem kleinen Lachen ins Ohr, bevor er ihn hungrig küsste.
-* Severus *-
Snape beendete diesen Kuss damit, dass er Lupin in seine vorwitzige Zunge biss und den heftig atmenden Mann ein wenig von sich wegschubste.
„Auf die Knie", kommandierte er und Lupin sank sofort vor ihm auf den Boden. Wohlweislich hatte Snape vorhin dort einen kleinen Teppich hingelegt, so dass es für seinen Geliebten nicht allzu unbequem werden würde.
Ungeduldig knöpfte auch er seine Robe auf, während sich seine Augen nicht von den deutlichen Anzeichen wiedererwachten Interesses zwischen Lupins Schenkeln losreissen konnten. Auch Snape trug keine weitere störende Kleidung mehr unter sener Robe und auch sein Glied war schon leicht angeschwollen.
„Du weißt hoffentlich was du zu tun hast", sagte er mit verächtlichem Unterton und wartete, bis sich Lupins überraschend warme Finger um seine beginnenden Erektion geschlossen hatten, dann riss er ihn schmerzhaft an den Haaren.
„Nur mit dem Mund!" wies er ihn schroff zurecht. „Ich will endlich wissen, ob diese sündhaften Lippen auch noch zu etwas anderem gut sind – ausser zum Küssen."
Ein rascher Blick bestätigte ihm, dass diese Behandlung bei Lupin keineswegs zu einer Abschwächung seiner Erregung geführt hatten – eher im Gegenteil. Seine Erektion hatte nun fast ihre vollständige Grösse erreicht.
„Verzeihung, Sir", nuschelte Lupin peinlich berührt, legte seine Hände auf den Rücken und küsste die Spitze von Snapes Männlichkeit mit geschlossenen Lippen, bevor er sie ohne weiteres Zögern fast ganz in sich aufnahm.
Snape musste ein erregtes Keuchen unterdrücken. Mein Gott! Dieser Mann war einfach unglaublich!
„Schon besser", lobte Snape, so kühl, wie es eben ging. „Und merke dir... je rascher du mit deinen Bemühungen Erfolg hast, desto eher kann ich dir eine weitere Lektion in Sachen Geduld erteilen..."
Lupin stöhnte bei diesen Worten leise und sehnsüchtig und die Vibrationen seiner Kehle liessen Snapes Hüften unkontrolliert zucken.
++++++++++++++++++
Fortsetzung folgt
++++++++++++++++++
Wie ich weiter oben schon habe anklingen lassen, diese Story überrascht mich selbst mit jedem Kapitel mehr. Daher ist es auch so schwierig mit dem Weiter- und Fertigschreiben. Und deshalb kommen auch die Updates so grauenhaft unregelmässig. Und deshalb kann ich auch im neuen Jahr keine Besserung geloben, weil das alles so verzwickt ist, dass ich es nicht einfach so mal nebenher schreiben kann, sondern mir jedes Mal, wenn ich mich ransetze, den mega-Kopf machen muss. *seufz* Aber eure Reviews und euer Zuspruch sind's wirklich wert.
Ich denke, wir gönnen uns jetzt noch eine schöne lemon und dann noch ein kleines Zwischenkapitel, dann geht's Luc an den Kragen, dann noch ein Zwischenkapitel und dann der Schluss... also vielleicht noch so 4 bis 5 Kapitel... mal sehen *doppelseufz*
